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Die Erfindung betrifft einen Lagerbügel zur Halterung wenigstens einer Komponente eines Schließsystems einer Fahrzeugtür, wobei der Lagerbügel einen Befestigungsabschnitt zur Aufnahme der wenigstens einen Komponente aufweist. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug.
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Lagerbügel werden in Kraftfahrzeugen zum Beispiel zur Befestigung und/oder zur Betätigung von Öffnungs- oder Schließsystemen verwendet. Beispielsweise können Lagerbügel zur Halterung von Komponenten eines Schließsystems einer Fahrzeugtür verwendet werden und dazu im Inneren einer Fahrzeugtür, beispielsweise hinter einem an der Fahrzeugaußenseite angebrachten Türgriff, angeordnet sein. Eine derartige Anordnung hat das Problem, dass Wasser über den Türschacht oder über im Inneren der Tür angeordnete und beispielsweise mit dem Türgriff verbundene Komponenten zu dem Lagerbügel hinlaufen kann. Dies birgt die Gefahr, dass an dem Lagerbügel gehalterte Komponenten aufgrund des Wassers feucht werden und so durch Korrosion beschädigt werden und/oder bei einem Abfallen der Temperatur festfrieren, was eine Funktionsbeeinträchtigung der Komponenten zur Folge haben kann. Zur Vermeidung von unerwünscht eindringender Feuchtigkeit an einen Lagerbügel sind aus dem Stand der Technik verschiedene Ansätze bekannt.
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In
DE 20 2006 016 302 U1 wird ein Trägermodul für ein Schloss von Kraftfahrzeugtüren beschrieben, welches an einem Wasserableitmittel angeordnet wird. Das Trägermodul weist dazu Befestigungsmittel zum Befestigen des Wasserableitmittels an dem Träger auf, wobei die Befestigungsmittel derart ausgeführt sind, dass das Trägermodul und das Wasserableitmittel möglichst spielfrei aneinander angeordnet werden können.
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In
KR 100749616 B1 wird eine Struktur beschrieben, welche das Eindringen von Wasser in das Innere einer Tür über einen mit einem äußeren Türgriff verbundenen Bowdenzug verhindert. Dazu ist eine das Kabel des Bowdenzugs aufnehmende Klammer verlängert ausgeführt, so dass diese an einer oberen Seite des Türgriffs angeordnet werden kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten Lagerbügel anzugeben, welcher am Lagerbügel gehalterte Komponenten vor Nässe schützt.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einem Lagerbügel der eingangs genannten Art erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Lagerbügel wenigstens ein Schutzsegment aufweist, welches in der Montageposition oberhalb des Befestigungsabschnitts angeordnet ist, wobei das Schutzsegment dazu ausgebildet ist, in der Montageposition von oben auf den Lagerbügel auftreffendes Wasser von dem Befestigungsabschnitt wegzuführen.
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Durch das Schutzsegment kann Wasser, welches in der Montageposition auf den Lagerbügel trifft, von den an dem Befestigungsabschnitt des Lagerbügels gehalterten Komponenten weggeführt werden. Dies verhindert, dass eine am Lagerbügel gehalterte Komponente mit der Feuchtigkeit in Berührung kommt. Dadurch kann vorteilhaft vermieden werden, dass durch die Feuchtigkeit Funktionsbeeinträchtigungen der Komponente, beispielsweise Korrosion und/oder ein Festfrieren bei kalten Temperaturen, eintritt. Durch das Schutzsegment wird es ermöglicht, einen Lagerbügel auch in einem Nassbereich, beispielsweise dem Inneren einer Fahrzeugtür des Kraftfahrzeugs, zu montieren, ohne dass feuchtigkeitsbedingte Beschädigungen von am Lagerbügel gehalterten Komponenten zu befürchten sind.
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Der Lagerbügel kann dabei zur Montage im Inneren einer Fahrzeugtür für einen Personeneinstieg oder einer als Fahrzeugklappe ausgebildeten Fahrzeugtür, beispielsweise einer Kofferraumklappe, ausgebildet sein, wobei der Lagerbügel in einer definierten Montageposition angeordnet bzw. befestigt wird. Dabei kann Wasser beispielsweise über eine Türscheibe, über eine Schachtleiste eines Türschachts oder über die Innenseite eines Türblechs zu dem Lagerbügel vordringen. Auch ein Eindringen von Wasser über einen Bowdenzug und/oder einen Fensterheber zu dem Lagerbügel und somit auch zu den auf dem Lagerbügel gehalterten Komponenten ist möglich. Durch das wenigstens eine Schutzsegment des Lagerbügels kann dieses, in Montageposition von oben auf den Lagerbügel auftreffende Wasser, von dem Befestigungsabschnitt weggeführt werden.
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Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass das wenigstens eine Schutzsegment eine gebogene und/oder in Montageposition wenigstens abschnittsweise schräg verlaufende Platte ist. Durch eine gebogene Form der Platte beziehungsweise durch einen in Montageposition schrägen Verlauf der Platte kann beispielsweise von oben auf die Platte treffendes Wasser zu einem Plattenrand geführt werden, an dem das Wasser ablaufen beziehungsweise abtropfen kann. Das plattenförmige Schutzsegment kann beispielsweise auch als Ablaufrippe beziehungsweise als Abtropfrippe bezeichnet werden.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Schutzsegment vom Lagerbügel seitlich auskragt. Durch eine seitliche Auskragung des Schutzsegments vom Lagerbügel kann erreicht werden, dass die in dem Befestigungsabschnitt angeordneten Komponenten von dem von oben auf den Lagerbügel auftreffenden Wasser abgeschirmt werden. Das Schutzsegment kann beispielsweise von einer Strebe des Lagerbügels, welcher oberhalb des Befestigungsabschnitts verläuft, seitlich auskragen. In Montageposition des Lagerbügels kann das Schutzsegment beispielsweise zu einer Türaußenseite oder zu einer Türinnenseite hin seitlich auskragen. Es ist auch möglich, dass zwei Schutzsegmente gegenüberliegend an dem Lagerbügel angeordnet sind, so dass ein Schutzsegment zum Kraftfahrzeuginneren auskragt und das andere Schutzsegment zum Fahrzeugäußeren auskragt.
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Durch ein seitlich aus dem Lagerbügel auskragendes Schutzsegment kann das Wasser, welches von oben auf den Lagerbügel beziehungsweise des Schutzelements trifft, von einer Strebe des Lagerbügels und/oder von dem seitlich auskragenden Schutzelement zu einer Seite des Befestigungsabschnitts geführt werden, so dass es seitlich beabstandet von den im Befestigungsabschnitt befestigten Komponenten ablaufen beziehungsweise abtropfen kann. Eine oder mehrere im Befestigungsabschnitt angeordnete Komponenten werden durch das wenigstens eine Schutzsegment insbesondere vollständig von dem Wasser abgeschirmt.
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Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass der Lagerbügel mit dem wenigstens einen Schutzsegment einstückig ausgebildet ist. Eine einstückige Ausbildung des Lagerbügels ermöglich vorteilhaft eine Reduktion eines Fertigungsaufwands bei einer Herstellung des Lagerbügels, da auf eine nachträgliche Anordnung und/oder Befestigung des wenigstens einen Schutzsegments an einem Rahmen des Lagerbügels verzichtet werden kann. Weiterhin kann das Schutzsegment entsprechend einer Form des Lagerbügels sowie der Montageposition des Lagerbügels ausgeführt werden, wobei beispielsweise eine Lage, eine Länge und eine Form des Schutzsegments angepasst werden kann. Bei einem beispielsweise als gebogene und/oder schräg verlaufende Platte ausgeführten Schutzsegment kann eine Schräge und/oder eine Neigung des Schutzsegments an die Form des Lagerbügels und/oder seine Montageposition angepasst werden, so dass in der Montageposition von oben auf den Lagerbügel auftreffendes Wasser von dem Befestigungsabschnitt weggeführt werden kann.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Lagerbügel aus Kunststoff gefertigt ist. Insbesondere bei einstückiger Ausbildung des Lagerbügels wird durch die Verwendung von Kunststoff zur Fertigung des Lagerbügels eine möglichst einfache Fertigung erreicht. Die Herstellung des Lagerbügels kann dabei insbesondere derart erfolgen, dass der Lagerbügel nach Entfernen aus einem für die Herstellung verwendeten Werkzeugs ein an die Form des Lagerbügels und/oder der Montageposition angepasstes Schutzsegment aufweist.
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Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass die wenigstens eine Komponente eine Tülle eines Bowdenzugs, eine Umlenkwelle und/oder ein Mikroschalter ist. Ein Einfrieren eines Mikroschalters, einer Umlenkwelle und/oder einzelner Komponenten eines Bowdenzugs kann dazu führen, dass Fehlfunktionen beim Öffnen oder Schließen einer Fahrzeugtür auftreten. Beispielsweise kann ein Einstieg durch die Fahrzeugtür in das Kraftfahrzeug verhindert werden. Auch können aufgrund einer Fehlfunktion einer am Lagerbügel angeordneten Komponente weitere Fehlfunktionen am Kraftfahrzeug, beispielsweise an einem Türsteuergerät oder Ähnlichem, auftreten, welche weitere Funktionsbeeinträchtigungen des Kraftfahrzeugs zur Folge haben können. Durch das wenigstens eine Schutzsegment, welches verhindert, dass die am Befestigungsabschnitt des Lagerbügels gehalterten Komponenten nass werden, können diese Fehlfunktionen bzw. Funktionsbeeinträchtigungen vorteilhaft vermieden werden.
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Für ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug ist vorgesehen, dass es wenigstens einen erfindungsgemäßen Lagerbügel aufweist. Der Lagerbügel kann dabei insbesondere im Inneren einer Kraftfahrzeugtür oder einer Kraftfahrzeugklappe angeordnet sein und Komponenten eines Schließsystems der Fahrzeugtür beziehungsweise der Fahrzeugklappe an seinem Befestigungsabschnitt haltern. Durch die Komponenten des Schließsystems wird ein Öffnen und ein Schließen insbesondere über einen an der Türaußenseite und/oder der Türinnenseite angeordneten Türgriff ermöglicht.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnungen. Diese sind schematische Darstellungen und zeigen:
- 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Lagerbügels,
- 2 eine Aufsicht auf den erfindungsgemäßen Lagerbügel,
- 3 einen im Inneren einer Kraftfahrzeugtür angeordneten Lagerbügel, und
- 4 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs.
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In 1 ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Lagerbügels 1 dargestellt. Der Lagerbügel 1 umfasst einen Befestigungsabschnitt 2, in dem wenigstens eine Komponente 3 eines Schließsystems einer Fahrzeugtür gehaltert ist. Bei der Komponente 3 kann es sich beispielsweise um eine Umlenkwelle eines Bowdenzugs handeln. Es ist auch möglich, dass es sich bei der Komponente 3 oder einer weiteren, in dem Befestigungsabschnitt 2 des Lagerbügels 1 gehalterten Komponente um eine Tülle eines Bowdenzugs, einen Mikroschalter oder einen weiteren Bestandteil eines mit einem Türgriff verbindbaren Bowdenzug beziehungsweise einem weiteren Bestandteil eines Schließsystems einer Fahrzeugtür handelt.
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In der Montageposition des Lagerbügels 1 oberhalb des Befestigungsabschnitts 2 ist ein Schutzsegment 4 des Lagerbügels 1 angeordnet. Das Schutzsegment 4 ist als eine gebogene und in der dargestellten Montageposition wenigstens abschnittsweise schräg verlaufende Platte ausgeführt. Das Schutzsegment 4 erstreckt sich seitlich über eine Länge und eine Breite des Befestigungsabschnitts 2 hinaus, so dass die in einer sich in 1 von links nach rechts erstreckenden Längsrichtung des Lagerbügels 1 beabstandeten Kanten 5 des Schutzsegments 4 über den Befestigungsabschnitt 2 hinausstehen. Auch die Kante 6 des Schutzsegments 4, welche in der Längsrichtung verläuft, ragt über die Komponente 3 heraus.
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Wie in der Aufsicht auf den Lagerbügel 1 in 2 dargestellt ist, kragt das Schutzsegment 4 seitlich zu einer Seite des Lagerbügels aus. Die in dem Befestigungsabschnitt 2 angeordnete Komponente 3 ist bei von oben auf den Lagerbügel 1 auftreffendem Wasser vor diesem sowohl durch einen Strebe 7 des Lagerbügels 1 als auch durch das Schutzsegment 4 geschützt. Auf das Schutzsegment 4 auftreffendes Wasser wird durch das Schutzsegment 4 seitlich von dem Lagerbügel 4 abgeführt. Auf das Schutzsegment 4 auftreffendes Wasser kann dabei über die Kanten 5, 6 des Schutzsegments abflie-ßen beziehungsweise von den Kanten 5, 6 abtropfen. Die im Befestigungsabschnitt 2 angeordnete Komponente 3 ist durch das Schutzsegment 4 und die Strebe 7 des Lagerbügels 1 vor von oben auftreffendem Wasser abgeschirmt. Bei der Anordnung von mehreren Komponenten 3 an dem Befestigungsabschnitt 2 ist das Schutzelement 4 derart ausgeführt, dass alle Komponenten 3 durch das Schutzsegment 4 vor von oben auftreffendem Wasser abgeschirmt werden.
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Wie in 3 dargestellt ist, kann der Lagerbügel 1 im Inneren einer Kraftfahrzeugtür 8 zwischen einem äußeren Türblech 9 und einer inneren Türwand 10 in der Montageposition angeordnet sein. Dabei kann von oben auf den Lagerbügel treffendes Wasser beispielsweise entlang eines Fensters 11 der Kraftfahrzeugtür 8, entlang einer Innenseite des Türaußenblechs 9 und/oder über einen Türgriff 12 beziehungsweise über den Türgriff 12 mit dem Lagerbügel 1 koppelnde Bauteile eindringen. Durch das seitlich von dem Lagerbügel 1 auskragende Schutzelement 4 kann das von oben auf den Lagerbügel 1 treffende Wasser seitlich abgeführt werden, so dass die im Befestigungsabschnitt 2 des Lagerbügels 1 angeordneten Komponenten 3 vor dem Wasser geschützt werden. Das Schutzsegment 4 kann dabei je nach Einbauposition des Lagerbügels 1 zu einer Innenseite der Tür beziehungsweise zu der Türinnenwand 10 oder zu einer Außenseite der Tür beziehungsweise zu dem Türaußenblech 9 weisen. Es ist auch möglich, dass der Lagerbügel mehr als ein Schutzsegment 4 aufweist, welche zu verschiedenen Seiten des Lagerbügels und/oder in Längsrichtung versetzt am Lagerbügel 1 angeordnet sind.
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Der Lagerbügel 1 ist aus Kunststoff gefertigt, wobei das Schutzsegment 4 einstückig an dem Lagerbügel 1 beziehungsweise mit der Strebe 7 sowie weiteren Streben des Lagerbügels 1 ausgebildet ist.
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In 4 ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs 13 dargestellt. Das Kraftfahrzeug 13 umfasst eine Fahrzeugtür 8, in der ein Lagerbügel 1 (hier gestrichelt dargestellt) angeordnet ist. Im vorliegendem Beispiel ist die Tür 9 eine Fahrertür des Kraftfahrzeugs 13. Das Kraftfahrzeug 13 kann zusätzlich oder alternativ zu dem Lagerbügel 1 in der Fahrzeugtür 8 weitere Lagerbügel 1 im weiteren Kraftfahrzeugtüren 8, beispielsweise einer Beifahrertür, wenigstens einer hinteren Tür und/oder einer Kofferraumklappe, aufweisen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202006016302 U1 [0003]
- KR 100749616 B1 [0004]