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Die Erfindung betrifft eine Lageranordnung für einen an einem Hilfsrahmen gelagerten Lenker einer Radaufhängung gemäß der im Oberbegriff des Patentanspruches 1 angegebenen Art.
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Querlenker sind fahrzeugseitig üblicherweise an einem von der Fahrzeugkarosserie trennbaren Hilfsrahmen montiert. Die Lagerung eines Querlenkers am Hilfsrahmen erfolgt in der Regel über eine hilfsrahmenfeste, zweischnittige Lagerkonsole. D.h. die Lagerkonsole weist zwei Lagerschenkel auf, zwischen denen das Lenkerlager des Querlenkers angeordnet ist. Lediglich beispielhaft wird auf die
DE 199 09 945 C1 und
DE 10 2017 220 203 A1 verwiesen.
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Sofern z.B. aus Packagegründen lediglich ein Lagerschenkel ausreichend steif am Hilfsrahmen anzuordnen ist, ist der andere Lagerschenkel in der Regel L-förmig, einen parallel zur Fahrzeugkarosserie ausgerichteten Lagerschenkelabschnitt aufweisend, das Lenkerlager umgreifend ausgebildet.
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Als nachteilig erweist sich hierbei, dass der Lagerschenkel aufgrund der das Lenkerlager umgreifenden Gestaltung relativ schwer baut. Ein weiterer Nachteil ist, dass aufgrund erhöhter Toleranzanforderungen an den Hilfsrahmen und der zu realisierenden Parallelstruktur verhältnismäßig hohe Herstellungskosten anfallen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Lageranordnung für einen an einem Hilfsrahmen gelagerten Lenker einer Radaufhängung gemäß der im Oberbegriff des Patentanspruches 1 angegebenen Art derart weiterzubilden, dass eine gewichtsoptimierte und kostengünstige Lenkerlagerung gewährleistet ist.
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Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1 in Verbindung mit seinen Oberbegriffsmerkmalen gelöst.
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Die Unteransprüche bilden vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
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Bei der erfindungsgemäßen Lageranordnung für einen an einem Hilfsrahmen gelagerten Querlenker einer Radaufhängung, ist in bekannter Art und Weise der Hilfsrahmen fest, beispielsweise über mehrere Schraubverbindungen, mit der Fahrzeugkarosserie des Kraftfahrzeugs verbunden. Die am Hilfsrahmen angeordnete Lageranordnung umfasst dabei zwei Lagerschenkel, zwischen denen ein den Lenker fahrzeugseitig lagerndes Lenkerlager, z.B. in Form eines Gummi-Metall-Lagers, schwenkbar gelagert ist.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass ein Lagerschenkel, nachfolgend als erster Lagerschenkel bezeichnet, fest am Hilfsrahmen angeordnet ist, während der andere Lagerschenkel, nachfolgend als zweiter Lagerschenkel bezeichnet, als ein vom ersten Lagerschenkel separates Bauteil ausgebildet ist. Erfindungsgemäß ist zudem vorgesehen, dass dabei der als separates Bauteil ausgebildete zweite Lagerschenkel zwei Lagerstellen, nachfolgend als erste und zweite Lagerstelle bezeichnet, aufweist und dass der zweite Lagerschenkel über die erste Lagerstelle fest mit der Fahrzeugkarosserie verbindbar ist und über die zweite Lagerstelle fest an ein Verstärkungselement befestigbar ist, wobei das Verstärkungselement seinerseits fest mit dem Hilfsrahmen sowie der Fahrzeugkarosserie verbunden ist bzw. an diesen befestigbar ist.
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Die erfindungsgemäße Ausgestaltung hat den Effekt, dass aufgrund der fahrzeugkarosserieseitigen und - mittelbar über das Verstärkungselement - hilfsrahmenseitigen Befestigung des zweiten Lagerschenkels, eine ausreichend steife Lagerkonsole zur Verfügung gestellt ist, so dass ein das Lenkerlager umgreifender Lagerschenkelabschnitt nunmehr obsolet ist. D.h. es ist in besonders vorteilhafter Weise eine gewichtsoptimierte und damit leichtere Bauweise ermöglicht. Ein weiterer Vorteil ist, dass aufgrund des Wegfalls des das Lenkerlager umgreifenden Lagerschenkelabschnitts, aufwändige und damit verhältnismäßig kostenintensive Parallelstrukturen vermieden werden. Vorteilhaft ist zudem, dass aufgrund der fahrzeugkarosserieseitigen und der über das Verstärkungselement realisierten mittelbaren hilfsrahmenseitigen Befestigung, nunmehr der Hilfsrahmen geringere Toleranzanforderungen zu erfüllen hat, mit der Folgen, dass eine einfachere und kostengünstigere Hilfsrahmengestaltung ermöglicht ist.
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Bevorzugt ist dabei im verbauten Zustand der zweite Lagerschenkel sich im Wesentlichen in Fahrzeughochrichtung FH erstreckend ausgerichtet. D.h. der zweite Lagerschenkel ist in Fahrzeughochrichtung FH betrachtet zwischen der Fahrzeugkarosserie und dem am Hilfsrahmen befestigten Verstärkungselement angeordnet.
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Bei dem Verstärkungselement handelt es sich vorzugsweise um ein zur Erhöhung der Karosseriesteifigkeit vorgesehenen Bauteil, welches sich ausgehend vom Hilfsrahmen zu einem unterbodenseitig an der Fahrzeugkarosserie angeordneten bzw. an der Fahrzeugkarosserie befestigten Funktionsbauteil, wie z.B. einer Unterflurbatterie, erstreckt und welches die unterste Kante des Funktionsbauteils mit einem tiefliegenden Punkt des Hilfsrahmens verbindet. Bevorzugt ist dabei das Verstärkungselement in Form eines plattenförmigen Schubfelds ausgebildet.
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Um eine einfache Montage bzw. Demontage des Verstärkungselements bzw. des plattenförmigen Schubfelds zu gewährleisten, ist das Verstärkungselement bzw. das plattenförmigen Schubfeld lösbar mit dem Hilfsrahmen und lösbar mit dem Funktionsbauteil verbunden. Die lösbare Befestigung ist dabei bevorzugt über Schraubverbindungen realisiert.
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Um Gewicht einzusparen, sieht eine weitere bevorzugte Ausführungsform vor, dass der zweite Lagerschenkel und/oder das Verstärkungselement bzw. das plattenförmige Schubfeld aus einem Leichtbaumaterial, wie z.B. einer Aluminiumlegierung oder einem Faserverbundwerkstoff, ausgebildet ist/sind.
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Vorzugsweise ist der zweite Lagerschenkel über Befestigungsmittel lösbar an Fahrzeugkarosserie und lösbar an dem Verstärkungselement bzw. dem plattenförmigen Schubfeld befestigt ist. Hierdurch ist eine einfache Montage und - bei Bedarf z.B. aus Reparaturzwecken - auch eine schnell durchzuführende Demontage sichergestellt.
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Hierzu weisen die erste und zweite Lagerstelle entsprechend ausgerichtete Bohrungen auf, in die die - bevorzugt als Schraubbolzen ausgebildeten - Befestigungsmittel einschraubbar bzw. durchführbar sind.
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Eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lageranordnung zeichnet sich dadurch aus, dass der erste Lagerschenkel und der Hilfsrahmen eine einteilige Baueinheit bilden. Hierdurch ist in vorteilhafter Weise eine kompakte, wenige Losteile aufweisende Ausbildung des Hilfsrahmens sichergestellt.
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Eine alternative Ausführungsform sieht vor, dass der erste Lagerschenkel als ein vom Hilfsrahmen separates Bauteil ausgebildet ist, welches form- und/oder kraft- und/oder stoffschlüssig mit dem Hilfsrahmen verbunden ist.
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Vorteilhaft an dieser Ausführungsform ist, dass eine einfachere und damit kostengünstigere Hilfsrahmengestaltung ermöglicht ist.
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Weitere Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit den in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen.
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In der Zeichnung bedeutet:
- 1 eine Seitenansicht eines Ausschnitts einer Radaufhängung eines Kraftfahrzeugs mit einer erfindungsgemäßen Lageranordnung;
- 2 eine vergrößerte Darstellung der Lageranordnung aus 1 in teilweiser geschnittener Darstellung;
- 3 einen vergrößerten Ausschnitt der Radaufhängung aus 1 in einer Ansicht schräg von oben, und
- 4 eine Ansicht auf die Lageranordnung in einer Ansicht schräg von unten.
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Die in 1 dargestellte Radaufhängung eines Kraftfahrzeugs umfasst einen an der Fahrzeugkarosserie 12 fest verbundenen Hilfsrahmen 14. Über eine insgesamt mit der Bezugsziffer 10 bezeichnete Lageranordnung ist der hintere untere Querlenker 16 karosserieseitig schwenkbeweglich gelagert.
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Wie 1 weiter zu entnehmen ist, ist in Fahrzeuglängsrichtung FL betrachtet hinter dem Hilfsrahmen 14 am Unterboden der Fahrzeugkarosserie 12 eine Unterflurbatterie 18 angeordnet. Um die Karosseriesteifigkeit zu erhöhen, ist weiterhin ein plattenförmiges Schubfeld 20 vorgesehen, dass sich in Fahrzeuglängsrichtung FL erstreckt und dabei die unterste Kante der Batterie 18 mit einem tiefliegenden Punkt des Hilfsrahmens 14 verbindet, vgl. auch 4.
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Das plattenförmige Schubfeld 20 ist vorliegend über mehrere Schraubverbindungen lösbar mit der Batterie 18 und dem Hilfsrahmen 14 verbunden,
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Wie 1 und 4 weiter zu entnehmen ist, ist dabei vorliegend das Lenkerlager des hinteren, unteren Querlenkers 16 ungefähr auf halber Höhe der Unterflurbatterie 18 positioniert.
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Wie insbesondere aus 2 ersichtlich weist dabei die den Querlenker 16 lagernde Lageranordnung 10 zwei Lagerschenkel 10-1, 10-2 auf, zwischen denen das Lenkerlager gelagert ist.
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Während der erste Lagerschenkel 10-1 unmittelbar fest am Hilfsrahmen 14 angeordnet ist, ist der zweite Lagerschenkel 10-2 als ein vom ersten Lagerschenkel 10-1 separates Bauteil ausgebildet, vgl. auch 3, das über eine erste Lagerstelle 10-3 mit der Fahrzeugkarosserie 12 und eine zweite Lagerstelle 10-4 mit dem plattenförmigen Schubfeld 20 lösbar verbunden ist bzw. lösbar verbindbar ist.
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Die Befestigung des zweiten Lagerschenkels 10-2 an der Fahrzeugkarosserie 12 bzw. am plattenförmigen Schubfeld 20 erfolgt vorliegend mittels Schraubverbindungen, die in entsprechende, in den Lagerstellen 10-3 und 10-4 des zweiten Lagerschenkels 10-2 vorgesehenen Bohrungen durchführbar bzw. einschraubbar sind.
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Aufgrund der Ausbildung des zweiten Lagerschenkels 10-2 als ein vom ersten Lagerschenkel 10-1 separates Bauteil und der Befestigung des zweiten Lagerschenkels 10-2 an zwei bereits vorhandenen steifen Strukturen, nämlich der Fahrzeugkarosserie 12 und dem plattenförmigen Schubfeld 20, werden in vorteilhafter Weise Parallelstrukturen vermieden und durch den einfacheren Hilfsrahmen können Kosten und Gewicht gespart werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19909945 C1 [0002]
- DE 102017220203 A1 [0002]