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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Lieferroboter umfassend eine Energiespeichervorrichtung, eine Navigationsvorrichtung, eine Antriebsvorrichtung, eine Sensorvorrichtung und eine Ladefläche. Sie betrifft weiterhin ein System aus einem derartigen Lieferroboter und einem Kraftfahrzeug sowie ein Verfahren zum Transportieren von Ladegut mit einem Lieferroboter. Schließlich betrifft die Erfindung ein System aus einem derartigen Lieferroboter und einer Smarthome-Anwendung einer Smarthome-Zentrale eines Gebäudes.
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Heutzutage werden bereits Lieferroboter zum Ausliefern von Waren eingesetzt. So verwendet der Pizza-Lieferdienst Domino's selbstfahrende Roboter des Roboterherstellers Starship Technologies. Der Lieferroboter fährt auf sechs Rädern, kann damit auch Bordsteinkanten überwinden und orientiert sich über neun Kameras und Ultraschallsensoren auf Bürgersteigen. Die Geschwindigkeit beträgt unter 6 km/h. Der Kunde bekommt nach der Bestellung per SMS eine Anleitung mit einer PIN-Nummer, die den Deckel des Roboters entriegelt. Bei gewaltsamen Aufbruchsversuchen auf dem Weg aktiviert sich ein Alarmmodus. Autonome Lieferroboter der oben bereits erwähnten Firma Starship Technologies wurden auch bereits von dem Paketlieferanten Hermes eingesetzt.
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Aus der
DE 10 2016 009 572 A1 ist ein Fahrzeug zum Aufnehmen einer Zahl von Lieferrobotern bekannt. Einer der Lieferroboter wird mit einer Fracht beladen und in einen Laderaum des Fahrzeugs verbracht, wobei anschließend das Fahrzeug an eine Zielposition fährt, von der aus der Lieferroboter autonom zu einem Empfänger der Fracht fährt.
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Ein Fahrzeug mit einer Bestückungsvorrichtung ist bekannt aus der
DE 10 2016 009 573 A1 . Dabei umfasst das Fahrzeug einen Laderaum, der zur Aufnahme einer Zahl von Lieferrobotern dient, die jeweils mit einem Paket beladen werden und autonom an eine Lieferadresse fahren, um dort das Paket an einen Empfänger zu übergeben. Diese Druckschrift betrifft insbesondere die automatische Be- und Entladung der Lieferroboter aus/in einen Frachtbereich des Fahrzeugs.
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Aus der
DE 10 2014 106 689 A1 ist ein Verfahren zum Abliefern und/oder Abholen von wenigstens einer Sendung bekannt. Dabei umfasst ein Fahrzeug einen Greifer, der zum selbsttätigen Greifen eines Aufnahmebehälters dient, der die Sendung beinhaltet.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die Einsatzmöglichkeiten von Lieferrobotern zu erweitern.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Die vorliegende Erfindung basiert auf der Erkenntnis, dass sich eine deutliche Verbesserung der Einsatzmöglichkeiten von Lieferrobotern erreichen lässt, wenn diese mit Smarthome-Anwendungen kommunizieren können. Auf diese Weise wird die Möglichkeit geschaffen, dass beispielsweise ein ausreichender Bestand an Verbrauchsmaterialien in einem Haushalt sichergestellt ist. Auch wird die Möglichkeit geschaffen, dass ein Lieferroboter selbstständig einen Aufzug in einem Gebäude bedienen kann, um unabhängig von der Etage des Lieferorts Ladegut abzuholen oder auszuliefern.
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Erfindungsgemäß umfasst ein gattungsgemäßer Lieferroboter deshalb weiterhin eine Smarthome-Kommunikationsschnittstelle zur Kommunikation mit einer Smarthome-Anwendung.
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Der bekannteste Standard in diesem Zusammenhang ist ZigBee. Er wurde 2002 definiert und 2004 unter der Bezeichnung IEEE 802.15.4 in eine Norm gegossen. Heute gehören der ZigBee Alliance mehr als 250 Unternehmen an, darunter Philipps, Texas Instruments, Comcast, aber auch AT&T, Belkin, Broadcoam, Buffalo, Cisco, GE, Honeywell, LG, Marvel, Mitsubishi, Motorola, Nec, Oki, Panasonic, Samsung, Siemens, Sony, Telekom Italia und Wincor Nixdorf. ZigBee Geräte haben nur eine sehr geringe Stromaufnahme. Sind sie aktiv, benötigen Sie nur rund 15 mA. Da sie im Schlafmodus sogar mit weniger als 1 µA auskommen, können sie über Jahre hinweg wartungsfrei mit einer Batterie laufen. Dazu trägt auch bei, dass die einzelnen Geräte zumeist nur kurz aufwachen, Daten aufnehmen und weitergeben und anschließend wieder in den Schlafmodus gehen. Die Reichweite liegt je nach Umgebung und Bauform zwischen 10 und 75 m. Mittlerweile entsprechen mehrere Tausend Produkte diesem Standard.
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Andere bedeutende Standards sind unter folgenden Bezeichnungen bekannt: Z-Wave, Home Matic, RWE Smarthome, QIVICON, KNX, Dect, Bluetooth, sowie WLAN.
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Mit Smarthome lässt sich eine zentrale Steuerung aller relevanten elektrischen und mechanischen Systeme in einem Gebäude realisieren. Zusätzlich kann die Terminologie sicherheitsrelevante Aufgaben wie Zutrittskontrolle oder Raumüberwachung übernehmen. Charakteristisch für eine Smarthome-Infrastruktur ist die Tatsache, dass alle Geräte wie Lampen, Haushaltsgeräte, Unterhaltungselektronik aber auch Energiezähler in einem Haus untereinander vernetzt sind. Darüber hinaus muss die Möglichkeit gegeben sein, gerätespezifische Daten zu speichern und entsprechend Interaktionen zwischen den Geräten zu ermöglichen. Dies erfolgt über ein zentrales Gateway, im Nachfolgenden auch als Smarthome-Zentrale bezeichnet. Diese bietet eine individuelle Programmierung des Smarthome-Systems. Eine Smarthome-Anwendung in Sinne der vorliegenden Erfindung kann auf einzelnen Geräten vorgesehen sein, die damit Smarthome-fähig werden, oder aber auch in einer Smarthome-Zentrale.
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Eine bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass der Lieferroboter weiterhin eine Ladevorrichtung umfasst, die derart ausgelegt ist, dass dem Lieferroboter ein selbstständiges Beladen und Entladen seiner Ladefläche ermöglicht ist. Auf diese Weise wird grundsätzlich die Basis geschaffen, dass ein Lieferroboter autonom Belade- und Entladevorgänge durchführt. Dies ist beispielsweise nötig, falls die zu transportierende Last zu schwer ist in Anbetracht des körperlichen Zustands der beauftragenden Person, beispielsweise ein alter Mensch oder ein Kind. Dies ist jedoch unabdingbar, wenn der Belade- oder Entladevorgang in Abwesenheit einer Person vorgenommen werden soll, beispielsweise wenn der Lieferroboter selbstständig und autonom Einkäufe tätigen soll und diese selbstständig und autonom in die dafür vorgesehenen Aufbewahrungsbereiche eines Haushalts entladen soll.
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Bevorzugt umfasst zu diesem Zweck die Ladevorrichtung einen Greifarm und/oder ein Transportband und/oder Transportrollen zum Bewegen des Ladeguts von oder auf seine(r) Ladefläche. Bevorzugt ist die Ladefläche in diesem Zusammenhang vor fremdem Zugriff sicherbar, beispielsweise indem ein verschließbares Gehäuse vorgesehen ist, in welchem das Ladegut aufgenommen werden kann.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass die Antriebsvorrichtung des Lieferroboters derart ausgelegt ist, dass dem Lieferroboter ein Treppensteigen ermöglicht ist. Auf diese Weise kann der Lieferroboter Transportaufträge durchführen, unabhängig davon, in welcher Etage der Abhol- oder Lieferort sich befindet oder ob in dem Gebäude ein Aufzug vorgesehen ist. Treppenhäuser sind in jedem mehrstöckigem Gebäude vorgesehen, selbst wenn das Gebäude mit einem Aufzug ausgestattet ist. In diesem Zusammenhang ist es bevorzugt, wenn der Lieferroboter ausgelegt ist, durch entsprechende Signale über seine Smarthome-Kommunikationsschnittstelle ein Öffnen einer Tür des Treppenhauses zu ermöglichen. Bei entsprechender Ausstattung kann dann von der Smarthome-Zentrale des Gebäudes die Tür geöffnet werden, um dem Lieferroboter ein Passieren der Tür zu ermöglichen. Alternativ kann der Lieferroboter mittels eines entsprechend ausgelegten Greifarms eine Tür selbstständig öffnen. Um ein Treppensteigen zu ermöglichen, ist es bevorzugt, wenn die Antriebsvorrichtung mindestens eine Sechs-Rad-Achse und/oder einen Kettentrieb und/oder mindestens zwei Beine mit mindestens einem Gelenk umfasst. Sechs-Rad-Achsen, d.h. an jedem Ende der Achse sind drei Räder, sind bekannt von Sackkarren, die zum Transport über Treppen ausgelegt sind.
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Bevorzugt umfasst der Lieferroboter weiterhin eine Heiz- und/oder Kühlvorrichtung zum Heizen und/oder Kühlen von auf der Ladefläche angeordnetem Ladegut. Auf diese Weise kann temperatursensibles Ladegut, beispielsweise Mahlzeiten, Blumen oder Speiseeis, mittels eines erfindungsgemäßen Lieferroboters transportiert werden.
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Eine bevorzugte Weiterbildung zeichnet sich weiterhin dadurch aus, dass der Lieferroboter weiterhin eine Kommunikationsschnittstelle aufweist, die ausgelegt ist, mit einer Kommunikationsschnittstelle eines mobilen Endgeräts zu kommunizieren. Auf diese Weise kann eine Beauftragung des Lieferroboters mittels eines mobilen Endgeräts erfolgen. Andererseits kann der Status eines Transports mittels des mobilen Endgeräts abgefragt werden.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein System aus einem erfindungsgemäßen Lieferroboter und einem Kraftfahrzeug. Um ein autonomes Verladen des Lieferroboters in das Kraftfahrzeug zu ermöglichen, weist das System weiterhin eine Fahrrampe für den Lieferroboter und/oder eine Schleuse im Unterboden des Kraftfahrzeugs, einen am Kraftfahrzeug angeordneten Hebekran zum Heben des Lieferroboters auf und/oder der Lieferroboter ist mit einer Sprungvorrichtung ausgestattet. Diese umfasst bevorzugt mindestens eine elektrisch vorspannbare Federvorrichtung oder Pneumatikvorrichtung.
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Bevorzugt ist in diesem Zusammenhang vorgesehen, dass der Lieferroboter mit einer Steuervorrichtung des Kraftfahrzeugs koppelbar ist, sodass der Lieferroboter ein Fahrziel an ein Navigationssystem des Kraftfahrzeugs übertragen kann. Auf diese Weise kann sich der Lieferroboter eines Kraftfahrzeugs bedienen, beispielsweise von einem Car-Sharing-Anbieter, um sich autonom zu einem Fahrziel zu bewegen.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein System aus einem erfindungsgemäßen Lieferroboter und einer Smarthome-Anwendung einer Smarthome-Zentrale eines Gebäudes. In diesem Zusammenhang kann der Lieferroboter mit der Smarthome-Zentrale gekoppelte Smarthome-fähige Vorrichtungen eines Gebäudes steuern, wie sie im Zusammenhang mit Transportaufgaben benötigt werden: So kann der Lieferroboter Türen öffnen und schließen, einen Aufzug bedienen, im Haushalt benötigte Verbrauchsmaterialien abfragen und autonom beschaffen.
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Die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Lieferroboter beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen und deren Vorteile gelten entsprechend, soweit anwendbar, für das erfindungsgemäße Verfahren zum Transportieren von Ladegut mit einem Lieferroboter sowie für das erfindungsgemäße System aus einem Lieferroboter und einem Kraftfahrzeug und schließlich auch für das erfindungsgemäße System aus einem Lieferroboter und einer Smarthome-Anwendung einer Smarthome-Zentrale eines Gebäudes.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Transportieren von Ladegut mit einem Lieferroboter zeichnet sich dadurch aus, dass zumindest ein Lieferroboter mit einer Smarthome-Kommunikationsschnittstelle zur Kommunikation mit einer Smarthome-Anwendung bereitgestellt wird. Der Lieferroboter kommuniziert über die Smarthome-Kommunikationsschnittstelle mit der Smarthome-Anwendung betreffend einen von dem Lieferroboter durchzuführenden Transportvorgang und führt schließlich den Transportvorgang selbstständig aus.
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Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, dass die Smarthome-Anwendung von einer Smarthome-Zentrale zur Steuerung von Funktionen eines Gebäudes, insbesondere einer Wohnung oder eines Hauses, bereitgestellt wird. Alternativ oder zusätzlich kann die Smarthome-Anwendung von einem mobilen Endgerät bereitgestellt werden. Auf diese Weise wird die Möglichkeit eröffnet, dass der Lieferroboter durch einen Remotezugriff über das mobile Endgerät beauftragt werden kann.
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Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn der Lieferroboter auf eine entsprechende Anweisung der Smarthome-Anwendung hin, das auf einer Ladefläche des Lieferroboters angeordnete Ladegut kühlt oder beheizt. Auf diese Weise kann temperatursensibles Ladegut transportiert werden, ohne Gefahr zu laufen, dass dieses beeinträchtigt würde.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Lieferroboter im Schritt c) das Ladegut selbstständig auf seine Ladefläche auflädt und/oder von dort ablädt. Dies eröffnet die Möglichkeit, den Lieferroboter autonom Transportvorgänge durchführen zu lassen. Überdies können Personen auf diese Weise beim Transport von schwerem Ladegut unterstützt werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist der Lieferroboter ausgelegt, selbstständig mit einer Zentrale eines Carsharing-Unternehmens zu kommunizieren, um auf diese Weise ein autonom fahrendes Kraftfahrzeug anzufordern, das er dann für seine Transportaufgaben einsetzen kann.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass der Lieferroboter durch Kommunikation über die Smarthome-Kommunikationsschnittstelle mit der Smarthome-Anwendung die Information erhält, in welcher Etage eines Gebäudes das Ladegut abzuladen oder aufzuladen ist und ob das Gebäude einen Aufzug aufweist, wobei der Lieferroboter, falls das Gebäude einen Aufzug aufweist, über die Smarthome-Anwendung den Aufzug derart steuert, dass der Aufzug den Lieferroboter zu der Etage transportiert, auf der sich ein Ablade- oder Aufladeort befindet und, falls das Gebäude keinen Aufzug aufweist, sich über eine Treppe zu der Etage bewegt, auf der sich der Ablade- oder Aufladeort befindet. Demnach kann der Lieferroboter Ladegut auf einer beliebigen Etage eines Gebäudes abladen oder aufladen, insbesondere auch unabhängig davon, ob das Gebäude einen Aufzug aufweist.
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Der Lieferroboter kann durch Kommunikation über die Smarthome-Kommunikationsschnittstelle mit der Smarthome-Anwendung die Information erhalten, welche Verbrauchsmaterialien, insbesondere Lebens-, Putz- und/oder Waschmittel, in einem in dem Gebäude befindlichen Haushalt benötigt werden, wobei der Lieferroboter die Verbrauchsmaterialien selbstständig besorgt und in dem Haushalt deponiert. In diesem Zusammenhang sind Kühlschränke bekannt, die einen Benutzer informieren, wenn bestimmte Lebensmittel zur Neige gehen. Diese Information kann an eine Smarthome-Anwendung einer Smarthome-Zentrale des Haushalts bereitgestellt werden, welche diese Information über die Smarthome-Kommunikationsschnittstelle an den Lieferroboter weiterkommuniziert. Damit können Bewohner des Haushalts von zeitaufwänden, lästigen Pflichten des Beschaffens von Verbrauchsmaterialien entbunden werden.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass der Lieferroboter über eine Kommunikationsschnittstelle mit einem Fahrzeug, insbesondere einem Fahrzeug mit einem Autonomfahrmodus, kommuniziert, wobei der Lieferroboter dem Fahrzeug ein Fahrziel mitteilt. Demgemäß kann sich der Lieferroboter zur Durchführung seiner Transportaufgaben auch eines Fahrzeugs bedienen, insbesondere eines Fahrzeugs mit einem Autonomfahrmodus. Stellt der Lieferroboter durch Kommunikation über die Smarthome-Kommunikationsschnittstelle mit der Smarthome-Anwendung einer Smarthome-Zentrale eines Gebäudes fest, dass in einem Haushalt die Getränkekisten leer sind, kann er ein Fahrzeug anfordern, sich selbstständig mit den leeren Getränkekisten beladen, einen Aufzug anfordern, das Gebäude verlassen, die leeren Getränkekisten in den Kofferraum des angeforderten Fahrzeugs laden, sich selbst in das Fahrzeug laden, zu einem Getränkehandel fahren, dort die leeren Getränkekisten gegen volle Getränkekisten tauschen und auf demselben Wege wieder zurückfahren und schließlich die vollen Getränkekisten in dem Haushalt an der vorgesehenen Stelle deponieren.
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In diesem Zusammenhang ist es deshalb weiterhin bevorzugt, wenn der Lieferroboter sich selbstständig in das Fahrzeug lädt, insbesondere nachdem er Ladegut in das Fahrzeug geladen hat, und sich selbstständig aus dem Fahrzeug lädt, insbesondere um anschließend Ladegut aus dem Fahrzeug aufzuladen oder in einem Geschäft aufzuladen.
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Schließlich ist es weiterhin bevorzugt, wenn der Lieferroboter eine Bezahlfunktion gemäß mindestens einem voreingestellten Bezahlparameter ausführt. Der voreingestellte Bezahlparameter kann beispielsweise eine Kontoverbindung umfassen oder die Daten einer Kreditkarte. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass in dem Geschäft, in dem der Lieferroboter selbstständig einkauft, ein Guthaben deponiert ist, von dem der Lieferroboter bei seinen Einkäufen Beträge abbuchen lassen kann. Entsprechendes kann über einen dem Geschäft zugeordneten Remote-Server vorgesehen sein.
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Weitere bevorzugte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Im Nachfolgenden werden nunmehr Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. Diese zeigen:
- 1 in schematischer Darstellung ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Lieferroboters;
- 2 in schematischer Darstellung ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Lieferroboters;
- 3 in schematischer Darstellung ein drittes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Lieferroboters;
- 4 in schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemäßes System aus einem Lieferroboter und einem Kraftfahrzeug;
- 5 in schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemäßes System aus einem Lieferroboter und einer Smarthome-Anwendung einer Smarthome-Zentrale eines Gebäudes; und
- 6 einen Signalflussgraphen für ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Transportieren von Ladegut mit einem Lieferroboter.
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In den nachfolgenden Ausführungen werden für gleiche und gleichwirkende Elemente dieselben Bezugszeichen verwendet.
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1 zeigt in schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Lieferroboters 10. Dieser umfasst eine Energiespeichervorrichtung 12, bevorzugt einen Akkumulator oder eine Batterie. Es können jedoch auch andere Energiespeichervorrichtungen vorgesehen sein, beispielsweise Brennstoffzellen oder Treibstoff. Die Energiespeichervorrichtung ist gekoppelt mit einer Navigationsvorrichtung 14, die bevorzugt ein Ortungssystem umfasst, insbesondere basierend auf GPS. Mit der Energiespeichervorrichtung 12 weiterhin gekoppelt ist mindestens eine Sensorvorrichtung 16, beispielsweise eine Kamera, ein Radarsensor, ein Ultraschallsensor, ein Infrarotsensor oder dergleichen. Mittels der mindestens einen Sensorvorrichtung 16 ist der Lieferroboter 10 befähigt, seine Umgebung wahrzunehmen. Mit der Energiespeichervorrichtung 12 weiterhin gekoppelt ist eine Antriebsvorrichtung 18, die vorliegend zwei Achsen umfasst, wobei an jeder Achse zwei Drei-Rad-Vorrichtungen gekoppelt sind. Auf ebener Fahrbahn erfolgt der Antrieb über die jeweiligen Achsen 20a, 20b sowie 20c, 20d, während zum Treppensteigen der Antrieb über die Achsen 20e bzw. 20f erfolgt. Die zu sehenden Räder tragen die Bezugszeichen 22a bis 22c einerseits und 22d bis 22f andererseits. Die Räder 22a bis 22f sind bevorzugt mit einer Haftbeschichtung versehen.
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Eine Ladefläche des Lieferroboters 10 ist mit 24 bezeichnet und wird von vier Seitenwänden 26a bis 26d begrenzt. Es ist weiterhin eine Abdeckung 28 vorgesehen, die den durch die Seitenflächen 26a bis 26d sowie die Ladefläche 24 definierten Raum abdeckt.
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Der Lieferroboter 10 umfasst weiterhin einen mehrgelenkigen Greifarm 30, mit dem Ladegut 32 von einem Abstellort auf die Ladefläche 24 des Lieferroboters 10 geladen werden kann und umgekehrt.
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An der Innenseite der Seitenwände 26a, 26c ist einerseits eine Heizvorrichtung 34 und andererseits eine Kühlvorrichtung 36 angeordnet, die ebenfalls mit der Energiespeichervorrichtung 12 gekoppelt sind. Der Lieferroboter 10 umfasst weiterhin eine Smarthome-Kommunikationsschnittstelle 38 zur Kommunikation mit einer Smarthome-Anwendung. Die Smarthome-Kommunikationsschnittstelle 38 arbeitet bevorzugt nach dem ZigBee Standard.
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2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Lieferroboters 10. Der in 2 gezeigte Lieferroboter 10 umfasst als Antriebsvorrichtung einen Kettentrieb 40, der ausgelegt ist, den Lieferroboter 10 sowohl auf einer ebenen Fläche anzutreiben als auch beim Überwinden von Treppen. Die Ladefläche 24 ist mit Transportrollen 42 ausgestattet. Der Lieferroboter 10 verfügt über ein Transportband 44, mit dem Ladegut 32 von einem Abstellort unter Verwendung der Transportrollen 42 auf die Ladefläche 24 des Lieferroboters 10 transportiert werden kann. Wenn sich der Lieferroboter 10 bewegt, ist das Transportband 44 vertikal hochgeklappt.
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3 zeigt eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Lieferroboters 10. Dieser weist zur Fortbewegung vier mit zumindest jeweils einem Gelenk ausgestattete Beine 46a bis 46d auf. Die Beine 46a bis 46d sind mittels nicht dargestellter Sprungfedern oder Pneumatik ausgestattet, sodass dem Lieferroboter 10 ein Springen ermöglicht ist. Überdies kann er mittels der Beine 46a bis 46d Treppen steigen oder sich selbstständig auf die Ladefläche im Kofferraum eines Kraftfahrzeugs bewegen. Bevorzugt werden die Beine 46a bis 46d dabei so angesteuert, dass die Ladefläche 24 im Wesentlichen horizontal ausgerichtet bleibt. Die Darstellung von 3a zeigt den Lieferroboter 10 mit betriebsbereiten Beinen 46a bis 46d, wohingegen die Darstellung von 3b den Lieferroboter 10 mit eingeklappten Beinen 46a bis 46d zeigt, wie dies beispielsweise beim Transport des Lieferroboters 10 im Kofferraum eines Kraftfahrzeugs der Fall sein kann.
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4 zeigt in schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Systems aus einem erfindungsgemäßen Lieferroboter 10 und einem Kraftfahrzeug 50. Bei dem Kraftfahrzeug 50 handelt es sich um ein autonom fahrendes Kraftfahrzeug, wobei der Lieferroboter 10 ausgelegt ist, über eine Kommunikationsschnittstelle mit dem Kraftfahrzeug zu kommunizieren. So kann der Lieferroboter 10 das Kraftfahrzeug 50 anweisen, eine Heckklappe 52 zu öffnen und eine Fahrrampe 54 aus dem Kofferraum des Kraftfahrzeugs 50 auszuklappen. Nachdem sich der Lieferroboter 10 über die Fahrrampe 54 in den Kofferraum des Kraftfahrzeugs 50 bewegt hat, kann er das Kraftfahrzeug 50 anweisen, die Heckklappe 52 zu schließen. Im Folgenden kann der Lieferroboter 10 dem Kraftfahrzeug ein Fahrziel vorgeben und die Fahrt zu diesen Fahrziel auslösen. Am Fahrziel angekommen, kann der Lieferroboter 10 das Kraftfahrzeug 50 ansteuern, die Heckklappe 52 zu öffnen und die Fahrrampe 54 auszuklappen, sodass der Lieferroboter 10 das Kraftfahrzeug 50 wieder verlassen kann, insbesondere um ein Ladegut ab- oder aufzuladen.
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5 zeigt in schematischer Darstellung ein erfindungsgemäßes System aus einem erfindungsgemäßen Lieferroboter 10 und einer Smarthome-Anwendung einer Smarthome-Zentrale 56 eines Gebäudes 58. Dabei kann die Smarthome-Anwendung ausgelegt sein, zu überprüfen, ob bestimmte Lebensmittel in einem Kühlschrank 60 in ausreichender Menge vorhanden sind. Wenn dies nicht der Fall ist, kann die Smarthome-Anwendung der Smarthome-Zentrale 56 dem Lieferroboter 10 mitteilen, welche Lebensmittel autonom von dem Lieferroboter 10 zu besorgen sind. Nach Erhalt der entsprechenden Information führt der Lieferroboter 10 selbstständig die entsprechende Besorgung aus.
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Der Lieferroboter 10 kann auch zu dem Zweck mit der Smarthome-Anwendung der Smarthome-Zentrale 56 kommunizieren, um einen Aufzug in dem Gebäude 58 zu bedienen, insbesondere derart, dass der Lieferroboter 10 mit dem Aufzug in eine gewünschte Etage transportiert wird.
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6 zeigt einen Signalflussgraphen für ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Transportieren von Ladegut mit einem Lieferroboter 10. Im Schritt S1 wird ein Lieferroboter 10 mit einer Smarthome-Kommunikationsschnittstelle 38 zur Kommunikation mit einer Smarthome-Anwendung bereitgestellt. Im Schritt S2 kommuniziert der Lieferroboter 10 über die Smarthome-Kommunikationsschnittstelle 38 betreffend einen von dem Lieferroboter 10 durchzuführenden Transportvorgang. Im Schritt S3 lädt der Lieferroboter 10 Ladegut selbstständig auf seine Ladefläche 24. Anschließend führt der Lieferroboter 10 im Schritt S4 den Transportvorgang selbstständig aus. Am Ziel angekommen lädt der Lieferroboter 10 im Schritt S5 das Ladegut 32 selbstständig von seiner Ladefläche 24 ab.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102016009572 A1 [0003]
- DE 102016009573 A1 [0004]
- DE 102014106689 A1 [0005]