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Die Erfindung betrifft eine Anschlussbaugruppe für eine Ventileinheit sowie eine Ventileinheit mit einer Anschlussbaugruppe.
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Ventileinheiten umfassen in der Regel eine Anordnung von mehreren Ventilen, die an einer gemeinsamen Anschlussplatte montiert sind und die über gemeinsame Hauptversorgungskanäle mit verschiedenen zu dosierenden Medien versorgt werden. Zu diesem Zweck zweigen von den Hauptversorgungskanälen Leitungen zu jedem Ventil ab. Die Leitungen erstrecken sich zumindest abschnittsweise durch die Anschlussplatte und münden jeweils in einen Ventilplatz.
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Häufig ist es gewünscht, dass nicht alle Ventile mit denselben Medien versorgt werden, sondern dass mehrere Ventile mit unterschiedlichen Medien oder mit demselben Medium, jedoch in einer unterschiedlichen Druckstufe versorgt werden. Um dies zu erreichen, ist es erforderlich, bestimmte Strömungswege abzudichten, indem Absperrelemente in ausgewählten Fluidkanälen angeordnet werden. Die bekannten Lösungen sind jedoch aufwendig zu montieren. Zudem ist eine nachträgliche Umpositionierung der Absperrelemente nach erfolgter Montage der Ventileinheit nicht mehr beziehungsweise nur unter großem Aufwand möglich.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine einfache und flexible Möglichkeit zur individuellen Versorgung von Ventilen einer Ventileinheit mit verschiedenen Medien oder Medien unterschiedlicher Druckstufen bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Anschlussbaugruppe für eine Ventileinheit mit einer Anschlussplatte, an der mindestens zwei Ventilplätze zum Anschluss je eines Magnetventils ausgebildet sind, wobei mindestens zwei strömungsmäßig voneinander getrennte Fluidkanäle durch die Anschlussplatte jeweils zu einer Ausgangsöffnung an jedem Ventilplatz führen. Die Anschlussbaugruppe umfasst des Weiteren mindestens ein kombiniertes Dicht-und Durchlasselement, das zwei entgegengesetzte Seiten und einen Durchlasskanal, der von einer Eintrittsöffnung an einer Seite zur entgegengesetzten Seite führt, und eine an die Eintrittsöffnung angrenzende Dichtfläche hat, wobei die Ausgangsöffnung eines der Fluidkanäle mit dem Durchlasskanal des Dicht- und Durchlasselements fluchtet und die Dichtfläche den anderen Fluidkanal verschließt. Das Dicht- und Durchlasselement ist folglich am Ventilplatz angeordnet.
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Das bedeutet, dass mittels des Dicht- und Durchlasselements der Strömungsweg eines der beiden Fluidkanäle, die zu einem Ventilplatz führen, blockiert werden kann, sodass aus dem verschlossenen Fluidkanal kein Medium an dem Ventilplatz austreten kann. Aus dem anderen der beiden Fluidkanäle kann ein zu dosierendes Medium durch den Durchlasskanal zu einem Fluideingang eines Ventils fließen. Insbesondere ist für jedes an einem Ventilplatz angeordnete Ventil individuell einstellbar, welcher Fluidkanal verschlossen und welcher offen ist, also welches Medium von dem Ventil dosiert werden soll.
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Die erfindungsgemäße Anschlussbaugruppe hat somit den Vorteil, dass auf einfache Weise die Verteilung von Medien zu verschiedenen Ventilplätzen beziehungsweise zu verschiedenen Ventilen reguliert werden kann. Insbesondere ist die Anschlussbaugruppe besonders variabel.
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Indem das Dicht- und Durchlasselement an dem Ventilplatz angeordnet ist, ist es zudem besonders einfach zugänglich. Dadurch ist es möglich, das Dicht- und Durchlasselement bei Bedarf zu entfernen und gegebenenfalls neu zu positionieren, selbst nachdem die Anschlussbaugruppe bereits montiert ist. Insbesondere kann das Dicht- und Durchlasselement von der Anschlussbaugruppe entfernt werden, ohne dass weitere Bauteile oder Befestigungsmittel gelöst werden müssen, solange noch kein Ventil an dem Ventilplatz befestigt ist. Die Anschlussbaugruppe bietet somit eine besonders hohe Flexibilität und Variabilität, da bis zur Montage der Ventile an der Anschlussplatte festgelegt werden kann, welcher Fluidkanal verschlossen werden soll beziehungsweise welches Medium einem Ventil zugeführt werden soll.
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Dabei ist das Dicht- und Durchlasselement vorzugsweise nicht im Fluidkanal, sondern außerhalb des abzudichtenden Fluidkanals angeordnet. Dies trägt ebenfalls dazu bei, dass das Dicht- und Durchlasselement einfach montiert und bei Bedarf ebenso einfach umpositioniert werden kann.
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Unter einem Dicht- und Durchlasselement ist ein Element zu verstehen, das gleichzeitig einen Fluidstrom blockieren und einen weiteren Fluidstrom freigeben kann.
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Der Durchlasskanal verläuft vorzugsweise schräg von der ersten Seite des Dicht- und Durchlasselements zur entgegengesetzten Seite. Anders ausgedrückt liegt eine Austrittsöffnung des Dicht- und Durchlasselements in Draufsicht auf den Ventilplatz nicht direkt über der Ausgangsöffnung eines Fluidkanals, sondern versetzt zu diesem. Auf diese Weise wird der Vorteil erreicht, dass eine Austrittsöffnung des Dicht- und Durchlasselements unabhängig davon, welcher der beiden Fluidkanäle an einem Ventilplatz verschlossen wird, an derselben Position liegen und dabei mit einem Fluideingang eines an dem Ventilplatz angeordneten Ventils fluchten kann. Dies trägt zu einem besonders einfachen und flexiblen Aufbau der Anschlussbaugruppe bei. Insbesondere muss in der Anschlussplatte selbst nicht unterschieden werden, welcher der beiden Fluidkanäle verschlossen ist und welcher mit dem Ventil strömungsverbunden ist.
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Gemäß einer Ausführungsform ist die Dichtfläche und/oder die Eintrittsöffnung zum Durchlasskanal des Dicht- und Durchlasselements von einer Dichtkontur am Dicht- und Durchlasselement umgeben, die sich insbesondere von einer Seite des Dicht- und Durchlasselements erhebt. Dadurch ist die Dichtfunktion des Dicht- und Durchlasselements optimiert. Genauer gesagt liegt das Dicht- und Durchlasselement entlang der Dichtkontur besonders zuverlässig an der Anschlussplatte an.
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Beispielsweise ist die Dichtkontur wulstförmig. Anders ausgedrückt hat die Dichtkontur einen halbkreisförmigen Querschnitt.
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Vorzugsweise ist die Dichtkontur einteilig mit dem Dicht- und Durchlasselement geformt oder an das Dicht- und Durchlasselement angespritzt. Auf diese Weise ist die Dichtkontur besonders einfach am Dicht- und Durchlasselement angebracht.
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Beispielsweise weist das Dicht- und Durchlasselement einen Kunststoff auf oder besteht aus einem Kunststoff. Kunststoffe sind besonders kostengünstig.
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Insbesondere weist das Dicht- und Durchlasselement ein Elastomer auf oder besteht aus einem Elastomer. Die Verwendung eines Elastomers hat den Vorteil, dass ein aus einem Elastomer gefertigtes Dicht- und Durchlasselement komprimierbar ist, wodurch eine besonders gute Dichtfunktion erreicht wird.
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Beispielweise ist das Dicht- und Durchlasselement ein einteilig gefertigtes Spritzgussteil.
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Es ist auch denkbar, dass ein Grundkörper des Dicht- und Durchlasselements aus einem starren Kunststoff gefertigt ist und lediglich die Dichtkontur aus einem Elastomer besteht, insbesondere aus einem thermoplastischen Elastomer. Dadurch ist die Dichtkontur komprimierbar und sorgt für eine zuverlässige Abdichtung, während das Dicht- und Durchlasselement insgesamt besonders formstabil ist.
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Die Kontur des Dicht- und Durchlasselements ist in einer Draufsicht vorzugsweise um 180° drehsymmetrisch. Dadurch ist das Dicht-und Durchlasselement in mindestens zwei unterschiedlichen Stellungen montierbar.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Dicht- und Durchlasselement in zwei Stellungen, die durch Drehen des Dicht- und Durchlasselements entstehen, an dem Ventilplatz montierbar, derart, dass in jeder Stellung eine andere der mindestens zwei Ausgangsöffnungen am Ventilplatz abgedichtet ist und die jeweils weitere, d. h. die nicht abgedeckte Ausgangsöffnung fluchtend mit dem Fluideingang des Dicht- und Durchlasselements angeordnet ist. Insbesondere entstehen die beiden Stellungen durch Drehen des Dicht- und Durchlasselements um 180° in der Ebene, die die Anlagefläche bildet, d.h. um eine Achse senkrecht zu dieser Ebene. Dies hat den Vorteil, dass mit einem einzigen Dicht- und Durchlasselement wahlweise jede der beiden Ausgangsöffnungen an dem Ventilplatz verschlossen werden kann. Auf diese Weise lässt sich die Anzahl an notwendigen Bauteilen gering halten. Insbesondere muss bei der Montage der Anschlussbaugruppe nicht zwischen verschiedenen Dicht- und Durchlasselementen unterschieden werden.
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An den mindestens zwei Ventilplätzen ist insbesondere jeweils eine vorzugsweise zum Dicht- und Durchlasselement zumindest abschnittsweise komplementäre Vertiefung zur formschlüssigen Aufnahme des Dicht- und Durchlasselements vorgesehen. Dies trägt zur einfachen und zuverlässigen Montage bei. Wenn das Dicht- und Durchlasselement in der Vertiefung angeordnet ist, befindet es sich automatisch in einer Position, in der eine Ausgangsöffnung am Ventilplatz abgedichtet ist. Folglich wird vermieden, dass das Dicht- und Durchlasselement in einer Lage montiert wird, in der eine Ausgangsöffnung am Ventilplatz nur unzureichend abgedichtet wird.
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Die Vertiefung erlaubt insbesondere eine Montage des Dicht und Durchlasselements in zwei um 180° verdrehten Einbaupositionen.
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Um auf den ersten Blick zu erkennen, wie das Dicht- und Durchlasselement orientiert ist beziehungsweise welcher der Fluidkanäle von dem Dicht- und Durchlasselement abgedichtet ist, ist beispielsweise eine Markierung zur Kennzeichnung der Einbauposition am Dicht- und Durchlasselement vorgesehen.
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Gemäß einer Ausführungsform sind mindestens zwei Hauptversorgungskanäle vorgesehen, die entlang der Anschlussplatte verlaufen, insbesondere in der Anschlussplatte, und von denen jeweils zu jedem Ventilplatz einer der mindestens zwei separaten Fluidkanäle abzweigt, die in der Anschlussplatte zu den Ausgangsöffnungen verlaufen. Auf diese Weise kann jeder Ventilplatz mit mindesten zwei unterschiedlichen Medien und/oder mit Medien unterschiedlicher Druckstufen versorgt werden.
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Das Dicht- und Durchlasselement hat beispielsweise eine rechteckige Grundstruktur mit an entgegengesetzten Seiten und entgegengesetzten Enden der Seiten abstehenden Zungen. Die Zungen liegen sich somit diagonal gegenüber. Anders ausgedrückt hat das Dicht- und Durchlasselement eine S-Form. Dadurch ist das Dicht- und Durchlasselement verdrehsicher montierbar.
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Das Dicht- und Durchlasselement ist plattenförmig, d. h., es hat eine geringe Dicke und ist im Wesentlichen flach. Vorzugsweise ist die Dichtstruktur maximal 3 mm dick.
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Gemäß einer Ausführungsform führen weitere Versorgungsleitungen in der Anschlussplatte zu einer Anschlussseite, an der der Ventilplatz vorhanden ist, und münden dort aus. Diese können dazu dienen, ein an dem Ventilplatz angeordnetes Ventil mit Energie zu versorgen, zum Beispiel mit Druckluft. Alternativ oder zusätzlich können weitere Fluidzuleitungen und Fluidableitungen vorgesehen sein.
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Die Aufgabe wird des Weiteren erfindungsgemäß gelöst durch eine Ventileinheit mit einer Anschlussbaugruppe, die wie vorhergehend beschrieben ausgebildet ist, und mit mindestens zwei Ventilen, insbesondere Magnetventilen, die an den Ventilplätzen der Anschlussbaugruppe angeordnet sind. Mittels der erfindungsgemäßen Ventileinheit kann die Verteilung von Fluiden zu mehreren Ventilen besonders einfach geregelt werden.
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Das Dicht- und Durchlasselement ist dabei zwischen der Anschlussplatte der Anschlussbaugruppe und dem Ventil angeordnet. Der Durchlasskanal des Dicht-und Durchlasselements bildet also eine Strömungsverbindung zwischen dem Fluidkanal der Anschlussplatte und dem Ventil und führt von der Ausgangsöffnung am Ventilsitz zu einem Fluideingang des Ventils.
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In montiertem Zustand der Ventileinheit dient das Ventil als Niederhalter für das Dicht- und Durchlasselement. Es sind also keine weiteren Befestigungselemente erforderlich, um das Dicht- und Durchlasselement zu montieren.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und aus den beiliegenden Zeichnungen, auf die Bezug genommen wird. In den Zeichnungen zeigen:
- - 1 eine erfindungsgemäße Ventileinheit mit einer erfindungsgemäßen Anschlussbaugruppe und mehreren Ventilen,
- - 2 einen Ventilplatz einer erfindungsgemäßen Anschlussbaugruppe mit einem Dicht- und Durchlasselement, das in einer ersten Stellung montiert ist,
- - 3 einen Querschnitt durch die Anschlussplatte aus 2,
- - 4 einen Ventilplatz einer erfindungsgemäßen Anschlussbaugruppe mit einem Dicht- und Durchlasselement, das in einer zweiten Stellung montiert ist,
- - 5 einen Querschnitt durch die Anschlussplatte aus 4,
- - 6 ein Dicht- und Durchlasselement in einer Frontansicht,
- - 7 das Dicht- und Durchlasselement aus 6 in einer Rückansicht,
- - 8 und 9 das Dicht- und Durchlasselement jeweils in einer perspektivischen Ansicht,
- - 10 Vertiefungen an einem Ventilplatz zur Aufnahme von Dicht- und Durchlasselementen,
- - 11 zwei durch eine Anschlussplatte verlaufende Fluidkanäle und
- - 12 die Fluidkanäle aus 11 mit einem angrenzenden Dicht- und Durchlasselement.
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1 zeigt eine Ventileinheit 10, die auch als Ventilinsel bezeichnet werden kann. Diese umfasst eine Anschlussbaugruppe 12 mit einer Anschlussplatte 14 sowie mehrere Ventile 16, insbesondere Magnetventile.
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Die Ventile 16 sind an Ventilplätzen 18 montiert, die an der Anschlussplatte 14 vorgesehen sind. Jedes der Ventile 16 kann individuell ein Medium dosieren, welches dem Ventil 16 über die Anschlussplatte 14 zugeführt wird.
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In 1 ist ein Ventilplatz 18 zur besseren Veranschaulichung unbesetzt dargestellt.
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2 zeigt eine Teilansicht der Anschlussbaugruppe 12, insbesondere eine Draufsicht auf einen einzelnen Ventilplatz 18 der Anschlussbaugruppe 12. Die übrigen Ventilplätze 18 der Anschlussplatte 14 sind identisch ausgeführt.
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In den 2 und 3 sind die vorhandenen Schnittstellen zwischen der Anschlussbaugruppe 12 und den Ventilen 16 zu erkennen.
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Zum einen sind in der Anschlussplatte 14 zwei strömungsmäßig voneinander getrennte Fluidkanäle 20, 22 vorgesehen, die durch die Anschlussplatte 14 jeweils zu einer Ausgangsöffnung 24, 26 am Ventilplatz 18 führen (siehe 3).
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Um sämtliche Ventilplätze 18 gleichermaßen mit Medium zu versorgen, sind zwei Hauptversorgungskanäle 50, 52 vorgesehen, die in 1 lediglich schematisch veranschaulicht sind. Die Hauptversorgungskanäle 50, 52 verlaufen entlang der Anschlussplatte 14, genauer gesagt in der Anschlussplatte 14. Von dem ersten Hauptversorgungskanal 50 zweigt zu jedem Ventilplatz 18 jeweils ein erster Fluidkanal 20 ab und von dem zweiten Hauptversorgungskanal 52 zweigt zu jedem Ventilplatz 18 ein zweiter, von dem ersten Fluidkanal 20 separater Fluidkanal 22 ab.
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Neben den Fluidkanälen 20, 22 sind weitere Versorgungsleitungen 23, 25 in der Anschlussplatte 14 vorgesehen, die zu einer Anschlussseite 27, an der der Ventilplatz 18 vorhanden ist, führen und dort ausmünden. Die Anschlussseite 27 ist die Seite, an der die Ventile 16 angeschlossen sind.
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Die Versorgungsleitungen 23, 25 dienen beispielsweise dazu, die Ventile 16 mit Druckluft zu versorgen, oder es handelt sich um weitere Fluidzuleitungen oder Fluidableitungen Leitungen.
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Durch die Fluidkanäle 20, 22 kann jeweils ein Medium in Richtung zu einem Ventil 16 hin befördert und mittels des Ventils 16 dosiert werden.
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In den Fluidkanälen 20, 22 können dabei unterschiedliche Medien oder dasselbe Medium in unterschiedlichen Druckstufen gefördert werden.
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Von den einzelnen Ventilen 16 soll jedoch immer nur ein bestimmtes Medium dosiert werden.
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Das heißt, dass im Betrieb der Ventileinheit 10 lediglich einer der beiden Fluidkanäle 20, 22 an einem Ventilplatz mit einem Fluideingang eines Ventils 16 strömungsverbunden sein soll, während der andere der beiden Fluidkanäle 20, 22 verschlossen sein soll.
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Dies wird erreicht, indem am Ventilplatz 18 der Anschlussplatte 14 ein kombiniertes Dicht- und Durchlasselement 28 angeordnet ist, welches einen Strömungsweg durch einen der beiden Fluidkanäle 20, 22 verschließt.
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Bei dem in den 2 und 3 dargestellten Szenario ist ein erster Fluidkanal 20 verschlossen, während durch den zweiten Fluidkanal 22 ein Medium zum Ventil 16 strömen kann.
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Wie aus 3 ersichtlich ist, hat das Dicht- und Durchlasselement 28 zwei entgegengesetzte Seiten 30, 32 und einen Durchlasskanal 34, der von einer Eintrittsöffnung 36 an der Seite 30 zur entgegengesetzten Seiten 32 führt.
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Der Durchlasskanal 34 verläuft dabei schräg durch das Dicht- und Durchlasselement 28 von der Seite 30 zur Seite 32. Optional kann sich der Durchlasskanal 34 von der Eintrittsöffnung 36 ausgehend aufweiten.
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Eine Wandung des Durchlasskanals 34 kann gekrümmt sein, insbesondere konkav gekrümmt.
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Des Weiteren hat das Dicht- und Durchlasselement 28 eine an die Eintrittsöffnung 36 angrenzende Dichtfläche 38.
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Wenn das Dicht- und Durchlasselement 28 wie in den 2 und 3 veranschaulicht an dem Ventilplatz 18 angeordnet ist, fluchtet die Ausgangsöffnung 24 des zweiten Fluidkanals 22 mit dem Durchlasskanal 34 des Dicht- und Durchlasselements 28. Der erste Fluidkanal 20 ist durch die Dichtfläche 38 verschlossen.
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In den 4 und 5 ist ein weiteres Szenario dargestellt, bei dem nicht der erste Fluidkanal 20 durch die Dichtfläche 38 verschlossen ist, sondern der zweite Fluidkanal 22. Entsprechend fluchtet die Ausgangsöffnung 26 des ersten Fluidkanals 20 mit dem Durchlasskanal 34 des Dicht- und Durchlasselements 28.
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In beiden Szenarien wird ein identisches Dicht- und Durchlasselement 28 verwendet. Dieses wird nachfolgend anhand der 6 bis 9 im Detail beschrieben. Dabei zeigen die 6 und 7 das Dicht- und Durchlasselement 28 in einer Front- und einer Rückansicht und die 8 und 9 das Dicht- und Durchlasselement 28 perspektivisch von schräg vorne beziehungsweise schräg hinten.
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Wie in den 7 und 9 zu sehen ist, sind sowohl die Dichtfläche 38 als auch die Eintrittsöffnung 36 zum Durchlasskanal 34 von einer ringförmigen, insbesondere wulstförmigen Dichtkontur 40 umgeben. In Draufsicht hat die Dichtkontur 40 die Form einer Acht.
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Die Dichtkontur 40 ist einteilig mit dem Dicht- und Durchlasselement 28 geformt oder an dieses angespritzt.
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Beispielsweise ist das Dicht- und Durchlasselement 28 ein einteiliges Spritzgussbauteil, vorzugsweise aus Kunststoff, insbesondere aus einem Elastomer.
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Abgesehen von der Dichtkontur 40, die sich von der Seite 30 des Dicht- und Durchlasselements 28 erhebt, hat das Dicht- und Durchlasselement 28 eine konstante Dicke.
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Die Kontur des Dicht- und Durchlasselements 28 ist, wie in den 6 und 7 zu sehen, um 180° drehsymmetrisch.
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Genauer gesagt hat das Dicht- und Durchlasselement 28 eine rechteckige Grundstruktur 42, die in 6 gestrichelt veranschaulicht ist, mit an entgegengesetzten Seiten und entgegengesetzten Enden der Seiten abstehenden Zungen 44. Die Zungen 44 liegen sich, in einer Draufsicht betrachtet, diagonal gegenüber.
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Aufgrund der um 180° drehsymmetrischen Kontur lässt sich das Dicht- und Durchlasselement 28 in zwei Stellungen am Ventilplatz 18 montieren. Die beiden Stellungen entstehen durch Drehen des Dicht- und Durchlasselements 28 um 180°, insbesondere innerhalb einer Ebene, wobei sich die Ebene entlang einer Anlagefläche des Dicht- und Durchlasselements zur Anschlussplatte 14 erstreckt und die Drehachse senkrecht zur Ebene steht.
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In den unterschiedlichen Stellungen dichtet das Dicht- und Durchlasselement 28 jeweils eine andere der mindestens zwei Ausgangsöffnungen 24, 26 am Ventilplatz 18 ab, während die jeweils weitere Ausgangsöffnung 24, 26 fluchtend mit der Eintrittsöffnung 36 des Dicht- und Durchlasselements 28 angeordnet ist. Dies geht bereits aus den 2 bis 5 hervor.
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Um zu erkennen, in welcher Position das Dicht- und Durchlasselement 28 zu montieren ist, hat das Dicht- und Durchlasselement 28 eine Markierung 46 an der Seite 32, die auch in montiertem Zustand des Dicht-und Durchlasselements 28 an der Anschlussplatte 14 zu sehen ist. Die Markierung 46 ist beispielsweise eine beim Herstellen des Dicht- und Durchlasselements 28 in die Oberfläche eingebrachte Struktur. Im veranschaulichten Ausführungsbeispiel ist die Markierung 46 ein Pfeil.
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Die 10 und 11 zeigen jeweils einen Teil zweier Ventilplätze 18 mit zwei Dicht- und Durchlasselementen 28 in einer Explosionsdarstellung, wobei die Dicht-und Durchlasselemente 28 jeweils in einer unterschiedlichen Stellung angeordnet sind. Um die Fluidkanäle 20, 22 sichtbar zu machen, ist die Anschlussplatte 14 in 11 transparent dargestellt. In 10 ist eine Anlagefläche am Ventilplatz 18 ausgeblendet, um eine Sicht auf die Versorgungsleitungen 23, 25 zu ermöglichen.
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Um das Dicht- und Durchlasselement 28 am Ventilplatz 18 aufnehmen zu können, ist, am Ventilplatz 18 eine Vertiefung 48 vorgesehen (siehe 10).
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Die Vertiefung 48 ist zum Dicht- und Durchlasselement 28 abschnittsweise komplementär. Somit ist eine formschlüssige Aufnahme des Dicht- und Durchlasselements 28 in der Vertiefung 48 möglich.
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Die Tiefe der Vertiefung 48 ist dabei maximal so groß wie die Dicke des Dicht-und Durchlasselements 28, vorzugsweise etwas kleiner. So kann das Dicht- und Durchlasselement 28 in der Vertiefung 48 ein Stück weit komprimiert werden, wodurch eine besonders zuverlässige Dichtwirkung erreicht wird.
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12 zeigt ergänzend die Fluidkanäle 20, 22 mit einem angrenzenden Dicht-und Durchlasselement 28. Insbesondere ist in 12 zu sehen, wie die Ausgangsöffnungen der Fluidkanäle 20, 22 von der Dichtkontur 40 umgeben sind.
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In der Ventileinheit 10 ist an jedem Ventilplatz 18 ein Dicht- und Durchlasselement 28 angeordnet. Folglich kann mittels der Dicht- und Durchlasselemente 28 für jedes Ventil 16 individuell festgelegt werden, mit welchem Medium dieses versorgt werden soll.