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Die Erfindung betrifft eine Fußablage mit Trainingsfunktion nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art, ein System zum Trainieren eines Bewegungsapparats mit wenigstens einem Sitz und einer am Sitz befestigten Fußablage, sowie ein Fahrzeug mit einem solchen System.
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Ein Bewegungsmangel, insbesondere durch zu langes Sitzen, kann Krankheiten wie Venenleiden oder Thrombose hervorrufen. Reisen stellen eine Situation dar, in der Personen oftmals besonders lange in ihrer Bewegung eingeschränkt sind. Während es oftmals möglich ist, in einem Zug oder Schiff aufzustehen und hin- und herzuwandern, ist dies bei einer Reise mit einem Pkw, Bus oder Flugzeug nur schwer möglich. So sind aus dem Stand der Technik Sport- und Trainingsgeräte bekannt, welche sich platzsparend verstauen lassen und somit auch ein Training eines Bewegungsapparats während einer Reise mit einem Pkw, Bus oder Flugzeug ermöglichen. Hierdurch lässt sich eine Durchblutung, insbesondere der Beine einer ein solches Sport- oder Trainingsgerät nutzenden Person verbessern, was ein Risiko des Erleidens einer Thrombose verringern kann.
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Die
DE 10 2019 006 124 A1 offenbart einen Fahrzeugsitz für einen Kraftwagen, in dessen Lehne ein solches Trainingsgerät integriert ist. Bei dem Fahrzeugsitz kann es sich um einen beliebigen Fahrzeugsitz wie einen Fahrersitz, Beifahrersitz oder Fondsitz handeln. Zum komfortablen Verstauen des Trainingsgeräts wird das Trainingsgerät von einer in den Sitz eingebrachten Aussparung fixierbar aufgenommen. Die Aussparung lässt sich mit einer Abdeckvorrichtung verschließen, um zu verhindern, dass Staub oder Schmutz an das Trainingsgerät gelangt, sowie um das Trainingsgerät besonders ästhetisch zu verstauen. Die Aussparung befindet sich auf der Rückseite des Fahrzeugsitzes im Bereich eines Fußraums einer hinter dem Fahrzeugsitz sitzenden Person. Das Trainingsgerät umfasst zwei Pedale, welche linear oder entlang einer Kreisbahn gegen einen Widerstand bewegbar sind. Eine das Trainingsgerät nutzende Person radelt mit Hilfe des Trainingsgeräts wie auf einem Fahrrad bzw. tritt auf der Stelle wie unter Nutzung eines sogenannten Steppers. Zum Erzeugen des Widerstands stützten sich die Pedale durch Federn am Sitz ab. Auch ist es möglich, dass der Widerstand mit Hilfe eines Generators erzeugt wird und dabei die Widerstandskraft individuell nach körperlicher Konstitution angepasst werden kann. Der Konstruktionsaufwand zum Verstauen bzw. Vorsehen eines solchen Trainingsgeräts an einem Fahrzeugsitz ist jedoch vergleichsweise hoch.
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Ein weiteres Trainingsgerät für Passagiersitze ist durch die
EP 1 304 144 B1 offenbart. Das in der Druckschrift beschriebene Trainingsgerät umfasst zwei relativ zueinander bewegbare Fußstützen. Dabei ist eine erste Fußstütze mit einem ersten Ende an einem Sitz befestigt und an ihrem zweiten Ende mit der zweiten Fußstütze verbunden. Dabei stützt sich die zweite Fußstütze über eine Schraubenfeder an der ersten Fußstütze ab, wodurch die zweite Fußstütze translatorisch durch Aufprägen einer Kraft entgegen des Sitzes von dem Sitz wegbewegt werden kann. An der Anschlussstelle der zweiten Fußstütze an der ersten Fußstütze weist die zweite Fußstütze zudem eine Spiralfeder auf, wodurch die zweite Fußstütze um eine durch die Spiralfeder reichende Achse gekippt werden kann. Durch das translatorische Herabdrücken der zweiten Fußstütze können die Oberschenkel einer das Trainingsgerät nutzenden Person trainiert werden. Durch das Verkippen der zweiten Fußstütze um die durch die Spiralfeder reichende Achse können die Waden eine das Trainingsgerät nutzenden Person trainiert werden. Somit lässt sich besonders effektiv einer Thrombose vorbeugen. Das Trainingsgerät kann dabei entweder an dem Sitz der das Trainingsgerät nutzenden Person befestigt sein oder auch an einem Vordersitz der das Trainingsgerät nutzenden Person. Das Trainingsgerät umfasst zudem Verstellmöglichkeiten zum Anpassen einer individuellen Körperstatur. Zudem ist das Trainingsgerät durch Einklappen platzsparend verstaubar. Die Druckschrift offenbart eine Nutzung eines solchen Trainingsgeräts insbesondere in einem Flugzeug, geht jedoch auch auf die Nutzung des Trainingsgeräts in einem Pkw, Bus oder Zug ein. Auch hier ist ein Konstruktionsaufwand zur Ausbildung des Trainingsgeräts vergleichsweise hoch. Typische Flugzeugsitze sind hierzu mit separaten Bauteilen auszustatten, was ein Gesamtgewicht des Flugzeugs erhöht, was sich wiederum nachteilig auf einen Kraftstoffverbrauch auswirkt, und/oder eine Verringerung einer mitzuführenden Nutzlast bewirkt. Da auch bei diesem Trainingsgerät eine Widerstandskraft durch Federn erzeugt wird, nimmt die Widerstandskraft linear beim Betätigen des Trainingsgeräts zu, was von einer trainierenden Person als unangenehm empfunden werden kann.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Trainingsgerät zum Trainieren eines Bewegungsapparats anzugeben, welches besonders platzsparend und leicht in ein Fahrzeug integrierbar ist, und welches eine besonders komfortable Widerstandskraft beim Trainieren erzeugt.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Fußablage mit Trainingsfunktion mit den Merkmalen des Anspruchs 1, ein System zum Trainieren eines Bewegungsapparats mit den Merkmalen des Anspruchs 6 sowie ein Fahrzeug mit einem solchen System gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den hiervon abhängigen Ansprüchen.
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Bei einer Fußablage mit Trainingsfunktion der eingangs genannten Art stützen sich jeweils wenigstens ein Träger und/oder eine Fußstütze über wenigstens ein Widerstandselement an der übergeordneten Struktur ab. Dabei übt das Widerstandselement bei einer Rotation des Trägers um das Drehgelenk in Richtung der übergeordneten Struktur eine Gegenkraft auf den Träger und/oder die Fußstütze aus. Erfindungsgemäß ist wenigstens ein Widerstandselement als Hydraulikzylinder oder Pneumatikzylinder ausgeführt.
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Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Fußablage lässt sich eine Trainingsfunktion besonders einfach an der übergeordneten Struktur vorsehen. Als übergeordnete Struktur eignet sich beispielsweise ein Fahrzeugsitz wie ein Fahrersitz, Fondsitz oder Beifahrersitz. Fahrzeugsitze, insbesondere Fahrgastsitze in einem Omnibus oder in einem Zug, sind bereits oftmals mit Fußablagen ausgestattet, was einen Aufwand zur Bereitstellung der Trainingsfunktion weiter verringert. Generell kann die übergeordnete Struktur jedoch von jedem geeigneten Objekt, beispielsweise einer Wand, einem Tisch oder einem Gerüst ausgebildet werden. Bei der Befestigungseinrichtung kann es sich beispielsweise um eine Lochplatte handeln, welche durch Schrauben lösbar an der übergeordneten Struktur befestigt ist. Die Trainingsfunktion wird dabei dadurch bereitgestellt, dass eine handelsübliche Fußablage durch den Hydraulikzylinder oder Pneumatikzylinder ergänzt wird. So platziert eine trainierende Person ihre Füße auf der Fußstütze und übt mit ihren Beinen eine Kraft auf diese aus. Die Fußstütze bewegt sich dann von der trainierenden Person weg, woraufhin der Hydraulik- bzw. Pneumatikzylinder zusammengedrückt wird und hierdurch der trainierenden Person einen Widerstand entgegensetzt. Dabei kann die trainierende Person mit beiden Beinen die Fußablage gleichzeitig von sich wegdrücken. Eine Fußstütze kann dabei starr oder auch beweglich, beispielsweise drehbar, an den Träger angeschlossen sein. Es ist ferner möglich, dass ein Träger eine durchgehende Fußstütze für beide Füße der trainierenden Person aufweist, oder, dass für jeden Fuß eine separate Fußstütze vorgesehen ist.
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Gemäß einer zweigeteilten Ausführung der Fußablage ist für jeden Fuß, beziehungsweise jedes Bein der trainierenden Person eine über einen eigenen Träger an der übergeordneten Struktur angeschlossene Fußstütze vorgesehen. Dies erlaubt der trainierenden Person eine alternierende Beinbewegung wie auf einem Stepper. Ein Hydraulik- bzw. Pneumatikzylinder ist dabei an der Fußablage an einem Träger und/oder an einer der Fußstützen der Fußablage angeschlossen. Handelt es sich bei der übergeordneten Struktur um einen (Fahrzeug-)Sitz, kann der Hydraulik- bzw. Pneumatikzylinder an einer beliebigen Stelle an den Sitz angeschlossen sein. Beispielsweise kann sich der Hydraulik- bzw. Pneumatikzylinder an einer Rückenlehne, einem Sitzpolster, einem Gestell oder dergleichen des Sitzes abstützen. Der Hydraulik- bzw. Pneumatikzylinder kann dabei ebenfalls mittelbar, beispielsweise über ein weiteres Drehgelenk und/oder eine Führungsschiene an der übergeordneten Struktur angeschlossen sein.
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Auch ist es denkbar, dass zwei Träger über eine zwischen den Trägern angeordnete Fußstütze miteinander verbunden sind.
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Durch die einfache Konstruktionsweise, so ist lediglich eine handelsübliche Fußablage um den Hydraulik- bzw. Pneumatikzylinder zu ergänzen, lassen sich Kosten zur Vorsehung der Trainingsfunktion im Vergleich zu aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen zur Integration einer Fußablage mit Trainingsfunktion in einem Fahrzeug bzw. an einem Sitz reduzieren. Durch Nutzung von Hydraulik bzw. Pneumatik zur Erzeugung der Gegenkraft lässt sich zudem eine besonders komfortable Gegenkraft erzeugen. So spürt eine trainierende Person beim Ausüben einer Kraft auf den Träger bzw. die Fußablage eine sich besonders geschmeidig anfühlende Gegenkraft. Hierdurch wird eine Erfahrung bei der Nutzung der erfindungsgemäßen Fußablage mit Trainingsfunktion verbessert.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Fußablage sieht vor, dass eine Stärke der Gegenkraft von einer Rotationsstellung des Trägers um das Drehgelenk unabhängig ist. Aus dem Stand der Technik ist bekannt, die Gegenkraft durch Federn wie Schrauben- oder Spiralfedern zu erzeugen. Die durch eine Feder erzeugte Gegenkraft ist dabei jedoch von einer Wegstrecke, um die die Feder gestaucht oder gestreckt wird, abhängig. Je stärker eine trainierende Person somit die Fußablage von sich wegdrückt, desto stärker ist auch die der trainierenden Person entgegengesetzte Gegenkraft. Dass die Gegenkraft vom Widerstandselement bei der Nutzung der Fußablage mit Trainingsfunktion somit kontinuierlich beim Herabdrücken der Fußablage zunimmt, kann von der trainierenden Person als unangenehm bis störend empfunden werden. Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Fußablage lässt sich jedoch die Stärke der Gegenkraft von einer Rotationstellung des Trägers unabhängig gestalten. Hierzu kann in einem Hydraulik- bzw. Pneumatikzylinder ein entsprechendes Ventil eingebaut sein, welches sich beim Erreichen einer festgelegten Gegenkraft öffnet, und Hydraulikfluid bzw. ein unter Druck stehendes Gas in eine zusätzliche vom Hydraulik- bzw. Pneumatikzylinder umfasste Kammer entlässt. Dabei kann ein Öffnungsgrad des Ventils konstant sein, oder mit der Rotationsstellung des Trägers um das Drehgelenk variieren, um die Gegenkraft an einer jeden Rotationsstellung des Trägers um das Drehgelenk gleichmäßig zu gestalten. Dies erhöht einen Komfort bei der Nutzung der Fußablage mit Trainingsfunktion noch weiter.
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Entsprechend einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Fußablage ist eine Stärke der Gegenkraft einstellbar. Dies erlaubt es unterschiedlich gut trainierten Personen die Fußablage mit Trainingsfunktion komfortabel zu nutzen. Weist eine erste Person beispielsweise besonders starke Beinmuskeln auf, so kann diese eine hohe Gegenkraft einstellen, weist eine zweite Person nur wenig Muskelmasse an ihren Beinen auf, kann sie die Gegenkraft entsprechend geringer einstellen. Hierdurch kann ein Komfort bei der Nutzung der erfindungsgemäßen Fußablage mit Trainingsfunktion noch weiter verbessert werden. Dies lässt sich beispielsweise dadurch realisieren, indem eine Größe der zusätzlichen Kammer des Hydraulikzylinders bzw. des Pneumatikzylinders verändert wird, oder eine Kennlinie, mit der sich das Ventil des Hydraulikzylinders bzw. des Pneumatikzylinders mit der Rotationsstellung des Trägers um das Drehgelenk öffnet, angepasst wird.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Fußablage sieht ferner vor, dass sich wenigstens ein Träger und/oder wenigstens eine Fußablage zusätzlich über wenigstens eine Feder an der übergeordneten Struktur abstützt. Dies erhöht zwar einen Konstruktionsaufwand zur Ausbildung der erfindungsgemäßen Fußablage mit Trainingsfunktion, jedoch kann damit ein haptisches Gefühl, wie die Gegenkraft von einer trainierenden Person wahrgenommen wird, noch umfangreicher variiert werden. So ist es denkbar, dass mit Hilfe der Feder der Träger bzw. die Fußablage zurück in ihre Ausgangsstellung zurückgedrückt wird, und der Hydraulikzylinder bzw. der Pneumatikzylinder als Dämpfer wirken. Dies unterstützt das geschmeidige Gefühl bei der Nutzung der erfindungsgemäßen Fußablage mit Trainingsfunktion noch weiter. Dabei kann es sich beispielsweise um eine Schraubenfeder und/oder Spiralfeder handeln. Der Begriff „Feder“ ist jedoch umfassender zu verstehen. So kann es sich bei der Feder beispielsweise auch um einen Gummipuffer, Gummibänder, Expander und/oder einen beliebigen formstabilen elastischen Körper handeln.
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Bevorzugt weist die erfindungsgemäße Fußablage mit Trainingsfunktion eine anatomische Anpassungsfähigkeit auf. Insbesondere durch Ein- oder Ausfahren eines längenverstellbaren Trägers, Anpassen eines Winkels, zu der sich der Träger in einer Neutralstellung um das Drehgelenk befindet, wobei in der Neutralstellung das Widerstandselement keine Gegenkraft ausübt, und/oder durch Einstellen der Stärke der Gegenkraft lässt sich die Fußablage an verschiedene Personen anpassen. So kann sowohl eine große Person, als auch beispielsweise ein Kind die Fußablage mit Trainingsfunktion nutzen. Damit das Kind die Fußstütze der Fußablage mit Trainingsfunktion erreichen kann, lässt sich der Träger beispielsweise wie ein Teleskopstab ausfahren. Hierzu kann der längenverstellbare Träger beispielsweise durch ein Gewinde oder einen in verschiedene Löcher einer Lochreihe einsteckbaren Bolzen arretiert werden. Ebenso lässt sich der Träger um das Drehgelenk verschwenken, beispielsweise, um die Fußstütze näher an die Füße des Kindes heranzuführen. Hierzu ist das Widerstandselement so am Träger bzw. der Fußstütze und der übergeordneten Struktur angeschlossen, dass eine Rotation um das Drehgelenk ohne Erzeugung der Gegenkraft möglich ist. Dies lässt sich beispielsweise dadurch realisieren, indem eine Befestigung des Widerstandselements an der übergeordneten Struktur bzw. dem Träger oder der Fußstütze temporär gelöst wird. Dies kann so gestaltet sein, dass beim Bewegen des Widerstandselements, ohne dass dieses eine Gegenkraft ausübt, auch eine Stärke der Gegenkraft, welche beim Betätigen der Fußablage mit Trainingsfunktion erzeugt wird, eingestellt wird. So kann beispielsweise bei der Anpassung des Winkels zu der sich der Träger in der Neutralstellung zum Drehgelenk befindet ein Kolbenhub des Hydraulikzylinders bzw. des Pneumatikzylinders, oder auch ein Kammervolumen der zusätzlichen Kammer verstellt werden, wodurch auch die Stärke der Gegenkraft eingestellt wird.
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Ein System zum Trainieren eines Bewegungsapparats umfasst wenigstens einen Sitz und eine erfindungsgemäße am Sitz befestigte Fußablage. Die Fußablage kann dabei auf eine beliebige Art und Weise am Sitz befestigt sein. Beispielsweise kann eine Befestigungseinrichtung der Fußablage mit dem Sitz verschraubt, vernietet, verschweißt oder auf eine sonstige Art und Weise lösbar oder nicht lösbar verbunden sein. Die Fußablage ist dabei insbesondere so am Sitz angeordnet, dass die Fußablage in einem Bereich angeordnet ist, in welchen Beine bzw. Füße einer auf dem Sitz bzw. einem Nachbarsitz befindlichen Person hineinreichen. So kann die Fußablage an den Sitz einer trainierenden Person oder auch an ihren Vordersitz angeschlossen sein.
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Erfindungsgemäß weist ein Fahrzeug ein solches System zum Trainieren eines Bewegungsapparats auf. Bei dem Fahrzeug kann es sich um ein beliebiges Fahrzeug wie ein Straßenfahrzeug, ein Schienenfahrzeug, ein Flugzeug, ein Helikopter, einen Zeppelin, ein Boot oder dergleichen handeln.
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Bevorzugt handelt es sich bei dem Fahrzeug um einen Bus. Der Bus kann als Niederflur- oder Hochflurbus ausgeführt sein. Generell ist es auch denkbar, dass es sich bei dem Fahrzeug um einen Pkw oder Lkw handelt. Der Vorteil der erfindungsgemäßen Fußablage mit Trainingsfunktion kommt jedoch in besonderer Art und Weise bei einem Fahrzeug wie einem Bus zur Geltung, da hier eine Vielzahl an Sitzreihen hintereinander im Fahrzeug angeordnet sind. Dies ermöglicht es Fahrgästen des Busses ihren Bewegungsapparat mit jeweils einer an ihrem Vordersitz angeordneten Fußablage mit Trainingsfunktion zu trainieren. Hierdurch lässt sich eine Durchblutung der Beine der Fahrgäste, insbesondere bei langen Reisen, verbessern, um Venenleiden und/oder einer Thrombosegefahr vorzubeugen.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Fußablage mit Trainingsfunktion, des Systems zum Trainieren eines Bewegungsapparats und des Fahrzeugs ergeben sich auch aus den Ausführungsbeispielen, welche nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren näher beschrieben werden.
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Dabei zeigen:
- 1 eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Systems zum Trainieren eines Bewegungsapparats gemäß einer ersten Ausführung mit einem Träger;
- 2 eine perspektivische Darstellung des erfindungsgemäßen Systems gemäß einer zweiten Ausführung mit zwei separat betätigbaren Fußstützen;
- 3 eine perspektivische Darstellung des erfindungsgemäßen Systems gemäß einer dritten Ausführung mit einem anatomisch anpassbaren Träger und einer einstellbaren Gegenkraft; und
- 4 eine Seitenansicht auf drei Sitzreihen, wobei Sitze der Sitzreihen jeweils eine erfindungsgemäße Fußablage mit Trainingsfunktion aufweisen.
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1 zeigt eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Systems 10 zum Trainieren eines Bewegungsapparats aus Sicht einer auf einem Sitz 11 sitzenden Person. Das System 10 wird dabei von einem Sitz 11 und einer erfindungsgemäßen Fußablage 1 ausgebildet. Die Fußablage 1 umfasst einen Träger 2 mit einem ersten Ende 3.1 und einem zweiten Ende 3.2. Der Träger 2 weist am ersten Ende 3.1 eine nicht dargestellte Befestigungseinrichtung auf, über die der Träger 2 über ein Drehgelenk 4 angeschlossen ist. So kann der Träger 2 um das Drehgelenk 4 rotieren, aus Sicht der Person auf die Person zu oder von dieser weg. Dies ist noch einmal deutlicher in 4 dargestellt. Die Befestigungseinrichtung ist wiederum an einer übergeordneten Struktur 5, hier in Form des Sitzes 11, befestigt. Beispielsweise ist die Befestigungseinrichtung mit dem Sitz 11 verschraubt. Am zweiten Ende 3.2 des Trägers 2 schließt sich eine Fußstütze 6 an, welche orthogonal zum Träger 2 ausgerichtet ist, damit die Person ihre Füße auf der Fußstütze 6 ablegen kann. Zur Ausbildung einer Trainingsfunktion ist in dem Beispiel in 1 sowohl der Träger 2 als auch die Fußstütze 6 über ein bzw. zwei Widerstandselemente 7 gegenüber dem Sitz 11 abgestützt. Betätigt eine Person die Fußablage 1 indem die Person ihre Füße auf die Fußstütze 6 ablegt und ihre Beine durchdrückt, werden die Widerstandselemente 7 zusammengestaucht und üben eine ebenfalls in 4 dargestellte Gegenkraft 8 auf die trainierende Person aus. Bei dem Widerstandselement 7 handelt es sich erfindungsgemäß um einen Hydraulikzylinder oder einen Pneumatikzylinder. Es ist auch denkbar, dass eines der Widerstandselemente 7 als Hydraulikzylinder ausgeführt ist und ein weiteres Widerstandselement 7 als Pneumatikzylinder ausgeführt ist. Durch Nutzung von Hydraulik bzw. Pneumatik zur Erzeugung der Gegenkraft 8 kann eine besonders geschmeidige Gegenkraft 8 erzeugt werden.
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2 zeigt eine alternative Ausführung der erfindungsgemäßen Fußablage 1. Hierbei umfasst die Fußablage 1 zwei Träger 2, mit einer ersten Fußstütze 6.1 und einer zweiten Fußstütze 6.2. Indem jeweils eine der Fußstützen 6.1, 6.2 über einen eigenen Träger 2 an der übergeordneten Struktur 5 angeschlossen ist, kann eine Person alternierend zuerst die erste Fußstütze 6.1 und dann die zweite Fußstütze 6.2 betätigen. Somit lässt sich ein Bewegungsablauf wie auf einem aus dem Stand der Technik bekannten sogenannten Stepper umsetzen. Hierdurch lässt sich ein besonders komfortabler Bewegungsablauf, ähnlich einem Gehen oder Treppensteigen, erzeugen. Generell kann die Fußablage 1 dabei so ausgeführt sein, dass die Fußstützen 6.1 und 6.2 unabhängig voneinander betätigt werden können. So können diese beispielsweise gleichzeitig heruntergedrückt werden, oder wie bereits erwähnt alternierend. Es ist jedoch auch möglich, dass die beiden Fußstützen 6.1 und 6.2. nur abhängig zueinander betätigt werden können. So kann eine hydraulikfluid- oder eine ein unter Druck stehendes Gas führende Leitung 12 beispielsweise gleichzeitig an je ein Widerstandselement 7 der ersten Fußstütze 6.1 und der zweiten Fußstütze 6.2 angeschlossen sein. Drückt die Person somit die zweite Fußstütze 6.2 herunter, wird das entsprechende Widerstandselement 7 zusammengestaucht, wodurch in diesem Widerstandselement 7 befindliches Hydraulikfluid oder unter Druck stehendes Gas durch die Fluidleitung 12 in das entsprechende der Fußstütze 6.1 zugeordnete Widerstandselement 7 gepresst wird. Hierdurch wird die Fußstütze 6.1 auf die Person zubewegt. Durch Herabdrücken einer der Fußstützen 6.1, 6.2 wird somit die andere Fußstütze 6.1, 6.2 angehoben. Hierdurch lässt sich ein noch komfortablerer Bewegungsablauf umsetzen.
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3 zeigt eine weitere alternative Ausführung der erfindungsgemäßen Fußablage 1 mit einer anatomisch anpassbaren Fußablage 1 und einer einstellbaren Gegenkraft 8. Damit auch kleine Meschen wie Kinder die Fußablage 1 nutzen können, kann beispielsweise der Träger 2 ausgezogen werden, damit die Füße der kleinen Person die Fußstützen 6 erreichen. Durch Betätigen eines Knopfes 13 lässt sich beispielsweise eine Arretierung der Fußablage 1 entsperren, um den Träger 2 aus einer ersten Position 14.1 in eine zweite Position 14.2 zu verfahren. Zum Einstellen der Gegenkraft 8 kann beispielsweise das Widerstandselement 7 an verschiedenen Angriffspunkten am Träger 2 angreifen. Hierzu umfasst der Träger 2 in dem Beispiel in 3 eine Lochreihe 15, wobei ein Ende des Widerstandselements 7 in ein beliebiges Loch der Lochreihe 15 eingesteckt werden kann. Somit wird ein Abstand, mit dem die Gegenkraft 8 zum Drehgelenk 4 am Träger 2 angreift, verändert. Hierdurch wird ein der Gegenkraft 8 und dem Hebelarm entsprechendes Gegenmoment auf den Träger 2 verändert. Die Gegenkraft 8 bzw. das Gegenmoment kann jedoch auch auf eine beliebige Art und Weise eingestellt werden. Insbesondere umfasst ein Hydraulikzylinder bzw. ein Pneumatikzylinder ein Ventil zum Hindurchlassen von Hydraulikfluid oder unter Druck stehendem Gas in eine weitere Kammer, wobei eine Kennlinie, bei welchem Hub und zu welchem Druck das Ventil öffnet, angepasst werden kann. Auch kann mit Hilfe einer nicht dargestellten Einrichtung die Gegenkraft durch eine anatomische Anpassung der Fußablage 1 direkt eingestellt werden.
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In 4 sind drei Sitzreihen dargestellt, wobei Sitze 11 der Sitzreihen jeweils eine erfindungsgemäße Fußablage 1 aufweisen. 4 zeigt damit einen Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Fahrzeug, beispielsweise einem Omnibus. In 4 zeigt die linke Sitzreihe eine Verstellung einer Neutralstellung des Trägers 2 um das Drehgelenk 4 um einen Winkel α. Zur Vereinfachung sind hier keine Widerstandselemente 7 dargestellt. So lässt sich der Träger 2 beispielsweise vom Winkel α zum Winkel α' vergrößern, damit auch ein Kind die Fußstützen 6 erreichen kann.
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Die in 4 in der Mitte befindliche Sitzreihe veranschaulicht einen Bewegungsablauf, mit dem die Fußablage 1 bei einer Betätigung bewegt wird. Dabei bewegt sich die Fußstütze 6 bzw. die Fußstützen 6 entlang einer Kreisbahn um das Drehgelenk 4.
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Die rechte Sitzreihe in 4 veranschaulicht eine Wirkrichtung der Gegenkraft 8. Drückt die Person die Fußstütze 6 von sich weg, so wirkt auf die Person eine entsprechende Gegenkraft 8. 4 zeigt ebenfalls, dass neben einem Widerstandselement 7 in Form eines Hydraulikzylinders oder eines Pneumatikzylinders an den Träger 2 auch eine zusätzliche Feder 9 angeschlossen sein kann. Hierdurch lässt sich ein Gefühl bei der Nutzung der erfindungsgemäßen Fußablage 1 durch Erzeugen einer noch komfortableren Gegenkraft 8 weiter verbessern. Dabei kann der Hydraulikzylinder bzw. der Pneumatikzylinder als Dämpfer wirken.
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Die Widerstandselemente 7 und die Feder 9 können dabei an einer beliebigen Stelle an den Sitz angeschlossen sein. Beispielsweise an eine Rückenlehne, ein Sitzpolster, ein Gestänge oder dergleichen des Sitzes. Dabei können auch mehrere Widerstandselemente 7 und Federn 9 derselben Fußablage an unterschiedlichen Stellen am Sitz angeschlossen sein, wie 4 in der Mitte zeigt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102019006124 A1 [0003]
- EP 1304144 B1 [0004]