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Die Erfindung betrifft eine Pedalerhöhung zur Verringerung eines Abstandes zu einem Pedal eines Fahrzeuges.
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Im Allgemeinen sind Pedalerhöhungen als Zusatzsysteme bekannt, so dass einer Person mit vergleichsweise geringer Körpergröße das Führen eines Fahrzeuges ermöglicht werden kann. Mittels einer solchen Pedalerhöhung kann ein Abstand zu den Pedalen um einen vorgegebenen Weg verkürzt werden, so dass die Person, beispielsweise geringer Körpergröße die zum Fahrbetrieb erforderlichen Pedale erreichen kann. Eine solche Pedalerhöhung besteht üblicherweise aus Stahl und weist dadurch ein verhältnismäßig hohes Gewicht auf, wodurch ein Ein- und Ausbau der Pedalerhöhung erschwert sein kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Pedalerhöhung zur Verringerung eines Abstandes zu einem Pedal eines Fahrzeuges anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Pedalerhöhung gelöst, welche die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale aufweist.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Eine Pedalerhöhung zur Verringerung eines Abstandes zu einem Pedal eines Fahrzeuges umfasst eine Halterung zur Befestigung an dem Pedal, wobei die Halterung zwei mittels eines Scharniers miteinander verbundene Halteelemente aufweist, deren freie Enden mittels einer Rastverbindung aneinander befestigbar sind. Weiterhin umfasst die Pedalerhöhung ein Hilfspedal, welches an einem Ende einer Gewindestange befestigt ist, wobei ein gegenüberliegendes Ende der Gewindestange in eine in einer Aufnahmeeinheit eines oberen Halteelementes fixierten Schraubenmutter zur Einstellung des Abstandes einschraubbar ist, und eine außerhalb der Aufnahmeeinheit auf die Gewindestange aufgeschraubte Gegenmutter.
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Da die Halterung aus einem Kunststoff hergestellt ist, ist ein Gewicht der Pedalerhöhung gegenüber einer aus dem Stand der Technik bekannten Lösung vergleichsweise gering.
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Die Pedalerhöhung ist vergleichsweise einfach, komfortabel und ohne großen Aufwand an dem Pedal, insbesondere einem Fahrpedal oder einem Bremspedal befestigbar, wobei im demontierten Zustand der Pedalerhöhung keines der Bestandteile an dem Pedal verbleibt. Somit verbleibt auch kein einen Fahrzeugnutzer im Fahrbetrieb des Fahrzeuges störendes Bestandteil an dem Pedal.
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Zudem ist eine Montage der Pedalerhöhung an dem entsprechenden Pedal ohne weitere Hilfsmittel, insbesondere Werkzeuge, möglich.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigen:
- 1 schematisch eine perspektivische Ansicht einer an einem Fahrpedal eines Fahrzeuges befestigte Pedalerhöhung,
- 2 schematisch eine Halterung der an einem Fahrpedal befestigbaren Pedalerhöhung,
- 3 schematisch eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform einer an einem Bremspedal eines Fahrzeuges befestigte Pedalerhöhung und
- 4 schematisch eine Halterung der an einem Bremspedal befestigbaren Ausführungsform der Pedalerhöhung.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Pedalerhöhung P, die an einem Fahrpedal F eines Fahrzeuges befestigt ist und in 2 ist eine Halterung 1 der Pedalerhöhung P dargestellt.
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Um einer Person mit einer vergleichsweise geringen Körpergröße, insbesondere von unter 1,40 m, ein Führen eines Fahrzeuges zu ermöglichen, ist eine solche Pedalerhöhung P vorgesehen. Dabei dient die Pedalerhöhung P einer Verringerung eines Abstandes zu einem Fahrpedal F, eines in 3 gezeigten Bremspedals B oder eines anderen Pedals eines Fahrzeuges.
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Üblicherweise ist eine solche Pedalerhöhung P aus Stahl hergestellt und weist somit ein vergleichsweise hohes Gewicht auf. Dadurch ist ein Ein- und Ausbau der Pedalerhöhung P erschwert. Zudem ist ein Herstellprozess dieser Pedalerhöhung P vergleichsweise kostenintensiv, da eine zu fertigende Stückzahl verhältnismäßig gering ist und unter Umständen zur Herstellung Werkzeuge erst gefertigt werden müssen.
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Um das Gewicht und dadurch eine Handhabung sowie die Herstellkosten der Pedalerhöhung P zu verringern, ist diese wie im Folgenden beschrieben, ausgebildet.
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Die Pedalerhöhung P umfasst die Halterung 1, welche mittels additiver Fertigung, d. h. mittels eines 3D-Druckverfahrens, hergestellt wird und insbesondere aus zumindest einem Kunststoff besteht.
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Die Halterung 1 umfasst zwei mittels eines Scharniers S miteinander verbundene Halteelemente 1.1, 1.2, von denen eines ein oberes Halteelement 1.1 und ein weiteres ein unteres Halteelement 1.2 bildet. Insbesondere ist die Halterung 1 zur Befestigung der Pedalerhöhung P an dem Fahrpedal F ausgebildet.
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Dazu korrespondiert eine innere Kontur der beiden Halteelemente 1.1, 1.2 mit einer in Querausdehnung umlaufenden äußeren Kontur des Fahrpedals F, wobei insbesondere das untere Halteelement 1.1 bei Anordnung der Pedalerhöhung P an dem Fahrpedal F auf eine Rückseite des Fahrpedals F aufsteckbar ist. Hierzu korrespondiert ein Innenprofil des unteren Halteelementes 1.2 zumindest mit einer Form eines Abschnittes der Rückseite des Fahrpedals F. Im befestigten Zustand der Pedalerhöhung P kann somit ein Verrutschen und ein Verdrehen derselben an dem Fahrpedal F weitestgehend ausgeschlossen werden.
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Die beiden Halteelemente 1.1, 1.2 sind mittels des Scharniers S schwenkbar aneinander befestigt, wobei ein Abschnitt eines jeweiligen freien Endes der Halteelemente 1.1, 1.2 derart ausgeformt ist, dass die Halteelemente 1.1, 1.2 an einer dem Scharnier S gegenüberliegenden Seite, insbesondere über eine Rastverbindung R, einen sogenannten Schnappverschluss, form- und kraftschlüssig aneinander befestigbar sind. Somit ist die Halterung 1 vergleichsweise sicher an dem Fahrpedal F befestigt.
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Diese Rastverbindung R lässt sich vergleichsweise schnell und einfach herstellen und auch wieder lösen, wobei die beiden Enden derart ausgeformt sind, dass sich die Rastverbindung R mit relativ geringer Biegebelastung herstellen lässt. Beispielsweise kann zumindest das Ende des oberen Halteelementes 1.1 ergonomisch ausgeformt sein, um eine Handhabung, insbesondere ein Öffnen und Schließen der Halterung 1 zu erleichtern.
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An einer Außenseite des oberen Halteelementes 1.1 ist eine Aufnahmeeinheit A ausgebildet, in welcher eine beispielhaft in 4 gezeigte Schraubenmutter 2 fixiert ist. Insbesondere ist die Schraubenmutter 2 von einer Unterseite des oberen Halteelementes 1.1 in die Aufnahmeeinheit A einsteckbar.
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Weiterhin umfasst die Pedalerhöhung P eine Gewindestange 3, die mit einem Ende in die in der Aufnahmeeinheit A fixierte Schraubenmutter 2 einschraubbar ist. An einem gegenüberliegenden Ende der Gewindestange 3 ist ein Hilfspedal 4 befestigt, welches von der Person betätigt wird, um das Fahrzeug zu beschleunigen. Eine Oberseite des Hilfspedals 4 kann mit einer Gummibeschichtung versehen sein, um ein Abrutschen eines Schuhes der Person von dem Hilfspedal weitestgehend zu vermeiden.
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Dabei dient die Gewindestange 3 zur Höhenverstellung des Hilfspedals 4, um dieses für die Person entsprechend zu positionieren, so dass das Hilfspedal 4 und somit das Fahrpedal F für die Person bequem erreichbar ist.
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Auf die Gewindestange 3 ist außerhalb der Aufnahmeeinheit A eine Gegenmutter 5 aufgeschraubt, wobei diese gegen die in der Aufnahmeeinheit A fixierte Schraubenmutter 2 geschraubt wird, um einen Kraftschluss zwischen der Schraubenmutter 2 und der Gegenmutter 5 herzustellen. Dadurch kann weitestgehend ausgeschlossen werden, dass sich die Gewindestange 3 aus ihrer Verbindung mit der Halterung 1, insbesondere dem oberen Halteelement 1.1, löst.
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Zum Entfernen der Pedalerhöhung P wird die Rastverbindung der beiden Halteelemente 1.1, 1.2 gelöst, so dass diese auseinandergeklappt werden können und die Pedalerhöhung P somit entnommen werden kann.
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Insbesondere ist die Halterung 1 mittels der additiven Fertigung als ein Formteil herstellbar.
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In den 3 und 4 ist eine Ausführungsform der Pedalerhöhung P für ein im Vergleich zu dem Fahrpedal F breiter ausgeführten Bremspedal B gezeigt.
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3 zeigt eine perspektivische Ansicht der Ausführungsform der Pedalerhöhung P, die an einem Bremspedal B eines Fahrzeuges befestigt ist und in 4 ist die Halterung 1, der an dem Bremspedal B befestigbaren Ausführungsform der Pedalerhöhung P dargestellt.
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Gemäß dem in 3 gezeigten Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem Bremspedal B um ein hängendes Pedal, an welchem die Pedalerhöhung P in dieser Ausführungsform befestigt ist. Insbesondere ist die Pedalerhöhung P an einem Gestänge 6 des Bremspedals B angeordnet und befestigt.
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Auch in dieser in den 3 und 4 gezeigten Ausführungsform umfasst die Pedalerhöhung P die Halterung 1 mit den zwei Halteelementen 1.1, 1.2, wobei die Halteelemente 1.1, 1.2 an einem Doppelscharnier D befestigt sind und jedes der Halteelemente 1.1, 1.2 um eine eigene Schwenkachse schwenkbar gelagert ist.
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Mittels des Doppelscharniers D sind die beiden Halteelemente 1.1, 1.2 beabstandet zueinander, um die Halterung 1 an dem Gestänge 6 des Bremspedals B zu befestigen. Im Vergleich zu der in den 1 und 2 gezeigten Ausführungsform der Halterung 1, sind die beiden Halteelemente 1.1, 1.2 unterschiedlich lang ausgebildet, wobei das untere Halteelement 1.2 länger ausgebildet ist als das obere Halteelement 1.1.
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An dem oberen Halteelement 1.1 ist ein Haltearm 1.1.1 ausgebildet, an dessen freien Ende die Aufnahmeeinheit A für die Schraubenmutter 2 ausgeformt ist.
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Auch hier korrespondiert das Innenprofil des unteren Halteelementes 1.2 zumindest mit einer Form eines Abschnittes einer Unterseite des Gestänges 6, wobei das Innenprofil insbesondere in einem Abschnitt des Gestänges 6 mit seiner Unterseite korrespondiert, so dass die Aufnahmeeinheit A der Schraubenmutter 2 an dem Haltearm 1.1.1 des oberen Halteelementes 1.1, welches mittels des Doppelscharniers D mit dem unteren Halteelement 1.2 verbunden ist, auf einer Oberseite des Bremspedals B angeordnet ist. Insbesondere ist das untere Halteelement 1.2 mit einer entsprechenden Ausformung in eine Nut der Unterseite des Gestänges 6 einsteckbar, so dass das untere Halteelement 1.2 an dem Gestänge 6 fixiert ist.
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Dabei ist das eine Auflageelement 7, welches auf dem Bremspedal B aufliegt und an welchem die Aufnahmeeinheit A der Schraubenmutter 2 ausgeformt ist, größer gewählt als bei der Pedalerhöhung P für das in 1 gezeigte Fahrpedal F.
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Eine Form des Auflageelementes 7, insbesondere eine Unterseite, ist an ein Profil der Oberseite angepasst und liegt somit vergleichsweise stabil auf dieser auf. Mittels des Auflageelementes 7 kann eine Aufnahme von Momenten und somit eine Stabilität der Halterung 1 verbessert werden.
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Um weitestgehend ausschließen zu können, dass die Schraubenmutter 2 aus der Aufnahmeeinheit A herausrutscht, ist eine nicht lösbare Rastverbindung R vorgesehen, die die Schraubenmutter 2 nach einem Einstecken in die Aufnahmeeinheit A in dieser fixiert.
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Unabhängig von der Ausführungsform ist die Pedalerhöhung P vollständig aus dem Fahrzeug entnehmbar, ohne dass störende Komponenten an dem Fahrpedal F oder dem Bremspedal B zurückbleiben.
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Durch die Korrespondenz des Innenprofils des unteren Halteelementes 1.1 mit einem Abschnitt des Fahrpedal F bzw. des Gestänges 6 des Bremspedals B ist eine Position zur Anordnung und Befestigung der Pedalerhöhung P vorgegeben, wobei eine Montage sowie eine Demontage der Halterung 1 vergleichsweise komfortabel durchführbar ist.