-
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugscheinwerfer.
-
Den Scheinwerfern von Kraftfahrzeugen kommt neben ihrer eigentlichen Hauptaufgabe, eine optimale Ausleuchtung der Fahrbahn unter Einhaltung der gesetzlichen Randbedingungen zu erreichen, auch eine große Bedeutung für das Design eines Kraftfahrzeugs zu. Über das Design der Kraftfahrzeugscheinwerfer kann der Gesamteindruck des Kraftfahrzeugs wesentlich beeinflusst werden und damit bestimmte Kundengruppen gezielt angesprochen werden.
-
Aus dem Stand der Technik sind zwei Ansätze bekannt, um das Erscheinungsbild des Kraftfahrzeugscheinwerfers, abhängig von deren Betriebszustand, zu verändern.
-
Die
WO 2014/167241 A1 beschreibt einen Kraftfahrzeugscheinwerfer, bei dem die Hauptlichtmodule bei Bedarf so verschwenkt werden können, dass sie direkt hinter der Lichtaustrittsfläche positioniert sind. Dann ist das entsprechende Lichtmodul aktiv. Wenn das Lichtmodul nicht aktiv ist, wird es nach hinten und oben weggeklappt, so dass es von außen nicht sichtbar ist. Diese Mechanik ist sehr aufwändig. Nachteilig ist außerdem, dass die Einstellung des Hauptlichtmoduls von dieser Mechanik abhängt. Durch Fertigungstoleranzen des Schwenkmechanismus und den während der Lebensdauer auftretenden Verschleiß ist es sehr schwer, die Einstellung des Hauptlichtmoduls über die gesamte Lebensdauer innerhalb der gesetzlich vorgegebenen Grenzen zu halten.
-
Aus der
US 2012/0051070 A1 ist ein weiterer Kraftfahrzeugscheinwerfer bekannt, bei dem ein Nebenlichtmodul, insbesondere das Tagfahrlicht, sich hinter der Austrittsfläche befindet, wenn es aktiv ist. Wenn das Hauptlichtmodul aktiv ist, dann wird das Tagfahrlicht nach oben weggeschwenkt. Dies erfolgt ebenfalls mit einem Kurvengetriebe mit zwei Hebeln und zwei Führungen. Dieses Kurvengetriebe funktioniert im Wesentlichen nur dann, wenn das Tagfahrlicht eine gekrümmte Oberfläche hat, die in etwa der Krümmung der Lichtaustrittsfläche entspricht. Entsprechend müssen auch die Führungen gekrümmt sein, um das Tagfahrlicht in der nicht aktiven Position halten zu können.
-
Die Hebel des Kurvengetriebes sind nicht fest mit dem Gehäuse des Kraftfahrzeugscheinwerfers verbunden, sondern in einer nicht näher beschriebenen Führung beweglich geführt. Dieses Kurvengetriebe ist hinsichtlich ihrer Anwendbarkeit beschränkt und außerdem relativ aufwändig.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kraftfahrzeugscheinwerfer bereitzustellen, welcher die Nachteile des Standes der Technik überwindet, einfach aufgebaut ist und insbesondere eine hohe Wiederholgenauigkeit bei der Positionierung der Nebenlichtmodule, vor allem in der aktiven Stellung, gewährleistet. Außerdem soll das Ein- bzw. Ausschwenken des oder der Nebenlichtmodule geräuscharm und rasch erfolgen.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Kraftfahrzeugscheinwerfer umfassend ein Gehäuse, ein Hauptlichtmodul sowie mindestens ein weiteres Licht- und/oder Leuchtenmodul, sowie einen Linearaktuator mit einem Grundkörper und einem Stellglied, wobei das Licht- und/oder Leuchtenmodul schwenkbar an dem Gehäuse angeordnet ist, wobei zwischen dem Licht-und/oder Leuchtenmodul und dem Gehäuse ein Kurvengetriebe vorgesehen ist, wobei ein Grundkörper des Linearaktuators mit dem Gehäuse verbunden ist, und wobei das Stellglied des Linearaktuators mit dem Kurvengetriebe gekoppelt ist, dadurch gelöst, dass das Kurvengetriebe mindestens einen Schwenkhebel aufweist, dass der mindestens eine Schwenkhebel mit dem Stellglied des Linearaktuators gekoppelt ist, und dass das Licht- und/oder Leuchtenmodul direkt oder mittelbar mit dem oder den Schwenkhebeln verbunden ist.
-
Bei dem erfindungsgemäßen Kurvengetriebe sind einer oder mehrere Schwenkhebel direkt an dem Gehäuse des Kraftfahrzeugscheinwerfers über ein erstes Gelenk gelagert. An dem Schwenkhebel ist das Licht- und/oder Leuchtenmodul direkt oder mittelbar befestigt. Im Ergebnis ist das erfindungsgemäße Kurvengetriebe einfach im Aufbau. Daher benötigt es wenig Platz im Gehäuse des Kraftfahrzeugscheinwerfers und ermöglicht trotzdem eine Vielzahl von Konfigurationen.
-
Bei einer ersten Ausführungsform weist das Kurvengetriebe einen Schwenkhebel auf, der über ein Lager drehbar an dem Gehäuse gelagert ist. Das Licht-und/oder Leuchtenmodul ist mit dem Schwenkhebel verbunden ist. Ein Grundkörper des Linearaktuators ist über ein erstes Gelenk mit dem Gehäuse gekoppelt ist, während das Stellglied des Linearaktuators über ein zweites Gelenk mit dem Schwenkhebel gekoppelt ist. (3, 4)
-
Bei der Variante mit nur einem Schwenkhebel ist die Toleranzkette sehr kurz. Somit können sehr präzise und mit hoher Wiederholgenauigkeit Schwenkbewegungen zwischen einer aktiven Stellung des Licht- und/oder Leuchtenmoduls und einer deaktivierten Stellung erreicht werden.
-
Bei einer zweiten Ausführungsform weist das Kurvengetriebe zwei Schwenkhebel auf, die über erste Lager drehbar an dem Gehäuse gelagert sind und über zweite Lager mit dem Licht- und/oder Leuchtenmodul verbunden ist, während das Stellglied des Linearaktuators mit mindestens einem der Schwenkhebel gekoppelt ist. (7, 8)
-
Durch diese Kinematik ist es möglich, dass sich das Licht- und/oder Leuchtenmodul auf einer gekrümmten Bahn bewegt, wenn es von der aktiven Position in die deaktivierte Position geschwenkt wird. Gleichzeitig ist es möglich, dass die Lichtaustrittsrichtung des Licht- und/oder Leuchtenmoduls unverändert bleibt. Dadurch ist es möglich, die Lichtaustrittsrichtung des Licht- und/oder Leuchtenmoduls bei der Montage des Scheinwerfers einmal exakt einzustellen. Im Laufe der gesamten Lebenszeit des Kraftfahrzeugscheinwerfers wird diese einmal eingestellte Lichtaustrittsrichtung nicht und nur sehr in sehr geringem Maße durch Verschleiß und Alterung verändert. Im Ergebnis ist somit eine sehr genaue Positionierung und Ausrichtung des Licht- und/oder Leuchtenmoduls möglich.
-
Die Abstände D1 der ersten Lager und die Abstände D2 der zweiten Lager sind oftmals gleich groß; es ist aber auch möglich, dass die Abstände D1 und D2 verschieden groß sind, dann erfährt das Licht-und/oder Leuchtenmodul nicht nur eine translatorische, sondern auch eine rotatorische Bewegung, wenn der Linearaktuator betätigt wird. Das eröffnet weitere Freiheiten beim Design des Kraftfahrzeugscheinwerfers.
-
Durch die konstruktiv vorgebbaren Abstände kann die Kinematik des Kurvengetriebes zusätzlich beeinflusst werden. Außerdem wird mit zunehmendem Abstand der Gelenke voneinander die Ausrichtung des Licht- und/oder Leuchtenmoduls präziser. Bei einer langen Bauform des Kraftfahrzeugscheinwerfers kann dadurch eine nochmals exaktere Ausrichtung des Lichtaustritts aus dem Licht- und/oder Leuchtenmodul erreicht werden.
-
Das Kurvengetriebe kann so ausgebildet sein, dass mindestens einer der Schwenkhebel eine Kulisse aufweist, dass das Stellglied mindestens einen Zapfen oder einen Kulissenstein aufweist, und dass jeweils eine Kulisse und ein Zapfen oder ein Kulissenstein eine Koppelstelle zwischen Stellglied und Schwenkhebel bilden. Diese Koppelstelle ist fertigungs- und montagetechnisch sehr günstig. Sie erlaubt gerade und gekrümmte Kulissen.
-
Diese Kulissenführung ermöglicht weitere Freiheitsgrade bei der Gestaltung der Schwenkbewegung.
-
Um die während des Betriebs auf das Stellglied wirkenden seitlichen Kräfte aufzufangen, ist in erfindungsgemäßer Ausgestaltung vorgesehen, dass das Stellglied in eine Führung geführt ist, diese Linearführung kann entweder am Gehäuse des Kraftfahrzeugscheinwerfers oder dem Grundteil des Linearaktuators befestigt sein. Je nach Ausführungsform ist die eine oder die andere Variante vorzuziehen.
-
Dadurch werden die Präzision der Schwenkbewegung, aber auch die Lebensdauer und die Geräuschentwicklung beim Verschwenken des Licht- und/oder Leuchtenmoduls positiv beeinflusst.
-
Bevorzugt ist der Linearaktuator ein elektro-mechanischer Linearaktuator und umfasst optional einen Schrittmotor. Dadurch lässt sich eine sehr kompakte Bauweise realisieren. Außerdem kann der Schrittmotor sehr gut angesteuert werden.
-
Das Hauptlichtmodul kann in bevorzugter Ausgestaltung eine Abblendlicht- und/oder eine Fernlichtfunktion übernehmen. Das Licht und/oder Leuchtenmodul kann beispielsweise die Funktion eines Tagfahrlichts, eines Positionslichts, aber auch eines Blinkers übernehmen.
-
Die erfindungsgemäße Kinematik kann nicht nur mit einem Licht- und/oder Leuchtenmodul realisiert werden, sondern es ist auch möglich, dass der Kraftfahrzeugscheinwerfer insgesamt zwei Licht- und/oder Leuchtenmodule und zwei Kurvengetriebe aufweist, die von einem gemeinsamen Linearaktuator betätigt werden. Es ist alternativ auch möglich, dass für jedes Licht- und/oder Leuchtenmodul ein gesonderter Linearaktuator vorhanden ist. Dann können die Licht- und/oder Leuchtenmodule unabhängig voneinander in die aktive bzw. die deaktivierte Position geschwenkt werden.
-
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Zeichnung, deren Beschreibung und den Patentansprüchen entnehmbar. Alle in der Zeichnung, deren Beschreibung und den Patentansprüchen offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich sein.
-
Figurenliste
-
Es zeigen:
- 1 und 2 eine stark vereinfachte schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugscheinwerfers;
- 3 und 4 ein erstes Ausführungsbeispiel in zwei Positionen;
- 5 und 6 ein zweites Ausführungsbeispiel in zwei Positionen;
- 7 und 8 ein drittes Ausführungsbeispiel in zwei Positionen; und
- 9 eine Prinzipskizze zur Veranschaulichung der möglichen Schwenkbewegungen.
-
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
-
Alle Figuren sind stark vereinfachte und auf das Wesentliche beschränkte Darstellungen. Anhand der 1 und 2 werden die Funktionen des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugscheinwerfers 1 erläutert. Sie zeigen einen Längsschnitt eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugscheinwerfers 1. Der Kraftfahrzeugscheinwerfer 1 umfasst ein Gehäuse 2 und eine transparente Abdeckscheibe 5, durch die das Licht eines Hauptlichtmoduls 6 bzw. eines oder mehrerer Licht- und/oder Leuchtenmodule 7 austritt. Eine Lichtaustrittsrichtung 3 ist durch Pfeile angedeutet.
-
Das Hauptlichtmodul 6 und das oder die Leuchtenmodule 7, 8 sind im Inneren des Gehäuses 2 angeordnet. Das Hauptlichtmodul 6 kann beispielsweise die Funktionen Abblendlicht und/oder Fernlicht ausführen.
-
Das Gehäuse 2 ist vorzugsweise aus Kunststoff gefertigt. Die Abdeckscheibe 5 besteht aus Glas oder Kunststoff. Auf der Abdeckscheibe 5 können zumindest bereichsweise optisch wirksame Elemente (z. B. Prismen oder Zylinderlinsen) angeordnet sein, um das hindurchtretende Licht zu streuen (sogenannte Streuscheibe). Es ist aber auch denkbar, dass die Abdeckscheibe 5 ohne solche optisch wirksamen Elemente ausgebildet ist (sogenannte klare Scheibe).
-
Das erste Licht- und/oder Leuchtenmodul 7 sowie das optionale zweite Licht- und/oder Leuchtenmodul 8 können beispielsweise die Funktionen eines Tagfahrlichts, eines Positionslichts, aber auch die Funktion eines Blinkers übernehmen.
-
Dabei können alle gängigen Techniken, wie z.B. LEDs, Matrixscheinwerfer, und andere Techniken zum Einsatz kommen. Es können Laserdioden eingesetzt werden und es kann auch eine Bündelungsoptik, insbesondere ein Reflektorteil, für das Hauptlichtmodul 6 vorhanden sein.
-
In der in 1 dargestellten Konfiguration sind die Licht- und/oder Leuchtenmodule 7, 8 aktiv. Sie sind - in Richtung des Lichtaustritts 3 gesehen - vor dem Hauptlichtmodul 6 angeordnet, so dass in dieser Konstellation das Hauptlichtmodul 6 nicht funktionsfähig ist. Dadurch ist die Silhouette des Scheinwerfers bzw. der Lichtmodule 6, 7 und 8 hinter der transparenten Scheibe 5 sehr niedrig. Dadurch lässt sich ein sehr flaches und dynamisches Design des Kraftfahrzeugscheinwerfers 1 realisieren.
-
In 2 ist die Situation dargestellt, dass das Hauptlichtmodul 6, welches beispielsweise als Fernlicht oder als Abblendlicht dient, aktiv ist. Dazu werden das Licht- und/oder Leuchtenmodul 7 sowie das optionale Licht- und/oder Leuchtenmodul 8 nach oben bzw. unten geschwenkt, so dass das aus dem Hauptlichtmodul 6 austretende Licht (siehe die Pfeile 3) ungehindert durch die transparente Abdeckscheibe 5 aus dem Gehäuse 2 austreten kann.
-
Eine Schwenkbewegung, welche die Licht- und/oder Leuchtenmodule 6, 7 machen, um von der in 1 dargestellten Position in die in 2 dargestellte Position zu gelangen, ist in der 2 durch eine unterbrochenen Linie 4 angedeutet.
-
Wenn nur das Licht- und/oder Leuchtenmodul 7 oder das Licht- und/oder Leuchtenmodul 8 vorhanden ist, dann verringert sich die Bauhöhe des Gehäuses 2 entsprechend und es lässt sich eine nochmals verringerte Bauhöhe des Scheinwerfers 1 realisieren.
-
In den 3 und 4 ist ein erstes, sehr vereinfachtes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kurvengetriebes dargestellt. Gleiche Bauteile haben die gleichen Bezugszeichen und es gilt das bezüglich der anderen Figuren Gesagte entsprechend.
-
Im Inneren des Gehäuses 2 sind ein Hauptlichtmodul 6 sowie ein erstes Licht- und/oder Leuchtenmodul 7 angedeutet. Das Licht- und/oder Leuchtenmodul 7 ist über ein Kurvengetriebe schwenkbar mit dem Gehäuse 2 verbunden. Das Kurvengetriebe umfasst bei diesem Ausführungsbeispiel einen Schwenkhebel 9, der über ein Lager 10 drehbar an dem Gehäuse 2 gelagert ist.
-
In einer alternativen Ausführung ist das Leuchtenmodul 7 an dem Hauptlichtmodul 6 beweglich an einem Lager 10 gelagert, welches am Hauptlichtmodul 6 angeordnet ist. Der Linearaktuator 11 ist ebenfalls an dem Hauptlichtmodul 6 angeordnet. In dieser Ausführung kann die Einheit bestehend aus Hauptlichtmodul 6 und Leuchtenmodul 7 außerhalb des Scheinwerfers aufgebaut werden, was die Montage vereinfacht.
-
Die Schwenkbewegung wird von einem Linearaktuator 11 ausgeführt. Der Linearaktuator 11 umfasst einen Grundkörper 12 und ein Stellglied 13. Der Grundkörper 12 ist über ein erstes Gelenk 14 an dem Gehäuse 2 befestigt, während das Ende des Stellglieds 13 über ein zweites Gelenk 15 mit dem Schwenkarm 9 gekoppelt ist.
-
In der 3 ist das Stellglied 13 in den Grundkörper 12 eingefahren dargestellt. Infolgedessen befindet sich das am Schwenkhebel 9 angeordnete Licht- und/oder Leuchtenmodul 7 in einer Position vor dem Hauptlichtmodul 6; das Licht- und/oder Leuchtenmodul 7 ist aktiv.
-
Wenn nun der Linearaktuator 11 entsprechend angesteuert wird, so dass das Stellglied 13 aus dem Grundkörper 12 ausfährt, verändert sich der Abstand zwischen den Gelenken 14 und 15 und infolgedessen führt der Schwenkhebel 9 eine Schwenk- oder Drehbewegung von etwa 90° um das Lager 10 aus. Dadurch wird das Licht- und/oder Leuchtenmodul 7 nach oben weggeschwenkt (siehe 4).
-
Danach kann das Hauptlichtmodul 6 aktiviert werden und die vom Hauptlichtmodul 6 erzeugten Lichtstrahlen können durch die transparente Abdeckscheibe 5 nach außen aus dem Scheinwerfer 1 austreten.
-
Der Abstand zwischen dem Lager 10 und dem Gelenk 15 ist in der 3 mit „a1“ bezeichnet. Der Abstand zwischen dem Lager 10 und dem Licht- und/oder Leuchtenmodul 7 ist in der 3 mit „a2“ bezeichnet. Die Abstände a1 und a2 müssen nicht gleich sein. In vielen Fällen ist a2 größer als a1. Dadurch kann eine Übersetzung der Stellbewegung des Linearaktuators 11 erreicht werden. Die Verbindunglinie vom zweiten Gelenk 15 zum Lager 10 und die Verbindunglinie vom Lager 10 zu dem Licht- und/oder Leuchtenmodul 7 müssen nicht auf einer Linie liegen, sondern können, wie in den 3 und 4 dargestellt, unter einem stumpfen Winkel zueinander verlaufen. Das ermöglicht weitere Freiheitsgrade beim Design des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugscheinwerfers 1.
-
Diese Ausführungsform eines Kurvengetriebes ist sehr einfach im Aufbau und trotzdem sehr funktional. Es benötigt lediglich ein Lagers 10, über welches der Schwenkhebel 9 am Gehäuse 2 drehbar gelagert ist, und einen Linearaktuator 11, der für die gewünschte Schwenkbewegung sorgt.
-
In den 5 und 6 ist ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugscheinwerfers dargestellt. Ein Unterschied zwischen dem ersten Ausführungsbeispiel (3 und 4) und dem zweiten Ausführungsbeispiel (5 und 6) besteht darin, dass in dem Schwenkhebel 9 eine Kulisse 16 ausgebildet ist. Über einen Zapfen 17 oder einen Kulissenstein (nicht dargestellt) ist ein Ende des Stellglieds 13 des Linearaktuators 11 mit der Kulisse 16 und damit auch mit dem Schwenkhebel 9 gekoppelt. Damit das Stellglied 13 nicht seitlich ausweichen kann, ist es in einer Führung 18 axial verschiebbar geführt. Die Führung 18 kann eine Bohrung sein und ist an dem Gehäuse 2 angeordnet.
-
Selbstverständlich ist eine Führungsbohrung nur eine von verschiedenen Möglichkeiten der Führung des Stellglieds 13. Die Führung 18 verhindert, dass das Stellglied 13 seitlich ausweichen kann. Dadurch bestehet eine eindeutige Zuordnung zwischen der Position des Stellglieds 13 relativ zu dem Grundkörper 12 des Linearaktuators 11 und dem Schwenkhebel 9.
-
In der 5 ist das Licht- und/oder Leuchtenmodul 7 aktiv. Das Stellglied 13 befindet sich in einer „eingefahrenen“ Position. Wenn das Stellglied 13 aus dem Grundkörper 12 ausgefahren wird, dann bewegt sich der Zapfen 17 in der Kulisse 16 und der Schwenkhebel 9 macht eine Schwenkbewegung von etwa 90° um das Lager 10 (siehe 6).
-
Danach kann das Hauptlichtmodul 6 aktiviert werden und die vom Hauptlichtmodul 6 erzeugten Lichtstrahlen können durch die transparente Abdeckscheibe 5 nach außen aus dem Scheinwerfer 1 austreten.
-
Die Kulisse 16 muss nicht, wie in 5 und 6 dargestellt, als gerader „Schlitz“ ausgebildet sein. Es ist vielmehr auch möglich, eine gekrümmte Kulisse 16 vorzusehen. Durch die Form der Kulisse 16 lassen sich weitere Freiheitsgrade bei der Schwenkbewegung realisieren. Insbesondere kann ein variables Übersetzungsverhältnis, abhängig von der Position des Schwenkarms 9 innerhalb des Gehäuses 2, erreicht werden.
-
Das ist vor allem dann vorteilhaft, wenn die die Positionsgenauigkeit in der in 5 dargestellten aktiven Stellung optimiert werden soll. Auch können Antriebsleistung und Stellgeschwindigkeit sowie die. die Dauer der Schwenkbewegung durch eine geeignete Gestaltung der Kulisse 16 optimiert werden.
-
Den beiden Ausführungsbeispielen gemäß der 3 bis 6 ist gemeinsam, dass das Licht- und/oder Leuchtenmodul 7 fest mit dem Schwenkhebel 9 verbunden ist und der Schwenkhebel 9 eine Schwenkbewegung um das Lager 10 ausführt.
-
In den 7 und 8 ist ein drittes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugscheinwerfers dargestellt. Bei diesem Ausführungsbeispiel ändert sich die Ausrichtung des Licht- und/oder Leuchtenmoduls 7 nicht. Das Leuchtenmodul 7 macht eine viertelkreisförmige Schwenkbewegung, ohne seine Ausrichtung zu verändern. Dies wird erfindungsgemäß dadurch realisiert, dass zwei Schwenkhebel 9 und 9.2 vorgesehen sind, die mit Lagern 10.1 und 10.2 am Gehäuse 2 drehbar gelagert sind. Das Licht- und/oder Leuchtenmodul 7 ist mit einer Grundplatte 7.1 über Lager 19.1, 19.2 mit den Schwenkhebeln 9 und 9.2 drehbar verbunden.
-
Die Schwenkhebel 9 und 9.2. weisen Kulissen 16. und 16.2 auf, in die wiederum Zapfen 17 und 17.2 des Stellglieds 13 eingreifen.
-
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Schwenkhebel 9, 9.2 parallel zueinander angeordnet und die geometrischen Verhältnisse beider Schwenkhebel 9, 9.2 (Abstand zwischen dem Lager 10 und dem Zapfen 17 bzw. dem Lager 10 und den Lagern 19 sind gleich). Dadurch macht das Licht- und/oder Leuchtenmodul eine translatorische Bewegung, ohne seine Ausrichtung zu ändern, wenn das Stellglied von der in 7 dargestellten Position in die in 8 dargestellte Position verfahren wird.
-
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß der 7 und 8 ist nicht nur ein Licht- und/oder Leuchtenmodul 7 schwenkbar angeordnet, sondern es gibt noch ein zweites Licht- und/oder Leuchtenmodul 8, das in entsprechender Weise über ein zweites Kurvengetriebe über das Stellglied 13 des Linearaktuators 11 betätigt wird. Das erste und das zweite Kurvengetriebe sind baugleich. Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurden die Bauteile des zweiten Kurvengetriebes nicht mit Bezugszeichen versehen.
-
Es ist auch möglich, bei dem ersten und dem zweiten Ausführungsbeispiel ein zweites Licht- und/oder Leuchtenmodul und ein zweites Kurvengetriebe vorzusehen.
-
Dazu wird das erste Licht- und/oder Leuchtenmodul 7 und das erste Kurvengetriebe gewissermaßen um eine Symmetrieebene gespiegelt, wie das exemplarisch in den 7 und 8 dargestellt ist.
-
In der in 7 dargestellten Position sind die Licht- und/oder Leuchtenmodule 7, 8 aktiv und das Hauptlichtmodul 6 wird von den genannten Licht- und/oder Leuchtenmodulen 7, 8 verdeckt.
-
In der in 8 dargestellten Position ist das Stellglied 13 des Linearaktuators ausgefahren und infolgedessen sind die Licht- und/oder Leuchtenmodule 7, 8 sind aus der Lichtaustrittsfläche des Hauptlichtmoduls 6 herausgeschwenkt. In dieser Position ist das Hauptlichtmodul 6 aktiv.
-
Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind in der 8 keine Bezugszeichen eingetragen.
-
In den 1 bis 8 ist die Situation dargestellt, dass die Schwenkachse der Licht- und/oder Leuchtenmodule 7, 8 parallel zur Fahrbahn liegt. Das Licht- und/oder Leuchtenmodul 7 bzw. die Licht- und/oder Leuchtenmodule 7, 8 schwenken dadurch nach oben bzw. nach unten weg, wenn sie deaktiviert werden sollen und geben die Lichtaustrittsfläche des Hauptlichtmoduls 6 frei.
-
Es ist jedoch auch möglich, mit der gleichen Kinematik ein Schwenken um eine orthogonal zur Fahrbahn verlaufende Achse zu realisieren. Dies ist im rechten Teil der 9 angedeutet. Die Schwenkachse ist in diesem Fall vertikal ausgerichtet. Sie ist als gestrichelte Linie 20 dargestellt. Im linken Teil der 9 ist die Konstellation dargestellt, dass die Schwenkachse horizontal bzw. parallel zur Fahrbahn verläuft. Dementsprechend schwenken die Licht- und/oder Leuchtenmodule 7 und 8 nach oben bzw. nach unten aus der Lichtaustrittsfläche des Hauptlichtmoduls 6 heraus.
-
Die in der Beschreibung verwandten Begriffe „erstes“, „zweites“ und „drittes“ dienen zur Unterscheidung von Bauteilen und Funktionen, die mehrfach vorhanden sind. Es ist damit keine Reihen- oder Rangfolge verbunden. Auch impliziert beispielsweise die Bezeichnung „drittes Gelenk“ nicht notwendiger Weise, das Vorhandensein eines „ersten Gelenks“ und/oder eines „zweiten Gelenks“.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Scheinwerfer
- 2
- Gehäuse
- 3
- Lichtaustrittsrichtung
- 4
- Pfeil
- 5
- transparente Abdeckscheibe
- 6
- Hauptlichtmodul
- 7
- Licht-und/oder Leuchtenmodul
- 7.1
- Grundplatte
- 8
- Licht-und/oder Leuchtenmodul
- 9
- Schwenkhebel
- 10, 10.1, 10.2
- Lager
- 11
- Linearaktuator
- 12
- Grundkörper
- 13
- Stellglied
- 14
- erstes Gelenk
- 15
- zweites Gelenk
- 16
- Kulisse
- 17
- Zapfen
- 18
- Führung
- 19.1, 19.2
- Lager
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- WO 2014/167241 A1 [0004]
- US 2012/0051070 A1 [0005]