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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Sohlenelement für einen Schuhartikel, einen Schuhartikel und Verfahren zum Herstellen solcher.
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Stand der Technik
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Die Sohle eines Schuhartikels, wie eines Schuhs, ist von kritischer Bedeutung für den Tragekomfort, der von einem Athleten wahrgenommen wird, sowie um eine maximale Performance zu erzielen. Ein wichtiger Aspekt sowohl für den Tragekomfort wie auch die Performance ist die Steifigkeit der Sohle. Zum Beispiel kann beim Gehen oder gemäßigtem Lauftempo eine flexible Sohle von einem Athleten als komfortabler wahrgenommen werden. Andererseits kann eine steifere Sohle bei höheren Laufgeschwindigkeiten vorteilhaft sein, um Verletzungen vorzubeugen und die Performance eines Athleten zu verbessern. Daher sind Entwickler mit einem Kompromiss konfrontiert, um eine Sohle bereitzustellen, die einerseits komfortabel ist, den Fuß des Trägers schützt und maximale Performance ermöglicht.
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US 2017/0157893 A1 offenbart einen anisotropen Verbundmaterialaufbau umfassend eine erste Lage mit dem Zugmodul unterschiedlich zu seinem Kompressionsmodul und welche variable Modulus-Verhalten aufweist. Die erste Lage verbiegt sich elastisch unter Kompressionen. Eine zweite Lage hat einen Zugmodul, das im Wesentlichen das gleiche wie das Kompressionsmodul ist. Die erste und zweite Lagen sind miteinander verbunden, und der Aufbau ist in einer ersten Richtung biegsam mit einer äußeren Oberfläche der ersten Lage in Kompression und der Aufbau hat eine erste Biegesteifigkeit während des Biegens in der ersten Richtung. Der Aufbau ist in einer zweiten Richtung biegsam, die entgegengesetzt zur ersten Richtung ist, mit der äußeren Oberfläche der ersten Lage unter Zugspannung, und der Aufbau hat eine zweite Biegesteifigkeit größer als die erste Biegesteifigkeit während des Biegens in der zweiten Richtung.
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Jedoch sind solche anisotropen Verbundmaterialien aufgrund ihres Gewichts und Dicke zum Bereitstellen einer vollständigen Sohle nicht geeignet. Leider tendieren solche anisotropen Verbundmaterialien dazu, sich schlecht mit anderen Materialien verbinden zu lassen.
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WO 2018/118430 A1 beschreibt eine Sohlenplatte für einen Schuhartikel umfassend einen Plattenkörper mit einer ersten Seite, einer zweiten Seite, einem äußeren Umkreis, zumindest einer Öffnung, die sich von der ersten Seite zur zweiten Seite durch die Platte erstreckt und einen inneren Umfang, der die zumindest eine Öffnung umgrenzt. Der Plattenkörper ist in einer Richtung des inneren Umfangs relativ zu dem äußeren Umfang verzerrt. Eine solche Platte bietet keine anisotropen Biegeeigenschaften.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, diese Nachteile im Stand der Technik zu überwinden und eine verbesserte Sohle für einen Schuhartikel bereitzustellen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Diese Aufgabe wird durch die Lehren der unabhängigen Ansprüche, insbesondere durch ein Sohlenelement für einen Stollenschuh, insbesondere für einen Fußballschuh, gelöst, umfassend: (a) ein Verbundelement mit einer anisotropen Biegeeigenschaft, und (b) ein Polymerelement, welches zumindest teilweise das Verbundelement bedeckt. Die anisotrope Biegeeigenschaft des Verbundelements verleiht somit dem Sohlenelement eine anisotrope Biegeeigenschaft für maximalen Tragekomfort und Performance.
Das Polymerelement kann zumindest eine Öffnung an seiner zum Boden weisenden Seite aufweisen, um zumindest einen Teil des Verbundelement freizulegen.
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Das Polymerelement kann zumindest einen Stollensockel zum Tragen einer Stollenspitze aufweisen, wobei der Stollensockel und/oder die Stollenspitze im Wesentlichen nicht mit dem Verbundelement überlappen.
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Eine Ausführungsform der Erfindung betrifft ein Sohlenelement für einen Stollenschuh, insbesondere einen Fußballschuh, umfassend: (a) ein Verbundelement; (b) ein Polymerelement, welches zumindest teilweise das Verbundelement bedeckt, und wobei das Polymerelement zumindest eine Öffnung an seiner zum Boden weisenden Seite aufweist, um zumindest einen Teil des Verbundelements freizulegen. Die Öffnung erlaubt es, eine Biegeeigenschaft herzustellen, weil das Sohlenelement einfacher an der Öffnung biegen kann als weiter von der Öffnung entfernt. Durch die Form der Öffnung, z.B. elliptisch oder kreisförmig, kann eine Biegerichtung wie gewünscht einfach gebaut werden. Dadurch kann eine anisotrope Biegeeigenschaft in das Sohlenelement gebaut werden, so dass das Sohlenelement eine anisotrope Biegeeigenschaft sogar mit einem Verbundelement, das selbst keine anisotrope Biegeeigenschaft aufweist, hat.
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Das Polymerelement kann zumindest einen Stollensockel zum Tragen einer Stollenspitze aufweisen, wobei der Stollensockel im Wesentlichen nicht mit dem Verbundelement überlappen kann.
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Das Verbundelement kann eine anisotrope Biegeeigenschaft aufweisen.
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Eine weitere Ausführungsform betrifft ein Sohlenelement für einen Stollenschuh, insbesondere für einen Fußballschuh, umfassend: (a) ein Verbundelement; (b) ein Polymerelement, das zumindest teilweise das Verbundelement bedeckt, wobei das Polymerelement zumindest einen Stollensockel zum Tragen einer Stollenspitze aufweist, und wobei der Stollensockel im Wesentlichen nicht mit dem Verbundelement überlappen kann. Die Erfinder haben herausgefunden, dass eine solche Konstruktion das Gesamtgewicht des Schuhartikels reduzieren und seine Konstruktion vereinfachen kann. Das Polymerelement kann zumindest eine Öffnung aufweisen, um zumindest einen Teil des Verbundelements freizulegen.
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Ein im Wesentlichen Fehlen einer Überlappung kann bedeuten, dass es im Wesentlichen keine Überlappung bei Betrachtung des Sohlenelements in einer Richtung senkrecht zu einer longitudinalen Richtung der Sohlenplatte gibt, z.B. wenn im rechten Winkel auf eine zum Boden gerichtete Oberfläche des Sohlenelements betrachtet wird. Insbesondere bedeutet „im Wesentlichen“, dass die Überlappung weniger als 20%, vorzugsweise 10% einer Querschnittsfläche sein kann, wenn in einem rechten Winkel auf eine zum Boden gerichtete Oberfläche des Sohlenelements betrachtet wird.
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In jeder Ausführungsform kann sich die zumindest eine Öffnung des Polymerelements entlang einer longitudinalen Richtung des Sohlenelements erstrecken. Eine Länge entlang einer longitudinalen Richtung der zumindest einen Öffnung kann größer sein als eine Breite des Sohlenelements entlang einer Richtung, die im Wesentlichen rechtwinklig zu der longitudinalen Richtung ist. Auf diese Weise kann das Sohlenelement eine laterale Biegung einer rechten Seite relativ zu einer linken Seite des Sohlenelements um eine longitudinale Achse des Sohlenelements erlauben, um die Mobilität des Spielers zu verbessern. Die zumindest eine Öffnung kann in einer metatarsalen Region des Sohlenelements lokalisiert sein.
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Alle beschriebenen Ausführungsformen betreffen verbesserte Möglichkeiten, optimale Biegeeigenschaften, zum Beispiel Biegesteifigkeit, in einem Sohlenelement bereitzustellen.
Der Stollenschuh ist vorzugsweise ein Fußballschuh oder Fußballstiefel. Alternativ kann das Sohlenelement gemäß dieser Erfindung für irgendeine andere Art von Schuh oder Stiefel, insbesondere für athletische Aktivitäten, zum Beispiel ein Laufschuh, Tennisschuh, Wanderschuh, Wanderstiefel etc. verwendet werden.
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Die anisotrope Biegeeigenschaft kann eine Biegesteifigkeit sein. Dadurch kann das Sohlenelement eine geringere Biegesteifigkeit in einer Richtung im Vergleich zu einer anderen Richtung aufweisen. Das Verbundelement kann eine geringere Biegesteifigkeit in einer Richtung im Vergleich zu einer anderen Richtung aufweisen. Das Verbundelement kann somit erlauben, dass die Biegeeigenschaften des Sohlenelements optimal auf die spezifischen Erfordernisse bezüglich einer bestimmten Anforderung abgestimmt werden. Das Polymerelement bindet gut an das Verbundelement, was es erlaubt, ein vollständiges Sohlenelement zu formen, welches eine geeignete Dicke und geringes Gewicht aufweist.
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Die Biegerichtung der Sohle spielt eine wichtige Rolle für den Tragekomfort und Performance eines Schuhs. Das Verbundelement, das Sohlenelement oder sowohl das Verbundelement als auch das Sohlenelement können eine erste Biegesteifigkeit zum nach oben Biegen in einer Zehenregion des Sohlenelements und eine zweite Biegesteifigkeit zum Biegen nach unten in der Zehenregion des Sohlenelements aufweisen, wobei die zweite Biegesteifigkeit kleiner als die erste Biegesteifigkeit ist.
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Dadurch können das Verbundelement, das Sohlenelement oder sowohl das Verbundelement als auch das Sohlenelement einfacher in einer nach unten gerichteten Richtung als in einer nach oben gerichteten Richtung in der Zehenregion des Sohlenelements biegen, um zu ermöglichen, dass die Sohle während des Laufens optimal unterstützt, aber Verletzungen des Fußes aufgrund einer übermäßigen nach oben gerichteten Biegung der Zehen verhindert. Nach unten gerichtet ist eine Richtung zum Boden hin, wenn der Schuhartikel in seiner üblichen Konfiguration getragen wird. Nach oben gerichtet ist eine Richtung zum Himmel hin, wenn der Schuhartikel in seiner üblichen Konfiguration getragen wird. Mit anderen Worten erlaubt das Sohlenelement eher einer Plantarflexion des Fußes als eine Dorsalflexion des Fußes.
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Die Erfinder haben herausgefunden, dass eine beschränkte Dorsalflexion dazu beiträgt, Fußverletzungen zu reduzieren, während eine einfachere Plantarflexion optimale Performance, zum Beispiel während des Laufens, erlaubt.
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Das Sohlenelement kann in der Zehenregion des Sohlenelements in einer nach unten gerichteten Richtung einfacher biegen als in einer nach oben gerichteten Richtung, jedoch nur bis zu einem bestimmten Biegungswinkel. Die Geometrie der zum Boden gerichteten Oberfläche des Sohlenelements kann die nach unten gerichtete Biegung des Sohlenelements beschränken. Bei einem bestimmten Punkt können die Stollen des Sohlenelements mit einander interagieren und das weitere Biegen des Sohlenelements beeinflussen. Auch in der nach oben gerichteten Richtung kann das Sohlenelement steifer werden, wenn man zu einem bestimmten Biegungsbereich kommt, zum Beispiel 40-45° nach oben Biegen. Es ist auch möglich, dass die Biegesteifigkeit für einen bestimmten Biegungsbereich für eine nach oben und nach unten gerichtete Biegung gleich ist. Ein solcher Biegungsbereich kann zwischen 20° nach oben und 20° nach unten Biegen liegen.
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Das Verbundelement kann allein in einem Vorderfußbereich des Sohlenelements angeordnet sein. Die Erfinder haben herausgefunden, dass die Steifigkeit, die durch das Verbundelement bereitgestellt wird, vor allem in einer Vorderfußregion des Sohlenelements wichtig ist. Somit erlaubt diese Konstruktion einen vorzugsweisen Grad einer Steifigkeit bereitzustellen, und erlaubt aber auch ein geringes Gesamtgewicht des Sohlenelements.
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Eine Länge des Verbundelements kann für einen bestimmten Zweck angepasst sein. Zum Beispiel kann es vorteilhaft sein, dass das Verbundelement für einen Stollenschuhartikel, der auf hartem Grund verwendet werden soll, zum Beispiel Asphalt oder polymerbeschichteter Beton oder Asphalt wie Tartan®, länger ist als für einen Stollenschuhartikel, der auf weichem Grund verwendet werden soll, zum Beispiel Gras. Durch das Variieren der Länge des Verbundelements kann die Gesamtsteifigkeit des Sohlenelements verändert werden, was die Performance beeinflussen kann.
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Wie oben beschrieben kann in einigen Ausführungsformen das Polymerelement zumindest einen Stollensockel zum Tragen einer Stollenspitze umfassen. Die Stollen können irgendein in den Boden eingreifendes Element sein, zum Beispiel für einen Fußballschuh. Der Stollensockel ist vorzugsweise einstückig mit dem Polymerelement hergestellt und bereitgestellt. Weiterhin können Stollenspitzen auf die Stollensockel gespritzt werden. Alternativ sind die Stollenspitzen in einem ersten Schritt in Einkerbungen einer Gießform eingesetzt und dann werden die Stollensockel und das Polymerelement auf die Stollenspitzen gespritzt. Alternativ können die Stollenspitzen in ein Gewinde, das im Stollensockel bereitgestellt ist, geschraubt werden. Die Stollenspitzen können ein anderes Material als die Stollensockel umfassen, vorzugsweise umfassen die Stollenspitzen ein TPU Material, welches eine hohe Abriebfestigkeit aufweist.
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Es ist möglich, dass der Stollensockel nicht mit dem Verbundelement überlappt, d.h. der Stollensockel kann derart sein, dass er nicht unter dem Verbundelement in der üblichen Orientierung des Schuhartikels während seiner Verwendung angeordnet ist. Alternativ ist es möglich, dass die Stollenspitze nicht mit dem Verbundelement überlappt, d.h. die Stollenspitze kann derart sein, dass sie nicht unter dem Verbundelement in der üblichen Orientierung des Schuhartikels während seiner Verwendung angeordnet ist, während zumindest eines der Stollensockel zumindest leicht mit dem Verbundelement in zumindest einer Region überlappt, insbesondere in dem äußeren Umfang des Stollensockels.
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Um ein leichtes, jedoch auch starkes Sohlenelement bereitzustellen, muss eine Technik, die „Coring“ genannt wird, hinter den Stollen angewendet werden, um eine ausgehöhlte Stollenregion bereitzustellen. Dies erlaubt das Bereitstellen einer konsistenten Materialdicke der Sohle. Würde der Stollensockel signifikant mit dem Verbundelement überlappen, insbesondere mehr als in dem äußeren Umfang des Stollensockels, müsste eine solche „Coring“-Technik auf das Verbundelement angewendet werden, was schwierig und teuer ist, und was die Steifigkeit, die durch das Verbundelement bereitgestellt wird, reduzieren würde.
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Das Polymerelement kann ein Polyamid umfassen. Polyamide, wie Polyamid 12, haben exzellente Bindeeigenschaften.
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Das Verbundelement kann Carbonfasern umfassen. Carbonfaserverbundmaterialien sind von geringem Gewicht und dennoch außergewöhnlich stark.
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Das Verbundelement kann zumindest teilweise durch das Polymerelement auf seiner zum Boden gerichteten Oberfläche bedeckt sein, zum Beispiel durch eine Abdeckung von 50 - 65 % des Oberflächenbereichs. Im Gegensatz dazu kann die obere Oberfläche des Verbundelements im Wesentlichen nicht durch das Polymerelement 12 bedeckt sein.
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Alternativ kann das Verbundelement im Wesentlichen vollständig in dem Polymerelement eingebettet sein. Diese Anordnung erlaubt einen optimalen Schutz des Verbundelements vor Schmutz und Abnutzung. Eine vollständige Einbettung muss nicht unbedingt heißen, dass 100% der Oberfläche des Verbundelements durch das Polymerelement abgedeckt ist. Zum Beispiel ist es möglich, dass bis zu 10%, vorzugsweise bis zu 20% der Oberfläche des Verbundelements nicht durch ein Polymerelement abgedeckt ist, zum Beispiel zum Bereitstellen einer Öffnung wie unten diskutiert.
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Das Polymerelement kann zumindest eine Öffnung zum Freilegen eines Teils des Verbundelements umfassen, zum Beispiel auf einer Unterseite (z.B. eine zum Boden gerichtete Seite) des Verbundelements. Die Öffnung unterstützt dabei, eine ausreichende Flexibilität bereitzustellen, d.h. eine ausreichend geringe Biegesteifigkeit in einer nach unten gerichteten Biegerichtung. Zudem ist eine solche Öffnung aus Sicht der Herstellung vorteilhaft, denn sie erlaubt, dass das Verbundelement in einer Gießform fixiert wird, während das Polymerelement auf das Verbundelement übergespritzt wird, wie weiter unten diskutiert.
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Eine obere Oberfläche des Sohlenelements kann im Wesentlichen flach sein. Zum Beispiel kann die obere Oberfläche im Wesentlichen glatt, d.h. im Wesentlichen nicht texturiert sein. Eine solche obere Oberfläche erlaubt ein einfacheres Verbinden mit weiteren Komponenten, zum Beispiel Komponenten des Schuhoberteils oder anderen Sohlenelementen.
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Eine Kontur des Verbundelements kann im Wesentlichen glatt sein. Im Wesentlichen glatt bedeutet, dass das Verbundelement im Wesentlichen keine scharfkantigen Merkmale aufweist. Ein scharfkantiges Merkmal kann irgendein Merkmal mit einer Breite von weniger als 1 mm, vorzugsweise weniger als 2 mm, weiter vorzugsweise weniger als 5 mm sein. Das Verbundelement ist signifikantem Stress und Belastung ausgesetzt. Eine scharfkantige Kontur wäre ein wahrscheinlicher Bruchpunkt für das Verbundelement. Daher erlaubt diese Konstruktion ein belastbareres Verbundelement.
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Das Sohlenelement kann weiter ein Einlegesohlenbrett umfassen, die an dem Polymerelement angebracht ist. Das Einlegesohlenbrett kann dem Sohlenelement weitere Steifigkeit bereitstellen. Wegen der exzellenten Bindungseigenschaften des Polymers, wie Polyamid, bindet das Einlegesohlenbrett sehr gut an das Polymerelement.
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Das Einlegesohlenbrett kann als Vorderfuß-Einlegesohlenbrett angeordnet sein. Das Vorderfuß-Einlegesohlenbrett und die erste Vorderfußregion können teilweise oder vollständig überlappen. Daher ist es möglich, die Biegesteifigkeit des Sohlenelements weiter abzustimmen.
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Das Einlegesohlenbrett kann Polyetherblockamid oder thermoplastisches Polyurethan umfassen. Diese Materialien weisen gute Bindungseigenschaften und Haltbarkeit auf. Das Sohlenelement und/oder das Verbundelement können eine nichtlineare Biegesteifigkeit aufweisen. Somit kann ein Drehmoment, das erforderlich ist, um das Sohlenelement und/oder das Verbundelement zu biegen, auf nichtlineare Weise als Funktion des Biegewinkels ansteigen.
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Die Biegesteifigkeit des Sohlenelements und/oder des Verbundelements kann in einem ersten Biegebereich geringer als in einem zweiten Biegebereich sein. Zum Beispiel kann eine Biegesteifigkeit für einen Biegewinkel unter 45 Grad (erster Biegebereich) kleiner sein als für einen Biegewinkel über 45 Grad (zweiter Biegebereich).
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Ein hinterer Teil des Verbundelements kann breiter sein als ein vorderer Teil des Verbundelements. Ein vorderer Teil des Verbundelements kann näher an einer Zehenregion liegen, während ein hinterer Teil des Verbundelements näher an einer Fersenregion liegen kann.
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Das Verbundelement kann weiter einen Spalt umfassen. Der zumindest eine Spalt kann dabei helfen, besserer und angepassterere Biegeeigenschaften des Sohlenelements zu generieren. Der Spalt ist auch aus Herstellungssicht vorteilhaft, da er als Einspritzöffnung dienen kann. Der Spalt kann in einer anderen Region angeordnet sein, ist jedoch vorzugsweise nicht in einer Region zwischen einer zweiten und einer dritten vorderen Reihe von Stollen angeordnet, um die Produktion zu vereinfachen und um ausreichende Unterstützung und Komfort für die Füße des Trägers zu garantieren. Mit anderen Worten ist es möglich, dass der Spalt nicht in der metatarsalen Region des Sohlenelements angeordnet ist.
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Der Spalt kann im Wesentlichen entlang einer longitudinalen Richtung des Sohlenelements angeordnet sein. Der Spalt in dem Verbundelement kann sich in der longitudinalen Richtung von einem vorderen Ende des Verbundelements bis zu einem hinteren Ende des Verbundelements erstrecken. Auf diese Weise kann der große Zeh zum Beispiel eine andere Beugung als die anderen Zehen haben. Somit ist es möglich, die Biegesteifigkeit des Sohlenelements weiter anzupassen, um besser den Notwendigkeiten einer bestimmten athletischen Aktivität zu entsprechen.
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Die Erfindung betrifft weiterhin einen Schuh umfassend ein Sohlenelement wie hier beschrieben. Der Schuh umfasst daher ein leichtes, haltbares Sohlenelement, welches optimale Unterstützung und Tragekomfort bietet.
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Der Schuh kann weiterhin ein Schuhoberteil umfassen, wobei eine Fersenregion des Schuhoberteils durch Nähen an dem Sohlenelement befestigt sein kann. Das Schuhoberteil kann weiter um das Einlegesohlenbrett in einer Vorderfußregion des Sohlenelements herumgeleistet sein. Diese Konstruktion erlaubt ein geringes Gesamtgewicht, während ein guter Grad an Stabilität der Verbindung des Schuhoberteils an dem Sohlenelement beibehalten wird.
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Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Herstellen eines Sohlenelements für einen Schuhartikel, umfassend: (a) Bereitstellen eines Verbundelements mit einer anisotropen Biegeeigenschaft, und (b) Überspritzen eines Polymerelements auf das Verbundelement, um zumindest teilweise das Verbundelement abzudecken.
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Das Verfahren kann ein Formen von zumindest einer Öffnung in dem Polymerelement auf seiner zum Boden gerichteten Seite umfassen, um einen Teil des Verbundelements zu freizulegen.
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Das Verfahren kann ferner ein Formen von zumindest einem Stollensockel auf dem Polymerelement zum Tragen einer Stollenspitze umfassen, wobei es möglich ist, dass der Stollensockel nicht mit dem Verbundelement überlappt.
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Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Herstellen eines Sohlenelements für einen Schuhartikel umfassend: (a) Bereitstellen eines Verbundelements; (b) Überspritzen eines Polymerelements auf das Verbundelement, um zumindest teilweise das Verbundelement abzudecken; (c) und Formen von zumindest einer Öffnung in dem Polymerelement auf seiner zum Boden gerichteten Seite um einen Teil des Verbundelements freizulegen.
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Das Verfahren kann ferner ein Formen von zumindest einem Stollensockel auf dem Polymerelement zum Tragen einer Stollenspitze umfassen, wobei der Stollensockel im Wesentlichen nicht mit dem Verbundelement überlappt.
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Das Verbundelement kann eine anisotrope Biegeeigenschaft umfassen.
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Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Herstellen eines Sohlenelements für einen Schuhartikel umfassend: (a) Bereitstellen eines Verbundelements; (b) Überspritzen eines Polymerelements auf das Verbundelement, um zumindest teilweise das Verbundelement abzudecken; und (c) Formen von zumindest einem Stollensockel auf dem Polymerelement zum Tragen einer Stollenspitze, wobei der Stollensockel und / oder die Stollenspitze im Wesentlichen nicht mit dem Verbundelement überlappt.
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Das Verfahren kann ferner ein Formen von zumindest einer Öffnung in dem Polymerelement auf seiner zum Boden gerichteten Seite umfassen, um einen Teil des Verbundelements freizulegen.
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Das Verbundelement kann eine anisotrope Biegeeigenschaft umfassen.
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In jeder Ausführungsform kann sich die zumindest eine Öffnung in dem Polymerelement entlang einer longitudinalen Richtung des Sohlenelements erstrecken. Eine Länge entlang einer longitudinalen Richtung der zumindest einen Öffnung kann größer als eine Breite des Sohlenelements entlang einer Richtung, die im Wesentlichen rechtwinklig zu der longitudinalen Richtung ist, sein. Auf diese Weise kann das Sohlenelement eine laterale Biegung einer rechten Seite relativ zu einer linken Seite des Sohlenelements entlang einer longitudinalen Achse des Sohlenelements erlauben, um die Mobilität des Spielers zu erhöhen. Die zumindest eine Öffnung kann in einer metatarsalen Region des Sohlenelements angeordnet sein.
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Alle beschriebenen Ausführungsformen beziehen sich auf verbesserte Verfahren zum Bereitstellen von optimaler Biegesteifigkeit in einem Sohlenelement. Weitere Details und technische Effekte und Vorteile sind oben mit Bezug zum Sohlenelement detailliert beschrieben.
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Überspritzen eines Polymerelements auf das Verbundelement kann jegliche geeignete Technik, die im Stand der Technik bekannt ist, umfassen, zum Beispiel Spritzgießen. Das Verbundelement kann in einer Gießform fixiert sein, während ein flüssiges Polymerelement in die Gießform eingespritzt wird.
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Auf diese Weise kann ein guter Bindungsgrad zwischen dem Verbundelement und dem Polymerelement erreicht werden. Insbesondere können kleine Brüche und Risse in dem Verbundelement durch das Polymerelement befüllt werden.
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Das Verbundelement kann eine erste Biegesteifigkeit zum nach oben Biegen in einer Zehenregion des Sohlenelements und eine zweite Biegesteifigkeit zum nach unten Biegen in der Zehenregion aufweisen, wobei die zweite Biegesteifigkeit kleiner als die erste Biegesteifigkeit sein kann, wie mit Bezug zum Produkt oben diskutiert.
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Das Verfahren kann ferner ein Formen von zumindest einer Öffnung in dem Polymerelement umfassen um einen Teil des Verbundelements freizulegen, wie oben beschrieben.
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Das Verfahren kann ferner ein Anordnen des Verbundelements auf eine solche Weise in einer Gießform umfassen, dass die Öffnung während des Überspritzens geformt wird. Zum Beispiel kann das Verbundelement mit einem Klemmmechanismus an einem Klemmpunkt während des Überspritzens befestigt sein. Dies kann es erlauben, eine ungewollte Bewegung des Verbundelements während des Gießvorgangs zu verhindern und eine einfache Art zum Formen von Öffnungen während des Überspritzens bereitstellen. Insbesondere können eine oder mehrere Öffnungen wie hier beschrieben durch Lagern des Verbundelements auf einem Lagerungspunkt auf der Oberfläche der Gießform geformt werden. Während des Überspritzens fließt das übergespritzte Material um die Lagerungs- oder Klemmpunkte herum, sodass die Öffnungen an dem Lagerungs- oder Klemmpunkt geformt werden. In einer bevorzugten Ausführungsform pressen erhöhte Elemente einer inneren Oberfläche eines ersten Gießteils das Verbundelement gegen eine innere Oberfläche eines zweiten Gießteils. Dadurch agieren die erhöhten Elemente des ersten Gießteiles als Klemmelemente.
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Das Verfahren kann ferner ein Anordnen des Verbundelements allein in einer Vorderfußregion des Sohlenelements umfassen, wie bereits hier beschrieben. Weitere Details und technische Effekte und Vorteile sind im Detail oben mit Bezug zum Sohlenelement beschrieben.
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Das Verfahren kann ferner ein Formen von zumindest einem Stollensockel auf dem Polymerelement zum Tragen einer Stollenspitze umfassen, wie hier beschrieben.
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Der Stollensockel kann so angeordnet sein, dass er nicht mit dem Verbundelement überlappt, wie hier beschrieben.
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Das Verbundelement kann ein Polyamid, zum Beispiel Polyamid 12, umfassen, wie hier beschrieben.
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Das Überspritzen kann ein im Wesentlichen vollständiges Einbetten des Verbundelements in dem Polymerelement umfassen, wie hier beschrieben.
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Das Überspritzen kann ein Formen einer im Wesentlichen flachen oberen Oberfläche des Sohlenelements umfassen, wie hier beschrieben.
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Das Verfahren kann ferner ein Formen einer im Wesentlichen glatten Kontur des Verbundelements umfassen, wie hier beschrieben.
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Das Verfahren kann ferner ein Anbringen eines Einlegesohlenbretts an das Polymerelement umfassen, wie hier beschrieben.
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Das Verfahren kann ferner ein Anordnen des Einlegesohlenbretts in einer Vorderfußregion umfassen, wie hier beschrieben.
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Das Einlegesohlenbrett kann ein Polyetherblockamid oder thermoplastisches Polyurethan umfassen, wie hier beschrieben.
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Das Sohlenelement und / oder das Verbundelement können eine nichtlineare Biegesteifigkeit umfassen. Die Biegesteifigkeit des Sohlenelements und/oder des Verbundelements kann in einer ersten Biegerichtung kleiner als in einer zweiten Biegerichtung sein. Zum Beispiel kann eine Biegesteifigkeit für einen Biegewinkel unter 45 Grad (erster Biegebereich) kleiner als für einen Biegewinkel über 45 Grad (zweiter Biegebereich) sein.
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Der hintere Teil des Verbundelements kann weiter ein vorderer Bereich des Verbundelements sein, wie hier beschrieben.
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Das Verfahren kann ferner ein Formen von zumindest einem Spalt in dem Verbundelement umfassen, wie hier beschrieben.
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Der Spalt kann im Wesentlichen entlang einer longitudinalen Richtung des Sohlenelements angeordnet sein, wie hier beschrieben.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Herstellen eines Schuhs umfassend Herstellen eines Sohlenelements durch ein Verfahren, wie hier beschrieben.
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Das Verfahren zum Herstellen eines Schuhs kann ferner ein Bereitstellen eines Schuhoberteils und Befestigen einer Fersenregion des Schuhoberteils an das Sohlenelement durch Nähen umfassen. Eine Zehenregion des Schuhoberteils kann an das Sohlenelement durch Leisten des Schuhoberteils um das Sohlenelement herum angebracht werden, wie hier beschrieben.
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Figurenliste
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Im Folgenden werden beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung mit Bezug zu den Figuren beschrieben.
- 1: zeigt eine Unteransicht eines beispielhaften Sohlenelements gemäß der vorliegenden Erfindung;
- 2: zeigt eine Draufsicht eines beispielhaften Sohlenelements gemäß der vorliegenden Erfindung;
- 3: zeigt eine beispielhafte Seitenansicht eines beispielhaften Sohlenelements gemäß der vorliegenden Erfindung;
- 4: zeigt zwei beispielhafte Unteransichten von beispielhaften Sohlenelementen gemäß der vorliegenden Erfindung;
- 5: zeigt eine beispielhafte Drehmomentmessung für ein Sohlenelement mit einem und ohne ein Verbundelement;
- 6: zeigt schematisch eine beispielhafte Drehmomentmessung ähnlich zu der in 5 gezeigten, um die nichtlineare Biegesteifigkeit eines Sohlenelements oder eines Verbundelements zu visualisieren; und
- 7: illustriert eine anisotrope Biegeeigenschaft eines Sohlenelements.
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Detaillierte Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
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Im Folgenden werden einige Ausführungsformen der Erfindung im Detail beschrieben. Es sollte jedoch verstanden werden, dass diese beispielhaften Ausführungsformen auf eine Vielzahl von Wegen abgeändert werden und miteinander kombiniert werden können, sofern kompatibel, und dass bestimmte Merkmale weggelassen werden können, sofern sie entbehrlich erscheinen.
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1 zeigt eine Unteransicht eines beispielhaften Sohlenelements 10 gemäß der vorliegenden Erfindung. 2 zeigt eine Draufsicht des beispielhaften Sohlenelements 10. 3 zeigt eine Seitenansicht des beispielhaften Sohlenelements 10.
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Hierbei kann die zum Boden gerichtete Oberfläche des Sohlenelements 10 als die Unterseite verstanden werden, und die gegenüberliegende Oberfläche des Sohlenelements 10, welche verwendet wird, um mit einem Schuhoberteil verbunden zu werden, kann als Oberseite verstanden werden, was in 2 gezeigt ist.
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Das Sohlenelement 10 ist für einen Schuhartikel und umfasst: (a) ein Verbundelement 11 mit anisotropen Biegeeigenschaften, und (b) ein Polymerelement 12, welches zumindest teilweise das Verbundelement 11 bedeckt.
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Das Verbundelement 11 mit anisotropen Biegeeigenschaften hat in einer Richtung eine geringere Biegesteifigkeit im Vergleich zu einer anderen Richtung. In diesem Beispiel hat das Verbundelement 11 eine erste Biegesteifigkeit zum nach oben Biegen in einer Zehenregion des Sohlenelements und eine zweite Biegesteifigkeit zum nach unten Biegen in der Zehenregion des Sohlenelements 10, wobei die zweite Biegesteifigkeit geringer als die erste Biegesteifigkeit ist. Somit biegt das Verbundelement 11 einfacher nach unten als nach oben in der Zehenregion des Sohlenelements 10. Deshalb erlaubt das Sohlenelement 10 einfacher eine Plantarflexion des Fußes als eine Dorsiflexion des Fußes.
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Das Verbundelement 11 umfasst Carbonfaser und hat eine Dicke von ungefähr 1,3 mm.
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Das Polymerelement 12 kann irgendein thermoplastisches Material, welches für Überspritzungsherstellung geeignet ist, umfassen, zum Beispiel Polyamid 12. Das Polymerelement 12 ist übergespritzt um zumindest teilweise das Verbundelement 11 auf der unteren Oberfläche des Sohlenelements 10 zu bedecken, d.h. die zum Boden gerichtete Oberfläche wie in 1 gezeigt.
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Das beispielhafte Polymerelement 12 umfasst zwei Stollensockel 53a für einen lateral übergespritzten Stollen, drei Stollensockel 53b für einen lateralen einschraubbaren Stollen, zwei Stollensockel 54a für einen medialen übergespritzten Stollen, drei Stollensockel 54b für einen medialen einschraubbaren Stollen und einen zentralen Stollensockel zum Tragen einer zentralen Stollenspitze.
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Die Kombination von einem Stollensockel und einer Stollenspitze wird als ein Stollen bezeichnet. Zwei Stollenspitzen 51a sind integral mit den zwei Stollensockeln 53a für einen lateralen übergespritzten Stollen verbunden, wodurch sie einen lateralen übergespritzten Stollen 55a bilden. Lateral einschraubbare Stollenspitzen sind nicht gezeigt, aber sollen in die drei Stollensockel 53b für einen lateralen einschraubbaren Stollen zum Bilden eines lateralen einschraubbaren Stollen 53b eingeschraubt werden. Zwei mediale übergespritzte Stollenspitzen 52a sind integral mit den drei Stollensockeln 54a für einen medialen übergespritzten Stollen verbunden, um einen medialen übergespritzten Stollen 56a zu bilden. Mediale einschraubbare Stollenspitzen sind nicht gezeigt, aber sollen in die drei Stollensockel 54b für einen medialen einschraubbaren Stollen 54b eingeschraubt werden. Eine zentrale Stollenspitze 15b ist integral mit einem zentralen Stollensockel 15a verbunden, um einen zentralen Stollen 16 zu bilden. In einer Ausführungsform können die Stollenspitzen 51a, 52a, 15b in einem ersten Schritt in Einkerbungen einer Gießform eingeführt werden und dann werden die Stollensockel 53a, 53b, 54b, 15a und das Polymerelement 12 auf die Stollenspitzen 51a, 52a, 15b gespritzt.
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Diese Anordnung ist am besten in 3 gezeigt. Die Stollensockel sind einstückig mit anderen Teilen des Polymerelements 12 hergestellt und umfassen daher dasselbe Polymermaterial wie das Polymerelement 12, z.B. Polyamid 12. Die Stollenspitzen können, zum Beispiel, aus thermoplastischen Polyurethan (TPU) hergestellt sein.
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Das Verbundelement 11 ist allein in einer Vorderfußregion 10 des Sohlenelements 10 angeordnet. Die Vorderfußregion 19 ist in einem vorderen Teil des Sohlenelements 10 angeordnet, welche größer als und nicht identisch zu der Vorderfußregion 19 ist. Der vordere Teil des Sohlenelements 10 kann näher an einer Zehenregion sein, gegenüber liegend zu einem hinteren Teil des Sohlenelements 10, welches näher an einer Fersenregion sein kann.
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Das Verbundelement 11 ist in dem vorderen Teil des Sohlenelements 10 auf eine Art und Weise angeordnet, dass das Verbundelement 11 im Wesentlichen mit keinem der Stollensockel 53a, 53b, 54a, 54b, oder 15a des Polymerelements 12 überlappt. Daher überlappen die Stollen 55a, 55b, 56a, 56b, und 16 in den jeweiligen Stollensockeln 53a, 53b, 54a, 54b, oder 15a auch nicht mit dem Verbundelement 11. Wie in 1 gezeigt, mit anderen Worten, sind die Stollen 55a, 55b, 56a, 56b, und 16 nicht oberhalb des Verbundelements 11 angeordnet, wenn man das Sohlenelement 10 von der zum Boden gerichteten Oberfläche betrachtet.
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Alternativ ist es auch möglich, dass das Verbundelement 11 in dem vorderen Teil des Sohlenelements 10 auf eine Art und Weise angeordnet ist, dass das Verbundelement 11 im Wesentlichen nicht mit einem der Stollenspitzen 51a, 52a, 15b überlappt, sondern zumindest eine der Stollensockel 53a, 53b, 54a, 54b, oder 15a des Polymerelements 12 überlappt leicht mit dem Verbundelement 11 in seinem äußeren Umfang.
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Der Spalt 13 ist im Wesentlichen entlang einer longitudinalen Richtung des Sohlenelements 10 angeordnet und erstreckt sich in der longitudinalen Richtung von einem vorderen Ende des Verbundelements 11 zu einem hinteren Ende des Verbundelements 11. Auf diese Weise kann der große Zeh eine andere Flexion als die anderen Zehen haben.
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Wie in 1 gezeigt, ist der Spalt 13 in der Zehenregion des Sohlenelements 10 zwischen den ersten beiden lateralen Stollensockeln 53b und den ersten beiden medialen Stollensockeln 54b angeordnet. Es sollte beachtet werden, dass der Spalt 13 sich in die Region des zentralen Stollens 16 erstreckt, so dass der zentrale Stollen 16 im Wesentlichen nicht mit dem Verbundelement 11 überlappt, wie oben erwähnt.
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Der Spalt 13 kann in einer anderen Gegend des Verbundelements 11 angeordnet sein. Es ist jedoch bevorzugt, dass der Spalt nicht in der metatarsalen Region des Sohlenelements angeordnet ist, um ausreichend Unterstützung und Komfort für die Füße des Trägers zu garantieren. Alternativ kann das Verbundelement 11 mehr als einen Spalt 13 aufweisen. Zum Beispiel können zwei im Wesentlichen parallele Spalte verwendet werden. Sicherlich sind auch andere Anordnungen von mehr als einem Spalt möglich.
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Ferner kann der Spalt 13 als Einspritzöffnung während der Herstellung dienen. In diesem Beispiel ist die untere Oberfläche des Verbundelements 11 (d.h. die zum Boden gerichtete Oberfläche wie in 1 gezeigt) durch das Polymerelement über ca. 50-65% des Oberflächeninhalts bedeckt. Im Gegensatz dazu ist die obere Oberfläche des Verbundelements 11 (in 2 gezeigt) im Wesentlichen nicht von dem Polymerelement 12 bedeckt. Die obere Oberfläche des Verbundelements 11 ist im Wesentlichen glatt. In anderen Ausführungsformen kann das Verbundelement 11 vollständig in dem Polymerelement 12 durch irgendeinen bevorzugten Prozentsatz des Oberflächeninhalts eingebettet sein.
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Wie in 1 gezeigt, umfasst das Polymerelement 12 zwei Öffnungen 14, um einen Teil des Verbundelements 11 auf einer unteren Seite des Polymerelements 12 freizulegen. Die untere Seite ist die zum Boden gerichtete Seite des Polymerelements 12. Während der Herstellung ist das Verbundelement 11 in einer Gießform an einem Ruhepunkt fixiert, während das Polymerelement 12 über das Verbundelement 11 gespritzt wird und damit die Öffnungen 14 bildet. Alternativ kann das Polymerelement mehr oder weniger als zwei Öffnungen 14 umfassen.
Auf der oberen Seite des Sohlenelements 10, wie in 2 gezeigt, ist das Verbundelement 11 im Wesentlichen in der Mitte des vorderen Teils des Sohlenelements 11 angeordnet und von dem Polymerelement 11 umgeben. Das Polymerelement 11 umfasst einen ersten Verbindungsrand an seinem äußeren Umfang, um ein Schuhoberteil an das Sohlenelement 10 zu befestigen. Der erste Verbindungsrand ist vorzugsweise mit einer Breite von 8 bis 10 mm an dem äußeren Umfang, um eine starke Verbindung des Sohlenelements 10 mit einem Schuhoberteil bereitzustellen.
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Eine Kontur des Verbundelements 11 ist im Wesentlichen glatt. Das Verbundelement 11 ist im Wesentlichen frei von irgendwelchen scharfkantigen Merkmalen mit einer Breite von weniger als 2 mm, wobei eine Breite zwischen zwei parallelen und gegenüberliegenden Teilen des Verbundelements 11 gemessen wird. Beachtet werden sollte, dass der Spalt eine Breite w hat, jedoch keine scharfkantigen Merkmale bereitstellt. Das Verbundelement 11 hat eine glatte Kontur auf jeder Seite des Spalts 13 mit einer Breite größer als Breite w.
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In anderen Ausführungsformen kann das Sohlenelement 10 ferner ein Einlegesohlenbrett umfassen, welches an dem Polymerelement 12 befestigt ist. Das Einlegesohlenbrett kann weitere Steifigkeit für das Sohlenelement 10 bereitstellen. Aufgrund der exzellenten Bindungseigenschaften des Polymers wie Polyamid bindet das Einlegesohlenbrett sehr gut an das Polymerelement 12.
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Das Einlegesohlenbrett kann als ein Vorderfuß-Einlegesohlenbrett angeordnet sein. Das Vorderfuß-Einlegesohlenbrett und die erste Vorderfußregion 19 können teilweise oder vollständig überlappen. Daher ist es möglich, die Biegesteifigkeit des Sohlenelements weiter anzupassen.
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Das Einlegesohlenbrett kann Polyetherblockamid oder thermoplastisches Polyurethan umfassen. Diese Materialien haben gute Biegeeigenschaften und Haltbarkeit.
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Das Sohlenelement 10 kann eine Vielzahl von Verstärkungsrippen 17 in einer Mittelfußregion 27 der unteren Oberfläche umfassen, um vorteilhaft die Steifigkeit der Mittelfußregion 27 zu erhöhen, ohne das Gewicht des Sohlenelements 10 zu erhöhen.
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Das Sohlenelement 10 umfasst eine Gitterstruktur 18 in einer Mittelfußregion 27, welche eine weiter verbesserte Steifigkeit bereitstellt, während sie eine gewisse torsionale Bewegung des vorderen und hinteren Teils des Sohlenelements 10 relativ zueinander zulässt. Überdies ist das Gewicht des Sohlenelements 10 im Vergleich zu einer festeren Konstruktion reduziert.
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Die Verstärkungsrippen 17 und Gitterstruktur 18 in Kombination mit der Verwendung des Polyamidmaterials des Polymermaterials 12 bilden ein sehr leichtes Sohlenelement 10, welches andererseits die richtige Steifigkeit aufweist. Durch Anpassen der Verstärkungsrippen 17 und Gitterstruktur 18 kann die Steifigkeit und das Gewicht des Sohlenelements 10 zu jedem gewünschten Aufbau angepasst werden.
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Die obere Oberfläche des Sohlenelements 10 ist im Wesentlichen flach und im Wesentlichen glatt, d.h. im Wesentlichen nicht texturiert, wie in 2 gezeigt.
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Ein zweiter Verbindungsrand 41 ist um die Öffnungen 14 von zumindest 5 mm geformt und überlappt zwischen dem Polymerelement 12 und dem Verbundelement 11, um eine gute Verbindungsstärke zu erlauben.
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4 zeigt zwei beispielhalte Ansichten von beispielhaften Schuhelementen 10a, 10b, ähnlich zu den in 1-3 gezeigten. Das Verbundelement 11a des Sohlenelements 10a ist länger als das Verbundelement 11b des Sohlenelements 11b. Sohlenelement 10a umfasst keine einschraubbaren Stollen. Sohlenelement 10b umfasst Stollensockel 53b und 54b für einschraubbare Stollen, wobei die entsprechenden Stollensockel 53a und 54a des Sohlenelements 10a für übergespritzte Stollen sind. Sohlenelement 10a ist für die Verwendung auf hartem Boden konfiguriert, während Sohlenelement 10b für die Verwendung auf weichem Boden konfiguriert ist.
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5 zeigt eine beispielhafte Drehmomentmessung für ein Sohlenelement mit und ohne ein Verbundelement. Eine vertikale Achse 63 zeigt das Drehmoment an, das erforderlich ist, ein Sohlenelement um einen bestimmten Winkel, der auf der horizontalen Achse 64 gezeigt ist, um Biegungsachse 59, wie in 3 gezeigt, zu biegen. Zwei Kurven sind gezeigt. Kurve 61 zeigt das erforderliche Drehmoment zum Biegen des Sohlenelements um die Biegungsachse 59 ohne ein Verbundelement. Kurve 62 zeigt das erforderliche Drehmoment zum Biegen des Sohlenelements um die Biegungsachse 59 mit einem Verbundelement. Ein größeres benötigtes Drehmoment für einen bestimmten Winkel indiziert eine höhere Biegesteifigkeit. Somit ist die Biegesteifigkeit durch die Präsenz des Verbundelements erhöht.
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6 illustriert schematisch eine beispielhafte Drehmomentmessung ähnlich zu der in 5 gezeigten um die nichtlineare Biegesteifigkeit eines Sohlenelements oder eines Verbundelements zu visualisieren. Eine vertikale Achse 63 gibt das Drehmoment an, welches erforderlich ist ein Sohlenelement um einen bestimmten Winkel, der auf der horizontalen Achse angegeben ist, um eine Biegungsachse, z.B. um die Biegungsachse 59, die in 3 gezeigt ist, zu biegen. Für das in 6 schematisch illustrierte Beispiel wurde ein Keilelement unter den Fersenteil der Sohle vor dem Messen gelegt. Der Keil hat einen Winkel von 15°. Das ist der Grund dafür, dass die horizontale Achse 64 in 6 bei 15° beginnt im Gegensatz zu 0°; 15° ist relativ zu horizontal, wobei 0° dem hinteren Teil der Sohle, die horizontal ist, gleich käme. Der Keil ist unter dem hinteren Teil gelegt um eine normalisierte Startposition zu bilden, welche notwendig ist, da das Sohlenelement 10 nicht perfekt horizontal von Zeh zu Ferse in einem nichtbelasteten Zustand ist. Mit anderen Worten ist es notwendig die Platten mit Hilfe des Keilelements zu normalisieren, weil unterschiedliche Sohlenelemente einen unterschiedlichen Zehenlift in einem nichtbelasteten Zustand haben. Zusätzlich sind 15° ein eher realistische Startposition, wenn man den Außensohlenanwendungsfall bedenkt. Wie aus 6 ersichtlich, hat die Kurve 62 eine nichtlineare Biegesteifigkeit. In Region I ist die Biegesteifigkeit geringer als diejenige der Biegesteifigkeit nach 45° in Region II. Das bedeutet, dass in Region 1 (0-45 Grad) das Sohlenelement oder Verbundelement eine erste Steifigkeit umfasst und in Region II eine zweite Steifigkeit (45 Grad und aufwärts).
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7 illustriert schematisch eine anisotrope Biegeeigenschaft eines Sohlenelements oder eines Verbundelements. Eine vertikale Achse 63 zeigt das Drehmoment an, welches erforderlich ist, ein Sohlenelement um einen bestimmten Winkel, der auf der horizontalen Achse 64 gezeigt ist, um eine Biegungsachse, z.B. Biegungsachse 59 wie in 3 gezeigt, zu biegen. Zwei Kurven sind gezeigt. Kurve 71 zeigt das erforderliche Drehmoment zum Biegen des Sohlenelements um die Biegungsachse 59 für negative Winkel 64b. Kurve 72 zeigt das erforderliche Drehmoment zum Biegen des Sohlenelements um die Biegungsachse 59 für positive Winkel 64a. Wie ersichtlich ist, ist für eine gegebene Größe des Winkels das erforderliche Drehmoment deutlich höher für negative Winkel 64b als für positive Winkel 64a. Daher ist eine Biegeeigenschaft, in diesem Fall eine Biegesteifigkeit, des Sohlenelements anisotrop. Ein positiver Winkel kann dem nach unten Biegen oder der Plantarflexion des Fußes entsprechen, während ein negativer Winkel einem nach oben gerichteten Biegen oder Dorsiflexion des Fußes entsprechen kann.
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Bezugszeichenliste
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- 10:
- Sohlenelement
- 11:
- Verbundelement
- 12:
- Polymerelement
- 13:
- Spalt
- 14:
- Öffnung
- 15a:
- zentraler Stollensockel
- 15b:
- zentrale Stollenspitze
- 16:
- zentraler Stollen
- 17:
- Verstärkungsrippen
- 18:
- Gitterstruktur
- 19.:
- Vorderfußregion
- 26:
- Stollensockel für zentralen Stollen
- 27:
- Mittelfußregion
- 30:
- Schuh
- 31:
- Schuhoberteil
- 41:
- zweiter Verbindungsrand
- 42:
- Distanz von Seitenwand
- 51a:
- lateral übergespritzte Stollenspitze
- 52a:
- medial übergespritzte Stollenspitze
- 53a:
- Stollensockel für lateral übergespritzten Stollen
- 53b:
- Stollensockel für lateral einschraubbaren Stollen
- 54a:
- Stollensockel für medial übergespritzten Stollen
- 54b:
- Stollensockel für medial einschraubbaren Stollen
- 55a:
- lateral übergespritzter Stollen
- 55b:
- lateral einschraubbarer Stollen
- 56a:
- medial übergespritzter Stollen
- 56b:
- medial einschraubbarer Stollen
- 59:
- Biegungsachse
- 61:
- Drehmoment ohne Verbundelement
- 62:
- Drehmoment mit Verbundelement
- 63:
- vertikale Achse
- 64:
- horizontale Achse
- 64a:
- positive Winkel
- 64b:
- negative Winkel
- 71:
- Drehmoment für negative Winkel
- 72:
- Drehmoment für positive Winkel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2017/0157893 A1 [0003]
- WO 2018/118430 A1 [0005]