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Insbesondere im Bereich der HNO-Medizin kommt es vor, dass flüssige, ölige oder pulverförmige Medikamente -beispielsweise während der Behandlung in einer Praxis- in eine Körperöffnung, beispielsweise in ein Nasenloch, eingebracht werden sollen. Dies kann mit einem Sprühkopf mit einer Kanüle zum Einführen in die Körperöffnung erfolgen, der an einem Behälter für das Medikament, beispielsweise einer Flasche, angeordnet, beispielsweise aufgeschraubt ist. Aus hygienischen Gründen sollte die Kanüle auswechselbar am Sprühkopf angeordnet sein, so dass bei jeder Anwendung eine frische Kanüle verwendet wird. Zur Verabreichung des Medikaments wird dann ein Überdruck, der zum Beispiel bis zu zwei bar betragen kann, über eine Zuleitung in Sprühkopf und/oder den Behälter geleitet, beispielsweise als Druckstoß, so dass das Medikament, während die Kanüle in die Körperöffnung eingeführt ist, durch die Kanüle hindurch in den Körper eingebracht wird.
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Während die Auswechselbarkeit der Kanüle einerseits unter hygienischen Gesichtspunkten erforderlich ist, wenn man den Aufwand, jeweils einen ganzen Sprühkopf mit fest damit verbundener Kanüle auszutauschen und wieder zu reinigen, vermeiden möchte, führt sie aber auch zu Risiken. Löst sich nämlich der -um die Auswechselbarkeit gewährleisten zu können ja zwingend lösbar ausgeführte- Mechanismus, kann es dazu kommen, dass die Kanüle durch den Druckstoß angetrieben wie ein Geschoss unkontrolliert durch die Gegend fliegt oder unkontrolliert in die Körperöffnung hineingepresst wird.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, eine auswechselbare Kanüle für einen Sprühkopf für medizinische Anwendungen, einen Sprühkopf für medizinische Anwendungen mit einer solchen auswechselbaren Kanüle und Verfahren zum Verbinden einer auswechselbaren Kanüle mit einem solchen Sprühkopf bereitzustellen, die eine sicherere und einfache Verwendung solcher Kanülen mit den zugehörigen Sprühköpfen ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein auswechselbare Kanüle für einen Sprühkopf für medizinische Anwendungen mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1, durch einen Sprühkopf für medizinische Anwendungen mit einer solchen auswechselbaren Kanüle mit den Merkmalen des Patentanspruchs 7 und durch ein Verfahren zum Verbinden einer auswechselbaren Kanüle mit einem Sprühkopf um einen solchen Sprühkopf zu erhalten mit den Merkmalen des Patentanspruchs 14.
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Ebenfalls gelöst wird diese Aufgabe durch ein System aus einem solchen Sprühkopf mit einer solchen auswechselbaren Kanüle und einem Werkzeug zum Lösen der auswechselbaren Kanüle vom Sprühkopf. Das Werkzeug kann dabei ein separates Werkzeug sein, es kann beweglich am Sprühkopf angeordnet oder anordnenbar sein, es kann aber auch durch einen Abschnitt eines anderen Gegenstands, beispielsweise einer Halterung einer Untersuchungsanordnung, gebildet werden.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der jeweiligen Unteransprüche.
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Die erfindungsgemäße auswechselbare Kanüle für einen Sprühkopf für medizinische Anwendungen hat ein distales Ende zum Einführen in eine Öffnung und ein proximales Ende, an dem ein Verbindungsabschnitt zum Verbinden der Kanüle mit dem Sprühkopf angeordnet ist.
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Erfindungsgemäß weist dabei der Verbindungsabschnitt eine erste Raststruktur zur Wechselwirkung mit einem ersten Rastmittel, das am Sprühkopf vorgesehen ist und eine zweite Raststruktur zur Wechselwirkung mit einem zweiten Rastmittel, das am Sprühkopf angeordnet ist, auf. Insbesondere sollten die erste und die zweite Raststruktur an unterschiedlichen Positionen des Verbindungsabschnitts ausgebildet sein, die nicht durch Drehung der auswechselbaren Kanüle ineinander überführbar sind.
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Durch die dadurch herbeiführbare doppelte Verrastung wird daher eine doppelte Sicherheit erreicht und selbst beim Versagen einer Verrastung wird die auswechselbare Kanüle sicher am Sprühkopf festgehalten.
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Rastmittel und zugehörige Raststruktur sind dabei insbesondere vorzugsweise derart aneinander angepasst, dass bei Verrasten ein Formschluss zwischen ihnen herbeigeführt wird, was beispielsweise durch Anordnungen von Vorsprüngen und an die Vorsprünge angepassten Ausnehmungen und/oder Hinterschnitten erreicht werden kann.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist der Verbindungsabschnitt ringförmig, so dass die Orientierung der auswechselbaren Kanüle insbesondere hinsichtlich ihrer aktuellen Position in Umfangsrichtung beim Herstellen der Verbindung zum Sprühkopf keine Rolle spielt und keine aufwändige Justage oder Ausrichtung notwendig ist. Anzumerken ist dabei, dass ein unter den Begriff einer ringförmigen Struktur im Sinne dieser Beschreibung auch Ringe fallen, die von einer ihrer Seiten her in Richtung parallel zur Ringachse geschlitzt sind.
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Zusätzlich ist vorgesehen, dass der Durchmesser des ringförmigen Verbindungsabschnitts größer ist als der Außendurchmesser der Kanüle an ihrem distalen Ende. Dadurch wird es ermöglicht, einen Kopplungsabschnitt des Sprühkopfes so zu dimensionieren, dass er vom ringförmigen Verbindungsabschnitt übergriffen wird, was für die Dichtheit der Verbindung zwischen auswechselbarer Kanüle und Sprühkopf bzw. dessen Kopplungsabschnitt vorteilhaft sein kann.
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Eine solche Geometrie erlaubt auch eine besonders einfache Realisation einer auswechselbaren Kanüle, bei der die erste Raststruktur an einer Innenseite des Verbindungsabschnitts angeordnet ist und die zweite Raststruktur an einer Außenseite des Verbindungsabschnitts angeordnet ist.
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Als besonders vorteilhaft haben sich auswechselbare Kanülen erwiesen, bei denen entweder die erste Raststruktur oder die zweite Raststruktur mehrstufig ausgebildet ist, so dass das korrespondierende Rastmittel an unterschiedlichen Positionen der Raststruktur mit dieser verrasten kann. Dadurch kann man sicherstellen, dass in einer zweiten Position eine gleichzeitige Wechselwirkung der ersten und der zweiten Raststruktur mit dem jeweiligen Rastmittel vorhanden ist und in einer ersten Position eine Wechselwirkung nur der mehrstufig ausgebildeten ersten oder zweiten Raststruktur mit dem ihr zugeordneten Rastmittel vorhanden ist. Dadurch wird eine weitere Sicherung gegen ein versehentliches Lösen der auswechselbaren Kanüle geschaffen.
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Ganz besonders vorteilhaft wirkt sich dieses Merkmal aus, wenn zusätzlich der Verbindungsabschnitt mindestens eine Öffnung aufweist, die ihn in radialer Richtung, also senkrecht zu einer durch die Mittelpunkte des die Kanüle definitionsgemäß durchsetzenden Kanals an seiner proximalen Eintritts- und distalen Austrittsfläche verlaufenden Kanülenmittelachse, durchsetzt. Dabei ist diese Öffnung im Verbindungsabschnitt derart angeordnet, dass der distale Endbereich des Verbindungsabschnitts in radialer Richtung geschlossen ist, so dass in der ersten oben beschriebenen Position ein Austreten von Fluid durch die Öffnung ermöglicht wird, nicht aber in der zweiten oben beschriebenen Position, in der die gleichzeitige Wechselwirkung der ersten und der zweiten Raststruktur mit dem jeweiligen Rastmittel vorhanden. Auf diese Weise wird ein weiterer Sicherungsmechanismus geschaffen: Wenn es in dieser zweiten Position zu einem Lösen die Rastverbindung kommt, wird die auswechselbare Kanüle in der ersten Position erneut einrasten; durch die Art und Weise, wie die Öffnung positioniert ist, kann in dieser Position der Überdruck durch die Öffnung entweichen und das Risiko, dass die auswechselbare Kanüle zum Geschoss wird, ist effektiv reduziert.
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Als vorteilhaft hat es sich weiter erwiesen, wenn sich in Richtung auf das distale Ende der auswechselbaren Kanüle hin ein Kragen an ihren Verbindungsabschnitt anschließt. Dieser kann insbesondere als Widerlager dienen, wenn beim Verrasten von Raststrukturen und Rastmitteln Kräfte in Richtung auf das distale Ende der auswechselbaren Kanüle hin aufgebracht werden müssen.
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Der erfindungsgemäße Sprühkopf für medizinische Anwendungen hat einen Behälterverbindungsabschnitt zum Verbinden des Sprühkopfs mit einem Behälter und einen Kopplungsabschnitt, an dem eine auswechselbare Kanüle lösbar angeordnet ist, wobei erfindungswesentlich ist, dass die auswechselbaren Kanüle eine erfindungsgemäße auswechselbare Kanüle ist.
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Durch Druckbeaufschlagung von im Behälter vorhandenem Material wird dieses aus dem Behälter in den Sprühkopf überführt und durch einen Transportkanal, der innerhalb des Kopplungsabschnitts verläuft und in den Kanal der Kanüle übergeht ins Innere der Kanüle übergeben und zu deren distalem Ende transportiert.
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Vorzugsweise weist der Sprühkopf zusätzlich einen Druckschlauchanschlussabschnitt auf, über den die Druckbeaufschlagung erfolgen kann; dieser kann aber auch am Behälter angeordnet sein.
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Besonders bevorzugt ist dabei, der Kopplungsabschnitt in den Verbindungsabschnitt der auswechselbaren Kanüle eingreift, so dass ein Abschnitt des Kopplungsabschnitts vom Verbindungsabschnitt in radialer Richtung umgeben ist.
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Dabei wird bevorzugt das erste Rastmittel durch einen außen am Kopplungsabschnitt angeordneten Vorsprung gebildet, der besonders bevorzugt vorzugsweise umlaufend ausgeführt ist. Insbesondere wenn der proximale Endabschnitt des Verbindungsabschnitts geschlitzt ausgeführt ist und die korrespondierende Raststruktur durch eine umlaufende Vertiefung auf der Innenseite des Verbindungsabschnitts ausgeführt ist, kann dann ein Verrasten des Kopplungsabschnitts mit dem Verbindungsabschnitt einfach durch Druck in distale Richtung bei fixierter auswechselbarer Kanüle herbeigeführt werden.
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Eine bevorzugte Ausführungsform für das zweite Rastmittel ist, dass das zweite Rastmittel durch mindestens einen am Sprühkopf angeordneten Arm mit einem Rastvorsprung gebildet ist, wobei sich derjenige Abschnitt des mindestens einen am Sprühkopf angeordneten Arms, an dem der Rastvorsprung angeordnet ist, zumindest teilweise parallel zum Kopplungsabschnitt des auf dessen Außenseite erstreckt. Die zu diesem Rastmittel komplementäre zweite Raststruktur der auswechselbaren Kanüle ist dann mindestens eine -vorzugsweise umlaufende- Vertiefung an der Außenseite des Verbindungsabschnitts der auswechselbaren Kanüle. Auf diese Weise wird es möglich, dass das erste und das zweite Rastmittel in unterschiedlichen, insbesondere einander gegenüberliegender Richtung mit den jeweiligen Raststrukturen der auswechselbaren Kanüle wechselwirken.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der Arm mit dem Rastvorsprung durch eine im Sprühkopf gelagerte Achse mit dem Sprühkopf verbunden ist, wobei auf der dem distalen Ende der auswechselbaren Kanüle zugewandten Seite der Achse ein Armabschnitt, an dem der Rastvorsprung vorhanden ist und auf der entgegensetzten Seite der Achse ein Federabschnitt vorhanden ist, so dass der Rastvorsprung des Arms mit einer Kraft beaufschlagt wird, die ihn in Raststrukturen, mit denen der Rastvorsprung des Arms wechselwirken soll, hineindrückt. Mit einer solchen Konstruktion können insbesondere hohe Andruckkräfte realisiert werden.
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Zudem kann bei einer Ausführungsform mit einem Arm, an dem der Rastvorsprung angeordnet ist, eine besonders elegante Möglichkeit zur Lösung der Rastverbindung dadurch geschaffen werden, dass zwischen dem Arm und dem Kopplungsabschnitt eine Öffnung zum Einschieben eines Werkzeugs zum Lösen der Verbindung zur auswechselbaren Kanüle vorhanden ist. Durch eine geeignete geometrische Ausgestaltung des einzuschiebenden Teils dieses Werkzeugs kann z.B. der Arm entgegen der Kraft des Federabschnitts mit dem Rastvorsprung aus einer Vertiefung, die die ihm zugeordneten Raststruktur bildet, herausgedrückt werden. Insbesondere dann, wenn das erste und zweite Rastmittel wie vorstehend beschrieben ausgeführt sind ist es vorteilhaft, wenn die Raststruktur, mit der das erste Rastmittel wechselwirkt, eine an der Innenseite des Verbindungsabschnitts der auswechselbaren Kanüle angeordnete Vertiefung ist und wenn die Raststruktur, mit der das zweite Rastmittel wechselwirkt eine an der Außenseite des Verbindungsabschnitts angeordnete Vertiefung aufweist, die derart positioniert und dimensioniert ist, dass durch die Wechselwirkung des zweiten Rastmittels mit dieser Raststruktur die an der Innenseite des Verbindungsabschnitts der auswechselbaren Kanüle angeordnete Vertiefung an den außen am Kopplungsabschnitt angeordneten Vorsprung angepresst wird. Wie bereits erwähnt lassen sich Armkonstruktionen als Rastmittel so gestalten, dass sie einen erheblichen Anpressdruck liefern können und gewissermaßen vorgespannt sind. Durch geeignete Positionierung dieses Druckpunkts wird es möglich, dass die Rastverbindung zwischen dem anderen Rastmittel und der anderen Raststruktur weiter verstärkt wird.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Verbinden einer erfindungsgemäßen auswechselbaren Kanüle mit einem Sprühkopf, um einen erfindungsgemäßen Sprühkopf mit auswechselbarer Kanüle zu erhalten, umfasst die Schritte
- - Bereitstellen einer auswechselbaren Kanüle und eines Sprühkopfs ohne auswechselbare Kanüle,
- - Ansetzen des distalen Endes des Sprühkopfs am proximalen Ende des Verbindungsabschnitts der auswechselbaren Kanüle,
- - Ausüben eine Kraft in Richtung auf das distale Ende der auswechselbaren Kanüle, so dass das zweite Rastmittel des Sprühkopfs in einer ersten Position in die zweite Raststruktur des Verbindungsabschnitts der auswechselbaren Kanüle rastend eingreift, während das erste Rastmittel des Sprühkopfs noch nicht im Eingriff mit der korrespondieren ersten Raststruktur des Verbindungsabschnitts der auswechselbaren Kanüle steht, und
- - erneutes Ausüben einer Kraft in Richtung auf das distale Ende der auswechselbaren Kanüle, so dass das erste Rastmittel des Sprühkopfs in Eingriff mit der korrespondieren ersten Raststruktur des Verbindungsabschnitts der auswechselbaren Kanüle gebracht wird und das zweite Rastmittel des Sprühkopfs in einer zweiten Position in die zweite Raststruktur des Verbindungsabschnitts der auswechselbaren Kanüle rastend eingreift, so dass eine doppelte Verrastung bewirkt ist.
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Besonders bevorzugt ist dabei ein Verfahren, bei dem zum Bereitstellen des Sprühkopfs ohne auswechselbare Kanüle eine zuvor verwendete auswechselbare Kanüle vom Sprühkopf entfernt wird, indem ein Werkzeug aus einer senkrecht zur auswechselbaren Kanüle stehenden Richtung in einen Zwischenraum zwischen einem Rastmittel des Sprühkopfs und einem Abschnitt des Kopplungsabschnitts des Sprühkopfes eingeführt wird, wobei beim Einführen bedingt durch die Form des Werkzeugs zunächst ein erstes Rastmittel des Sprühkopfs aus einer ersten Raststruktur des Verbindungsabschnitts der auswechselbaren Kanüle in radialer Richtung herausgedrückt wird und anschließend ein zweites Rastmittel des Sprühkopfs durch eine in Richtung auf das distale Ende der Kanüle hin wirkende Kraft aus einer zweiten Raststruktur des Verbindungsabschnitts der auswechselbaren Kanüle herausgedrückt wird, so dass sämtliche Verbindungen zwischen dem Sprühkopf und der auswechselbaren Kanüle gelöst sind und die auswechselbare Kanüle entfernt ist.
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Diese Ausgestaltung des Verfahrens erlaubt insbesondere eine einhändige Durchführung des gesamten Ablaufs, wenn das Werkzeug und die neuen Kanülen gelagert sind, beispielsweise an einer Behandlungsstation. Das Werkzeug kann an einem Vorsprung dieser Station fest angeordnet sein; die unbenutzten Kanülen in einem Kanülenreservoir, aus dem z.B. der Verbindungsabschnitt und der Kragen hervorragen, so dass der Kragen beim zweistufigen Verrasten durch die Behandlungsstation abgestützt wird.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Figuren, die Ausführungsbeispiele der Erfindung zeigen, näher erläutert. Es zeigt:
- 1: Eine Explosionsdarstellung eines Systems, bestehend aus einem Sprühkopfs mit auswechselbarer Kanüle und einem Werkzeug zum Lösen der auswechselbaren Kanüle,
- 2: einen Querschnitt durch den Sprühkopf aus 1 mit daran bestimmungsgemäß angeordneter auswechselbarer Kanüle,
- 3a: einen anderen Querschnitt durch den Sprühkopf mit auswechselbarer Kanüle aus 1, wenn die auswechselbare Kanüle einfach verrastet ist,
- 3b: eine Ausschnittsvergrößerung aus 3a, die die Verbindung zwischen Sprühkopf und auswechselbarer Kanüle zeigt, wenn die auswechselbare Kanüle einfach verrastet ist,
- 4a: den Querschnitt durch den Sprühkopf mit auswechselbarer Kanüle aus 3a, aber wenn die auswechselbare Kanüle doppelt verrastet ist,
- 4b: eine Ausschnittsvergrößerung aus 4a, die die Verbindung zwischen Sprühkopf und auswechselbarer Kanüle zeigt, wenn die auswechselbare Kanüle doppelt verrastet ist,
- 5a: eine Frontansicht des Werkzeugs zum Lösen der auswechselbaren Kanüle,
- 5b: eine Seitenansicht des Werkzeugs zum Lösen der auswechselbaren Kanüle aus 5a,
- 5c: eine Aufsicht auf das Werkzeug zum Lösen der auswechselbaren Kanüle aus 5a,
- 5d: eine Ausschnittsvergrößerung aus 5c,
- 6a: eine Aufsicht auf das System den Sprühkopf aus 1 beim Lösen der auswechselbaren Kanüle mittels des Werkzeugs vom Sprühkopf,
- 6b: eine Ausschnittsvergrößerung aus 6a, und
- 7: ein alternatives Werkzeug zum Lösen der auswechselbaren Kanüle.
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Da alle Figuren dasselbe Ausführungsbeispiel der Erfindung betreffen, werden in ihnen dieselben Bezugszeichen verwendet. Um die Übersichtlichkeit zu verbessern sind jedoch nicht alle Bezugszeichen in allen Figuren eingezeichnet.
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1 zeigt eine Explosionsdarstellung eines Systems 10, bestehend aus einem Sprühkopfs 100 mit auswechselbarer Kanüle 200 und einem Werkzeug 300 zum Lösen der auswechselbaren Kanüle 200 vom Sprühkopf 100. Zum Sprühkopf 100 gehören insbesondere zwei Arme 140, die mit im Sprühkopf 100 gelagerten Achsen 160 in seitlich am Sprühkopf 100 eingebrachten Nuten 142 drehbar gelagert sind.
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Die Arme 140 weisen jeweils auf der dem distalen Ende der auswechselbaren Kanüle 200 zugewandten Seite der Achse 160 einen Armabschnitt 140a auf, an dem ein Rastvorsprung 143 als Rastmittel zur weiter unten genauer beschriebenen Wechselwirkung bzw. Verrastung mit einer Raststruktur der auswechselbaren Kanüle 200 angeordnet ist; der gegenüberliegende Armabschnitt bildet einen Federabschnitt 140b.
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Weitere Details des Aufbaus des Sprühkopfs 100 lassen sich insbesondere der 2 entnehmen, die einen Querschnitt durch den Sprühkopf 100 und den proximalen Teil einer daran angeordneten auswechselbaren Kanüle 200 zeigt, wobei der Querschnitt in vertikaler Richtung durch die gemeinsame vertikale Mittelebene von Sprühkopf 100 und auswechselbarer Kanüle 200 verläuft.
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Der Sprühkopf 100 weist neben den bereits beschriebenen Armen 140 einen Druckschlauchanschlussabschnitt 110 zum Anschluss eines Druckschlauchs, einen Behälterverbindungsabschnitt 120, zum Anschluss eines nicht gezeigten Behälters, der beispielsweise über das Gewinde 121 erfolgen kann, ein Kanalsystem 130 und einen Kopplungsabschnitt 150 zur Verbindung mit der auswechselbaren Kanüle 200, genauer gesagt mit deren Verbindungsabschnitt 230 auf.
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Der Kopplungsabschnitt 150 weist dabei einen umlaufenden Vorsprung 151 auf, der ebenfalls ein Rastmittel zur weiter unten genauer beschriebenen Wechselwirkung bzw. Verrastung mit einer weiteren Raststruktur der auswechselbaren Kanüle 200 bildet.
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Im distalen Endbereich des Kopplungsabschnitts 150 ist eine Ringnut 152 vorhanden, in der ein hier nicht dargestellter Dichtring angeordnet sein kann, um die Dichtigkeit der Verbindung zwischen Kopplungsabschnitt 150 des Sprühkopfs 100 und Verbindungsabschnitt 230 der auswechselbaren Kanüle 200 zu verbessern.
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Das Kanalsystem 130, in dessen Innenraum in 2 Pfeile zur Veranschaulichung des Weges von Trägergas und nach dem Durchgang durch den Behälter Trägergas und Präparat eingezeichnet sind, führt das Trägergas zunächst durch einen ersten Kanalabschnitt 131 bis zu einer Düse 135. Vor der Düse 135 zweigt ein zweiter Kanalabschnitt 132 ab, der Trägergas in das Innere des nicht dargestellten Behälters führt, wo es mit dem Präparat wechselwirkt und ein Gemisch aus Präparat und Trägergas durch den dritten Kanalabschnitt 133 hindurch in den hinter der Düse 135 befindlichen vierten Kanalabschnitt 134, der durch den Kopplungsabschnitt 150 des Sprühkopfes 100 hindurchläuft und das Gemisch, getrieben von durch die Düse 135 hindurchtretendem Trägergas in den Kanal 210 der auswechselbaren Kanüle 200 eintritt und an deren distalem Ende dann in die Öffnung, in die die auswechselbare Kanüle 200 eingeführt ist, z.B. ein Nasenloch, austritt.
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Der Aufbau der Kanüle 200 ist am besten aus den Querschnittsdarstellungen der 3a und 4a sowie der Aufsicht auf das System gemäß der 6a zu entnehmen. Die Kanüle 200 hat, wie bereits erwähnt, ein proximales Ende 202 und ein distales Ende 201 und wird durch den Kanal 210 von ihrem proximalen Ende 202 bis zu ihrem distalen Ende 201 durchsetzt. An das proximale Ende 202 schließt sich der Verbindungsabschnitt 230 der Kanüle an; an diesen schließt sich in Richtung auf das distale Ende 201 hin ein Kragen 220 an, der insbesondere als Widerlager bei Rastvorgängen dienen kann.
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Der genaue Aufbau des Verbindungsabschnitts 230 lässt sich am Besten bei Betrachtung der 3b, 4b und 6b nachvollziehen. Man erkennt in diesen Figuren, dass der Verbindungsabschnitt 230 ringförmig an den Kragen 220 der auswechselbaren Kanüle 200 angeformt ist und von Öffnungen in Gestalt von vom proximalen Ende des Verbindungsabschnitts 230, das zugleich auch das proximale Ende 202 der auswechselbaren Kanüle 200 darstellt, ausgehenden Schlitzen 235 aufweist, welche aber nicht bis zum Kragen 220 reichen, so dass es einen geschlossenen Ringabschnitt gibt, der eine umlaufende Anlagefläche 233 bildet.
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Insbesondere ist der Durchmesser des Verbindungsabschnitts 230 größer als der Außendurchmesser der auswechselbaren Kanüle 200 an ihrem distalen Ende 201 und im am Sprühkopf 100 angeordneten Zustand umgreift der Verbindungsabschnitt 230 den Kopplungsabschnitt 150 von außen.
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An seiner dem Kopplungsabschnitt 150 des Sprühkopfs 100 zugewandten Innenseite weist der Verbindungsabschnitt eine erste Raststruktur 231 in Form einer umlaufenden Vertiefung auf, die zur Wechselwirkung mit dem durch den umlaufenden Vorsprung 151 des Kopplungsabschnitts gebildeten ersten Rastmittel dient; an seiner Außenseite ist eine zweistufig ausgebildete zweite Raststruktur 232 mit umlaufenden Vertiefungen 232a,232b vorgesehen, die sequentiell in Wechselwirkung mit dem zweiten Rastmittel, das durch die Rastvorsprünge 143 der Arme 140 gebildet wird treten können, so dass eine zweistufige Verrastung zwischen zweiter Raststruktur 232 und dem zweiten Rastmittel ermöglicht wird.
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Bei Herstellen der Verbindung zwischen der auswechselbaren Kanüle 200 und dem Sprühkopf 100 kommt beim Einführen des Kopplungsabschnitts 150 in den Verbindungsabschnitt 230 zunächst der abgerundete Endbereich 234 des Verbindungsabschnitts 230 in Anlage mit der Stirnseite des Rastvorsprungs 143 und der ansteigenden Flanke des umlaufenden Vorsprungs 151 und drückt den Armabschnitt 140a gegen die Kraft des Federabschnitts 140b nach außen, bis der Rastvorsprung 143 in die Vertiefung 232a einrastet. Diese Position ist in den 3a und 3b gezeigt.
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Insbesondere ist darauf hinzuweisen, dass in dieser Position, die auch nach einem unvorhergesehenen Lösen der Rastverbindung wieder eingenommen wird, und so ein unkontrolliertes Wegfliegen der auswechselbaren Kanüle 200 verhindert, das distale Ende 134a des vierten Kanalabschnitts 134 noch vor dem Beginn der umlaufenden Anlagefläche 233 liegt, so dass Überdruck durch die Schlitze 235 entweichen kann und die Wahrscheinlichkeit, dass auch diese Rastposition sich unbeabsichtigt löst, signifikant reduziert wird.
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Wird dann der Sprühkopf 100 relativ zur auswechselbaren Kanüle 200 weiter in Richtung auf deren distales Ende 201 hin bewegt, kommen der umlaufende Vorsprung 151 in Eingriff mit der durch die umlaufende Vertiefung gebildeten ersten Raststruktur 231 und die Rastvorsprünge 143 gelangen in Eingriff mit der Vertiefung 232b zweiten Raststruktur 232, so dass eine doppelte Verrastung in dieser Zielposition, die auch in den 4a und 4b gezeigt ist, vorliegt, in der zudem noch durch die Federkraftbeaufschlagung durch den Federabschnitt 140b der Arme 140 die Verrastung zwischen umlaufendem Vorsprung 151 und der ersten Raststruktur 232 verstärkt wird.
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Zudem ist in dieser Position eine Wechselwirkung zwischen der umlaufenden Anlagefläche 233 und einem in der Nut 152 angeordneten, nicht dargestellten Dichtring gegeben, so dass der Übergang des Gemisches von Trägergas und Präparat in die auswechselbare Kanüle 200 vollständig und ohne Druckverlust erfolgt.
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Zum geplanten Lösen der Rastverbindung, das in den 6a und 6b dargestellt ist, wird das in den 5a bis 5d gezeigte Werkzeug 300 verwendet. Das Werkzeug 300 hat einen Grundkörper 301 mit zwei Zinken 302, zwischen denen der Kopplungsabschnitt 150 des Sprühkopfes 100 eingeführt werden kann. Die Zinken 302 haben jeweils ein sich von außen nach innen verjüngendes Ende 303. In Richtung auf den Grundkörper 301 hin schließt sich an die sich verjüngenden Enden 303 ein Bereich 304 an, in dem sich die Ausdehnung der Zinken in Richtung auf das proximale Ende 202 der auswechselbaren Kanüle 200 hin vergrößert, so dass eine schräge Fläche entsteht.
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Beim Lösen, der auswechselbaren Kanüle 200 vom Sprühkopf 100, das in 6a und 6b gezeigt ist, werden die Enden 303 der Zinken 300 in einen Zwischenraum zwischen den durch die Arme 140 gebildeten Rastmitteln und dem Kopplungsabschnitt 150 eingeführt. Sie sind so dimensioniert, dass sobald die Enden 303 vollständig in den Zwischenraum eingeschoben sind die Rastvorsprünge 143 aus der korrespondierenden zweiten Raststruktur 232 mit Vertiefungen 232a,232b herausgehoben sind. Wird nun der sich daran anschließende Bereich 304 in den Zwischenraum eingeschoben, wird durch die schräge Fläche eine zunehmende Kraft auf den abgerundeten Endbereich 234 des Verbindungsabschnitts 230 ausgeübt, so dass die durch Zusammenwirkung des ersten Rastmittels in Form des Vorsprungs 151 mit der ihm zugeordneten ersten Raststruktur in Form der umlaufenden Vertiefung 231 erzielte Verrastung überwunden und die auswechselbare Kanüle 200 abgeworfen wird.
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Ein alternatives Werkzeug 310 ist in der 7 dargestellt. Es besteht aus einer Basisplatte 311, an deren Rändern zwei Bleche 312, 314 einander gegenüberliegend, parallel zueinander verlaufend und senkrecht zur Basisplatte 311 angeordnet sind. Das Blech 312 weist in seinem oberen Bereich eine Aufnahme 313 auf, in die die auswechselbare Kanüle 200 von schräg unten über eine schräge Kante 316, die als Einführhilfe dient, einführbar ist. Das Blech 314 hat einen oberen Randabschnitt 317, der schräg in die entgegengesetzte Richtung wie die schräge Kante 316 ansteigt und an seinem Ende eine ansteigende Stufe 315 aufweist.
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Bedingt durch diese Formgebung des Werkzeugs 310 ist es möglich, einen Abschnitt der auswechselbaren Kanüle 200 in Anlage zur Stufe 315 zu bringen, während ein anderer, vorzugsweise weiter proximal gelegener Abschnitt der auswechselbaren Kanüle 200 in die Aufnahme 313 eingeführt wird. Durch eine Kippbewegung des Sprühkopfs 100 kann dann die auswechselbare Kanüle 200 leicht abgehebelt werden und wird dann durch die schräg abfallenden Ränder nach unten geführt.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- System
- 100
- Sprühkopf
- 110
- Druckschlauchanschlussabschnitt
- 120
- Behälterverbindungsabschnitt
- 121
- Gewinde
- 130
- Kanalsystem
- 131,132,133,134
- Kanalabschnitt
- 134a
- distales Ende
- 135
- Düse
- 140
- Arm
- 140a
- Armabschnitt
- 140b
- Federabschnitt
- 142
- Nut
- 143
- Rastvorsprung
- 150
- Kopplungsabschnitt
- 151
- Vorsprung
- 152
- Ringnut
- 160
- Achse
- 200
- auswechselbare Kanüle
- 201
- distales Ende
- 202
- proximales Ende
- 210
- Kanal
- 220
- Kragen
- 230
- Verbindungsabschnitt
- 231
- erste Raststruktur
- 232
- zweite Raststruktur
- 232a,232b
- Vertiefung
- 233
- Anlagefläche
- 234
- Endbereich
- 235
- Schlitz
- 300
- Werkzeug
- 301
- Grundkörper
- 302
- Zinken
- 303
- Ende
- 304
- Bereich