DE102020005415B4 - Verwendung eines Trennmittels für anhaftendes Gummi - Google Patents

Abstract

Verwendung eines Trennmittels für anhaftendes Gummi, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Mischung mindestens eines kapillaraktiven Alkohols und/oder eines mindestens eine Hydroxy-Gruppe aufweisende Flüssigkeit mit einem gewichtsmäß

Description

• Die Erfindung betrifft die Verwendung eines Trennmittels für an Oberflächen anhaftendes Gummi gemäß ist bekannt, Gummioberflächen mit Talkumpuder, Glycerin oder anderen Gummi nicht lösenden, insbesondre nicht öligen, Stoffen bindungsmäßig abzusättigen, damit sie an metallischen, lackierten, gläsernen oder kunststoffartigen Oberflächen nicht haften oder bei Kälte dort nicht anfrieren. Beispiele sind KFZ-Türdichtungen, Scheibenwischer und dergleichen, die mit den genannten Stoffen behandelt werden, damit jeweils ihre bestimmungsgemäße Funktion gewährleistet ist. Weiterhin sind Haftmittel bekannt, die beispielsweise in das Innere des Reifens eingebracht werden, die zu einer Aktivierung von Gummioberflächen genutzt werden, z. B. um eine sichere Abdichtung zwischen einem Fahrzeugreifen und einer zugehörigen Felge, insbesondere wenn der Reifen schlauchlos montiert ist, zu bewirken. Auch soll dadurch ein Wandern des Reifens auf der Felge verhindert werden, wenn eine hohe Traktion zu übertragen ist. Da moderne Fahrradreifen zur Verringerung der Rollverluste mit relativ hohen Drucken, z.B. 8 bar, betrieben werden, weisen deren häufig stahlarmierten Randwülste eine enge Passung zu dazu komplementären Nuten in der Felge auf, wodurch eine dichte aktive Bindung zwischen dem Gummi und dem Felgenmaterial entsteht. Infolge dessen ist es äußerst schwierig oder praktisch unmöglich, insbesondere mit einfachen Bordmitteln, z, B. einem handlichen Reifenheber, etwa aus Kunststoff, der bei einer Panne gelegentlich verfügbar ist, eine Reifenablösung und einen Reifenwechsel auszuführen.
• Relevanter Stand der Technik findet sich in DE 2322322 A und DE 102008028993 A 1. Es ist Aufgabe der Erfindung, zu offenbaren, wie das vorbeschriebene Problem, mit der Verwendung gemäßlösen ist.
• Die Lösung besteht in der Verwendung gemäß
• Zur Anwendung werden ganz wenige Tropfen des Trennmittels einem engen Spalt, der bei leichtem seitlichen Eindrücken des Reifens zwischen der Felge und dem Reifen entsteht, punktuell zugeführt, wonach das Trennmittel chemisch-physikalisch aktiv in den Spalt eindringt und sich dort etwa eine handbreit in Umfangsrichtung verteilt.
• Der Alkohol, insbesondere Ethanol, ist vorteilhaft mehrfach wirksam, nämlich einerseits, ist er durch eine alkophile Eigenschaft des Gummis zusätzlich begünstigt, derart kapillaraktiv, dass es selbst in einen extrem engen Spalt zwischen dem Gummi und der anhaftenden Oberfläche der Felge sofort eindringt, und andererseits, dass sich die basische HydroxyGruppe des Alkohols chemisch aktiv an die Haftkräfte des Gummis bindet. Auch Glykole, Glycerin und andere hochmolekulare Flüssigkeiten, die Hydroxy-Gruppenaufweisen, sind prinzipiell einsetzbar, jedoch sind sie wegen ihrer höheren Zähigkeit langsamer wirksam, und sie verdunsten unter normalen Bedingungen nicht, wodurch nach einer späteren Neumontage die Rutschfestigkeit des Reifens in der Felge dort verringert sein kann. Leichtflüchtige, niedermolekulare Alkohole zeigen hingegen keinerlei Nachwirkungen.
• Als Tenside in der Mischung des Trennmittels eignen sich bevorzugt hydrophile Arten, z.B. Carboxylsäuren, wie Ameisen-, Essig-, Zitronen- und/oder Stearinsäure, aber auch hydrophobe Arten mit unpolaren Kohlenwasserstoff-Resten können eingesetzt werden. Auch Verbindungen der Stearinsäure, wie Natriumstearat, werden vorteilhaft in dem Alkohol gelöst eingesetzt; sie machen unlösliches löslich.
• Die Tenside werden zu etwa 1 - 5% Gewichtsanteil dem/den Alkohol(en) zugesetzt. Sie stabilisieren bei der Anwendung die Trennung der benachbarten Oberflächen. Die schwache Löslichkeit eines Stearats in Alkohol ist zu beachten, da es erst gelöst voll wirksam ist.
• Das erfindungsgemäß Trennmittel wird in seiner Wirksamkeit durch die Anwesenheit oder eine Beimischung von Wasser nur unwesentlich beeinträchtigt, so dass Reifenreparaturen auch z. B. bei Regen an nassen Reifen ausgeführt werden können.
• Das Trennmittel wird zweckmäßig in einem kleinen quetschbaren Behältnis mit einer wieder verschließbaren engen Kanüle bereitgestellt.
• Nach der zuvor beschriebenen lokalen Trennung des Reifens von der Felge, lässt dieser sich in bekannter Weise ohne weiteres rundum lösen und so zusammendrücken, dass er einseitig in das Felgenbett hineinzuziehen ist und gegenüberliegend über den Felgenrand zu heben ist, wonach er völlig ganz abzunehmen ist.
• In den 1 und 2 sind an den Halb-Querschnitten der Felge mit dem Reifen jeweils zu Beginn und bei der Abtrennung des Reifens verdeutlicht.
• 1 zeigt einen halben Querschnitt eines auf einer Felge F montierten Reifens R, der mit seinen Wülsten W in Nuten der Felge F an den Haftflächen H dicht anhaftend fixiert ist, insbesondere wenn er bei Gebrauch innerlich unter einem Druck P steht.
• 2 zeigt den Reifen R', der innen drucklos ist und zwecks einer Demontage von einem händischen Andruck D auf mindestens eine der Reifenflanken punktuell so weit eingedrückt ist, dass ein winziger Spalt S entsteht, in denen ein oder wenige Tropfen des Trennmittels T eingegeben werden, so dass es weiter in ihn eindringt und sich seitlich darin ausbreitet.
• Die dadurch eintretende Trennwirkung entfaltet sich sofort, so dass der Reifen sich leicht in diesem Bereich abtrennen lässt. Sodann kann dort ein handlicher Reifenheber angesetzt werden und der komplette Reifen damit abnehmen lassen.

Claims (1)

1. Verwendung eines Trennmittels für anhaftendes Gummi, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Mischung mindestens eines kapillaraktiven Alkohols und/oder eines mindestens eine Hydroxy-Gruppe aufweisende Flüssigkeit mit einem gewichtsmäß

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