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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Transportvorrichtung zum Transportieren von Ladegut, ein Transportsystem und ein Verfahren zum Betreiben einer Transportvorrichtung.
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Stand der Technik
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Der Transport von Ladegut wurde besonders im urbanen Raum bisher von eigens dafür bestimmten Personal oder Dienstleistern erbracht, beispielsweise von Paketdiensten oder Transportunternehmen. Zum Transport verwenden die Transporteure oft entsprechende Transportbehältnisse, Transporthilfsmittel und Vorrichtungen an diesen, wie etwa Mülltonnen und Entleerungsvorrichtungen am Müllfahrzeug, Trolleys, Sackkarren, Kommissionierfahrzeuge, Gabelstapler, Containerkräne, Lieferfahrzeuge oder ähnliche und können üblicherweise vom Logistikpersonal bewegt werden. Das Logistikpersonal kann hierbei das Ladegut beispielsweise vom Lagerort über eine oder diverse Zwischenstationen und durch ein oder mehrere Transportmittel zum Empfänger bewegen.
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In der
DE 103 31 356 A1 wird ein Transportbehälter beschrieben, welcher zur Zustellung von Waren in Abwesenheit eines Empfängers dienen kann.
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Offenbarung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung schafft eine Transportvorrichtung zum Transportieren von Ladegut nach Anspruch 1, ein Transportsystem nach Anspruch 9, und ein Verfahren zum Betreiben einer Transportvorrichtung nach Anspruch 10.
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Bevorzugte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Vorteile der Erfindung
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Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Idee besteht darin, eine Transportvorrichtung zum Transportieren von Ladegut sowie ein Transportsystem und ein entsprechendes Verfahren anzugeben, bei welchem eine Transportvorrichtung mit einer Transportbox autonom und unabhängig von einem Logistikpersonal betrieben werden kann und sich für große Distanzen an Fahrzeugen einer Logistikflotte ankoppeln kann und kurze Distanzen selbstfahrend überwinden kann. Somit kann sich die Transportvorrichtung im urbanen Raum zwischen einem Start- und einem Zielpunkt bewegen.
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Erfindungsgemäß umfasst die Transportvorrichtung zum Transportieren von Ladegut eine Transportbox mit einem Transportraum, welcher mit dem Ladegut beladbar ist; einen elektrischen Traktionsantrieb; eine Verriegelungsvorrichtung für den Transportraum , welche an der Transportbox angeordnet ist; eine Steuereinrichtung mit welcher die Verriegelungsvorrichtung und/oder der Traktionsantrieb steuerbar ist; eine Befestigungseinrichtung mit welcher die Transportbox an einem Transportfahrzeug fixierbar ist; eine Kommunikationseinrichtung, mittels welcher ein Kontakt zum Transportfahrzeug zum Mitfahren der Transportvorrichtung am Fahrzeug herstellbar ist; und eine Energieversorgungseinrichtung, welche in oder an der Transportbox angeordnet ist und dazu eingerichtet ist, zumindest eine Komponente der Transportvorrichtung mit elektrischer Energie zu versorgen.
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Die Transportvorrichtung kann sich hierbei vorteilhaft autonom ohne ein Logistikpersonal oder ohne ein Betreiberpersonal bewegen, etwa ein Fahrzeug zum Andocken auswählen, eine möglichst weite Strecke mit diesem mitfahren und sich möglichst nahe am Zielort wieder abdocken, falls notwendig mit einem oder mehreren Umsteigeschritten zu anderen Fahrzeugen, sowie letztendlich eine verbleibende Strecke zum Zielbereich, etwa an eine Haustür, Fußgängerzone, Ladezone oder ähnliche Bereiche, etwa einen Bahnhofs- oder Hafen- oder Flughafenbereich oder weiteres, hinbewegen. Die ausgewählten Fahrzeuge können dabei Fahrzeuge von einem oder unterschiedlichen Mobilitätsanbietern, Paketdiensten, Spediteuren, öffentlichen Verkehrsmitteln, Taxen, Leihfahrzeugen (shared mobility) sein. Eine Fahrzeugflotte von Mobilitätsanbietern kann dabei als Transportplattform dienen und von der Transportvorrichtung genutzt werden. Die Fahrzeugflotte von Mobilitätsanbietern kann somit etwa ergänzend zum Transport von Personen auch für den Transport von Ladegut durch die Transportvorrichtung genutzt werden. Auf diese Weise kann der Grad der Auslastung und Effizienz der Fahrzeugflotte von Mobilitätsanbietern deutlich gesteigert werden und ein Verkehrsaufkommen gesenkt werden, vorteilhaft jenes für den reinen Warentransport. Bei einer Anlieferung von Ladegut zeigt sich insbesondere der Schlussteil des Transportweges, die sogenannte letzte Meile (last mile) als mit einem enormen Aufwand für die Transportunternehmer verbunden zu sein. Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann die Anlieferung der letzten Meile vorteilhaft automatisiert mitabgedeckt werden. Hierbei muss üblicherweise der Anlieferer, etwa der Paketdienst, eigens einen Parkplatz suchen, ein Ausladen muss erfolgen und weiteres. Die Transportvorrichtung kann mit dem geladenen Inhalt auf die Lieferadresse individualisiert sein, also beispielsweise nur jenes Ladegut für die eine bestimmte Lieferadresse beinhalten, oder noch für wenige andere (zwei, drei) in der nahen Umgebung der Lieferadresse. Hierbei kann nah als ein Umkreis von weniger als 5 km, vorzugsweise von weniger als einen Kilometer betragen. Die Transportvorrichtung kann folglich alle Abschnitte der Lieferkette abdecken. Es ist spezifischer auch möglich, dass der Nutzer eine eigene und für ihn bestimmte Transportvorrichtung, insbesondere Transportbox, welche mehrere aber pro Nutzer nur eine an der Transportvorrichtung vorhanden sein können, konfigurieren kann und diese an einem Abholpunkt in Empfang nehmen kann oder sich bis zur eigenen Haustür liefern lassen kann. So kann die Transportvorrichtung beispielsweise nach dem Abdocken am Fahrzeug den letzten Meter selbst fahren, etwa den Bordstein und den Gehweg überwinden und sich selbst gegen unbefugtes Entfernen sichern. Hierbei kann der Nutzer bestimmen, an welchem Ort und wie er das Ladegut entgegennehmen will.
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Bei dem Fahrzeug kann es sich auch um zumindest ein Privatfahrzeug handeln, welches in einem Logistiknetzwerk registriert sein kann.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Transportvorrichtung umfasst die Komponente der Transportvorrichtung den Traktionsantrieb und/oder die Steuereinrichtung und/oder die Verriegelungsvorrichtung und/oder die Kommunikationseinrichtung und/oder eine Ortungseinrichtung und/oder die Befestigungseinrichtung und/oder eine Höhenverstelleinrichtung und/oder einen Sensor und/oder eine Sicherungseinrichtung.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Transportvorrichtung umfasst die Transportbox einen Seitenbereich und zumindest ein linkes Rad und zumindest ein rechtes Rad, wobei das linke Rad und das rechte Rad an dem Seitenbereich angebracht oder in diesen integriert sind.
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Der Seitenbereich kann vorteilhaft als eine tragende Konstruktion wirken und die Komponenten des Traktionsantriebs, Steuerungen, Energiespeicher, Kommunikationseinheiten oder -schnittstellen oder weiteres umfassen und vorteilhaft frei von Öffnungen für den Innenraum sein.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Transportvorrichtung umfasst diese eine Ortungseinrichtung, welche dazu eingerichtet ist, eine Position der Transportvorrichtung zu bestimmen.
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Mittels einer Ortungseinrichtung, etwa einer Einrichtung zum Empfang von momentanen Positionsdaten der Transportvorrichtung von einem Satelliten oder von einem Mobilfunknetz kann vorteilhaft die Position der Transportvorrichtung bestimmt werden und weiterhin ein Transportplan darauf basierend erstellt werden. Es kann dabei vorteilhaft das nächstmögliche oder baldmöglichst vorbeifahrende Fahrzeug einer Logistikflotte, etwa über eine Datenplattform, ausgemacht und kontaktiert werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Transportvorrichtung umfasst die Befestigungseinrichtung eine Höhenverstelleinrichtung.
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Durch eine Höhenverstelleinrichtung kann die Transportvorrichtung vorteilhaft unabhängig von einem bestimmten Fahrzeug und dessen Bauweise sein und kann sich durch Verstellen der Höhe der Befestigungseinrichtung auch an Fahrzeuge eines anderen Bautyps andocken.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Transportvorrichtung ist die Befestigungseinrichtung dazu eingerichtet, die Transportbox selbstständig am Transportfahrzeug an- und/oder abzudocken.
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Zum Andocken kann ein entsprechendes Gegenstück einer Befestigungseinrichtung an dem Fahrzeug vorhanden sein, welches eine solche Bauweise umfasst, dass die Transportvorrichtung an dieser transportfest andocken kann. Durch das selbstständige An- und Abdocken kann vorteilhaft ein hoher Grad an Automatisierung erzielt werden, wodurch die Transportvorrichtung das An- und Abdocken ohne ein Fahrpersonal durchführen kann.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Transportvorrichtung ist die Steuereinrichtung dazu eingerichtet, den Traktionsantrieb selbstständig derart zu steuern, dass die Transportbox zum Transportfahrzeug hin- und/oder wegbewegt wird und/oder zu einer Liefer- oder Abholposition hin- oder wegbewegt wird.
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Durch das selbstständige An- und Abdocken kann vorteilhaft ein hoher Grad an Automatisierung erzielt werden, wodurch die Transportvorrichtung das An- und Abdocken ohne ein Fahrpersonal durchführen kann.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Transportvorrichtung ist die Verriegelungsvorrichtung, die Steuereinrichtung, die Befestigungseinrichtung und/oder die Energieversorgungseinrichtung in einem Seitenbereich der Transportbox umfasst.
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Der Seitenbereich kann vorteilhaft mehrere Systemkomponenten zum Betrieb und Steuerung der Transportvorrichtung umfassen. Wenn die meisten Systemkomponenten in dem Seitenbereich integriert sind, brauchen diese nicht im restlichen Bereich und einem eigenem Gehäuse bereitgestellt werden und der Laderaum der Transportbox kann vorteilhaft maximiert werden.
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Erfindungsgemäß umfasst das Transportsystem zumindest eine erfindungsgemäße Transportvorrichtung; und zumindest ein Transportfahrzeug, welches eine Aufnahmeeinrichtung für die Transportvorrichtung und eine Kommunikationseinheit zum Kommunizieren mit der Transportvorrichtung umfasst.
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Erfindungsgemäß erfolgt bei dem Verfahren zum Betreiben einer Transportvorrichtung ein Beladen einer Transportbox mit einem Transportraum mit einem Ladegut; ein Erkennen einer Position der Transportvorrichtung und Herstellen eines Kontakts zu einem Transportfahrzeug zum Mitfahren der Transportvorrichtung am Fahrzeug mittels einer Kommunikationseinrichtung; ein Steuern einer Verriegelungsvorrichtung durch eine Steuereinrichtung und Verriegeln des Transportraums; ein Steuern eines Traktionsantriebs durch die Steuereinrichtung und Annähern der Transportvorrichtung an das Transportfahrzeug; ein Steuern einer Befestigungseinrichtung und Fixieren der Transportbox an dem Transportfahrzeug; ein Ablösen der Transportvorrichtung vom Transportfahrzeug wenn eine Anlieferungsadresse erreicht ist; und ein Steuern des Traktionsantriebs durch die Steuereinrichtung und Annähern der Transportvorrichtung an eine Anlieferungsposition; ein Verriegeln der Transportvorrichtung mit einer Sicherungseinrichtung an der Anlieferungsposition gegen ein unbefugtes Entfernen der Transportvorrichtung; und ein Entriegeln des Transportraums durch eine autorisierte Person zur Entnahme des Ladegutes.
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Die Anlieferungsadresse kann hierbei einer Position an der Straße oder Gehweg oder Parkplatz entsprechen. Die Anlieferungsposition kann hierbei der tatsächlichen Endposition des Transportweges entsprechen, beispielsweise der Haustür, einem Stellplatz oder einer zur Entgegennahme vereinbarten Stelle.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird ein Transportweg ermittelt und selbstständig durchgeführt, bei welchem die Transportvorrichtung zumindest teilweise einen ersten Fahrtweg eines ersten Transportfahrzeugs nutzt und zumindest teilweise einen zweiten Fahrtweg eines zweiten Transportfahrzeugs nutzt und an einem Umstiegspunkt vom ersten auf das zweite Transportfahrzeug umsteigt.
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Der Umstiegspunkt kann an einem Parkplatz, während des Haltens des Fahrzeugs in zweiter Reihe, etwa eines Paketdienstes, an einer Ampel, in einer Tiefgarage oder an anderen Stellen liegen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird die Transportvorrichtung an einem jeweiligen Haltepunkt zum ersten Transportfahrzeug oder zum zweiten Transportfahrzeug hin-oder wegbewegt und dockt sich an diesem selbstständig an- und/oder ab.
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Das Verfahren kann sich auch durch die in Verbindung mit der Transportvorrichtung genannten Merkmale und deren Vorteile auszeichnen und umgekehrt.
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Weitere Merkmale und Vorteile von Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der in den schematischen Figuren der Zeichnung angegebenen Ausführungsbeispiele näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung einer Transportvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
- 2 eine schematische Darstellung einer Transportvorrichtung gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
- 3 eine schematische Darstellung einer Transportvorrichtung gemäß der 1 in einer Rückansicht;
- 4 eine schematische Darstellung einer Transportvorrichtung gemäß der 1 in einer Seitenansicht;
- 5 ein Transportsystem gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung; und
- 6 eine Blockdarstellung von Verfahrensschritten eines Verfahrens zum Betreiben einer Transportvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
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In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche bzw. funktionsgleiche Elemente.
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1 zeigt eine schematische Darstellung einer Transportvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
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Die Transportvorrichtung 1 zum Transportieren von Ladegut L umfasst eine Transportbox 2 mit einem Transportraum 2a, welcher mit dem Ladegut L beladbar ist; einen elektrischen Traktionsantrieb 4; eine Verriegelungsvorrichtung 5 für den Transportraum 2a, welche an der Transportbox 2 angeordnet ist; eine Steuereinrichtung SE mit welcher die Verriegelungsvorrichtung 5 und/oder der Traktionsantrieb 4 steuerbar ist; eine Befestigungseinrichtung BE mit welcher die Transportbox 2 an einem Transportfahrzeug F fixierbar ist; eine Kommunikationseinrichtung KE, mittels welcher ein Kontakt zum Transportfahrzeug F zum Mitfahren herstellbar ist; und eine Energieversorgungseinrichtung EE, welche in oder an der Transportbox angeordnet ist und dazu eingerichtet ist, den Traktionsantrieb 4 und/oder die Steuereinrichtung SE mit elektrischer Energie zu versorgen.
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Die Energieversorgungseinrichtung EE kann eine oder mehrere Batterien oder Akkumulatoren oder andere Energiespeicher für die elektronischen Komponenten, etwa die Steuereinrichtung, und/oder für den elektrischen Antrieb und/oder für weitere Aktuatoren, etwa für die Höhenverstelleinrichtung, umfassen.
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In dem Seitenbereich 3 kann weiterhin eine Energiesteuereinrichtung ESE umfasst sein, durch welche ein Energiemanagement für die Energieversorgungseinrichtung EE betrieben werden kann. Dadurch kann sichergestellt werden, dass bestimmte oder alle elektronischen Komponenten und/oder der Antrieb, insbesondere die Befestigungseinrichtung, eine Temperaturkontrolle im Inneren der Transportbox, die Ortung und/oder die Kommunikation mit ausreichend elektrischer Energie versorgt werden und eine Notwendigkeit zum Laden oder Tauschen der Energieversorgungseinrichtung EE angezeigt werden kann. Der Seitenbereich 3 kann weiterhin eine Ladeeinrichtung LE umfassen, welche zum Aufladen der Energieversorgungseinrichtung EE genutzt werden kann und welcher etwa eine Ladeschnittstelle umfasst.
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Die Steuereinrichtung SE kann die Sensorik, Aktuatoren für den Antrieb für etwa Rad- oder Stellmotoren und/oder die Befestigungseinrichtung BE, die Kommunikation und/oder die Verriegelungsvorrichtung 5 und/oder die Höhenverstelleinrichtung 8 steuern.
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Durch die Verriegelungseinrichtung kann der Zugriff auf die Transportbox 2 mit einem Transportraum 2a nur autorisierten Personen erlaubt werden.
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Ein Kontakt zum Transportfahrzeug F zum Mitfahren kann dabei in Form einer Anfrage an dem Fahrzeug erfolgen, ob dieses eine zum Transportweg der Transportvorrichtung 1 passenden Fahrweg vorsieht und/oder ob es einen freien Aufnahmebereich für das Andocken der Transportvorrichtung 1 aufweist.
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Die Transportbox 2 kann einen Seitenbereich 3 und zumindest ein linkes Rad RL und zumindest ein rechtes Rad RR umfassen, wobei das linke Rad RL und das rechte Rad RR an dem Seitenbereich 3 angebracht oder in diesen integriert sein können.
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Die Räder können derart ausgeformt sein, etwa jeweils als drei Räder an einem Drehgestell, mit welchem ein Bordstein überwindbar ist und die Transportvorrichtung 1 somit einen Bordstein überwinden kann.
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Die Transportvorrichtung 1 kann eine Ortungseinrichtung 6 umfassen, welche dazu eingerichtet ist, eine Position der Transportvorrichtung 1 zu bestimmen, etwa über Satellitennavigation. Durch die Ortungseinrichtung 6 kann eine autonome Mobilität, wegen der vorzugsweise kurzen Wege von beispielsweise weniger als 10 km auch eine Mikromobilität, ermöglicht werden. Die Ortungseinrichtung 6 kann auch zusätzliche Sensoren umfassen, mittels welcher die genaue Position der Transportvorrichtung 1 relativ zum Fahrzeug F bestimmt werden kann und so das Fahrzeug F und/oder die Transportvorrichtung 1 aneinander hin manövrieren kann, beispielsweise an einem Fahrbahnrand oder an einer bestimmten Abstellfläche an oder außerhalb der Fahrbahn. Die Ortungseinrichtung 6 kann im Seitenbereich 2 enthalten sein.
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Zu einer Feinausrichtung der Transportvorrichtung 1 oder auch zu einer feineren Bestimmung der Position der Transportvorrichtung 1 kann diese vorteilhaft auch zumindest einen Sensor S umfassen, welcher auch im Seitenbereich integriert sein kann. Der Sensor S kann auch ein Aufzeichnungsgerät umfassen. Der Sensor S kann eine Lage oder Orientierung der Transportvorrichtung 1 im Raum ermitteln, sowie die Fahrt zum oder vom Fahrzeug, den An- und/oder Abdockvorgang überwachen und die Transportvorrichtung 1 derart zu überwachen, dass diese nicht kippt. Der Sensor S kann die Temperatur und/oder die Feuchtigkeit in und/oder außerhalb der Transportvorrichtung 1 überwachen, und Erschütterungen detektieren, etwa zum Nachweis einer Belastung der Transportbox.
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Die Transportvorrichtung 1 kann weiterhin eine Befestigungseinrichtung BE umfassen, welche eine Höhenverstelleinrichtung 8 umfassen kann.
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Die Befestigungseinrichtung BE kann dazu eingerichtet sein, die Transportbox 2 selbstständig am Transportfahrzeug F an- und/oder abzudocken.
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Des Weiteren kann die Steuereinrichtung SE dazu eingerichtet sein, den Traktionsantrieb 4 selbstständig derart zu steuern, dass die Transportbox 2 zum Transportfahrzeug F hin- und/oder wegbewegt wird und/oder zu einer Liefer- oder Abholposition hin- oder wegbewegt wird.
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Die Verriegelungsvorrichtung 5, die Steuereinrichtung SE, die Befestigungseinrichtung BE und/oder die Energieversorgungseinrichtung EE können in einem Seitenbereich 3 der Transportbox umfasst sein.
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Die Transportvorrichtung 1 kann ein Verbindungsstück umfassen, beispielsweise eine Traverse 40, welche die Seitenbereich 3 miteinander verbinden und mechanisch stabilisieren kann. Die Seitenbereiche 3 können die lateralen Seiten der Transportbox 2 bilden und sich parallel zueinander an den Rändern der Transportbox erstrecken. Die Traverse 40 kann als eine Stange oder Platte an einer Seite der Transportbox anliegen, welche sich zwischen den Seitenbereichen 3 von einem Rand zum anderen Rand erstreckt und dabei selbst zumindest bereichsweise einen Rand senkrecht zu den Seitenbereichen darstellen kann. Die Transportbox kann dafür beispielsweise eine Quaderform aufweisen.
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Mittels der Kommunikationseinheit KE kann eine Kommunikation zwischen einer Logistikleitstelle, dem Fahrzeug F und/oder einem autorisierten Nutzer erfolgen.
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Die Transportvorrichtung 1 kann weiterhin eine Sicherungseinrichtung 41 umfassen, welche ein Manövrieren der Transportvorrichtung 1 nur von einem autorisierten Nutzer zulassen kann. Die Sicherungseinrichtung 41 kann sich etwa im Boden der Transportvorrichtung 1 befinden und von der Steuereinrichtung SE gesteuert werden.
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2 zeigt eine schematische Darstellung einer Transportvorrichtung gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
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Die Transportvorrichtung 1 entspricht jener aus der 1, wobei zusätzlich an der Unterseite der Transportbox 2 eine Funktionseinheit 12 vorhanden sein kann, welche beispielsweise dazu eingerichtet sein kann, eine Innenraumtemperatur der Transportbox 2 in dem Transportraum 2a einzustellen, etwa so dass das Ladegut L gekühlt, tiefgekühlt oder warm gehalten werden kann.
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3 zeigt eine schematische Darstellung einer Transportvorrichtung gemäß der 1 in einer Rückansicht.
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Die Transportvorrichtung 1 entspricht jener aus der 1, wobei in der 3 genauer dargestellt ist, dass eine Sicherungseinrichtung 41 in der Traverse 40 umfasst sein kann.
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4 zeigt eine schematische Darstellung einer Transportvorrichtung gemäß der 1 in einer Seitenansicht.
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Die Transportvorrichtung 1 entspricht jener aus der 1, wobei in der 4 genauer dargestellt ist, dass die Traverse 40 selbst eine Rückseite der Transportvorrichtung darstellen kann. Die Traverse 40 kann anpassbar sein an unterschiedliche Breiten der Transportbox und kann zusammen mit den Seitenbereichen eine Nachrüsteinheit darstellen.
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5 zeigt ein Transportsystem gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
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Das Transportsystem 10 umfasst zumindest eine erfindungsgemäße Transportvorrichtung 1; und zumindest ein Transportfahrzeug F, welches eine Aufnahmeeinrichtung AE für die Transportvorrichtung 1 und eine Kommunikationseinheit KEH zum Kommunizieren mit der Transportvorrichtung 1 umfasst. Die Aufnahmeeinrichtung AE kann dazu eingerichtet sein, die Befestigungseinrichtung der Transportvorrichtung in einer mechanisch festen Verbindung aufzunehmen um die Transportvorrichtung zu transportieren. In der 5 wird zur Übersicht nur die Lage der Aufnahmeeinrichtung AE gezeigt. Das Transportsystem 10 kann auch mehrere Fahrzeuge F1, F2 und weitere umfassen, an welche die Transportvorrichtung, etwa nach einem Umsteigen, andocken kann.
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6 zeigt eine Blockdarstellung von Verfahrensschritten eines Verfahrens zum Betreiben einer Transportvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
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Bei dem Verfahren zum Betreiben einer Transportvorrichtung erfolgt ein Beladen S1 einer Transportbox mit einem Transportraum mit einem Ladegut; ein Erkennen S2 einer Position der Transportvorrichtung und Herstellen eines Kontakts zu einem Transportfahrzeug zum Mitfahren durch eine Kommunikationseinrichtung; ein Steuern S3 einer Verriegelungsvorrichtung durch eine Steuereinrichtung und Verriegeln des Transportraums; ein Steuern S4 eines Traktionsantriebs durch die Steuereinrichtung und Annähern der Transportvorrichtung an das Transportfahrzeug; ein Steuern S5 einer Befestigungseinrichtung und Fixieren der Transportbox an dem Transportfahrzeug; ein Ablösen S6 der Transportvorrichtung vom Transportfahrzeug wenn eine Anlieferungsadresse erreicht ist; und ein Steuern S7 des Traktionsantriebs durch die Steuereinrichtung und Annähern der Transportvorrichtung an eine Anlieferungsposition; ein Verriegeln S8 der Transportvorrichtung mit einer Sicherungseinrichtung an der Anlieferungsposition gegen ein unbefugtes Entfernen der Transportvorrichtung; und ein Entriegeln S9 des Transportraums durch eine autorisierte Person zur Entnahme des Ladegutes.
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Obwohl die vorliegende Erfindung anhand des bevorzugten Ausführungsbeispiels vorstehend vollständig beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige Art und Weise modifizierbar.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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