DE102019220055A1

DE102019220055A1 - Verfahren zum Reduzieren von Kinetose

Info

Publication number: DE102019220055A1
Application number: DE102019220055.9A
Authority: DE
Inventors: Wolfgang Krautter; Thomas Wittig; Fanny Kobiela; Claus Marberger
Original assignee: Robert Bosch GmbH
Current assignee: Robert Bosch GmbH
Priority date: 2019-12-18
Filing date: 2019-12-18
Publication date: 2021-06-24
Also published as: CN112977306A

Abstract

Vorgeschlagen wird Verfahren (50) zum Reduzieren von Kinetose in einem Fahrzeug (20) für einen Betrachter (24) einer Darstellung (66) auf einer Anzeigevorrichtung (40), mit den folgenden Schritten,Ermitteln einer Querbeschleunigung und/oder einer Längsbeschleunigung des Fahrzeugs (20),Ermitteln einer Schwerpunktsänderung des Betrachters (24) in Abhängigkeit der ermittelten Querbeschleunigung und/oder Längsbeschleunigung des Fahrzeugs (20), wenn der Absolutwert der Querbeschleunigung und/oder der Längsbeschleunigung des Fahrzeugs (20) größer ist als ein erster Schwellenwert der Querbeschleunigung und/oder der Längsbeschleunigung,Ermitteln eines Werts (80, 84) zum Verändern der Darstellung in Abhängigkeit der ermittelten Schwerpunktsänderung,Verändern der Darstellung (66) um den Wert (80, 84).

Description

Stand der Technik
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reduzieren von Kinetose nach Gattung des unabhängigen Anspruchs. Weiterhin ist auch eine Anzeigevorrichtung zum Reduzieren von Kinetose und ein System zum Reduzieren von Kinetose Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
Aus der DE 10 2017 212 031 A1 ist ein Verfahren zur Reduktion von kinetosebedingten Symptomen eines Insassen in einem Fahrzeug bekannt.
Offenbarung der Erfindung
Vorgeschlagen wird ein Verfahren zum Reduzieren von Kinetose in einem Fahrzeug für einen Betrachter einer Darstellung auf einer Anzeigevorrichtung, mit den folgenden Schritten,
Ermitteln einer Querbeschleunigung und/oder einer Längsbeschleunigung des Fahrzeugs,
Ermitteln einer Schwerpunktsänderung des Betrachters in Abhängigkeit der ermittelten Querbeschleunigung und/oder Längsbeschleunigung des Fahrzeugs, wenn der Absolutwert der Querbeschleunigung und/oder der Längsbeschleunigung des Fahrzeugs größer ist als ein erster Schwellenwert der Querbeschleunigung und/oder der Längsbeschleunigung,
Ermitteln eines Werts zum Verändern der Darstellung in Abhängigkeit der ermittelten Schwerpu nktsänderung,
Verändern der Darstellung um den Wert.
Als Kinetose wird insbesondere die Reise- oder Bewegungskrankheit, genannt, welche beispielsweise körperliche Reaktionen wie Blässe, Schwindel, kalter Schweiß, vermehrtes Schlucken, unangenehme Magenempfindung, Kopfschmerz, Übelkeit und/oder Erbrechen, die durch ungewohnte Bewegungen, etwa in einem Verkehrsmittel oder in einem Wolkenkratzer ohne ausreichende Schwingungstilgung, ausgelöst werden können. Seekrankheit, Luftkrankheit, Raumkrankheit oder die Landkrankheit von Seeleuten auf Landgang sind bekannte Varianten. Eine passive Bewegung in Reisebussen, Autos, Zügen mit Neigetechnik, Flugzeugen, Achterbahnen kann ebenfalls Symptome der Kinetose hervorrufen. Insbesondere kann Kinetose bzw. die Reisekrankheit dann entstehen, wenn die menschlichen Sinnesorgane widersprüchliche Informationen zur räumlichen Lage und Bewegung des Körpers liefern. Widersprüche zwischen der so erfahrenen Bewegung und Lage des eigenen Körpers können insbesondere ein Fehlersignal im Hirnstamm auslösen. Symptome werden insbesondere dann ausgelöst, wenn sich der Fahrzeuginsasse bzw. Reisende einer Nebentätigkeit, insbesondere einer non-driving related task, kurz NDRT zuwendet, bei der der Fahrzeuginsasse die Fahrzeugumgebung in geringerem Maße wahrnimmt, zum Beispiel beim Lesen und/oder wenn der Fahrzeuginsasse nicht in Fahrtrichtung sitzt. Für die betroffenen Personen bedeutet dies Einschränkungen des Wohlbefindens.
Beispielsweise sind Fahrzeuginsassen in einem fahrenden Fahrzeug betroffen, welche auf ein Display blicken, ein Smartphone bedienen oder ein Buch oder Texte, zum Beispiel Emails, lesen. In zukünftigen autonom fahrenden Fahrzeugen werden sich Mitfahrer immer mehr mit anderen Dingen beschäftigen, beispielsweise zum Arbeiten mit einem Laptop, oder auf eine Anzeige blicken und lesen, wodurch insbesondere Kinetose ausgelöst werden kann.
Weiterhin spielt die Haltung einer Person bzw. die Neigung des Körpers und/oder des Kopfes eine Rolle bei der Entstehung von Kinetose. Beispielsweise neigt sich ein Fahrer im Gegensatz zum Beifahrer verstärkt in Richtung der Kurve, Beifahrer hingegen entgegen der Kurvenrichtung. Somit wird vorteilhafterweise durch die bestimmte Anzeige bzw. Neigung der Anzeige auf einer Anzeigevorrichtung in der vorgeschlagenen Erfindung eine Bewegung des Kopfes und/oder des Körpers des Betrachters der Anzeigevorrichtung ermöglicht bzw. unterstützt. Es wird erkannt, ob der Kopf bzw. der Körper des Fahrzeuginsassen eine entsprechende Schwerpunktsänderung, zum Beispiel eine Neigung, aufweisen. Wenn eine entsprechende Schwerpunktsänderung nicht vorhanden ist, so wird der Bildinhalt auf der Anzeigevorrichtung entsprechend der Art verschoben, dass ein Fahrzeuginsasse die Körperhaltung entsprechend anpasst, wodurch vorteilhafterweise Kinetose reduziert werden kann.
Der Vorteil der vorliegenden Erfindung liegt darin, dass Kinetose insbesondere auf einfache Weise reduziert werden kann. Mit anderen Worten kann eine Wahrscheinlichkeit eines Auftauchens von Kinetose bei Fahrzeuginsassen in einem fahrenden Fahrzeug reduziert werden. Durch die Einbindung der Querbeschleunigung und/oder der Längsbeschleunigung eines Fahrzeugs kann Kinetose vorzugsweise zuverlässig reduziert werden. Hierdurch kann insbesondere der Komfort der Fahrzeuginsassen erhöht werden. Ferner kann die Anzeige einer Information zur Verminderung der Kinetose insbesondere auf bereits vorhandenen Komponenten ausgeführt werden, wodurch insbesondere kein erhöhter Platzbedarf benötigt wird.
Mit anderen Worten kann vorteilhafterweise der Entstehung oder Verstärkung von Kinetosen in Fahrzeugen entgegengewirkt werden, indem Mitfahrer in Fahrzeugen durch die Modifikation visueller Anzeigen dazu veranlasst werden, den Kopf und/oder Oberkörper derart zu stabilisieren bzw. zu bewegen und somit den Schwerpunkt zu ändern, dass das Entstehen einer Kinetose abgemildert wird. Hierzu werden Bildinhalte auf einer Anzeigevorrichtung, insbesondere eine Bilddarstellung einer visuellen Nebenaufgabe, mit welcher sich der Mitfahrende im Moment beschäftigt, manipuliert. Beispielsweise kann der visuelle Aufmerksamkeitsfokus eines Betrachters der Bilddarstellung durch eine Verschiebung, Größenänderung, Drehung, perspektivische Neigung oder Verzerrung der Bilddarstellung verändert werden, was insbesondere aktive Kopf- und/oder Oberkörperbewegungen auslösen kann, die insbesondere in die jeweils gewünschte Richtung erfolgen können.
In Weiterentwicklung kann in dem Schritt des Ermittelns des Werts zum Verändern der Darstellung ein erster Wert eines Längenmaßes zum Verschieben der Darstellung entlang einer horizontalen Achse und/oder ein zweiter Wert in Grad zum Drehen der Darstellung um einen Drehpunkt und/oder ein dritter Wert zum Skalieren der Darstellung in Abhängigkeit der ermittelten Schwerpunktsänderung ermittelt werden. Weiterhin kann im Schritt des Veränderns der Darstellung um den Wert die Darstellung entlang der horizontalen Achse um den ersten Wert verschoben werden und/oder die Darstellung um den Drehpunkt um den zweiten Wert gedreht werden und/oder die Darstellung um den dritten Wert skaliert werden. Beispielsweise kann durch eine Veränderung der Darstellung auf der Anzeigevorrichtung eine Schwerpunktsänderung des Betrachters hervorgerufen werden, wodurch vorzugsweise die Wahrscheinlichkeit eines Auftretens von Kinetose insbesondere zuverlässig und/oder sicher reduziert bzw. diese verhindert werden kann.
Vorteilhafterweise kann der erste Wert des Längenmaßes zum Verschieben der Darstellung entlang der horizontalen Achse insbesondere ermittelt werden, wenn der Absolutwert der ermittelten Schwerpunktsänderung größer ist als ein zweiter Schwellenwert der Schwerpunktsänderung und der zweite Wert in Grad zum Drehen der Darstellung um einen Drehpunkt kann insbesondere ermittelt werden, wenn der Absolutwert der ermittelten Schwerpunktsänderung größer ist als ein dritter Schwellenwert der Schwerpunktsänderung. Hierdurch kann eine Veränderung der Bilddarstellung auf der Anzeigevorrichtung insbesondere an die ermittelte Schwerpunktsänderung angepasst werden. Somit kann beispielsweise die Art der Veränderung daran angepasst werden, wie weit sich der Schwerpunkt ändern soll und zum Beispiel ein Kopf bzw. ein Körper des Betrachters neigen soll, damit Kinetose effektiv verhindert werden kann. Mit anderen Worten kann in Abhängigkeit des Wertes der Schwerpunktsänderung und somit in Abhängigkeit der Höhe der Querbeschleunigung und/oder Längsbeschleunigung die Art der Veränderung bestimmt werden. Eine Verschiebung bzw. eine Verdrehung kann insbesondere eine entsprechende Schwerpunktsänderung, insbesondere eine Bewegung des Körpers bzw. des Kopfes des Betrachters, veranlassen. Hierdurch kann insbesondere die Wahrscheinlichkeit der Entstehung von Kinetose insbesondere zuverlässig und/oder sicher reduziert bzw. diese verhindert werden, indem ein Betrachter dazu veranlasst wird, seinen Kopf bzw. seinen Körper um einen bestimmten Wert zu neigen.
In einer vorteilhaften Ausführung kann das Verfahren weiterhin einen Schritt des Beobachtens des Betrachters der Anzeigevorrichtung mittels einer Beobachtungsvorrichtung aufweisen, eine zweite, tatsächliche Schwerpunktsänderung des Betrachters ermittelt wird. Zum Beispiel kann ein zweiter, tatsächlicher Neigungswert des Kopfes des Betrachters und/oder des Körpers des Betrachters ermittelt werden. Der Neigungswert des Kopfes des Betrachters und/oder des Körpers des Betrachters kann zum Beispiel nach rechts oder links in Bezug zu der Anzeigevorrichtung oder in Bezug zu der Anzeigevorrichtung in Richtung oder weg von der Anzeigevorrichtung ausgebildet sein bzw. ermittelt werden. Hierdurch kann insbesondere die tatsächliche Schwerpunktsänderung des Betrachters ermittelt werden, wodurch insbesondere eine notwendige Veränderung der Bilddarstellung berechnet werden kann. Beispielsweise kann durch eine erneute Veränderung der Darstellung auf der Anzeigevorrichtung auf eine tatsächliche Schwerpunktsänderung des Betrachters reagiert werden und somit beispielsweise erreicht werden, dass ein Betrachter seinen Kopf bzw. seinen Körper noch weiter neigt. Hierdurch kann die Wahrscheinlichkeit eines Auftretens von Kinetose insbesondere zuverlässig und/oder sicher reduziert bzw. diese verhindert werden.
Weiterhin kann das Verfahren insbesondere einen Schritt des Ermittelns eines vierten Werts aufweisen zum Verändern der Darstellung in Abhängigkeit der zweiten, tatsächlichen Schwerpunktsänderung. Hierdurch kann vorteilhafterweise eine Bilddarstellung, insbesondere nachträglich bzw. erneut, derart verändert werden, dass der Betrachter eine definierte Schwerpunktsänderung durchführt, zum Beispiel, dass der Kopf bzw. der Körper des Betrachters insbesondere in einem bestimmten Winkel abhängig von der Querbeschleunigung und/oder der Längsbeschleunigung des Fahrzeugs geneigt ist. Hierdurch kann insbesondere die Wahrscheinlichkeit eines Auftretens von Kinetose insbesondere zuverlässig und/oder sicher reduziert bzw. diese verhindert werden.
Vorzugsweise kann das Verfahren insbesondere einen Schritt des Veränderns der Darstellung um den vierten Wert. Hierdurch kann die Bilddarstellung bzw. können die Bildinhalte auf der Anzeigevorrichtung auf einfache Weise derart verändert werden, dass die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Kinetose insbesondere zuverlässig und/oder sicher reduziert bzw. diese verhindert werden, indem ein Betrachter veranlasst wird insbesondere seinen Schwerpunkt noch weiter zu verlagern, zum Beispiel seinen Kopf und/oder seinen Körper zu neigen, insbesondere noch weiter zu neigen.
In einer beispielhaften Ausgestaltung kann mittels der Beobachtungsvorrichtung eine Identität des Betrachters ermittelt werden, wobei die erste Schwerpunktsänderung in Abhängigkeit der Identität des Betrachters ermittelt wird. Hierdurch kann die Veränderung der Bilddarstellung auf der Anzeigevorrichtung insbesondere individuell an den Betrachter angepasst werden. So kann beispielsweise in einer Recheneinheit ein Benutzerprofil verschiedener Betrachter erstellt werden, wobei beispielsweise die Wahrscheinlichkeit des Auftauchens von Kinetose und/oder die Schwerpunktsänderung des Betrachters, zum Beispiel der Grad der Neigung des Kopfes bzw. des Körpers der bestimmten Person bzw. eines bestimmten Betrachters, abgespeichert werden. Hierdurch kann insbesondere die Wahrscheinlichkeit der Entstehung von Kinetose insbesondere zuverlässig und/oder sicher reduziert bzw. diese verhindert werden.
In einer Weiterentwicklung kann die Schwerpunktsänderung als eine Veränderung eines Lagewertes und/oder eines Neigungswertes eines Kopfes des Betrachters und/oder eines Körpers des Betrachters ausgebildet sein. Hierdurch kann durch die Anpassung der Veränderung der Darstellung auf die Schwerpunktsänderung insbesondere die Wahrscheinlichkeit der Entstehung von Kinetose insbesondere zuverlässig und/oder sicher reduziert bzw. diese verhindert werden.
In einer beispielhaften Ausgestaltung kann das Verfahren weiterhin einen Schritt des Empfangens einer Bewegungstrajektorie des Fahrzeugs und einen Schritt des Ermittelns der Querbeschleunigung und/oder der Längsbeschleunigung des Fahrzeugs entlang der Bewegungstrajektorie des Fahrzeugs aufweisen. Hierdurch kann insbesondere die zukünftige Bewegung des Fahrzeugs in die Berechnung der Veränderung der Darstellung mit einbezogen werden. Ferner kann insbesondere eine zukünftige Querbeschleunigung und/oder der Längsbeschleunigung des Fahrzeugs genau berechnet werden, wodurch insbesondere eine Veränderung der Darstellung in Abhängigkeit der aktuellen Querbeschleunigung und/oder der Längsbeschleunigung ohne Zeitverzug ausgeführt werden kann. Hierdurch kann insbesondere die Wahrscheinlichkeit der Entstehung von Kinetose insbesondere zuverlässig und/oder sicher reduziert bzw. diese verhindert werden.
In einer weiteren Ausführung kann die Bewegungstrajektorie des Fahrzeugs in Abhängigkeit einer geplanten Fahrtroute ermittelt werden. Hierdurch kann insbesondere die Bewegungstrajektorie des Fahrzeugs entlang der Fahrtroute vorhergesagt werden, wodurch insbesondere Querbeschleunigungen und/oder der Längsbeschleunigung des Fahrzeugs mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit vorausgesagt werden können. Ferner kann eine Anzeige entsprechend der aktuellen Fahrbedingungen bzw. der aktuellen Beschleunigungen des Fahrzeugs eingestellt bzw. verändert werden. Hierdurch kann insbesondere ein Zeitversatz bei der Anzeige bzw. bei der Veränderung der Anzeige zur Reduzierung von Kinetose verringert bzw. ausgeschlossen werden. Somit kann die Entstehung von Kinetose insbesondere verhindert bzw. die Wahrscheinlichkeit der Entstehung von Kinetose zuverlässig und/oder einfach reduziert werden.
Vorzugsweise kann das Verfahren einen weiteren Schritt des Ermittelns einer Beschleunigung des Fahrzeugs entlang einer Z-Achse des Fahrzeugs und einen Schritt des Ermittelns einer dritten Schwerpunktsänderung des Betrachters in Abhängigkeit der ermittelten Beschleunigung des Fahrzeugs entlang der Z-Achse des Fahrzeugs aufweisen, wenn der Absolutwert der ermittelten Beschleunigung des Fahrzeugs entlang der Z-Achse des Fahrzeugs größer ist als ein erster Schwellenwert der Beschleunigung des Fahrzeugs entlang der Z-Achse des Fahrzeugs. Ferner kann das Verfahren einen weiteren Schritt des Ermittelns eines fünften Werts zum Verändern der Darstellung in Abhängigkeit der ermittelten dritten Schwerpunktsänderung und einen Schritt des Veränderns der Darstellung um den fünften Wert aufweisen. Hierdurch kann eine Anzeige entsprechend der aktuellen Fahrbedingungen bzw. der aktuellen Beschleunigungen des Fahrzeugs entlang der Z-Achse des Fahrzeugs eingestellt bzw. verändert werden, wie beispielsweise bei Berg oder Talfahrten, somit, wenn das Fahrzeug bergauf oder bergab fährt. Somit kann die Entstehung von Kinetose insbesondere verhindert bzw. die Wahrscheinlichkeit der Entstehung von Kinetose zuverlässig und/oder einfach reduziert werden.
Weiterhin vorgeschlagen wird eine Anzeigevorrichtung zum Reduzieren von Kinetose in einem Fahrzeug für einen Betrachter einer Darstellung auf der Anzeigevorrichtung, wobei die Vorrichtung eine Recheneinheit aufweist zum Ermitteln einer Querbeschleunigung und/oder einer Längsbeschleunigung des Fahrzeugs. Die Recheneinheit ist ausgebildet zum Ermitteln einer Schwerpunktsänderung des Betrachters in Abhängigkeit der ermittelten Querbeschleunigung und/oder Längsbeschleunigung des Fahrzeugs, wenn der Absolutwert der Querbeschleunigung und/oder der Längsbeschleunigung des Fahrzeugs größer ist als ein erster Schwellenwert der Querbeschleunigung und/oder der Längsbeschleunigung. Weiterhin ist die die Recheneinheit ausgebildet zum Ermitteln eines Werts zum Verändern der Darstellung in Abhängigkeit der ermittelten Schwerpunktsänderung. Die Anzeigevorrichtung ausgebildet ist zum Verändern der Darstellung um den Wert.
Durch die Einbindung der Querbeschleunigungen und/oder der Längsbeschleunigung eines Fahrzeugs und die Schwerpunktsänderung eines Betrachters der Anzeigevorrichtung kann Kinetose vorzugsweise zuverlässig reduziert werden. Mit anderen Worten kann die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Kinetose reduziert werden, wodurch insbesondere der Komfort der Fahrzeuginsassen in dem Fahrzeug erhöht werden kann. Ferner kann die Anzeige einer Information zur Verminderung der Kinetose insbesondere auf bereits vorhandenen Komponenten ausgeführt werden, wodurch insbesondere kein erhöhter Platzbedarf benötigt wird.
Weiterhin vorgeschlagen wird ein System zum Reduzieren von Kinetose in einem Fahrzeug für einen Betrachter einer Anzeigevorrichtung mit einer Anzeigevorrichtung und mit einer Beobachtungsvorrichtung zum Beobachten des Betrachters. Die Beobachtungsvorrichtung kann auch als Beobachtungssystem und/oder als Insassenbeobachtungssystem bezeichnet werden kann. Die Beobachtungsvorrichtung kann beispielsweise ausgebildet sein, einen Fahrzeuginsassen zu beobachten, zum Beispiel eine Blickrichtung und/oder die Position des Kopfes bzw. des Gesichts bzw. der Augen des Fahrzeuginsassen, insbesondere eines Fahrers oder eines Beifahrers, oder den Müdigkeitszustand und/oder andere Vitalwerte des Fahrzeuginsassen zu erfassen. Ferner kann beispielsweise eine Identität eines Fahrzeuginsassen erfasst werden.
Vorteilhafterweise kann mittels des Systems die Wahrscheinlichkeit einer Entstehung von Kinetosen in Fahrzeugen verringert werden, indem Mitfahrer in Fahrzeugen durch die Modifikation visueller Anzeigen dazu veranlasst werden, den Kopf und/oder Oberkörper derart zu stabilisieren bzw. zu bewegen, dass das Entstehen einer Kinetose abgemildert wird. Hierfür kann ein Fahrer insbesondere mittels der Beobachtungsvorrichtung beobachtet werden, wodurch eine Schwerpunktsänderung, zum Beispiel eine aktuelle Neigung des Kopfes bzw. des Körpers, des Betrachters ermittelt werden kann. Erreicht diese Schwerpunktsänderung noch nicht den optimalen vorgegebenen Wert, so kann dies mittels der Beobachtungsvorrichtung identifiziert werden, wodurch eine Veränderung der Bilddarstellung derart ermittelt werden kann, dass ein Betrachter seinen Schwerpunkt in eine bestimmte Position bringt, indem er zum Beispiel seinen Kopf bzw. Körper in die entsprechende Position bringt und somit um einen bestimmten Wert neigt. Hierdurch kann insbesondere die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Kinetose reduziert werden.
Figurenliste
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und in den nachfolgenden Beschreibungen näher erläutert. Für die in den verschiedenen Figuren dargestellten und ähnlich wirkenden Elemente werden gleiche Bezugszeichen verwendet, wobei auf eine wiederholte Beschreibung der Elemente verzichtet wird. Es zeigen:

1 eine schematische Darstellung eines Fahrzeugs mit einer Vorrichtung zum Beobachten eines Fahrzeuginsassen;
2 eine schematische Darstellung eines Fahrzeugs mit einer Anzeigefläche;
3 eine schematische Darstellung eines Fahrzeugs mit einer Anzeigefläche;
4 ein Flussdiagramm eines Verfahrens gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
5 eine schematische Darstellung einer Anzeigevorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung
6 eine schematische Darstellung eines Systems gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
7 eine schematische Darstellung eines Betrachters gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.

Ausführungsformen der Erfindung:
1 zeigt eine schematische Darstellung eines Fahrzeugs 20, beispielsweise eines Kraftfahrzeugs, beispielsweise eines Autos, mit einer Beobachtungsvorrichtung 22 zum Beobachten eines Fahrzeuginsassen 24. Das Fahrzeug 20 weist insbesondere einen Innenraum 26 auf, wobei in dem Innenraum 26 insbesondere ein oder mehrere Sitze 28 für einen oder mehrere Fahrzeuginsassen 24 angeordnet sein können. Weiterhin weist das Fahrzeug 20 eine Beobachtungsvorrichtung 22 zum Beobachten eines Fahrzeuginsassen 24 auf, wobei die Beobachtungsvorrichtung 22 auch als Beobachtungssystem und/oder als Insassenbeobachtungssystem bezeichnet werden kann. Die Beobachtungsvorrichtung 22 kann beispielsweise ausgebildet sein eine Blickrichtung und/oder die Position des Kopfes bzw. des Gesichts bzw. der Augen oder des Körpers bzw. des Oberkörpers des Fahrzeuginsassen 24, insbesondere eines Fahrers 24 oder eines Beifahrers, oder den Müdigkeitszustand und/oder andere Vitalwerte des Fahrzeuginsassen 24 zu erfassen. Ferner kann beispielsweise eine Identität des Fahrzeuginsassen 24 erfasst werden.
Zum Beobachten des Fahrzeuginsassen 24 kann die Beobachtungsvorrichtung 22 eine Beleuchtungseinheit 30 zum Aussenden von Lichtstrahlen, zum Beispiel von Infrarotstrahlen, und eine Aufnahmeeinheit 32 auf. Die Beobachtungsvorrichtung 22 kann insbesondere in einem Armaturenbrett 34 und/oder in einer Instrumententafel 34 des Fahrzeugs 20 angeordnet sein. In einer vorteilhaften Ausführung kann die Beobachtungsvorrichtung 22 insbesondere in einem Kombiinstrument in dem Armaturenbrett 34 angeordnet sein. Alternativ oder zusätzlich kann die Beobachtungsvorrichtung 22 auch an einer anderen Stelle in dem Innenraum 26 des Fahrzeugs 20 angeordnet sein, beispielsweise an einem Fahrzeugdach 38, an einem Rückspiegel oder an einer Säule des Fahrzeugs 20, zum Beispiel an der A-Säule und/oder der B-Säule.
Die Beleuchtungseinheit 30 ist insbesondere in Richtung des Fahrzeuginsassen 24 und somit in Richtung des Fahrzeugsitzes 28 gerichtet, um den Fahrzeuginsassen 24 mit Lichtstrahlen, zum Beispiel mit Infrarotstrahlen, anzustrahlen. Mit anderen Worten werden mittels der Beleuchtungseinheit 30 Infrarotstrahlen in Richtung des Fahrzeuginsassen 24 ausgesendet. Die Beleuchtungseinheit 30 kann zum Beispiel als Leuchteinheit, Leuchtelement, Leuchtdiode, LED, OLED und/oder Laserdiode ausgebildet sein und/oder eine Leuchteinheit, ein Leuchtelement, eine Leuchtdiode, eine LED, OLED und/oder eine Laserdiode aufweisen.
Die Aufnahmeeinheit 32 kann beispielsweise als Bildaufnahmeeinheit, zum Beispiel Kamera ausgebildet sein, insbesondere als Infrarot-Kameramodul, wobei die Aufnahmeeinheit 32 in Richtung des Fahrzeuginsassen 24 und somit in Richtung des Fahrzeugsitzes 28 gerichtet ist, um den Fahrzeuginsassen 24 des Fahrzeugs 20 visuell zu erfassen. Durch die Ausbildung als Infrarot-Kameramodul ist es möglich, die Beobachtung auch nachts durchzufuhren, ohne dass der Fahrzeuginsasse 24 hell angeleuchtet und dadurch geblendet werden würde.
Weiterhin weist die Beobachtungsvorrichtung 22 eine Steuereinheit 36 bzw. eine Auswerteeinheit 36 bzw. eine Recheneinheit 36 auf zur Ansteuerung der Beleuchtungseinheit 30 und/oder der Aufnahmeeinheit 32 und/oder zur Verarbeitung der mittels der Aufnahmeeinheit 32 aufgenommenen Daten.
2 zeigt eine schematische Darstellung einer Draufsicht eines Fahrzeugs 20, beispielsweise eines Kraftfahrzeugs, beispielsweise eines Autos, mit einer Anzeigevorrichtung 40 zum Anzeigen bzw. zum Darstellen einer Bilddarstellung für einen Fahrzeuginsassen 24. Das Fahrzeug 20 gemäß 2 kann gemäß dem Fahrzeug 20 gemäß 1 ausgebildet sein.
Die Anzeigevorrichtung 40 weist vorzugsweise eine Anzeigefläche 42 oder mehrere Anzeigefläche 42 zum Anzeigen einer Bilddarstellung auf und kann beispielsweise in einer Instrumententafel 34 bzw. in einem Armaturenbrett 34 eines Fahrzeugs 20 angeordnet sein. Alternativ oder zusätzlich kann die Anzeigevorrichtung 40 an einer anderen Stelle im Armaturenbrett 34 des Fahrzeugs 20 angeordnet sein und/oder an einer anderen Stelle im Fahrzeug 20, zum Beispiel an den Sitzen 28. Mittels der Anzeigefläche 42 können Informationen bezüglich des Fahrzeugs, beispielsweise Fahrzeugzustandsinformationen bzw. Informationen über einen Fahrzeugmodus, wie beispielsweise eine Geschwindigkeit und/oder eine Drehzahl und/oder eine Temperatur und/oder eine Tankfüllung und/oder Navigationshinweise und/oder Informationen eines Fahrzeug Entertainmentsystems und/oder weitere Informationen, welche für den Betrieb eines Fahrzeugs und/oder zur Information und/oder zur Unterhaltung verwendet werden können, angezeigt werden. Die Anzeigevorrichtung 40 ist derart in dem Fahrzeug 20 angeordnet, dass ein Fahrzeuginsasse 24 die mittels der der Anzeigefläche 42 der Anzeigevorrichtung 40 dargestellten Informationen betrachten kann. Ein Fahrzeuginsasse 24 kann insbesondere ein Betrachter 24 der Anzeigevorrichtung 40, zum Beispiel ein Fahrer und/oder ein Beifahrer des Fahrzeugs 20 sein.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform kann die Anzeigefläche 42 bzw. die Anzeigevorrichtung 40 auch als freibewegbare Anzeigevorrichtung 40 in dem Fahrzeug 20 ausgebildet sein. Mit anderen Worten kann der Fahrzeuginsasse 24 die Anzeigevorrichtung 40 bewegen bzw. an einen anderen Ort führen bzw. an einem anderen Ort anordnen. Beispielsweise kann die Anzeigevorrichtung 40 auch ein Smartphone, ein Tablet oder ein Laptop sein.
Die Anzeigevorrichtung 40 weist weiterhin eine Recheneinheit 44 auf. Die Recheneinheit 44 ist insbesondere ausgebildet zur Steuerung zur Anzeigefläche 42. Mit anderen Worten steuert die Recheneinheit 44 die Anzeigefläche 42. Hierfür kann die Recheneinheit 44 Steuerungsdaten für eine Bilddarstellung auf der Anzeigefläche 42 ermitteln.
3 zeigt eine schematische Darstellung eines Ausschnitts eines Fahrzeugs 20 von einer Seite mit einer Anzeigevorrichtung 40. Das Fahrzeug 20 gemäß 3 kann gemäß dem Fahrzeug 20 gemäß 2 ausgeführt sein. Die Anzeigevorrichtung 40 gemäß 3 kann insbesondere gemäß der Anzeigevorrichtung 40 gemäß 2 ausgeführt sein und gemäß 2 in dem Fahrzeug 20 angeordnet sein.
4 zeigt ein Flussdiagramm eines Verfahrens 50 zum Reduzieren von Kinetose in einem Fahrzeug für einen Betrachter einer Darstellung auf einer Anzeigevorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Das Verfahren 50 kann insbesondere auf einer Anzeigevorrichtung gemäß der Anzeigevorrichtung gemäß 2 und/oder 3 ausgeführt werden.
In einem ersten Schritt 52 des Verfahrens 50 wird eine Querbeschleunigung und/oder einer Längsbeschleunigung des Fahrzeugs ermittelt. In einer beispielhaften Ausgestaltung kann eine Bewegungstrajektorie des Fahrzeugs empfangen werden und die Querbeschleunigung und/oder einer Längsbeschleunigung des Fahrzeugs entlang der Bewegungstrajektorie des Fahrzeugs ermittelt werden. Vorteilhafterweise kann die Bewegungstrajektorie des Fahrzeugs in Abhängigkeit einer geplanten Fahrtroute ermittelt werden. Alternativ oder zusätzlich können Sensoren am Fahrzeug, zum Beispiel eine Kamera zur Beobachtung der Umgebung des Fahrzeugs oder andere Sensoren, die Umgebung des Fahrzeugs beobachten und somit eine mögliche zukünftige Querbeschleunigung und/oder einer Längsbeschleunigung des Fahrzeugs ermitteln. Mit anderen Worten kann eine aktuelle bzw. eine bevorstehende Fahrzeugbewegung ermittelt bzw. vorausberechnet werden, zum Beispiel durch Navigations- und Fahrzeugdaten oder Lage- und Beschleunigungssensoren.
In einem zweiten Schritt 54 des Verfahrens 50 wird eine Schwerpunktsänderung des Betrachters in Abhängigkeit der ermittelten Querbeschleunigung und/oder Längsbeschleunigung des Fahrzeugs ermittelt, wenn der Absolutwert der Querbeschleunigung und/oder der Längsbeschleunigung des Fahrzeugs größer ist als ein erster Schwellenwert der Querbeschleunigung und/oder der Längsbeschleunigung. Mit anderen Worten wird die Schwerpunktsänderung des Betrachters ausgerechnet bzw. ermittelt, wobei eine Wahrscheinlichkeit einer Kinetose reduziert werden kann, wenn ein Betrachter diese Schwerpunktsänderung durchführt. Hierfür kann beispielsweise eine Funktion auf der Recheneinheit oder eine Tabelle hinterlegt werden. Mit anderen Worten kann durch Abgleich mit einem Modell, zum Beispiel eines Modells zur Relevanz der Bewegung für die Entstehung von Kinetose, eine Schwerpunktsänderung ermittelt werden. Mit anderen Worten kann eine bevorzugte Änderung der Körper bzw. der Kopfhaltung anhand eines Modells zur Entstehung von Kinetose ermittelt werden. Die Schwerpunktsänderung kann als eine Veränderung eines Lagewertes und/oder eines Neigungswertes eines Kopfes des Betrachters und/oder eines Körpers des Betrachters ausgebildet sein. Die Schwerpunktsänderung kann beispielsweise mittels einer Kamera, zum Beispiel einer Beobachtungskamera, ermittelt werden. In einer Weiterentwicklung kann die Schwerpunktsänderung beispielsweise durch einen oder mehrere Sensoren in der Sitzfläche eines Sitzes, in welchem der Betrachter sitzt, ermittelt werden. Eine Schwerpunktänderung kann beispielsweise durch einen Betrachter derart erfolgen, dass er seinen Kopf bzw. seinen Körper neigt. Alternativ kann ein Betrachter beispielsweise die linke oder rechte Körperhälfte anspannen bzw. die Muskeln der linken oder der rechten Körperhälfte, insbesondere entsprechend stärker als die jeweilige andere Körperhälfte, anspannen. Hierdurch kann sich der Schwerpunkt des Betrachters bzw. der Schwerpunkt des Körpers des Betrachters verlagern.
In einem dritten Schritt 56 des Verfahrens 50 wird ein Wert zum Verändern der Darstellung in Abhängigkeit der ermittelten Schwerpunktsänderung ermittelt. Beispielsweise kann ein erster Wert eines Längenmaßes zum Verschieben der Darstellung entlang einer horizontalen Achse und/oder ein zweiter Wert in Grad zum Drehen der Darstellung um einen Drehpunkt und/oder ein dritter Wert zum Skalieren der Darstellung in Abhängigkeit der ermittelten Schwerpunktsänderung ermittelt werden. Somit kann eine Darstellung auf einer Anzeigevorrichtung verschoben und/oder gedreht und/oder skaliert werden. Beispielsweise kann in einer vorteilhaften Ausgestaltung der erste Wert des Längenmaßes zum Verschieben der Darstellung entlang der horizontalen Achse ermittelt werden, wenn der Absolutwert der ermittelten Schwerpunktsänderung größer ist als ein zweiter Schwellenwert der Schwerpunktsänderung und wobei der zweite Wert in Grad zum Drehen der Darstellung um einen Drehpunkt ermittelt wird, wenn der Absolutwert der ermittelten Schwerpunktsänderung größer ist als ein dritter Schwellenwert der Schwerpunktsänderung. Somit kann eine Anzeige zunächst verschoben und anschließend gedreht werden. Beispielseite kann dies mittels einer hinterlegten Funktion auf der Recheneinheit oder mittels einer Tabelle ermittelt werden. Mit anderen Worten kann somit beispielsweise mittels der ermittelten Schwerpunktsänderung in einer Tabelle bzw. mittels einer Funktion abgelesen werden, inwieweit die Darstellung verschoben und/oder gedreht werden soll. Mit anderen Worten kann eine visuelle Aufmerksamkeitslenkung der Darstellung innerhalb des zur Verfügung stehenden Bildfeldes einer visuellen Anzeigevorrichtung abgeleitet werden.
In einer Weiterentwicklung kann zusätzlich eine Beschleunigung des Fahrzeugs entlang einer Z-Achse des Fahrzeugs ermittelt werden. Weiterhin kann das Verfahren einen weiteren Schritt des Ermittelns einer dritten Schwerpunktsänderung des Betrachters in Abhängigkeit der ermittelten Beschleunigung des Fahrzeugs entlang der Z-Achse des Fahrzeugs aufweisen, wenn der Absolutwert der ermittelten Beschleunigung des Fahrzeugs entlang der Z-Achse des Fahrzeugs größer ist als ein erster Schwellenwert der Beschleunigung des Fahrzeugs entlang der Z-Achse des Fahrzeugs. Ferner kann das Verfahren einen weiteren Schritt des Ermittelns eines fünften Werts zum Verändern der Darstellung in Abhängigkeit der ermittelten dritten Schwerpunktsänderung, und einen weiteren Schritt des Veränderns der Darstellung um den fünften Wert aufweisen. Hierdurch kann eine Anwendung zum Beispiel auch bei einer Bergfahrt, zum Beispiel bei einer Bergauffahrt oder einer Bergabfahrt erfolgen, zum Beispiel durch Veränderung der vertikalen Position der Darstellung und/ oder perspektivische Verzerrung der Darstellung.
In einem vierten Schritt 58 des Verfahrens 50 wird die Darstellung um den Wert verändert bzw. angepasst. Hierbei kann die Darstellung auf einer Anzeigefläche oder auf mehreren Anzeigeflächen verschoben bzw. gedreht werden. Mit anderen Worten kann der Bildinhalt bzw. die Darstellung auf der Anzeigevorrichtung entsprechend des Ergebnisses des vorherigen dritten Schrittes 56 des Verfahrens 50 bewegt bzw. verändert werden, insbesondere in zeitlicher Übereinstimmung mit der relevanten Fahrzeugbewegung. Beispielsweise kann zusätzlich eine Tiefpassfilterung angewendet werden, um unerwünschte Effekte, wie beispielsweise ein Wackeleffekt, des Bildes unterbinden bzw. zu reduzieren. In einer alternativen Ausführungsform kann anstelle der Darstellung 66 oder zusätzlich zu der Darstellung 66 die Position der Anzeigefläche 42 verändert bzw. verschoben werden.
Zusätzlich kann in einer Weiterentwicklung in einem fünften Schritt 60 des Verfahrens 50 der Betrachter der Anzeigevorrichtung mittels einer Beobachtungsvorrichtung beobachtet werden, wobei eine zweite, tatsächliche Schwerpunktsänderung des Betrachters ermittelt wird.
Weiterhin kann mittels der Beobachtungsvorrichtung eine Identität des Betrachters ermittelt werden, wobei die erste Schwerpunktsänderung in Abhängigkeit der Identität des Betrachters ermittelt wird. Beispielsweise kann in der Recheneinheit ein Profil verschiedener Betrachter angelegt werden, wobei für jeden Betrachter individuelle Werte der Schwerpunktsänderung abgespeichert werden, da bei jedem Betrachter Kinetose individuell auftritt bzw. da unterschiedliche Betrachter Kinetose unterschiedlich wahrnehmen. Mit anderen Worten kann die erste Schwerpunktsänderung an die jeweiligen Bedürfnisse des Betrachters angepasst werden. Das System kann ebenfalls lernend ausgebildet sein, wobei die verschiedenen Schwerpunktsänderungen abgespeichert werden. Beispielseite kann mittels der Beobachtungsvorrichtung auch ein Gemütszustand des Betrachters ermittelt werden, zum Beispiel ob Kinetose bereits aufgetreten ist und dem Betrachter somit unwohl ist. Beispielseite kann dies anhand der Atemfrequenz, der Schweißproduktion, der Gesichtsfarbe oder weiterer Vitalwerte identifiziert werden.
Durch Einbeziehung erkannter Parameter der Augenbewegung durch die Beobachtungsvorrichtung können vorteilhafterweise gezielt die Bildinhalte bzw. Darstellung modifiziert werden, die von dem Betrachter betrachtet werden. Weiterhin können insbesondere durch Einbeziehung erkannter Parameter der Augenbewegung durch die Beobachtungsvorrichtung Veränderungen von Bildinhalten unterdrückt werden, welche nicht betrachtet werden.
In einer Weiterentwicklung kann die Umsetzung des Verfahrens 50 auf Personen angewendet werden, die beispielsweise eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Kinetosen aufweisen oder bei denen akut eine erhöhte Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Kinetose detektiert wird, z.B. über gemessene Vitalparameter mittels der Beobachtungsvorrichtung.
Weiterhin kann das Verfahren 50 und somit die Veränderung der der Darstellung an eine Sitzposition des Betrachters angepasst werden. Es kann beispielsweise beachtet werden, ob der Betrachter vorwärtsfährt oder rückwärtsfährt, wobei wenn der Betrachter rückwärtsfährt die Veränderung der Darstellung seitenverkehrt erfolgen sollte.
Zusätzlich kann in einer Weiterentwicklung in einem sechsten Schritt 62 des Verfahrens 50 ein vierter Wert zum Verändern der Darstellung in Abhängigkeit der zweiten, tatsächlichen Schwerpunktsänderung ermittelt werden. Mit anderen Worten wird ermittelt, ob die tatsächliche Schwerpunktsänderung, zum Beispiel ein Neigungswert, mit welchem ein Betrachter beispielsweise seinen Kopf und/oder seinen Körper geneigt hat, von der ermittelten Schwerpunktsänderung, welche notwendig ist um die Wahrscheinlichkeit von Kinetose zu reduzieren, abweicht. Hat sich somit ein Betrachter seinen Schwerpunkt noch nicht genügend geändert, zum Beispiel noch nicht genügend geneigt bzw. ist der Kopf und/oder der Körper des Betrachters nicht genügend geneigt, so kann die Anzeigevorrichtung erneut verändert werden und die Bilddarstellung erneut verschoben bzw. gedreht werden, insbesondere noch stärker verändert werden bzw. noch stärker verschoben und/oder gedreht werden.
Zusätzlich kann in einer Weiterentwicklung in einem siebten Schritt 64 des Verfahrens 50 die Darstellung entlang der horizontalen Achse um den vierten Wert verändert werden, zum Beispiel verschoben werden und/oder die Darstellung um den Drehpunkt um den vierten Wert gedreht werden und/oder skaliert werden. Diese Verschiebung bzw. Drehung bzw. Skalierung der Darstellung wird zusätzlich zu der ersten Verschiebung bzw. Drehung gemäß dem vierten Schritt 58 des Verfahrens 50 durchgeführt.
Mit anderen Worten kann mittels des Verfahrens 50 ein Ort bzw. eine Position, ein Drehungswinkel, beispielsweise auch eine Verzerrung, eine perspektivische Neigung und/oder eine Größe von Bildinhalten einer visuellen Nebenaufgabe entsprechend der aktuellen oder kommenden Fahrzeugbewegung so verändert werden, dass sich der Aufmerksamkeitsfokus eines Mitfahrers bzw. Betrachters verschiebt bzw. verändert. Insbesondere unter Nutzung der Vorausberechnung der kommenden Fahrzeugbewegung, zum Beispiel mittels Navigationsdaten und Fahrzeugdaten, wird ermittelt, welche Körperhaltung für die Abmilderung von Kinetosen zu einem bestimmten Zeitpunkt optimal ist.
In einer Weiterentwicklung können beispielsweise weitere Randbedingungen, wie ein maximaler Bewegungsbereich des Betrachters berücksichtigt werden. In einem weiteren Schritt kann vorteilhafterweise berechnet werden, welcher visuelle Aufmerksamkeitsfokus des Betrachters im zur Verfügung stehenden Bildfeld des visuellen Anzeigegerätes diese Körperhaltung mit der höchsten Wahrscheinlichkeit auslösen kann. Der Bildinhalt der visuellen Darstellung auf der Anzeigevorrichtung wird entsprechend so verändert, dass sich der Aufmerksamkeitsfokus des Mitfahrenden verschiebt bzw. verändert und damit die Kopf- bzw. Körperhaltung günstig angepasst wird.
In einer Weiterentwicklung können mehrere zeitlich aufeinander abgestimmte Veränderungen der Darstellung kombiniert werden, zum Beispiel Ortsänderungen, Größenänderungen, Drehungen, Verzerrungen, perspektivische Neigungen der Darstellung. Weiterhin kann die Veränderungen der Darstellung insbesondere mit weiteren Maßnahmen zur Abmilderung von Kinetosen kombiniert werden, zum Beispiel mit visuellen Maßnahmen, zum Beispiel zur Generierung eines optischen Bewegungseindrucks oder zur Ankündigung bevorstehender Fahrzeugbeschleunigungen und/oder andere Maßnahmen zur Abmilderung von Kinetosen, zum Beispiel haptische Rückmeldungen, fahrdynamische Sitze, aktive Fahrwerke.
Das Verfahren 50 kann insbesondere mittels verschiedener visueller Anzeigevorrichtung umgesetzt werden, zum Beispiel in Displays, projektionsbasierte Anzeigen, VR-Brillen.
Die Veränderung der Darstellung kann mit Darstellungen erfolgen, die zu einer Nebenaufgabe, zum Beispiel lesen, gehört, die zu einem Zeitpunkt durchgeführt werden, während der Betrachter ein Fahrzeug nicht bedient oder mit Darstellungen erfolgen, welche für einen Fahrer zum Überwachen des Fahrzeugs notwendig sind, wie zum Beispiel Informationen zum Fahrzeugzustand, beispielsweise Kilometerstand, Tank- und/oder Batterieinformationen, Informationen zum Energieverbrauch.
Zusätzlich zur Veränderung von Anzeigeposition, -drehung, -größe sowie deren Verzerrung oder perspektivische Neigung kann auch ein expliziter visueller Hinweis als Element der Anzeige zur Beeinflussung der Kopforientierung genutzt werden. Beispielsweise kann ein Kopfmodell mit Soll-Neigungswinkel oder der Soll-Kopfneigungsachse in oder neben die Bildinhalte der Fahraufgabe bzw. einer visuellen Nebenaufgabe eingeblendet werden.
5 zeigt eine schematische Darstellung einer Anzeigevorrichtung 40 zum Reduzieren von Kinetose in einem Fahrzeug für einen Betrachter einer Darstellung auf der Anzeigevorrichtung 40 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Die Anzeigevorrichtung 40 gemäß 5 kann gemäß der Anzeigevorrichtung 40 gemäß 2 und/oder 3 in einem Fahrzeug angeordnet sein. Auf der Anzeigevorrichtung 40 kann beispielsweise ein Verfahren zum Reduzieren von Kinetose in einem Fahrzeug gemäß 4 ausgeführt werden. Alternativ kann die Anzeigevorrichtung 40 beispielsweise als transportierbare bzw. portable Anzeigevorrichtung 40 ausgestaltet sein und somit von dem Betrachter bzw. dem Fahrzeuginsassen in dem Fahrzeug flexibel angeordnet bzw. bewegt werden. Die Anzeigevorrichtung 40 kann beispielsweise auch als ein Smartphone, als ein Tablett oder als ein Laptop ausgebildet sein.
Die Anzeigevorrichtung 40 ist insbesondere ausgebildet zum Anzeigen einer Darstellung und kann verwendet werden zum Reduzieren von Kinetose in einem Fahrzeug für einen Betrachter der Anzeigevorrichtung 40. Auf der Anzeigevorrichtung 40 bzw. auf einer Anzeigefläche 42 der Anzeigevorrichtung 40 wird eine Darstellung 66 bzw. eine Bilddarstellung 66 dargestellt. Die Darstellung 66 kann entweder auf der kompletten Anzeigefläche 42 oder nur auf einem Teil der Anzeigefläche 42 dargestellt werden. Wenn die Darstellung 66 auf einem Teil der Anzeigefläche 42 dargestellt wird, so kann im Hintergrund beispielsweise ein Muster 68 und/oder ein künstlicher Horizont 70 und/oder ein künstlich dargestellter Streckenverlauf 72 dargestellt werden. Der Hintergrund kann starr angeordnet sein oder sich ebenfalls in Abhängigkeit der Querbeschleunigung und/oder der Längsbeschleunigung des Fahrzeugs verändern.
In dieser Vorteilhaften Ausführung wird die Querbeschleunigung des Fahrzeugs ermittelt. Dies kann jedoch auch auf die Längsbeschleunigung angewendet werden, wobei die Darstellung dann auf einer entsprechenden Achse insbesondere nach oben oder nach unten verschoben werden kann und/oder die Darstellung vergrößert oder verkleinert werden kann.
In dieser vorteilhaften Ausführung ist die Schwerpunktsänderung als eine Veränderung eines Neigungswertes eines Kopfes des Betrachters 24 und/oder eines Körpers des Betrachters 24 ausgebildet. Alternativ oder zusätzlich kann die Schwerpunktsänderung als eine Veränderung eines Lagewertes ausgebildet sein. Eine Schwerpunktsänderung kann auch mittels einer entsprechenden Sitzmatte sensiert werden.
Ferner weist die Anzeigefläche 42 eine erste Linie 74, insbesondere eine erste, senkrechte Linie 74, beispielsweise durch den Mittelpunkt der Anzeigefläche 42 auf. Die Darstellung 66 weist in dieser vorteilhaften Ausführung eine zweite Linie 76 insbesondere eine senkrechte, zweite Linie 76 durch den Mittelpunkt der Darstellung 66 auf. Weiterhin weist die Anzeigefläche 42 eine horizontale Achse 78 auf. In dieser vorteilhaften Ausführung schneiden sich die horizontale Achse 78 und die erste Linie 74 beispielsweise im Mittelpunkt der Anzeigefläche 42. Entlang der horizontalen Achse 78 kann die Darstellung 66 verschoben werden. Zusätzlich in einer Weiterentwicklung kann die Darstellung 66 auch entlang der ersten Linie 74 verschoben werden. Ferner weist die Darstellung 66 einen Drehpunkt 82 auf. In dieser vorteilhaften Ausführung ist der Drehpunkt 82 als Mittelpunkt 82 der Darstellung ausgebildet. Alternativ kann der Drehpunkt 82 an einer anderen Stelle angeordnet sein, beispielsweise weiter unten. Um diesen Drehpunkt 82 kann die Darstellung 66 gedreht werden. Vorzugsweise kann die Darstellung 66 bzw. Drehpunkt 82 der Darstellung 66 um einen bestimmten Wert entlang der horizontalen Achse 78 verschoben werden.
Die Anzeigevorrichtung 40 weist ferner eine Recheneinheit 44 auf zum Ermitteln einer Querbeschleunigung des Fahrzeugs. Die Querbeschleunigung kann beispielsweise anhand einer Bewegungstrajektorie des Fahrzeugs ermittelt werden, beispielsweise mittels einer Bewegungstrajektorie einer geplanten Route, zum Beispiel gemäß dem Verfahren gemäß 4, oder mittels am Fahrzeug angeordneter Sensoren.
Weiterhin ist die Recheneinheit 44 ausgebildet zum Ermitteln eines ersten Neigungswertes eines Kopfes des Betrachters und/oder eines Körpers des Betrachters in Abhängigkeit der ermittelten Querbeschleunigung des Fahrzeugs, wenn die Querbeschleunigung des Fahrzeugs größer ist als ein erster Schwellenwert der Querbeschleunigung. Ferner ist die Recheneinheit 44 ausgebildet zum Ermitteln eines ersten Werts eines Längenmaßes zum Verschieben der Darstellung entlang einer horizontalen Achse und/oder eines zweiten Werts in Grad zum Drehen der Darstellung um einen Drehpunkt in Abhängigkeit des ersten, ermittelten Neigungswertes.
Die Anzeigevorrichtung 40 ist ausgebildet zum Verschieben der Darstellung entlang der horizontalen Achse 78 um den ersten Wert 80 und/oder zum Drehen der Darstellung um den Drehpunkt 82 um den zweiten Wert 84. Hierbei kann die Darstellung auf einer Anzeigefläche 42 oder auf mehreren Anzeigeflächen 42 verschoben bzw. gedreht werden.
In den 5a bis 5f werden unterschiedliche Anordnungen der Darstellung 66 in Abhängigkeit der ermittelten Querbeschleunigung bzw. in Abhängigkeit des ermittelten Neigungswinkels des Kopfes und/oder des Körpers des Betrachters dargestellt.
In 5a wird die Darstellung 66 in einem Zustand dargestellt, in dem das Fahrzeug keine Querbeschleunigung widerfährt. Beispielsweise kann das Fahrzeug stehen oder geradeaus fahren, wodurch das Fahrzeug keine Querbeschleunigung widerfährt. Somit befindet sich die Darstellung 66 unverändert in der Mitte der Anzeigefläche 42, somit nicht verschoben und nicht gedreht. Die erste Linie 74 der Anzeigefläche 42 und die zweite Linie 76 der Darstellung 66 können somit insbesondere aufeinanderliegen bzw. parallel zueinander sein, wenn die Darstellung 66 nicht in der Mitte der Anzeigefläche 42 angeordnet ist.
In 5b wird die Anzeigevorrichtung 40 in einem Zustand dargestellt, in welchem dem Fahrzeug keine Querbeschleunigung widerfährt, welches jedoch in naher Zukunft eine Linkskurve durchfahren wird. Da dem Fahrzeug derzeit keine Querbeschleunigung widerfährt, befindet sich die Darstellung 66 unverändert in der Mitte der Anzeigefläche 42, somit nicht verschoben und nicht gedreht. Jedoch kann in einer Weiterentwicklung beispielsweise der zukünftige Streckenverlauf 72, welche in dieser verteilten Ausführung auf der Anzeigefläche 42 oberhalb der Darstellung 66 angeordnet ist, die baldige Linkskurve anzeigen, indem der Streckenverlauf 72 insbesondere eine Linkskurve darstellt. Entsprechend kann für eine Rechtskurve des Fahrzeugs verfahren werden.
In 5c wird die Anzeigevorrichtung 40 in einem Zustand dargestellt, in dem das Fahrzeug eine Linkskurve durchfährt. Macht das Fahrzeug eine Linkskurve bzw. eine Kurve nach links wird insbesondere eine positive Querbeschleunigung ermittelt. Dies kann beispielsweise mittels des Streckenverlaufs 72, welche in dieser verteilten Ausführung oberhalb der Darstellung 66 angeordnet ist, angezeigt werden, indem der Streckenverlauf 72 insbesondere eine Linkskurve darstellt. Entsprechend kann für eine Rechtskurve des Fahrzeugs verfahren werden.
Weiterhin wird in Abhängigkeit der ermittelten Querbeschleunigung ein erster Neigungswert des Kopfes und/oder des Körpers des Betrachters in Abhängigkeit der ermittelten Querbeschleunigung des Fahrzeugs ermittelt, wenn die Querbeschleunigung des Fahrzeugs größer ist als ein erster Schwellenwert der Querbeschleunigung. Mit anderen Worten wird zunächst die ermittelte Querbeschleunigung mit einem ersten Schwellenwert verglichen, wobei dann ein erster Neigungswert eines Kopfes oder eines Körpers des Betrachters ermittelt wird, wenn die Querbeschleunigung des Fahrzeugs größer als der erste Schwellenwert ist, wobei der erste Neigungswert derart ausgelegt ist, dass eine Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer Kinetose reduziert bzw. minimiert wird, wenn ein Betrachter seinen Kopf bzw. seinen Körper mit dem ersten Neigungswert neigt.
Anschließend wird mittels der Recheneinheit 44 ein erster Wert 80 eines Längenmaßes zum Verschieben der Darstellung entlang der horizontalen Achse 78 in Abhängigkeit des ersten, ermittelten Neigungswertes ermittelt. Mit anderen Worten wird in Abhängigkeit des ersten ermittelten Neigungswertes der Wert 80 ermittelt, um welchen die Darstellung 66 entlang der Achse 78 verschoben werden soll. Vorzugsweise wird die Darstellung 66 um den ersten Wert 80 entlang der Achse 78 verschoben. In dieser Ausführung, bei der Durchführung einer Linkskurve des Fahrzeugs, wird die Darstellung 66 um den ersten Wert entlang der Achse 78 auf der Anzeigefläche 42 nach links verschoben. Mit anderen Worten wird die Darstellung 66 um den ersten Wert entlang der Achse 78 in Richtung des linken Randes der Anzeigefläche 42 verschoben. Mit anderen Worten wird der Drehpunkt 82 der Darstellung 66 um den ersten Wert 80 entlang der Achse 78 verschoben. Somit bewegt sich die Darstellung 66 synchron zu der ermittelten Querbeschleunigung. Hierdurch soll ein Betrachter insbesondere der Bewegung der Darstellung 66 folgen und sich nach links neigen. Durch die Neigung des Kopfes bzw. des Körpers des Betrachters nach links kann insbesondere Kinetose reduziert werden. In einer Weiterentwicklung kann der erste Wert 80 des Längenmaßes zum Verschieben der Darstellung 66 entlang der horizontalen Achse 78 dann ermittelt werden, wenn der erste, ermittelte Neigungswert größer ist als ein zweiter Schwellenwert der Neigung.
Mit anderen Worten kann die Veränderung der Darstellung 66 zu dem Zeitpunkt gestartet werden, zu dem das Fahrzeug eine oder mehrere relevante Bewegungsparameter ändert, hier der Beginn des Gierens. Durch eine seitliche Verschiebung der Darstellung 66 soll der Betrachter veranlasst werden, den Kopf bzw. den Oberkörper in Richtung der Kurve zu bewegen.
Macht das Fahrzeug eine Rechtskurve, wird die Darstellung 66 entsprechend des oben beschriebenen Verfahrens nach rechts verschoben.
In 5d wird die Anzeigevorrichtung 40 in einem Zustand dargestellt, in dem das Fahrzeug eine Linkskurve durchfährt, wobei die Linkskurve gemäß 5d weiter fortgeschritten ist im Vergleich zur Linkskurve gemäß 5c und/oder eine Linkskurve mit einem steileren Winkel darstellt, wodurch insbesondere eine höhere Querbeschleunigung entsteht. Macht das Fahrzeug eine Linkskurve bzw. eine Kurve nach links wird insbesondere eine positive Querbeschleunigung ermittelt. Dies kann beispielsweise mittels des Streckenverlaufs 72, welche in dieser verteilten Ausführung oberhalb der Darstellung 66 angeordnet ist, angezeigt werden, indem der Streckenverlauf 72 insbesondere eine Linkskurve darstellt. Entsprechend kann für eine Rechtskurve des Fahrzeugs verfahren werden.
Weiterhin wird in Abhängigkeit der ermittelten Querbeschleunigung ein erster Neigungswert des Kopfes und/oder des Körpers des Betrachters in Abhängigkeit der ermittelten Querbeschleunigung des Fahrzeugs ermittelt, wenn die Querbeschleunigung des Fahrzeugs größer ist als ein erster Schwellenwert der Querbeschleunigung. Mit anderen Worten wird zunächst die ermittelte Querbeschleunigung mit einem ersten Schwellenwert verglichen, wobei dann ein erster Neigungswert eines Kopfes oder eines Körpers des Betrachters ermittelt wird, wenn die Querbeschleunigung des Fahrzeugs größer als der erste Schwellenwert ist, wobei der erste Neigungswert derart ausgelegt ist, dass eine Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer Kinetose reduziert bzw. minimiert wird, wenn ein Betrachter seinen Kopf bzw. seinen Körper mit dem ersten Neigungswert neigt.
Anschließend wird mittels der Recheneinheit 44 ein zweiter Wert 84 in Grad zum Drehen der Darstellung 66 um den Drehpunkt 82 in Abhängigkeit des ersten, ermittelten Neigungswertes ermittelt. Mit anderen Worten wird in Abhängigkeit des ersten, ermittelten Neigungswertes der zweite Wert 84 ermittelt, um welchen die Darstellung 66 um den Drehpunkt 82 gedreht werden soll. Vorzugsweise wird die Darstellung 66 um den zweiten Wert 84 um den Drehpunkt 82 gedreht. In dieser Ausführung, bei der Durchführung einer Linkskurve des Fahrzeugs, wird die Darstellung 66 um den zweiten Wert 84 um den Drehpunkt 82 nach links gedreht. Mit anderen Worten wird die Darstellung 66 um den zweiten Wert 84 um den Drehpunkt 82 in Richtung des linken Randes der Anzeigefläche 42 gedreht. Somit bewegt sich die Darstellung 66 synchron zu der ermittelten Querbeschleunigung. Hierdurch soll ein Betrachter insbesondere der Bewegung der Darstellung 66 folgen und sich nach links neigen. Durch die Neigung des Kopfes bzw. des Körpers des Betrachters nach links kann insbesondere Kinetose reduziert werden. In einer Weiterentwicklung kann der zweite Wert 84 in Grad zum Drehen der Darstellung um einen Drehpunkt 82 dann ermittelt werden, wenn der erste, ermittelte Neigungswert größer ist als ein dritter Schwellenwert der Neigung. Mit anderen Worten soll durch eine Drehung der Darstellung 66 der Betrachter veranlasst werden, den Kopf bzw. den Oberkörper in Richtung der Kurve zu bewegen.
Macht das Fahrzeug eine Rechtskurve, wird die Darstellung 66 entsprechend des oben beschriebenen Verfahrens nach rechts gedreht.
In einer Weiterentwicklung kann nun, wenn mittels einer Beobachtungsvorrichtung erkannt wird, dass ein Betrachter sich nicht entsprechend des vorgegebenen Neigungswertes geneigt bzw. nicht in vollem Maße entsprechend des vorgegebenen Neigungswertes geneigt hat, die Darstellung 66 noch weiter verschoben bzw. gedreht werden, sodass der Betrachter den entsprechenden Neigungswert einnimmt, um Kinetose zu reduzieren. Dies kann beispielsweise entsprechend des Verfahrens gemäß 4 ausgeführt werden.
In 5e wird die Anzeigevorrichtung 40 in einem Zustand dargestellt, in dem das Fahrzeug eine Linkskurve durchfährt, wobei die Linkskurve gemäß 5e weiter fortgeschritten ist im Vergleich zur Linkskurve gemäß 5d. Somit wird die Linkskurve wieder flacher die Darstellung 66 ist somit um den zweiten Wert 84 wieder in die ursprüngliche Ausgangslage zurückgedreht. Somit ist die Darstellung 66 nun lediglich um den Wert 80 entlang der horizontalen Achse 78 verschoben. Somit ist die Darstellung 66 in der Position angeordnet, in der die Darstellung 66 gemäß 5c angeordnet ist. Der Streckenverlauf 72 kann entsprechend der fortgeschrittenen Linkskurve angepasst werden und den aktuellen Streckenverlauf darstellen. Mit anderen Worten bewegt sich die Darstellung 66 nach Durchfahren des Scheitelpunkts der Linkskurve wieder allmählich auf die Ursprungsposition zurück.
In 5f wird die Anzeigevorrichtung 40 in einem Zustand dargestellt, in dem das Fahrzeug die Linkskurve durchfahren hat und sich somit wieder in einem geraden Streckenverlauf befindet. Die Darstellung 66 gemäß 5f ist entsprechend der Darstellung 66 gemäß 5a angeordnet. Der Streckenverlauf 72 kann entsprechend der fortgeschrittenen Linkskurve angepasst werden und den aktuellen Streckenverlauf darstellen. Mit anderen Worten bewegt sich die Darstellung 66 nach Durchfahren des Scheitelpunkts der Linkskurve wieder auf die Ursprungsposition zurück und ist nach der Linkskurve erneut mittig zentriert.
In dieser vorteilhaften Ausführung wird davon ausgegangen, dass der Betrachter bzw. der oder die Mitfahrer auf ein Display in Fahrtrichtung sehen. Die Darstellung 66 der visuellen Nebenaufgabe auf der Anzeigevorrichtung 40 bzw. der Anzeigefläche 42 werden dabei bei Geradeausfahrt in einem verkleinerten, vertikal und horizontal zentrierten Bereich 66 des Displays angezeigt. Außerhalb des Bereiches können weitere visuelle Informationen angeordnet sein, die z.B. zur Abmilderung von Kinetosen dienen sollen. Beispielsweise können in dieser vorteilhaften Ausführung eine untere Darstellung des visuellen Flusses 68 und im oberen Bereich eine Vorausschau zu unmittelbar bevorstehenden Fahrmanövern 72 dargestellt werden.
Vorzugsweise kann die Veränderung der Darstellung 66 mit der Veränderung der Fahrzeugbewegung, insbesondere der Querbeschleunigung, einsetzen. Die Anzeige der Darstellung 66 kann beispielsweise synchron zur Fahrzeugbewegung verändert werden. Alternativ kann die Veränderung der Darstellung 66 zeitlich etwas vor der entsprechenden Fahrzeugbewegung ausgelöst werden, damit die ausgelöste Körperreaktion schließlich in Übereinstimmung mit der Fahrzeugbewegung erfolgt.
6 zeigt eine schematische Darstellung eines Systems 86 zum Reduzieren von Kinetose in einem Fahrzeug für einen Betrachter 24 einer Anzeigevorrichtung 40 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Das System 86 weist eine Anzeigevorrichtung 40 und eine Beobachtungsvorrichtung 22 zum Beobachten des Betrachters 24 auf.
Die Anzeigevorrichtung 40 gemäß 6 kann entsprechend der Anzeigevorrichtung 40 gemäß 2 und/oder gemäß 3 und/oder gemäß 5 ausgebildet sein. Weiterhin kann die Anzeigevorrichtung 40 gemäß 6 gemäß der Anzeigevorrichtung 40 gemäß 2 und/oder gemäß 3 in einem Fahrzeug angeordnet sein.
Die Beobachtungsvorrichtung 22 zum Beobachten des Betrachters 24 gemäß 6 kann entsprechend der Beobachtungsvorrichtung 22 gemäß 1 ausgebildet sein. Weiterhin kann die Beobachtungsvorrichtung 22 gemäß 6 gemäß der Beobachtungsvorrichtung 22 gemäß 1 in einem Fahrzeug angeordnet sein.
Mittels des Systems 86 bzw. auf dem System 86 kann ein Verfahren gemäß dem Verfahren gemäß 4 ausgeführt werden.
In einer Weiterentwicklung kann sich die Anzeigevorrichtung oder die Anzeigefläche selbst bewegen, zum Beispiel zur Seite kippen oder nach oben oder unten fahren oder andere Bewegungen ausführen.
Bei einer Nutzung mehrerer Anzeigeeinheiten kann insbesondere eine Bilddarstellung über die mehreren Anzeigeeinheiten hinweg wandern.
Weiterhin kann, zum Beispiel mittels der Beobachtungskamera, festgestellt werden, welche Darstellung durch den Betrachter 24 betrachtet wird. Entsprechend insbesondere kann lediglich diese betrachtete Darstellung verändert werden.
Weiterhin kann insbesondere ein explizites Kopfmodell zur Unterstützung des Betrachters 24 zum Einnehmen einer idealen Haltung eingeblendet werden.
7 zeigt eine schematische Darstellung eines Betrachters 24 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Der Betrachter 24 kann insbesondere eine Anzeigevorrichtung betrachten. Die Anzeigevorrichtung kann entsprechend der Anzeigevorrichtung gemäß 2 und/oder gemäß 3 und/oder gemäß 5 und/oder gemäß 6 ausgebildet sein. Weiterhin kann die Anzeigevorrichtung gemäß 6 gemäß der Anzeigevorrichtung gemäß 2 und/oder gemäß 3 in einem Fahrzeug angeordnet sein. Die Anzeigevorrichtung kann insbesondere Teil eines Systems gemäß dem System gemäß 6 sein.
Der Betrachter 24 der Anzeigevorrichtung kann insbesondere durch ein verschieben bzw. durch ein Drehen einer Darstellung auf der Anzeigevorrichtung insbesondere zu einer Neigung eines Kopfes 88 und/oder eines Körpers 90 des Betrachters 24 um einen Neigungswert 92 veranlasst werden. Hierfür kann beispielsweise das Verfahren gemäß 4 ausgeführt werden. Dieser vorteilhaften Ausführung ist der gesamte Körper 90 des Betrachters 24 um den Neigungswert 92 geneigt. Somit ist auch der Kopf 88 des Betrachters 24 zusammen mit dem Körper 90 geneigt.
Weiterhin kann der Betrachter 24 von einer Beobachtungsvorrichtung beobachtet werden. Die Beobachtungsvorrichtung zum Beobachten des Betrachters 24 kann entsprechend der Beobachtungsvorrichtung 22 gemäß 1 und/oder gemäß 6 ausgebildet sein. Weiterhin kann die Beobachtungsvorrichtung gemäß der Beobachtungsvorrichtung gemäß 1 in einem Fahrzeug angeordnet sein.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 102017212031 A1 [0002]

Claims

Verfahren (50) zum Reduzieren von Kinetose in einem Fahrzeug (20) für einen Betrachter (24) einer Darstellung (66) auf einer Anzeigevorrichtung (40), mit den folgenden Schritten, Ermitteln einer Querbeschleunigung und/oder einer Längsbeschleunigung des Fahrzeugs (20), Ermitteln einer Schwerpunktsänderung des Betrachters (24) in Abhängigkeit der ermittelten Querbeschleunigung und/oder Längsbeschleunigung des Fahrzeugs (20), wenn der Absolutwert der Querbeschleunigung und/oder der Längsbeschleunigung des Fahrzeugs (20) größer ist als ein erster Schwellenwert der Querbeschleunigung und/oder der Längsbeschleunigung, Ermitteln eines Werts (80, 84) zum Verändern der Darstellung in Abhängigkeit der ermittelten Schwerpunktsänderung, Verändern der Darstellung (66) um den Wert (80, 84).
Verfahren (50) nach Anspruch 1, wobei im Schritt des Ermittelns des Werts (80, 84) zum Verändern der Darstellung ein erster Wert (80) eines Längenmaßes zum Verschieben der Darstellung (66) entlang einer horizontalen Achse (78) und/oder ein zweiter Wert (84) in Grad zum Drehen der Darstellung (66) um einen Drehpunkt (82) und/oder ein dritter Wert zum Skalieren der Darstellung (66) in Abhängigkeit der ermittelten Schwerpunktsänderung ermittelt wird.
Verfahren (50) nach Anspruch 2, wobei im Schritt des Veränderns der Darstellung (66) um den Wert (80, 84) die Darstellung (66) entlang der horizontalen Achse (78) um den ersten Wert (80) verschoben wird und/oder die Darstellung (66) um den Drehpunkt (82) um den zweiten Wert (84) gedreht wird und/oder die Darstellung (66) um den dritten Wert skaliert wird.
Verfahren (50) nach einem der vorherigen Ansprüche 2 bis 3, wobei der erste Wert (80) des Längenmaßes zum Verschieben der Darstellung (66) entlang der horizontalen Achse (78) ermittelt wird, wenn der Absolutwert der ermittelten Schwerpunktsänderung größer ist als ein zweiter Schwellenwert der Schwerpunktsänderung und wobei der zweite Wert (84) in Grad zum Drehen der Darstellung (66) um einen Drehpunkt (82) ermittelt wird, wenn der Absolutwert der ermittelten Schwerpunktsänderung größer ist als ein dritter Schwellenwert der Schwerpunktsänderung.
Verfahren (50) nach einem der vorherigen Ansprüche, mit einem Schritt des Beobachtens des Betrachters (24) der Anzeigevorrichtung (40) mittels einer Beobachtungsvorrichtung (22), wobei eine zweite, tatsächliche Schwerpunktsänderung des Betrachters (24) ermittelt wird.
Verfahren (50) nach Anspruch 5, mit einem Schritt des Ermittelns eines vierten Werts zum Verändern der Darstellung in Abhängigkeit der zweiten, tatsächlichen Schwerpunktsänderung.
Verfahren (50) nach Anspruch 6, mit einem Schritt des Veränderns der Darstellung (66) um den vierten Wert.
Verfahren (50) nach einem der vorherigen Ansprüche 5 bis 7, wobei mittels der Beobachtungsvorrichtung (22) eine Identität des Betrachters (24) ermittelt wird und wobei die erste Schwerpunktsänderung in Abhängigkeit der Identität des Betrachters (24) ermittelt wird.
Verfahren (50) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Schwerpunktsänderung als eine Veränderung eines Lagewertes und/oder eines Neigungswertes eines Kopfes des Betrachters (24) und/oder eines Körpers des Betrachters (24) ausgebildet sein kann.
Verfahren (50) nach einem der vorherigen Ansprüche, mit einem Schritt des Empfangen einer Bewegungstrajektorie des Fahrzeugs (20) und einem Schritt des Ermittelns der Querbeschleunigung und/oder der Längsbeschleunigung des Fahrzeugs (20) entlang der Bewegungstrajektorie des Fahrzeugs (20).
Verfahren (50) nach Anspruch 10, wobei die Bewegungstrajektorie des Fahrzeugs (20) in Abhängigkeit einer geplanten Fahrtroute ermittelt wird.
Verfahren (50) nach einem der vorherigen Ansprüche, mit einem Schritt des Ermittelns einer Beschleunigung des Fahrzeugs (20) entlang einer Z-Achse des Fahrzeugs (20) und mit einem Schritt des Ermittelns einer dritten Schwerpunktsänderung des Betrachters (24) in Abhängigkeit der ermittelten Beschleunigung des Fahrzeugs (20) entlang der Z-Achse des Fahrzeugs (20), wenn der Absolutwert der ermittelten Beschleunigung des Fahrzeugs (20) entlang der Z-Achse des Fahrzeugs (20) größer ist als ein erster Schwellenwert der Beschleunigung des Fahrzeugs (20) entlang der Z-Achse des Fahrzeugs (20), und mit einem Schritt des Ermittelns eines fünften Werts zum Verändern der Darstellung in Abhängigkeit der ermittelten dritten Schwerpunktsänderung, und mit einem Schritt des Veränderns der Darstellung (66) um den fünften Wert.
Verfahren (50) nach Anspruch 12, wobei der fünfte Wert als ein Skalierungswert zum Skalieren, insbesondere zum Vergrößern oder Verkleinern, der Darstellung (66) in Abhängigkeit der ermittelten Schwerpunktsänderung ausgebildet ist und/oder als ein Längenmaß zum Verschieben der Darstellung (66) entlang einer vertikalen Achse ausgebildet ist.
Anzeigevorrichtung (40) zum Reduzieren von Kinetose in einem Fahrzeug (20) für einen Betrachter einer Darstellung (66) auf der Anzeigevorrichtung (40), dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeigevorrichtung (40) eine Recheneinheit (44) aufweist zum Ermitteln einer Querbeschleunigung und/oder einer Längsbeschleunigung des Fahrzeugs (20), dass die Recheneinheit (44) ausgebildet ist zum Ermitteln einer Schwerpunktsänderung des Betrachters (24) in Abhängigkeit der ermittelten Querbeschleunigung und/oder Längsbeschleunigung des Fahrzeugs (20), wenn der Absolutwert der Querbeschleunigung und/oder der Längsbeschleunigung des Fahrzeugs (20) größer ist als ein erster Schwellenwert der Querbeschleunigung und/oder der Längsbeschleunigung, dass die Recheneinheit (44) ausgebildet ist zum Ermitteln eines Werts zum Verändern der Darstellung in Abhängigkeit der ermittelten Schwerpunktsänderung, dass die Anzeigevorrichtung (40) ausgebildet ist zum Verändern der Darstellung (66) um den Wert (80, 84).
System (86) zum Reduzieren von Kinetose in einem Fahrzeug (20) für einen Betrachter (24) einer Anzeigevorrichtung (40) mit einer Anzeigevorrichtung (40) nach Anspruch 14 und mit einer Beobachtungsvorrichtung (22) zum Beobachten des Betrachters.