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Die Erfindung betrifft einen Schwingungstilger gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie dem Oberbegriff von Anspruch 11.
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Derartige Schwingungstilger werden bei Kraft- und Nutzfahrzeugen verwendet, um Schwingungen im Bereich des Lenkrades aufzunehmen und diesen entgegenzuwirken. Die bei diesen Fahrzeugen während der Fahrt oder auch im Stillstand mit laufendem Motor auftretenden Schwingungen können sich auf die Lenksäule und von dort aus auf das Lenkrad übertragen. Ein dadurch vibrierendes Lenkrad wird jedoch von Nutzern als unangenehm empfunden. Um diesen Schwingungen am Lenkrad entgegenzuwirken und, um den Fahrkomfort zu verbessern, sind Schwingungstilger entweder direkt an der Lenksäule oder im Lenkrad unterhalb eines dort befindlichen Airbagmoduls anbringbar. Es sind auch Lenkräder bekannt, die das Airbagmodul oder auch den Gasgenerator als Schwingmasse für den Schwingungsdämpfer einbeziehen.
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Bisher bekannte Schwingungstilger, beispielsweise in der
DE 10 2004 038 023 B4 beschrieben, weisen zumindest ein Federelement aus einem elastomeren Material auf, an welchem weitere Anbauelemente, beispielsweise ein Aufnahmeflansch und/oder ein Befestigungsflansch jeweils aus einem anderen Material gebildet als das Federelement, beispielsweise aus einer metallischen Legierung, chemisch angebunden und/oder formschlüssig anvulkanisiert sind, wobei diese Ausbildungen in einem Vulkanisationswerkzeug hergestellt werden. Bisher bekannte Schwingungstilger werden nämlich zumeist über eine per Anvulkanisation realisierte erste Verbindung mit dem Aufnahmeflansch verbunden, um den Gasgenerator zu tragen, und über eine per Anvulkanisation realisierte zweite Verbindung mit einem Befestigungsflansch verbunden, um an einem Modulboden des Lenkrads befestigt und/oder beim Einbau ausgerichtet zu werden. Daher sind bisher bekannte Anbauelemente und Federelemente untrennbar stoff- und/oder formschlüssig miteinander verbunden und bilden, obgleich evtl. unterschiedlicher Materialien, ein einteiliges Element aus.
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Derartige Schwingungstilger sind jedoch aufwändig in der Herstellung, da ein Automatisierungsgrad dadurch niedrig ist, dass die Anbauelemente händisch zur Vulkanisation in das entsprechende Werkzeug eingelegt werden müssen.
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Zudem weisen Anbauelemente und ggf. auch die Federelemente bisher bekannter Schwingungstilger komplexe Geometrien auf, da sie Fixierungsstellen, wie Löcher und Hinterschnitte für einen dauerhaften Halt aufweisen müssen. Die Anbauelemente müssen zudem sehr präzise gefertigt sein und weisen daher kleine Maßtoleranzgrenzen auf, um eine Fehlvulkanisation durch ungewollten Materialfluss zu verhindern. Zudem müssen die Anbauelemente aus gleichem Grund sehr präzise im Vulkanisationswerkzeug positioniert und abgedichtet werden. Entsprechend komplex und teuer fallen geeignete Herstellungswerkzeuge aus.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Schwingungstilger zu schaffen, welcher die Nachteile des Standes der Technik zumindest in Teilen überwindet, insbesondere einfacher herstellbar und geringerkomplex konstruiert ist sowie einen erhöhten Automatisierungsgrad bei seiner Herstellung ermöglicht.
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Hauptmerkmale der Erfindung sind im kennzeichnenden Teil von Anspruch 1 und Anspruch 11 angegeben. Ausgestaltungen sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 10.
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Erfindungsgemäß wird daher ein Schwingungstilger für ein Kraftfahrzeuglenkrad vorgeschlagen, welches einen Gasgenerator für einen Lenkradairbag als Trägheitsmasse umfassen kann, wobei der Schwingungstilger ein im wesentlichen hohlzylinder- oder hohlkegelstumpfförmiges Federelement aus einem elastomeren Material, welches mit dem Kraftfahrzeuglenkrad und/oder einem Kraftfahrzeuglenkradmodul verbindbar ist, sowie einen mit dem Federelement verbundenen Trägerring umfasst, welcher mit dem Gasgenerator verbindbar ist. Das Federelement und der Trägerring sind als separate Bauteile ausgebildet und/oder das Federelement ist als monolithisches Gummiformteil ausgebildet.
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Mittels des erfindungsgemäßen Schwingungstilgers müssen zu dessen Herstellung nunmehr keine zumeist metallischen Anbauelemente mehr vor einer Vulkanisation des Federelements aus einem elastomeren Material in ein Werkzeug eingelegt werden. Ein Verbinden von Anbauelementen mit dem Federelement ist auf einen Zeitpunkt nach dem Vulkanisieren des Federelements verlagert. Dadurch sinken menschliche Handhabungsfehler bei der Herstellung, die Anzahl der Fehlerquellen als solche sowie die Kosten der Herstellung und Primärmontage. Auch die Kosten für eine Sekundärmontage können erheblich reduziert werden. In gleichem Zuge steigen jedoch die Design- und Konstruktionsspielräume, da beispielsweise Formkavitäten für die Vulkanisation gewählt werden können, die Hinterschnitte aufweisen, da ein Entformen aufgrund der Abwesenheit metallischer und daher starrer Anbauelemente erheblich erleichtert und ggf. erst ermöglicht ist.
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Vorteilhaft ist auch, die Formkomplexität des Federelements und der Anbauteile erheblich geringer ausfällt, da sie keine Vorrichtungen mehr für ein formschlüssiges Ineinandergreifen während der Vulkanisation aufweisen müssen.
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Der Trägerring ist als separates Element zumindest nicht an das Federelement anvulkanisiert, obgleich beide Elemente miteinander eine erste Verbindung ausbilden können. Der Trägerring kann auch auf Formschlusslöcher verzichten, da beim Urformen des Federelements im Vulkanisationswerkzeug kein Verbinden mit dem Trägerring stattfindet. Das Federelement kann mit dem Trägerring eine Baugruppe ausbilden.
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Als monolithisch im Sinne der Erfindung sollen Elemente gelten, die aus einem einzigen Stück bestehen und aus einem Stück hergestellt sind. Als separat im Sinne der Erfindung sollen Elemente gelten, die einzeln für sich und separat voneinander hergestellt sind. Als einteilig sollen im Sinne der Erfindung Elemente gelten, die zumindest teilweise miteinander hergestellt sind, beispielsweise ein anvulkanisiertes Element. Als Montage soll der Einbau des Schwingungstilgers in ein Lenkradmodul aufgefasst werden.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung des Schwingungstilgers umfasst das Federelement einen im Wesentlichen nach radial innen ragenden Innenflansch, welcher in eine umfangsseitig verlaufende Außenringnut des Trägerrings eingreifend ausgebildet ist, wobei das Federelement und der Trägerring hierüber eine form- und/oder kraftschlüssige sowie gasdichte erste Verbindung ausbilden können. Die Ausbildung einer derartigen Verbindung führt dazu, dass beim Zusammenbau des Schwingungstilgers der Innenflansch in einfacher Weise in die Außenringnut einschnappt und dort zumindest in axialer Richtung vorpositioniert ist. Eine große Überdeckung von Innenflansch und Außenringnut führt zudem dazu, dass eine gasdichte Verbindung mit einfachen Mitteln realisiert werden kann. Je nach Ausgestaltung der Kontur von Innenflansch und Außenringnut können diese auch labyrinthartig zusammenwirken, was eine Gasdichtheit erhöht.
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Es ist gemäß einer weiteren Ausgestaltung des Schwingungstilgers nach der Erfindung auch denkbar, dass das Federelement und der Trägerring eine Crimpverbindung miteinander ausbilden. Hierbei können axiale Kräfte auf die Außenringnut aufgebracht werden, um den Innenflansch zwischen den Wandabschnitten der Außenringnut zu verklemmen.
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Weiterbildungsgemäß umfasst der Innenflansch zumindest abschnittweise einen gegenüber einem Flanschhauptkörper distal verdickten freien Rand. Der verdickte freie Rand bildet somit einen Hinterschnitt aus, in welchen nach einem Crimpen die Außenringnut eingreifen kann und dadurch ein Lösen von Federelement und Trägerring sicher verhindert werden kann. Diese Verbindung hält auch bei einem Airbagauslösefall der hohen Beanspruchung stand.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Schwingungstilgers weist das Federelement im Bereich seines ersten distalen Randes eine radial außenliegende Klemmschulter auf, welche derart ausgebildet ist, dass sie in einem Vormontagezustand unbelastet ist und in einem Montagezustand von einem Diffusor und/oder einem anderen Lenkradbauteil komprimierbar ist, um hierüber eine form- und/oder kraftschlüssige Verbindung ausbilden zu können. Dadurch kann das Federelement in einfacher Weise verklemmt werden.
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Denkbar ist, dass der Schwingungstilger einen Formring umfasst, welcher im Bereich des ersten distalen Randes am Federelement angeordnet ist. Der Formring kann aus einem Material gewählt sein, welches starrer ist als dasjenige des Federelements. Der Formring kann innenseitig in dem Federelement angeordnet, ggf. verklemmt, sein, um eine Formstabilität des Federelements bei der Montage zu gewährleisten. Zugleich kann der Formring als Gegenlager für einen Diffusor und/oder ein anderes Lenkradbauteil dienen, falls die Klemmschulter des Federelements davon komprimiert ist. Der Formring kann auf der der Klemmschulter gegenüberliegenden Innenseite des Federelements oder zumindest in diesem Bereich angeordnet sein.
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Weiterbildungsgemäß kann der Schwingungstilger nach der Erfindung derart ausgestaltet sein, dass das Federelement im Bereich seines zweiten distalen Randes einen radial innenliegenden Klemmkonus ausbildet, welcher derart ausgebildet ist, dass er in einem Vormontagezustand unbelastet ist und in einem Montagezustand von dem Trägerring nach radial außen kraftbeaufschlagbar und/oder aufweitbar ist. Der Querschnittsverlauf des zweiten distalen Randes kann also zumindest abschnittsweise in axialer Richtung konisch sein, vorzugsweise zur Stirnseite hin verdickend.
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Es ist zudem denkbar, dass der Klemmkonus den zweiten distalen Rand verdickend ausgebildet ist, wodurch zumindest im Montagezustand ein radial außenliegendes Anschlagspolster ausgebildet ist. Gegen dieses Polster kann ein den Schwingungstilger umgebendes Element im Falle von hohen Radialbeschleunigungen anschlagen. Der Klemmkonus verhindert dadurch Anschlaggeräusche und steigert das Wertempfinden eines Nutzers. Dadurch kann ein radialer Abstand zwischen Schwingungstilger und umgebendem Element (wie z.B. ein Diffusor und/oder ein anderes Lenkradbauteil) klein gewählt werden, was dazu führt, dass nicht nur der Schwingungstilger, sondern auch das Lenkradmodul klein bauen kann. Dadurch können Lenkräder mit kleiner Lenkradnabe realisiert werden, was die Gestaltungsfreiheit erhöht.
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Weiterbildungsgemäß kann das Federelement im Bereich seines ersten distalen Randes eine Ringdichtung ausformen, welche derart ausgebildet ist, dass sie in einem Montagezustand gegen einen Modulboden und/oder ein anderes Lenkradbauteil komprimierbar ist, um hierüber eine gasdichte zweite Verbindung ausbilden zu können. Die Ringdichtung ist monolithisch mit dem Federelement ausgebildet und vorzugsweise in axialer Richtung ausgebildet, so dass sie von einem Diffusor und/oder einem anderen Lenkradbauteil in axialer Richtung kraftbeaufschlagbar ist.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des Schwingungstilgers nach der Erfindung ist der Trägerring derart ausgebildet und/oder angeordnet, dass zwischen seinem in einem Montagezustand einem Modulboden und/oder einem anderen Lenkradbauteil zuwendbaren ersten distalen Rand und einem Modulboden und/oder einem anderen Lenkradbauteil eine Abstützdistanz vorliegt, welche im Airbagauslösefall Null betragen kann, so dass eine Verstellbewegung eines Gasgenerators begrenzt ist. Im Airbagauslösefall erfährt der Gasgenerator einen axial gerichteten Rückstoß. Mittels geeigneter Beabstandung zu einem Modulboden kann bei dem Auslösen des Airbags eine indirekte axiale Abstützung des Gasgenerators über den Trägerring gegen den Modulboden und/oder ein anderes Lenkradbauteil erfolgen. Es kann vorteilhaft sein, eine Beschleunigungsstrecke von der Größe der Abstützdistanz möglichst klein jedoch größer als Null zu wählen, um die Geschwindigkeit beim Aufprall gegen den Modulboden und/oder gegen ein anderes Lenkradbauteil möglichst gering zu halten und so Schäden zu vermeiden.
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Erfindungsgemäß wird zudem ein Schwingungstilger für ein Kraftfahrzeuglenkrad vorgeschlagen, welches einen Gasgenerator für einen Lenkradairbag als Trägheitsmasse umfassen kann, wobei der Schwingungstilger ein im wesentlichen hohlzylinder- oder hohlkegelstumpfförmiges Federelement aus einem elastomeren Material, welches mit dem Kraftfahrzeuglenkrad und/oder einem Kraftfahrzeuglenkradmodul verbindbar ist, sowie einen mit dem Federelement verbundenen Trägerring umfasst, welcher mit dem Gasgenerator verbindbar ist, wobei entweder das Federelement einteilig mit dem Trägerring ausgebildet ist und diese beiden Teile dadurch eine dritte Verbindung ausbilden oder das Federelement einteilig mit einen Formring, welcher im Bereich des ersten distalen Randes am Federelement angeordnet ist, ausgebildet ist und diese beiden Teile dadurch eine vierte Verbindung ausbilden.
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Gemäß dieses Schwingungstilgers sind nunmehr nicht beide Verbindungen mittels Anvulkanisation ausgebildet, sondern lediglich eine der Verbindungen. Sofern das Federelement einteilig mit dem Trägerring ausgebildet ist, kann der Formring als separates Element ausgeführt sein. Sofern das Federelement einteilig mit einen Formring ausgebildet ist, kann der Trägerring als separates Element ausgeführt sein. Somit muss nur noch lediglich ein zusätzliches Teil in ein Vulkanisationswerkzeug mit eingelegt werden, was einen Herstellungsprozess gegenüber bekannten Prozessen zumindest teilweise vereinfacht.
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Es ist zudem denkbar, diesen zweitgenannten Schwingungstilger gemäß einem oder mehrerer oben beschriebener Absätze weiterzubilden. Die bereits oben bezüglich des Schwingungstilgers aufgeführten Vorteile ergeben sich in analoger Weise such für diesen Schwingungstilger, weshalb darauf verwiesen wird.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem Wortlaut der Ansprüche sowie aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der schematischen Zeichnungen. Es zeigen:
- 1 eine Draufsicht auf ein Lenkradmodul mit einem erfindungsgemäßen Schwingungstilger,
- 2 eine Schnittansicht des Lenkradmoduls nach 1 entlang einer Linie II-II in 1,
- 3 eine Detailansicht des Lenkradmoduls nach 2,
- 4 eine weiter vergrößerte Detailansicht des Lenkradmoduls nach 3,
- 5 eine Schnittansicht eines weiteren Schwingungstilgers und
- 6 eine Schnittansicht eines weiteren Schwingungstilgers.
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In den Figuren sind gleiche oder einander entsprechende Elemente jeweils mit den gleichen oder ähnlichen Bezugszeichen bezeichnet und werden daher, sofern nicht zweckmäßig, nicht erneut beschrieben. Die in der gesamten Beschreibung enthaltenen Offenbarungen sind sinngemäß auf gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen übertragbar. Auch sind die in der Beschreibung gewählten Lageangaben, wie z.B. oben, unten, seitlich usw. auf die unmittelbar beschriebene sowie dargestellte Figur bezogen und sind bei einer Lageänderung sinngemäß auf die neue Lage zu übertragen. Weiterhin können auch Einzelmerkmale oder Merkmalskombinationen aus den gezeigten und beschriebenen unterschiedlichen Ausführungsbeispielen für sich eigenständige, erfinderische oder erfindungsgemäße Lösungen darstellen.
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Die Figuren zeigen zwar den erfindungsgemäßen Schwingungstilger im Kontext seiner Einbausituation, jedoch werden die erfindungsgemäßen Vorteile ausschließlich durch den Schwingungstilger als solchen realisiert. Die 1 bis 4 zeigen einen ersten Schwingungstilger, während 5 einen zweiten und 6 einen dritten Schwingungstilger zeigen.
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In den 1 und 2 ist jeweils eine Gesamtansicht auf ein Lenkradmodul mit dem erfindungsgemäßen Schwingungstilger 20 gezeigt. Dieses Lenkradmodul umfasst neben dem Schwingungstilger 20 auch einen Airbag mit Gasgenerator 2 und kann von einem nicht dargestellten Kunststoffsack überdeckt werden, der im Airbagauslösefall von aus dem Gasgenerator 2 ausströmendem Gas aufgeblasen werden kann. Der Gasgenerator 2 umfasst eine Oberschale 2a und eine damit verbundene oder verschweißte Unterschale 2b. Die Oberschale 2a weist Gasdurchtrittsöffnungen 2c auf, durch welche ein Gas aus dem Generator 2 in den Kunststoffsack strömen kann, um diesen aufzublasen. Der Generator 2 ist von einem Diffusor 4 umgeben, welcher nicht gezeigte Gasaustrittsöffnungen und einen Diffusorkragen 4b aufweist. Der Diffusor 4 ist in seinem oberen Bereich zumindest abschnittsweise kuppelartig geschlossen, jedoch ist er aus schematischen Gründen geöffnet abgebildet.
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2 zeigt nun, dass der Schwingungstilger 20 für ein Kraftfahrzeuglenkrad den Gasgenerator 2 als Trägheitsmasse umfasst. Der Schwingungstilger 20 weist ein im wesentlichen hohlzylinder- oder hohlkegelstumpfförmiges Federelement 22 aus einem elastomeren Material auf, wobei das Federelement ein separates Element ist und mittels Vulkanisation herstellbar ist. Mit dem Federelement 22 ist ein zylindrischer Trägerring 24 über eine erste Verbindung 40 verbunden. Der Trägerring 24 ist fest mit dem Gasgenerator 2 oder einer oder beider seiner Schalen 2a, 2b verbindbar und agiert ebenfalls als Trägheitsmasse. Genauer gesagt kann die Unterschale 2b mit einer Außenringnut 30 des Trägerrings 24 dadurch fest verbunden werden, dass der zweite distale Rand 24b des Trägerrings 24 nach radial innen umgebördelt wird und einen Unterschalenflansch 2d übergreift und festklemmt. Die 1 bis 4 bilden einen Zustand vor Umbördelung ab. Hierzu liegt der Unterschalenflansch 2d auf dem dem Kunststoffsack zugewandten Wandabschnitt 46 der Außenringnut 30 auf. Dadurch stützt sich der Unterschalenflansch 2d im Airbagauslösefall gegen die Außenringnut 30 ab und nimmt diese in axialer Richtung mit.
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Zur Ausbildung der ersten Verbindung 40 weist das Federelement 22 einen im Wesentlichen nach radial innen ragenden Innenflansch 28 auf. Der Innenflansch 28 umfasst zumindest abschnittweise einen gegenüber einem Flanschhauptkörper 32 distal verdickten freien Rand 34, wodurch ein Hinterschnitt 44 ausgebildet ist. Zudem weist der Trägerring 24 die umfangsseitig verlaufende Außenringnut 30 auf, in welche der Innenflansch 28 eingreift. Das Federelement 22 und der Trägerring 24 können miteinander eine Crimpverbindung ausbilden, wobei das Federelement 22 und der Trägerring 24 hierüber die form- und/oder kraftschlüssige sowie gasdichte erste Verbindung 40 ausbilden. Die 1 bis 4 zeigen einen Zustand vor Vercrimpen. Zum Vercrimpen wird eine parallel zur Längsachse L oder zwei entgegengesetzt gerichtete und parallel zur Längsachse L wirkende Kräfte zumindest bereichsweise auf die Außenringnut 30 aufgebracht, so dass deren Wandabschnitt 46 zumindest bereichsweise verformt werden und die Außenringnut 30 dauerhaft verklemmen.
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Zu erkennen ist, dass das Federelement 22 und der Trägerring 24 als separate Bauteile ausgebildet sind und das Federelement 22 als monolithisches Gummiformteil ausgebildet ist.
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Ein Formring 26 ist endseitig bzw. im Bereich des ersten distalen Randes 22a innenseitig in das Federelement 22 eingesetzt. Hierfür weist das Federelement 22 eine mit dem Formring 26 korrespondierende Ausnehmung auf, wobei der Formring 26 dort eingepresst ist und der Formstabilisierung des Federelements 22 dient. In diesem Bereich weist das Federelement 22 außenseitig eine radial außenliegende Klemmschulter 22c auf. Die Klemmschulter 22c ist derart ausgebildet, dass sie in einem Vormontagezustand unbelastet ist und in einem Montagezustand von dem Diffusor 4 komprimierbar ist, um hierüber eine form- und/oder kraftschlüssige Verbindung ausbilden zu können. Insbesondere 4 zeigt, dass im Montagezustand zwischen dem Diffusor 4 und dem Formring 26 eine Axialüberdeckung L3 ausgebildet ist.
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Das Federelement 22 weist im Bereich seines ersten distalen Randes 22a zudem eine monolithische Ringdichtung 36 auf, welche derart ausgebildet ist, dass sie in einem Montagezustand gegen einen Modulboden 6 und/oder ein anderes Lenkradbauteil komprimierbar ist. Das Federelement weist an seinem ersten distalen Rand 22a zudem einen in radialer Richtung umlaufend abstehenden Hebelabschnitt 22f auf, der die Ringdichtung 36 radial überragt. Dadurch ist zwischen dem umfangsseitigen Rand des Hebelabschnitts 22f und der Ringdichtung 36 in radialer Richtung ein Hebelarm L1 ausgebildet ist. Zur Ausbildung einer gasdichten zweite Verbindung 42 kann der Diffusorkragen 4b nun gegen den distalen Rand 22a drücken und somit die Ringdichtung 36 auf den Modulboden 6 pressen. Das Federelement 22 wird also zwischen Diffusor 4 und Formring 26 eingeklemmt. Durch die erste Verbindung 40 und die zweite Verbindung 42 ist ein gasdichter Innenraum 38 ausgebildet.
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Das Federelement 22 bildet im Bereich seines zweiten distalen Randes 22b einen radial innenliegenden Klemmkonus 22d aus, welcher derart ausgebildet ist, dass er in einem Vormontagezustand unbelastet ist und in einem Montagezustand von dem Trägerring 24 oder seinem zweiten distalen Rand 24b nach radial außen kraftbeaufschlagbar und/oder aufweitbar ist. Der Klemmkonus 22d ist derart ausgebildet, dass er den zweiten distalen Rand 22b zur Stirnseite hin verdickt, wodurch zumindest im Montagezustand ein radial außenliegendes Anschlagspolster 22e ausgebildet ist. Das Anschlagspolster weist in radialer Richtung einen Radialabstand R zum umgebenden Diffusor 4 auf.
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Der Trägerring 24 ist derart angeordnet, dass in dem Montagezustand zwischen seinem ersten distalen Rand 24a und dem Modulboden 6 eine Abstützdistanz L2 vorliegt, welche größer als Null ist und im Airbagauslösefall Null betragen kann, so dass eine Verstellbewegung eines Gasgenerators 2 und des Trägerrings 4 begrenzt ist.
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5 zeigt einen Ausschnitt eines weiteren Schwingungstilgers 120 für ein Kraftfahrzeuglenkrad, wobei der Ausschnitt der 5 grundsätzlich dem Ausschnitt der 3 ähnelt. Das Lenkrad kann einen nicht gezeigten Gasgenerator für einen Lenkradairbag als Trägheitsmasse umfassen. Der Schwingungstilger 120 umfasst ein im wesentlichen hohlzylinder- oder hohlkegelstumpfförmiges Federelement 122 aus einem elastomeren Material, welches mit dem Kraftfahrzeuglenkrad und/oder einem Kraftfahrzeuglenkradmodul verbindbar ist. Zudem umfasst der Schwingungstilger 120 einen mit dem Federelement 122 verbundenen Trägerring 124, welcher wiederum mit dem Gasgenerator verbindbar ist. Das Federelement 122 ist mittels Vulkanisation und dabei einteilig mit einen Formring 126 ausgebildet, welcher im Bereich des ersten distalen Randes 122a am Federelement 122 anvulkanisiert ist. Hierzu weist der Formring 126 Formschlusslöcher 150 auf, welche im Material des Federelements 122 angeordnet sind. Dadurch bilden diese beiden Teile 122, 126 eine vierte gasdichte Verbindung 142 aus. Über den Formring 126 kann der Schwingungstilger 120 an einen Modulboden angebunden werden, wobei zwischen erstem distalen Rand 122a und Modulboden die gasdichte Verbindung entsteht. Eine weitere gasdichte Verbindung kann mittels Crimpen zwischen einem Innenflansch 128 und einer Außenringnut 130 ausgebildet werden.
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6 zeigt einen Ausschnitt eines weiteren Schwingungstilgers 220 für ein Kraftfahrzeuglenkrad, wobei der Ausschnitt der 6 ebenfalls grundsätzlich dem Ausschnitt der 3 ähnelt. Das Lenkrad kann einen nicht gezeigten Gasgenerator für einen Lenkradairbag als Trägheitsmasse umfassen. Der Schwingungstilger 220 umfasst ein im wesentlichen hohlzylinder- oder hohlkegelstumpfförmiges Federelement 222 aus einem elastomeren Material, welches mit dem Kraftfahrzeuglenkrad und/oder einem Kraftfahrzeuglenkradmodul verbindbar ist. Zudem umfasst der Schwingungstilger 220 einen mit dem Federelement 222 verbundenen Trägerring 224, welcher wiederum mit dem Gasgenerator verbindbar ist. Das Federelement 222 ist mittels Vulkanisation und dabei einteilig mit dem Trägerring 224 ausgebildet, welcher im Bereich des zweiten distalen Randes 222b am Federelement 222 anvulkanisiert ist. Hierzu weist der Trägerring 224 Formschlusslöcher 250 auf, welche im Material des Federelements 222 angeordnet sind. Dadurch bilden diese beiden Teile 222, 224 eine dritte gasdichte Verbindung 240 aus. Eine weitere gasdichte Verbindung bildet eine auf einen Modulboden pressbare Ringdichtung 236 aus, wobei diese von dem an einer Klemmschulter 222c anliegenden Diffusor 4 druckbeaufschlagbar ist. Der Trägerring 224 weist eine Außenringnut 230 zur Auflage des Gasgenerators auf.
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Die Erfindung ist nicht auf eine der vorbeschriebenen Ausführungsformen beschränkt, sondern in vielfältiger Weise abwandelbar. Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung hervorgehenden Merkmale und Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten, räumlicher Anordnungen und Verfahrensschritten, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich sein. In den Rahmen der Erfindung fallen sämtliche Kombinationen aus zumindest zwei von in der Beschreibung, den Ansprüchen und/oder den Figuren offenbarten Merkmalen. Zur Vermeidung von Wiederholungen sollen vorrichtungsgemäß offenbarte Merkmale auch als verfahrensgemäß offenbart gelten und beanspruchbar sein. Ebenso sollen verfahrensgemäß offenbarte Merkmale als vorrichtungsgemäß offenbart gelten und beanspruchbar sein.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Gasgenerator
- 2a
- Oberschale
- 2b
- Unterschale
- 2c
- Gasdurchtrittsöffnung
- 2d
- Unterschalenflansch
- 4
- Diffusor
- 4b
- Diffusorkragen
- 6
- Modulboden
- 20
- Schwingungstilger
- 22
- Federelement
- 22a
- erster distaler Rand
- 22b
- zweiter distaler Rand
- 22c
- Klemmschulter
- 22d
- Klemmkonus
- 22e
- Anschlagspolster
- 22f
- Hebelabschnitt
- 24
- Trägerring
- 24a
- ersten distalen Rand
- 24b
- zweiter distaler Rand
- 26
- Formring
- 28
- Innenflansch
- 30
- Außenringnut
- 32
- Flanschhauptkörper
- 34
- Rand
- 36
- Ringdichtung
- 38
- Innenraum
- 40
- erste Verbindung
- 42
- zweite Verbindung
- 44
- Hinterschnitt
- 46
- Wandabschnitt
- 120
- Schwingungstilger
- 122
- Federelement
- 122a
- erster distaler Rand
- 124
- Trägerring
- 126
- Formring
- 128
- Innenflansch
- 130
- Außenringnut
- 142
- vierte Verbindung
- 150
- Formschlussloch
- 220
- Schwingungstilger
- 222
- Federelement
- 222b
- zweiter distaler Rand
- 222c
- Klemmschulter
- 224
- Trägerring
- 230
- Außenringnut
- 236
- Ringdichtung
- 240
- dritte Verbindung
- 250
- Formschlussloch
- L
- Längsachse
- L1
- Hebelarm
- L2
- Abstützdistanz
- L3
- Axialüberdeckung
- R
- Radialabstand
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004038023 B4 [0003]