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Bipolares medizinisches Instrument zum Schneiden von Gewebe unter der Wirkung von Hochfrequenzstrom, wobei sich das Instrument entlang einer Längsrichtung von einem proximalen Ende zu einem distalen Ende erstreckt und wobei am distalen Ende eine Aktivelektrode und eine der Aktivelektrode benachbarten Neutralelektrode angeordnet sind.
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Die Erfindung betrifft ferner ein elektrochirurgisches System, mit einem Hochfrequenzgenerator und einem Instrument der eingangs genannten Art.
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Ein Instrument und ein System der eingangs genannten Art sind aus
DE 25 21 719 bekannt.
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Ein Instrument bzw. ein System der eingangs genannten Art wird in der offenen, vorzugsweise aber in der minimal-invasiven Chirurgie zum Schneiden von Gewebe im menschlichen oder tierischen Körper verwendet.
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Das eingangs genannte Instrument kann im Sinne der vorliegenden Erfindung bei Verwendung in der minimalinvasiven Chirurgie zusammen mit einem Endoskop zu einem sogenannten Resektoskop kombiniert werden oder selbst ein solches Resektoskop darstellen.
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Die Elektro- oder Hochfrequenzchirurgie wird therapeutisch in verschiedenen medizinischen Fachdisziplinen wie bspw. der Urologie, Gynäkologie, Neurochirurgie, Abdominalchirurgie usw. eingesetzt. Speziell in der Urologie wird mittels eines eingangs genannten Instruments im Rahmen der minimal-invasiven Chirurgie endoskopisch Prostatagewebe abgetragen.
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Bei elektrochirurgischen Verfahren der Resektoskopie unterscheidet man zwischen der monopolaren und der bipolaren Applikation des Hochfrequenzstromes.
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Bei der monopolaren Applikation wird nur die Aktivelektrode, manchmal auch als Schneidelektrode oder Behandlungselektrode bezeichnet, in das Behandlungsgebiet eingeführt, während die Neutralelektrode außen am Patienten angeordnet wird. Folglich führt der Stromfluss zwischen der Aktivelektrode und der Neutralelektrode durch den Körper des Patienten hindurch, wobei der Nachteil besteht, dass der Strompfad durch den Patienten nicht sicher kontrolliert werden kann mit der Folge möglicher Verletzungen von Organen. Darüber hinaus kann die am Patientenkörper angebrachte Neutralelektrode zu Verbrennungen der Haut des Patienten führen.
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Bei der bipolaren Technik, von der die vorliegende Erfindung ausgeht, werden sowohl Aktivelektrode als auch Neutralelektrode in das Behandlungsgebiet eingeführt. Der Stromfluss kann dadurch in kontrollierbarer Weise auf den Bereich zwischen der Aktivelektrode und der Neutralelektrode begrenzt werden, dass er räumlich nur zwischen der Aktivelektrode und der Neutralelektrode fließt. Entsprechend sind medizinische Instrumente der eingangs genannten Art geschaffen worden, bei denen die Aktivelektrode und die Neutralelektrode an einem Elektrodenträger angeordnet sind, so dass die Aktivelektrode und die Neutralelektrode einander benachbart in das Behandlungsgebiet eingebracht werden können.
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Bei bipolaren medizinischen Instrumenten der eingangs genannten Art ist die Aktivelektrode üblicherweise mit einer kleinen wirksamen Oberfläche ausgebildet, so dass sich an der Aktivelektrode eine hohe Stromdichte einstellt, während die Neutralelektrode üblicherweise relativ großflächig ausgebildet ist, so dass sich an der Neutralelektrode nur mittlere oder geringe Stromdichten einstellen. Mit der Aktivelektrode wird entsprechend geschnitten, während die Neutralelektrode möglichst keine Wirkung auf das Gewebe ausüben soll, sondern lediglich der Begrenzung des Strompfades auf den Bereich zwischen der Aktivelektrode und der Neutralelektrode dienen soll.
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Bei dem aus der oben genannten
DE 25 21 719 bekannten Instrument ist die Neutralelektrode als breites Band ausgebildet, während die Aktivelektrode als Drahtschlinge ausgebildet ist. In einem weiteren Ausführungsbeispiel der
DE 25 21 719 ist die Neutralelektrode auf ihrer der Aktivelektrode abgewandten Seite von einem Kunststoff-Fortsatz, der fest mit dem Schaft des Resektoskops verbunden ist, überdeckt.
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WO 99/16371 A1 offenbart ebenfalls ein bipolares medizinisches Instrument der eingangs genannten Art. Ähnlich zu dem zuvor beschriebenen bekannten Instrument ist die Aktivelektrode zur Neutralelektrode in Richtung quer zur Längsachse so positioniert, dass diese nicht voneinander beabstandet sind.
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Aus
EP 1 163 886 A2 ist ein resektoskopisches Instrument bekannt, bei dem die Aktivelektrode und die Neutralelektrode auf ihren einander zugewandten Seiten durch einen Isolatorkörper elektrisch getrennt sind, so dass jede gerade Verbindungslinie zwischen den Elektroden durch den Isolatorkörper verläuft. Dadurch soll der direkte Stromfluss zwischen den beiden Elektroden erschwert bzw. vermindert werden.
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US 9,474,438 B2 zeigt ein medizinisches Instrument, bei dem eine Aktivelektrode und eine Neutralelektrode verwendet werden können. Röhrenförmige Elemente der Neutralelektrode können koaxial zu Leitern der Aktivelektrode angeordnet sein.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein verbessertes Instrument sowie ein verbessertes System der eingangs genannten Art bereitzustellen.
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Die Aufgabe wird gelöst durch ein bipolares medizinisches Instrument zum Schneiden von Gewebe unter der Wirkung von Hochfrequenzstrom, wobei sich das Instrument entlang einer Längsrichtung von einem proximalen Ende zu einem distalen Ende erstreckt und wobei am distalen Ende eine Aktivelektrode und eine der Aktivelektrode benachbarten Neutralelektrode angeordnet sind und die Neutralelektrode eine erste elektrische Zuleitung, die vom proximalen Ende zur Aktivelektrode führt, in einem ersten Abschnitt des Instruments zumindest teilweise umschließt, wobei die Neutralelektrode eine erste gekrümmte Neutralelektrodenfläche und eine zweite gekrümmte Neutralelektrodenfläche aufweist, die erste Neutralelektrodenfläche mit einer zweiten Zuleitung verbunden ist, die vom proximalen Ende zur ersten Neutralelektrodenfläche führt, und die zweite Neutralelektrodenfläche mit einer dritten Zuleitung verbunden ist, die vom proximalen Ende zur zweiten Neutralelektrodenfläche führt, und wobei die zweite elektrische Zuleitung in proximaler Richtung vor dem ersten Abschnitt die erste elektrische Zuleitung zumindest teilweise umschließt.
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Einer der Vorteile, die sich mit einem solchen Instrument erzielen lassen, ist die Ausgestaltung als getrennte Gestänge, später in den Figuren als Elektrodenträgerteile bezeichnet. Die Gestänge können dabei einfach mit Klammern verbunden werden, später in den Figuren als Haltelemente bezeichnet. Jedes Gestänge enthält eine Zu- und Rückführung der Energie, die im Betrieb von einem Hochfrequenzgenerator geliefert wird. Dabei lässt sich insbesondere eine erhöhte mechanische Stabilität erzielen.
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Bei einer bevorzugten Ausgestaltung sind die erste Neutralelektrodenfläche und die zweite Neutralelektrodenfläche am distalen Ende nicht elektrisch verbunden und/oder nur am proximalen Ende elektrisch verbunden.
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Bei dieser Ausgestaltung wird keine elektrische Brücke zwischen den Gestängen benötigt. Die Neutralelektroden sind separat konnektiert, ohne eine direkte Verbindung miteinander.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung sind die zweite Zuleitung und/oder die dritte Zuleitung röhrenförmig ausgebildet.
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Dies ergibt einen stabilen Aufbau, der sich gut für eine effiziente Herstellung eignet.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung laufen die erste Neutralelektrodenfläche oder die zweite elektrische Zuleitung in einem zweiten Abschnitt in proximaler Richtung konisch zu.
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Diese Ausgestaltung ermöglicht es in den verschiedenen Abschnitten des Instruments entlang seiner Längserstreckung einen zumindest im Wesentlichen gleichbleibenden Durchmesser der Gestänge zu erzielen.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung umschließt die erste Neutralelektrodenfläche die erste elektrische Zuleitung zu zumindest 120°, bevorzugt zumindest 180°, besonders bevorzugt zumindest 270° und insbesondere vollständig.
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Bei dieser Ausgestaltung kann der Grad der Umschließung je nach Anwendungsfall festgelegt werden. Dabei wird eine vollständige Umschließung als vorteilhaft hinsichtlich der Fertigung angesehen. Diese Ausführungen gelten entsprechend auch für die zweite Neutralelektrodenfläche.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung umschließt die zweite elektrische Zuleitung die erste elektrische Zuleitung zu zumindest 120°, bevorzugt zumindest 180°, besonders bevorzugt zumindest 270° und insbesondere vollständig.
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Bei dieser Ausgestaltung kann der Grad der Umschließung je nach Anwendungsfall festgelegt werden. Dabei wird eine vollständige Umschließung als vorteilhaft hinsichtlich der Fertigung angesehen. Diese Ausführungen gelten entsprechend auch für die dritte Zuleitung.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist die zweite elektrische Zuleitung in einer rohrförmigen Isolierung geführt ist, die optional von einem metallischen Röhrchen umschlossen ist.
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Diese Ausgestaltung bietet eine gute Art der Isolierung. Mit dem optionalen metallischen Röhrchen kann eine gute Reinigung des Instruments erzielt werden.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung entspricht ein Durchmesser der rohrförmigen Isolierung oder, wenn vorhanden, ein Durchmesser des metallischen Röhrchens zumindest in etwa dem Durchmesser der ersten Neutralelektrodenfläche.
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Bei dieser Ausgestaltung kann ein konstanter Durchmesser der Gestänge bzw. der Elektrodenträgerteile erzielt werden.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist die erste Neutralelektrodenfläche an ihrem distalen Ende radial aufgeweitet.
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Diese Ausgestaltung kann das Zündverhalten verbessern und kann insbesondere als Bördelung oder Flansch ausgeführt sein.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist in distaler Richtung vor der ersten Neutralelektrodenfläche ein rohrförmiges Isolierstück angeordnet, das die zweite Zuleitung umschließt, wobei das Isolierstück optional teilweise von der ersten Neutralelektrodenfläche umschlossen ist.
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Bei dieser Ausgestaltung kann das Risiko eines ungewolltes Zünden der Neutralelektrode verringert werden.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung entfernen sich die erste Neutralelektrodenfläche und die zweite Neutralelektrodenfläche in distaler Richtung voneinander.
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Diese Ausgestaltung ermöglicht auch bei kompakter Bauweise eine ausreichend große Aktivelektrode. Ein Winkel zwischen den beiden Neutralelektrodenflächen, genauer, zwischen den beiden Längserstreckungen der Neutralelektrodenflächen beträgt bevorzugt 0,1° - 20°, besonders bevorzugt 2° - 10° und insbesondere 5° - 7°.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung tritt die Aktivelektrode aus der Neutralelektrode aus, insbesondere durch ein Isolierstück hindurchgeführt, und erstreckt sich quer zur Längserstreckung von der ersten Neutralelektrodenfläche zur zweiten Neutralelektrodenfläche.
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Diese Ausgestaltung bietet eine Ausgestaltung der Aktivelektrode, die es dem Arzt ermöglicht, in einem ihm bekannten Weise zu arbeiten.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist am proximalen Ende ein erster Kontaktierbereich der ersten Zuleitung und ein zweiter Kontaktierbereich der zweiten Zuleitung ausgebildet, die entlang der Längsrichtung versetzt zueinander angeordnet sind, und weisen die Kontaktierbereiche insbesondere jeweils eine zylinderförmige Oberfläche auf.
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Diese Ausgestaltung ermöglich eine Mehrfachkontaktierung, insbesondere mit vier Kontaktstellen. Dabei kann insbesondere eine großflächige Kontaktierung erzielt werden, wenn die Längserstreckung der Kontaktierbereiche größer ist als deren jeweiliger Radius, bevorzugt mehr als zweimal so groß und besonders bevorzug mehr als dreimal so groß. Es lässt sich ein reduzierter Übergangswiderstand erzielen. Außerdem kann ein Wärmeverlust an den Kontaktstellen verringert werden. Wie später noch gezeigt wird, ist insbesondere die erste Zuleitung innerhalb des zweiten Kontaktierbereichs durch den Kontaktierbereich geführt. Dieser Aufbau gilt für beide Gestänge des Instruments in entsprechender Weise.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist an der Aktivelektrode eine Kante ausgebildet.
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Diese Ausgestaltung kann das Zündverhalten verbessern. Es sei darauf hingewiesen, dass es sich hierbei um eine eigenständige Weiterbildung einer Aktivelektrode aus dem Stand der Technik handelt, die auch ohne die beanspruchten Zuleitungen und Neutralelektrodenflächen eine erfinderische Tätigkeit begründet.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung beträgt das Flächenverhältnis zwischen der Neutralelektrode und der Aktivelektrode 1 bis 10, bevorzugt 2 bis 8, besonders bevorzugt 3 bis 6 und insbesondere zumindest ungefähr 4.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung beträgt der Abstand zwischen Aktivelektrode und Neutralelektrode 0,1 mm bis 5 mm, bevorzugt 0,5 mm bis 3 mm, besonders bevorzugt 0,75 mm bis 2mm und insbesondere zumindest ungefähr 1 mm.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist die Neutralelektrode aus Stahl gebildet oder weist Stahl auf.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist die Aktivelektrode aus Wolfram gebildet oder weist Wolfram auf.
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Die Aufgabe wird ferner gelöst durch ein elektrochirurgisches System mit einem Hochfrequenzgenerator und mit einem zuvor beschriebenen Instrument, das an den Hochfrequenzgenerator anschließbar ist.
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Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und der beigefügten Zeichnung.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung näher dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
- 1 ein bipolares medizinisches Instrument gemäß der vorliegenden Erfindung in der Seitenansicht, hier ein Resektoskop;
- 2 Elemente innerhalb des Instruments gemäß 1 in der Seitenansicht;
- 3 Elemente innerhalb des Instruments gemäß 1 in der Draufsicht;
- 4 die Elemente gemäß 2 in perspektivischer Ansicht;
- 5 den vergrößerten Ausschnitt A aus 4;
- 6 einen Querschnitt in Längsrichtung der Elemente gemäß 2 im distalen Abschnitt des Instruments;
- 7 einen Querschnitt in Längsrichtung der Elemente gemäß 2 im proximalen Abschnitt des Instruments;
- 8 eine Schnittdarstellung des Schnitts B aus der 5;
- 9 eine erste alternative Ausgestaltung der Neutralelektrode des bipolaren medizinischen Instruments;
- 10 eine zweite alternative Ausgestaltung der Neutralelektrode des bipolaren medizinischen Instruments;
- 11 eine erste alternative Ausgestaltung der Aktivelektrode des bipolaren medizinischen Instruments; und
- 12 eine zweite alternative Ausgestaltung der Aktivelektrode des bipolaren medizinischen Instruments.
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1 zeigt ein bipolares medizinisches Instrument 10 zum Schneiden von Gewebe unter der Wirkung von Hochfrequenzstrom in der Seitenansicht, hier ein Resektoskop. Die grundlegende Funktionsweise des Instruments 10 ist aus dem Stand der Technik bekannt, siehe hierzu insbesondere die Patentschrift
EP 1 567 079 B1 ,
1-4,
6a und
6b, sowie Absätze 47 bis 72.
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Das Instrument 10 erstreckt sich entlang einer Längsrichtung 12 von einem proximalen Ende 14 zu einem distalen Ende 16. Das Instrument 10 ist hier im eingefahrenen Zustand gezeigt. Es ist zu erkennen, dass sich sowohl eine Aktivelektrode 30 (siehe 2) als auch eine Neutralelektrode 32 (siehe 2) innerhalb eines distalen Endes eines Schafts 18 des Instruments 10 befinden. Die Neutralelektrode 32 weist eine erste gekrümmte Neutralelektrodenfläche 34 und eine zweite gekrümmte Neutralelektrodenfläche 36 auf.
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2 zeigt in der Seitenansicht einen Elektrodenträger 20, der innerhalb des Schafts 18 in Längsrichtung 12 verlagerbar angeordnet ist und von Halteelementen 22 geführt wird. Der Elektrodenträger 20 weist einen ersten Elektrodenträgerteil 21 und einen zweiten Elektrodenträgerteil 21' auf.
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3 zeigt den Elektrodenträger 20 und die Halteelemente 22 in der Draufsicht. Des Weiteren ist eine Querrichtung 24 eingezeichnet, die quer zur Längsrichtung 12 ist, insbesondere senkrecht zur Längsrichtung 12. Es ist angedeutet, dass die erste Neutralelektrodenfläche 34 und die zweite Neutralelektrodenfläche 36 in distaler Richtung sich voneinander entfernen. Bei anderen Ausgestaltungen können die die erste Neutralelektrodenfläche 34 und die zweite Neutralelektrodenfläche 36 aber auch parallel zueinander verlaufen.
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Am proximalen Ende 14 des ersten Elektrodenträgerteils 21 sind ein erster Kontaktierbereich 60 der ersten Zuleitung 40 und ein zweiter Kontaktierbereich 62 der zweiten Zuleitung 42 ausgebildet ist, die entlang der Längsrichtung 12 versetzt zueinander angeordnet sind. Bei dieser Ausgestaltung weisen die Kontaktierbereiche 60, 62 jeweils eine zylinderförmige Oberfläche aufweisen. Entsprechendes gilt für einen dritten Kontaktierbereich 64 und einen vierten Kontaktierbereich 66 des zweiten Elektrodenträgerteils 21'.
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Ferner ist symbolisch dargestellt, wie die elektrisch aktiven Elemente des Instruments 10 an einen Hochfrequenzgenerator 26 angeschlossen werden können, wobei der Hochfrequenzgenerator 26 einen ersten hier eine Ausgangsleistung von mindestens 200 W abgeben kann. Der erste Elektrodenträgerteil 21 ist mit einem ersten Port 27 des Hochfrequenzgenerators 26 verbunden, und der zweite Elektrodenträgerteil 21' ist mit einem zweiten Port 27' des Hochfrequenzgenerators 26 verbunden.
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Zudem ist auch ein Winkel α zwischen den beiden Neutralelektrodenflächen 34, 36, genauer, zwischen den beiden Längserstreckungen der Neutralelektrodenflächen 34, 36, dargestellt. Die Neutralelektrodenflächen 34, 36 können aber auch parallel zu einander liegen, wobei dann α = 0° gilt.
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4 zeigt die Elemente gemäß 2 in perspektivischer Ansicht. Am distalen Ende 16 ist ein Teil der Figur mit einem Kreis und dem Buchstaben A gekennzeichnet, der nachfolgend vergrößert dargestellt wird.
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5 zeigt vergrößert den Ausschnitt A aus 4. Es ist zu erkennen, dass am distalen Ende 16 die Aktivelektrode 30 und die der Aktivelektrode 30 benachbarte Neutralelektrode 32 angeordnet sind. Die Aktivelektrode 30 ist als Drahtschlinge ausgeführt. Es ist gezeigt, dass die Aktivelektrode 30 aus der Neutralelektrode 32 austritt, hier jeweils aus der ersten Neutralelektrodenfläche 34 und der zweiten Neutralelektrodenfläche 36 insbesondere durch ein Isolierstück hindurchgeführt, und sich quer zur Längserstreckung 12 , also entlang der Querrichtung 24, zwischen der ersten Neutralelektrodenfläche 34 und der zweiten Neutralelektrodenfläche 36 erstreckt.
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6 zeigt einen Querschnitt in Längsrichtung 12 der Elemente gemäß 2 im distalen Abschnitt 16 des Instruments 10. Die Neutralelektrode 32, hier die erste Neutralelektrodenfläche 34, umschließt, zumindest teilweise, in einem ersten Abschnitt des Instruments 10 eine erste elektrische Zuleitung 40, die vom proximalen Ende 14 zur Aktivelektrode 30 führt.
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Die erste Neutralelektrodenfläche 34 ist mit einer zweiten Zuleitung 42 verbunden, die vom proximalen Ende 14 zur ersten Neutralelektrodenfläche 34 führt, und die zweite Neutralelektrodenfläche 36 ist mit einer dritten Zuleitung 44 (siehe 8) verbunden, die vom proximalen Ende 14 zur zweiten Neutralelektrodenfläche 36 führt, und wobei die zweite elektrische Zuleitung 42 in proximaler Richtung vor dem ersten Abschnitt 28 die erste elektrische Zuleitung 40 zumindest teilweise umschließt. Zwischen der zweiten Zuleitung 42 und der ersten Zuleitung 40 ist eine isolierende Umhüllung 41 angeordnet. Dies gilt in entsprechender Weise zwischen der dritten Zuleitung 44 und der ersten Zuleitung 40.
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Die erste Neutralelektrodenfläche 34 und die zweite Neutralelektrodenfläche 36 sind am distalen Ende 16 nicht elektrisch verbunden. Dabei kann die Ausgestaltung auch so gewählt werden, dass die erste Neutralelektrodenfläche 34 und die zweite Neutralelektrodenfläche 36 nur am proximalen Ende 14 elektrisch verbunden sind, zum Beispiel, siehe 3, über gemeinsame Potentiale des Hochfrequenzgenerators 26. Die zweite Zuleitung 42 und die dritte Zuleitung 44 sind hier röhrenförmig ausgebildet.
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Die erste Neutralelektrodenfläche 34 oder die zweite elektrische Zuleitung 42 in einem zweiten Abschnitt 50 in proximaler Richtung, als auf das proximale Ende 14 zu, konisch zulaufen. Entsprechend gilt, auch wenn nicht gezeigt, dass die zweite Neutralelektrodenfläche 36 oder die dritte elektrische Zuleitung 42 in dem zweiten Abschnitt 50 in proximaler Richtung konisch zulaufen. Bei der gezeigten Ausgestaltung umschließt die erste Neutralelektrodenfläche 34 die erste elektrische Zuleitung 40.
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Die zweite elektrische Zuleitung 42 in einer rohrförmigen Isolierung 52 geführt ist, die optional von einem metallischen Röhrchen 54 umschlossen ist. Ein Durchmesser der rohrförmigen Isolierung 52 oder, wenn vorhanden, ein Durchmesser des metallischen Röhrchens 54 ist hier so gewählt, dass er zumindest in etwa dem Durchmesser der ersten Neutralelektrodenfläche 34 entspricht.
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Es ist ferner zu erkennen, dass in distaler Richtung vor der ersten Neutralelektrodenfläche 34 ein rohrförmiges Isolierstück 56 angeordnet ist, das die zweite Zuleitung 42 umschließt, wobei das Isolierstück 56 hier zudem von der ersten Neutralelektrodenfläche 34 umschlossen ist.
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7 zeigt einen Querschnitt in Längsrichtung 12 der Elemente gemäß 2 im proximalen Abschnitt 16 des Instruments 10. An der linken Seite ist die Fortführung der Elemente gezeigt, die in 6 an der rechten Seite dargestellt sind. Es sind wieder der erste Kontaktierbereich 60 zu erkennen, der als leitende, zylindrische Hülse 61 auf der ersten Zuleitung 40 ausgebildet ist, und der zweite Kontaktierbereich 62, der als leitende, zylindrische Hülse 63 auf der zweiten Zuleitung 42 ausgebildet ist. Entsprechendes gilt für den dritten Kontaktierbereich 64 und den vierten Kontaktierbereich 66.
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8 zeigt eine Schnittdarstellung des Schnitts B aus der 5. Es gelten alle bisherigen Erläuterungen.
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9 zeigt eine erste alternative Ausgestaltung der Neutralelektrode 32 des bipolaren medizinischen Instruments 10. Die erste Neutralelektrodenfläche 34 ist an ihrem distalen Ende radial aufgeweitet. Die Vergrößerung der Fläche der Neutralelektrode, die der Aktivelektrode 30 zugewandt ist, kann das Zündverhalten verbessern. Diese Vergrößerung kann, wie hier gezeigt, als Bördelung 47 ausgeführt sein.
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10 zeigt eine zweite alternative Ausgestaltung der Neutralelektrode 32 des bipolaren medizinischen Instruments 10, wobei wiederum die Fläche vergrößert ist, die der Aktivelektrode 30 zugewandt ist. Diese Vergrößerung kann, wie hier gezeigt, als Flansch 49 oder Zylindermantel mit größerem Radius ausgeführt sein.
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11 zeigt eine erste alternative Ausgestaltung der Aktivelektrode 30 des bipolaren medizinischen Instruments 10. An der Aktivelektrode eine Kante 68 ausgebildet. Die Ausbildung der Kante 68 kann das Zündverhalten verbessern. Die Kante 68 kann, wie hier gezeigt, als ein aufgesetzter Ring 70 bzw. Ring 70' ausgeführt sein. Der Ring 70 und der Ring 70' sind dabei an den Seiten - bezogen auf die Querrichtung 24 - der Aktivelektrode 30 angeordnet.
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12 zeigt eine zweite alternative Ausgestaltung der Aktivelektrode 30 des bipolaren medizinischen Instruments 10, wobei wiederum eine Kante 68 ausgebildet ist. Die Kante 68 kann, wie hier gezeigt, als lokal begrenzte Abflachung 72 der Aktivelektrode 30 ausgebildet sein. Die Abflachung 72 ist dabei zumindest ungefähr in der Mitte der Aktivelektrode 30 angeordnet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 2521719 [0003, 0011]
- WO 9916371 A1 [0012]
- EP 1163886 A2 [0013]
- US 9474438 B2 [0014]
- EP 1567079 B1 [0052]