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Die Erfindung betrifft eine Kraftfahrzeug-Anzeigeeinrichtung, mit einer Trägereinheit und einer Anzeigeeinheit, welche auf einer Oberfläche der Trägereinheit angeordnet ist, wobei die Anzeigeeinheit dazu ausgebildet ist, entsprechend einer Ansteuerung einen Bildschirminhalt darzustellen, und einem schaltbaren Bereich, dessen Lichtdurchlässigkeit abhängig von einer daran angelegten elektrischen Spannung steuerbar ist. Ein zweiter Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit einer solchen Kraftfahrzeug-Anzeigeeinrichtung.
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In modernen Kraftfahrzeugen gibt es immer häufiger Bildschirme, wobei Bildschirme auch zunehmend größeren werden. Solche Bildschirme sind beispielsweise an einem Armaturenbrett des Kraftfahrzeugs angeordnet. Aus designtechnischen Gründen sind die Bildschirme an deren Oberseite freistehend. Zur besseren Integration in einen Fahrzeuginnenraum des Kraftfahrzeugs stehen solche Bildschirme an der Oberseite üblicherweise frei. Insbesondere weisen solche Bildschirme keinen Schutz gegen einfallendes Umgebungslicht auf. Aus diesem Grund können auf dem Bildschirm beziehungsweise dessen Anzeigefläche dargestellte Bildschirminhalte schlecht ablesbar sein, wenn die Umgebungshelligkeit besonders hoch ist oder aus einem ungünstigen Winkel auf den Bildschirm fällt.
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Bildschirme beziehungsweise Projektionsflächen, welche hinterhalb ihrer jeweiligen Anzeigefläche eine Fläche aufweisen, die in einem opaken oder transparenten Zustand haltbar ist, sind beispielsweise aus der
US 2018/00 88 323 A1 bekannt. Hierdurch kann eine hinterhalb der Anzeigefläche befindliche Umgebung zusätzlich oder alternativ zu dem Bildschirminhalt im Bereich der Anzeigefläche sichtbar sein.
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Die US 2015/03 62 728 A1 beschreibt ein Polarisationslaminat, welches die Anzeige eines Transmissionsbildes auf einem lichtdurchlässigen Bildschirm ermöglicht, während die Sichtbarkeit einer Projektion eines Projektionsbildes eines Projektors gewährleistet wird.
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Diese Ansätze helfen jedoch nicht gegen seitlich auf den Bildschirm treffendes Umgebungslicht. Hutzen oder andere Anordnungen zur Abschattung des Bildschirms sind üblicherweise unerwünscht, da sie bei einem oben beschriebenen freistehenden Bildschirm ein klobiges Design und die Vorteile solcher im Vergleich zur Größe der Anzeigefläche äußerst kompakt ausgeführten Bildschirme unterminieren würden. Insbesondere Bildschirme, welche am Armaturenbrett angeordnet sind und beispielsweise sogar über das gesamte oder einen großen Teil des Armaturenbretts in dessen Breite reichen, wäre mit einer Hutze oder dergleichen nur schwer in den Fahrzeuginnenraum zu integrieren. Vor diesem Hintergrund offenbart die US 2010/01 65 099 A1 Mittel zur Vermeidung von Spiegelungen, welche an einer Außenhaut des Kraftfahrzeugs, nämlich an den Außenscheiben des Kraftfahrzeugs, angeordnet sind.
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Die
DE 10 2009 006 659 A1 offenbart eine Anzeigeeinrichtung mit einem transparenten ersten Display, da an seiner Betrachter abgewandten Seite ein zweites Display aufweist, dessen Transparenz und/oder Dunkelheit reversibel veränderbar ist.
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Beispielsweise offenbart die
DE 10 2017 200 949 A1 ein Kombiinstrument zum Anzeigen von Fahrzeuginformationen mit einer verformbaren Anzeige.
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Des Weiteren ist aus der
DE 10 2010 055 144 A1 eine Bedienvorrichtung mit freiprogrammierbarer Anzeigefläche und Verdeckmitteln bekannt.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, verringerte Spiegelungen an einem Bildschirm in einem Kraftfahrzeug unter Beibehaltung eines ansprechenden Designs des Fahrzeuginnenraums beziehungsweise Bildschirms zu ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche. Vorteilhafte Ausführungsformen mit zweckmäßigen Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft die Kraftfahrzeug-Anzeigeeinrichtung, mit einer Trägereinheit, einer Anzeigeeinheit, welche auf einer Oberfläche der Trägereinheit angeordnet ist, wobei die Anzeigeeinheit dazu ausgebildet ist, entsprechend einer Ansteuerung einen Bildschirminhalt darzustellen, und einem schaltbaren Bereich, dessen Lichtdurchlässigkeit abhängig von einer daran angelegten elektrischen Spannung steuerbar ist.
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Zur Lösung der Aufgabe ist nun vorgesehen, dass die Oberfläche der Trägereinheit größer ist, als eine Oberfläche der Anzeigeeinheit und auf derselben Oberfläche oder einer gegenüberliegenden Oberfläche der Trägereinheit der schaltbare Bereich angeordnet ist, wobei der schaltbare Bereich zumindest in einem nicht durch die Anzeigeeinheit überlappten Bereich der Trägereinheit angeordnet ist.
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Die Kraftfahrzeug-Anzeigeeinrichtung weist somit die Trägereinheit auf, an deren Oberfläche die Anzeigeeinheit angeordnet ist, wobei die Trägereinheit zusätzlich den schaltbaren Bereich aufweist. Der schaltbare Bereich kann auf derselben Oberfläche der Trägereinheit wie die Anzeigeeinheit angeordnet sein. Alternativ oder zusätzlich kann der schaltbare Bereich auf der Oberfläche der Trägereinheit angeordnet sein, der der Anzeigeeinheit gegenüberliegt. Mit anderen Worten kann der schaltbare Bereich auf der Oberfläche der Trägereinheit angeordnet sein, welcher der Anzeigeeinheit abgewandt ist. Die Oberfläche der Trägereinheit ist gekrümmt oder abgewinkelt und auf diese Weise erstreckt sich der schaltbare Bereich bezüglich seiner Haupterstreckungsrichtung in eine andere Raumrichtung als die Anzeigeeinheit bezüglich ihrer Haupterstreckungsrichtung.
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Vorzugsweise ist die Trägereinheit beziehungsweise die Oberfläche der Trägereinheit zumindest um den Faktor 1,2 oder zumindest um den Faktor 1,3 oder zumindest um den Faktor 1,5 oder zumindest um den Faktor 1,7 oder zumindest um den Faktor 2 größer als die Anzeigeeinheit beziehungsweise deren Anzeigefläche. Die Anzeigefläche kann auch als Bildschirmfläche bezeichnet werden. Die Anzeige beziehungsweise Darstellung des Bildschirm inhalts erfolgt insbesondere über die gesamte Anzeigefläche beziehungsweise die gesamte Bildschirmfläche. Es kann somit vorgesehen sein, dass die gesamte Anzeigefläche beziehungsweise die gesamte Bildschirmfläche zur Darstellung des Bildschirminhalts ausgebildet ist. Insbesondere ist die Anzeigeeinheit durch eine Folie bereitgestellt, welche auf die Oberfläche der Trägereinheit aufgebracht ist. Dadurch, dass die Trägereinheit beziehungsweise deren Oberfläche größer ist als die der Anzeigeeinheit beziehungsweise der Anzeigefläche, kann der schaltbare Bereich, der sich zumindest in dem nicht durch die Anzeigeeinheit überlappten Bereich befindet, ausreichend groß sein, um den Einfall von Umgebungslicht und somit eine Spiegelung des Umgebungslichts an der Anzeigeeinheit wirkungsvoll zu verringern.
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Hierzu kann die Lichtdurchlässigkeit des schaltbaren Bereichs auf einen ersten Wert eingestellt werden. Ist die Lichtdurchlässigkeit auf den ersten Wert eingestellt, so ist der schaltbare Bereich insbesondere opak oder zumindest annähernd opak. Ist die Lichtdurchlässigkeit des schaltbaren Bereichs auf einen zweiten Wert eingestellt, so ist der schaltbare Bereich insbesondere durchsichtig beziehungsweise lichtdurchlässig oder weist zumindest eine hohe Lichtdurchlässigkeit beziehungsweise eine hohe Transparenz auf. Allgemein kann vorgesehen sein, dass die Lichtdurchlässigkeit des schaltbaren Bereichs größer ist, wenn die Lichtdurchlässigkeit auf den zweiten Wert eingestellt ist, verglichen mit einem Zustand, in dem die Lichtdurchlässigkeit auf den ersten Wert eingestellt ist. Mit anderen Worten repräsentiert der erste Wert einen Zustand geringerer Lichtdurchlässigkeit als der zweite Wert. Mit nochmals anderen Worten ist die Lichtdurchlässigkeit des schaltbaren Bereichs durch ein Schalten von dem zweiten auf den ersten Wert verringerbar.
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Insbesondere ist die Trägereinheit aus einem durchsichtigen Material, beispielsweise Acrylglas oder Glas, gebildet. In diesem Fall ist es insbesondere vorteilhaft, wenn die Anzeigeeinheit auf einer Rückseite der Trägereinheit angeordnet ist. Mit anderen Worten kann die Oberfläche der Trägereinheit, auf der die Anzeigeeinheit angeordnet ist, die Rückseite der Trägereinheit sein. In diesem Fall erfolgt die Darstellung des Bildschirminhalts bei einer entsprechenden Ansteuerung durch die Trägereinheit hindurch. Mit anderen Worten transmittiert der Bildschirminhalt die Trägereinheit. Der schaltbare Bereich kann ebenfalls auf der Vorderseite der Anzeigeeinheit oder alternativ auf einer Rückseite der Anzeigeeinheit angeordnet sein. Mit anderen Worten kann die gegenüberliegende Oberfläche die Vorderseite der Trägereinheit sein.
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In weiterer Ausgestaltung kann die Kraftfahrzeug-Anzeigeeinrichtung eine Steuereinheit aufweisen, welche dazu ausgebildet ist, die Lichtdurchlässigkeit des schaltbaren Bereichs zu steuern. Beispielswiese kann die Steuereinheit dazu ausgebildet sein, die elektrische Spannung auszugeben beziehungsweise zu erzeugen, abhängig von derer die Lichtdurchlässigkeit steuerbar ist. Die Steuereinheit kann hierzu beispielsweise über Drähte mit dem schaltbaren Bereich verbunden sein. Der schaltbare Bereich kann Elektroden aufweisen, welche dessen Lichtdurchlässigkeit in Abhängigkeit von der daran angelegten Spannung steuern. Die Kraftfahrzeug-Anzeigeeinrichtung beziehungsweise die Anzeigeeinheit kann eine Schnittstelle aufweisen, welche die Ansteuerung zur Darstellung des Bildschirminhalts ermöglicht. Beispielsweise kann der Bildschirminhalt über diese Schnittstelle an die Anzeigeeinheit beziehungsweise die Kraftfahrzeug-Anzeigeeinrichtung übertragen werden.
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Durch die schaltbare Lichtdurchlässigkeit des schaltbaren Bereichs ist eine Abschattung beziehungsweise eine Unterdrückung von Reflexionen von Umgebungslicht möglich, wenn die Lichtdurchlässigkeit des schaltbaren Bereichs den ersten Wert aufweist. Somit wird die Anzeigeeinheit beziehungsweise der Bildschirm vor Reflexionen auf der Anzeigefläche geschützt, was eine verbesserte Ablesbarkeit ermöglicht. Außerdem ist es nachts möglich, Reflexionen des Bildschirms auf der Innenseite einer Windschutzscheibe des Kraftfahrzeugs zu vermeiden. Auf der anderen Seite ist ein besonders kompaktes Erscheinungsbild der Kraftfahrzeug-Anzeigeeinrichtung gewährleistet, wenn die Lichtdurchlässigkeit des schaltbaren Bereichs auf den zweiten Wert geschaltet ist. Somit kann durch die Ausgestaltung der Kraftfahrzeug-Anzeigeeinrichtung und die Steuerbarkeit der Lichtdurchlässigkeit des schaltbaren Bereichs je nach Betriebszustand einerseits ein kompaktes Erscheinungsbild und andererseits eine Verringerungen von Reflexionen beziehungsweise eine bessere Ablesbarkeit des Bildschirminhalts gewährleistet werden.
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Gemäß einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass der schaltbare Bereich durch eine schaltbare Folie bereitgestellt ist, wobei die schaltbare Folie auf derselben Oberfläche oder der gegenüberliegenden Oberfläche wie die Anzeigeeinheit angeordnet ist. Bevorzugt können sowohl der schaltbare Bereich sowie die Anzeigeeinheit durch eine jeweilige Folie bereitgestellt sein. In diesem Fall ist eine besonders einfache Fertigung der Kraftfahrzeug-Anzeigeeinrichtung möglich, da die Trägereinheit im Wesentlichen durch Anordnen der jeweiligen Folien auf der jeweiligen Oberfläche gefertigt werden kann. Dabei kann die schaltbare Folie auf derselben Oberfläche oder auf der bereits beschriebenen gegenüberliegenden Oberfläche wie die Anzeigeeinheit angeordnet sein. Vorteilhafter Weise sind die Anzeigeeinheit und die schaltbare Folie auf derselben Oberfläche der Trägereinheit angeordnet.
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Gemäß einer Weiterbildung ist der schaltbare Bereich oder die schaltbare Folie durch ein elektrochromes Material bereitgestellt. Mit anderen Worten kann die Trägereinheit in dem schaltbaren Bereich das elektrochrome Material aufweisen. Das elektrochrome Material kann beispielsweise in der schaltbaren Folie enthalten sein und in Form der schaltbaren Folie auf der Trägereinheit angeordnet sein. Elektrochrome Materialien haben sich als besonders vorteilhaft hinsichtlich ihrer Steuerbarkeit der Lichtdurchlässigkeit gezeigt.
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Gemäß einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass sich der schaltbare Bereich und die Anzeigeeinheit nicht überlappen. Mit anderen Worten können der schaltbare Bereich und die Anzeigeeinheit ausschließlich in unterschiedlichen Bereichen der Trägereinheit angeordnet sein. Auf diese Weise kann der Materialaufwand zum Bereitstellen des schaltbaren Bereichs minimiert werden. In den Bereichen, in denen die Anzeigeeinheit angeordnet ist, ist eine Abschattung beziehungsweise ein Abhalten von Umgebungslicht nämlich nicht notwendig.
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Gemäß einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Oberfläche eine erste Teilfläche und eine von der ersten Teilfläche unterschiedliche zweite Teilfläche aufweist und zumindest die erste Teilfläche eben ist. Mit anderen Worten teilt sich die Oberfläche in die erste und die zweite Teilfläche auf, wobei beide Teilflächen unterschiedlich sind. Insbesondere ist vorgesehen, dass sich die erste Teilfläche und zweite Teilfläche nicht überlappen. Die erste Teilfläche und die zweite Teilfläche können durch eine Krümmung beziehungsweise einen Winkel voneinander getrennt sein. Mit anderen Worten können die erste Teilfläche und die zweite Teilfläche durch einen Knick in der zweiten Oberfläche voneinander getrennt sein. Auf diese Weise ergibt sich ein Winkel zwischen der ersten und der zweiten Teilfläche, durch welchen die Abschattungswirkung verbessert werden kann.
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Gemäß einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Anzeigeeinheit auf der ersten Teilfläche angeordnet ist und der schaltbare Bereich zumindest im Bereich der zweiten Teilfläche, insbesondere auf der zweiten Teilfläche, angeordnet ist.
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Gemäß einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Anzeigeeinheit auf der ersten Teilfläche angeordnet ist und der schaltbare Bereich zumindest im Bereich der zweiten Teilfläche, insbesondere auf der zweiten Teilfläche, angeordnet ist. Insbesondere ist vorgesehen, dass die Anzeigeeinheit ausschließlich auf der ersten Teilfläche angeordnet ist. Optional kann vorgesehen sein, dass der schaltbare Bereich ausschließlich im Bereich der zweiten Teilfläche, beispielsweise ausschließlich auf der zweiten Teilfläche, angeordnet ist. Durch die Anordnung von Anzeigeeinheit und schaltbarem Bereich auf unterschiedlichen Teilflächen der Trägereinheit können diese eine unterschiedliche Ausrichtung im Raum aufweisen. Allgemein und unabhängig davon kann vorteilhafter Weise die erste und die zweite Teilfläche eine jeweils unterschiedliche Ausrichtung im Raum aufweisen. Beispielsweise stehen die erste und zweite Teilfläche in einem Winkel zueinander, beispielsweise im Hinblick auf ihre jeweilige Haupterstreckungsrichtung.
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Gemäß einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass die zweite Teilfläche eine Ausdehnung senkrecht zur Anzeigeeinheit, insbesondere der Anzeigefläche der Anzeigeeinheit, aufweist, die zumindest 10 % oder 20 % oder 30 % oder 50 % oder 80 % einer Ausdehnung der kürzeren Seite der Anzeigefläche aufweist. Mit anderen Worten ist die zweite Teilfläche zumindest um 10 % oder 20 % oder 30 % oder 50 % oder 80 % der Ausdehnung der kürzeren Seite der Anzeigefläche aus einer Ebene der Anzeigefläche herausgeführt. Üblicherweise ist die kürzere Seite der Anzeigefläche die Höhe der Anzeigefläche. Das Seitenverhältnis der Anzeigefläche kann beispielsweise 16:9 oder 16:10 oder 4:3 betragen. Durch die entsprechende Ausführung der zweiten Teilfläche mit dem daran angeordneten schaltbaren Bereich kann eine ausreichende Verschattung des Bildschirminhalts beziehungsweise der Anzeigefläche gewährleistet werden. Allgemein kann der schaltbare Bereich eine Ausdehnung senkrecht zur Anzeigeeinheit, insbesondere der Anzeigefläche, aufweisen, die zumindest 10 % oder 20 % oder 30 % oder 50 % oder 80 % der Ausdehnung der kürzeren Seite der Anzeigefläche aufweist. Mit anderen Worten kann der schaltbare Bereich um eine Ausdehnung, welche zumindest 10 % oder 20 % oder 30 % oder 50 % oder 80 % der Ausdehnung der kürzeren Seite der Anzeigefläche beträgt, aus der Ebene der Anzeigefläche herausgeführt sein. Insbesondere ist der schaltbare Bereich in einem Winkel von 90° bis 120° aus der Anzeigefläche herausgeführt. Besonders vorteilhaft ist der schaltbare Bereich senkrecht oder zumindest näherungsweise senkrecht aus der Anzeigefläche herausgeführt.
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Gemäß einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass die zweite Teilfläche in einem Winkel zwischen 20° und 100° bevorzugt zwischen 50° und 90° relativ zur ersten Teilfläche verläuft. Mit anderen Worten können die erste Teilfläche und die zweite Teilfläche, insbesondere hinsichtlich ihrer jeweiligen Haupterstreckungsrichtung, einen Winkel zwischen 20° und 100°, bevorzugt zwischen 50° und 90°, zueinander aufweisen. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass eine besonders effektive Abschattung der Anzeigeeinheit durch die zweite Teilfläche beziehungsweise den schaltbaren Bereich möglich ist. Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Winkel zwischen 90° und 120° bzw. zwischen 60° und 90° beträgt.
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Gemäß einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass der schaltbare Bereich in mehrere schaltbare Teilbereiche unterteilt ist, wobei die schaltbaren Teilbereiche jeweils unabhängig voneinander bezüglich ihrer jeweiligen Lichtdurchlässigkeit steuerbar sind. Auf diese Weise können die schaltbaren Teilbereiche hinsichtlich ihrer jeweiligen Lichtdurchlässigkeit unabhängig voneinander gesteuert werden. Es ist eine Steuerung der Lichtdurchlässigkeit des schaltbaren Bereichs beziehungsweise eine Abschattung der Anzeigeeinheit besonders vorteilhaft abhängig von jeweiligen Umgebungsbedingungen, insbesondere einer Sonneneinstrahlung, individuell steuerbar.
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Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit der Kraftfahrzeug-Anzeigeeinrichtung gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung. Optional ist die Kraftfahrzeug-Anzeigeeinrichtung an einem Armaturenbrett des Kraftfahrzeugs angeordnet. In diesem Fall kann die Vorderseite der Trägereinheit bei einer Vorwärtsfahrtrichtung des Kraftfahrzeugs abgewandt sein. Die Rückseite der Trägereinheit kann in diesem Fall der Vorwärtsfahrtrichtung des Kraftfahrzeugs zugewandt sein. Mit anderen Worten kann die Rückseite bezüglich der Vorwärtsfahrtrichtung vorn an der Trägereinheit angeordnet sein. Umgekehrt kann die Vorderseite der Trägereinheit in Bezug auf die Vorwärtsfahrtrichtung hinten an der Trägereinheit angeordnet sein. Die Begriffe Vorderseite und Rückseite sind dabei auf die Blickrichtung eines Betrachters bezogen, der sich im Fahrzeuginnenraum befindet und in Fahrrichtung auf die Kraftfahrzeug-Anzeigeeinrichtung blickt.
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Zu der Erfindung gehören auch Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs, die Merkmale aufweisen, wie sie bereits im Zusammenhang mit den Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug-Anzeigeeinrichtung beschrieben worden sind. Aus diesem Grund sind die entsprechenden Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs hier nicht noch einmal beschrieben.
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Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug ist bevorzugt als Kraftwagen, insbesondere als Personenkraftwagen oder Lastkraftwagen, oder als Personenbus oder Motorrad ausgestaltet.
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Die Erfindung umfasst auch die Kombinationen der Merkmale der beschriebenen Ausführungsformen.
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Im Folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt:
- 1 eine Kraftfahrzeug-Anzeigeeinrichtung mit einer Anzeigeeinheit und einem schaltbaren Bereich, welche beide auf einer Trägereinheit angeordnet sind, wobei der schaltbare Bereich in einem transparenten Zustand geschaltet ist, in einer schematischen Perspektivansicht;
- 2 die Kraftfahrzeug-Anzeigeeinrichtung, wobei der schaltbare Bereich in einen opaken Zustand geschaltet ist, ebenfalls in einer schematischen Perspektivansicht; und
- 3 einen Schnitt durch die Kraftfahrzeug-Anzeigeeinrichtung in schematischer Weise.
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Bei den im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispielen handelt es sich um bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung. Bei den Ausführungsbeispielen stellen die beschriebenen Komponenten der Ausführungsformen jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden. Daher soll die Offenbarung auch andere als die dargestellten Kombinationen der Merkmale der Ausführungsformen umfassen. Des Weiteren sind die beschriebenen Ausführungsformen auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
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In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen jeweils funktionsgleiche Elemente.
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1 zeigt eine Kraftfahrzeug-Anzeigeeinrichtung 1, welche vorliegend beispielhaft in einem Fahrzeuginnenraum eines Kraftfahrzeugs angeordnet ist. Insbesondere ist die Kraftfahrzeug-Anzeigeeinrichtung 1 im vorliegenden Beispiel an einem Armaturenbrett des Kraftfahrzeugs angeordnet. In 1 ebenfalls dargestellt, ist ein Lenkrad 10 des Kraftfahrzeugs. Vorliegend ist die Kraftfahrzeug-Anzeigeeinrichtung 1 beispielsweise als Tachoanzeige und kombinierte Anzeige für Navigationshinweise ausgebildet. Ein dementsprechender Bildschirminhalt wird durch eine Anzeigeeinheit 3 der Kraftfahrzeug-Anzeigeeinrichtung 1 auf einer Anzeigefläche 5 beziehungsweise Bildschirmfläche dargestellt. 2 zeigt dieselbe Kraftfahrzeug-Anzeigeeinrichtung 1 in einem anderen Zustand. Dies wird nachfolgend genauer erläutert. 3 zeigt ebenfalls dieselbe Kraftfahrzeug-Anzeigeeinrichtung 1, diesmal in einer Schnittansicht.
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Im Folgenden wird nun zunächst auf alle 1 bis 3 gemeinsam Bezug genommen. Die beispielhafte Kraftfahrzeug-Anzeigeeinrichtung 1 weist eine Trägereinheit 2 auf. Die Trägereinheit 2 ist vorliegend transparent ausgebildet beziehungsweise aus einem transparenten Werkstoff gefertigt. Beispielsweise kann die Trägereinheit aus Glas oder Acrylglas gebildet sein. Gemäß 3 weist die Trägereinheit 1 eine Oberfläche 6 auf. Die Trägereinheit 2 ist beispielsweise aus einem flachen Rohling gefertigt, der in die spätere Form der Trägereinheit 2 umgeformt wurde. Die Trägereinheit 2 weist eine Oberfläche 6 auf. Die Oberfläche 6 ist durch eine Biegung beziehungsweise eine Kante 9 in zwei Teiloberflächen 7 und 8 geteilt. Die beiden Teiloberflächen 7, 8 sind im vorliegenden Beispiel in einem Winkel 11 von etwa 90° zueinander angeordnet.
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Eine erste Teiloberfläche 7 der beiden Teiloberflächen 7, 8 ist mit der Anzeigeeinheit 3 beschichtet. Mit anderen Worten ist die Anzeigeeinheit 3 an der ersten Teiloberfläche 7 angeordnet. Dabei verläuft die Anzeigeeinheit 3 beziehungsweise deren Anzeigefläche 5 parallel zur ersten Teiloberfläche 7. Aufgrund ihrer Anordnung ist die Anzeigeeinheit 3 dazu ausgebildet, den Bildschirminhalt durch die Trägereinheit 2 hindurch darzustellen. Der Bildschirm inhalt transmittiert die Trägereinheit 2 somit bevor zu einem Betrachter gelangen kann. Insbesondere berühren sich die Anzeigeeinheit 3 und die Trägereinheit 2 großflächig. Mit anderen Worten kann die Anzeigeeinheit 3 flächig an der ersten Teiloberfläche 7 angeordnet sein.
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An der zweiten Teiloberfläche 8 ist ein schaltbarer Bereich 4 angeordnet. Im vorliegenden Beispiel ist der schaltbare Bereich 4 mittels einer schaltbaren Folie bereitgestellt. Mit anderen Worten ist der zweite Teilbereich 8 mit der schaltbaren Folie beschichtet, um den schaltbaren Bereich 4 auszubilden. Im vorliegenden Beispiel geht der schaltbare Bereich 4 beziehungsweise die schaltbare Folie über die zweite Teilfläche 8 hinaus. Somit befindet sich der schaltbare Bereich 4 beziehungsweise die schaltbare Folie auch im Bereich der Kante 9. Mit anderen Worten ist die Trägereinheit 2 auch im Bereich der Kante 9 mit dem schaltbaren Bereich 4 versehen beziehungsweise mit der schaltbaren Folie beschichtet.
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Die zweite Teilfläche 8 sowie der schaltbare Bereich 4 beziehungsweise die schaltbare Folie weisen im vorliegenden Beispiel eine Ausdehnung auf, die im Wesentlichen einer Ausdehnung einer kürzeren Seite der Anzeigefläche 5 aufweist. Somit steht die zweite Teilfläche 8 beziehungsweise der schaltbare Bereich 4 vorliegend um eine Ausdehnung aus einer Ebene der Anzeigefläche 5 heraus, die in etwa der Ausdehnung der kürzeren Seite der Anzeigefläche 5 entspricht.
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Im vorliegenden Beispiel sind der schaltbare Bereich 4 beziehungsweise die schaltbare Folie sowie die Anzeigeeinheit 3 auf derselben Seite der Trägereinheit beziehungsweise auf derselben Oberfläche 6 angeordnet.
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Der schaltbare Bereich 4 beziehungsweise die schaltbare Folie ist vorliegend durch ein elektrochromes Material bereitgestellt. Abhängig von einer elektrischen Spannung, welche an den schaltbaren Bereich 4 angelegt wird, ist dessen Lichtdurchlässigkeit steuerbar. In einem ersten Schaltzustand ist der schaltbare Bereich 4 nur gering lichtdurchlässig verglichen mit einem zweiten Schaltzustand. 2 zeigt den schaltbaren Bereich in dem ersten Schaltzustand. Im vorliegenden Beispiel ist der schaltbare Bereich 4 in dem ersten Schaltzustand opak. 1 zeigt den schaltbaren Bereich 4 in dem zweiten Schaltzustand. In dem zweiten Schaltzustand ist der schaltbare Bereich 4 vergleichsweise transparent, insbesondere verglichen mit dem ersten Schaltzustand. Somit gilt der schaltbare Bereich 4 in dem zweiten Schaltzustand als transparent beziehungsweise durchsichtig.
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Durch die Schaltbarkeit des schaltbaren Bereichs 4 kann dieser einerseits unauffällig in den Fahrzeuginnenraum integriert werden, wenn der schaltbare Bereich 4 in den transparenten Zustand geschaltet ist, und andererseits ein effektiver Sonnenschutz für den Bildschirminhalt auf der Anzeigeeinheit 3 gewährleistet werden, wenn der schaltbare Bereich 4 opak ist. Die Trägereinheit 2 dient zusammen mit dem schaltbaren Bereich 4 somit nicht nur dem Tragen der Anzeigeeinheit sowie deren Schutz sondern dient zusätzlich der Bereitstellung einer Sonnenschutzfunktion. Auf diese Weise kann eine Ablesbarkeit des Bildschirminhalts auch bei ungünstigen Umgebungslichtverhältnissen gewährleistet werden. Die Trägereinheit ist somit nach Art einer Hutze ausgebildet. Dabei stellt die Trägereinheit 2 jedoch eine schaltbare Hutze dar, welche hinsichtlich ihrer Lichtdurchlässigkeit schaltbar ist.
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Insgesamt zeigen die Beispiele, wie Träger aus Glas für ein Display mit einer schaltbaren Schicht, die als Hutze dienen kann, die entweder transparent oder opak ist, bereitgestellt werden kann.