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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Kräuseln eines multifilen Fadens gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Bei der Herstellung von gekräuselten synthetischen Garnen werden die in einem Schmelzspinnprozess gesponnenen synthetischen multifilen Fäden derart behandelt, dass an den Filamenten des Fadens eine gekräuselte Struktur entsteht. Die Vorrichtungen zum Kräuseln eines multifilen Fadens weisen dabei eine Düseneinrichtung zum Fördern des Fadens innerhalb eines Förderkanals und eine Staueinrichtung zum Stauchen des Fadens zu einem Fadenstopfen innerhalb einer Stauchkammer auf. So wird der mutlifilen Faden durch die Düseneinrichtung pneumatisch mittels einer erwärmten Druckluft gefördert und innerhalb der Stauchkammer der Staueinrichtung zu einem Fadenstopfen abgelegt und komprimiert. Dabei bilden die Filamente des Fadens an der Oberfläche des Fadenstopfens Schlingen und Bögen, die in dem Fadenstopfen komprimiert sind und nach einer Auflösung des Fadenstopfens zu einer entsprechenden Kräuselung der Filamente führt. Im Stand der Technik sind nun grundsätzlich mehrere Bauarten derartiger Vorrichtung zum Kräuseln eines multifilen Fadens bekannt.
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Bei einer ersten Variante der gattungsgemäßen Vorrichtung zum Kräuseln eines multifilen Fadens sind die Düseneinrichtung mit dem Förderkanal und die Staueinrichtung mit der Staukammer gemeinsam in einem Gehäuse ausgebildet, wie beispielsweise aus der
EP 1 116 806 A1 oder der
EP 0 108 205 A1 bekannt ist. Bei den bekannten Vorrichtungen sind der Förderkanal der Düseneinrichtung und die Staukammer der Staueinrichtung symmetrisch in gegenüberliegenden Gehäuseplatten des Gehäuses ausgebildet. Die Gehäuseplatten werden mit ihren Stirnflächen zur Bildung und Abdichtung des Förderkanals und der Staukammer aneinandergefügt. Diese Bauart erfordert jedoch sehr lang gestreckte Gehäuseplatten, die ein Höchstmaß an Fertigungstoleranzen erfordern, um die Spalte in dem Förderkanal und der Staukammer abzudichten. Insbesondere im Bereich der Staukammer muss das Eindringen von einzelnen Filamenten des Fadens bei Bildung des Fadenstopfens verhindert werden.
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Bei einer zweiten Variante der gattungsgemäßen Vorrichtung zum Kräuseln multifiler Fäden sind die Düseneinrichtung und die Staueinrichtung in separaten Gehäusen ausgebildet, die druckdicht miteinander verbunden sind. Eine derartige Vorrichtung ist beispielsweise aus der
DE 102 53 488 A1 oder der
EP 0 539 808 A1 bekannt. Bei diesen bekannten Vorrichtungen zum Kräuseln eines mutifilen Fadens ist der Förderkanal der Düseneinrichtung in einem Gehäuse und die Staukammer der Staueinrichtung in einem Anschlussgehäuse ausgebildet, wobei der Förderkanal der Düseneinrichtung in einen Kammereinlass der Staukammer der Staueinrichtung mündet. Bei dieser Bauart wird zwar die Baulänge der zu fertigenden Gehäuseteile reduziert, jedoch mit dem Nachteil, dass die doppelte Anzahl von Gehäuseteilen mit höchster Fertigungsqualität herzustellen sind. Dabei muss insbesondere eine querliegende Trennfuge zwischen dem Förderkanal und der Staukammer sehr präzise gefertigt werden, um einen gleichmäßigen und kontinuierlichen Übergang des geförderten Fadens in die Staukammer hinein zu realisieren.
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Es ist nun Aufgabe der Erfindung, eine gattungsgemäße Vorrichtung zum Kräuseln eines multifilen Fadens zu schaffen, bei welcher die Düseneinrichtung und die Staueinrichtung unter Berücksichtigung höchster Prozesssicherheit möglichst kostengünstig herstellbar sind.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Staukammer mit einem oberen Abschnitt in dem Gehäuse und mit einem unteren Abschnitt in einem Anschlussgehäuse ausgebildet ist und dass die Luftaustrittsöffnungen in Wandungen der Staukammer zumindest im oberen Abschnitt im Gehäuse ausgebildet sind.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch Merkmale und Merkmalskombinationen der Unteransprüche definiert.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die Staukammer einer Staueinrichtung unterschiedliche Funktionen wahrnimmt. Das Ablegen des multifilen Fadens an der Oberfläche des Fadenstopfens ist eine für die Kräuselung des Fadens wesentliche und maßgebliche Funktion der Staukammer. Nachdem der Faden abgelegt ist, wird der Fadenstopfen zunehmend komprimiert und zu einem Kammerauslass der Staukammer gefördert. Im Hinblick auf eine Abdichtung der Staukammer ist der Funktionsbereich zur Ablage des Fadens als besonders kritisch zu bewerten. Demgegenüber ist die Gefahr, dass einzelne Filamente aus einem komprimierten Fadenstopfen herausdringen, weniger kritisch. Diese Erkenntnis nutzt nun die Erfindung, indem die Staukammer mit einem oberen Abschnitt in dem Gehäuse und mit einem unteren Abschnitt in eine Anschlussgehäuse ausgebildet ist, wobei die Luftaustrittsöffnungen in Wandungen der Staukammer zumindest im oberen Abschnitt des Gehäuses ausgebildet sind. Somit sind die Funktionsbauteile zum Fördern und Ablegen des multifilen Fadens gemeinsam in dem Gehäuse ausgebildet und können daher mit hoher Fertigungstoleranz gefertigt werden.
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Ein unterer Abschnitt der Staukammer, in welchem der Fadenstopfen geführt ist, lässt sich dagegen in einem Anschlussgehäuse mit größerer Toleranzbreite in der Fertigung erzeugen. So besteht auch die Möglichkeit, das Gehäuse mit den sensiblen Funktionseinrichtungen und das Anschlussgehäuse mit weniger sensiblen Funktionseinrichtungen in unterschiedlichen Materialien zu fertigen. Darüberhinaus liegt ein weiterer besonderer Vorteil darin, den Auslassbereich der Staukammer flexibel auszutauschen, so dass je nach Prozess das Austragen und Abführen des Fadenstopfens flexibel gestaltet werden kann.
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Um bei Prozessbeginn die Bildung eines Fadenstopfens innerhalb der Staukammer möglichst ohne Hilfsmittel zu bewirken, ist die Weiterbildung der Erfindung besonders vorteilhaft, bei welcher ein Teil der Luftaustrittsöffnungen in den Wandungen der Staukammer im unteren Abschnitt im Anschlussgehäuse ausgebildet sind. So lässt sich die Luftabfuhr aus der Staukammer bis in den unteren Bereich der Staukammer hin verlagern. Bei einem aktiven durch Unterdruck erzeugten Luftaustritt aus der Staukammer können somit Zustände erreicht werden, in welchem ein Austreten des Fadens behindert wird und es somit zur Bildung eines Fadenstopfens kommt.
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Um diesen Vorgang zu unterstützen, sind die Luftaustrittsöffnungen in der Wandung des oberen Abschnitts der Staukammer im Gehäuse und die Luftaustrittsöffnungen in der Wandung des unteren Abschnitts der Staukammer im Anschlussgehäuse mit unterschiedlich großen Öffnungsquerschnitten ausgeführt. So können die Luftaustrittsöffnungen in der Staukammer im unteren und oberen Abschnitt der jeweiligen Funktion angepasst werden.
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Um das Austreten einzelner Filamente des multifilen Fadens während der Stopfenbildung zu vermeiden, weisen die Luftaustrittsöffnungen in der Wandung des oberen Abschnittes der Staukammer einen kleineren Öffnungsquerschnitt auf, als die Luftaustrittsöffnungen in dem unteren Abschnitt der Staukammer. So können kleinste Öffnungsquerschnitte in den Luftaustrittsöffnungen in der Wandung des oberen Abschnittes realisiert werden, die ein Austreten einzelner Filamente bei Abfuhr der Förderluft verhindert. Demgegenüber können im unteren Abschnitt der Staukammer relativ große Öffnungsquerschnitte der Luftaustrittsöffnungen realisiert werden, um möglichst eine Unterdruckatmosphäre in der Staukammer zur Bildung des Fadenstopfens zu erhalten.
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Unabhängig von dem Austritt der Förderluft im Bereich des oberen Abschnittes oder im Bereich des unteren Abschnittes der Staukammer lässt sich diese vorteilhaft durch die Weiterbildung der Erfindung abführen, bei welchem die Luftaustrittsöffnungen in der Wandung der Staukammer in eine geschlossene Ringkammer münden, die in dem Gehäuse und dem Anschlussgehäuse ausgebildet ist und zumindest einen Vakuumanschluss aufweist. Die aus den Luftaustrittsöffnungen bei Prozessbeginn oder während des Prozesses abzuführende Förderluft kann gesammelt über einen Vakuumanschluss abgeführt werden.
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Zur Fertigung der Düseneinrichtung und der Staueinrichtung hat sich die Weiterbildung der Erfindung bewährt, bei welcher das Gehäuse und das Anschlussgehäuse jeweils aus zwei Gehäuseplatten gebildet sind, die druckdicht zusammenfügbar gehalten werden. Damit lassen sich spaltfreie Trennfugen im Bereich der Düseneinrichtung und der Staueinrichtung in einfacher Art und Weise realisieren.
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Auch hierbei besteht die Möglichkeit, das Gehäuse und das Anschlussgehäuse aus unterschiedlichen Werkstoffen und Werkstoffkombinationen zu fertigen. So können insbesondere die Zonen, die einen erhöhten Verschleiß ausgesetzt sind, mit keramischen Werkstoffen ausgeführt sein.
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In Abhängigkeit vom Fadentiter und Anzahl der Filamente sind gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung die Luftaustrittsöffnungen im oberen Abschnitt der Staukammer durch eine Lochung der Wandung der Staukammer im Gehäuse gebildet, die einen innerhalb der Lochung identischen Lochdurchmesser im Bereich von 0,1 mm bis 0,6 mm aufweisen. So ist eine gleichmäßige Ausbildung des Fadenstopfens ohne dass einzelne Filamente aus dem Stopfenverband herausgeführt werden im Betrieb gewährleistet.
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Demgegenüber sind die Luftaustrittsöffnungen im unteren Abschnitt der Staukammer flexibel ausführbar und können durch eine Lochung der Wandung der Staukammer oder durch mehrere Schlitze der Wandung der Staukammer im Anschlussgehäuse gebildet sein. So besteht die Möglichkeit, die geschlitzten Luftaustrittsöffnungen durch eine Anordnung einer Mehrzahl von Lamellen in dem Anschlussgehäuse auszubilden.
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Weitere Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand einiger Ausführungsbeispiele unter Bezug auf die beigefügten Figuren näher erläutert.
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Es stellen dar:
- 1 schematisch eine Querschnittsansicht eines ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Kräuseln eines multifilen Fadens
- 2 schematisch eine Querschnittsansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung
- 3 schematisch eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels aus 2
- 4 schematisch eine Querschnittsansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Kräuseln eines multifilen Fadens
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In der 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Kräuseln eines multifilen Fadens in einer Querschnittsansicht dargestellt. Das Ausführungsbeispiel weist eine Düseneinrichtung 2 und eine Staueinrichtung 4 auf, die in einem Gehäuse 1 und einem Anschlussgehäuse 3 ausgebildet sind. Hierzu ist das Gehäuse 1 an einer Unterseite mit dem Anschlussgehäuse 3 druckdicht verbunden.
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In dem Gehäuse 1 ist die Düseneinrichtung 2 ausgebildet, die einen mittleren vertikal ausgerichteten Förderkanal 6 aufweist. Der Förderkanal 6 zeigt auf einer Oberseite des Gehäuses 1 einen Fadeneinlass 5. Im oberen Bereich des Gehäuses 1 ist ein Druckluftanschluss 9 ausgebildet, der über mehrere Luftkanäle 10 und mehrere Düsenkanäle 11 mit dem Förderkanal 6 verbunden ist. Die Düsenkanäle 11 münden dabei in Förderrichtung in den Förderkanal 6, so dass innerhalb des Förderkanals 6 ein über den Fadeneinlass 5 eingezogener Faden pneumatisch durch eine Förderluft führbar ist.
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Innerhalb des Gehäuses 1 mündet der Förderkanal 6 in einen Kammereinlass 8 der Staukammer 7. Die Staueinrichtung 4 ist hierzu teilweise in dem Gehäuse 1 und teilweise in dem Anschlussgehäuse 3 ausgebildet. Die so weist die Staukammer 7 einen oberen Abschnitt 7.1 auf, der innerhalb des Gehäuses 1 angeordnet ist und sich bis zur Unterseite des Gehäuses 1 erstreckt. Ein unterer Abschnitt 7.2 der Staukammer 7 schließt sich unmittelbar in dem Anschlussgehäuse 3 an, so dass die Staukammer 7 durch eine zwischen dem Gehäuse 1 und dem Anschlussgehäuse 3 horizontal verlaufende Trennfuge getrennt sind.
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In dem Anschlussgehäuse 3 erstreckt sich der untere Abschnitt 7.2 der Staukammer 7 bis zu einem Kammerauslass 12. Die Staukammer 7 besitzt im oberen Abschnitt 7.1 und im unteren Abschnitt 7.2 einen identischen Kammerquerschnitt, der konzentrisch zu einander angeordnet sind.
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Die Staukammer 7 ist in dem oberen Abschnitt 7.1 durch die Wandung 13.1 in dem Gehäuse 1 und in dem unteren Abschnitt 7.2 durch die Wandung 13.2 in dem Anschlussgehäuse 3 begrenzt. Die Abschnitte 7.1 und 7.2 der Staukammer 7 sind dabei konzentrisch zueinander ausgeführt. Die Wandung 13.1 im oberen Abschnitt 7.1 der Staukammer 7 weist eine Mehrzahl von Luftaustrittsöffnungen 14.1 auf. Ebenso sind in der Wandung 13.2 des unteren Abschnittes 7.2 der Staukammer 7 weitere Luftaustrittsöffnungen 14.2 ausgebildet. Die Luftaustrittsöffnungen 14.1 und 14.2 im oberen Abschnitt 7.1 und im unteren Abschnitt 7.2 der Staukammer 7 münden in eine Ringkammer 15, die sich über alle Luftaustrittsöffnungen 14.1 und 14.2 erstreckt. Insoweit ist die Ringkammer 15 ebenfalls durch die Trennfuge 18 in einen oberen Bereich im Gehäuse 1 und einem unteren Bereich in dem Anschlussgehäuse 3 geteilt ausgeführt. Der Ringkammer 15 ist ein Vakuumanschluss 16 zugeordnet, an welchem eine Unterdruckquelle anschließbar ist.
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Die Luftaustrittsöffnungen 14.1 und 14.2 an dem oberen Abschnitt 7.1 und dem unteren Abschnitt 7.2 der Staukammer 7 sind in den Wandungen 13.1 und 13.2 jeweils als eine Lochung 17 ausgeführt. Die Luftaustrittsöffnungen 14.1 und 14.2 weisen innerhalb der Lochung 17 ein jeweils identischen Lochdurchmesser auf. In Abhängigkeit von einem Fadentiter und der Anzahl der Filamente des Fadens weist die Lochung 17 einen Lochdurchmesser im Bereich von 0,1 mm bis 0,5 mm auf. Innerhalb der Lochung 17 sind die Öffnungsquerschnitte der Lufteintrittsöffnungen 14.1 und 14.2 in diesem Ausführungsbeispiel identisch ausgeführt.
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Im Betrieb wird ein multifiler Faden durch die Düseneinrichtung 2 eingesogen und mittels einer vorzugsweise erwärmten Druckluft in den Förderkanal 6 zur Staukammer 7 gefördert. Innerhalb der Staukammer 7 wird der multifile Faden zu einem Fadenstopfen gebildet, so dass sich die Filamente des Fadens in Bögen und Schlingen ablegen und in dem Fadenstopfen komprimiert werden. Der Fadenstopfen wird über den Kammerauslass 12 zur weiteren Behandlung insbesondere zur Abkühlung der Filamente abgeführt. Die aus dem Förderkanal 6 in die Staukammer 7 eindringende Förderluft kann hierbei über die Luftaustrittsöffnungen 14.1 und 14.2 über die Ringkammer 15 und den Vakuumanschluss 16 abgeführt werden. Der Prozess wird dabei derart eingestellt, dass die Bildung des Fadenstopfens im oberen Abschnitt 7.1 der Staukammer 7 stattfindet. Insoweit ist die Größe der Öffnungsquerschnitte der Luftaustrittsöffnungen 14.1 derart gewählt, dass bei der Abfuhr der Förderluft keine Filamentstränge des Fadens in die Wandung 13.1 der Staukammer 7 eingezogen werden.
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Bei dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel sind somit insbesondere die für die Kräuselung des multifilen Fadens wesentlichen Funktionseinrichtungen wie der Förderkanal 6 und der obere Abschnitt 7.1 der Staukammer 7 in dem Gehäuse 1 ausgebildet und können mit entsprechend hoher Fertigungsgenauigkeit erzeugt werden. Dabei weist das Gehäuse 1 einen besonders hochverschleißfesten Werkstoff auf, der beispielsweise eine Keramik sein könnte. Demgegenüber ist der untere Abschnitt 7.2 der Staukammer 7 mit dem Kammerauslass 12 im wesentlichen zur Führung des bereits ausgebildeten Fadenstopfens vorgesehen. Hierbei ist ein Austreten einzelner Filamente aufgrund der Kompaktheit des Fadenstopfens sehr unwahrscheinlich, so dass geringere Toleranzanforderungen bei der Fertigung des unteren Abschnittes 7.2 der Staukammer 7 vorliegen. Das Anschlussgehäuse 3 kann hierbei aus einem identischen Werkstoff oder aus einem verschleißfesten Stahl gefertigt sein.
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Zur Prozessbeginn ist es erforderlich, dass innerhalb der Staukammer der Faden zu einem Fadenstopfen aufgestaut wird. Hierbei ist es üblich, dass zusätzliche Hilfsmittel wie beispielsweise Staukammersperrmittel oder Förderrollen unterhalb des Kammerauslasses eingesetzt werden, um ein Aufstauen des Fadens zu bewirken. Um möglichst eine Bildung eines Fadenstopfens ohne Hilfsmittel innerhalb der Staukammer erzeugen zu können, ist in den 2 und 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Kräuseln eines multifilen Fadens in mehreren Ansichten dargestellt. Die 2 zeigt schematisch eine Querschnittsansicht und 3 schematisch eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels.
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Wie aus der Darstellung in 2 hervorgeht, ist das Ausführungsbeispiel im wesentlichen identisch zu dem vorgenannten Ausführungsbeispiel nach 1 ausgeführt, so dass an dieser Stelle Bezug zu der vorgenannten Beschreibung genommen wird und nur die Unterschiede erläutert werden.
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Das Ausführungsbeispiel weist eine Düseneinrichtung 2 und eine Staueinrichtung 4 auf, wobei die Staueinrichtung 4 zum Teil in einem Gehäuse 1 und zum Teil in einem Anschlussgehäuse 3 ausgeführt ist. So ist die Staukammer 7 in den oberen Abschnitt 7.1 mit der Wandung 13.1 und in den unteren Abschnitt 7.2 mit der Wandung 13.2 aufgeteilt. Das Anschlussgehäuse 3 und das Gehäuse 1 sind in der Trennfuge 18 druckdicht miteinander verbunden.
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Wie aus der Darstellung in 2 hervorgeht, sind in der Wandung 13.1 im oberen Abschnitt 7.1 der Staukammer 7 mehrere Luftaustrittsöffnungen 14.1 ausgebildet. Die Wandung 13.2 im unteren Abschnitt 7.2 der Staukammer 7 weist ebenfalls eine Mehrzahl von Luftaustrittsöffnungen 14.2 auf. Die Luftaustrittsöffnungen 14.1 und die Luftaustrittsöffnungen 14.2 weisen jedoch eine unterschiedliche Größe im Öffnungsquerschnitt auf. So sind die Luftaustrittsöffnungen 14.1 m oberen Abschnitt 7.1 der Staukammer 7 durch eine Lochung 17 gebildet, die einen kleineren Öffnungsquerschnitt aufweisen als die Luftaustrittsöffnungen 14.2 in dem unteren Abschnitt 7.2 der Staukammer 7. Innerhalb der Lochung 17 sind die Luftaustrittsöffnungen 14.1 identisch ausgebildet. Demgegenüber weisen die mit dem größeren Öffnungsquerschnitt ausgeführten Luftaustrittsöffnungen 14.2 eine längliche und ovale Form auf. Die Luftaustrittsöffnungen 14.1 und 14.2 münden in eine Ringkammer 15, die die Wandungen 13.1 und 13.2 ummantelt. Über einen Vakuumanschluss 16 ist die Ringkammer 15 mit einer hier nicht dargestellten Unterdruckquelle verbindbar.
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Zu Prozessbeginn ist es nun erforderlich, dass innerhalb der Staukammer 7 der Faden zu einem Fadenstopfen aufgestaut wird. Zu diesem Zweck wird an der Ringkammer 15 über eine Unterdruckquelle ein relativ hoher Unterdruck erzeugt, so dass ein Austreten des Fadens aus der Staukammer 7 behindert oder sogar vermieden wird. Hierbei erzeugen insbesondere die Luftaustrittsöffnungen 14.2 in dem unteren Abschnitt 7.2 der Staukammer einen nötigen Unterdruck, so dass sich innerhalb der Staukammer 7 ein Austritt des Fadens behindert wird und ein Fadenstopfen sich innerhalb der Staukammer bilden kann. Der Fadenstopfen wächst innerhalb der Staukammer 7 bis in den oberen Abschnitt 7.1 der Staukammer 7. Die Kammerquerschnitte der Staukammer 7 sind in dem oberen Abschnitt 7.1 und den unteren Abschnitt 7.2 der Staukammer identisch ausgebildet. Bei Anwachsen des Fadenstopfens in den oberen Abschnitt 7.1 der Staukammer 7 bewirken die relativ kleinen Öffnungsquerschnitt der Luftaustrittsöffnungen 14.1 einen Druckanstieg in der Staukammer 7, so dass der Fadenstopfen nach unten über den Kammerauslass 12 aus der Staukammer 7 herausgedrückt wird. Nun stellt sich ein Gleichgewicht ein, so dass der Anfang der Fadenstopfenbildung im oberen Abschnitt 7.1 der Staukammer 7 stattfindet. Zudem wird durch die geringe Öffnungsquerschnitte der Luftaustrittsöffnungen 14.1 in der Wandung 13.1 ein Herausblasen und Herausziehen von einzelnen Filamenten des multifilen Fadens vermieden. Die größeren Öffnungsquerschnitte der Luftaustrittsöffnungen 14.2 im unteren Abschnitt 7.2 der Staukammer sind dagegen unkritisch, da der Fadenstopfen innerhalb der Staukammer 7 kompaktiert ist und ein Herausziehen und Heraussaugen einzelner Filamente nicht mehr stattfinden kann. Insoweit ist die Ausbildung der Luftaustrittsöffnungen in mehreren Gruppen mit unterschiedlichen großen Öffnungsquerschnitten besonders vorteilhaft, um ohne weitere Hilfsmittel die Bildung des Fadenstopfens innerhalb der Staukammer 7 bei Prozessbeginn zu erzeugen.
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Um insbesondere die Herstellbarkeit und die Montage zu erleichtern, ist sowohl das Gehäuse 1 aus zwei Gehäuseplatten 1.1 und 1.2 sowie das Anschlussgehäuse 3 aus zwei Anschlussgehäuseplatten 3.3 und 3.4 gebildet, wie aus der Darstellung in 3 hervorgeht. Die Gehäuseplatten 1.1 und 1.2 sowie die Anschlussgehäuseplatten 3.1 und 3.2 werden in einer Fügenaht 19 dichtend zusammengefügt. Die Gehäuseplatten 1.1 und 1.2 sowie die Anschlussgehäuseplatten 3.1 und 3.2 können dabei durch hydraulische, pneumatische, elektrische oder mechanische Mittel dichtend zusammengehalten werden.
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Bei den vorgenannten Ausführungsbeispielen nach 1 bis 3 sind die Düseneinrichtung 2 und die Steuereinrichtung 4 in einem Gehäuse 1 und einem Anschlussgehäuse 3 ausgeführt. Grundsätzlich besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass eine mehrteilige Bauweise für die Düseneinrichtung 2 und auch die Staueinrichtung 4 genutzt wird. Hierzu ist in 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel in 4 schematisch in einer Querschnittsansicht dargestellt. Bei dem in 4 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Düseneinrichtung 2 und ein oberer Abschnitt 7.1 der Staueinrichtung 4 in einem Gehäuse 1 ausgebildet. Das Gehäuse 1 weist einen vertikal ausgerichteten Förderkanal 6 auf, der sich zwischen einem Fadeneinlass 5 und einem Kammerauslass 12 erstreck. Im oberen Bereich des Gehäuses 1 ist ein Druckluftanschluss 9 ausgebildet, der über mehrere Luftkanäle 10 und Düsenkanäle 11 mit dem Förderkanal 6 verbunden ist.
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Im unteren Bereich weist das Gehäuse 1 eine Durchmesserstufe mit einem Ansatz 20 auf. Der Ansatz 20 bildet den oberen Abschnitt 7.1 der Staukammer 7, der durch die Wandung 13.1 ummantelt ist. Innerhalb der Wandung 13.1 ist eine Lochung 17 ausgeführt, um eine Mehrzahl von Luftaustrittsöffnungen 14.1 auszubilden.
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Dem Ansatz 20 des Gehäuses 1 folgt das Anschlussgehäuse 3, das das Anschlussgehäuse 3 mehrteilig ausgebildet ist und weist ein mittleres Kammerteil 3.3 auf, das den unteren Abschnitt 7.2 der Staukammer 7 enthält. Das Kammerteil 3.3 wird durch ein Mantelteil 3.4 umschlossen. Das Mantelteil erstreckt sich übe das Kammerteil 3.1 hinaus und ist mit einer Oberseite dicht an dem Gehäuse 1 angeordnet. Hierbei wird zwischen dem Ansatz 20 am Gehäuse 1 und dem Mantelteil 3.4 des Anschlussgehäuses 3 eine obere Ringkammer 15.1 und zwischen dem Kammerteil 3.3 und dem Mantelteil 3.4 des Anschlussgehäuses 3 eine untere Ringkammer 15.2 gebildet. Die Ringkammer 15.1 und 15.2 sind über einen Durchlass 22 im Kammerteil 3.3 miteinander verbunden und über einen Vakuumanschluss 16 am Mantelteil 3.4 des Anschlussgehäuses mit einer Unterdruckquelle verbindbar.
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In der Wandung 13.2 des unteren Abschnittes 7.2 der Staukammer 7 sind mehrere schlitzförmige Luftaustrittsöffnungen 14.2 ausgebildet. Die schlitzförmigen Luftaustrittsöffnungen 14.2 sind in diesem Ausführungsbeispiel durch Lamellen 21 gebildet, die das Kammerteil 3.3 vollständig durchdringen. Insoweit wird der untere Abschnitt 7.2 der Staukammer 7 durch eine Mehrzahl von Lamellen 21 gebildet. Die durch die Lamellen 21 gebildeten Luftaustrittsöffnungen 14.2 weisen einen wesentlich größeren Öffnungsquerschnitt im Verhältnis zu den Luftaustrittsöffnungen 14.1 im oberen Abschnitt der Staukammer 7.1 auf.
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Die Funktion des in 4 dargestellten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist identisch zu dem Ausführungsbeispiel nach 2, so dass an dieser Stelle zu der vorgenannten Beschreibung Bezug genommen wird und zur Vermeidung von Wiederholungen keine weitere Erläuterung erfolgt.
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Bei den in 1 bis 4 dargestellten Ausführungsbeispielen der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Kräuseln eines multifilen Fadens sind die konstruktiven Ausführungen nur mit den für die Erfindung wesentlichen Merkmale dargestellt. Wesentlich ist hierbei, dass die Staukammer der Staueinrichtung in einen oberen und einen unteren Abschnitt aufgeteilt sind, wobei er obere Abschnitt gemeinsam mit der Düseneinrichtung in einem Gehäuse ausgebildet sind. Hierbei sind die Luftaustrittsöffnungen im oberen Abschnitt der Staukammer bevorzugt durch ein Lochung gebildet, deren Öffnungsquerschnitt vorzugsweise im Bereich von 0,01 mm2 bis 0,7 mm2 offener Fläche pro Öffnung liegt. In diesem Bereich findet die Stopfenbildung im Prozess statt. Vorzugsweise erstrecken sich die oberen Abschnitte der Staukammer über zumindest ein Drittel der Gesamtlänge der Staukammer 7.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1116806 A1 [0003]
- EP 0108205 A1 [0003]
- DE 10253488 A1 [0004]
- EP 0539808 A1 [0004]