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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einem Heckbereich, in welchem Bremsleuchten sowie eine Heckklappe mit einer Heckscheibe angeordnet sind, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus der
DE 10 2012 108 049 A1 ist ein gattungsgemäßes Kraftfahrzeug mit einem Heckbereich bekannt, in welchem Bremsleuchten sowie eine Heckklappe mit einer Heckscheibe angeordnet sind. Die Bremsleuchten sind dabei Bestandteil einer Heckleuchte, die einen ersten und einen zweiten Heckleuchtenkörper aufweist, wobei der zweite Heckleuchtenkörper in der Heckklappe und der erste Heckleuchtenkörper in einem Kotflügel angeordnet ist.
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Aus der
DE 10 2011 003 339 A1 ist ein Heckbereich eines Kraftfahrzeugs mit Heckleuchten bekannt, die in einen Hauptkörper und in einen Zusatzkörper unterteilt sind. Der Heckbereich ist dabei aerodynamisch vorteilhaft gestaltet, in dem zusätzlich zu einem Heckeinzug des Seitenwandabschnittes des Heckbereichs außen die Außenkontur des Hauptkörpers der Heckleuchte diesem Heckeinzug folgt. Hierdurch soll sich bei der Fahrt des Kraftfahrzeugs im Heckbereich ein vergleichsweise kleines Nachlaufgebiet der Strömung bilden.
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Aus der
DE 10 2010 008 332 A1 ist ein Kraftfahrzeug mit einem in einem seitlichen Heckbereich angeordneten Strömungsbeeinflussungselement mit einer Abrisskante bekannt, wobei das Strömungsbeeinflussungselement eine erste Position, in der die Abrisskante durch ein Karosserieelement im Wesentlichen verdeckt ist und eine zweite Position, in der die Abrisskante freiliegt, verstellbar ist.
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Nachteilig bei den aus dem Stand der Technik bekannten Kraftfahrzeuge ist jedoch, dass diese Heckleuchten, insbesondere Bremsleuchten, aufweisen, die an ungünstigen, da nicht optimal einsehbaren Stellen, angeordnet sind und zugleich eine Aerodynamik des Kraftfahrzeugs durch Schaffung von strömungstechnischen Nachlaufgebieten, eher behindern.
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Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich daher mit dem Problem, für ein Kraftfahrzeug der gattungsgemäßen Art eine verbesserte oder zumindest eine alternative Ausführungsform anzugeben, die insbesondere die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile überwindet.
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Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, eine Bremsleuchte hinsichtlich ihrer Lage am Heckbereich eines Kraftfahrzeugs zu verändern und zugleich als Strömungsleitelement auszubilden, so dass dies nicht nur für einen nachfolgenden Verkehr besser einsehbar ist, sondern zusätzlich bislang nicht nutzbaren Bauraum belegt und zudem die Aerodynamik des Kraftfahrzeugs verbessert. Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug besitzt dabei einen Heckbereich, in dem Bremsleuchten sowie eine Heckklappe mit einer Heckscheibe angeordnet sind. Erfindungsgemäß sind nun die Bremsleuchten in einem seitlichen Bereich der Heckscheibe angeordnet und zugleich als Strömungsleitelemente ausgebildet. Durch das nach oben Versetzen der seitlichen Bremsleuchten in den seitlichen Bereich der Heckscheibe können diese von einem nachfolgenden Verkehr deutlich besser eingesehen und erkannt werden, wodurch die Verkehrssicherheit erhöht werden kann. Da die seitlichen Bereiche der Heckscheibe üblicherweise intransparent sind, beispielsweise mittels eines Siebdrucks geschwärzt sind, stören die dort erfindungsgemäß angeordneten Bremsleuchten eine Sicht eines Fahrer oder einer Fahrerin nach hinten nicht. Durch die Ausbildung als Strömungsleitelemente können die im Bereich der seitlichen Heckscheibe angeordneten Bremsleuchten zugleich sogenannte Strömungsnachlaufgebiete verringern, wodurch sich aerodynamisch negativ wirkende Turbolenzen hinter dem Kraftfahrzeug, die zu einem erhöhten Kraftstoffverbrauch bzw. generell Energieverbrauch führen, zumindest verringern lassen. Mit den erfindungsgemäß völlig neu angeordneten und konzipierten Bremsleuchten im seitlichen Bereich der Heckscheibe lässt sich somit die Verkehrssicherheit durch eine verbesserte Sichtbarkeit der Bremsleuchten durch den nachfolgenden Verkehr erhöhen, sowie eine deutlich verbesserte Aerodynamik durch Ausbildung der Bremsleuchten als Strömungsleitelemente erreichen. Von weiterem großen Vorteil ist, dass die nunmehr außen auf einer Heckscheibe angeordnete Bremsleuchte keinen Bauraum mehr in der eigentlichen Heckklappe erfordert, wie dies früher der Fall war, wodurch sich hier ein zusätzlicher Stauraum zur Vergrößerung eines Kofferraums ergibt.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung ist die Heckscheibe im Bereich der Bremsleuchten mit einer nicht transparenten Beschichtung, beispielsweise einem Siebdruck oder einer Folie, versehen. Dies bietet den großen Vorteil, dass die nun erstmalig im seitlichen Bereich der Heckscheibe angeordneten Bremsleuchten von innen nicht sichtbar sind und zugleich beim Bremsen keine direkte Lichtabstrahlung der Bremsleuchten nach innen erfolgt. Dies ist insbesondere bei einem nächtlichen Rückwärtsfahren von großem Vorteil, bei welchem immer wieder gebremst werden muss und durch die nicht transparente Beschichtung eine Blendung des Fahrer bzw. der Fahrerin beim Bremsen zuverlässig vermieden werden kann.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung sind die Bremsleuchten Bestandteil von Heckleuchten, welche neben dem Bremslicht zusätzlich noch ein normales Nachtfahrlicht sowie gegebenenfalls Blinker aufweisen können. Hierdurch ist es möglich, zumindest nahezu sämtliche, den Heckbereich des Kraftfahrzeugs betreffende Lichtfunktionen an die seitlichen Ränder der Heckscheibe zu verlegen, wodurch der Bauraum der bisherigen, darunter angeordneten Heckleuchten, gänzlich anders genutzt werden kann bzw. frei wird. Rein theoretisch ist selbstverständlich auch denkbar, dass nur die Bremsleuchten am seitlichen Rand der Heckscheibe angeordnet sind, während die übrigen Lichtfunktionen, beispielsweise das Nachtfahrlicht, ein Nebelrücklicht und ein Rückfahrlicht an ihrem bisherigen Platz angeordnet sind.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung sind in den Kotflügeln am Heckbereich Strömungsleitelemente angeordnet, die insbesondere ausstellbar ausgebildet sind. Derartige Strömungsleitelemente können dabei Wirbel hinter dem Kraftfahrzeug während des Fahrens zumindest reduzieren und dadurch die Aerodynamik des Kraftfahrzeugs deutlich verbessern. Die Strömungsleitelemente können dabei selbstverständlich auch Bestandteil einer Heckleuchte sein, welche weitere Lichtfunktionen mit Ausnahme des Bremslichts erfüllt.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Komponenten beziehen.
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Es zeigen, jeweils schematisch,
- 1 eine Rückansicht auf ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug in der linken Darstellung A und eine Rückansicht auf ein Kraftfahrzeug entsprechend dem Stand der Technik in der rechten Darstellung B,
- 2 eine mögliche Ausführungsform eines Strömungsleitelements im Bereich einer bisherigen Heckleuchte,
- 3 eine Steuerungseinrichtung zur Steuerung eines Luftaustritts am Strömungsleitelement in einer ersten Stellung,
- 4 eine Darstellung wie in 3, jedoch bei einer zweiten Stellung der Steuerungseinrichtung.
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Entsprechend der 1, weist ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug 1, welches beispielsweise als verbrennungsmotorisch angetriebenes Kraftfahrzeug, als Hybridfahrzeug oder als Elektrofahrzeug ausgebildet sein kann, einen Heckbereich 2 auf, in welchem Bremsleuchten 3 sowie eine Heckklappe 4 mit einer Heckscheibe 5 angeordnet sind. Erfindungsgemäß sind nun zumindest die Bremsleuchten 3 in einem seitlichen Bereich der Heckscheibe 5, das heißt randseitig derselben angeordnet und zugleich als Strömungsleitelement 14 ausgebildet. Dies betrifft das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug 1 gemäß der linken Darstellung A in 1. In der rechten Darstellung B in 1 ist ein Kraftfahrzeug 1' entsprechend dem Stand der Technik dargestellt, bei welchem die Bezugszeichen mit einem Apostroph versehen sind und bei welchem die Bremsleuchten 3' an anderer Stelle angeordnet sind. Durch die erfindungsgemäße Anordnung und Ausbildung des Bremslichts 3 lassen sich mehrere Vorteile erzielen:
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Zum einen kann durch die erhöhte Lage des Bremslichts 3 die Sichtbarkeit für den nachfolgenden Verkehr deutlich verbessert werden, wodurch sich dessen Reaktionszeit und damit auch eine Unfallgefahr reduzieren lassen. Zudem liegt das Bremslicht 3 in einem ohnehin üblicherweise nicht transparenten Seitenbereich der Heckscheibe 5, so dass die Sicht eines Fahrers bzw. einer Fahrerin nach hinten nicht gestört wird. Durch die gleichzeitige Ausbildung der Bremsleuchte 3 als Strömungsleitelement 14 kann auch eine Aerodynamik des Kraftfahrzeugs 1 verbessert werden, wodurch sich insbesondere nachlaufende Wirbel reduzieren lassen, was sich positiv auf einen Kraftstoff bzw. generell auf einen Energieverbrauch auswirkt.
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Die Heckscheibe 5 ist dabei im Bereich der Bremsleuchten 3 mit einer nicht transparenten Beschichtung 6 versehen, die beispielsweise mittels Folie oder Siebdruck aufgebracht ist. Die nicht transparente Beschichtung 6 ermöglicht dabei, dass selbst bei einem Rückwärtsfahren des Kraftfahrzeugs 1, bei welchem der Fahrer bzw. die Fahrerin nach hinten durch die Heckscheibe 5 sieht, eine Blendung selbst beim Bremsen nicht erfolgt. Die Bremsleuchte 3 kann dabei Bestandteil einer Heckleuchte 7 sein, so dass im seitlichen Bereich der Heckscheibe 5 nicht nur die eigentlichen Bremsleuchten 3, sondern zusätzlich auch noch normales Nachtfahrlicht, Blinker bzw. ein Rückfahrlicht integriert sein können. In diesem Fall kann der Platz der nunmehr in den seitlichen Bereich der Heckscheibe 5 verschobenen Leuchten zur Vergrößerung des Kofferraums genutzt werden.
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Betrachtet man die 2 bis 4, so kann man erkennen, dass in Kotflügeln 8 am Heckbereich 2 Strömungsleitelemente 9 angeordnet sind, wobei dieser Platz bislang den Heckleuchten 7' vorbehalten war. Die Strömungsleitelemente 9 können dabei eine Steuerungseinrichtung 10, beispielsweise eine Steuerungsklappe, zur Steuerung eines Luftauslasses 11 aufweisen. Ein Lufteinlass 12 ist demzufolge seitlich am Kraftfahrzeug 1 angeordnet, während ein Luftauslass 11 am Heckbereich 2 angeordnet ist. Durch eine unterschiedliche Stellung der Steuerungseinrichtung 10 (vgl. die 3 und 4) kann Luft an unterschiedlicher Stelle am Heckbereich 2 ausgelassen werden, wodurch sich die Nachlaufgebiete und insbesondere auch Turbulenzen hinter dem Kraftfahrzeug 1 individuell beeinflussen lassen. Eine Luftführung erfolgt dabei durch einen Kanal 13, der sich vom Lufteinlass über die Steuerungseinrichtung zu den insgesamt drei Luftauslässen 11 erstreckt und beispielsweise als Kunststoffspritzgussteil ausgebildet sein kann.
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Alles in allem kann mit dem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug 1 bislang nicht genutzter Bauraums genutzt werden, wobei die hochgesetzten Bremsleuchten 3 zugleich die Sichtbarkeit für einen nachfolgenden Verkehr verbessern und damit die Reaktionszeit und das Unfallrisiko senken. Zugleich kann der im Bereich der Heckklappe 4 bzw. der Kotflügel 8 nicht mehr benötigte Bauraum für die Bremsleuchte 3 als zusätzlicher Stauraum freigegeben werden. Von weiterem Vorteil ist, dass durch die gleichzeitige Ausbildung der hochgesetzten Bremsleuchten 3 als Strömungsleitelemente 9 eine deutlich verbesserte Aerodynamik des Kraftfahrzeugs erreicht werden kann, die einen Kraftstoff- bzw. Energiebedarf reduziert. Diese Aerodynamik kann durch weitere Strömungsleitelemente 9, beispielsweise ehemalige Heckleuchten, weiter gesteigert werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012108049 A1 [0002]
- DE 102011003339 A1 [0003]
- DE 102010008332 A1 [0004]