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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Positionierung einer Anode innerhalb einer in einem Tauchbecken zu beschichtenden Karosserie eines Fahrzeugs, wobei die Karosserie auf einer Fördervorrichtung aufnehmbar ist, welche entlang eines Förderwegs durch das Tauchbecken verfahrbar ist, und die Anode über einen Tragarm an einem Schlitten befestigt ist, welcher entlang eines parallel zu dem Förderweg verlaufenden Führungselements beweglich ist, sowie ein solches Verfahren.
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Eine solche Lösung ist bereits aus der
JP S 59136499 A vorbekannt. Dort ist eine Beschichtungseinrichtung vorgesehen, bei welcher eine Karosserie in einem Tauchbecken beschichtet und dabei von einer röhrenförmigen Teleskop-Anode begleitet wird. Diese ist schräg auf die eingetauchte Karosserie gerichtet und wird durch die Öffnung eines Seitenfensters in das Innere der Karosserie eingeschoben. In dieser Position begleitet der Tragarm mit der Anode die Fördervorrichtung mit der Karosserie auf dem Weg durch das Tauchbecken. Nach dem Ende des Beschichtungsprozesses und vor einem Anheben der Karosserie aus dem Tauchbecken wird die Anode mithilfe eines Seilzugs wieder eingerückt und damit aus der Karosserie entfernt. Ein zweiter Tragarm steht auf der gegenüberliegenden Seite zur Verfügung, so dass die Tragarme aufeinanderfolgende Werkstücke stets abwechselnd begleiten können.
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Darüber hinaus ist aus der
CN 203890469 U eine Vorrichtung bekannt, bei der Anoden von einer über dem Tauchbecken verfahrbaren Laufkatze abgehängt sind. Hier scheint jedoch ein Einbringen in die Karosserie nicht möglich zu sein, es sei denn durch eine Dachöffnung oder bei einer seitlich gekippten Karosserie. Eine elektrische Kontaktierung zwischen Anode und Karosserie muss vermieden werden, da ansonsten kein Potenzial zwischen den beiden Teilen aufgebaut werden kann und ein Ablösen der Beschichtung von der Anode nicht erfolgen kann. Insoweit erscheint diese Lösung für eine Anordnung der Anode innerhalb der Karosserie nicht geeignet zu sein.
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Weiter ist es, etwa aus den Schriften
AT 294 278 B ,
DE 1 577 703 A1 ,
DE 1 577 934 A1 und
US 3,325,390 A , bekannt, eine Anode in dem Fahrzeug direkt anzubringen und anzuschließen. Dies führt jedoch dazu, dass an den Anschlussstellen unbeschichtete Bereiche verbleiben, die anschließend in einem zusätzlichen Arbeitsvorgang beschichtet werden müssen. Auch das Anbringen und Entfernen der Anode aus dem Inneren der Karosserie stellt in diesen Fällen einen zusätzlichen Arbeitsschritt dar.
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Grundsätzlich wird bei bekannten Beschichtungsverfahren wie der Elektrophorese, aber auch der Galvanisierung, damit gearbeitet, dass die Karosserie selbst als Elektrode, nämlich als Kathode fungiert. Im Fall der hier bevorzugt angewendeten Elektrophorese wird das Lackiergut in einen elektrisch leitfähigen wässrigen Tauchlack eingetaucht. Wird zwischen der Kathode und einer Gegenelektrode, also der Anode, eine Spannung angelegt, so zieht die Anode eine organische Säure aus dem Verbund der löslichen Farbe heraus, so dass lediglich Pigmente und Bindemittel übrigbleiben, die allerdings nicht mehr löslich sind und daher auf der Karosserie abgeschieden werden. Bei der Galvanisierung hingegen wird durch Anlegen von Spannung mit der Anode als Pluspol und der Kathode als Minuspol das Anodenmaterial als Ionen in einer elektrolytischen Lösung gelöst und lagert sich an der Kathode an. In beiden Fällen handelt es sich um ein sehr gleichmäßiges Beschichtungsverfahren, vorausgesetzt, Teilchen der Beschichtung finden ihren Weg an die Karosserie.
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Dies ist jedoch problematisch, wenn ein geschlossener Raum an seiner Innenseite beschichtet werden soll. Im Zusammenhang mit Fahrzeugen betrifft dies vor allem Lieferfahrzeuge, die im Ladebereich keine Fenster besitzen, wodurch ein großer Teil der Karosserie undurchlässig ist. In diesen Fällen ist es hilfreich, die Anode möglichst weit in die Karosserie einzubringen, um sicherzustellen, dass auch entlegene Winkel gut erreicht werden können und ein gleichmäßiger Materialauftrag stattfindet.
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Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Positionierung einer Anode innerhalb einer in einem Tauchbecken zu beschichtenden Karosserie eines Fahrzeugs vorzuschlagen, welche unabhängig von der Bauform der Karosserie ein möglichst weites Einbringen der Anode in das Innere der Karosserie ermöglichen und eine gleichmäßige Beschichtung im Innern der Karosserie gewährleisten.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung zur Positionierung einer Anode innerhalb einer Karosserie gemäß den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1, sowie durch ein entsprechendes Verfahren gemäß den Merkmalen des nebengeordneten Anspruchs 13. Sinnvolle Ausgestaltungen einer solchen Vorrichtung und eines solchen Verfahrens können den sich jeweils anschließenden abhängigen Ansprüchen entnommen werden.
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Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, dass eine Karosserie, welche in einem Tauchbecken beschichtet werden soll, mithilfe einer Fördervorrichtung durch ein Tauchbecken gefördert wird. Eine solche Fördervorrichtung kann ganz unterschiedlicher Art sein, wobei es im Einzelnen nicht auf die spezielle Bauform der Fördervorrichtung ankommt. Fördervorrichtungen können insbesondere einzelne, selbstfahrende Shuttles sein, welche die Karosserie jeweils eines Fahrzeugs tragen, jedoch können dies auch stetig fördernde Systeme sein, welche die Fahrzeuge hängend oder auf Schienen fahrend durch das Tauchbecken bringen. Im Rahmen der Beschichtung kann darüber hinaus prinzipiell jede Form der Beschichtung angebracht werden, welche sich für die Elektrophorese oder auch Galvanotechnik eignet, also sowohl Korrosionsschutz, wie etwa eine Zinkbeschichtung, als auch Lackbeschichtungen und dergleichen. Einmal mit der Fördervorrichtung verbunden, kann die Karosserie auch mehrere Tauchbecken nacheinander durchlaufen und so durch eine Lackieranlage mit zahlreichen Beschichtungsschritten geführt werden.
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Da die Art der Beschichtung jeweils von der eingesetzten Anode abhängt, befinden sich an den Tauchbecken Tragarme auf Schlitten, welche die Fördervorrichtung auf ihrem Weg durch eine Lackieranlage abschnittsweise jeweils entlang eines Tauchbeckens begleiten. Hierbei sieht die Erfindung im Besonderen vor, dass die Anode stabförmig gebildet ist und durch eine stirnseitige Fensteröffnung, also durch die für die Windschutzscheibe vorgesehene Öffnung, oder soweit vorhanden alternativ durch eine für eine Heckscheibe vorgesehene Öffnung hindurch in das Innere der Karosserie eingebracht wird. Sie wird dabei in Längsrichtung der Karosserie ausgerichtet und dadurch möglichst tief in das Innere der Karosserie gebracht.
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Die Anode wird während des Durchlaufs der Karosserie durch das Tauchbecken mit der Fördervorrichtung mitgeführt. Sie ist hierfür von einem Tragarm gehalten, der wiederum auf einem entlang des Tauchbeckens verfahrbaren Schlitten gehalten ist. Der Schlitten kann grundsätzlich unabhängig von der Fördervorrichtung bewegt werden, wird aber während des Beschichtungsprozesses gleichförmig zu der Fördervorrichtung bewegt, so dass während des Beschichtungsprozesses keine Relativbewegung zwischen Fördervorrichtung und Schlitten stattfindet.
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Dabei hält der Tragarm die Anode in einer abgewinkelten Lage. Der Tragarm ist grundsätzlich quer zu dem Führungselement ausgerichtet, kann also über das Tauchbecken ragen. Hierdurch kann eine Positionierung der Anode mittig in der Karosserie erfolgen. Dadurch, dass die Anode nunmehr jedoch in einem Winkel zu dem Tragarm angeordnet ist und zudem endständig gehalten wird, kann sie wiederum in Längsrichtung der Karosserie durch eine stirnseitige Öffnung eingebracht werden, bis sie weitgehend vollständig im Inneren der Karosserie aufgenommen ist. Der Winkel zwischen Tragarm und Anode kann hierbei auch über ein zusätzliches Gelenk einstellbar sein, so dass es im Sinne der Erfindung auch gleichwertig möglich ist, das letzte Stück der Anode in gestrecktem Winkel zu umgreifen und erst dann einen Winkel oder ein Gelenk vorzusehen.
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Im Vergleich zu dem bekannten Stand der Technik kann die Anode hierdurch erheblich weiter in die Karosserie eingebracht werden, gänzlich ohne Gefahr, dass die Anode dabei die Karosserie berührt weil sie frei schwingend aufgehängt wäre. Ein zusätzlicher Arbeitsschritt zur Befestigung der Anode im Fahrzeug entfällt ebenfalls. Ebenfalls ist es möglich den Tragarm leicht in eine Wartungsstellung zu bewegen um die Anode zu ersetzen.
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Der Ablauf eines Beschichtungsprozesses wird im Gesamtsystem damit beginnen, dass eine Fördervorrichtung mit einer darauf aufgenommenen Karosserie an einem Tauchbecken anlangt und die Karosserie in dieses eingetaucht wird. Ein Schlitten mit einem Tragarm und einer daran angebrachten Anode nähert sich dann der Fördervorrichtung und positioniert die Anode während der Anfahrt auf die benötigte Position. Danach nähert sich der Tragarm aufgrund einer Verlangsamung des Schlittenvortriebs bei weiterbewegter Fördervorrichtung, oder durch Beschleunigung des Schlittenvortriebs auf die Fördervorrichtung zu bei stillstehender Fördervorrichtung, bis die Anode in einer Endlage angekommen ist. Hier wird die Anode von dem Tragarm in der Endlage relativ zu der Karosserie gehalten, was beinhalten kann, dass sich Fördervorrichtung und Schlitten gleichförmig parallel durch das Tauchbecken bewegen. Nach dem Abschluss des Beschichtungsprozesses, jedoch vor dem Verlassen des Tauchbeckens, wird der Schlitten relativ zu der Fördervorrichtung beschleunigen und die Anode auf diese Weise aus der Karosserie herausführen. Anschließend bewegt sich der Schlitten mit dem die Anode haltenden Tragarm weiter zu der nächsten zu behandelnden Karosserie.
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Hierbei können insbesondere auch zwei einander gegenüberliegende Führungselemente vorgesehen sein, welche die nacheinander bei dem Tauchbecken eintreffenden Karosserien alternierend begleiten. Durch die Positionierung an den gegenüberliegenden Seiten des Tauchbeckens können die an den Führungselementen angeordneten Schlitten einander abwechseln und einander begegnen ohne dass sie sich gegenseitig in der Bewegung behindern. Nachdem ein händisches Einschrauben der Anode im Inneren der Karosserie entfallen kann, können auf diese Weise hohe Taktungen an den Tauchbecken erzielt werden.
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Bevorzugtermaßen kann der Tragarm in einem Winkel von zumindest näherungsweise 90° zu dem Führungselement angeordnet sein, so dass er im Wesentlichen senkrecht vom Rand des Tauchbeckens über dieses einragt. Soweit dann wiederum die Anode in einem Winkel von zumindest näherungsweise 90° zu dem Tragarm angeordnet ist, kann die Anode in Längsrichtung in die Karosserie eingeführt werden und die Karosserieinnenwand gleichmäßig mit Material versorgen.
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Dies ist auch bei anderen Konfigurationen insbesondere dann der Fall, wenn die Anode parallel zu der Längsrichtung des Führungselements angeordnet ist, welche im Allgemeinen parallel zu der Längsachse der Karosserie angeordnet ist.
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Weiter kann der Tragarm wenigstens ein Gelenk mit einer Gelenkachse aufweisen. Soweit der Tragarm Gelenke aufweist, ist es möglich, diesen in der Art eines Roboterarms auszugestalten und die Anode in einer mehr oder minder fließenden Bewegung zu positionieren. Besonders bevorzugt sind dabei alle Gelenke des Tragarms gleichsinnig ausgerichtet, so dass die Bewegung des Auslenkens und Einziehens sich weitgehend in einer quer zur Förderrichtung der Karosserie liegenden Ebene abspielen kann. Sinnvollerweise entspricht dies der Richtung der Längserstreckung der stabförmigen Anode.
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Es hat sich gezeigt, dass sich der gewünschte Bewegungsablauf besonders vorteilhaft mit genau drei über die Längserstreckung des Tragarms verteilte Gelenke erzeugen lässt. Ähnlich einem menschlichen Bein ergeben sich daraus ein Ober- und ein Unterschenkel, welche an jeweils beiden Enden gelenkig aufgehängt sind, hingegen bei einem Einziehen der Anode aneinander angelegt werden können.
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Zusätzlich ist es möglich, den Tragarm mit wenigstens einem weiteren Drehgelenk zu versehen, dessen Drehachse in der Längsachse des Tragarms, insbesondere in der Längsachse des Unterschenkels, also des der Anode zugewandten Teils, liegt. Hierdurch kann die Anode auch mit einer Neigung in die stirnseitige Öffnung eingefahren und im Laufe der Bewegung an eine vorteilhafte Endlage angepasst werden.
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Alternativ zu einer auf Gelenken beruhenden Konstruktion des Tragarms kann diese auch auf wenigstens einer Teleskopschiene basieren, welche mit der endständig daran befestigten Anode linear aus- und eingerückt werden kann. Ergänzend kann eine solche Teleskopschiene ein zusätzliches Gelenk aufweisen, dessen Gelenkachse parallel zu dem Führungselement verlaufen und mit dessen Hilfe eine Schrägstellung der Teleskopschiene erreicht werden kann, um weiter in die Mitte des Tauchbeckens ausgreifen zu können. Auch eine Kombination mehrerer, insbesondere senkrecht zueinander stehender, Teleskopschienen kann in diesem Zusammenhang umgesetzt werden.
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Allgemein ist der Schlitten mit dem Tragarm an einem Führungselement beliebiger Natur angeordnet. Konkret kann es sich dabei jedoch bevorzugtermaßen um eine Führungsschiene handeln, an oder in welcher der Schlitten unverlierbar aufgenommen und verfahrbar ist. Wird eine solche Führungsschiene etwa im Bereich des Rands des Tauchbeckens auf dem Boden oder an einer Wand, hängend oder dergleichen mehr angeordnet, so kann der Schlitten an dieser Führungsschiene etwa durch umgreifende Rad- oder Rollenelemente so festgelegt sein, dass er die Schiene nur über eine Ausfädelstelle verlassen kann.
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Eine alternative Möglichkeit zur Gestaltung des Führungselements besteht darin, dass dieses eine Führungsschiene umfasst, an oder in welcher der Schlitten aufgenommen ist, wobei der Schlitten mithilfe eines umlaufenden Förderelements entlang der Führungsschiene verschiebbar ist. Als ein mögliches solches Förderelement kann etwa eine Förderkette oder Schleppkette eingesetzt werden, mit welcher von einem der Förderkette zugeordneten Schlittenantrieb außerhalb des Schlittens ein Vortrieb für den Schlitten erzeugt werden kann.
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Die vorstehend beschriebene Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert.
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Es zeigen
- 1 einen Abschnitt einer Lackieranlage im Bereich eines Tauchbeckens mit zwei einander gegenüberliegenden Führungsschienen und daran aufgenommenen Schlitten mit Tragarmen und Anoden zur Begleitung ankommender Karosserien in schematischer, perspektivischer Darstellung,
- 2 eine Führungsschiene mit Schlitten, gelenkigem Tragarm und Anode als Detail der 1 in perspektivischer Darstellung, sowie
- 3 ein alternatives Führungselement mit einem über eine Förderkette angetriebenen Schlitten, Tragarm mit Teleskopschiene und Anode in perspektivischer Darstellung.
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1 zeigt einen Abschnitt eines Förderwegs, auf dem Fördervorrichtungen 3 mit darauf aufgenommenen Karosserien 1 durch ein Tauchbecken verfahren werden. Das Tauchbecken als solches ist in der Zeichnung nicht dargestellt. Es handelt sich um ein Becken mit einer elektrolytischen Flüssigkeit, in welches die einzelnen Karosserien 1 als Kathoden eingebracht werden, um in einem Elektrophoreseprozess eine Beschichtung zu erhalten. Die Karosserien werden hierbei gleichförmig durch das Tauchbecken bewegt und benötigen als Gegenpol eine Anode 16, welche mithilfe einer schlittengeführten Vorrichtung bereitgestellt wird. Die Anode 16 ist hierfür stabförmig gebildet und an einem Tragarm 7 angeordnet, welcher wiederum an einem Schlitten 5 befestigt ist, der auf einer Führungsschiene 4 entlang der Längserstreckung des Tauchbeckens verfahrbar ist.
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Der Schlitten 5 wird hierbei so verfahren, dass der Schlitten 5 zunächst entlang einer parallel zu dem Förderweg der Fördervorrichtungen 3 verlaufenden Führungsschiene 4 auf eine Fördervorrichtung 3 mit einer Karosserie 1 zufährt, rechtzeitig vor der Begegnung den Tragarm 7 nach unten ausfährt und damit die stabförmig geformte Anode 16, welche an dem Tragarm 7 in einem rechten Winkel gehalten ist, durch eine Öffnung der Karosserie in einer Stirnseite 2, insbesondere die Öffnung für eine Windschutzscheibe, in das Innere der Karosserie 1 verbringt. Nach dem Eintritt der Anode 16 in die Karosserie 1 und dem Erreichen ihrer Endlage darin wird der Schlitten 5 sich parallel zu der Fördervorrichtung 3 und in gleicher Geschwindigkeit bewegen, so dass keine Relativbewegung zwischen Schlitten 5 und Fördervorrichtung 3 stattfindet. Durch ein Anlegen einer Spannung zwischen der Karosserie 1 als Kathode und der Anode 16 erfolgt eine Trennung eines wasserlöslichen Lacks in einen unlöslichen Teil, welcher auf der Karosserie 1 abgeschieden wird und eine organische Säure, welche an der Anode freigesetzt wird. Die hierbei entsteehnden Anionen werden in einen an der Anode vorgesehenen Anolyt-Kreislauf eingebracht und über diesen abtransportiert. Dadurch, dass die Anode 16 weit in die Karosserie 1 hineinreicht, erfolgt auch bei einer weitgehend geschlossenen Karosserie 1, wie bei einem Transporter, eine gleichmäßige Beschichtung. Nach Abschluss des Beschichtungsvorgangs beschleunigt der Schlitten 5 gegenüber der Fördervorrichtung und die Anode 16 fährt wieder aus der Karosserie 1 aus. Hat die Anode 16 die Karosserie 1 vollständig verlassen, so wird die Anode 16 mithilfe des Tragarms 7 so weit angehoben und in Richtung der Führungsschiene 4 herangezogen, dass der Schlitten 5 an der zuletzt bearbeiteten Karosserie 1 vorbei zu einer neu herangeführten Karosserie 1 bewegt werden kann.
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Dadurch, dass auf beiden Seiten des Tauchbeckens unabhängig voneinander und von den Fördereinrichtungen 3 verfahrbare Schlitten 5 an beidseitig angeordneten Führungsschienen 4 angeordnet sind, kann jeweils stets eine Anode 16 eine Karosserie 1 begleiten, während die andere Anode 16 mit dem Schlitten 5 zu einem neu herankommenden Werkstück gebracht und dort positioniert wird.
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2 zeigt im Detail den auf der Führungsschiene 4 aufgenommenen Schlitten 5 mit dem daran angebrachten Tragarm 7 und der am Ende des Tragarms 7 befestigten Anode 16. Der Schlitten 5 ist über Rad- oder Rollenelemente so an der Führungsschiene 4 aufgehängt, dass diese die Führungsschiene 4 umgreifen. Hierdurch kann der Schlitten 5 zwar nur in den Endpositionen der Führungsschiene 4 ausgefädelt werden, jedoch dafür nicht aus der Führungsschiene herausfallen. Der Schlitten 5 ist mithilfe eines die Rad- oder Rollenelemente bewegenden Schlittenantriebs 6 entlang der Führungsschiene beweglich. Weitere Antriebe sind im Bereich der Gelenke 9, 10, 11 und 12 des Tragarms 7 angeordnet und sorgen für eine Positionierung der einzelnen Elemente des Tragarms 7. Ein erstes Gelenk 9 ermöglicht es, den gesamten Tragarm in Richtung des Werkstücks zu kippen, wobei eine gleichzeitige Betätigung eines zweiten Gelenks 10 die Reichweite des Tragarms 7 verlängert. Ein drittes Gelenk 11 sorgt dafür, dass der letzte Abschnitt des Tragarms 7, welcher die Anode 16 hält, immer senkrecht nach unten gerichtet ist. Ein optionales Drehgelenk 12 erlaubt es schließlich, dass die Anode 16 geneigt wird, also in einem Neigungswinkel in die Karosserie 1 hineinfährt. Dies ermöglicht einen geringeren Abstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden Werkstücken bei entsprechend hoher Taktung.
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3 zeigt schließlich eine alternative Ausgestaltung des Schlittens 5, welcher hier mit einem Kettenantrieb bewegt wird. Hierzu ist eine Förderkette 15 mit beiden Enden an dem Schlitten 5 befestigt und endlos um zwei Umlenkpunkte gespannt. An einem der Umlenkpunkte setzt ein Schlittenantrieb 6 an, welcher durch ein Ziehen der Förderkette 15 den damit verbundenen Schlitten 5 in einer Führungsschiene 4 zwischen den Umlenkpunkten bewegen kann. An dem Schlitten 5 ist wiederum ein Tragarm 7 angebracht, welcher in diesem Fall eine Teleskopschiene 13 aufweist. Die Teleskopschiene trägt an ihrem unteren freien Ende eine stabförmige Anode 16, welche wie in den vorangegangenen Zeichnungen stirnseitig in die zu beschichtenden Karosserien 1 eingeschoben werden kann. Über ein viertes Gelenk 14 kann die Teleskopschiene 13 so geneigt werden, dass das untere freie Ende von der Führungsschiene 4 weg in Richtung der Mitte des Tauchbeckens ausgelenkt wird. Diese Aufgabe kann mithilfe eines Tragarmantriebs 8 erledigt werden, welcher bedarfsweise in einer überlagerten Bewegung sowohl ein Ausrücken der Teleskopschiene 13 als auch eine Neigung um das vierte Gelenk 14 ermöglicht.
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Die Verwendung einer Teleskopschiene 13 ist dabei ebenso auf einem selbstfahrenden Schlitten 5 möglich, wie die Verwendung eines mit Gelenken 9, 10, 11, 12 versehenen Tragarms auf einem mithilfe einer Förderkette 15 betriebenen Schlitten 5.
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Vorstehend beschrieben ist somit eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Positionierung einer Anode innerhalb einer in einem Tauchbecken zu beschichtenden Karosserie eines Fahrzeugs, welche unabhängig von der Bauform der Karosserie ein möglichst weites Einbringen der Anode in das Innere der Karosserie ermöglichen und eine gleichmäßige Beschichtung im Innern der Karosserie gewährleisten.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Karosserie
- 2
- Stirnseite
- 3
- Fördervorrichtung
- 4
- Führungsschiene
- 5
- Schlitten
- 6
- Schlittenantrieb
- 7
- Tragarm
- 8
- Tragarmantrieb
- 9
- erstes Gelenk
- 10
- zweites Gelenk
- 11
- drittes Gelenk
- 12
- Drehgelenk
- 13
- Teleskopschiene
- 14
- viertes Gelenk
- 15
- Förderkette
- 16
- Anode
- 17
- Winkel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- JP 59136499 A [0002]
- CN 203890469 U [0003]
- AT 294278 B [0004]
- DE 1577703 A1 [0004]
- DE 1577934 A1 [0004]
- US 3325390 A [0004]