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Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz und eine Fondfußraumlüftungsanordnung zum Belüften eines Fondsfußraums eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Kraftfahrzeugs mit einem im Fahrzeugboden verbauten Energiespeicher.
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Zur Umsetzung wettbewerbsfähigen Innenraumkomforts ist mittlerweile insbesondere bei Premiumfahrzeugen die Anordnung von Fondfußraumausströmern für temperierte Luft erforderlich. Eine beispielhafte Ausgestaltung ist in
FR 2 871 101 A1 gezeigt.
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Für die Fondfußraumausströmer ergibt sich aber - beispielsweise bei Fahrzeugen mit einem Energiespeicher im Fahrzeugboden - ein Bauraumkonflikt mit der Integration des Hochvoltspeichers im Unterflur und den dadurch nötigen Querverstärkungen, um diese Energiespeicher im Crashfall abzusichern (insbesondere bei der Darstellung effizienter sportlicher, flacher Fahrzeuge).
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Der Fondfußraumausströmer wird typischerweise im Bereich der Fußspitzen der Fondpassagiere so angeordnet, dass der austretende Luftstrom in Richtung der Fondpassagiere austritt. Dabei muss beachtet werden, dass ausreichend Freigang des Ausströmers zur darüberliegenden Sitzmechanik in all deren erforderlichen Verstellpositionen gewährleistet wird.
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Dadurch kann in diesem Bereich bei bekannten Fahrzeugen keine wirksame Karosseriequerstruktur angeordnet werden. Daher ist der Gestaltungsspielraum bei der Konzeption des Hochvoltspeichers aufgrund mangelhaftem Schutz desselben im Falle einer seitlichen Crashbeaufschlagung eingeschränkt, oder aber die verbleibenden Karosseriestrukturen müssen in ungünstiger Weise robuster und/oder voluminöser ausgeführt werden. Das ist ebenfalls nicht wünschenswert.
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Vor diesem Hintergrund ist es eine Aufgabe der Erfindung, einen Fahrzeugsitz und eine Fondfußraumlüftungsanordnung zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen von Anspruch 1 sowie durch eine Fondfußraumlüftungsanordnung mit den Merkmalen von Anspruch 8. Die abhängigen Ansprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
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Gemäß einem Aspekt wird ein Fahrzeugsitz mit einer Sitzbasis angegeben, die, insbesondere an einer Oberseite eine Sitzfläche und, an einer Unterseite eine Sitzlagerung zur, insbesondere verschiebbaren, Anordnung an einem Fahrzeugrahmen und/oder -boden aufweist.
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An der Unterseite ist eine Luftleiteinrichtung angeordnet, die dazu eingerichtet ist, Luft aus einem Fondfußraumausströmer des Fahrzeugs in einen Fondfußraum zu leiten. Die Luftleiteinrichtung weist gemäß unterschiedlichen Ausführungen ein Luftleitblech auf oder ist ein Luftleitblech.
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Dadurch kann die Luft weitgehend unabhängig von einer Ausströmrichtung der Luft aus dem Fondfußraumausströmer zuverlässig zum Fondfußraum geleitet werden, insbesondere ohne turbulente Verwirbelungen und unerwünschte Ablenkungen des Luftstroms während einer Strömung zwischen Sitzkomponenten der Sitzbasis.
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Beispielsweise weist die Luftleiteinrichtung einen Kunststoff- und/oder Metallwerkstoff auf, insbesondere mit einer blechartigen Erstreckung.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird eine Fondfußraumlüftungsanordnung zum Belüften eines Fondsfußraums eines Kraftfahrzeugs angegeben,
aufweisend (a) einen Fahrzeugsitz gemäß einer Ausführung der Erfindung, der in Fahrzeuglängsrichtung vor dem Fondfußraum angeordnet ist, und (b) einen Fondfußraumausströmer, der in Fahrzeuglängsrichtung vor einer Querverstärkungsstruktur eines Fahrzeugbodens angeordnet ist, und einen Luftauslass zum Ausströmen von Lüftungsluft aufweist, wobei der Luftauslass derart ausgebildet und/oder angeordnet ist, dass die Lüftungsluft in Fahrzeughochrichtung und/oder in eine Richtung mit einer Hochrichtungskomponente, die mindestens halb so groß oder genauso groß oder doppelt so groß ist wie eine Komponente in Fahrzeuglängsrichtung, ausgeströmt wird.
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Dadurch kann der Fondfußraumausströmer kürzer und/oder weniger hoch ausgebildet sein.
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Der Erfindung liegt unter anderem die Überlegung zugrunde, die Luftleitung hin zum Fond nicht rein über die Gestaltung und Anordnung des Fondfußraumausströmers zu bestimmen.
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Die Erfindung basiert unter anderem auf der Idee, den Fondfußraumauströmer - insbesondere verglichen mit typischen Anordnungen in Premium-Personenkraftwagen - derart nach vorne zu verlegen und/oder anzuordnen und/oder auszubilden, dass der Fondfußraumauströmer den temperierten Luftstrom nach oben (oder nach oben hinten) in Richtung hin zu dem darüber befindlichen Frontsitz und/oder hin zu dem Fondfußraum entlässt.
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Die zuverlässige Ablenkung des temperierten Luftstromes in Richtung der Fondpassagiere erfolgt dann gemäß einer Ausführung durch ein an der Sitzmechanik befestigtes, mit der Sitzmechanik daher verfahrbares, Luftleitblech oder eine andere geeignete Luftleiteinrichtung. Vorne und/oder seitlich an der Luftleiteinrichtung gemäß verschiedenen Ausführungen angebrachte Stau- bzw. Leitlippen verhindern „Leck-Luftströme“ und unterstützen die Luftführung nach hinten. Der dadurch freigegebene Bauraum steht somit uneingeschränkt der Gestaltung effizienter Karosseriestrukturen zur Verfügung. Das ist insbesondere hilfreich, wenn verstärkte Querträger verbaut werden sollen, um Quercrashlasten zum Schutz von Energiespeichern im Fahrzeugboden abzufangen.
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Gemäß einer Ausführung ist die Luftleiteinrichtung ein Luftleitblech, das so angeordnet und/oder eingerichtet ist, dass es ein Inneres der Sitzbasis, insbesondere innerhalb einer Außenkontur der Sitzbasis angeordnete Sitzkomponenten, gegen eine Luftströmung von unterhalb der Sitzbasis, insbesondere aus dem Fondfußraumausströmer, zumindest in einem Teilbereich der Sitzbasis, insbesondere zumindest oberhalb einer Ausströmöffnung des Fondfußraumausströmers, abdichtet.
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Dadurch kann die Luftleiteinrichtung die Luft sehr effektiv von der Sitzkomponenten fernhalten und/oder hin zu dem Fondfußraum leiten.
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Gemäß einer Ausführung ist die Luftleiteinrichtung sitzfest an der Sitzbasis angeordnet, sodass sie insbesondere gemeinsam mit der Sitzbasis entlang einer Fahrzeuglängsachse verfahren werden kann.
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Dies ermöglicht unabhängig von der Position der Sitzbasis im Fahrzeug hinsichtlich der Fahrzeuglängsachse eine effektive Luftleitung in den Fondfußraum.
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Insbesondere sind die Maße der Luftleiteinrichtung, insbesondere des Luftleitblechs, auf die maximalen Längspositionen der Sitzbasis beim Verstellen der Sitzposition nach vorne und/oder nach hinten abgestimmt.
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Gemäß einer Ausführung weist, die Luftleiteinrichtung, insbesondere das Luftleitblech, wenigstens eine in Fahrzeugquerrichtung oder in einer Richtung mit einer überwiegenden Richtungskomponente in Fahrzeugquerrichtung verlaufende, vordere Staulippe auf.
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Dadurch kann die aus dem Fondfußraumausströmer ausgeströmte Luft davon abgehalten werden, sich ungerichtet auch hin zu einem vorderen Fußraum auszubreiten.
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Gemäß einer Ausführung weist die Luftleiteinrichtung, insbesondere das Luftleitblech, wenigstens eine in Fahrzeuglängsrichtung oder in einer Richtung mit einer überwiegenden Richtungskomponente in Fahrzeuglängsrichtung verlaufende, Leitlippe auf.
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Dadurch kann die aus dem Fondfußraumausströmer ausgeströmte Luft hinsichtlich Ihrer Bewegung in Fahrzeugquerrichtung beschränkt und damit dem Fondfußraum direkter zugeführt werden.
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Gemäß einer Ausführung weist die Luftleiteinrichtung zwei oder mehr, jeweils voneinander beabstandete Leitlippen auf. Dadurch können ein oder mehrere Luftleitkanäle hin zu dem Fondfußraum ausgebildet werden, die jeweils an drei Seiten fluiddicht Querschnitts-begrenzt sind und mittels dem die aus dem Fondfußraumausströmer ausgeströmte Luft hin zum Fondfußraum geleitet werden kann.
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Gemäß einer Ausführung sind die Leitlippen als seitliche Staulippen ausgebildet, die in Fahrzeugquerrichtung beiderseits der Luftleiteinrichtung, insbesondere des Luftleitblechs, angeordnet sind.
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Dadurch kann ein Luftleitkanal entlang der gesamten Breite der Luftleiteinrichtung ausgebildet werden, mittels dem die aus dem Fondfußraumausströmer ausgeströmte Luft hin zum Fondfußraum geleitet werden kann.
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Gemäß einer Ausführung ist der Fondfußraumausströmer bezüglich der Fahrzeuglängsrichtung zwischen zwei Querverstärkungsstrukturen des Fahrzeugbodens angeordnet. Dies ermöglicht in Verbindung mit der Luftleiteinrichtung eine effektive Fondfußraum-Belüftung auch bei Fahrzeugen, die zur Crashabsicherung eines am Fahrzeugboden angeordneten Energiespeichers zusätzliche Querverstärkungsstrukturen wie insbesondere Querträger aufweisen.
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Gemäß einer Ausführung ist der Fondfußraumausströmer vollständig unterhalb einer gedachten oberen Hüllenfläche zwischen den beiden Querverstärkungsstrukturen angeordnet.
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Dies ermöglicht in Verbindung mit der Luftleiteinrichtung ein problemloses Verfahren der Sitzbasis entlang der Fahrzeuglängsachse, ohne ein Risiko eines Verhakens von, insbesondere hängenden, Sitzkomponenten an dem Fondfußraumausströmer.
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Gemäß einer Ausführung ergibt sich die Ausströmungsrichtung der Lüftungsluft, insbesondere unter anderem, aus der Anordnung der hinteren Querverstärkung und des Luftauslasses zueinander. Dadurch kann der Fondfußraumausströmer noch flacher bauen, wenn der Luftstrom durch die hintere Querverstärkung nach oben abgelenkt wird.
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Weitere Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung im Zusammenhang mit den Figuren.
- 1 zeigt in einer schematischen Seitenansicht eine Fondfußraumlüftungsanordnung gemäß einer Ausführung der Erfindung.
- 2 zeigt die Fondfußraumlüftungsanordnung der 1 in einer schematischen Bodenansicht entlang der Schnittebene A - A.
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In 1 ist eine Fondfußraumlüftungsanordnung 1 zum Belüften eines Fondfußraums 2 eines Kraftfahrzeugs dargestellt. Die Fondfußraumlüftungsanordnung 1 weist einen Fahrzeugsitz 4 auf, der in einer Fahrzeuglängsrichtung X vor dem Fondfußraum 2 angeordnet ist.
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Die Fondfußraumlüftungsanordnung 1 weist auch einen Fondfußraumausströmer 6 auf, der in Fahrzeuglängsrichtung X vor einer hinteren Querverstärkungsstruktur 8 und hinter einer vorderen Querverstärkungsstruktur 10 eines Fahrzeugbodens 12 angeordnet ist. Der Fondfußraumausströmer 6 ist damit bezüglich der Fahrzeuglängsrichtung X zwischen zwei Querverstärkungsstrukturen 8 und 10 des Fahrzeugbodens 12 angeordnet.
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Der Fondfußraumausströmer 6 weist einen Luftauslass 14 zum Ausströmen von Lüftungsluft (beispielhafte Luftströme durch die doppelt gestrichpunkteten Pfeile dargestellt) aufweist.
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Der Fondfußraumausströmer 6 ist vollständig unterhalb einer gedachten oberen Hüllenfläche (durch die Stichpunktlinie dargestellt) zwischen den beiden Querverstärkungsstrukturen 8 und 10 angeordnet.
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Der Luftauslass 14 ist derart ausgebildet und angeordnet, dass die Lüftungsluft (vgl. Pfeile) in eine Richtung mit einer Hochrichtungskomponente Z, die in etwa genauso groß ist wie eine Komponente in Fahrzeuglängsrichtung X, ausgeströmt wird. Im Ausführungsbeispiels bedeutet das, dass eine Luftführung im Fondfußraumausströmer 6 zu dem Luftauslass 14 hin in eine Richtung führt, die sich mit ca. 45° nach hinten oben erstreckt. Es versteht sich, dass dieser Winkel auf die Geometrie der hinteren Querverstärkungsstruktur 8 und ggf. andere Geometrievorgaben im Fahrzeug abgestimmt ist.
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Der Fahrzeugsitz 4 weist eine Sitzbasis 20 auf, die an einer Oberseite 21 eine Sitzfläche 22 und an einer Unterseite 23 eine Sitzlagerung 24 zur verschiebbaren Anordnung an einem Fahrzeugrahmen 26 aufweist, der wiederum mit dem Fahrzeugboden 12 fest verbunden ist.
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Der Fahrzeugsitz 4 weist eine Luftleiteinrichtung 30 auf, die an der Unterseite angeordnet und dazu eingerichtet ist, Luft aus dem Fondfußraumausströmer 6 in den Fondfußraum 2 zu leiten.
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Im Ausführungsbeispiel weist die Luftleiteinrichtung 30 ein Luftleitblech 32 auf, das so angeordnet und eingerichtet ist, dass es das Innere 28 der Sitzbasis 20 gegen eine Luftströmung (vgl. Pfeile) aus dem Fondfußraumausströmer 6 in einem Teilbereich der Sitzbasis 20 oberhalb des Luftauslasses 14 des Fondfußraumausströmers 6 abdichtet.
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Die Luftleiteinrichtung 30 ist sitzfest an der Sitzbasis 20 angeordnet, sodass sie gemeinsam mit der Sitzbasis 20 entlang der Fahrzeuglängsachse X verfahren werden kann; sprich bei Verstellung nach vorne oder hinten mit der Sitzbasis 20 mit verfährt.
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Wie insbesondere auch in 2 erkennbar ist, die die Fondfußraumlüftungsanordnung 1 entlang des Schnittes A - A von unten zeigt, weist die Luftleiteinrichtung 30 eine in Fahrzeugquerrichtung Y verlaufende, vordere Staulippe 36 auf, die bezüglich der Fahrzeuglängsrichtung vorne an dem Luftleitblech 32 angeordnet ist.
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Ferner weist die Luftleiteinrichtung 30 an jedem seitlichen Rand (bezüglich der Fahrzeugquerrichtung Y) des Luftleitblechs 32 eine in Fahrzeuglängsrichtung X verlaufende, Leitlippe 38.1 bzw. 38.2 auf. Die Leitlippen 38 sind als seitliche Staulippen ausgebildet.
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Mit der vorderen Staulippe 36 und den seitlichen Staulippen 38 kann erreicht werden, dass die aus dem Luftausströmer 6 ausgeströmte Luft an dem Luftleitblech 32 entlang vollständig oder zu größten Teilen nach hinten in den Fondfußraum ausgeströmt 2 wird.
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In 1 ist zudem mit Strichlinien eine vorderste mögliche Position 30* und eine hinterste mögliche Position 30** der Luftleiteinrichtung 30 je nach Verfahrposition mit der Sitzbasis 20 dargestellt. Die Luftleiteinrichtung 30 ist im Ausführungsbeispiel so ausgebildet, dass die aus dem fahrzeugfesten Luftausströmer 6 ausgeströmte Luft an allen Positionen zwischen der Position 30* und 30** wirksam in den Fondfußraum 2 abgelenkt werden kann.
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Dadurch kann der Ausströmer 6 flach und kurz ausgeführt werden, was auch bei flachen Fahrzeugen eine erweiterte Querverstärkung 8 zum Crashschutz eines Energiespeichers 40 im Fahrzeugboden 12 ermöglicht.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fondfußraumlüftungsanordnung
- 2
- Fondfußraum
- 4
- Fahrzeugsitz
- 6
- Fondfußraumausströmer
- 8
- hintere Querverstärkungsstruktur
- 10
- vordere Querverstärkungsstruktur
- 12
- Fahrzeugboden
- 14
- Luftauslass
- 20
- Sitzbasis
- 21
- Oberseite
- 22
- Sitzfläche
- 23
- Unterseite
- 24
- Sitzlagerung
- 26
- Fahrzeugrahmen
- 28
- Inneres der Sitzbasis
- 30
- Luftleiteinrichtung
- 30*, 30**
- Positionen der Luftleiteinrichtung
- 32
- Luftleitblech
- 36
- vordere Staulippe
- 38.1, 38.2
- Leitlippen
- 40
- Energiespeicher
- x
- Fahrzeuglängsrichtung
- y
- Fahrzeugquerrichtung
- z
- Fahrzeughochrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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