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Die Erfindung betrifft ein Kühl- und/oder Gefriergerät zum Einbau in eine Möbelnische, das wenigstens einen elektrischen Verbraucher und wenigstens eine zugehörige Steuerelektronik aufweist.
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Kühl- und/oder Gefriergeräte zum Einbau in Möbelnischen sind im Stand der Technik bekannt. Derartige sogenannte Einbaugeräte werden am Aufstellort in eine Möbelnische versenkt, deren Vorderseite von einer Möbeltür bedeckt ist, die sich im geschlossenen Zustand bündig in eine Vorderfläche des Küchenmöbels einfügt. Die Tür des Kühl- und/oder Gefriergeräts wird in der Regel so mit der Möbeltür verbunden, sodass Gerätetür und Möbeltür gemeinsam auf und zu geschwenkt werden können. Die Möbeltür stellt im Ergebnis eine Frontblende der Gerätetür dar und überdeckt deren Vorderfläche in der Regel vollständig. Regelmäßig ist die Möbeltür auch größer als die Gerätetür und steht an den Seiten sowie oben und unten über die Gerätetüre hinaus.
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Kühl- und/oder Gefriergeräte im Allgemeinen und entsprechend auch Einbaugeräte umfassen typischerweise unterschiedliche elektrische Verbraucher. Diese sind in der Gerätetür ebenso verbaut, wie am Gerätekorpus. Beispiele umfassen etwa Leuchten an der Innenseite der Tür oder Bedienpaneele an der Stirnseite des Gerätekorpus. Die Steuerelektronik für die elektrischen Verbraucher ist normalerweise direkt in die Einheit des elektrischen Verbrauchers integriert, wodurch der Bauraum für die Einheit entsprechend größer auszulegen ist. Dies kann zu Lasten der Isolationsstärke und letztlich der Energieeffizienz des Geräts gehen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Kühl- und/oder Gefriergerät zum Einbau in eine Möbelnische bereitzustellen, das die genannten Nachteile überwindet.
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Vor diesem Hintergrund betrifft die Erfindung ein Kühl- und/oder Gefriergerät zum Einbau in eine Möbelnische, wobei das Gerät einen wärmeisolierten Gerätekorpus aufweist, der mindestens einen Innenraum umschließt, wobei das Gerät mindestens eine Gerätetür zum Verschließen des Innenraums aufweist, wobei das Gerät wenigstens einen elektrischen Verbraucher und wenigstens eine zu dem elektrischen Verbraucher gehörige Steuerelektronik aufweist, und wobei die Steuerelektronik vor dem Gerätekorpus und seitlich, oberhalb oder unterhalb der Gerätetür angeordnet ist.
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Die Erfindung macht sich zu Nutze, dass die Gerätetüren von Einbaugeräten regelmäßig kleiner sind als die Möbeltüren der korrespondierenden Möbelnischen, und dass die Bereiche seitlich, oberhalb und unterhalb der Gerätetür in der Einbausituation deshalb regelmäßig von der Möbeltür verdeckt werden. Dieser von der Möbeltür verdeckte Raum seitlich, oberhalb oder unterhalb der Gerätetür wird erfindungsgemäß zur Unterbringung der Steuerelektronik genützt.
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Bei dem Verbraucher kann es sich beispielsweise um einen Touchscreen eines Bedienelements, eine Lichtquelle oder eine Anzeige handeln.
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Vorzugsweise ist die Steuerelektronik seitlich an der Gerätetür angeordnet. Eine seitliche Anordnung kann besonders bevorzugt sein, da dort regelmäßig am meisten Platz bleibt und der Einbau am wenigsten behindert wird.
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In einer Variante kann die Steuerelektronik dabei an der Anschlagseite der Gerätetür angeordnet sein. Dies hat den Vorteil, dass die Steuerelektronik für den Benutzer auch bei geöffneter Gerätetür verdeckt bleibt.
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In einer anderen Variante kann die Steuerelektronik dabei an der der Anschlagseite gegenüberliegenden Seite der Gerätetür angeordnet sein. Dies hat demgegenüber den Vorteil, dass die Steuerelektronik nach Einbau des Geräts in die Möbelnische zum Zwecke der Wartung einfacher zugänglich bleibt.
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Vorzugsweise ist die Steuerelektronik an der Gerätetür befestigt. Weiter vorzugsweise erfolgt die Befestigung an der seitlichen, oberen oder unteren Stirnfläche der Gerätetür. Insbesondere kann die Steuerelektronik an einer Seitenkante bzw. seitlichen Stirnfläche der Gerätetür befestigt sein.
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In einer Ausführungsform ist der elektrische Verbraucher an der Gerätetür angeordnet. Die Erfindung entfaltet ihre Vorteile insbesondere bei in der Gerätetür verbauten Verbrauchern, da dort die Steuerelektronik oftmals schwieriger unterzubringen ist, also am Gerätekorpus. Trotz der fehlenden Steuerelektronik direkt am Verbraucher ist in diesem Fall auch die Distanz zwischen Steuerelektronik und Verbraucher kurz, was die elektromagnetische Verträglichkeit begünstigt und zu kurzen Kabelverbindungen führt.
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Bei dem Gerät kann es sich um ein reines Kühlgerät, ein reines Gefriergerät oder ein Kühl- und Gefrier-Kombinationsgerät handeln.
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Vor dem eingangs genannten Hintergrund betrifft die Erfindung ferner ein Küchenmöbel mit einer Möbelnische, in der ein erfindungsgemäßes Kühl- und/oder Gefriergerät versenkt ist, wobei die Möbelnische von einer Möbeltür bedeckt ist.
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Bei dem Küchenmöbel handelt es sich vorzugsweise um eine Küchenzeile mit einer Arbeitsfläche und darunter angeordneten Stauräumen in Form von, zumindest teilweise, Möbelnischen. Die Möbeltür gewährleistet einen bündigen und formschönen Verlauf des Küchenmöbels. Die Gerätetür ist vorzugsweise mit der Möbeltür verbunden und bildet mit dieser eine funktionale Einheit, die zur Öffnung des Geräteinnenraums aufgeschwenkt werden kann.
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Vorzugsweise ist in diesem Zusammenhang vorgesehen, dass die Steuerelektronik frontal von der Möbeltür überdeckt ist.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem nachfolgend anhand der Figur beschriebenen Ausführungsbeispiel.
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Die einzige Figur zeigt eine schematische Darstellung eines Kühl- und/oder Gefriergeräts gemäß der Erfindung.
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Bei dem Gerät handelt es sich um ein Einbaugerät mit einem oben im Gerätekorpus 100 angeordneten Kühlteil und einem unten angeordneten Gefrierteil, die in einem gemeinsamen Gerätekorpus 100 angeordnet und jeweils individuell mit einer Kühlteiltür 10 bzw. einer Gefrierteiltür 20 verschlossen sind.
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Das Gerät weist eine in der Figur ebenfalls nicht gezeigte Wärmepumpe zur Kühlung sowohl des Kühlteils als auch des Gefrierteils auf. Bei der Wärmepumpe handelt es sich um einen Kältemittelkreislauf mit einem in einem Sockelbereich des Gerätekorpus 100 angeordneten Kompressor, einem ebenfalls im Sockelbereich des Gerätekorpus 100 angeordneten Verflüssiger, einer Drossel und in Kühlteil und Gefrierteil angeordneten Verdampfern.
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Der Gerätekorpus 100 und die Türen umfassen eine Außenhaut aus einem Metallblech, einen Innenbehälter bzw. im Fall der Tür eine Innenverkleidung aus einer ausgeformten Kunststoffplatine und eine zwischen Außenhaut und Innenbehälter bzw. Innenverkleidung eingefasste wärmeisolierende Schicht aus einem Isolationsschaum.
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Sowohl die Kühlteiltür 10 als auch die Gefrierteiltür 20 sind jeweils oben und unten anhand eines Paares oberer und unterer Scharnierelemente am Gerätekorpus 100 angeschlagen.
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In der Einbausituation ist beabsichtigt, das Gerät vollständig in einer Möbelnische zu versenken, deren Vorderseite von Möbeltüren bedeckt ist, die sich im geschlossenen Zustand bündig in eine Vorderfläche des Küchenmöbels einfügen. Die Kühlteiltür 10 und die Gefrierteiltür 20 sollen dabei so mit jeweils einer korrespondierenden Möbeltür verbunden werden, dass Kühlteiltür 10 bzw. Gefrierteiltür 20 und die jeweils korrespondierende Möbeltür gemeinsam auf und zu geschwenkt werden können. Die korrespondierenden Möbeltüren stellen im Ergebnis eine Frontblende der Kühlteiltür 10 und Gefrierteiltür 20 dar und überdecken deren Vorderflächen, wobei an dieser Stelle der Umstand hervorzuheben ist, dass die Möbeltüren immer größer als die jeweils korrespondierende Gerätetür, also Kühlteiltür 10 bzw. Gefrierteiltür 20 ist und an den Seiten sowie oben und unten über die Kühlteiltür 10 bzw. Gefrierteiltür 20 hinaus ragt.
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Die Erfindung macht sich diesen Umstand zu Nutze, indem die Bereiche 90 seitlich Kühlteiltür 10 bzw. Gefrierteiltür 20, die in der Einbausituation von der Möbeltür verdeckt werden, zur Unterbringung einer Steuerelektronik für einen elektrischen Verbraucher verwendet werden, der beispielsweise in der Kühlteiltür 10 bzw. Gefrierteiltür 20 untergebracht sein kann. Beispiele umfassen eine Lichtquelle oder eine Anzeige.
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Dabei kann vorgesehen sein, die Steuerelektronik direkt an der linken oder rechten Seitenkante bzw. Stirnfläche der Kühlteiltür 10 bzw. Gefrierteiltür 20 anzuordnen bzw. daran zu befestigen.
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Anhand der Erfindung kann ohne Reduzierung der Isolationsstärke eine zum Betrieb eines elektrischen Verbrauchers notwendige Steuerelektronik in das Gerät integriert werden. Dies führt zu einer Steigerung der Energieeffizienz. Zudem wird eine modulare Bauweise im Baukastenprinzip erhalten bzw. auch mit Blick auf die Steuerelektronik genützt. Ein unveränderter Gerätegrundaufbau kann dafür verwendet werden, eine oder mehrere zusätzlich benötigte Steuerelemente in das Gerät zu integrieren, ohne das Grundgerät abändern zu müssen.