DE102020114438A1

DE102020114438A1 - Dichtungsanordnung eines Radlagers

Info

Publication number: DE102020114438A1
Application number: DE102020114438.5A
Authority: DE
Inventors: Matthias Stahl; Andreas Kaiser
Original assignee: Schaeffler Technologies AG and Co KG
Current assignee: Schaeffler Technologies AG and Co KG
Priority date: 2020-05-29
Filing date: 2020-05-29
Publication date: 2021-12-02

Abstract

Dichtungsanordnung eines Radlagers (1) mit einem ersten Lagerteil (3) und einem zweiten Lagerteil (5), zwischen denen Wälzkörper (8, 9) geführt sind, wobei die Dichtungsanordnung (2) folgendes umfasst:- ein Trägerelement (10), welches mit einem der beiden Lagerteile (3, 5) verbunden ist und wobei an dem Trägerelement (10) ein elastisches Element (13) vorgesehen ist, wobei das elastische Element (13) mindestens eine Dichtlippe (14) aufweist,- dass zwischen dem ersten Lagerteil (3) und dem zweiten Lagerteil (5) ein Lagerinnenraum (7) ausgebildet ist, welcher mittels des Trägerelementes (10) und/ oder des elastischen Elementes (13) begrenzt ist, und dass das Trägerelement (10) einen ersten Trägerelementabschnitt (11), welcher zur Befestigung an einem der beiden Lagerteile (3) vorgesehen ist und einen an diesen abgewinkelt anschließenden zweiten Trägerelementabschnitt (12) aufweist, wobei der zweite Trägerelementabschnitt (12) einen Kanal (19) aufweist, welcher in dem zweiten Trägerelementabschnitt (12) umlaufend ausgebildet ist und wobei der Kanal (19) mindestens eine Eintrittsöffnung (17) und eine Austrittsöffnung (16) aufweist.

Description

Gebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft eine Dichtungsanordnung eines Radlagers
Hintergrund der Erfindung
Radlager von Fahrzeugen benötigen zur Erzielung einer hohen Lebensdauer beidseitige Abdichtungen des mit dem Schmiermittel befüllten und Wälzkörper enthaltenden Innenraumes. Dazu werden u.a. Schleuderbleche eingesetzt, die mit Dichtlippen ein Dichtlabyrinth bilden.
Aus der DE 10 2010 055 178 ist eine gedichtete Lageranordnung bekannt. Die Lageranordnung weist beiderseits der axialen Enden eine Dichtungsanordnung auf. Diese Dichtungsanordnung besteht aus einem Dichtring weist über den Umfang verteilt mehrere Durchbrüche auf, welche durch eine Elastomer-Membrane semipermeabel verschlossen sind und einen Gaskanal bilden.
Zusammenfassung der Erfindung
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Dichtungsanordnung zur Verfügung zu stellen, welche über die Gebrauchsdauer sowohl sicher abdichtet, als auch eine Entlüftung zum Druckausgleich im Lager sicherstellt.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine Dichtungsanordnung eines Radlagers mit einem ersten Lagerteil und einem zweiten Lagerteil, zwischen denen Wälzkörper geführt sind, wobei die Dichtungsanordnung folgendes umfasst:

- ein Trägerelement, welches mit einem der beiden Lagerteile verbunden ist und wobei an dem Trägerelement ein elastisches Element vorgesehen ist, wobei das elastische Element mindestens eine Dichtlippe aufweist,
- dass zwischen dem ersten Lagerteil und dem zweiten Lagerteil ein Lagerinnenraum ausgebildet ist, welcher mittels des Trägerelementes und/ oder des elastischen Elementes begrenzt ist, und dass das Trägerelement einen ersten Trägerelementabschnitt, welcher zur Befestigung an einem der beiden Lagerteile vorgesehen ist und einen an diesen abgewinkelt anschließenden zweiten Trägerelementabschnitt aufweist,

Bei der erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung ist das Trägerelement aus einem ersten Trägerelementabschnitt und einem zweiten Trägerelementabschnitt ausgebildet. Der erste Trägerelementabschnitt dient zur Befestigung an einem der beiden Lagerteile, an den ersten Trägerelementabschnitt schließt sich abgewinkelt ein zweiter Trägerelementabschnitt an. Der zweite Trägerelementabschnitt weist einen Kanal auf, welcher in dem zweiten Trägerelementabschnitt umlaufend ausgebildet ist. Der Kanal weist dabei mindestens eine Eintrittsöffnung und eine Austrittsöffnung auf. Ein derartiger Aufbau ermöglicht es, dass das Radlager zum Druckausgleich bei Temperaturdifferenzen entlüftet werden.. Anhand der Öffnungen wird sichergestellt, dass eine Entlüftung ermöglicht wird.
Die vorgesehene mindestens eine Eintritts- und Austrittsöffnung kann jeweils als Bohrung, Langloch oder ähnlichem ausgebildet sein.
Bevorzugterweise sind die Eintrittsöffnung und die Austrittsöffnung in axialer Richtung gesehen an sich gegenüberliegenden Seiten des zweiten Trägerelementabschnittes angeordnet. Zudem sind diese Öffnungen gegenüberliegend versetzt zueinander angeordnet. Die versetzte Anordnung der Öffnungen schafft eine Art Labyrinthdichtung. Das bedeutet, dass durch den Kanal mit der versetzten Anordnung der Öffnungen zueinander, der Lagerinnenraum vor Kontaminationen, wie Fett, Öl, Wasser etc., geschützt wird. Gleichzeitig wird weiterhin die Funktion der Entlüftung zum Druckausgleich bei Temperaturdifferenzen gewährleistet.
Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist der Kanal in axialer Richtung mittels eines Blech- oder Blech-Elastomer Abschnittes begrenzt ist. Diese Abschnitte können als Einlegeteil mittels Vulkanisierung oder mittels Blechumformung an dem zweiten Trägerelementabschnitt hergestellt werden.
Bevorzugterweise ist der Blech- oder Blech-Elastomer Abschnitt einstückig mit dem zweiten Trägerelementabschnitt ausgebildet.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist in dem Kanal ein Schmiermittel vorgesehen. Der Kanal ist mit einem Schmiermittel wie beispielsweise mit Fett gefüllt. Das Schmiermittel übernimmt die Aufgabe einer Trennung zwischen dem Lagerinnenraum und der äußeren Lagerumgebung. Bei Unterdruck im Lagerinnenraum verlagert sich das Schmiermittel in Richtung diesem und ermöglicht weiterhin Trennung und Abdichtung zur äußeren Lagerumgebung.
Bevorzugterweise ist das Trägerelement aus einem Metall oder Kunststoff hergestellt. Somit wird die erforderliche Steifigkeit der Dichtungsanordnung gewährleistet.
Figurenliste
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von drei Figuren dargestellt. Es zeigen:

1 einen Längsschnitt durch ein Radlager,
2 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Dichtungsanordnung eines Radlagers, und
3 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Dichtungsanordnung eines Radlagers.

Detaillierte Beschreibung der Zeichnung
1 zeigt ein Radlager mit einer erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung 2. Das Radlager 1 weißt ein erstes Lagerteil 3, welches als Außenring 4 ausgebildet ist, und im Einbauzustand mit einem nicht dargestellten Radträger verbunden ist, auf. Ferner ist ein zweites Lagerteil 5 vorgesehen. Das Das Radlager 1 weist weiterhin einen Radlagerflansch 6 auf. Zwischen dem ersten Lagerteil 3 und dem zweiten Lagerteil 5 sind zwei Wälzkörperreihen 8, 9 geführt. Dieser Bereich wird auch als Lagerinnenraum 7 bezeichnet.
Die Dichtungsanordnung 2 des Radlagers 1 ist in den 2 und 3 näher dargestellt.
Die Dichtungsanordnung 1 umfasst ein Trägerelement 10, welches einen ersten Trägerelementabschnitt 11 und einen zweiten Trägerelementabschnitt 12 auf. An dem Trägerelement 10 ist ein elastisches Element 13 vorgesehen, welches in diesem Ausführungsbeispiel drei Dichtlipppen 14 ausbildet. Die Dichtlippen laufen an einem Blechteil 15 an.
Der erste Trägerelementabschnitt 11 dient zur Befestigung an einem dem Lagerteile 3, an diesen schließt sich abgewinkelt der zweite Trägerelementabschnitt 12 an. Der zweite Trägerelementabschnitt 12 weist einen Kanal 19 auf, welcher in dem zweiten Trägerelementabschnitt 12 umlaufend ausgebildet ist. der Kanal 19 ist in axialer Richtung beidseitig mittels eines Blech- oder Blech-Elastomer Abschnittes 20 begrenzt ist.
Wie aus 2 ersichtlich ist, weißt der zweite Trägerelementabschnitt 4 mindestens eine Austrittsöffnung 16 auf, welche in Richtung des Lagerinnenraums 7 zeigt. In 3 ist zu erkennen, dass der Austrittsöffnung 18 gegenüberliegend eine Eintrittsöffnung 17 ausgebildet ist, welche in Richtung der Außenumgebung 18 zeigt. Die Eintrittsöffnung 17 und die Austrittsöffnung 18 sind mit dem Kanal 19 verbunden. Die beiden Öffnungen 17, 18 sind dabei jeweils in dem Blech- oder Blech-Elastomer Abschnitt 20 ausgebildet. Die versetzte Anordnung der Öffnungen 17, 18 schaffen eine Art Labyrinthdichtung. Das bedeutet, dass durch den Kanal 19 mit der versetzten Anordnung der Öffnungen 17, 18 zueinander, der Lagerinnenraum 7 vor Kontaminationen, wie Fett, Öl, Wasser etc., geschützt wird. Gleichzeitig wird weiterhin die Funktion der Entlüftung zum Druckausgleich bei Temperaturdifferenzen gewährleistet.
Ferner ist in dem Kanal 19 ein nicht näher dargestelltes Schmiermittel wie beispielsweise mit Fett vorgesehen. Das Schmiermittel übernimmt die Aufgabe einer Trennung zwischen dem Lagerinnenraum 7 und der äußeren Lagerumgebung 18.
Bezugszeichenliste

1: Radlager
2: Dichtungsanordnung
3: erstes Lagerteil
4: Außenring
5: Zweites Lagerteil
6: Radlagerflansch
7: Lagerinnenraum
8: Wälzkörperreihe
9: Wälzkörperreihe
10: Trägerelement
11: erster Trägerelementabschnitt
12: zweiter Trägerelementabschnitt
13: elastisches Element
14: Dichtlippen
15: Blechteil
16: Austrittsöffnung
17: Eintrittsöffnung
18: Außenumgebung des Lagers
19: Kanal
20: Blech- oder Blechelastomerabschnitt

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 102010055178 [0003]

Claims

Dichtungsanordnung eines Radlagers (1) mit einem ersten Lagerteil (3) und einem zweiten Lagerteil (5), zwischen denen Wälzkörper (8, 9) geführt sind, wobei die Dichtungsanordnung (2) folgendes umfasst: - ein Trägerelement (10), welches mit einem der beiden Lagerteile (3, 5) verbunden ist und wobei an dem Trägerelement (10) ein elastisches Element (13) vorgesehen ist, wobei das elastische Element (13) mindestens eine Dichtlippe (14) aufweist, - dass zwischen dem ersten Lagerteil (3) und dem zweiten Lagerteil (5) ein Lagerinnenraum (7) ausgebildet ist, welcher mittels des Trägerelementes (10) und/ oder des elastischen Elementes (13) begrenzt ist, und dass das Trägerelement (10) einen ersten Trägerelementabschnitt (11), welcher zur Befestigung an einem der beiden Lagerteile (3) vorgesehen ist und einen an diesen abgewinkelt anschließenden zweiten Trägerelementabschnitt (12) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Trägerelementabschnitt (12) einen Kanal (19) aufweist, welcher in dem zweiten Trägerelementabschnitt (12) umlaufend ausgebildet ist und wobei der Kanal (19) mindestens eine Eintrittsöffnung (17) und eine Austrittsöffnung (16) aufweist.
Dichtungsanordnung nach Anspruch 1, wobei die mindestens eine Eintrittsöffnung (17) und eine Austrittsöffnung (16) in axialer Richtung gesehen an sich gegenüberliegenden Seiten des zweiten Trägerelementabschnittes (12) versetzt zueinander angeordnet sind.
Dichtungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Kanal (19) in axialer Richtung mittels eines Blech- oder Blechelastomer Abschnittes (20) begrenzt ist.
Dichtungsanordnung nach Anspruch 3, wobei der Blech- oder Blechelastomer Abschnitt (2) einstückig mit dem zweiten Trägerelementabschnitt (12) ausgebildet ist.
Dichtungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei in dem Kanal (19) ein Schmiermittel vorgesehen ist.
Dichtungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Trägerelement (10) aus einem Metall oder Kunststoff hergestellt ist.