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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Möbelkomponente mit einem wenigstens eine Seitenwand aufweisenden Möbelkorpus, wobei der Möbelkorpus zur Aufnahme wenigstens eines insbesondere linear beweglichen Möbelteils wie zum Beispiel eines Schubkastens oder eines Linearauszugs oder dergleichen ausgebildet ist, wobei die Seitenwand dazu dient, das bewegliche Möbelteil ausfahrbar abzustützen oder aufzunehmen. Dabei ist das bewegliche Möbelteil mit der Seitenwand gekoppelt. Die Kopplung findet über eine Auszugeinrichtung statt, die eine Schieneneinrichtung umfasst.
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Eingesetzt werden können derartige Möbelkomponenten zum Beispiel, aber nicht nur, in Wohn- oder Verkaufsräumen, im Büro oder einem Geschäft. Eine derartige Möbelkomponente kann beispielsweise auch als vollständiges Möbelstück ausgebildet sein und zum Beispiel einen Unterschrank, eine Kommode oder ein sonstiges Möbelelement bilden.
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Im Stand der Technik sind Unterschränke bekannt geworden, die zum Beispiel einen Glasoberboden aufweisen, um den Inhalt des Schubkastens darunter sichtbar zu machen, ohne ihn öffnen zu müssen. Das ist im privaten Bereich, aber auch im Geschäftsbereich nützlich und praktisch, um Kleidungsstücke oder Designobjekte oder Wertgegenstände wie zum Beispiel Uhren oder Schmuck ansprechend und übersichtlich aufzubewahren und zu präsentieren.
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Werden konventionelle Schubkästen geöffnet, sieht man in der Regel meist eine gefettete Schiene, was im hochwertigen Möbelsegment oder bei bestimmten Anwendungen unerwünscht ist. Abhilfe schafft man zum Beispiel durch Rollos oder Faltenbälge, welche die Schiene oder sogar den ganzen Bereich zwischen Schubkasten und Rückwand abdecken.
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Solche Lösungen sind aufwendig, teuer und ermöglichen auch keine wirkliche Designfreiheit.
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Mit der
DE 20 2009 013 663 U1 ist eine Auszugführung und ein Haushaltsgerät bekannt geworden, wobei die Auszugführung eine stationäre Führungsschiene und eine verfahrbare Laufschiene aufweist, wobei an der Laufschiene eine leistenförmige Abdeckung lösbar montiert ist. Durch eine Abdeckung der Laufschiene wird zwar erreicht, dass die Laufschiene im ausgezogenen Zustand abgedeckt ist, aber bei Einsatz beispielsweise einer oberen Glasabdeckung ist die stationäre Führungsschiene von oben noch sichtbar. Um das zu vermeiden, muss auch bei diesem Stand der Technik wieder ein Rollo oder ein Faltenbalg montiert werden.
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Es ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Möbelkomponente zur Verfügung zu stellen, mit welcher eine optisch ansprechende Gestaltung und insbesondere eine größere Designfreiheit ermöglicht wird.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Möbelkomponente mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch eine Möbelkomponente mit den Merkmalen des Anspruchs 28. Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der allgemeinen Beschreibung und der Beschreibung der Ausführungsbeispiele.
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Eine erfindungsgemäße Möbelkomponente umfasst einen Möbelkorpus, der wenigstens eine Seitenwand aufweist. Der Möbelkorpus ist zur Aufnahme wenigstens eines (insbesondere linear) beweglichen Möbelteils wie zum Beispiel eines Schubkastens oder eines Auszugs ausgebildet. Die Seitenwand ist dazu ausgebildet, das bewegliche Möbelteil ausfahrbar abzustützen bzw. aufzunehmen. Das bewegliche Möbelteil ist mit der Seitenwand gekoppelt. Die Kopplung erfolgt über eine Auszugeinrichtung, die eine Schieneneinrichtung umfasst. Die Schieneneinrichtung weist eine (ortsfeste) Korpusschiene und wenigstens eine damit (mittelbar oder unmittelbar) gekoppelte und in einer Längsrichtung ein- und ausfahrbare Laufschiene auf. Es ist eine Abdeckeinheit umfasst, , um die Laufschiene in einer ausgefahrenen Stellung zumindest teilweise abzudecken. Vorzugsweise deckt die Abdeckeinheit die Laufschiene in der ausgefahrenen Stellung wenigstens im Wesentlichen oder nahezu vollständig oder vollständig ab. Die Schieneneinrichtung ist über wenigstens einen wesentlichen Teil ihrer Breite quer zur Längsrichtung innerhalb der Seitenwand aufgenommen. Die Laufschiene ist mit einer Trageinrichtung verbunden, an der außerhalb der Seitenwand wenigstens eine Befestigungsschnittstelle zur Befestigung des beweglichen Möbelteils ausgebildet ist. Die Korpusschiene ist seitlich in Richtung des beweglichen Möbelteils zu einem erheblichen Anteil und insbesondere im Wesentlichen durch eine mit der Seitenwand (fest) verbundene Wandung verdeckt, um die Korpusschiene in der ausgefahrenen Stellung (der Laufschiene) zumindest teilweise und insbesondere im Wesentlichen seitlich abzudecken. Insbesondere deckt die mit der Seitenwand verbundene Wandung die Korpusschiene um mehr als 50%, 60% oder 70% und vorzugsweise um mehr als 80% oder 90% ab. Die mit der Seitenwand verbundene Wandung kann z. B. eine separater Deckel sein oder auch durch die Seitenwand selbst gebildet werden.
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Die erfindungsgemäße Möbelkomponente hat viele Vorteile. Ein erheblicher Vorteil der erfindungsgemäßen Möbelkomponente besteht darin, dass nicht nur die Laufschiene, sondern auch die Korpusschiene im ausgezogenen Zustand und insbesondere auch in allen anderen Stellungen weitestgehend abgedeckt ist. Dadurch wird die Schieneneinrichtung insgesamt so weit wie möglich abgedeckt und bleibt sowohl im geschlossenen Zustand als auch im geöffneten Zustand weitgehend oder vollständig unsichtbar. Dadurch wird ein ungestörter Blick auf die unteren Ebenen des Korpus ermöglicht, wennn z. B. ein transparenter Oberboden eingesetzt wird. Es besteht weiterhin praktisch keine Gefahr, dass Gegenstände beim Öffnen oder Schließen des Schubkastens in Kontakt mit einer zum Beispiel gefetteten Schiene geraten. Dadurch können optisch ansprechende Möbelstücke bereitgestellt werden.
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Ein Vorteil ist auch eine größere Designfreiheit, da durch die weitgehend oder vollständig in die Seitenwand integrierte Schieneneinrichtung mehr Gestaltungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Der Bauraum kann noch besser ausgenutzt werden.
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Der Möbelkorpus kann neben der Seitenwand noch weitere Teile, Wände und Komponenten umfassen. Insbesondere umfasst der Möbelkorpus wenigstens eine zweite Seitenwand. Der Möbelkorpus kann aber auch nur aus einer einzigen Seitenwand oder nur aus zwei Seitenwänden bestehen.
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In einer bevorzugten Weiterbildung umfasst die Auszugeinrichtung wenigstens eine Mittelschiene, die mit der Korpusschiene und/oder der Laufschiene verbunden ist. Eine solche Mittelschiene kann auch als Zwischenschiene bezeichnet werden. Gegebenenfalls sind zwei oder mehr Mittelschienen vorgesehen.
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In vorteilhaften Weiterbildungen ist die Auszugeinrichtung wenigstens zu einem erheblichen Anteil und insbesondere im Wesentlichen oder vollständig in einer Aussparung in der Seitenwand aufgenommen. Die Korpusschiene ist insbesondere vollständig innerhalb der Seitenwand aufgenommen. Vorzugsweise weist die Aussparung eine geringere Höhe auf als das bewegliche Möbelteil. Insbesondere weist die Aussparung und/oder die Auszugeinrichtung eine Höhe auf, die weniger als die Hälfte der Höhe des beweglichen Möbelteils beträgt.
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Vorzugsweise ist die Laufschiene mit einer Abdeckeinheit ausgerüstet bzw. versehen. Vorzugsweise ist die Abdeckeinheit an der Laufschiene befestigt. Die Abdeckeinheit kann auch an der Seitenwand befestigt sein.
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In einer alternativen Ausgestaltung ist die Abdeckeinheit nur an der Seitenwand befestigt. Die Trageinrichtung ist dann an der Schieneneinrichtung befestigt. Dann kann die Abdeckeinheit auf der Laufsschiene (oder der Trageinrichtung) aufliegen oder auch (außen) seitlich anliegen, um die Laufsschiene abzudecken.
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In besonders bevorzugten Ausgestaltungen ist die Abdeckeinheit an der Schieneneinrichtung und insbesondere der Laufschiene befestigt. Es ist bevorzugt, dass dann an der Abdeckeinheit die Trageinrichtung ausgebildet oder befestigt ist. Die Trageinrichtung kann insbesondere einstückig mit der Abdeckeinheit ausgebildet sein. In einfachen Ausgestaltungen ist die Abdeckeinheit mit der Laufschiene verbunden und deckt diese wenigstens nach oben hin ab.
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Die Trageinrichtung ist vorzugsweise mit der Abdeckeinheit verbunden. Die Abdeckeinheit erstreckt sich vorzugsweise aus dem Innenraum der Seitenwand und insbesondere aus der Aussparung in der Seitenwand hinaus in Richtung auf das bewegliche Möbelteil. Außerhalb der Seitenwand ist die Abdeckeinheit vorzugsweise mit der Trageinrichtung verbunden. In bevorzugten Ausgestaltungen sind die Abdeckeinheit und die Trageinrichtung einstückig ausgebildet.
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Vorzugsweise weist die Abdeckeinheit eine obere Abdeckung und wenigstens einen (davon) nach unten ragenden Schenkel auf. Insbesondere steht an dem Schenkel die Trageinrichtung seitlich ab, um das bewegliche Möbelteil daran zu befestigen. Vorzugsweise weist die Abdeckeinheit einen U-förmigen Querschnitt mit einer oberen Abdeckung und zwei nach unten ragenden Schenkeln auf. Insbesondere sind die Schenkel parallel ausgerichtet. Vorzugsweise steht an dem zu dem beweglichen Möbelteil hinweisenden Schenkel die Trageinrichtung seitlich ab, um das bewegliche Möbelteil daran zu befestigen. Der Winkel zwischen dem Schenkel und der daran befestigten Trageinrichtung ist vorzugsweise etwa senkrecht (insbesondere 90° +/- 10°).
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In bevorzugten Ausgestaltungen umfasst die Trageinrichtung eine Profilschiene oder ist als eine solche ausgebildet.
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Vorzugsweise ist die Trageinrichtung als Flachschiene ausgebildet, auf der eine Profilschiene oder Tragschiene zum Tragen und insbesondere auch zum räumlichen Justieren des beweglichen Möbelteils aufnehmbar ist. Eine (separate) Profilschiene oder Tragschiene ermöglicht den Einsatz von Standardteilen, die auch in anderen Ausgestaltungen als der erfindungsgemäßen Konstruktion eingesetzt werden. Die Tragschiene kann auch als Profilschiene bezeichnet werden.
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Vorzugsweise ist an der Profilschiene wenigstens ein profilierter Abschnitt oder eine Profilierung ausgebildet, der oder die zum Tragen und insbesondere auch zum räumlichen Justieren des beweglichen Möbelteils ausgebildet ist bzw. sind.Die Profilierung, die zum Tragen und zur Befestigung des beweglichen Möbelteils dient, kann auch nur in den Bereichen vorgesehen sein, in denen ein Befestigungsabschnitt und/oder ein Tragabschnitt für das bewegliche Möbelteil vorgesehen ist. In bevorzugten Ausgestaltungen ist die Trageinrichtung (selbst) als Profilschiene ausgebildet.
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In allen Ausgestaltungen ist es besonders bevorzugt, dass die Schieneneinrichtung und/oder wenigstens ein wesentlicher Teil der Auszugeinrichtung (in der eingefahrenen Stellung) in einem Gehäuse aufgenommen ist. Vorzugsweise sind die Schieneneinrichtung (vollständig oder nahezu vollständig) und die Auszugeinrichtung im Wesentlichen in der eingefahrenen Stellung in dem Gehäuse aufgenommen. Das bedeutet, dass besonders bevorzugt nur die Teile nicht innerhalb des Gehäuses angeordnet sind, die zum Tragen des beweglichen Möbelteils dienen.
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Besonders bevorzugt ist das Gehäuse im Wesentlichen in einer Aussparung der Seitenwand aufgenommen. Das Gehäuse stützt dabei die Seitenwand. Das ist insbesondere vorteilhaft, wenn der Korpus und/oder die Seitenwand aus Holz oder einem holzähnlichen Material oder dergleichen besteht. Durch eine Aussparung in der Seitenwand wird jedenfalls grundsätzlich die Stabilität der Seitenwand geschwächt, sodass ein Gehäuse zur Aufnahme der Auszugeinrichtung in der Aussparung die Stabilität unterstützt. In besonders bevorzugten Weiterbildungen steht das Gehäuse nicht aus der Aussparung nach außen in Richtung auf das bewegliche Möbelteil hervor.
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Vorzugsweise wird die Wandung zur seitlichen Abdeckung der Korpusschiene durch das Gehäuse gebildet. Die Wandung zur seitlichen Abdeckung der Korpusschiene kann ein separater Deckel sein, der aufgebracht wird. Möglich ist es aber auch, dass die Wandung zur seitlichen Abdeckung der Korpusschiene von der Seitenwand selbst ausgebildet wird.
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In allen Ausgestaltungen ist es möglich und bevorzugt, dass die Innenseite der Seitenwand mit einer Dekorfläche versehen ist, wobei sich die Dekorfläche auch über einen Teil oder die vollständige Fläche der Wandung zur seitlichen Abdeckung der Korpusschiene erstrecken kann.
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Unter der inneren seitlichen Gehäusewand oder der Innenseite wird die Seite verstanden, die zu dem beweglichen Möbelteil ausgerichtet ist. Unter der äußeren seitlichen Gehäusewand oder der Außenseite wird die Seite verstanden, die von dem beweglichen Möbelteil weg ausgerichtet ist.
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Vorzugsweise weist das Gehäuse wenigstens eine Bodenwand und eine äußere seitliche Gehäusewand auf. Vorzugsweise weist das Gehäuse eine innere seitliche Gehäusewand auf, welche die Wandung zur seitlichen Abdeckung der Korpusschiene ausbildet. Es ist vorteilhaft, wenn das Gehäuse eine obere Gehäusewand aufweist. Eine obere Gehäusewand kann insbesondere auch zum Stützen und/oder Stabilisieren der Seitenwand dienen.
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Es ist bevorzugt, dass an der Wandung zur seitlichen Abdeckung der Korpusschiene ein (horizontaler) Schlitz oder Längsspalt in Längsrichtung des beweglichen Möbelteils ausgebildet ist, wobei „ausgebildet“ insbesondere auch im Sinne von angeordnet zu verstehen ist, durch welchen die Abdeckeinheit (und/oder die Trageinrichtung) durchgeführt ist. Vorzugsweise weist die Abdeckeinheit im Bereich des Schlitzes wenigstens abschnittsweise eine erheblich geringere Höhe auf als der Schlitz.
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Vorteilhaft ist die Höhe des Schlitzes relativ gering. Insbesondere ist eine minimale Höhe des Schlitzes geringer als eine fünffache, dreifache, Doppelte oder 1,5 fache Höhe der Abdeckeinheit in dem Bereich des Schlitzes. Das bedeutet, dass die Höhe des Schlitzes insbesondere an die Höhe der Abdeckeinheit im Bereich des Schlitzes angepasst ist und zwar derart, dass einerseits eine möglichst große Abdeckung des Innenraumes des Gehäuses erreicht wird und andererseits ein ungestörter Betrieb und eine einfache Montage gewährleistet werden.
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Vorzugsweise weist der Schlitz wenigstens abschnittsweise eine Höhe von weniger als 15 mm oder 10 mm oder 5 mm auf. Auch eine Höhe von 3 mm oder weniger ist gegebenenfalls möglich.
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In allen Ausgestaltungen ist es möglich und bevorzugt, dass eine Selbsteinzugeinheit umfasst ist. Die Selbsteinzugeinheit kann wenigstens eine Federeinheit und/oder wenigstens eine Dämpfungseinheit umfassen. Auch ein motorischer Selbsteinzug ist möglich.
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In allen Ausgestaltungen ist es möglich und bevorzugt, dass eine Öffnungseinheit umfasst ist. Die Öffnungseinheit kann wenigstens eine Federeinheit und/oder wenigstens eine Verriegelungseinheit umfassen. Auch eine motorische Öffnungseinheit und/oder eine elektronisch gesteuerte Öffnungseinheit ist möglich.
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In allen Ausgestaltungen ist es möglich und bevorzugt, dass eine Öffnungseinheit in Kombination mit einer Selbsteinzugeinheit umfasst ist. Die Öffnungseinheit und die Selbsteinzugseinheit können als getrennte Einheiten ausgebildet sein. Es ist aber auch möglich dass die Öffnungseinheit und die Sebsteinzugseinheit eine gemeinsame Einheit ausbilden.
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In vorteilhaften Ausgestaltungen sind Justiereinheiten (wenigstens eine) umfasst, die zur Ausrichtung der beweglichen Möbeleinheit und/oder der Frontblende des beweglichen Möbelteils dienen. Insbesondere können Justiereinheiten an der Befestigungsschnittstelle vorgesehen sein oder diese umfassen. Es ist möglich und bevorzugt, dass eine Ausrichtung der Frontblende und auch des hinteren Endes der beweglichen Möbeleinheit durchgeführt werden kann. Dadurch kann gegebenenfalls eine räumliche Ausrichtung ermöglicht werden.
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In allen Ausgestaltungen ist es bevorzugt, dass die Möbelkomponente eine Deckeinheit aufweist, welche an dem beweglichen Möbelteil anliegt und insbesondere in eine Nut des beweglichen Möbelteils hineinragt. Die Deckeinheit kann als separates Bauteil ausgebildet sein und mit der Abdeckeinheit verbunden werden. Insbesondere kann die Deckeinheit oben auf die Abdeckeinheit aufgesetzt sein.
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Weiterhin ist es möglich, dass die Deckeinheit fest mit dem beweglichen Möbelteil verbunden ist und z. B. in eine Nut des beweglichen Möbelteils eingesteckt ist und (nur) dort befestigt ist. Die Deckeinheit kann auch z. B. unten an einem Absatz an dem beweglichen Möbelteil befestigt sein. In solchen Ausbildungen kann die Deckeinheit z. B. nur auf der Abdeckeinheit (z. B. locker) aufliegen oder aber auch zusätzlich mit der Abdeckeinheit verbunden sein.
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Die Abdeckeinheit (oder eine zusätzliche Deckeinheit) kann auch direkt an einer Zarge (eines beweglichen Möbelteils) ausgebildet ist. Dabei kann zumindest ein Teil der Zarge aus Blech bestehen, wobei die Abdeckeinheit (oder auch die Deckeinheit) entsprechend ausgeformt ist. Wird dabei beispielsweise eine Abdeckeinheit (oder Deckeinheit) von der Zarge aus (horizontal) bis in den Schlitz bzw. den Längsspalt der Wandung hineingeführt, wobei die Abdeckeinheit (oder Deckeinheit) (wenigstens im Wesentlichen wenigstens) die Laufschiene abdeckt, so kann man im ausgezogenen Zustand bei einer Draufsicht nur die Zarge mit daran ausgebildeten Abdeckeinheit (oder Deckeinheit) erkennen. Das ergibt einen sehr ansprechenden und klaren optischen Eindruck.
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Möglich ist es aber auch, dass die Deckeinheit einstückig mit der Abdeckeinheit ausgebildet ist. Wird beispielsweise die Deckeinheit (als Wandung) von der Abdeckeinheit aus (horizontal) bis in eine Nut oder unter einen Absatz in einer Zarge des beweglichen Möbelteils hineingeführt, so kann man im ausgezogenen Zustand bei einer Draufsicht nur die Zarge und die da hineinragende Deckeinheit erkennen. Das ergibt einen ebenso sehr ansprechenden und klaren optischen Eindruck.
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Es ist auch möglich, dass das bewegliche Möbelteil eine daran ausgebildete oder daran befestigte Abdeckeinheit umfasst. In diesen Fällen weist die Abdeckeinheit eine obere Deckwandung auf, welche in den Schlitz an der Wandung hineinragt und die Schieneneinrichtung abdeckt. Die Abdeckeinheit kann weiterhin eine seitliche Deckwandung aufweisen. Darunterliegende Teile werden durch die Abdeckeinheit und/oder die Deckeinheit zuverlässig abgedeckt. Insbesondere kann die Deckeinheit eine obere Deckwandung und auch noch eine (äußere) seitliche Deckwandung aufweisen. Die (äußere) seitliche Deckwandung erstreckt sich im eingefahrenen Zustand bzw. der eingefahrenen Stellung vorzugsweise zwischen der äußeren seitlichen Gehäusewand des Gehäuses und der Schieneneinrichtung. Vorzugsweise ist die seitliche Deckwandung etwa oder nahezu senkrecht ausgerichtet.
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Wird das bewegliche Möbelteil ausgefahren und die Auszugeinrichtung ausgezogen, so deckt die seitliche Deckwandung die Schieneneinrichtung zuverlässig vor seitlichen Blicken ab. Dazu erstreckt sich die seitliche Deckwandung vorzugsweise bis zur unteren Höhe der Laufschiene und vorzugsweise noch weiter bis zur Höhe der Korpusschiene oder sogar noch weiter nach unten. Dadurch kann weder von oben noch von der Seite eine Schiene der Schieneneinrichtung gesehen werden. Nach vorne hin wird die Schieneneinrichtung vorzugsweise durch einen vorderen Stirndeckel verschlossen und/oder durch die Frontblende des beweglichen Möbelteils abgedeckt.
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In allen Ausgestaltungen ist es besonders bevorzugt, dass die Seitenwand (wenigstens) einen Kern aufweist, der wenigstens teilweise aus einem Material auf der Basis von Holz oder aus einem Holzwerkstoff besteht, wie beispielsweise einer Spanplatte oder einer mitteldichten oder hochdichten Faserplatte (MDF-Medium Density Fiber, HDF-High Density Fiber). Es ist ebenso bevorzugt, dass die Seitenwand einen Kern aufweist der wenigstens teilweise aus Natur- oder Kunststein, Granit, Glas oder Beton oder aus Metall oder Biopolymer besteht.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist wenigstens eine Energiezufuhr oder Energiequelle integriert, die das bewegliche Möbelteil mit Energie versorgt und beispielsweise auch den Einsatz von Licht, Displays, Sensoren oder Aktoren ermöglicht. Durch den Aufbau ist die Energiezufuhr kaum bis gar nicht sichtbar.
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In bevorzugten Weiterbildungen umfasst die Möbelkomponente wenigstens einen Schubkasten als bewegliches Möbelteil und einen transparenten Oberboden. Vorzugsweise umfasst die Möbelkomponente weiterhin wenigstens eine zweite Seitenwand und gegebenenfalls auch eine Rückwand.
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Eine weitere erfindungsgemäße Möbelkomponente umfasst eine Auszugeinrichtung zur Verbindung eines wenigstens eine Seitenwand aufweisenden Möbelkorpus mit einem (insbesondere linear) beweglichen Möbelteil wie zum Beispiel einem Schubkasten oder einem Auszug, wobei die Auszugeinrichtung dazu dient, ein bewegliches Möbelteil (insbesondere linear) in einer Längsrichtung beweglich an einem Möbelkorpus abzustützen oder aufzunehmen. Die Auszugeinrichtung umfasst eine Schieneneinrichtung mit einer (insbesondere ortsfeste) Korpusschiene und eine damit gekoppelte und in der Längsrichtung ein- und ausfahrbare Laufschiene. Die Laufschiene ist mit einer Abdeckeinheit ausgerüstet, um die Laufschiene in einer ausgefahrenen Stellung abzudecken. Die Schieneneinrichtung ist in einer eingefahrenen Stellung in einem Gehäuse aufgenommen und von oben abgedeckt. Die Abdeckung nach oben kann dabei insbesondere durch eine obere Gehäusewandung des Gehäuses oder kann in einem eingebauten Zustand auch durch die Seitenwand eines Möbelkorpus selbst erfolgen. Die Abdeckeinheit ist mit einer Trageinrichtung verbunden. Die Abdeckeinheit erstreckt sich durch einen Spalt in dem Gehäuse von innen nach außen. Außerhalb des Gehäuses ist die Trageinrichtung mit der Abdeckeinheit verbunden. Die Abdeckeinheit weist wenigstens eine Befestigungsschnittstelle zur Befestigung eines beweglichen Möbelteils auf. Die Korpusschiene ist seitlich in Richtung eines zu befestigenden beweglichen Möbelteils zu einem erheblichen Anteil oder im Wesentlichen durch wenigstens eine innere seitliche Gehäusewand verdeckt, um die Korpusschiene in der ausgefahrenen Stellung zumindest teilweise (und insbesondere nahezu vollständig oder vollständig) seitlich nach innen abzudecken.
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Auch diese erfindungsgemäße Möbelkomponente hat viele Vorteile. Auch bei dieser erfindungsgemäßen Möbelkomponente werden sowohl die Korpusschiene als auch die Laufschiene und eine gegebenenfalls vorhandene Zwischenschiene in allen Stellungen weitestgehend verdeckt, sodass eine optisch ansprechende Ausgestaltung möglich ist. Die Auszugeinrichtung kann zum Beispiel in einer Aussparung einer Seitenwand eines Möbelkorpus aufgenommen werden, wobei das Gehäuse zur Stabilisierung der Seitenwand dienen kann. Dadurch ergeben sich vielfältige Designmöglichkeiten und die Möglichkeit einer ansprechenden Gestaltung verschiedenster Möbelkomponenten.
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Bei dieser Ausgestaltung umfasst die erfindungsgemäße Möbelkomponente in der Grundversion keinen Möbelkorpus und keine Seitenwand, sondern ist dafür geeignet und ausgebildet, an einem Möbelkorpus eingesetzt zu werden. In Weiterbildungen kann die Seitenwand oder ein Möbelkorpus umfasst sein.
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In Weiterbildungen kann diese weitere Möbelkomponente einige oder viele der zuvor beschriebenen Merkmale aufweisen.
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Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Ausführungsbeispielen, welche im Folgenden mit Bezug auf die beiliegenden Figuren erläutert werden.
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In den Figuren zeigen:
- 1 eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Möbelkomponente in einer perspektivischen Darstellung;
- 2 eine Seitenwand der Möbelkomponente nach 1;
- 3 die andere Seitenwand der Möbelkomponente nach 1 in einer perspektivischen Explosionsdarstellung;
- 4 einen Schubkasten als bewegliches Möbelteil in einer perspektivischen Darstellung;
- 5 eine Draufsicht auf ein zum Teil ausgezogenes bewegliches Möbelteil einer erfindungsgemäßen Möbelkomponente;
- 6 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Möbelkomponente ohne bewegliches Möbelteil;
- 7 eine schematische perspektivische Darstellung einer Schieneneinrichtung einer erfindungsgemäßen Möbelkomponente;
- 8 eine schematische perspektivische Explosionsdarstellung einer Auszugeinrichtung einer erfindungsgemäßen Möbelkomponente;
- 9 drei perspektivische Darstellungen einer Auszugeinrichtung einer erfindungsgemäßen Möbelkomponente;
- 10 und 11 Justiereinheiten, welche an dem beweglichen Möbelteil befestigt werden und Anlenkelemente zur Befestigung an der Auszugeinrichtung der erfindungsgemäßen Möbelkomponente aufweisen;
- 12 und 13 perspektivische Darstellungen der Zarge eines Systemkastens für eine erfindungsgemäße Möbelkomponente.
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1 zeigt eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Möbelkomponente 1, welche insgesamt als Unterschrank 100 oder Kommode ausgebildet ist und hier über einen schraffiert dargestellten transparenten Oberboden 101 verfügt. Der Oberboden kann zum Beispiel durch eine Glasplatte gebildet werden. Der Unterschrank 100 verfügt über einen Möbelkorpus 3, der hier zwei Seitenwände 2 umfasst. An jeder Seitenwand 2 ist jeweils eine Auszugeinrichtung 10 aufgenommen, um hier einen Schubkasten 5 als bewegliches Möbelteil 4 linear ausfahrbar aufzunehmen, zu führen und abzustützen. Der Schubkasten 5 ist hier in der ausgefahrenen Stellung 17 abgebildet.
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Die Seitenwand 2 weist vorzugsweise einen Kern 2b auf, der wenigstens teilweise aus einem Material auf der Basis von Holz oder aus einem Holzwerkstoff besteht, wie beispielsweise einer Spanplatte oder einer mitteldichten oder hochdichten Faserplatte (MDF-Medium Density Fiber, HDF-High Density Fiber). Besonders bevorzugt besteht der Kern 2b nahezu vollständig oder vollständig aus einem Material auf der Basis von Holz oder aus einem Holzwerkstoff.
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Die Seitenwand 2 kann auch einen Kern 2b aufweisen, der wenigstens teilweise aus Natur- oder Kunststein, Granit, Glas oder Beton oder aus Metall oder Biopolymer besteht.
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Der Schubkasten 5 weist eine vordere Frontblende und seitliche Zargen 9 auf. Der Schubkasten 5 ist in der Längsrichtung 15 aus dem Unterschrank 100 ausfahrbar und wieder einfahrbar.
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Die Auszugeinrichtungen 10, von denen hier an dem Schubkasten 5 nur die rechte Auszugeinrichtung 10 sichtbar ist, werden in der geschlossenen Stellung bzw. der eingefahrenen Stellung 18 (vergleiche 2) jeweils vollständig in Aussparungen 6 in den Seitenwänden 2 der Möbelkomponente 1 aufgenommen.
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Die Auszugeinrichtung 10 verfügt über eine Schieneneinrichtung 11, die hier eine ortsfeste Korpusschiene 12 umfasst, die fest mit der Seitenwand verbunden ist. Weiterhin sind eine Mittelschiene 13 und eine Laufschiene 14 vorgesehen, die gegenüber der Korpusschiene 12 beweglich sind.
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Die Schieneneinrichtung 11 ist hier in der eingefahrenen Stellung 18 (vgl. 2) innerhalb eines eines Gehäuses 30 in der Aussparung 6 in der Seitenwand 2 aufgenommen. In der ausgefahrenen Stellung 17 wird die Laufschiene 14 (und etwaige Mittelschienen 13) hier zweifach abgedeckt.
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Hier wird die Laufschiene 14 zweifach abgedeckt. Zunächst deckt die an der Korpusschiene befestigte Abdeckeinheit 16 die Laufschiene 14 nach oben und zur Seite nach außen ab. An der Abdeckeinheit ist hier wiederum eine Deckeinheit 20 befestigt, die über eine obere Deckwandung 27 und eine seitliche Deckwandung 28 verfügt. Die Deckeinheit 20 mit der oberen Deckwandung 27 und der seitlichen Deckwandung 28 ist winkelförmig ausgebildet und verfügt hier auf den oberen und seitlichen Außenflächen über glatte und durchgehende Oberflächen, die optisch ansprechend gestaltet sind. Dadurch werden auch Befestigungselemente der Abdeckeinheit 16 zuverlässig abgedeckt. Außerdem können unterschiedliche Materialien für die Abdeckeinheit 16 und die Deckeinheit 20 verwendet werden, was optische Vorteile haben kann.
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Die obere Deckwandung 27 kann z. B. an der Zarge 9 anliegen und insbesondere in eine Nut 8 in der Zarge 9 des beweglichen Möbelteils hineinragen (vgl. 4). Die Deckeinheit 20 insgesamt oder die obere Deckwandung 27 der Deckeinheit 20 kann auch einstückig mit der Abdeckeinheit 16 ausgebildet sein. Beispielsweise kann die obere Deckwandung 27 seitlich direkt von der Abdeckeinheit 16 abstehen.
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Durch die hier zweifache Abdeckung werden hohe und höchste Ansprüche erfüllt. In einfacheren oder anderen Ausgestaltungen reicht ein einfacher Sichtschutz aus. So kann z. B. die obere Deckwandung 27 einstückig mit der Abdeckeinheit 16 ausgebildet sein oder daran befestigt sein und seitlich davon abstehen (vgl. die schraffierte Darstellung in 9).
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In 1 ist die Abdeckeinheit 16 von der Deckeinheit 20 abgedeckt. Die Deckeinheit 20 ist an der Abdeckeinheit 16 befestigt und z. B. damit verklebt. Die Abdeckeinheit 16 ist in tragender Weise an der Schieneneinrichtung 11 aufgenommen.
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Die Deckeinheit 20 umfasst eine obere Deckwandung 27 und eine davon hier am Ende (senkrecht) nach unten abstehende seitliche Deckwandung 28. Die obere Deckwandung 27 weist zwar insgesamt eine Breite 27a auf. Von der Breite 27a ist aber nur die sichtbare Breite 27b zu sehen, da sich ein Teil der oberen Deckwandung 27 in der Nut 8 (vgl. 3) der Zarge 9 befindet und somit die sichtbare Breite verringert.
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Die Auszugeinrichtung 10 weist insgesamt eine Breite 10a auf (vgl. 9), die größer ist als eine Breite bzw. Dicke 2a der Seitenwand. Die Schieneneinrichtung 11 weist aber eine erheblich geringere Breite 11a auf, die hier kleiner als die (oder gleich der) Breite bzw. Dicke 2a der Seitenwand 2 ist. Dadurch kann hier im Ausführungsbeispiel die Schieneneinrichtung 11 (nahezu) vollständig innerhalb der Seitenwand 2 aufgenommen werden. Das ermöglicht eine besonders kompakte Konstruktion.
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Eine maximale Höhe der Auszugeinrichtung 10 ist hier kleiner oder gleich einer Höhe 6a der Aussparung 6 und ist erheblich kleiner als eine Höhe 5a des Schubkastens 5 bzw. des beweglichen Möbelteils 4. Das kann in anderen Ausführungen anders sein. Alternativ gibt es zahlreiche bewegliche Möbelteile wie Tablarböden, Drahtböden und Ablageböden und dergleichen mehr, bei denen die Höhe 6a der Aussparung 6 größer sein kann als eine Höhe 5a des beweglichen Möbelteils 4 hier, z. B. bei einem Tablarauszug.
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Eine Abdeckeinheit 16 deckt in der ausgefahrenen Stellung 17 die Schienen der Schieneneinrichtung 11 nach oben und zur Seite ab. An der Abdeckeinheit 16 ist eine hier in 1 nicht sichtbare Trageinrichtung 22 angeordnet, die das bewegliche Möbelteil 4 mit der Auszugseinrichtung 10 verbindet.
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Im Inneren des Unterschranks 100 ist hier die linke Seitenwand 2 von innen zu einem größeren Teil sichtbar. Dabei ist die mit der Seitenwand 2 fest verbundene Wandung 32 zu erkennen, die die in der Aussparung 6 befindliche Korpusschiene 12 abdeckt. In einfachen Ausgestaltungen ist die mit der Seitenwand verbundene Wandung 32 als separater Deckel ausgeführt. Die mit der Seitenwand verbundene Wandung 32 kann aber auch eine separate Wandung sein, die zur Abdeckung an der Aussparung angebracht wird.
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Diese mit der Seitenwand 2 verbundene Wandung 32 kann auch durch die Seitenwand 2 selbst gebildet werden, wenn beispielsweise eine entsprechende Aussparung eingefräst wird und die Seitenwand z. B. anschließend erst aus zwei Teilen zusammengeklebt wird.
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Die mit der Seitenwand verbundene Wandung 32 kann aber auch eine (innere) seitliche Gehäusewand 32 eines Gehäuses 30 sein, welches zur Stabilisierung der Seitenwand 2 in die Aussparung eingesetzt wird und zur Aufnahme und insbesondere Befestigung der Auszugeinrichtung 10 dient. Das ist hier im Ausführungsbeispiel bevorzugt der Fall.
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Die innere seitliche Gehäusewand 32 kann insgesamt zusammen mit der Innenwand der Seitenwand mit einer Dekorschicht 7 versehen werden. Möglich ist es auch, dass jeweils separate Dekorschichten 7 verwendet und z. B. aufgeklebt werden.
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In allen Ausgestaltungen verbleibt ein Schlitz 34 in Längsrichtung 15, durch den die außen angeordnete Trageinrichtung 22 der Auszugeinrichtung 10 mit der Schieneneinrichtung 11 verbunden ist, um den Schubkasten an der Trageinrichtung 22 aufzunehmen. In der eingefahrenen Stellung 18 ragt die Abdeckeinheit 16 seitlich aus dem Schlitz 34 heraus. An der Abdeckeinheit 16 ist die Trageinrichtung 22 befestigt bzw. hier an dem unteren Ende des Schenkels 16c ausgebildet. Die Trageinrichtung 22 steht hier horizontal von dem Schenkel 16c ab und ragt auf das bewegliche Möbelteil zu.
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2 zeigt eine perspektivische Darstellung einer Seitenwand 2 und 3 zeigt eine schematische perspektivische Explosionsdarstellung der anderen Seitenwand. In der Seitenwand 2 ist jeweils die Aussparung 6 zu erkennen, in die hier ein Gehäuse 30 eingesetzt ist, welches eine untere Bodenwandung 29, eine obere Gehäusewand 33, eine äußere (von dem beweglichen Möbelteil weg gerichtete) seitliche Gehäusewand 31 und eine innere (zu dem beweglichen Möbelteil hin ausgerichtete) seitliche Gehäusewand 32 umfasst.
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Im Inneren des Gehäuses 30 ist die Schieneneinrichtung 11 an der Auszugeinrichtung 10 aufgenommen. Die Schieneneinrichtung 10 umfasst die hier unbewegliche Korpusschiene 12, die Mittelschiene 13 und die Laufschiene 14. Die Laufschiene 14 wird durch eine Abdeckeinheit 16 nach oben und seitlich nach außen hin abgedeckt.
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Oberhalb der inneren seitlichen Gehäusewand 32 ist ein Schlitz 34 vorhanden. Die Abdeckeinheit 16 wird durch den Schlitz nach außen herausgeführt. Die Abdeckeinheit 16 weist einen hier etwa U-förmigen Querschnitt auf, der nach unten geöffnet ist. An die obere Abdeckung 16a der Abdeckeinheit 16 schließt sich seitlich nach außen der nach unten weisende Schenkel 16b und seitlich nach innen der nach unten weisende Schenkel 16c an.
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Die obere Abdeckung 16a wird durch den Schlitz 34 nach außen geführt. Am unteren Ende des Schenkels 16c schließt sich in seitlicher Richtung die Trageinrichtung 22 an, die hier als Flachschiene 22 ausgebildet ist und hier eine standardisierte Tragschiene 24 trägt, die wiederum das bewegliche Möbelteil einstellbar aufnimmt. Zur Verbindung des beweglichen Möbelteils 4 mit der Tragschiene 24 dienen die Befestigungsschnittstellen 23 bzw. die Justiereinheit 26 und der hier am hinteren Ende erkennbare und hier C-förmige Befestigungshaken.
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Zur Verbesserung des optischen Aussehens kann an oder auf der Abdeckeinheit 16 noch eine obere Deckwandung 27 (horizontal) angebracht sein, die seitlich nach außen in eine nach unten führende seitliche Deckwandung 28 übergeht. Die obere Deckwandung 27 kann beispielsweise in eine Nut der Zarge 9 eines Schubkastens eingreifen, sodass von oben nur der Schubkasten und die obere Deckwandung 27 erkennbar sind. Seitlich nach außen wird die seitliche Deckwandung 28 weit genug heruntergezogen, um die Schieneneinrichtung 11 in der ausgefahrenen Stellung auch seitlich vollständig abzudecken.
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4 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Schubkastens 5 als bewegliches Möbelteil 4, wobei hier die Nut 8 seitlich außen in der Zarge 9 erkennbar ist. In die Nut 8 greift die obere Deckwandung 27 ein, um einen insgesamt hochwertigen optischen Eindruck zu erzielen. Am hinteren Ende des Schubkastens sind Löcher zu erkennen, die zur Aufnahme des Hakens aus 2 dienen.
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5 zeigt eine Draufsicht auf einen zum Teil ausgezogenen Schubkasten 5 an einem Unterschrank 100 oder dergleichen, wobei beispielsweise ein transparenter Oberboden 101 vorhanden ist. In der Draufsicht ist zu erkennen, dass die Auszugeinrichtung 10 aus der Aussparung in der Seitenwand herausfährt, aber nur die obere Deckwandung 27 sichtbar ist.
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6 zeigt eine Variante, bei der die Auszugeinrichtung 10 nicht vollständig innerhalb der Seitenwand 2 aufgenommen ist, sondern mit dem Gehäuse 30 nach innen über die Seitenwand hinaus steht. Das kann beispielsweise dann der Fall sein, wenn eine besonders dünne Seitenwand eingesetzt wird, die beispielsweise nur 10, 12, 14, 16, 18 oder auch 20 mm bereit ist. Dann kann die Breite 2a der Seitenwand 2 nicht ausreichen, um - je nach Anwendungsfall - die Auszugeinrichtung 10 vollständig innerhalb der Seitenwand 2 aufzunehmen. Dann kann es auch möglich sein, dass ein Teil der Auszugeinrichtung 10 aus der Aussparung 6 nach innen übersteht, wie in 6 zu sehen ist.
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7 zeigt eine schematische perspektivische Darstellung der Schieneneinrichtung 11 mit der Korpusschiene 12 und der Laufschiene 14, die über die Mittelschiene 13 verbunden sind. Zusätzlich ist eine Selbsteinzugeinheit 25 zu erkennen, die für einen selbstständigen Einzug und gegebenenfalls einen gedämpften Einzug und ein gedämpftes Schließen des beweglichen Möbelteils 4 sorgt. Zur Befestigung der Abdeckeinheit 16 sind Befestigungselemente 37 an der Laufschiene 14 vorgesehen, die hier als etwa zylindrische Teile nach oben abstehen.
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Die Korpusschiene 12 ist auf der Bodenwandung 29 eines Gehäuses 30 montiert.
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8 zeigt eine perspektivische Explosionsdarstellung einer Auszugeinrichtung 10 einer Möbelkomponente 1. Hier ist ein Gehäuse 30 vorgesehen, welches eine Bodenwandung 29, eine äußere seitliche Gehäusewand 31, eine obere Gehäusewand 33 und eine innere seitliche Gehäusewand 32 umfasst, die miteinander verbunden werden. Dabei verbleibt, wie rechts unten in 8 schematisch zu erkennen ist, ein Schlitz 34 zwischen der inneren seitlichen Gehäusewand 32 und der oberen Gehäusewand 33, durch den hier die obere Abdeckung 16a aus der Aussparung im Inneren der Seitenwand 2 nach außen durchgeführt wird. Die Abdeckeinheit 16 wird bei der Montage fest mit der Laufschiene 14 verbunden. Dazu werden die abstehenden Befestigungselemente 37 an der Laufschiene 14 in die Befestigungselemente 38 (Löcher) der Abdeckeinheit 16 eingeführt und damit gekoppelt.
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Grundsätzlich deckt die Abdeckeinheit 16 mit der oberen Abdeckung 16a die Schieneneinrichtung nach oben ab und deckt weiterhin mit dem äußeren Schenkel 16b die Laufschiene 14 nach außen ab. In seitlicher Richtung nach innen hin deckt die innere seitliche Gehäusewand 32 die Schieneneinrichtung ab. Dadurch werden grundlegende ästhetische Bedürfnisse erfüllt. Um noch höheren Anforderungen zu genügen, ist es möglich und bevorzugt, dass eine weitere obere Deckwandung 27 mit der Abdeckeinheit 16 verbunden wird, um einen optisch gefälligen Gesamteindruck zu erzielen. Vorzugsweise ist die obere (horizontale) Deckwandung 27 einstückig mit einer seitlichen Deckwandung 28 gebildet, die unter einem Winkel von beispielsweise 90° nach unten absteht und somit auch seitlich nach außen hin eine optisch hohen Qualitätsansprüchen genügende Abdeckung der Schieneneinrichtung 11 in der ausgefahrenen Stellung 17 ermöglicht. Dadurch werden auch die Befestigungselemente 37, 38 abgedeckt.
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Die obere Abdeckung 16a der Abdeckeinheit 16 wird aus dem Schlitz 34 nach außen geführt. Von dort ragt ein innerer Schenkel 16c nach unten, um den Bauraum möglichst vollständig auszunutzen. An dem unteren Ende des Schenkels 16c ragt die Trageinrichtung 22 seitlich nach innen auf das bewegliche Möbelteil 4 zu. Die Trageinrichtung 22 ist hier als Flachschiene 22a ausgebildet und verfügt über Befestigungsschnittstellen, um entweder ein bewegliches Möbelteil 4 direkt oder (indirekt) über eine Tragschiene 24 aufzunehmen. Dabei kann wenigstens eine Justiereinheit 26 vorgesehen sein, um das bewegliche Möbelteil 4 in verschiedenen Richtungen justieren zu können.
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Unten rechts ist in 8 eine schematische Darstellung des Gehäuses 30, des Schlitzes 34 und der oberen Abdeckung 16a abgebildet, um zu verdeutlichen, dass eine Höhe 35 des Schlitzes 34 an eine Höhe 36 der oberen Abdeckung 16a im Bereich der Durchführung durch den Schlitz 34 angepasst ist. Vorzugsweise wird der Schlitz 34 möglichst klein gewählt, um eine möglichst gute seitliche Abdeckung zur Verfügung zu stellen. Wenn zusätzlich eine obere Deckwandung 27 verwendet wird, und diese ebenfalls durch den Schlitz 34 ragt, muss eine Höhe 35 des Schlitzes 34 etwas größer bemessen sein.
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9 zeigt drei verschiedene Ansichten der Auszugeinrichtung 10 mit der Schieneneinrichtung 11. Links dargestellt ist die Auszugeinrichtung 10 mit dem Gehäuse 30, welches hier die Bodenwandung 29 und die äußere seitliche Gehäusewandung 31 umfasst. An der Bodenwandung 29 ist die Schieneneinrichtung 11 aufgenommen, wobei die Korpusschiene 12 an der Bodenwandung 29 befestigt ist. Die Schieneneinrichtung 11 weist eine Breite 21 auf.
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In der Mitte der 9 ist die Auszugeinrichtung 10 nach Montage der inneren seitlichen Gehäusewand 32 abgebildet. Das Gehäuse 30 weist eine Breite 30a auf, die entsprechend größer ist als die Breite 21, da zwischen der Laufschiene 14 und der äußeren seitlichen Gehäusewand 31 noch der Schenkel 16a der Abdeckeinheit 16 und eventuell die seitliche Deckwandung 28 verfahrbar aufgenommen werden muss.
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Rechts ist in 9 die Auszugeinrichtung 10 mit der Abdeckeinheit 16 abgebildet. An dem unteren Ende des inneren Schenkels 16c ist die als Flachschiene 22a ausgebildete Trageinrichtung 22 zu erkennen, an deren Enden hier jeweils Befestigungsschnittstellen 23 zur Befestigung einer Tragschiene oder eines beweglichen Möbelteils ausgebildet sind. Insgesamt weist die Auszugeinrichtung 10 eine Breite 10a auf, die hier nicht ganz oder etwa doppelt so groß ist wie eine Breite 11a der Schieneneinrichtung 11 oder einer Breite 30a des Gehäuses 30.
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Zusätzlich zeigt der rechte Teil von 9 optional eine schraffierte Variante, bei der direkt oben an der Abdeckeinheit 16 eine Deckeinheit 20 mit einer oberen Deckwandung 27 befestigt oder ausgebildet ist. In einfachen Ausgestaltungen geht die obere Abdeckung 16a dann direkt in die obere Deckwandung 27 über. Dann sind die Abdeckeinheit 16 und die Deckeinheit 20 vorzugsweise einstückig ausgebildet und der Schenkel 16c steht vorzugsweise wie bei einem „T“ nach unten von der oberen Abdeckung 16a bzw. der oberen Deckwandung 27 ab. Die obere Deckwandung 27 kann auch an der Abdeckeinheit 16 befestigt und z. B. angeklebt sein. Die Deckwandung 27 ist dann dazu vorgesehen, an einem beweglichen Möbelteil 4 anzuliegen oder in eine Nut 8 einer Zarge 9 einzutauchen.
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10 und 11 zeigen Justiereinheiten 26 insbesondere zur Befestigung an einem Holzschubkasten, um den Holzschubkasten über die Anlenkelemente 39 und Rast- bzw. Klemmmittel 40 mit den Befestigungsschnittstellen 23 einer Tragschiene 24 oder einer Trageinrichtung 22 zu verbinden. An der Justiereinheit 26 sind diverse Einstellmöglichkeiten zur Einstellung des Schubkastens 5 und insbesondere der Frontblende in seitlicher Richtung, der Höhe und gegebenenfalls eines Winkels vorhanden.
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12 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, wobei hier eine Zarge 9 eines beweglichen Möbelteils abgebildet ist. 13 zeigt das vergrößerte Detail „A“ aus 12. Hier ist eine Zarge 9 für einen Systemschubkasten abgebildet, bei dem die Befestigungsschnittstelle zur Befestigung des Schubkastens außerhalb der Seitenwand 2 der Möbelkomponente 1 erfolgt.
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Die Zarge 9 besteht hier unter anderem aus einer Zargenhülle und Verstärkungen 19 für die Zarge. An der vorderen Verstärkung 19 ist eine Befestigungsschnittstelle mit dem Anlenkelement 39 und dem Rastmittel 40 schematisch dargestellt.
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Zur Abdeckung dient die Abdeckeinheit 16 mit dem äußeren Schenkel 16b und der oberen Abdeckung 16a. Die Anbindung des beweglichen Möbelteils erfolgt außerhalb der Seitenwandung 2.
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Die Abdeckeinheit 16 ist hier an der Zarge 9 und/oder der Verstärkung 19 ausgebildet. Die Befestigungsschnittstellen 23 sind außerhalb der Seitenwand 2 angeordnet. Die obere Abdeckung 16a und der äußere Schenkel 16b der Abdeckeinheit 16 ragen in der eingefahrenen Stellung in die Seitenwand 2 hinein.
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Hier kann die Seitenwand 2 weitgehend oder weitestgehend hohl ausgebildet sein, sodass der vollständige Innenraum der Seitenwand 2 (oder nur ein Teil davon) eine Aussparung 6 bildet. Eine weitere Deckeinheit 20 kann vorgesehen sein, kann aber auch wie in 12 weggelassen werden.
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Insgesamt ermöglicht die Erfindung die Herstellung vorteilhafter Möbelkomponenten. Dabei ist es möglich, die Schienen der Schieneneinrichtung nahezu vollständig oder vollständig abzudecken. Und zwar sowohl in der eingefahrenen als auch in der ausgefahrenen Stellung des beweglichen Möbelteils. Die erfindungsgemäße Möbelkomponente 1 stellt vorteilhafte Designfreiheiten zur Verfügung, die auch hohen und höchsten Ansprüchen genügt.
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Es ist möglich die Schieneneinrichtung vollständig in einer Seitenwand von nur 16 mm oder 18 mm zu integrieren. Gegebenenfalls kann die Auszugeinrichtung bzw. das Gehäuse 30 auch wenige Millimeter nach innen in Richtung der beweglichen Möbelkomponente 4 überstehen. Bei Korpuswandstärken von 20 mm oder 25 mm wird regelmäßig eine vollständige Integration der Schieneneinrichtung in die Seitenwand ermöglicht. So können beispielsweise vorteilhafte Möbelkomponenten mit Holzschubkästen zu Verfügung gestellt werden, die ästhetisch ansprechend sind, transparente Glasabdeckungen aufweisen können und auch einem sehr hohen ästhetischen Anspruch genügen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Möbelkomponente
- 2
- Seitenwand
- 2a
- Dicke von 2
- 2b
- Kern von 2
- 3
- Möbelkorpus
- 4
- bewegliches Möbelteil
- 5
- Schubkasten
- 5a
- Höhe
- 6
- Aussparung
- 6a
- Höhe
- 7
- Dekorschicht
- 8
- Nut in 4
- 9
- Zarge
- 10
- Auszugeinrichtung
- 10a
- Breite von 10
- 11
- Schieneneinrichtung
- 11a
- Breite von 11
- 12
- Korpusschiene
- 13
- Mittelschiene
- 14
- Laufschiene
- 15
- Längsrichtung
- 16
- Abdeckeinheit
- 16a
- obere Abdeckung
- 16b
- Schenkel
- 16c
- Schenkel
- 17
- ausgefahrene Stellung
- 18
- eingefahrene Stellung
- 19
- Verstärkung
- 20
- Deckeinheit
- 22
- Trageinrichtung
- 22a
- Flachschiene
- 23
- Befestigungsschnittstelle
- 24
- Tragschiene
- 25
- Selbsteinzugeinheit
- 26
- Justiereinheit
- 27
- obere Deckwandung
- 27a
- Breite von 27
- 27b
- sichtbare Breite von 27
- 28
- seitliche Deckwandung
- 29
- Bodenwandung
- 30
- Gehäuse
- 30a
- Breite von 30
- 31
- äußere seitliche Gehäusewand
- 32
- innere seitliche Gehäusewand
- 33
- obere Gehäusewand
- 34
- Schlitz
- 35
- Höhe von 34
- 36
- Höhe von 16a
- 37
- Befestigungselement
- 38
- Befestigungselement
- 39
- Anlenkelement
- 40
- Rast- bzw. Klemmmittel
- 100
- Unterschrank, Kommode
- 101
- transparenter Oberboden, Glasplatte
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202009013663 U1 [0006]