DE102020113947A1 - Radaufhängung für eine Fahrzeug-Hinterachse - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Radaufhängung für eine Fahrzeug-Hinterachse, bei der mit Bezug auf eine Fahrzeugmittellängsachse (M) auf gegenüberliegenden Fahrzeugseiten jeweils ein Radträger (9) für ein ungelenktes Hinterrad über einen Lenkerverband (11) an einem Fahrzeug-Hilfsrahmen (1) angelenkt ist, wobei der Lenkerverband (11) einen Lenker (17), insbesondere eine Spurstange, aufweist, der an einem radträgerseitigen Anlenkpunkt (20) am Radträger (9) angelenkt ist und an einem aufbauseitigen Anlenkpunkt (22) an einer hilfsrahmenseitigen Lenkerkonsole (21) angelenkt ist, wobei dem Lenker (17) eine Aktoreinheit (19) zugeordnet ist, mittels der die räumliche Lage des radträgerseitigen Anlenkpunkts (20) des Lenkers (17) um einen Stellweg (Δy) verstellbar ist. Erfindungsgemäß ist die Lenkerkonsole (21) des Lenkers (17) an einer in der Fahrzeugquerrichtung (y) querverstellbaren Zwischenkoppel (35) befestigt. Für eine Lenker-Verstellung kann die Aktoreinheit (19) mit einer Stellkraft (Fs) auf die querverstellbare Zwischenkoppel (35) einwirken.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Radaufhängung für eine Hinterachse eines zweispurigen Fahrzeugs nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
- In einer Radaufhängung für eine Fahrzeug-Hinterachse ist mit Bezug auf eine Fahrzeugmittellängsachse auf gegenüberliegenden Fahrzeugseiten jeweils ein Radträger für ein ungelenktes Hinterrad über einen Lenkerverband an einem Hilfsrahmen des Fahrzeugs angelenkt. Der Lenkerverband weist für eine spurstabile Radführung eine Spurstange auf. Diese ist an einem radträgerseitigen Anlenkpunkt am Radtäger angelenkt und an einem aufbauseitigen Anlenkpunkt am Hilfsrahmen angelenkt. In einer konventionellen Radaufhängung ist die Spurstange als ein starrer Lenker realisiert, der an einer hilfsrahmenseitigen Lenkerkonsole anlenkt ist.
- Die Lenkerkonsole ist im Stand der Technik äußerst formstabil ausgelegt sowie mit hoher Verbindungssteifigkeit am Hilfsrahmen angebunden. Dadurch ist im Stand der Technik sichergestellt, dass die im Fahrbetrieb entstehenden Kräfte einwandfrei aufgenommen werden können, ohne dass es zu einer Verschiebung des radträgerseitigen Anbindungspunktes der Spurstange und somit zu einer Veränderung der Kinematik der Radaufhängung kommt.
- Im Gegensatz zu einer solchen konventionellen Radaufhängung kann im gattungsgemäßen Stand der Technik das Spurwinkelverhalten der Radaufhängung aktiv geändert werden. Hierzu ist der Spurstange eine Aktoreinheit zugeordnet, die Bestandteil eine aktiven Fahrwerks ist. Mittels der Aktoreinheit kann die räumliche Lage des radträgerseitigen Anlenkpunktes der Spurstange um einen Stellweg verstellt werden, um das Spurwinkelverhalten der Radaufhängung in Abhängigkeit vom Ein-/Ausfederweg des Fahrzeugs einzustellen.
- Aus der
EP 2 251 217 A1 ist eine Hinterradaufhängung für ein Kraftfahrzeug mit einer Spureinstellvorrichtung bekannt. Die Spureinstellvorrichtung weist eine Funktion zum Umschalten zwischen zwei spurrelevanten Steifheitszuständen eines mit elastischen Lagern versehenen Fahrzeuglenkers auf. Aus derDE 10 2009 022 589 A1 ist eine schwingungsisolierte Radachse für ein Kraftfahrzeug bekannt. Die Radachse weist einen über Dämpfungsbuchsen an einer karosseriegelagerten Hilfsrahmen auf. Diesem sind zur Vorspur-Änderung eines Hinterrads zwei über elastische Lagerbuchsen gelagerte Lenker zugeordnet. Aus derDE 10 2016 122 067 A1 ist eine Radaufhängung für ein Fahrzeugrad bekannt, das einen Aktor zur Einstellung einer Radspur aufweist. - Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Radaufhängung für eine Fahrzeug-Hinterachse bereitzustellen, bei der in konstruktiv einfacher Weise ein Verhalten der Radaufhängung einstellbar ist.
- Die Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen offenbart.
- Gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 ist die Lenkerkonsole eines Lenkers, insbesondere der Spurstange, an einer mit Bezug auf den Hilfsrahmen in der Fahrzeugquerrichtung zumindest querverstellbaren Zwischenkoppel befestigt. Für eine Spurstangen-Verstellung wirkt die Aktoreinheit mit einer Stellkraft auf die querverstellbare Zwischenkoppel ein.
- Die folgenden Erfindungsaspekte werden anhand der Spurstange erläutert. Die Erfindung ist jedoch nicht auf die Spurstange alleine beschränkt. Vielmehr ist die Erfindung auch auf andere Lenker anwendbar, etwa einem Sturzlenker, mittels dem ein Sturzgradient variierbar ist.
- In einer einfachen technischen Umsetzung kann die Zwischenkoppel wie eine Zug-/Druckstange wirken, über die die Stellkraft von der Aktoreinheit in der Fahrzeugquerrichtung auf die Spurstange übertragen wird.
- Eine einwandfreie Stellkraft-Übertragung vom Stelltrieb auf die Spurstange ist von großer Bedeutung: In einer bevorzugten Variante kann die Zwischenkoppel als ein zweiarmiger Schwenkhebel realisiert sein, der um eine Schwenkachse schwenkbar ist. Die zweiarmige Zwischenkoppel kann einen ersten Hebelarm aufweisen, in den die Stellkraft einleitbar ist, und einen zweiten Hebelarm aufweisen, an dem die Lenkerkonsole der Spurstange befestigt ist.
- Bevorzugt kann die zweiarmige Zwischenkoppel an einem, die Schwenkachse definierenden Schwenklager schwenkgelagert sein. In diesem Fall ist es von Vorteil, wenn die Zwischenkoppel querbeweglich im Schenklager gelagert ist. In einer bevorzugten Ausführungsvariante kann die zweiarmige Zwischenkoppel infolge einer Lagerelastizität des Schwenklagers querbeweglich gelagert sein. In diesem Fall kann die zweiarmige Zwischenkoppel bei Einwirkung der Stellkraft das Schwenklager in der Fahrzeugquerrichtung überdrücken, wodurch die Spurstange in der Fahrzeugquerrichtung um den Stellweg verstellt wird. In einer technisch einfachen Realisierung kann das Schwenklager in der Fahrzeughochrichtung mit geringer Lagerelastizität, das heißt hart ausgelegt sein, während das Schwenklager in der Fahrzeugquerrichtung mit hoher Lagerelastizität, das heißt weich ausgelegt sein kann.
- Aufgrund der beengten Bauraumverhältnisse in der Fahrzeug-Hinterachse ist eine packageoptimierte Gestaltung der Aktoreinheit von großer Bedeutung. Vor diesem Hintergrund kann die Aktoreinheit ein Gestänge aufweisen, und zwar mit einem Hubelement, das über einen Stellhub in der Fahrzeughochrichtung höhenverstellbar ist, und mit einer Zwischenkoppel, der über Drehlagerstellen sowohl am Hubelement als auch am flexiblen Konsolenträger schwenkbeweglich angelenkt ist.
- Bei einem Stellhub des Hubelementes in der Fahrzeughochrichtung nach oben oder unten ändert sich eine Winkelstellung der Zwischenkoppel. Dadurch wird eine Stellkraft in der Fahrzeugquerrichtung auf die Lenkkonsole ausgeübt. Je nach Hubrichtung des Stellhubs erfolgt damit eine Verstellung der Lenkkonsole in der Fahrzeugquerrichtung nach fahrzeuginnen oder nach fahrzeugaußen. Dieser Quer-Verstellung ist eine Schwenkbewegung der Lenkkonsole nach fahrzeugoben oder fahrzeugunten überlagert.
- Dem Hubelement kann ein Stelltrieb zugeordnet sein, mittels dem das Hubelement höhenverstellbar ist. Der Stelltrieb ist Bestandteil eines aktiven Fahrwerksystems. Im Hinblick auf eine Packageoptimierung sowie im Hinblick auf eine Stellgenauigkeit kann der Stelltrieb eine mit einem elektrischen Drehantriebmotor antreibbare Gewindespindel aufweisen, die mit einer, mit dem Hubelement verbundenen Stellmutter zusammenwirkt.
- Der Stelltrieb des Hubelements ist in unterschiedlicher Weise ansteuerbar. In einer ersten Steuervariante kann das Hubelement stufenlos über seinen Linearhubweg verstellt werden und beliebige Hubpositionen einnehmen. In einer steuerungstechnisch einfacheren zweiten Steuervariante kann das Hubelement lediglich zwei oder drei vordefinierte Hubpositionen anfahren. Insbesondere wenn die Vorrichtung an einem Sturzlenker und nicht mehr an der Spurstange ausgebildet ist, können unterschiedliche Kennlinien angesteuert werden. In diesem Fall kann der Kunde somit per Knopfdruck sein Fahrzeug sportlicher oder komfortabler fahren lassen.
- Insbesondere bei einer Großserienfertigung ist es von Relevanz, wenn die erfindungsgemäße Aktoreinheit zur Spurstangen-Verstellung fertigungstechnisch günstig ohne größere Umbau-Maßnahmen im herzustellenden Serienfahrzeug einbaubar ist. Vor diesem Hintergrund kann der Stelltrieb der Aktoreinheit über einen Stelltrieb-Träger am Hilfsrahmen befestigbar sein, und zwar insbesondere über eine Schraubverbindung. Der Stelltrieb, das Hubelement sowie die Zwischenkoppel und die Lenkerkonsole können Bestandteile einer Vormontageeinheit sein. Diese kann bevorzugt in Modulbauweise am Hilfsrahmen befestigt werden.
- Bei Versorgung des Drehantriebmotors mit elektrischer Energie rotiert die Gewindespindel, wodurch das Hubelement - je nach Drehrichtung - nach fahrzeugoben oder nach fahrzeugunten verstellt wird. Wird der Drehantriebmotor nicht mit elektrischer Energie versorgt, so verbleibt das Hubelement in seiner Höhenposition, sofern der Gewindeeingriff zwischen der Stellmutter des Hubelements und der Gewindespindel selbsthemmend ausgelegt ist.
- Ein kostensparender sowie mit fertigungstechnisch geringem Aufwand erfolgender Anbau der Vormontageeinheit ist von großer Relevanz. Die Vormontageeinheit muss insbesondere ohne große Umbaumaßnahme in einem Serienfahrzeug verbaut werden können. Von daher muss die erfindungsgemäße Vormontageeinheit in einfacher Weise anstelle einer herkömmlichen verbindungssteifen Hilfsrahmen-Konsole an einem bestehenden Fahrzeug-Hilfsrahmen im fahrzeugbauenden Werk angebaut werden können.
- Mittels der Erfindung ist eine Spurstangen-Verstellung ermöglicht, bei der eine diskrete Umschaltung der Spurstange, das heißt eine Verstellung von einer in eine andere Position ermöglicht ist, und zwar ohne Zwischenstellungen oder Verstellkurven.
- Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beigefügten Figuren beschrieben.
- Es zeigen:
-
1 in einer perspektivischen Darstellung von oben eine Fahrzeug-Hinterachse eines zweispurigen Fahrzeugs; -
2 und3 die Aktoreinheit im eingefahrenen Zustand (2 ) und im ausgefahrenen Zustand (3 ); sowie -
4 in einer Detailansicht das Schwenklager der zweiarmigen Zwischenkoppel. - In der
1 ist in einer perspektivischen Ansicht von oben eine Fahrzeug-Hinterachse mit einem Hilfsrahmen1 gezeigt, der rahmenförmig aus seitlichen Hilfsrahmen-Längsträgern3 und Hilfsrahmen-Querträgern5 aufgebaut ist, die die Hilfsrahmen-Längsträger3 miteinander verbinden. Die beiden Hilfsrahmen-Längsträger3 sind in der Fahrzeuglängsrichtung x nach fahrzeugvorne und nach fahrzeughinten über die Hilfsrahmen-Querträger5 hinaus mit Längsträgersegmenten6 verlängert. Diese weisen an ihren Enden jeweils ein Hilfsrahmenlager7 zur Befestigung an einer nicht gezeigten Karosseriestruktur des Kraftfahrzeugs auf. - Der Fahrzeug-Hinterachse ist eine Radaufhängung zugeordnet, bei der mit Bezug auf eine Fahrzeugmittellängsachse
M (1 ) auf gegenüberliegenden Fahrzeugseiten jeweils ein Radträger9 für ein ungelenktes Hinterrad über einen Mehrlenkerverband11 am Hilfsrahmen1 angelenkt ist. Der Mehrlenkerverband11 weist in der1 beispielhaft insgesamt fünf räumlich verteilte, starre Lenker13 bis 17 auf, von denen der Lenker 17 als Spurstange wirkt. Die Spurstange 17 ist in der1 in der Fahrzeuglängsrichtung x hinter einer DrehachseD des Fahrzeug-Hinterrads angeordnet, um in einem Fahrbetrieb eine Schwenkbewegung auf den Radträger9 um eine in der Fahrzeughochachse z ausgerichtete Schwenkachse verschwenken zu können. Die Spurstange 17 ist zudem in der Fahrzeughochrichtung z betrachtet in etwa auf gleicher Höhe wie die DrehachseD angeordnet, so dass infolge einer Ein- oder Ausfederbewegung des Fahrzeugs neben der Spurwinkelverstellung kein anderer Bewegungsanteil hinzukommt. - Die Lenker
13 bis 17 sind sowohl am Hilfsrahmen1 als auch am Radträger9 schwenkbeweglich angebunden. Die Lenker-Anbindung kann bevorzugt durch Gummi-Metall-Hülsenlager realisiert sein. - Wie aus der
2 hervorgeht, ist die Spurstange 17 an einem radträgerseitigen Anlenkpunkt20 am Radträger9 angelenkt. Der Kern der Erfindung betrifft die Anlenkung der Spurstange 17 an einem aufbauseitigen Anlenkpunkt22 am Hilfsrahmen1 . Der Spurstange 17 ist eine Aktoreinheit19 zugeordnet, die Bestandteil eines aktiven Fahrwerks ist. Bei Ansteuerung der Aktoreinheit19 kann die Spurstange 17 in der Fahrzeugquerrichtung y nach fahrzeuginnen oder nach fahrzeugaußen um einen geringfügigen StellwegΔy (3 ) verstellt werden, wodurch ein Spurwinkelverhalten der Radaufhängung über die Ein- oder Ausfederbewegung des Fahrzeugs veränderbar ist. - Zur Realisierung der Spurstangen-Verstellung ist der aufbauseitige Anlenkpunkt
22 der Spurstange 17 eine Lenkerkonsole21 , die nicht fest am Hilfsrahmen1 angebunden ist, sondern vielmehr an einer mit Bezug auf den Hilfsrahmen1 in der Fahrzeugquerrichtung y querverstellbaren Zwischenkoppel35 befestigt ist. Für eine Spurstangen-Verstellung beaufschlagt die Aktoreinheit19 die querverstellbare Zwischenkoppel35 mit einer StellkraftFs . In diesem Fall wirkt die Zwischenkoppel35 wie eine Zug-/Druckstange, mittels der die StellkraftFs in der Fahrzeugquerrichtung y zur Spurstange 17 weitergeleitet wird. - Die Zwischenkoppel
35 ist als ein zweiarmiger Schwenkhebel realisiert, der um eine SchwenkachseA schwenkbar ist. Die SchwenkachseA wird durch ein später anhand der4 angedeutetes Schwenklager39 definiert. Die zweiarmige Zwischenkoppel35 weist einen ersten (langen) Hebelarm25 , in den die StellkraftFs einleitbar ist, und einen zweiten (kurzen) Hebelarm27 auf, an dem die Lenkerkonsole21 der Spurstange 17 befestigt ist. - Wie aus der
4 hervorgeht, ist das Schwenklager39 der zweiarmigen Zwischenkoppel35 ein Gummi-Metall-Hülsenlager, das aus einer Außenhülse41 und einer Innenhülse43 mit zwischengeordnetem Elastomerkörper45 aufgebaut ist. Ein am Stelltrieb-Träger31 befestigter Lagerzapfen47 ist durch die Innenhülse43 geführt, während die Außenhülse41 in ein Befestigungsauge49 der Spurstange 17 verpresst ist. Das Schwenklager39 ist in der Fahrzeughochrichtung z mit geringer LagerelastizitätE1 , das heißt hart ausgelegt, und in der Fahrzeugquerrichtung y mit hoher LagerelastizitätE2 , das heißt weich ausgelegt ist. - Sofern auf die zweiarmige Zwischenkoppel
39 eine StellkraftFs einwirkt, wird das Schwenklager39 in der Fahrzeugquerrichtung y überdrückt, wodurch sich die Spurstange 17 in der Fahrzeugquerrichtung y um den StellwegΔy verstellt. - Nachfolgend ist anhand der
2 und3 der Aufbau und die Funktionsweise der Aktoreinheit19 beschrieben: Demnach weist die Aktoreinheit19 als Stelltrieb einen elektrischen Drehantriebmotor29 (2 ) auf. Dieser ist über eine Trägerplatte31 am hinteren Hilfsrahmen-Querträger5 verschraubt (Schraubverbindungen26 in der2 ). Der Drehantriebmotor29 kann eine in der Fahrzeughochrichtung z ausgerichtete Gewindespindel33 antreiben. Diese wirkt mit einer, in einem Hubelement33 angeordneten, nicht gezeigten Stellmutter zusammen. Bei Drehbetätigung der Gewindespindel30 wird das Hubelement33 um einen StellhubΔz (3 ) höhenverstellt. - Das Hubelement
33 ist Bestandteil eines Gestänges, bei dem das Hubelement33 an einer Drehlagerstelle am ersten Hebelarm25 der Zwischenkoppel35 angelenkt ist. - Bei einem Stellhub
Δz (3 ) des Hubelements33 in der Fahrzeughochrichtung z ändert sich eine Winkelstellung der jeweiligen zweiarmigen Zwischenkoppel35 . Dadurch wird von dem Hubelement33 die StellkraftFs in der Fahrzeugquerrichtung y auf die zweiarmige Zwischenkoppel35 ausgeübt, und zwar unter Quer-Verstellung der Lenkerkonsole21 in der Fahrzeugquerrichtung y um den Quer-StellwegΔy nach fahrzeuginnen oder nach fahrzeugaußen. Der Quer-Verstellung ist eine Schwenkbewegung der Lenkerkonsole21 nach fahrzeugoben oder fahrzeugunten überlagert. Bereits bei einer geringfügigen StellbewegungΔy des Spurlenkers 17 wird eine nennenswerte Spurwinkeländerung des Radträgers9 erzielt. - In der
2 ist das Hubelement33 beispielhaft in einem ausgefahrenen Zustand gezeigt, bei dem das Hubelement33 nach fahrzeugoben verstellt ist. Durch entsprechende elektronische Ansteuerung des Drehantriebmotors29 wird das Hubelement33 um einen StellhubΔz nach fahrzeugunten eingefahren, wie es in der3 gezeigt ist. In diesem Fall wird auf die Lenkerkonsole21 eine StellkraftFs nach fahrzeugaußen ausgeübt, wodurch sich die Spurstange 17 um den StellwegΔy nach fahrzeugaußen verlagert. - In den Figuren bilden der Drehantriebmotor
29 , das Hubelement33 , die Zwischenkoppeln35 und die Lenkerkonsolen21 ein Vormontagemodul, das in Modulbauweise am Hilfsrahmen1 befestigbar ist. - Ein wesentlicher Aspekt der Erfindung betrifft einen bauraumgünstigen sowie fertigungstechnisch einfachen Verbau des Vormontagemoduls am Hilfsrahmen
1 . Vor diesem Hintergrund sind erfindungsgemäß der Drehantriebmotor29 , das Hubelement31 , die Zwischenkoppeln35 sowie die Lenkerkonsolen21 in einer gemeinsamen Fahrzeug-Querebeneyz angeordnet, die zwischen der Fahrzeugquerrichtung y und der Fahrzeughochrichtung z aufgespannt ist. Das Vormontagemodul ist somit in der Fahrzeuglängsrichtung x besonders kurz bauend ausgelegt. Zudem ist das Vormontagemodul bauraumgünstig in einem Montageraum37 (1 ) positioniert, der sich zwischen den hinteren Längsträgersegmenten6 und dem hinteren Hilfsrahmen-Querträger5 aufspannt. - Ferner sind die Schraubachse der Schraubverbindungen
26 (zwischen der Stelltrieb-Trägerplatte31 und dem hinteren Hilfsrahmen-Querträger5 ) sowie die SchwenkachsenA der Zwischenkoppeln35 zueinander achsparallel in der Fahrzeuglängsrichtung x ausgerichtet, wodurch sich der Verbau des Vormontagemoduls am Hilfsrahmen1 weiter vereinfacht. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Hilfsrahmen
- 3
- Hilfsrahmen-Längsträger
- 5
- Hilfsrahmen-Querträger
- 6
- Längsträgersegmente
- 7
- Hilfsrahmenlager
- 9
- Radträger
- 11
- Mehrlenkerverband
- 13 bis 17
- Lenker
- 19
- Aktoreinheit
- 20
- radträgerseitigen Anlenkpunkt
- 21
- Lenkerkonsole
- 22
- aufbauseitigen Anlenkpunkt
- 25
- erster Hebelarm
- 26
- Schraubverbindung
- 27
- zweiter Hebelarm
- 29
- Drehantriebmotor
- 30
- Gewindespindel
- 31
- Stelltrieb-Träger
- 33
- Hubelement
- 35
- Zwischenkoppel
- 37
- Montageraum
- 39
- Zwischenkoppel-Schwenklager
- 41
- Außenhülse
- 43
- Innenhülse
- 45
- Elastomerkörper
- 47
- Lagerzapfen
- 49
- Zwischenkoppel-Befestigungsauge
- Fs
- Stellkraft
- A
- Zwischenkoppel-Schwenkachse
- M
- Fahrzeugmittellängsachse
- D
- Drehachse
- I
- Hebelarmlänge
- E1, E2
- Lagerelastizität
- Δy
- Stellweg
- Δz
- Hubweg
- yz
- Fahrzeug-Querebene
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Patentliteratur
-
- EP 2251217 A1 [0005]
- DE 102009022589 A1 [0005]
- DE 102016122067 A1 [0005]
Claims (13)
- Radaufhängung für eine Fahrzeug-Hinterachse, bei der mit Bezug auf eine Fahrzeugmittellängsachse (M) auf gegenüberliegenden Fahrzeugseiten jeweils ein Radträger (9) für ein umgelenktes Hinterrad über einen Lenkerverband (11) an einem Fahrzeug-Hilfsrahmen (1) angelenkt ist, wobei der Lenkerverband (11) einen Lenker (17), insbesondere eine Spurstange, aufweist, der an einem radträgerseitigen Anlenkpunkt (20) am Radträger (9) angelenkt ist und an einem aufbauseitigen Anlenkpunkt (22) an einer hilfsrahmenseitigen Lenkerkonsole (21) angelenkt ist, wobei dem Lenker (17) eine Aktoreinheit (19) zugeordnet ist, mittels der die räumliche Lage des radträgerseitigen Anlenkpunkts (20) des Lenkers (17) um einen Stellweg (Δy) verstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Lenkerkonsole (21) des Lenkers (17) an einer in der Fahrzeugquerrichtung (y) querverstellbaren Zwischenkoppel (35) befestigt ist, und dass für eine Lenker-Verstellung die Aktoreinheit (19) mit einer Stellkraft (Fs) auf die querverstellbare Zwischenkoppel (35) einwirkt.
- Radaufhängung nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenkoppel (35) als eine Zug-/Druckstange wirkt, über die die Stellkraft (Fs) von der Aktoreinheit (19) in der Fahrzeugquerrichtung (y) auf den Lenker (17) übertragbar ist. - Radaufhängung nach
Anspruch 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenkoppel (35) als ein zweiarmiger Schwenkhebel realisiert ist, der um eine Schwenkachse (A) schwenkbar ist, und dass insbesondere die zweiarmige Zwischenkoppel (35) einen ersten Hebelarm (25) aufweist, in den die Stellkraft (Fs) einleitbar ist, und einen zweiten Hebelarm (27) aufweist, an dem die Lenkerkonsole (21) des Lenkers (17) befestigt ist. - Radaufhängung nach
Anspruch 3 , dadurch gekennzeichnet, dass die zweiarmige Zwischenkoppel (35) an einem, die Schwenkachse (A) definierenden Schwenklager (39) schwenkgelagert ist, und dass insbesondere die zweiarmige Zwischenkoppel (35) infolge einer Lagerelastizität (E1, E2) des Schwenklagers (39) querbeweglich gelagert ist, so dass die zweiarmige Zwischenkoppel (39) bei Einwirkung der Stellkraft (Fs) das Schwenklager (39) in der Fahrzeugquerrichtung (y) überdrückt, und/oder der Lenker (17) in der Fahrzeugquerrichtung (y) um den Stellweg (Δy) verstellt. - Radaufhängung nach
Anspruch 4 , dadurch gekennzeichnet, dass das Schwenklager (39) in der Fahrzeughochrichtung (z) mit geringer Lagerelastizität (E1), das heißt hart ausgelegt ist, und in der Fahrzeugquerrichtung (y) mit hoher Lagerelastizität (E2), das heißt weich ausgelegt ist. - Radaufhängung nach
Anspruch 5 , dadurch gekennzeichnet, dass die Aktoreinheit (19) ein Gestänge aufweist, und zwar mit einem Hubelement (33), das über einen Stellhub (Δz) in der Fahrzeughochrichtung (z) höhenverstellbar ist, und mit der zweiarmigen Zwischenkoppel (35), deren erster Hebelarm (25) über eine Drehlagerstelle am Hubelement (33) angelenkt ist. - Radaufhängung nach
Anspruch 6 , dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Stellhub (Δz) des Hubelements (33) in der Fahrzeughochrichtung (z) sich eine Winkelstellung der zweiarmigen Zwischenkoppel (35) ändert, wodurch das Hubelement (33) eine Stellkraft (Fs) in der Fahrzeugquerrichtung (y) auf die zweiarmige Zwischenkoppel (35) ausübt, und zwar sowohl unter Quer-Verstellung der Lenkerkonsole (21) in der Fahrzeugquerrichtung (y) um den Quer-Stellweg (Δy) nach fahrzeuginnen oder nach fahrzeugaußen als auch unter Höhenverstellung der Lenkerkonsole (21) um einen Vertikal-Stellweg nach fahrzeugoben oder fahrzeugunten. - Radaufhängung nach
Anspruch 6 oder7 , dadurch gekennzeichnet, dass das Hubelement (33) mittels eines Stelltriebs höhenverstellbar ist, und dass insbesondere der Stelltrieb eine mit einem Drehantriebmotor (29) antreibbare Gewindespindel (30) aufweist, die mit einer mit dem Hubelement (33) verbundenen Stellmutter zusammenwirkt. - Radaufhängung nach
Anspruch 8 , dadurch gekennzeichnet, dass der Stelltrieb über einen Stelltrieb-Träger (31) am Hilfsrahmen (1) befestigbar ist, insbesondere in Schraubverbindung (26), und dass der Stelltrieb, das Hubelement (33), die Zwischenkoppel (35) und die Lenkerkonsole (21) eine Vormontagemodul bilden, die in Modulbauweise am Hilfsrahmen (1) befestigbar ist. - Radaufhängung nach einem der
Ansprüche 4 bis9 , dadurch gekennzeichnet, dass das Schwenklager (39) der zweiarmigen Zwischenkoppel (35) ein Gummi-Metall-Hülsenlager ist, das aus einer Außenhülse (41) und einer Innenhülse (43) mit zwischengeordnetem Elastomerkörper (45) aufgebaut ist, und dass insbesondere ein am Stelltrieb-Träger (31) befestigter Lagerzapfen (47), der die Zwischenkoppel-Schwenkachse (A) definiert, durch die Innenhülse (43) geführt ist, während die Außenhülse (41) in ein Befestigungsauge (49) des Lenkers (17) verpresst ist. - Radaufhängung nach einem der
Ansprüche 8 bis10 , dadurch gekennzeichnet, dass der Stelltrieb, das Hubelement (33), die Zwischenkoppel (35) und die Lenkerkonsole (21) in einer gemeinsamen Fahrzeug-Querebene (yz) liegen, wodurch insbesondere das Vormontagemodul in der Fahrzeuglängsrichtung (x) kurz bauend ist. - Radaufhängung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hilfsrahmen-Längsträger (3) nach fahrzeughinten über den hinteren Hilfsrahmen-Querträger (5) hinaus mit Längsträgersegmenten (6) verlängert sind, und dass insbesondere zwischen den Längsträgersegmenten (6) und dem hinteren Hilfsrahmen-Querträger (5) ein Montageraum (37) aufgespannt ist, in dem das Vormontagemodul angeordnet ist.
- Radaufhängung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schraubachse der Schraubverbindung (26) zwischen dem Stelltrieb-Träger (31) und dem Hilfsrahmen (1), insbesondere dessen hinterem Hilfsrahmen-Querträger (5), und die Zwischenkoppel-Schwenkachse (A) zueinander achsparallel in der Fahrzeuglängsrichtung (x) ausgerichtet sind.
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