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Die
Erfindung betrifft eine elektrochirurgische Sonde, insbesondere
eine Koagulationselektrode für
eine Zungengrundreduktion mit einem Handgriff und einem Schaft,
der mit dem Handgriff verbunden ist und der eine einzige Elektrode
oder in einer bevorzugten Variante wenigstes zwei in axialer Richtung
des Schaftes zueinander versetzt angeordnete Elektroden aufweist.
In der bevorzugten Variante mit wenigstens zwei Elektroden bildet
eine dem Handgriff nähere
Elektrode eine proximale Elektrode und die andere, dem Handgriff
fernere Elektrode eine distale Elektrode. Eine dritte Variante besitzt
zwei lateral zueinander versetzte Elektroden, die in Form von Streifenelektroden
auf einem gemeinsamen Schaft angeordnet sein können, oder auf einem sich distal verzweigenden
Schaft oder auf zwei separat dem Handgriff entspringenden Schäften. Wenigstens
ein Teil der Außenflächen der
einzigen Elektrode oder der Elektroden bildet jeweils eine elektrisch
leitende Außenoberfläche des
Schaftes. Im Falle mehrerer Elektroden sind die elektrisch leitenden
Außenoberflächen durch
einen Isolator axial voneinander getrennt. Der Außendurchmesser
der Elektroden und der Außendurchmesser
des Isolators sind annähernd gleich.
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Im
folgenden werden die Begriffe „Koagulationselektrode" und „Elektrodenanordnung" synonym als Begriffe
für eine
spezielle Form der hier beschriebenen elektrochirurgischen Sonde
verwendet.
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Derartige
Koagulationselektroden sind grundsätzlich bekannt und dienen unter
anderem zur Gewebereduktion der Zunge durch Thermoablation. Zu diesem
Zweck wird mindestens eine aktive Elektrode ventral unterhalb des
Zungenrückens
in das Gewebe eingestochen. An beide Elektroden, die in Kontakt
mit dem Körpergewebe
stehen, wird beispielsweise eine hochfrequente Wechselspannung angelegt,
die einen Wechselstrom in dem die Elektroden umgebenden Zungengewebe
verursacht und dessen Erwärmung
bewirkt. Der Hochfrequenzstrom und die Elektrodengeometrie sind
dabei so gewählt, dass
die in Folge des Hochfrequenzstroms eintretende Erwärmung des
Zungengewebes zum Zelltod und damit zur Gewebeverödung führt. Auf
diese Weise lässt
sich beispielsweise die obstruktive Schlafapnoe (OSAS) behandeln.
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In
der Praxis werden zur Einbringung des Hochfrequenzstromes in das
Zungengewebe so genannte monopolare Elektrodenanordnungen mit einer
einzigen aktiven Elektrode im Bereich des Schaftes oder bipolare
Elektrodenanordnungen mit zwei aktiven Elektroden im Bereich des
Schaftes eingesetzt. Bei den monopolaren Anordnungen wird eine nicht
zu einer Sonde gehörende
Elektrode – auch
als Neutralelektrode bezeichnet – als großflächige Elektrode in der Nähe des Behandlungsortes
auf die Haut des Patienten gesetzt und dort fixiert und mit einem Pol
der Wechselspannungsquelle verbunden. Eine zweite vom Operateur
gehandhabte Elektrode an einer Sonde – auch als Aktivelektrode bezeichnet – ist mit
dem anderen Pol der Wechselspannungsquelle verbunden. Die Elektrode
ist in ihrer Form an die jeweilige Anwendung, insbesondere an die
Größe des zu
behandelnden Zungengewebebereiches so angepasst, dass sowohl die
Operationsdauer als auch die thermische Belastung des betroffenen
Körperbereiches
vertretbar sind und nur der gewünschte
Zungengewebebereich koaguliert wird.
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Aus
der
US 5,707,349 sowie
aus der
US 6,152,143 und
der
US 6,179,803 sind
weitere Koagulationselektroden bekannt, die mit einer Elektrodenanordnung
Zungengewebe mittels Hochfrequenzthermotherapie behandeln.
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Die
bekannten Koagulationselektroden zur Zungengewebereduktion besitzen
in der Praxis den Nachteil einer ungenauen Lokalisation der Wirkung auf
das Gewebe. Dadurch können
Behandlungsfehler oder suboptimale Ergebnisse durch eine ungenaue
Positionierung der Koagulationselektroden auftreten.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, eine elektrochirurgische Sonde, insbesondere
eine Koagulationselektrode der eingangs genannten Art derart weiterzubilden,
dass einerseits der Eingriff für
den Patienten schonender ist und andererseits eine präzise lokalisierte
Volumenreduktion des Zungengewebes durch den Operateur möglich ist.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch eine elektrochirurgische Sonde der eingangs genannten
Art gelöst,
bei der auf der Außenseite
des Schaftes im Bereich der einzigen oder der proximalen Elektrode
oder der lateral zueinander versetzten Elektroden in der Nähe des Handgriffs
wenigstens ein Beißstück aus einem
bioverträglichen
und vorzugsweise weichen Material vorgesehen ist.
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Eine
derartige Sonde ermöglicht
es in vorteilhafter Weise, dass ein Patient die Sonde während der
Behandlung mit seinen Zähnen
festhalten kann. Dadurch kann auf einfache Weise ein Verrutschen der
Elektrodenanordnung im Gewebe während
der Energieapplikation vermieden werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsvariante
ist die einzige oder die proximale Elektrode oder sind die lateral
zueinander versetzten Elektroden an ihrem proximalen, an den Handgriff
anschließenden
Ende auf der Außenseite
von einer Isolationsschicht überzogen.
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Eine
geeignete Konstruktion einer bipolaren Ausführungsvariante der Sonde mit
zwei Elektroden weist einen Isolator auf, durch den die beiden Elektroden
in Längsrichtung
des Schaftes voneinander getrennt sind.
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Im
Sinne der Erfindung ist es vorteilhaft, wenn das Beißstück die einzige
oder die proximale Elektrode oder die lateral zueinander versetzten Elektroden
wenigstens teilweise bedeckt und vorzugsweise einen Längsabschnitt
der die Außenoberfläche der
jeweiligen Elektrode vollständig
umschließt.
Der Außendurchmesser
des Beißstücks ist vorzugsweise
wenigstens doppelt so groß,
wie der Außendurchmesser
der Elektrode oder von Elektroden und Isolator, um ein sicheres
Halten der Sonde durch die Zähne
des Patienten zu erlauben. Dementsprechend weist das weiche und
bioverträgliche
Material des Beißstücks in bezüglich des
Schaftes radialer Richtung eine Materialstärke auf, die vorzugsweise ein
Vielfaches der Materialstärke
der Isolationsschicht beträgt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsvariante der
Sonde ist ein distaler Endabschnitt der einzigen oder der distalen
Elektrode oder der lateral zueinander versetzten Elektroden auf
der Außenseite
von einer Isolationsschicht überzogen.
Durch eine solche Isolationsschicht kann eine Koagulationswirkung
direkt an der Zungenoberfläche
eines zu behandelnden Zungengrundes vermieden werden. Damit wird auch
das Risiko von Schmerzen, Infektionen und Ulzerationen vermindert.
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Verschiedene
alternative Ausgestaltungen des distalen Endes eines jeweiligen
Schaftes sind vorgesehen, die sich dadurch auszeichnen,
- – dass
das distale Ende des Schaftes kegelförmig ausgebildet ist und das
distale Ende des Schaftes spitz ausläuft, oder
- – dass
das distale Ende des Schaftes kegelförmig ausgebildet ist und das
distale Ende des Schaftes abgerundet ist, oder
- – dass
die Spitze des Schaftes am distalen Ende trokarförmig ausläuft, oder
- – dass
die Spitze des Schaftes am distalen Ende halbkugelförmig ausläuft, oder
- – dass
die Spitze des Schaftes am distalen Ende keilförmig ausläuft.
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Je
nach gewünschter
Handhabung kann die Sonde so gestaltet sein, dass Handgriff und
jeweiliger Schaft relativ zueinander ungeknickt sind oder wenigstens
ein Teilabschnitt eines Schaftes in Längsrichtung gegenüber dem
Handgriff um wenig mehr als 0° bis
zu 90° abgewinkelt
ist.
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Vorzugsweise
besitzen die einzige Elektrode oder die distale oder die proximale
Elektrode oder beide Elektroden oder die lateral zueinander versetzten
Elektroden Markierungen, die dem Operateur Aufschluss über die
Einstichtiefen im Zungengrund geben.
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Um
die Stabilität
der Sonde zu erhöhen,
ist es vorteilhaft, wenn auf der Außenseite des Schaftes über der
einzigen oder der proximalen Elektrode oder die lateral zueinander
versetzten Elektroden im Bereich von deren proximalem Ende ein Versteifungsrohr
angebracht ist, dass die Außenoberfläche der proximalen
Elektrode wenigstens teilweise umschließt und den Schaft versteift.
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Die
Erfindung soll nun anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug
auf die Figuren näher
erläutert
werden. Von den Figuren zeigen:
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1 eine
beispielhafte Darstellung der erfindungsgemäßen Elektrodenanordnung für eine Koagulationselektrode
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2a–2e eine schematische Darstellung der Elektrodenanordnungen
für bevorzugte
Varianten der elektrochirurgischen Sonde
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3 eine
Teilansicht einer bevorzugten Ausführungsform der elektrochirurgischen
Sonde aus 1
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4 einen
Querschnitt durch eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Elektrodenanordnung
aus 1
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5 verschiedene alternative Ausgestaltungen
des distalen Endes eines jeweiligen Schaftes der elektrochirurgischen
Sonde aus 1
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6 eine
beispielhafte schematische Darstellung des Gebrauchs der Erfindung
aus 1.
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1 zeigt
eine bipolare Koagulationselektrode mit einem Handgriff 1 und
einem Schaft, der mit dem Handgriff verbunden ist und wenigstens
zwei axial zueinander angeordnete Elektroden aufweist. Eine, dem
Handgriff nähere
Elektrode bildet eine proximale Elektrode 4 und die andere,
dem Handgriff fernere Elektrode bildet eine distale Elektrode 6.
Die Elektroden bilden jeweils eine elektrisch leitende Außenoberfläche des
Schaftes und sind durch einen Isolator 5 axial voneinander
getrennt. Der Außendurchmesser
der beiden Elektroden und der Außendurchmesser des Isolators
sind annähernd
gleich. Die proximale Elektrode 4 ist an ihrem proximalen Ende
auf der Außenseite
vorzugsweise mit einer Isolationsschicht 3 überzogen.
Die proximale Elektrode besitzt in der Nähe des Handgriffs ein Beißstück 2, welches
vorzugsweise aus weichem und bioverträglichem Material besteht und
welches teilweise über der
proximalen Elektrode 4 angebracht ist und die Außenoberfläche der
proximalen Elektrode umschließt.
Die Materialstärke
des Beißstücks 2 ist
vorzugsweise um ein vielfaches größer als die der Isolationsschicht 3.
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Die
Isolationsschicht 3 ist vorzugsweise nur wenige Mikrometer
dick, beispielsweise 1 bis 10 μm. Die
Isolationsschicht 3 ist vorzugsweise auf dem proximalen
Ende der proximalen Elektrode 4 aufgebracht.
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Die
Elektrodenanordnung ist vorzugsweise starr und geradlinig ausgebildet,
wobei die proximale und die distale Elektrode koaxial fluchtend
angeordnet sind, so dass sie durch eine geradlinige Translationsbewegung
in den Zungengrund eingebracht werden können. Die Elektrodenanordnung
kann daher soweit in den gebracht werden können. Die Elektrodenanordnung
kann daher soweit in den Zungengrund vorgeschoben werden bis das
distale Ende der distalen Elektrode von innen die Zungenoberfläche des
Zungengrundes berührt.
Je nach vorgesehenem Anwendungsfall kann es auch vorteilhaft sein,
das Instrument in Längsrichtung
abzuwinkeln.
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Die 2a bis 2e zeigen
Elektrodenanordnungen für
eine elektrochirurgische Sonde mit einem Handgriff und einem Schaft,
der mit dem Handgriff verbunden ist und der eine einzige aktive
Elektrode 19 mit einer Neutralelektrode 20 (2e)
oder in einer zweiten Variante wenigstes zwei in axialer Richtung
des Schaftes zueinander versetzt angeordnete Elektroden, nämlich eine
aktive proximale Elektrode 4 und eine aktive distale Elektrode 6 (2a) aufweist.
Eine dritte Variante besitzt zwei lateral zueinander versetzte Elektroden,
die in Form von Streifenelektroden 18 auf einem gemeinsamen
Schaft angeordnet sein können
(2d). Eine vierte Variante besitzt zwei lateral
zueinander versetzte Elektroden 16 auf einem sich distal
verzweigenden Schaft (2b). Eine fünfte Variante besitzt zwei
lateral zueinander versetzte Elektroden 17 auf zwei separat dem
Handgriff entspringenden Schäften
(2c).
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3 zeigt
eine alternative Ausführungsform,
in der Markierungen 21 auf dem Schaft sind, die dem Operateur
Aufschluss über
die Einstichtiefe der distalen 6 Elektrode und proximalen
Elektrode 4 im Zungengrund geben.
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In
einer alternativen, in 4 ausschnittsweise abgebildeten
Ausführungsform
ist eine Isolationsschicht 7 zusätzlich auf dem distalen Ende
der distalen Elektrode 6 aufgebracht.
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Verschiedene
alternative Ausgestaltungen des distalen Endes eines jeweiligen
Schaftes sind vorgesehen (5a bis 5e),
die sich dadurch auszeichnen,
- – dass das
distale Ende des Schaftes kegelförmig 22 ausgebildet
ist und das distale Ende des Schaftes spitz ausläuft (2a), oder
- – dass
das distale Ende des Schaftes kegelförmig 23 ausgebildet
ist und das distale Ende des Schaftes abgerundet ist (5b),
oder
- – dass
die Spitze des Schaftes am distalen Ende trokarförmig 24 ausläuft (5c),
oder
- – dass
die Spitze des Schaftes am distalen Ende halbkugelförmig 25 ausläuft (5d),
oder
- – dass
die Spitze des Schaftes am distalen Ende keilförmig 26 ausläuft (5e).
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Die
Vorteile der Erfindung liegen insbesondere darin, dass die proximale
Elektrode 4 in der Nähe
des Handgriffs ein Beißstück 2,
vorzugsweise aus weichem und bioverträglichem Material besitzt, welches
teilweise über
der proximalen Elektrode 4 angebracht ist und die Außenoberfläche der
proximalen Elektrode 4 umschließt. Dieses Beißstück 2 kann der
Patient während
der Behandlung mit seinen Zähnen
festhalten. Dadurch wird ein Verrutschen der Elektrodenanordnung
im Gewebe während
der Energieapplikation vermieden.
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Ein
weiterer Vorteil der Erfindung wird mit einer alternativen Ausführungsform
bewirkt, bei der eine Isolationsschicht 7 auf der Außenseite
am distalen Ende der distalen Elektrode 6 vorgesehen ist. Durch
die Isolationsschicht wird eine Koagulationswirkung direkt an der
Zungenoberfläche 13 des
Zungengrundes vermieden. Damit wird das Risiko von Schmerzen, Infektionen
und Ulzerationen reduziert. Die Elektrodenanordnung kann daher soweit
in den Zungengrund vorgeschoben werden, bis das distale Ende der
distalen Elektrode 6 von innen die Zungenoberfläche 13 des
Zungengrundes berührt.
Die Zungenoberfläche 13 bildet
durch ihre Stabilität
im Gewebeaufbau (mehrschichtiges Plattenepithel) einen natürlichen
Anschlag. Damit wird eine Positionierung der Elektroden für den Operateur
vereinfacht.
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Die
elektrochirurgische Sonde dient, wie bereits erwähnt, der Gewebereduktion der
Zunge 8 durch Thermoablation. Dies wird erreicht, indem
die oben beschriebene Koagulationselektrode gemäß dem im Folgenden beschriebenen
Verfahren angewendet wird (siehe 6):
Im
Falle einer monopolaren Sonde mit nur einer einzigen aktiven (elektrisch
angeschlossenen) Elektrode wird zunächst eine von der Sonde unabhängige, vergleichsweise
großflächige Neutralelektrode
mit dem Körper
des Patienten leitend verbunden. Bei einer bi- oder multipolaren
Sonde erübrigt
sich dieser Schritt.
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Anschließend wird
der Schaft mit der einzigen Elektrode 19 (monopolare Sonde)
oder mit der proximalen Elektrode 4 und distalen Elektrode 6 (axial
bipolare Sonde) oder der Schaft mit den lateral zueinander versetzten
Elektroden (lateral bipolare Sonde mit Streifenelektroden 18)
oder die Schäfte
mit den Elektroden 16, 17 (lateral-bipolare Doppelschaft-Sonde)
entweder von der Zungenspitze 11, ventral unterhalb des
Zungenrückens 12 oder
dorsal oberhalb der Zunge 8 in das Gewebe eingestochen. Die
Elektrodenanordnung wird soweit in den Zungengrund vorgeschoben,
bis das distale Ende der jeweils einzigen oder distalen Elektrode 6 von
innen die Zungenoberfläche 13 des
Zungengrundes berührt.
Die Zungenoberfläche 13 bildet
durch ihre Stabilität
im Gewebeaufbau (mehrschichtiges Plattenepithel) einen natürlichen
Anschlag. Anschließend
wird die Elektrodenanordnung wieder ein Stück zurückgezogen, um eine Koagulationswirkung
an der Zungenoberfläche
zu vermeiden. Die so in Position gebrachte Elektrodenanordnung wird
durch das Beißstück 2, die
der Patient mit seinen Zähnen 15 festhält, gegen ein
Verrutschen fixiert. Danach wird an beide Elektroden (bei monopolarer
Anordnung an Neutral- und Sondenelektrode) beispielsweise eine hochfrequente Wechselspannung
angelegt, die einen Wechselstrom in dem die Elektroden umgebenden
Zungengewebe verursacht und dessen Erwärmung bewirkt. Der Hochfrequenzstrom
und die Elektrodengeometrie werden dabei so gewählt, dass die in Folge des Hochfrequenzstroms
eintretende Erwärmung
des Zungengewebes zum Zelltod und damit zur Gewebeverödung führt. Die
Elektrodenanordnung wird anschließend aus der Zunge 8 wieder
entfernt.
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In
einer alternativen Verfahrensvariante wird der Schaft mit der einzigen
Elektrode 19 (monopolare Sonde) oder mit der proximalen
Elektrode 4 und distalen Elektrode 6 (axial bipolare
Sonde) oder der Schaft mit den lateral zueinander versetzten Elektroden
(lateral bipolare Sonde mit Streifenelektroden 18) oder
die Schäfte
mit den Elektroden 16, 17 (lateral-bipolare Doppelschaft-Sonde)
entweder von der Zungenspitze 11, ventral unterhalb des
Zungenrückens 12 oder
dorsal oberhalb der Zunge 8 in das Gewebe eingestochen.
Die Elektrodenanordnung wird soweit in den Zungengrund vorgeschoben
werden bis das distale Ende der jeweils einzigen oder distalen Elektrode 6 von
innen die Zungenoberfläche 13 des
Zungengrundes berührt.
Die Zungenoberfläche 13 bildet
durch ihre Stabilität
im Gewebeaufbau (mehrschichtiges Plattenepithel) einen natürlichen Anschlag.
Damit wird eine Positionierung der Elektroden für den Operateur vereinfacht.
Die so in Position gebrachte Elektrodenanordnung wird durch das Beißstück 2,
die der Patient mit seinen Zähnen 15 festhält, gegen
ein Verrutschen fixiert. Danach wird an beide Elektroden (bei einer
monopolaren Sonde wieder unter Einbeziehen der Neutralelektrode)
beispielsweise eine hochfrequente Wechselspannung angelegt, die
einen Wechselstrom in dem die Elektroden umgebenden Zungengewebe
verursacht und dessen Erwärmung
bewirkt. Der Hochfrequenzstrom und die Elektrodengeometrie sind
dabei so gewählt, dass
die in Folge des Hochfrequenzstroms eintretende Erwärmung des
Zungengewebes zum Zelltod und damit zur Gewebeverödung führt. Durch
eine aufgebrachte Isolationsschicht 7 auf der Außenseite
am distalen Ende der einzigen oder der distalen Elektrode 6 wird
eine Koagulationswirkung direkt an der Zungenoberfläche 13 des
Zungengrundes vermieden und das Risiko von Schmerzen, Infektionen
und Ulzerationen reduziert. Die Elektrodenanordnung wird anschließend aus
der Zunge 8 wieder entfernt.