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Die Erfindung betrifft ein Fixiersystem zum Fixieren zumindest einer Leitung innerhalb einer Durchführöffnung, insbesondere einer durch eine Bauteilkomponente umfassten Durchführöffnung. Die Erfindung betrifft darüber hinaus ein Verfahren zum Fixieren zumindest einer Leitung innerhalb einer Durchführöffnung.
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Bei einer Anordnung von Bauteilen oder Bauteilkomponenten innerhalb eines räumlich begrenzten Bauraums kann es zu Platzproblemen kommen, die dazu führen können, dass Leitungen oder zumindest eine Leitung durch eine Durchführöffnung durch ein jeweiliges Bauteil oder eine Bauteilkomponente, insbesondere eine Bauteilwand, hindurch geführt werden muss und nicht daran vorbei geführt werden kann. Davon zu unterscheiden sind Anordnungen, in denen Leitungen bewusst entlang von Bauteiloberflächen geführt werden, beispielsweise um eine Kühlung des Bauteils zu erzielen. Beispielsweise beschreibt die
EP 2 660 926 A2 eine derartige Kühlleitung, die ein Batteriemodul kühlen soll und innerhalb von Kerben, die entlang einer Batteriemoduloberfläche verlaufen, fixiert und thermisch leitend an die Batteriemoduloberfläche angebunden ist.
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Bei einer Bauteilkomponente im Sinne der vorliegenden Erfindung handelt es sich bevorzugt um ein Gehäuse, das einen Gehäuseinnenraum umgrenzt. Durch eine Durchführöffnung kann zumindest eine Leitung in den Gehäuseinnenraum hinein und/oder durch diesen hindurch geführt werden. In dem Gehäuseinnenraum können beispielsweise Batteriezellen angeordnet sein, so dass das Gehäuse eine vorbestimmte Dichtigkeitsanforderung, beispielsweise in Bezug auf ein Gas, erfüllen muss. In diesem Fall kann es notwendig sein, die Durchführöffnung durch das Gehäuse oder eine Gehäusewand möglichst exakt an einen Durchmesser der durchzuführenden Leitung anzupassen, um die vorbestimmte Dichtigkeitsanforderung erfüllen zu können. Das Vorhandensein einer in dieser Art maßgeschneiderten Durchführöffnung schränkt den möglichen Einsatzbereich des jeweiligen Gehäuses nachteilig ein. Eine Leitung mit einem anderen, insbesondere einem größeren Durchmesser, kann nicht durch dieselbe Durchführöffnung geführt werden. Dies kann in nachteiliger Weise dazu führen, dass das gesamte Gehäuse ausgetauscht werden muss, wenn die Leitung gegen eine Leitung mit einem anderen, insbesondere größeren, Durchmesser ausgewechselt werden muss. Zwar kann von vornherein ein überdimensionierter Durchmesser einer Durchführöffnung vorgesehen sein. Durch ein stoffschlüssiges Verbinden der Ränder der Durchführöffnung mit der Leitung kann auch bei größerem Spiel zwischen Durchführöffnung und Leitung die vorbestimmte Dichtigkeit hergestellt werden (beispielsweise durch Schweißen oder Kleben), was jedoch zusätzliche Arbeitsschritte und Materialeinsatz erfordert.
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Daneben werden oftmals Leitungen verbaut, die entlang einer jeweiligen axialen Längserstreckungsrichtung nicht einen einheitlichen Durchmesser aufweisen, sondern schwankende Durchmesser, was beispielsweise durch Umbördelungen oder Flansche entlang der Leitung bedingt sein kann. Eine Durchführöffnung für eine solche Leitung muss, um ein Durchführen der Leitung gewährleisten zu können, zumindest einen Durchmesser aufweisen, welcher einem maximalen Leitungsdurchmesser entspricht. Kommt eine solche Leitung nun innerhalb eines Bereichs entlang ihrer Längserstreckungsrichtung innerhalb der Durchführöffnung zum Liegen, innerhalb dessen sie einen Durchmesser aufweist, der kleiner ist, als der maximale Durchmesser, so kommt es unweigerlich zu einer lockeren oder losen Lagerung der Leitung innerhalb der Durchführöffnung. Dadurch kann in nachteiliger Weise eine jeweilige Dichtigkeitsanforderung nur schlecht oder gar nicht erfüllt werden, es sein denn, die Leitung wird, wie oben beschrieben, innerhalb der Durchführöffnung verschweißt oder verklebt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit bereitzustellen, einen Durchmesser einer Durchführöffnung bedarfsgerecht an einen jeweiligen Leitungsdurchmesser einer Leitung, die durch die Durchführöffnung hindurchgeführt werden soll, anzupassen.
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Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die abhängigen Patentansprüche, die folgende Beschreibung sowie die Figuren beschrieben.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass mit Hilfe eines mehrteiligen Fixiersystems ein Durchmesser einer Durchführöffnung flexibel an einen jeweiligen Leitungsdurchmesser angepasst werden kann. Darüber hinaus verbessert diese Art der Fixierung gleich mehrere Nachteile von Tüllen oder ähnlichen flexiblen Durchführungsdichtungen.
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Durch die Erfindung ist ein Fixiersystem zum Fixieren zumindest einer Leitung innerhalb einer Durchführöffnung bereitgestellt. Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung kann die Durchführöffnung bevorzugt eine flächig ausgebildete Bauteilkomponente vollständig durchstoßen. Konkret kann es sich bei der Bauteilkomponente beispielsweise um einen Wandabschnitt eines Gehäuses handeln. Insbesondere kann es sich bei dem Gehäuse um ein Gehäuse für eine Hochvoltbatterie handeln, wie sie als elektrischer Speicher zum Speichern elektrischer Antriebsenergie für ein zumindest teilweise elektrisch angetriebenes Kraftfahrzeug eingesetzt werden kann. Die vorliegende Erfindung ist allerdings nicht beschränkt auf diesen Anwendungsbereich, sondern es kann sich bei der Bauteilkomponente um eine beliebige, bevorzugt flächig ausgebildete, Bauteilkomponente oder einen Wandabschnitt handeln.
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Eine solche Durchführöffnung kann dafür vorgesehen sein, eine Leitung oder auch mehrere Leitungen durch die jeweilige Bauteilkomponente hindurch zu leiten oder zu führen. Eine solche Durchleitung oder Durchführung kann, wie oben beschrieben, beispielsweise erforderlich werden, wenn eine Bauraumsituation eine derartige Leitungsführung erfordert und/oder eine Einsparung von Material und damit Gewicht und Kosten verbunden ist.
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Das erfindungsgemäße Fixiersystem ist mehrteilig ausgestaltet. Es weist eine Grundplatte und eine Verschlussplatte auf. Die Grundplatte und die Verschlussplatte weisen bevorzugt jeweilige deckungsgleiche Außenumrisse auf. Die Grundplatte weist zumindest eine Aussparung auf, die dazu ausgebildet ist, die zumindest eine Leitung aufzunehmen. Die Aussparung kann ein Loch in der Grundplatte sein, oder auch ein Durchbruch durch die Grundplatte. Die Aussparung kann auch ein im Wesentlichen U-förmiges oder V-förmiges und einseitig geöffnetes Profil aufweisen. Die zumindest eine Leitung kann durch die Aussparung hindurchgesteckt werden (falls die Aussparung ein Loch ist) oder in die Aussparung eingelegt oder eingeschoben werden (falls die Aussparung ein einseitig geöffnetes U- oder V-förmiges Profil aufweist). Für den Fall, dass die Aussparung als ein umfänglich geschlossenes Loch in der Grundplatte ausgebildet ist, weist das Loch bevorzugt einen Durchmesser auf, der zumindest dem maximalen Durchmesser der Leitung entspricht.
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Die erfindungsgemäße Grundplatte ist dazu ausgebildet, in der Durchführöffnung angeordnet und mittels Befestigungselementen in der Durchführöffnung befestigt zu werden. Insbesondere ist die Grundplatte dazu ausgebildet, formschlüssig in der Durchführöffnung angeordnet zu werden. Bevorzugt entspricht ein Außenumriss der Grundplatte einem Innenumriss der Durchführöffnung. In einem in der Durchführöffnung angeordneten Zustand verkleinert die Grundplatte also die Durchführöffnung auf eine der zumindest einen Aussparung entsprechende Durchführfläche. Mit anderen Worten ist der Außenumriss der Grundplatte bevorzugt in der Form korrespondierend zu dem Innenumriss der Durchführöffnung ausgebildet. Mit anderen Worten kann die Grundplatte in der Art eines Puzzleteils, insbesondere formschlüssig in die Durchführöffnung eingelegt werden, wobei sie dann passgenau oder formschlüssig in die Durchführöffnung passt. Bevorzugt ist die Grundplatte durch diese Passgenauigkeit allein in der Durchführöffnung befestigt. Bei derart eingelegter Grundplatte bleibt lediglich die der zumindest einen Aussparung entsprechende Durchführfläche erhalten. Mit anderen Worten ist die Durchführöffnung durch das Anordnen der Grundplatte auf die Aussparung verengt oder verkleinert. In die Aussparung kann gemäß einer der oben beschriebenen Möglichkeiten die zumindest eine Leitung eingelegt oder eingeschoben werden. Eine Längserstreckungsrichtung einer in der Aussparung aufgenommenen Leitung verläuft also schräg oder senkrecht zu einer Oberfläche der durch die Durchführöffnung durchstoßenen Bauteilkomponente.
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Die erfindungsgemäße Verschlussplatte ist dazu ausgebildet, an der Grundplatte angeordnet zu werden. Insbesondere ist die Verschlussplatte dazu ausgebildet, formschlüssig an der Grundplatte angeordnet zu werden. In einem an der Grundplatte angeordneten Zustand passt die Verschlussplatte die Durchführfläche an einen jeweiligen Leitungsdurchmesser der zumindest einen Leitung an. Mit anderen Worten kann mit Hilfe der Platten, also mit Hilfe der Grundplatte und der an der Grundplatte angeordneten Verschlussplatte, der Durchmesser der Durchführöffnung an einen Leitungsdurchmesser angepasst werden.
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Durch die Erfindung ergibt sich der Vorteil, dass eine Durchführöffnung in ihrer Größe oder in ihrem Durchmesser oder in ihrem Umfang bedarfsgerecht an einen jeweiligen Leitungsdurchmesser angepasst werden kann. Durch die Möglichkeit, einen jeweiligen Durchmesser der Durchführöffnung an einen jeweiligen Leitungsdurchmesser bedarfsgerecht anpassen zu können, kann in vorteilhafterweise eine Dichtigkeitsanforderung der Bauteilkomponente gewährleistet werden, unabhängig davon, welchen Durchmesser eine jeweils aktuell durch die Bauteilkomponente hindurchzuführende Leitung aufweist.
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Zu der Erfindung gehören auch Ausführungsformen, durch die sich zusätzliche Vorteile ergeben.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass die Verschlussplatte und/oder die Grundplatte dazu ausgebildet sind, zerstörungsfrei lösbar aneinander befestigt zu werden. Die Befestigung kann beispielsweise mittels Einschieben oder Aufschieben oder Anklemmen der Verschlussplatte an der Grundplatte realisiert sein. Es ist auch vorstellbar, die Grundplatte und die Verschlussplatte aus einem ferromagnetischen Material auszubilden, so dass die Verschlussplatte und die Grundplatte mit Hilfe einer magnetischen Anziehungskraft aneinander befestigt sein können. Des Weiteren ist die Herstellung im 3D - Druckverfahren einfach umsetzbar, da die Gestaltungsform besonders für diese Herstellungsart geeignet ist. Insbesondere kann im Zusammenhang mit einer Klemmbefestigung vorgesehen sein, dass die Grundplatte Rastöffnungen und die Verschlussplatte in der Form zu den Rastöffnungen korrespondierend ausgebildete Rastnasen oder umgekehrt aufweist. Auch kann die Verschlussplatte an der Grundplatte angeschraubt sein. Durch die Möglichkeit, die Platten (Grundplatte und/oder Verschlussplatte) des Fixiersystems reversibel oder zerstörungsfrei aneinander befestigen zu können, ergibt sich der Vorteil, dass eine jeweilige Leitung ausgetauscht oder innerhalb der Durchführöffnung verschoben werden kann, ohne dass die gesamte Bauteilkomponente, durch welche die Leitung hindurchgeführt ist, ebenfalls ausgewechselt werden muss. Bevorzugt ist die Befestigung der Grundplatte in der Durchführöffnung ebenfalls zerstörungsfrei lösbar, was vorteilhaft zusätzliche Flexibilität herstellt. Mit anderen Worten kann durch das Fixiersystem eine Montagelösung realisiert sein, mittels derer ein Wechsel einer jeweiligen Leitung oder ein Austauschen im Vergleich zu den bekannten Lösungen vereinfacht möglich ist. Dennoch kann eine derart dichte Verbindung zwischen Leitung und Durchführöffnung hergestellt werden kann, dass eine vorbestimmte Dichtigkeitsanforderung an ein Gehäuse, welches von der Leitung durchquert wird, erfüllt werden kann.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass die Befestigungselemente, mittels derer die Grundplatte in der Durchführöffnung befestigt ist, seitlich an der Grundplatte angeordnete Einschubleisten und/oder Federelemente zum Verspannen der Grundplatte in der Durchführöffnung und/oder Rastelemente zum Einrasten der Grundplatte in der Durchführöffnung umfassen. Es kann außerdem vorgesehen sein, dass die Grundplatte mittels zerstörungsfrei lösbarer Schrauben und/oder Steckelemente in der Durchführöffnung befestigt ist.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die Grundplatte und/oder die Verschlussplatte zumindest ein Führungselement auf, wobei die Verschlussplatte mittels des zumindest einen Führungselements bei einem Anordnen an der Grundplatte zwangsgeführt ist. Das Führungselement kann beispielsweise als eine Nut ausgebildet sein. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass eine Montage der Verschlussplatte an der Grundplatte sicher erfolgen kann, wobei die Leitungen insbesondere mit einer jeweils dafür geforderten Genauigkeit in ihrer Lage positioniert und/oder fixiert werden können.
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Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass die Grundplatte und/oder die Verschlussplatte segmentiert sind. Mit anderen Worten weist die Grundplatte und/oder die Verschlussplatte bevorzugt eine Vielzahl an Segmenten auf. Ein jeweiliges Segment ist bevorzugt in Bezug auf ein zu dem jeweiligen Segment benachbart angeordnetes weiteres Segment entlang zumindest einer vorbestimmten Verschieberichtung verschiebbar gelagert. Bevorzugt kann es also vorgesehen sein, dass die Grundplatte mehrere Segmente aufweist, wobei ein jeweiliges Segment der Grundplatte eine jeweilige Aussparung aufweist. Jeweilige Segmente der Grundplatte und/oder der Verschlussplatte können nun unabhängig voneinander und bezüglich zueinander entlang der vorbestimmten Verschieberichtung derart aufeinander zu und voneinander weg verschoben werden, dass pro Aussparung jeweils eine Leitung fixiert oder eingeklemmt werden kann, wobei die Leitungen unterschiedliche Durchmesser aufweisen können. Hierdurch können vorteilhaft Leitungen mit unterschiedlichen Durchmessern jeweils sicher und bedarfsgerecht innerhalb der Durchführöffnung zugleich mittels derselben Grundplatte und derselben Verschlussplatte fixiert werden. Die hier beschriebene Anordnung erhöht also in vorteilhafter Weise zusätzlich die Flexibilität der Leitungsdurchführung. Ein Verschieben der jeweiligen Segmente entlang der vorbestimmten Verschieberichtung kann bevorzugt stufenlos ausgeführt werden, es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass vorbestimmte Arretierpositionen der jeweiligen Segmente entlang der Verschieberichtung vordefiniert sind.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, dass die Verschlussplatte zumindest eine in der Form zu der zumindest einen Aussparung korrespondierend ausgebildete Gegenaussparung aufweist, wobei in einem an der Grundplatte angeordneten Zustand der Verschlussplatte die zumindest eine Aussparung und die zumindest eine Gegenaussparung zumindest bereichsweise überlappend angeordnet sind. Beispielsweise können die Aussparung und die Gegenaussparung jeweils eine abgerundete Form oder ein abgerundetes Profil aufweisen, das bevorzugt einen Außenumriss eines Querschnitts einer jeweiligen Leitung nachformt. Hierdurch können vorteilhafterweise auch Leitungen mit unregelmäßigen Querschnittsformen sicher fixiert werden.
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Um eine besonders dichte Abdichtung einer Leitungsdurchführung zu gewährleisten, kann es bevorzugt vorgesehen sein, dass entlang einer Innenumfangsfläche der zumindest einen Aussparung und/oder der zumindest einen Gegenaussparung zumindest bereichsweise eine Dichtmasse angeordnet ist. Die Dichtmasse kann beispielsweise aus einem Dichtgummi oder einer Dichtpaste ausgebildet sein. Hierdurch wird in vorteilhafterweise zum einen eine Dichtigkeit der Bauteilkomponente im Bereich der Durchführöffnung verbessert, zudem ist ein Toleranzausgleich geschaffen, der beispielsweise ein Atmen der Leitung erlaubt. Ein solches Atmen kann beispielsweise durch Temperaturschwankungen eines innerhalb der Leitung geführten Mediums verursacht sein. Es kann zusätzlich oder alternativ vorgesehen sein, dass die Verschlussplatte mittels einer elastischen Zugvorrichtung an der Grundplatte angeordnet ist. Die elastische Zugvorrichtung kann beispielsweise Federn und/oder Gummibänder umfassen. Hierdurch kann vorteilhaft die Verschlussplatte mit einer Vorspannung an der Grundplatte angeordnet sein und so zusätzlich eine jeweilige Leitung sicher fixieren oder einklemmen.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, dass die zumindest eine Aussparung eine Kontur oder Innenumrandung, insbesondere eine schlüssellochartige Kontur, aufweist, wobei die Kontur einen Durchführbereich mit einem ersten Durchmesser und einen Fixierbereich mit einem bezüglich des ersten Durchmessers verkleinerten zweiten Durchmesser aufweist. So kann beispielsweise eine Leitung mit einem gewissen Spiel durch den Durchführbereich hindurchgesteckt werden und dann in dem Fixierbereich eingeklemmt werden. Hierdurch ergibt sich in vorteilhafter Weise eine besonders einfache Montage oder Durchführung einer jeweiligen Leitung.
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Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass die zumindest eine Aussparung als ein einseitig offenes Langloch ausgebildet ist. Durch diese Ausgestaltung ergibt sich in vorteilhafter Weise eine besonders einfache Einlegemöglichkeit der Leitung in die Aussparung.
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Es kann auch vorgesehen sein, dass die Grundplatte als ein Kamm mit einer Vielzahl an Zinken ausgebildet ist, wobei jeweils zwischen zwei benachbart zueinander angeordneten Zinken als die zumindest eine Aussparung ein jeweiliger Zinkenzwischenraum besteht.
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Die Erfindung betrifft darüber hinaus ein Verfahren zum Fixieren zumindest einer Leitung innerhalb einer Durchführöffnung. Im Zuge des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein Fixiersystem mit einer Grundplatte und einer Verschlussplatte bereitgestellt, wobei die Grundplatte zumindest eine Aussparung aufweist. In einem Verfahrensschritt wird die Grundplatte in die Durchführöffnung eingelegt, wodurch die Durchführöffnung auf eine der zumindest einen Aussparung entsprechende Durchführfläche verkleinert wird. Gemäß einem weiteren Verfahrensschritt wird die zumindest eine Leitung in der zumindest einen Aussparung angeordnet oder durch diese durchgeführt oder in diese eingelegt. Um die Durchführfläche an einen Leitungsdurchmesser der Leitung anzupassen, wird die Verschlussplatte an der Grundplatte angeordnet. Schließlich wird die zumindest eine Leitung fixiert, indem das Fixiersystem, umfassend die Grundplatte und die Verschlussplatte, an einer die Durchführöffnung aufweisenden Bauteilkomponente befestigt wird. Hierzu können beispielsweise Schraubenlöcher derart an der Grundplatte und der Verschlussplatte angeordnet sein, dass durch sie hindurchgeführte Schrauben in korrespondierend ausgebildete Schraubenlöcher innerhalb eines die Durchführöffnung umlaufenden Randbereichs der Bauteilkomponente eingreifen. Alternativ kann eine Fixierung der zumindest einen Leitung erfolgen, indem zunächst die Grundplatte an der Bauteilkomponente befestigt wird und in einem darauffolgenden Schritt die Verschlussplatte wiederum an der Grundplatte befestigt wird. Wie oben beschrieben, kann dieses Befestigen beispielsweise durch einen Einschiebevorgang oder einen Aufschiebevorgang oder einen Klemm- oder Rastmechanismus erfolgen. Auch ein magnetisches Befestigen kann vorgesehen sein.
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Zu der Erfindung gehören auch Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens, die Merkmale aufweisen, wie sie bereits im Zusammenhang mit den Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Fixiersystems beschrieben worden sind. Aus diesem Grund sind die entsprechenden Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens hier nicht noch einmal beschrieben.
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Die Erfindung umfasst auch die Kombinationen der Merkmale der beschriebenen Ausführungsformen.
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Im Folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt:
- 1 eine schematische Vorder- und Rückansicht einer Grundplatte und einer Verschlussplatte;
- 2 eine schematische Darstellung eines Vibrationstilgers, umfassend ein Oberteil und ein Unterteil;
- 3 eine schematische Darstellung einer Einbausituation eines Fixiersystem;
- 4 eine schematische Darstellung eines Verfahrens zum Fixieren zumindest einer Leitung.
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Bei den im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispielen handelt es sich um bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung. Bei den Ausführungsbeispielen stellen die beschriebenen Komponenten der Ausführungsformen jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden.
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Daher soll die Offenbarung auch andere als die dargestellten Kombinationen der Merkmale der Ausführungsformen umfassen. Des Weiteren sind die beschriebenen Ausführungsformen auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
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In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen jeweils funktionsgleiche Elemente.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Fixiersystems 10. Das Fixiersystem 10 umfasst eine Grundplatte 12 sowie eine Verschlussplatte 14. 1 zeigt eine jeweilige Grundplatte 12 und eine Verschlussplatte 14 jeweils in einer Vorderansicht (linke Seite) und einer Rückansicht (rechte Seite). Die gezeigte Grundplatte 12 weist beispielhaft vier Aussparungen 16 auf. Eine jeweilige Aussparung 16 ist dazu ausgebildet, eine nicht in 1 gezeigte Leitung 18 (vgl. 3) aufzunehmen. Das Aufnehmen kann beispielsweise durch ein Einlegen oder ein Einschieben oder ein Einstecken erfolgen. Die Grundplatte 12 der 1 weist jeweils vier Schraubenlöcher oder Befestigungselemente 20 auf. Mittels der Befestigungselemente 20 kann die Grundplatte 12 in einer nicht in 1 gezeigten Durchführöffnung befestigt werden. Auch kann die Grundplatte 12 mittels der Befestigungselemente 20 an einer die Durchführöffnung aufweisenden Bauteilkomponente befestigt werden. Eine solche Bauteilkomponente kann beispielsweise ein Gehäuseabschnitt eines Batteriegehäuses sein. Bevorzugt entspricht ein Innenumfang der Durchführöffnung einem Außenumfang der Grundplatte 12.
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Die in 1 gezeigte Verschlussplatte 14 weist beispielhaft vier Gegenaussparungen 22 auf. Die Gegenaussparungen 22 sind gemäß der in 1 gezeigten Ausführungsform in der Form korrespondierend und gespiegelt zu den Aussparungen 16 der Grundplatte 12 ausgebildet. Gemäß der in 1 gezeigten Ausführungsform sind sowohl die Aussparungen 16 als auch die Gegenaussparungen 22 als einseitig offene oder geöffnete Langlöcher ausgebildet. Ebenso wie die Grundplatte 12 weist die Verschlussplatte 14 der 1 Schraubenlöcher als Befestigungselemente 20 auf. Mittels der Schraubenlöcher oder Befestigungselemente 20 kann das Fixiersystem 10, umfassend die Grundplatte 12 sowie die Verschlussplatte 14, an der genannten Bauteilkomponente befestigt werden. Wie in der 1 gezeigt, können die Schraubenlöcher derart an der Grundplatte 12 und der Verschlussplatte 14 angeordnet sein, dass durch sie hindurchgeführte und hier nicht gezeigte Schrauben in korrespondierend ausgebildete Schraubenlöcher innerhalb eines die Durchführöffnung umlaufenden Randbereichs der genannten Bauteilkomponente eingreifen. Durch ein Einklemmen einer Leitung 18 in einer der Aussparungen 16 unter Zuhilfenahme der Verschlussplatte 14 kann die Leitung 18 also sicher in der Durchführöffnung fixiert werden.
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Handelt es sich bei der Bauteilkomponente, wie oben beschrieben, beispielsweise um ein Gehäuse für eine Batterie, so kann es vorteilhaft vorgesehen sein, eine jeweilige Leitung 18 an einem gegenüberliegenden Ende des Batteriegehäuses durch eine weitere Durchführöffnung hindurch wieder aus diesem herauszuführen. Um eine Eigenschwingung oder gar ein Durchbrechen der Leitung 18 im Inneren des Gehäuses zwischen den beiden Durchführöffnungen zu vermeiden, kann in vorteilhafter Weise ein Schwingungsdämpfer 24, so wie er in der 2 gezeigt ist, eingesetzt werden. Der Schwingungsdämpfer 24 weist ein Oberteil 26 sowie ein Unterteil 28 auf. Der Schwingungsdämpfer 24 kann beispielsweise aus einem Schaum oder einem Schaumstoff hergestellt sein. Bevorzugt wird eine Leitung 18 in einer Einkerbung 30 des Oberteils 26 verklebt und danach durch das Unterteil 28 an dem Oberteil 26 fixiert. Wie in 2 gezeigt, kann das Unterteil 28 in vorteilhafter Weise zu der Einkerbung oder den Einkerbungen 30 des Oberteils 26 in der Form korrespondierend ausgebildete Vertiefungen 32 aufweisen. Das Unterteil 28 kann beispielsweise mittels hier nicht gezeigter Steckdübel oder anderer geeigneter Fixierelemente an dem Oberteil 26 befestigt werden.
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3 zeigt nun unter Bezugnahme auf die im Zusammenhang mit den 1 und 2 gezeigten und beschriebenen Komponenten eine beispielhafte Einbausituation eines Fixiersystems 10. 3 zeigt hierzu beispielhaft vier Leitungen 18, welche in der beschriebenen Art und Weise in dem Fixiersystem 10 aufgenommen sind. In der in 3 gezeigten, beispielhaften Einbausituation verlaufen die vier Leitungen 18 quer durch ein Batteriegehäuse oder eine Bauteilkomponente hindurch. In etwa auf halber Strecke zwischen den Durchführöffnungen ist ein Schwingungsdämpfer 24 angeordnet, um die Leitungen 18 zu stabilisieren und eine Eigenschwingung der Leitungen 18 zu unterbinden.
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4 zeigt unter Bezugnahme auf die in den vorangegangen 1 bis 3 gezeigten und beschriebenen Komponenten eine schematische Darstellung eines Verfahrens zum Fixieren zumindest einer Leitung 18 innerhalb einer Durchführöffnung, welche beispielsweise in einer Gehäusewand angeordnet sein kann. In einem Verfahrensschritt S1 wird ein Fixiersystem 10 mit einer Grundplatte 12 und einer Verschlussplatte 14 bereitgestellt, wobei die Grundplatte 12 zumindest eine Aussparung 16 aufweist. In einem Verfahrensschritt S2 wird die Grundplatte 12 in die Durchführöffnung eingelegt, wodurch die Durchführöffnung auf eine der zumindest einen Aussparung 16 entsprechende Durchführfläche verkleinert wird. In einem weiteren Verfahrensschritt S3 wird die zumindest eine Leitung 18 in der zumindest einen Aussparung 16 angeordnet. Daraufhin wird in einem Verfahrensschritt S4 die Verschlussplatte 14 an der Grundplatte 12 befestigt, wodurch die Durchführfläche an einen Leitungsdurchmesser der zumindest einen Leitung 18 angepasst wird. Schließlich erfolgt ein Fixieren der zumindest einen Leitung 18 in einem Verfahrensschritt S5 dadurch, dass das Fixiersystem 10 an einer die Durchführöffnung aufweisenden Bauteilkomponente befestigt wird. Alternativ kann das Befestigen oder Fixieren der zumindest einen Leitung 18 dadurch erfolgen, dass zunächst die Grundplatte 12 in einem Verfahrensschritt S6 an der Bauteilkomponente und in einem darauffolgenden Verfahrensschritt S7 die Verschlussplatte 14 an der Grundplatte 12 befestigt wird. Wie oben beschrieben, kann dies beispielsweise durch einen Klemmmechanismus realisiert sein.
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Die zumindest eine Leitung 18 kann also mit Hilfe eines mehrteiligen Fixiersystems 10 oder Haltesystems in einem Gehäuse, beispielsweise einem Batteriegehäuse, befestigt werden. Hierzu kann stirnseitig an dem Gehäuse jeweils eine Durchführöffnung eingefräst werden. In die Durchführöffnung wird eine Grundplatte 12 des Fixiersystems 10 eingelegt. In einem Leitungsschacht kann mittig ein Oberteil 26 eines zweiteiligen Dämpfungstilgers oder Schwingungsdämpfers 24 verklebt werden. Die dann eingelegte zumindest eine Leitung 18 wird stirnseitig bevorzugt mit einem Schieber oder einer Verschlussplatte 14 fixiert. Die Verschlussplatte 14 kann ihrerseits gemeinsam mit der Grundplatte 12 an dem Batteriegehäuse verschraubt werden. Daraufhin kann der Schwingungsdämpfer 24 oder Vibrationstilger mit dem Tilgerunterteil 28 komplettiert werden, der von unten die zumindest eine Leitung 18 an das bereits verklebte Oberteil 26 bevorzugt formschlüssig anbindet. Ein Wechsel der zumindest einen derart befestigten Leitung 18 ist ohne großen Aufwand beziehungsweise ohne Beschädigung des genannten Batteriegehäuses möglich. Eine Beschädigung der Leitung 18, beispielsweise durch Schwingungsbruch, wird durch den mittig positionierten Vibrationstilger oder Schwingungsdämpfer 24 vermieden. Eine beispielsweise toleranzbedingte Abweichung jeweiliger beteiligter Bauteile kann mit dem beschriebenen Fixiersystem 10 ohne Funktionseinbußen ausgeglichen werden.
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Die vorliegende Erfindung offenbart also ein mehrteiliges Haltersystem oder Fixiersystem 10, mittels welchem zumindest eine Leitung 18 beispielsweise an Stirnseiten eines Gehäuses fixiert werden kann, wobei das Fixiersystem 10 als Montagelösung ausgeführt ist. Damit ist bevorzugt ein Wechsel der zumindest einen Leitung 18 ohne großen Aufwand möglich. Zusätzlich kann zur Vermeidung von Eigenresonanzen und Schwingungen ein bevorzugt zweiteiliger Schwingungsdämpfer 24 aus Schaum verbaut werden.
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Insgesamt zeigen die Beispiele, wie ein Rohrhaltersystem für eine Gehäusedurchführung von Leitungen bereitgestellt werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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