DE102020111089A1

DE102020111089A1 - Fliesfarbbehälter und Deckel für einen Fliesfarbbehälter

Info

Publication number: DE102020111089A1
Application number: DE102020111089.8A
Authority: DE
Inventors: Michael Pfingstgräf; Björn Buchholz
Original assignee: B6 Innovations GmbH
Current assignee: B6 INNOVATIONS GMBH, DE
Priority date: 2020-04-23
Filing date: 2020-04-23
Publication date: 2021-10-28

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Fliesfarbbehälter (1), an dessen Gehäuse (15) oder Deckel (14) mindestens eine Belüftungsöffnung (10) sowie ein im Bereich der Belüftungsöffnung (10) angeordnetes Ventil (11) vorgesehen sind, wobei mittels des Ventils (11) der Farbbecher während des Lackiervorgangs belüftet werden kann, wobei das Ventil (11) als ein entenschnabelartiges oder keilförmiges Rückschlagventil aus einem Elastomer ausgebildet ist, das die Strömung der das Ventil (11) durchströmenden Luft (2) in lediglich eine Richtung zulässt.

Description

Technisches Gebiet
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Fliesfarbbehälter gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Stand der Technik
Aus dem Stand der Technik sind bereits Fliesfarbbehälter sowie Deckel für Fliesfarbbehälter, insbesondere für Farbspritzpistolen bekannt, bei denen das Gehäuse des Fliesfarbbehälters oder dessen Deckel eine mittels eines Ventils verschließbare Belüftungsöffnung aufweist.
So zeigt die DE 10 2004 007 733 A1 einen Fliesfarbbehälter, an dem eine Belüftungsöffnung sowie ein im Bereich der Belüftungsöffnung angeordnetes Ventil vorgesehen sind, wobei mittels des Ventils der Fliesfarbbehälter während des Lackiervorgangs belüftet werden kann und bei dem das Ventil zum Verschließen der Belüftungsöffnung zwei in Strömungsrichtung hintereinander angeordnete Ventilsitze aufweist.
Weiterhin sind Fliesfarbbehälter bekannt, bei denen die Belüftung des Fliesfarbbehälters durch ein handbetätigtes Ventil am Behälterboden erfolgt. Nachteilig hierbei ist, dass das Ventil muss manuell geöffnet und geschlossen werden muss. Wird dies vergessen, entsteht ein Unterdruck im Fliesfarbbehälter, der im Gegensatz zur Erdanziehung steht. Somit fließt keine Farbe mehr bzw. deutlich weniger. Nach erfolgtem Einsatz stellt man den Fliesfarbbehälter wieder auf dem Boden ab. Ist das Ventil noch offen, läuft Farbe aus.
Weiterhin sind Fliesfarbbehälter bekannt, bei denen die Belüftung des Fliesfarbbehälters mittels eines elastischen Schirmventils erfolgt. Die Lösung mit einem Schirmventil im Deckel hat den Nachteil, dass es bei Benetzung des Ventils mit Farbe schnell zuklebt. Es werden auch große Unterdrücke benötigt, die die Fließgeschwindigkeit reduzieren, um Aufstellkräfte für den Ventilschirm zu entwickeln, damit Luft in das Farbreservoir strömen kann.
Weiterhin sind Fliesfarbbehälter bekannt, bei denen eine Belüftung durch den Deckel mit Hilfe einer Labyrinthdichtung erfolgt ( DE 10 2007 048 440 B3 ). Die Belüftung durch eine Labyrinthdichtung hat den Vorteil, dass die Luft druckneutral und gleichmäßig in den Fliesfarbbehälter einfließen kann. Der Nachteil ist, dass dieses Ventil immer offen ist und dieses bei voll gefülltem Fliesfarbbehälter zu Farbaustritt führen kann. Bei einem Snap-on Deckel kann es hier ebenfalls durch das lange Belüftungsrohr zur Farbverspritzungen am Arbeitsplatz kommen. Der Verpackung wird sehr volumenträchtig.
Auch zeigt der Stand der Technik Fliesfarbbehälter, die selbst aus einer sich zusammenziehende Tüte bestehen. Die Abdichtung mittels derartiger Tütenlösungen ist aufgrund von Undichtigkeiten problematisch. Außerdem herrscht innerhalb des Farbreservoirs ein sich im Zuge des Spritzvorganges verändernder Unterdruck. Dies hat zur Folge, dass sich die Fließgeschwindigkeit verändert.
Weiterhin sind Fliesfarbbehälter bekannt, bei denen die Belüftung durch den Deckel mit Hilfe eines elastischen Schlauches in den Luftbereich des auf dem Kopf stehenden Farbreservoirs gelangt. Bei dieser Lösung eines elastischen Schlauches wabert dieser Luftschlauch in der Farbe. Bei der Deckelentnahme, gerade bei Snap-on Deckeln, die nur ruckartig zu lösen sind, kommt es zu Rückstellbewegungen des Schlauches und Farbe spritzt umher.
Darstellung der Erfindung
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Farbfliesbehälter zu schaffen, der die vorgenannten Nachteile ausräumt und mittels dem eine erhebliche Erleichterung für den Anwender erreicht wird. Außerdem soll das Ventil nach der Anwendung sehr einfach vom Gehäuse oder Deckel des Farbfliesbehälters zu trennen sein, um beide Kunststoffe dem Recycling getrennt zuzuführen.
Erfindungsgemäß wird die voranstehende Aufgabe gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 in Verbindung mit den kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Farbfliesbehälters sind in den abhängigen Unteransprüchen angegeben.
Erfindungsgemäß ist ein Farbfliesbehälter der eingangs genannten Art dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil als ein entenschnabelartiges oder keilförmiges Rückschlagventil aus einem elastisch verformbaren Material (vorzugsweise ein Elastomer) ausgebildet ist, das die Strömung der das Ventil durchströmenden Luft in lediglich eine Richtung zulässt.
In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist das Rückschlagventil im Deckel des Farbfliesbehälters angeordnet, der vorzugsweise als Schraubdeckel ausgeführt ist, wobei eine Aufnahme für ein leicht zu installierendes elastomeres Entenschnabelventil vorgesehen ist, die vorteilhafterweise so konstruiert ist, dass das Rückschlagventil minimal mit Farbe benetzt wird und somit eine Verklebung vermieden wird.
Das Rückschlagventil ist weiterhin vorzugsweise so konstruiert, dass es sich schon bei leichtestem Druckabfall im Farbreservoir öffnet und für gleichmäßige Luftzufuhr und somit für konstanten hohen Farbabfluss sorgt. Diese Ventillösung ist einfach zu montieren und spart bei der Verpackung sehr viel Platz (CO2 Optimierung).
Eine sich bereits bei geringstem Druckabfall öffnende elastomere Ventillösung im Farbreservoir ist die beste Lösung für den konstanten Farbfluss, ohne dass der Anwender daran denken muss, ein Ventil zu öffnen oder zu schließen. Ebenso hat es nicht den Nachteil von unterschiedlichen Unterdruckverhältnissen im Farbreservoir. Die Gefahr der Farbbenetzung und somit einer Fehlfunktion wird reduziert.
Figurenliste
Weitere Ziele, Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten des erfindungsgemäßen ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnungen.
In den Zeichnungen zeigen

1 eine vergrößerte Darstellung der Aufnahme innerhalb des Deckels eines Farbfliesbehälter mit angeordnetem Ventil;
2 den erfindungsgemäßen Farbfliesbehälter mit angeschraubtem Deckel an einer Farbspritzpistole.

Ausführung der Erfindung
Wie aus 2 ersichtlich, ist das Ventil 11 vorteilhafterweise an dem vorzugsweise anschraubbaren Deckel 14 eines Fliesfarbbehälters 1 angeordnet, wobei gemäß 1 das Ventil 11 vorzugsweise an einem Ventilträger 12 angeordnet ist, der eine Ventilaufnahme 121 für das Ventil 11 aufweist, wobei an dem Gehäuse 15 oder Deckel 14 des Fliesfarbbehälters 1 eine Aufnahme 13 ausgebildet ist, die zur reversiblen sowie form- und/oder kraftschlüssigen Aufnahme des Ventilträgers 12 ausgebildet ist.
Der Deckel 14 weist vorzugsweise ein Anschlussteil 140 auf, um einen Fliesfarbbehälter 1 auf eine Farbspritzpistole 3 oder einen entsprechenden Adapter aufzusetzen.
Zur Bildung einer kraftschlüssigen Aufnahme des Ventilträgers 12 ist innerhalb der Aufnahme 13 in einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung mindestens ein Verschlussprofil 130 vorgesehen, in das mindestens ein an dem Ventilträger 12 vorgesehenes und mit dem Verschlussprofil 130 entsprechend korrespondierendes Verschlussorgan 120 einbringbar ist.
Innerhalb der Aufnahme 13 kann ferner ein Hohlraum 131 vorgesehen sein, in die das Ventil 11 hineinragt, wobei es vorteilhaft ist, innerhalb der Aufnahme 13 mindestens ein das Ventil 11 formschlüssig und seitlich umfassender Vorsprung 132 vorzusehen.
Dabei weist das Ventil 11 im Bereich unterhalb des Vorsprungs 132 vorzugsweise einen größeren Durchmesser auf als der durch den Vorsprung 132 gebildete Zwischenraum 1320, wobei daneben auch der Ventilträger 12 im Bereich unterhalb des Vorsprungs 132 vorzugsweise einen größeren Durchmesser aufweist als der durch den Vorsprung 132 gebildete Zwischenraum 1320.
Der Ventilträger 12 ist vorteilhafterweise zumindest bereichsweise als Hohlprofil 123 ausgebildet und an dem Ventilträger 12 mindestens eine vorzugsweise seitlich am Ventilträger 12 angeordnete Lufteintrittsöffnung 122 vorgesehen, durch die die Luft 2 durch den Ventilträger 12 zu dem Ventil 11 geleitet wird.
Die vorliegende Erfindung umfasst ferner einen Deckel 14 für einen Fliesfarbbehälter 1, der gemäß den obigen Ausführungen ausgeführt ist.
Der erfindungsgemäße Fliesfarbbehälters beschränkt sich in seiner Ausführung nicht auf die vorstehend angegebenen bevorzugten Ausführungsformen. Vielmehr sind eine Vielzahl von Ausgestaltungsvariationen denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteter Ausführung Gebrauch machen.
Bezugszeichenliste

1: Fliesfarbbehälter
2: Luft
3: Farbspritzpistole
10: Belüftungsöffnung
11: Ventil
12: Ventilträger
13: Aufnahme
14: Deckel
15: Gehäuse
120: Verschlussorgan am Ventilträger
121: Ventilaufnahme am Ventilträger
122: Lufteintrittsöffnung
123: Hohlprofil
130: Verschlussprofil an der Aufnahme
131: Hohlraum an der Aufnahme
132: Vorsprung an der Aufnahme
1320: Zwischenraum am Vorsprung

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 102004007733 A1 [0003]
DE 102007048440 B3 [0006]

Claims

Fliesfarbbehälter (1), an dessen Gehäuse (15) oder Deckel (14) mindestens eine Belüftungsöffnung (10) sowie ein im Bereich der Belüftungsöffnung (10) angeordnetes Ventil (11) vorgesehen sind, wobei mittels des Ventils (11) der Farbbecher während des Lackiervorgangs belüftet werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil (11) als ein entenschnabelartiges oder keilförmiges Rückschlagventil aus einem elastisch verformbaren Material ausgebildet ist, das die Strömung der das Ventil (11) durchströmenden Luft (2) in lediglich eine Richtung zulässt.
Fliesfarbbehälter (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil (11) an einem Ventilträger (12) mit einer Ventilaufnahme (121) für das Ventil (11) angeordnet ist, wobei an dem Gehäuse (15) oder Deckel (14) des Fliesfarbbehälters (1) eine Aufnahme (13) ausgebildet ist, die zur reversiblen sowie form- und/oder kraftschlüssigen Aufnahme des Ventilträgers (12) ausgebildet ist.
Fliesfarbbehälter (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bildung einer kraftschlüssigen Aufnahme des Ventilträgers (12) innerhalb der Aufnahme (13) mindestens ein Verschlussprofil (130) vorgesehen ist, in das mindestens ein an dem Ventilträger (12) vorgesehenes und mit dem Verschlussprofil (130) entsprechend korrespondierendes Verschlussorgan (120) einbringbar ist.
Fliesfarbbehälter (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb der Aufnahme (13) ein Hohlraum (131) vorgesehen ist, in die das Ventil (11) hineinragt.
Fliesfarbbehälter (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb der Aufnahme (13) mindestens ein das Ventil (11) formschlüssig und seitlich umfassender Vorsprung (132) vorgesehen ist.
Fliesfarbbehälter (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil (11) im Bereich unterhalb des Vorsprungs (132) einen größeren Durchmesser aufweist als der durch den Vorsprung (132) gebildete Zwischenraum (1320).
Fliesfarbbehälter (1) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilträger (12) im Bereich unterhalb des Vorsprungs (132) einen größeren Durchmesser aufweist als der durch den Vorsprung (132) gebildete Zwischenraum (1320).
Fliesfarbbehälter (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilträger (12) zumindest bereichsweise als Hohlprofil (123) ausgebildet ist und an dem Ventilträger (12) mindestens eine Lufteintrittsöffnung (122) vorgesehen ist, durch die die Luft (2) durch den Ventilträger (12) zu dem Ventil (11) geleitet wird.
Fliesfarbbehälter (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Lufteintrittsöffnung (122) seitlich am Ventilträger (12) angeordnet ist.
Deckel (14) für einen Fliesfarbbehälter (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche.