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Die Erfindung betrifft ein Bauteil und eine Modulanordnung zur Erkennung von zurückgelassenen Gegenständen sowie ein Fahrzeug mit einem solchen Bauteil oder einer solchen Modulanordnung. Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Erkennen von zurückgelassenen Gegenständen mittels eines solchen Bauteils oder einer solchen Modulanordnung sowie ein Com puterprogram m.
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Häufig kommt es vor, dass Fahrzeugnutzer beim Verlassen des von Ihnen genutzten Fahrzeugs Gegenstände, z. B. Taschen, Kleidungsstücke, Schlüssel, mobile Endgeräte etc., im Fahrzeug vergessen. Dies stellt insbesondere für Transportunternehmen, wie z. B. öffentliche Nahverkehrsbetriebe, Shuttleservices, Taxiunternehmen etc. ein Problem dar, da die vergessenen Gegenstände gelagert und verwaltet werden müssen, um ggf. eine Rückgabe an den Fahrzeugnutzer ermöglichen zu können. Zudem kann es vorkommen, dass vergessene Gegenstände nicht vom entsprechenden Transportunternehmen aufgefunden werden, da beispielsweise andere Fahrzeugnutzer den Gegenstand zwischenzeitlich entfernt oder an sich genommen haben. Dies kann sich wiederum negativ auf die Reputation des Transportunternehmens auswirken, da vergessene Gegenstände in solchen Fällen nicht mehr zurückgegeben werden können.
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Neben einem unbeabsichtigten Vergessen von Gegenständen ist aus Sicherheitsgründen auch ein beabsichtigtes Zurücklassen von Bedeutung, dass ebenfalls verhindert werden sollte.
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Ein Ansatzpunkt, derartige Probleme zu vermeiden, ist es, Maßnahmen zu ergreifen, die ein Zurücklassen von Gegenständen im genutzten Fahrzeug verhindern sollen. Ein Beispiel hierfür ist aus der
DE 10 2012 022 318 A bekannt, die ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Erkennung eines in einem Fahrzeug zurückgelassenen Gegenstands, welcher in einer Ablagevorrichtung des Fahrzeugs abgelegt ist, offenbart. Hierbei ist vorgesehen, dass mittels einer Sensoreinrichtung ein Sensorsignal zur Detektion des Gegenstands erzeugt und von einer Steuereinheit ausgewertet wird. Wird ein beabsichtigtes Verlassen des Fahrzeugs erfasst, wird eine optische und/oder akustische Warnung erzeugt, falls ein einen abgelegten Gegenstand anzeigendes Sensorsignal vorhanden ist. Als Sensoreinrichtung kann z. B. eine Lichtschrankeneinrichtung, eine Photodetektoreinrichtung, eine Drucksensoreinrichtung, eine Ultraschallsensoreinrichtung oder eine Einrichtung mit Mikroschaltern verwendet werden.
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Eine ähnliche Vorrichtung ist aus der
US 10 303 961 B1 bekannt, die zudem die Möglichkeit einer Identifizierung und/oder Klassifizierung der zurückgelassenen Gegenstände vorsieht. Die WO 2018/ 208 315 A1 offenbart ebenfalls eine ähnliche Vorrichtung, wobei das Messprinzip der Sensoreinrichtung auf Lidar (engl. light detection and ranging) beruht. In der WO 2018/ 203 910 A1 wird eine Vorrichtung beschrieben, bei der eine vergessener Gegenstand mittels eines Objektsensors, der z. B: als Lichtschranke ausgebildet sein kann, detektiert wird und die bei Detektion eines zurückgelassenen Gegenstands die Innenraumbeleuchtung des Fahrzeugs entsprechend ansteuert.
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Nachteilig an diesen bekannten Verfahren ist, dass die Sensoreinrichtung getrennt und entfernt von der die optische und/oder akustische Warnung erzeugenden Einrichtung angeordnet ist. Dies kann insbesondere bei großen Verkehrsmitteln, z. B. Bussen zu Verwirrung führen, dass eine erzeugte Warnung bei mehreren zurückgelassenen Gegenständen nicht unmittelbar einem zurückgelassenen Gegenstand zugeordnet werden kann und/oder der konkrete Ort des zurückgelassenen Gegenstands nicht lokalisierbar ist. Dies ist allenfalls durch komplexe Signalverarbeitungsverfahren möglich, die einer entsprechend ausgestatteten Steuereinheit bedürfen und daher zusätzlich Kosten verursachen und Bauraum in Anspruch nehmen. Zudem erschwert die getrennte Anordnung von Sensoreinrichtung und der die Warnung erzeugenden Einrichtung eine Nachrüstung von Fahrzeugen mit dieser Vorrichtung.
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Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der Erfindung, Möglichkeiten anzugeben, mit denen die vorstehend genannten Nachteile weitgehend vermieden werden können.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche. Die abhängigen Ansprüche enthalten Ausführungsvarianten dieser erfindungsgemäßen Lösungen.
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Grundgedanke der Erfindung ist es, in einer Anordnung zur Erkennung von in einem Fahrzeug zurückgelassenen Gegenständen Sensoreinrichtung, Steuereinheit und Warneinrichtung in einem gemeinsamen Bauteil, z. B. in Form eines Paneels, anzuordnen. Das Sensorprinzip beruht bevorzugt auf der Detektion von einfallendem Licht, wobei als Warnsignal Licht ausgesandt wird. Ein solches Bauteil kann z. B. in einen Gepäckablagebereich des Fahrzeugs, z. B. im Fußbereich, unterhalb von Sitzen, Gepäckfächern etc., integriert werden bzw. integriert sein, so dass Lichtsignale in den entsprechenden Gepäckablagebereichen dem Fahrzeugnutzer signalisieren, dass ein Gegenstand zurückgelassen worden ist. Zurücklassen kann dabei ein unbeabsichtigtes Vergessen oder ein absichtliches Zurücklassen bedeuten.
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Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft ein Bauteil zur Erkennung von zurückgelassenen Gegenständen. Das Bauteil weist eine Sensoreinrichtung, ausgebildet zum Erzeugen von Sensorsignalen bei Erfassung eines zurückgelassenen Gegenstands, eine Steuereinheit, ausgebildet zum Empfangen und Verarbeiten der Sensorsignale sowie Erzeugen von Steuersignalen in Reaktion auf die verarbeiteten Sensorsignale, und eine Warneinrichtung, ausgebildet zum Empfangen der Steuersignale und Ausgeben eines Warnsignals in Reaktion auf die empfangenen Steuersignale.
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Die Sensoreinrichtung, die Steuereinheit und die Warneinrichtung sind gemeinsam in dem Bauteil, z. B. von einem Gehäuse ganz oder teilweise umschlossen, angeordnet, so dass eine kompakte Komponente gebildet wird. Dies hat den Vorteil, dass wenig Bauraum benötigt wird und vorhandene Vorrichtungen, z. B. Fahrzeuge, einfach, schnell und kostengünstig mit dem Bauteil nachgerüstet werden können. Zudem kann das Bauteil aufgrund seiner Kompaktheit flexibel in verschiedenen Bereichen des Fahrzeugs angeordnet werden. Die integrierte Steuerung macht eine Anbindung an vorhandene Steuereinrichtungen obsolet und das Bauteil kann eigenständig seine Funktion erfüllen.
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Das Bauteil kann vorteilhaft vermeiden helfen, dass ein Gegenstand zurückgelassen wird, indem der Benutzer, also eine Person, die einen Gegenstand möglicherweise zurücklassen würde, mittels des Warnsignals der Warneinrichtung auf den Gegenstand hingewiesen wird. Hauptanwendungsgebiet des vorgeschlagenen Bauteils sind Fahrzeuge, insbesondere öffentliche Verkehrsmittel. Hierbei wirkt sich Erfindung besonders vorteilhaft aus, da in Fahrzeugen häufig Gegenstände vergessen werden, die, von Privatfahrzeugen abgesehen, ansonsten in einer aufwändigen Prozedur ihrem Eigentümer zugeordnet und zurückgegeben werden müssen oder ggf. sogar ein Sicherheitsrisiko darstellen und der Alarmierung von Sicherheitskräften bedürften.
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Gleichwohl kann das Bauteil auch in Kombination mit anderen Vorrichtungen eingesetzt werden, z. B. in Kombination mit einer Inneneinrichtung oder Bestuhlung von Versammlungsräumen, Theatern, Bahnhöfen, Hotels etc., also an Orten, an denen ein Zurücklassen von Gegenständen vorkommen kann. Schließlich ist auch eine Anwendung in Privathaushalten möglich, um beispielsweise das Vergessen eines Schlüssels, einer Geldbörse, eines Mobiltelefons etc. verhindern zu können.
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Die Sensoreinrichtung des Bauteils ist dazu ausgebildet, ein Sensorsignal zu erzeugen und an die Steuereinheit zu übertragen, falls die Sensoreinrichtung einen zurückgelassenen Gegenstand detektiert. Hierbei sind verschiedene Detektionsverfahren nutzbar, wobei ein lichtbasiertes Detektionsverfahren bevorzugt ist, da ein solches einfach und ungefährlich realisierbar ist und zudem die Möglichkeit bietet, die Funktion der Sensoreinrichtung mit der Funktion der Warneinrichtung in Form der Ausgabe eines Lichtsignals miteinander zu verknüpfen.
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Die Steuereinheit empfängt die Sensorsignale der Sensoreinrichtung. Hierfür stehen Steuereinheit und Sensoreinrichtung in einer signaltechnischen Wirkverbindung. Die empfangenen Sensorsignale werden anschließend basierend auf Anweisungen oder einem in der Steuereinheit programmierten Code entsprechend einer oder mehrerer Routinen verarbeitet. Hierbei werden Steuersignale in Reaktion auf die verarbeiteten Sensorsignale erzeugt, die an die Warneinrichtung als Aktuator ausgegeben werden, wofür die Warneinrichtung ebenfalls in einer signaltechnischen Wirkverbindung mit der Steuereinheit steht.
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Die Steuereinheit kann hardware- und/oder softwaremäßig realisiert sein und physisch ein- oder mehrteilig ausgebildet sein.
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Die Warneinrichtung empfängt die Steuersignale und gibt ein Warnsignal in Reaktion auf die empfangenen Steuersignale aus. Das Warnsignal kann beispielsweise optischer, akustischer und/oder haptischer Natur sein. Bevorzugt ist ein optisches Signal, da dieses im Vergleich zu einem akustischen Signal für den Benutzer lokalisierbar ist und zudem oft am wenigsten stört, da ein Lichtsignal als optisches Signal in vorhandene Beleuchtungen bezüglich des visuellen Aspekts integriert werden kann.
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Zusätzlich kann die Möglichkeit bestehen, Steuersignale an eine Mensch-Maschine-Schnittstelle, z. B. eine Anzeigeeinrichtung auszugeben, die eine Ausgabe in Reaktion auf die empfangenen Steuersignale zeigt. Beispielsweise kann auf einem Display ein den Gegenstand repräsentierendes Piktogramm dargestellt werden. Dadurch kann der Benutzer vorteilhaft auch mittels der Mensch-Maschine-Schnittstelle auf den zurückgelassenen Gegenstand aufmerksam gemacht werden.
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Gemäß verschiedenen Ausführungsvarianten kann die Sensoreinrichtung eine Photodetektionseinrichtung aufweisen und/oder die Warneinrichtung als Lichtsignaleinrichtung ausgebildet sein.
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Unter einer Photodetektionseinrichtung kann eine Einrichtung mit einem elektronischen Bauelement verstanden werden, das Licht unter Benutzung des photoelektrischen Effekts in ein elektrisches Signal umwandelt oder einen von der einfallenden Strahlung abhängigen elektrischen Widerstand zeigt. Der Begriff Licht umfasst sowohl sichtbares Licht als auch Infrarotlicht und Ultraviolettstrahlung. Das zu detektierende Licht kann beispielsweise dem Umgebungslicht entstammen oder von der Warneinrichtung ausgesandt werden.
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Die Photodetektionseinrichtung kann beispielsweise als Photodiode ausgebildet sein, also als ein elektrisches Bauelement, das Licht in einen elektrischen Strom umwandelt oder in Abhängigkeit des Lichteinfalls einen elektrischen Widerstand ändert. Wird die Photodiode nun derart angeordnet, dass ein zurückgelassener Gegenstand das auf die Photodiode einfallende Licht, z. B. durch Reflektion, Absorption oder Transmission, ändert, kann durch Auswertung des elektrischen Stroms bzw. des Widerstands kann auf das Vorhandensein eines zurückgelassenen Gegenstands geschlossen werden.
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Unter einer Lichtsignaleinrichtung kann eine Einrichtung verstanden werden, die in Abhängigkeit eines Steuersignals ein Lichtsignal, insbesondere ein für den Menschen sichtbares Lichtsignal ausgibt.
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Das auf Licht basierende Funktionsprinzip der Sensoreinrichtung und/oder Warneinrichtung lässt sich einfach und kostengünstig praktisch umsetzen und stellt keine Gefahr für den Benutzer sowie Installationspersonal dar. Ist die Warneinrichtung als Lichtsignaleinrichtung ausgebildet, besteht zudem die Möglichkeit, die Lichtsignaleinrichtung als Lichtquelle für das nach Wechselwirkung mit dem zurückgelassenen Gegenstand von der Photodetektionseinrichtung zu analysierende Licht zu nutzen. Hierfür können die Lichtsignaleinrichtung und die Photodetektionseinrichtung bevorzugt in einer Ebene angeordnet sein. Beispielsweise kann ein Paneel alternierend mit Lichtsignaleinrichtungen und Photodetektionseinrichtungen ausgestattet sein.
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Bevorzugt können die Photodetektionseinrichtung und/oder die Lichtsignaleinrichtung lichtemittierende Dioden aufweisen.
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Lichtemittierende Dioden als Lichtquelle der Lichtsignaleinrichtung zeichnen sich durch einen geringen Stromverbrauch und eine lange Lebensdauer aus. Zudem ist eine optische Integration in vorhandene Beleuchtungen möglich, da andere Beleuchtungsquellen oftmals ebenfalls lichtemittierende Dioden aufweisen.
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Alternativ oder zusätzlich kann auch die Photodetektionseinrichtung lichtemittierende Dioden aufweisen. Lichtemittierende Dioden können in diesem Fall als Photodioden agieren. Dies bietet die Möglichkeit, für die Lichtsignaleinrichtung und die Photodetektionseinrichtung baugleiche lichtemittierenden Dioden nutzen zu können, was die Herstellung des Bauteils vereinfacht und kostengünstig gestaltet.
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In einer Ausgestaltungsform kann dieselbe lichtemittierende Diode sowohl als lichtemittierende Diode der Photodetektionseinrichtung als auch alslichtemittierende Diode der Lichtsignaleinrichtung genutzt werden, wobei die lichtemittierende Diode wahlweise zur Detektion oder zur Signalerzeugung eingesetzt werden kann. Mit anderen Worten kann eine lichtemittierende Diode, die zuvor zum Aussenden von Licht genutzt wurde, im nächsten Schritt zur Detektion, also zum Messen eines Photostroms, verwendet werden bzw. umgekehrt.
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Bei mehreren lichtemittierenden Dioden kann die Detektion folglich über das Bauteil „wandern“, sofern die einzelnen lichtemittierenden Dioden separat angesteuert werden können, um entweder Licht auszusenden oder den Photostrom, der durch eine benachbarte lichtemittierende Diode hervorgerufen wird, zu messen. Wird eine solche „wandernde“ Detektion nun mit einer hohen Abtastfrequenz vorgenommen, z. B. einer Abtastfrequenz von 1 kHz, können Objekte, welche die Oberfläche des Bauteils teilweise verdecken, detektiert werden. Die Abtastung unter Nutzung des photovoltaischen Effektes kann zudem mit einer so hohen Frequenz erfolgen, dass das Verfahren für den Nutzer nicht sichtbar ist.
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Die Verwendung derselben lichtemittierende Diode sowohl als lichtemittierende Diode der Photodetektionseinrichtung als auch als lichtemittierende Diode der Lichtsignaleinrichtung ermöglicht eine kleine Dimensionierung des Bauteils, so dass dieses auch in Bereichen mit beengten Platzverhältnissen einsetzbar ist. Zudem werden die Herstellungskosten verringert.
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Weiter bevorzugt können lichtemittierende Dioden in den RGB-Farben genutzt werden, also lichtemittierende Dioden, die rotes, grünes und blaues Licht emittieren bzw. rotes, grünes und blaues Licht zur Photodetektion empfangen können.
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Dies bietet im Falle der Lichtsignaleinrichtung die Möglichkeit, das Lichtsignal farblich anzupassen oder gezielt farblich kontrastierend einzusetzen, z. B. bezüglich der Umgebung, weiterer Lichtquellen etc.
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Weist die Photodetektionseinrichtung lichtemittierende Dioden in den RGB-Farben auf, so kann mittels farbaufgelöster Lichtdetektion auf Eigenschaften des Gegenstands, z. B. dessen Farbe, geschlossen werden.
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Gemäß weiteren Ausführungsvarianten kann die Warneinrichtung dazu ausgebildet sein, ein vom zurückgelassenen Gegenstand beeinflussbares und von der Sensoreinrichtung detektierbares Signal auszugeben.
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So kann beispielsweise ein von der Warneinrichtung ausgegebenes Lichtsignal nach Wechselwirkung mit dem zurückgelassenen Gegenstand von einer eine Photodetektionseinrichtung aufweisenden Sensoreinrichtung detektiert werden. Eine separate Signalquelle für das von der Sensoreinrichtung zu detektierende Signal kann vorteilhaft entfallen.
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Eine zum Zwecke der Individualisierung des Warnsignals mit lichtemittierenden Dioden in den RGB-Farben ausgestattete Warneinrichtung, wie vorstehend beschrieben, kann dafür genutzt werden Lichtsignale in unterschiedlichen Farben auszusenden, die nach Wechselwirkung mit dem zurückgelassenen Gegenstand von der Sensoreinrichtung detektiert werden. Beispielsweise können einzelne Farben in kurzer zeitlicher Abfolge an- und ausgeschaltet werden, wodurch genauere Informationen über den zurückgelassenen Gegenstand gewonnen werden können.
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Weiterhin besteht die Möglichkeit, dass das von der Warneinrichtung auszugebene Signal ein charakteristisches Muster aufweist. Im Falle eines Lichtsignals können charakteristische Muster dazu genutzt werden, Reflektionen des zurückgelassenen Gegenstands von Reflektionen des Umgebungslichts, also z. B. Sonnenlicht, Licht einer Straßenbeleuchtung etc., unterscheiden zu helfen. Ein von der Umgebung verursachtes Rauschen des von der Sensoreinrichtung zu detektierenden Signals kann dadurch verringert werden. Hierdurch kann der zurückgelassene Gegenstand zuverlässiger detektiert werden. Fehlerhafte Warnsignalausgaben können vermieden werden.
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Gemäß weiteren Ausführungsvarianten weist das Bauteil mehrere Sensoreinrichtungen und/oder Warneinrichtungen auf.
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Beispielsweise können Sensoreinrichtungen und/oder Warneinrichtungen paarweise nebeneinander in Reihen, insbesondere in einer Ebene, z. B. in Form eines Paneels, angeordnet sein.
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Sind mehrere Sensoreinrichtungen und/oder Warneinrichtungen kann entweder jeder Kombination aus Sensoreinrichtung und Warneinrichtung, z. B. jedem Paar aus Sensoreinrichtung und Warneinrichtung, eine Steuereinheit zugeordnet sein oder es ist eine gemeinsame Steuereinheit für alle Sensoreinrichtungen und Warneinrichtungen vorhanden.
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Die Anordnung mehrerer Sensoreinrichtungen und/oder Warneinrichtungen ermöglicht vorteilhaft eine bedarfsgerechte räumliche Abdeckung des in Hinblick auf zurückgelassene Gegenstände zu überwachenden Bereichs. Zudem kann bei mehreren Sensoreinrichtungen auf die Größe des Gegenstands geschlossen werden.
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Gemäß weiteren Ausführungsvarianten kann das Verarbeiten der Sensorsignale eine Identifizierung des Gegenstands umfassen.
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Identifizierung bedeutet, dass eine oder mehrere individuelle Eigenschaften des Gegenstands, z. B. Form, Größe, Material etc., erkannt werden. Mit anderen Worten kann das Identifizieren des Gegenstands ein Ermitteln der Farbe und/oder Größe des Gegenstands umfassen. Auch eine Klassifizierung nach Art des Gegenstands, z. B. Schlüssel, Handtasche, Kleidungsstück etc., ist möglich.
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Die Identifizierung des Gegenstands beruht auf entsprechend unterschiedlichen Sensorsignalen. Beispielsweise kann die Farbe des Gegenstands ermittelt werden, indem die Wellenlänge des vom Gegenstand reflektierten und von der Sensoreinrichtung detektierten Lichts ausgewertet wird bzw. ein wellenlängenabhängiges Sensorsignal erzeugt wird.
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Bei Ausbildung der Sensoreinrichtung als Photodetektionseinrichtung, insbesondere als lichtemittierende Diode, kann die Rekombination von Photonen im für jede Wellenlänge charakteristischen Band zur Farbanalyse genutzt werden.
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Die Größe des Gegenstands kann ermittelt werden, indem Sensorsignale mehrerer Sensoreinrichtungen ausgewertet werden. Die Größe kann sich beispielsweise aus den Abständen der Sensoreinrichtungen ergeben, dessen zu detektierende physikalische Größe, z. B. Lichtintensität, vom Gegenstand beeinflusst wird.
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Es besteht die Möglichkeit, zur Identifizierung, insbesondere zur Klassifizierung, Methoden der künstlichen Intelligenz zu nutzen. Beispielsweise können mittels künstlichen neuronalen Netzen bestimmte Muster in den Sensorsignalen, z. B. eine bestimmte Kombination aus Farbe und Form des Gegenstands, erkannt und diese einer Klasse an Gegenständen zugeordnet werden.
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Gemäß verschiedenen Ausführungsvarianten kann die Steuereinheit dazu ausgebildet sein, unterschiedliche Steuersignale in Abhängigkeit des identifizierten Gegenstands zu erzeugen. Hierbei kann die Warneinrichtung dazu ausgebildet sein, unterschiedliche Warnsignale in Abhängigkeit der unterschiedlichen Steuersignale auszugeben.
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Beispielsweise kann die Warneinrichtung ein Lichtsignal unterschiedlicher Farbe und/oder ein unterschiedliches akustisches Signal in Abhängigkeit von Farbe, Größe, Typ etc. des Gegenstands ausgeben.
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Dies ermöglicht es dem Benutzer, unmittelbar eine Information über die Farbe, Größe, Typ etc. des Gegenstands zu erhalten.
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Gemäß verschiedenen Ausführungsvarianten kann die Steuereinheit zum Feststellen eines Auslöseereignisses ausgebildet sein, wobei die Steuersignale nur bei festgestelltem Auslöseereignis erzeugt werden.
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Dies führt dazu, dass die Warneinrichtung nur bei festgestelltem Auslöseereignis ein Steuersignal empfängt und entsprechend ein Warnsignal ausgibt. Mögliche Auslöseereignisse können ein Öffnen einer Tür, z. B. des Fahrzeugs oder des Versammlungsraums, oder eine Änderung eines Sensorsignals eines Sitzsensors sein. Das Vorliegen eines Auslöseereignisses kann ebenfalls mittels einer Sensoreinrichtung festgestellt werden, die ein entsprechendes Sensorsignal an die Steuereinheit überträgt.
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Die Verknüpfung der Ausgabe des Warnsignals mit dem Vorhandensein eines Auslöseereignisses führt vorteilhaft dazu, dass Warnsignale nur dann ausgegeben werden, wenn tatsächlich mit einem Zurücklassen des Gegenstands zu rechnen ist. Zu häufige Warnsignale, die u. a. zu Verwirrung und Nichtbeachten führen können, können dadurch vermieden werden.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Modulanordnung zur Erkennung von zurückgelassenen Gegenständen, wobei die Modulanordnung mehrere modulartig angeordnete Bauteile gemäß der vorstehenden Beschreibung aufweist.
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Mit anderen Worten kann jedes Bauteil in Form eines Moduls ausgestaltet sein, wobei einzelne Module zur Modulanordnung zusammengefügt sind. Folglich sind mit der Modulanordnung die vorstehend mit Bezug auf das Bauteil genannten Vorteile entsprechend verbunden. Beispielsweise kann ein Modul drei Reihen paarweise angeordneter Sensor- und Warneinrichtungen umfassen. Vorteilhaft können die Bauteile der Modulanordnung in einer Ebene angeordnet sein und beispielsweise eine geschlossene Oberfläche bilden.
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Die Modulanordnung bietet die Möglichkeit, Flächen unterschiedlicher Dimensionierung mit dem beschriebenen System zur Erkennung von zurückgelassenen Gegenständen auszustatten. Beispielsweise kann der Bodenbereich eines Fußraums oder von Gepäckablagefächern mit der Modulanordnung ausgestattet sein bzw. werden. Auch eine Erweiterung bereits vorhandener Bauteil wird einfach, schnell und kostengünstig ermöglicht. Zudem bietet die Modulanordnung den Vorteil eine gemeinsame Energieversorgungseinrichtung für die einzelnen Bauteile vorzusehen, so dass Bauraum und Kosten eingespart werden können.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit einem Bauteil oder einer Modulanordnung gemäß vorstehender Beschreibung.
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Daher dienen die obigen Ausführungen zur Erläuterung des Bauteils und der Modulanordnung auch zur Beschreibung des vorgeschlagenen Fahrzeugs. Mit dem Fahrzeug sind die oben mit Bezug auf das Bauteil und die Modulanordnung genannten Vorteile entsprechend verbunden.
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Unter einem Fahrzeug kann jedes mobile Verkehrsmittel, d. h. sowohl ein Landfahrzeug als auch ein Wasser- oder Luftfahrzeug, z. B. ein Personenkraftwagen, unabhängig von seiner Antriebsart verstanden werden. Das Fahrzeug kann auch als teil- oder vollautonomes Fahrzeug ausgebildet sein. Insbesondere kann es sich bei dem Fahrzeug um ein öffentliches Verkehrsmittel handeln.
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Das vorgeschlagene Bauteil bzw. die vorgeschlagene Anordnung wirkt sich in Zusammenhang mit einem Fahrzeug besonders vorteilhaft aus, da in Fahrzeugen häufig Gegenstände zurückgelassen werden, so dass bei Fahrzeugen ein besonders großes Bedürfnis besteht, ein solches Zurücklassen zu vermeiden.
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Das Bauteil bzw. die Modulanordnung kann bevorzugt in einem Fußraum oder einem Gepäckablagefach des Fahrzeugs angeordnet sein, da in diesen Bereichen häufig Gegenstände zurückgelassen werden und die Vorteile der Erfindung daher besonders zum Tragen kommen.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erkennen von zurückgelassenen Gegenständen mittels eines Bauteils oder einer Modulanordnung gemäß vorstehender Beschreibung. Das Verfahren weist auf: Erzeugen von Sensorsignalen bei Erfassen eines zurückgelassenen Gegenstands mittels der Sensoreinrichtung, Empfangen und Verarbeiten der Sensorsignale mittels der Steuereinheit, Erzeugen von Steuersignalen in Reaktion auf die verarbeiteten Sensorsignale mittels der Steuereinheit und Empfangen der Steuersignale und Ausgeben eines Warnsignals in Reaktion auf die empfangenen Steuersignale mittels der Warneinrichtung.
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Mit dem Verfahren können die Vorteile des vorgeschlagenen Bauteils und der vorgeschlagenen Modulanordnung ebenfalls erreicht werden. Sämtliche Ausführungen bezüglich des vorgeschlagenen Bauteils und der vorgeschlagenen Modulanordnung lassen sich analog auf das Verfahren übertragen. Das Verfahren kann insbesondere in einem Fahrzeug ausgeführt werden.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Computerprogramm, das Befehle umfasst, die bewirken, dass ein Bauteil oder eine Modulanordnung gemäß vorstehender Beschreibung ein vorstehend beschriebenes Verfahren ausführt.
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Unter einem Computerprogramm kann ein auf einem geeigneten Medium speicherbarer und/oder über ein geeignetes Medium abrufbarer Programmcode verstanden werden. Zum Speichern des Programmcodes kann jedes zum Speichern von Software geeignete Medium, beispielsweise ein in einem Steuergerät verbauter nichtflüchtiger Speicher, eine DVD, ein USB-Stick, eine Flashcard oder dergleichen, Verwendung finden. Das Abrufen des Programmcodes kann beispielsweise über das Internet oder ein Intranet erfolgen oder über ein anderes geeignetes drahtloses oder kabelgebundenes Netzwerk.
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Mit dem Computerprogramm sind die Vorteile des Bauteils bzw. der Modulanordnung und des Verfahrens entsprechend verbunden. Die Ausführungen bezüglich des Bauteils bzw. der Modulanordnung und des Verfahrens lassen sich analog auf das Computerprogramm übertragen.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein computerlesbares Medium, auf dem das Computerprogramm gespeichert ist.
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Weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung sind aus der nachfolgenden Beschreibung und den Abbildungen ersichtlich. Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines beispielhaften Bauteils,
- 2 ein Ablaufschema eines beispielhaften Verfahrens,
- 3 eine schematische Darstellung einer beispielhaften Modulanordnung,
- 4 eine schematische Darstellung eines beispielhaften Fahrzeugs,
- 5a, 5b schematische Darstellungen der Abhängigkeit der mittels der Sensoreinrichtung detektierten Stromstärke im zeitlichen Verlauf,
- 6a-c schematische Darstellung der Farbdetektion bei Gegenständen mit Oberflächen unterschiedlicher Farbe.
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In 1 ist ein beispielhaftes Bauteil 1 zur Erkennung von zurückgelassenen Gegenständen 2 schematisch dargestellt. Das Bauteil 1 weist ein Gehäuse 15 auf, in dem eine Sensoreinrichtung 3, eine Steuereinheit 5 und eine Warneinrichtung 7 angeordnet sind. Das Bauteil kann beispielsweise in einem Fahrzeug 14, z. B. in einem Fußraum oder einem Gepäckablagefach des Fahrzeugs 14 verbaut sein bzw. verbaut werden, um zu verhindern, dass in diesen Bereich Gegenstände 2 zurückgelassen werden. Hierfür wird ein Warnsignal 8 ausgegeben, sobald ein zurückgelassener Gegenstand 2 detektiert wurde. Mittels des Warnsignals 8 wird ein Nutzer, z. B. ein Fahrgast, auf den zurückgelassenen Gegenstand 2 hingewiesen und kann diesen wieder an sich nehmen. Neben dem Besitzer des Gegenstands 2 können auch weitere Personen auf einen zurückgelassenen Gegenstand 2 aufmerksam gemacht werden, so dass im Falle eines absichtlich zurückgelassenen Gegenstands 2 beispielsweise Sicherheitskräfte alarmiert werden können.
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Die Sensoreinrichtung 3 weist eine Photodetektionseinrichtung 9 auf, mittels derer Sensorsignale 4 bei Erfassung eines zurückgelassenen Gegenstands 2 erzeugt werden. Hierfür kann die Photodetektionseinrichtung 9 lichtemittierende Dioden 10 in den RGB-Farben aufweisen, die als Photodioden wirken und mittels derer empfangene Lichtstrahlung bzw. Photonen in elektrische Signale umgewandelt werden können. Indem die Lichtstrahlung bei Vorhandensein eines zurückgelassenen Gegenstands 2 wechselwirkte, kann durch Analyse der Lichtstrahlung auf das Vorhandensein des Gegenstands 2 und ggf. auf weitere Eigenschaften des Gegenstands 2 geschlossen werden.
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Beispielsweise besteht die Möglichkeit, die Farbe des Gegenstands 2 zu ermitteln. Durch die von Photonen in den für jede Wellenlänge charakteristischen Bändern hervorgerufene Generation, bei der Ladungsträger vom Valenzband in das Leitungsband gelangen, kann nämlich die Farbe der empfangenen Lichtstrahlung ermittelt werden. Photonen mit hoher Energie können eine Generation in allen Bandlücken der lichtemittierenden Dioden 10 bewirken, während Photonen niedrigerer Energie lediglich in bestimmten Bandlücken eine Generation bewirken können.
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Unter Ausnutzung dieses Effekts kann die Farbe der reflektierten und von der lichtemittierenden Diode 10 empfangenen Strahlung und damit die Farbe des Gegenstands ermittelt werden. Hierfür wird der Stromfluss jeder lichtemittierenden Diode 10, also jeder Farbe, gemessen, der von der Intensität der Strahlung der entsprechenden Wellenlänge abhängig ist, die wiederum durch Wechselwirkung mit dem Gegenstand 2, z. B. durch Reflektion an der Oberfläche des Gegenstands 2, beeinflusst wird.
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Die Steuereinheit 5 ist dazu ausgebildet, Sensorsignale 4 der Sensoreinrichtung 3 zu empfangen und zu verarbeiten. Das Ergebnis dieser Signalverarbeitung ist die Erzeugung von Steuersignalen 6, die an die Warneinrichtung 7 ausgegeben werden. Das Verarbeiten der Sensorsignale 4 umfasst eine Identifizierung des zurückgelassenen Gegenstands 2, so dass unterschiedliche Steuersignale 6 in Abhängigkeit des identifizierten Gegenstands 2 erzeugt werden.
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Zur Identifizierung des Gegenstands 2 werden die Sensorsignale 4 der lichtemittierenden Dioden 10 in den RGB-Farben einzeln ausgewertet, so dass die Farbe des Gegenstands 2 ermittelt werden kann. Zudem kann auch die Größe sowie Form des Gegenstands 2 ermittelt werden, indem die Sensorsignale 4 räumlich aufgelöst ausgewertet werden. Zudem kann in der Steuereinheit 5 ein Mustererkennungsalgorithmus implementiert sein, so dass auf Grundlage der Farbe, Größe und Form des Gegenstands 2 dieser klassifiziert werden kann. Beispielsweise kann ermittelt werden, ob es sich bei dem Gegenstand 2 um ein Kleidungsstück, eine Tasche, einen Schlüsselbund etc. handelt. Der Mustererkennungsalgorithmus kann beispielsweise mit Methoden der künstlichen Intelligenz trainiert sein bzw. werden.
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Die Steuereinheit 5 ist außerdem dazu ausgebildet, das Vorhandensein eines Auslöseereignisses 12 feststellen zu können. Bei dem Auslöseereignis 12 kann es sich beispielsweise um das Öffnen einer Tür oder ein Signal eines Sitzsensors, das ein Verlassen des Sitzes anzeigt, handeln. Das Auslöseereignis 12 dient dazu, die Wahrscheinlichkeit, dass ein Gegenstand 2 zurückgelassen wurde, abschätzen zu können. Wird beispielsweise der Sitz eines Fahrzeugs, z. B. eines öffentlichen Verkehrsmittels, verlassen, während der Gegenstand 2 weiter im mittels der Sensoreinrichtung 3 überwachten Bereich verbleibt, kann von einem Zurücklassen ausgegangen werden. Folglich prüft die Steuereinheit 5 das Vorhandensein eines Auslöseereignisses 12 und erzeugt bzw. gibt das Steuersignal 6 nur aus, wenn auch ein Auslöseereignis 12 vorliegt.
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Das Steuersignal 6 wird an die Warneinrichtung 7 ausgegeben, die ihrerseits ein Warnsignal 8 in Reaktion auf das empfangene Steuersignal 6 ausgibt.
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Das ausgegebene Warnsignal 8 weist darauf hin, dass ein Gegenstand 2 zurückgelassen wurde. Die Warneinrichtung 7 ist dabei in der Lage, unterschiedliche Warnsignale 8 in Abhängigkeit des identifizierten Gegenstands 2 auszugeben, indem basierend auf den von der Steuereinheit 5 in Abhängigkeit des identifizierten Gegenstands 2 erzeugten unterschiedlichen Steuersignalen 6 unterschiedliche Warnsignale 8 ausgegeben werden.
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Die Warneinrichtung 7 des Ausführungsbeispiels ist als Lichtsignaleinrichtung ausgebildet und weist lichtemittierende Dioden 10 in den RGB-Farben auf. Folglich kann als Warnsignal 8 ein Lichtsignal ausgegeben werden. Neben der Funktion, Warnsignale 8 auszugeben, dient die Warneinrichtung 7 auch dazu, ein vom zurückgelassenen Gegenstand 2 beeinflussbares und von der Sensoreinrichtung 3 detektierbares Signal 11 auszugeben. Hierbei handelt es sich ebenfalls um ein Lichtsignal. Mit anderen Worten dient die Warneinrichtung 7 gleichzeitig als Quelle der Lichtstrahlung, die von der Sensoreinrichtung 3 detektiert wird.
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Im Ausführungsbeispiel ist die Warneinrichtung 8 dazu ausgebildet, mittels der lichtemittierende Dioden 10 in den RGB-Farben rotes, grünes und blaues Licht auszugeben, wobei jeweils nur eine Farbe oder eine beliebige Kombination der Farben emittiert werden kann. Zudem besteht die Möglichkeit, das detektierbare Signal 11 mit einem charakteristischen Muster zu versehen. Beispielsweise können die einzelnen Farben in kurzer zeitlicher Abfolge ein- und ausgeschaltet werden.
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2 zeigt ein Ablaufschema eines beispielhaften Verfahrens. Das Verfahren kann beispielsweise mit dem bezugnehmend auf 1 beschriebenen Bauteil 1 ausgeführt werden.
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Nach dem Start des Verfahrens wird im Schritt S1 geprüft, ob ein Auslöseereignis 12 vorliegt. Liegt kein Auslöseereignis vor, ist das Verfahren beendet. Anderenfalls geht das Verfahren weiter zu Schritt S2.
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Im Schritt S2 wird mittels der Sensoreinrichtung 3 geprüft, ob ein zurückgelassener Gegenstand 2 vorhanden ist. Hierfür kann ein von der Warneinrichtung 7 ausgegebenes, von der Sensoreinrichtung 3 detektier bares Signal 11, z. B. ein Lichtsignal, nach Wechselwirkung mit dem Gegenstand 2 detektiert werden. Das detektierbare Signal 11 kann von der Warneinrichtung ständig, in bestimmten zeitlichen Abständen oder nur unter bestimmten Bedingungen, z. B. falls im Schritt S1 das Vorliegen eines Auslöseereignisses 12 festgestellt wurde, ausgegeben werden.
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Wird kein zurückgelassener Gegenstand detektiert, geht das Verfahren zurück zu Schritt S1. Anderenfalls geht das Verfahren weiter zu Schritt S3. Im Schritt S3 werden entsprechende Sensorsignale 4 erzeugt.
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Im nachfolgenden Schritt S4 werden die Sensorsignale 4 von der Steuereinheit 5 empfangen und im Schritt S5 verarbeitet. Das Verarbeiten kann ein Identifizieren des Gegenstands 2 umfassen. Im Schritt S6 werden basierend auf den verarbeiteten Sensorsignalen 4 Steuersignale 6 erzeugt.
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Die Steuersignale 6 werden im Schritt S7 von der Warneinrichtung 7 empfangen, die im Schritt S8 basierend auf den empfangenen Steuersignalen 6 Warnsignale 8 ausgibt. Die Warnsignale 8 können sich in Abhängigkeit der Identität des Gegenstands 2 voneinander unterscheiden. Damit ist das Verfahren beendet.
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4 zeigt eine beispielhafte Modulanordnung 13 in einer schematischen Darstellung in der Draufsicht. Die Modulanordnung 13 weist mehrere Bauteile 1, in der Darstellung der 3 insgesamt sechs Bauteile 1 auf, die modulartig in einer Ebene in zwei Reihen und drei Spalten angeordnet sind, wobei selbstverständlich auch eine Anordnung in einer abweichenden Anzahl an Reihen bzw. Spalten möglich ist. Auch ein Hinzufügen weiterer Bauteile 1 oder ein Weglassen von Bauteilen 1 ist möglich.
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Jedes Bauteil 1 ist identisch aufgebaut und weist identische Abmessungen auf. Ein quadratischer Grundriss ermöglicht eine flexible Anordnung in Reihen und Spalten. Jedes Bauteil weist drei Sensoreinrichtungen 3 und drei Warneinrichtungen 7 auf, die jeweils paarweise derart angeordnet sind, dass auf eine Sensoreinrichtung 3 eine Warneinrichtung 7 folgt. Dies ermöglicht eine gleichmäßige Verteilung der Sensoreinrichtungen 3 und der Warneinrichtungen 7.
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Mittels der Modulanordnung 13 kann eine Fläche, z. B. eine Fläche in einem Fußraum oder einem Gepäckablagefach, ausgekleidet werden, so dass diese Fläche in Hinblick auf zurückgelassene Gegenstände 2 überwachbar ist. Durch das Vorsehen mehrerer Sensoreinrichtungen 3 und Warneinrichtungen 7 kann vorteilhaft die Größe und/oder Form eines zurückgelassenen Gegenstands 2 ermittelt werden, indem die Sensorsignale 4 der Sensoreinrichtungen 3 unter Berücksichtigung ihrer Position ausgewertet werden.
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4 zeigt ein Fahrzeug 14 in einer beispielhaften Ausgestaltung in einer Seitenansicht. Das Fahrzeug 14 kann beispielsweise ein öffentliches Verkehrsmittel, z. B. ein Bus, Zug, Taxi etc., sein und verfügt über mehrere Fahrzeugsitze 16, von denen in 4 ein Fahrzeugsitz 16 dargestellt ist. Unterhalb des Fahrzeugsitzes 16 befindet sich ein Gepäckablagebereich 17, in dem Gegenstände 2 abgestellt werden können.
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Der Boden des Gepäckablagebereichs 17 ist mit einer Modulanordnung 13 ausgestattet, die beispielsweise entsprechend der bezugnehmend auf 3 beschriebenen Modulanordnung 13 ausgebildet sein kann. Die Modulanordnung 13 weist mehrere modulartig angeordnete Bauteile 1 auf, mit denen zurückgelassene Gegenstände 2 erkannt werden können. Zur genauen Funktionsweise wird auf die Erläuterungen mit Bezug auf die 1 und 2 verwiesen.
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Erhebt sich ein Nutzer vom Fahrzeugsitz 16 kann dies mittels eines Sitzsensors (nicht dargestellt) festgestellt werden. Wurde nun ein Gegenstand 2 im Gepäckablagebereich 17 zurückgelassen, erzeugt die Warneinrichtung 7 indirektes Licht als Warnsignal 8, was vom Benutzer wahrgenommen werden kann und ihn auf den zurückgelassenen Gegenstand 2 hinweist. Hierbei besteht die Möglichkeit, ein indirektes Licht verschiedener Farbe zu erzeugen, um das Warnsignal 8 von einer Umgebungsbeleuchtung unterschiedlich zu gestalten und/oder auf die Art des Gegenstands 2 hinzuweisen. Beispielsweise kann für Kleidungsstücke ein rotes Licht, für Taschen ein orangefarbenes Licht, für Schlüssel ein blaues Licht etc. erzeugt werden.
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Im Ausführungsbeispiel ist die Warneinrichtung 7 derart angeordnet, dass ein indirektes Licht als Warnsignal 8 erzeugt wird, welches im Fußbereich erstrahlt. Mit anderen Worten ist die Modulanordnung 13 bei ordnungsgemäßer Benutzung des Fahrzeugsitzes 16 nicht sichtbar.
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Alternativ zu der in 4 gezeigten Ausgestaltung kann eine Modulanordnung 13 zusätzlich oder alternativ in einem Gepäckablagebereich 17, der sich im Dachbereich des Fahrzeugs 14 befindet angeordnet sein. Hierbei kann im Falle eines zurückgelassenen Gegenstands 2 ein indirektes Licht den Fahrzeughimmel in diesem Bereich erhellen.
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Die im Fahrzeug 14 angeordnete Modulanordnung 13 hilft den Fahrzeugpassagieren, keine Gegenstände 2 im Fahrzeug 14 zurückzulassen, indem diese mittels eines Warnsignals 8 auf potentiell zurückgelassene Gegenstände 2 aufmerksam gemacht werden. Handelt es sich bei dem Fahrzeug 14 um ein öffentliches Verkehrsmittel oder ein anderes Fahrzeug 14, dass von einem Anbieter anderen Personen zur Verfügung gestellt wird, z. B. im Rahmen eines Car-Sharings, kann der Aufwand für die Rückgabe zurückgelassener Gegenstände verringert werden. Das Zufriedenheitsniveau der Fahrzeugpassagiere kann zudem verbessert werden.
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Die 5a und 5b zeigen zeitliche Verläufe der Stromstärke, die als Sensorsignal 4 mittels der Sensoreinrichtung 3 je Farbe erfasst werden können. In der 1 ist der zeitliche Verlauf dargestellt, der sich bei Detektion von Umgebungslicht ergibt. Über den gesamten betrachteten Zeitraum wird eine konstante Stromstärke detektiert.
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5b zeigt das Stromstärkesignal, dass ich bei Überlagerung des Umgebungslichts mit Licht weiterer Lichtquellen, beispielsweise lichtemittierenden Dioden der Warneinrichtung 7, dass als detektierbares Signal 11 ausgegeben wird, ergibt. Hierbei wurde rotes und grünes Licht ausgesandt, wobei die Lichtquellen in gleichmäßigen zeitlichen Abständen ein- und ausgeschaltet wurden, so dass sich das in 5b für die Farben rot und grün gezeigte Stufenprofil ergibt.
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Die jeweiligen Stromstärkedifferenzen ΔI_g und ΔI_r sind proportional zur Anzahl an detektierten Photonen, deren Energie der jeweiligen Bandlücke entspricht oder höher ist. Gelangt beispielsweise grünes Licht zur Sensoreinrichtung 3, die Photodioden für blaues, grünes und rotes Licht aufweist, kann in den Photodioden für grünes und rotes Licht ein Anstieg der Stromstärke beobachtet werden, da die für eine Generation in der Photodiode für grünes Licht benötigte Energie auch für eine Generation in der Photodiode für rotes Licht ausreicht, nicht jedoch für eine Generation in der Photodiode für blaues Licht, da deren Bandlücke größer als die Bandlücke der Photodioden für grünes und rotes Licht ist.
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6a zeigt die Farbdetektion eines Gegenstands 2 mit weißer Oberfläche in einer schematischen Darstellung. Von der Warneinrichtung 7 wird als detektierbares Signal 11 mittels lichtemittierender Dioden 10 rotes, blaues und grünes Licht ausgesandt. Dieses Licht wird von der weißen Oberfläche des Gegenstands 2 gleichmäßig reflektiert. Das reflektierte Licht wird von für rotes, grünes und blaues Licht empfindlichen Photodioden der Sensoreinrichtung 3, die als lichtemittierende Dioden ausgebildet sind, farbaufgelöst detektiert. Im Oszillogramm 18 sind ein für alle Farben gleichmäßiges Muster und ein Anstieg der Stromstärke für alle drei Farben zu beobachten. Daraus kann auf die weiße Farbe der Oberfläche des Gegenstands 2 geschlossen werden.
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6b zeigt eine weitere Farbdetektion eines Gegenstands 2 mit weißer Oberfläche in einer schematischen Darstellung. Von der Warneinrichtung 7 wird als detektierbares Signal 11 mittels lichtemittierender Dioden 10 ausschließlich rotes Licht ausgesandt. Dieses Licht wird von der weißen Oberfläche des Gegenstands 2 reflektiert. Das reflektierte Licht wird von für rotes, grünes und blaues Licht empfindlichen Photodioden der Sensoreinrichtung 3, die als lichtemittierende Dioden ausgebildet sind, detektiert, wobei lediglich in der für rotes Licht empfindlichen Photodiode ein Anstieg der Stromstärke beobachtet wird, da die Energie des roten reflektierten Lichts nur dafür ausreicht, die Bandlücke der für rotes Licht empfindlichen Photodiode zu überspringen. Der entsprechende Verlauf der Stromstärke ist wiederum im Oszillogramm 18 erkennbar.
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6c zeigt die Farbdetektion eines Gegenstands 2 mit blauer Oberfläche in einer schematischen Darstellung. Von der Warneinrichtung 7 wird als detektierbares Signal 11 mittels lichtemittierender Dioden 10 rotes, blaues und grünes Licht, also in der Summe weißes Licht, ausgesandt. Von diesem Licht wird lediglich blaues Licht von der blauen Oberfläche des Gegenstands 2 reflektiert. Das reflektierte blaue Licht wird von für rotes, grünes und blaues Licht empfindlichen Photodioden der Sensoreinrichtung 3, die als lichtemittierende Dioden ausgebildet sind, detektiert. Hierbei ist lediglich ein Anstieg der Stromstärke für alle drei Photodiode zu beobachten, da die Energie des blauen reflektierten Lichts dafür ausreicht, die Bandlücke aller drei Photodioden zu überspringen. Der entsprechende Verlauf der Stromstärke ist wiederum im Oszillogramm 18 erkennbar. Daraus kann auf die blaue Farbe der Oberfläche des Gegenstands 2 geschlossen werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bauteil
- 2
- Gegenstand
- 3
- Sensoreinrichtung
- 4
- Sensorsignal
- 5
- Steuereinheit
- 6
- Steuersignal
- 7
- Warneinrichtung
- 8
- Warnsignal
- 9
- Photodetektionseinrichtung
- 10
- lichtemittierende Diode
- 11
- detektierbares Signal
- 12
- Auslöseereignis
- 13
- Modulanordnung
- 14
- Fahrzeug
- 15
- Gehäuse
- 16
- Fahrzeugsitz
- 17
- Gepäckablagebereich
- 18
- Oszillogramm
- S1
- Prüfen eines Auslöseereignisses
- S2
- Prüfen des Vorhandenseins eines zurückgelassenen Gegenstands
- S3
- Erzeugen von Sensorsignalen
- S4
- Empfangen der Sensorsignale
- S5
- Verarbeiten der Sensorsignale
- S6
- Erzeugen von Steuersignalen
- S7
- Empfangen der Steuersignale
- S8
- Ausgeben von Warnsignalen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012022318 A [0004]
- US 10303961 B1 [0005]