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Stand der Technik
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Die Erfindung betrifft eine Wälzlagerdrehverbindung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine Offshore-Ölübergabestation (auch bekannt als Schwimmende Produktions- und Lagereinheit engl. Floating Production Storage and Offloading Unit (FPSO)) mit einem drehbar gelagerten Verankerungszylinder nach dem Oberbegriff des Anspruchs 8.
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Wälzlagerdrehverbindungen, insbesondere Drehverbindungen mit Großwälzlagern, sind in vielen technischen Anwendungsgebieten für die Funktion der jeweiligen Anlage kritische Hauptkomponenten. Ein Defekt oder Ausfall des Wälzlagers führt häufig zu einem Gesamtausfall der Anlage bis das Wälzlager ersetzt worden ist. Insbesondere in Regionen mit schlechter Infrastruktur ist ein Austausch der Wälzlager oft gar nicht möglich. Dies trifft insbesondere auf den Einsatz von Großwälzlagern zur Lagerung des Verankerungszylinders einer Offshore-Ölübergabestation zu.
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Aus
DE 26 34 776 C3 ist eine mittenfreie, vertikalachsige Wälzlagerdrehverbindung für die Lagerung von Schwenk- oder Rotationsgeräten mit mehreren Wälzkörperreihen zur Aufnahme von Axial-, Radial und Kippkräften bekannt, in der zwei mehrreihige Wälzlagerdrehverbindungen konzentrisch zueinander angeordnet sind, wobei jeweils nur eine der beiden Wälzlagerdrehverbindungen über einen aus mehreren Teilstücken bestehenden, auf dem jeweiligen Oberteil der Wälzlagerdrehverbindung aufgelegten Tragring mit dem Geräteaufbau verbunden ist. Bei dieser Wälzlagerdrehverbindung kann die Funktion der Lagerung bei einem aufgetretenen Lagerschaden ohne Austausch der beschädigten Teile und somit auch ohne Demontage von Geräteteilen durch das Umlegen der Tragringteilstücke wieder in vollem Umfang hergestellt werden. Nachteilig ist, dass zum Umlegen der Tragringteilstücke der Aufbau des Schwenk- oder Rotationsgerätes mit Hydraulikhebern angehoben werden muss.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Wälzlagerdrehverbindung und eine Offshore-Ölübergabestation mit einem drehbar gelagerten Verankerungszylinder zu schaffen, deren Funktion im Falle eines Lagerschadens besonders einfach und mit nur kurzer Ausfallzeit wiederhergestellt werden kann.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Wälzlagerdrehverbindung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und eine Offshore-Ölübergabestation mit einem drehbar gelagerten Verankerungszylinder mit den Merkmalen des Anspruchs 8.
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Hierdurch wird eine Wälzlagerdrehverbindung geschaffen, die eine untere und eine obere Anschlusskonstruktion umfasst, zwischen denen ein erstes Wälzlager und ein zweites Wälzlager konzentrisch zueinander angeordnet sind. Die beiden Wälzlager weisen jeweils mindestens zwei Wälzlagerringe und mindestens eine Reihe von zwischen den Wälzlagerringen auf Wälzlagerlaufbahnen abrollbaren Wälzkörpern auf. Die Wälzlagerringe sind jeweils einer der Anschlusskonstruktionen zugeordnet und an dieser lösbar befestigbar. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die obere Anschlusskonstruktion eine Stützfläche zur Abstützung auf einer oberen Befestigungsfläche des ersten Wälzlagers und eine Haltefläche zur Zusammenwirkung mit einer unteren Befestigungsfläche des zweiten Wälzlagers aufweist. Die obere Anschlusskonstruktion umgreift die beiden Wälzlager dabei derart, dass die Haltefläche im abgestützten Zustand der oberen Anschlusskonstruktion der unteren Befestigungsfläche des zweiten Wälzlagers gegenüberliegt.
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Durch die die Wälzlager zumindest teilweise umgreifende Ausbildung der oberen Anschlusskonstruktion mit einer Stützfläche und einer Haltefläche kann die obere Anschlusskonstruktion in einem ersten Betriebszustand abstützend am ersten Wälzlager und in einem zweiten Betriebszustand hängend am zweiten Wälzlager montiert werden. Durch die Wahl des Befestigungspunktes der oberen Anschlusskonstruktion am ersten oder am zweiten Wälzlager kann das jeweils andere Wälzlager von axialen, auf die Wälzlagerdrehverbindung wirkenden Lasten entlastet werden. Insbesondere ist eine Umlastung zwischen dem ersten und dem zweiten Wälzlager möglich, ohne dass beide Wälzlager zwischenzeitlich von der Belastung, beispielsweise durch eine Hebevorrichtung, wie einen Kran, entlastet werden müssten. Während der Umlastung durchläuft der von der axialen Belastung hervorgerufene Kraftfluss demnach mindestens eines der beiden Wälzlager. Bei einem Lagerschaden oder Verschleiß des ersten Wälzlagers kann die Funktionsfähigkeit der Anlage somit durch einen Wechsel des Befestigungspunktes wiederhergestellt werden. Die beiden Wälzlager bilden somit ein redundantes Lagersystem aus, bei dem bei bestehender Belastung eine Umlastung zwischen den Wälzlagern auf einfache Weise möglich ist.
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Die Vorteile der erfindungsgemäßen Wälzlagerdrehverbindung zeigen sich besonders bei solchen Anwendungsgebieten, bei denen hohe Lasten über große Lager übertragen werden müssen, da in einem solchen Fall eine Entlastung der Drehverbindung zur Durchführung einer Umlastung zwischen erstem und zweitem Lager vor Ort oftmals gar nicht oder nur mit großem Aufwand möglich ist. Zur Aufnahme solcher Lasten sind das erste und das zweite Wälzlager daher vorzugsweise als mindestens dreireihige Rollendrehverbindungen ausgebildet. Dreireihige Rollendrehverbindungen weisen jeweils eine Tragrollen-, eine Radialrollen- und eine Halterollenreihe von zwischen den Wälzlagerringen abrollbaren Wälzkörpern auf.
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Vorzugsweise sind die Wälzlager der Wälzlagerdrehverbindung Großwälzlager. Insbesondere können das erste und das zweite Wälzlager einen Durchmesser von mindestens 3 Metern, und bevorzugt von mindestens 10 Metern aufweisen. Die Wälzlagerringe des ersten und zweiten Wälzlagers sind vorzugsweise segmentiert ausgebildet. Vorzugsweise sind beide Wälzlager jeweils für die Übertragung der gesamten zu erwartenden Last ausgelegt.
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Im abgestützten Zustand der oberen Anschlusskonstruktion liegt die Haltefläche der unteren Befestigungsfläche des zweiten Wälzlagers bevorzugt mit einem axialen Spiel gegenüber. Durch das axiale Spiel wird eine Krafteinleitung in das zweite Wälzlager im abgestützten Zustand der oberen Anschlusskonstruktion wirksam vermieden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die obere Anschlusskonstruktion mit mindestens einem zugeordneten Ring des zweiten Wälzlagers unter Verlagerung des axialen Spiels zwischen die Stützfläche und die obere Befestigungsfläche des ersten Wälzlagers verschraubbar. Das Verschrauben ist für den Fall eines Lagerschadens des ersten Wälzlagers vorgesehen. In diesem Fall wird die obere Anschlusskonstruktion von dem ersten Wälzlager zunächst gelöst und durch das Verschrauben der oberen Anschlusskonstruktion mit mindestens einem Ring des zweiten Wälzlagers kann die obere Anschlusskonstruktion dann um das axiale Spiel angehoben werden, so dass die Haltefläche mit der unteren Befestigungsfläche des zweiten Wälzlagers in Kontakt kommt. Anschließend wird die gesamte axiale Last über die hängend montierte, obere Anschlusskonstruktion in das zweite Wälzlager eingeleitet. Die Wiederherstellung der Funktionalität der Wälzlagerdrehverbindung ist somit mit besonders einfachen Mitteln erreichbar. Das zweite Wälzlager kann auf diese Weise als redundantes Ersatzteil vormontiert vorgehalten und im Bedarfsfall eingesetzt werden. Das defekte erste Wälzlager ist vollständig entlastbar, um es vor Ort teilweise oder vollständig durch neue Bauteile zu ersetzen.
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Bis zum Einsatz des zweiten, redundant vorgehaltenen Wälzlagers können unter Umständen viele Jahre vergehen. Zur Vermeidung von Stillstandskorrosion im Wälzkontakt ist dort ein regelmäßiger Austausch des Schmierstoffes wünschenswert. Dieser Austausch kann beispielsweise über eine Mitdrehung des redundanten, zweiten Wälzlagers im unbelasteten Zustand erfolgen. In einer bevorzugten Ausführungsform sind deshalb Kopplungsmittel vorgesehen, mittels derer im abgestützten Zustand der oberen Anschlusskonstruktion zumindest ein Wälzlagerring des zweiten Wälzlagers unter Aufrechterhaltung des axialen Spiels mit der oberen Anschlusskonstruktion formschlüssig koppelbar ist. Alternativ kann ein separater Antrieb vorgesehen sein, um das zweite Wälzlager im unbelasteten Zustand zu bewegen. Der Antrieb kann beispielsweise ein Motor oder Hydraulikzylinder sein.
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In einer bevorzugten Ausführungsform hat zumindest eine Wälzkörperreihe des zweiten Lagers, die zur Aufnahme axialer Belastungen vorgesehen ist, eine Wälzlagerlaufbahn mit einer gehärteten Laufbahnplatte, die an dem zugeordneten Wälzlagerring in axialer Richtung federvorgespannt gelagert ist. Durch die Federvorspannung der Wälzlagerlaufbahnen kann die Vorspannung im Laufsystem des Wälzlagers erhöht werden, um ein Abrollen der Wälzkörper im unbelasteten Lager sicherzustellen.
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Die Aufgabe wird ferner gelöst durch eine Offshore-Ölübergabestation mit einem drehbar gelagerten Verankerungszylinder zur Verankerung am Meeresboden, der in der Ölübergabestation mit einer vorstehend beschriebenen, erfindungsgemäßen Wälzlagerdrehverbindung gelagert ist.
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Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sind der nachfolgenden Beschreibung und den Unteransprüchen zu entnehmen.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand der in den beigefügten Abbildungen dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
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Figurenliste
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- 1 zeigt schematisch ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Wälzlagerdrehverbindung in einer geschnittenen Darstellung,
- 2 zeigt schematisch eine Detaildarstellung der Wälzlagerdrehverbindung gemäß 1, bei der das zweite Wälzlager mittels eines Mitnehmerbolzens mit der oberen Anschlusskonstruktion formschlüssig gekoppelt ist,
- 3 zeigt schematisch den vorderen Querschnitt einer Offshore-Ölübergabestation mit einem mittels einer erfindungsgemäßen Wälzlagerdrehverbindung gelagerten Verankerungszylinder.
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Ausführungsformen der Erfindung
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In den verschiedenen Figuren sind gleiche Teile stets mit den gleichen Bezugszeichen versehen und werden daher in der Regel auch jeweils nur einmal benannt bzw. erwähnt.
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In 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Wälzlagerdrehverbindung 1 gezeigt. Die Wälzlagerdrehverbindung 1 umfasst eine untere Anschlusskonstruktion 2 und eine obere Anschlusskonstruktion 3. Zwischen den Anschlusskonstruktionen 2, 3 sind ein erstes Wälzlager 4 und ein zweites Wälzlager 5 konzentrisch zueinander angeordnet. Die Wälzlager 4, 5 weisen daher eine gemeinsame Drehachse A auf, die vorzugsweise im Wesentlichen vertikal angeordnet ist. Die Wälzlager 4, 5 weisen jeweils mindestens zwei Wälzlagerringe 6, 7, 8; 9, 10, 11 und mindestens eine Reihe 12, 13, 14 von zwischen den Wälzlagerringen 6, 7, 8; 9, 10, 11 auf Wälzlagerlaufbahnen 15, 16 abrollbaren Wälzkörpern auf.
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Die Wälzlagerringe 6, 7, 8; 9, 10, 11 sind jeweils einer der Anschlusskonstruktionen 2, 3 zugeordnet und an dieser lösbar befestigbar. In dem dargestellten Betriebszustand der Wälzlagerdrehverbindung 1 sind zumindest die Wälzlagerringe 6, 7, 8 des belasteten, ersten Wälzlagers 4 fest mit den zugeordneten Anschlusskonstruktionen 2, 3 verbunden. Die Befestigung an der oberen Anschlusskonstruktion 3 erfolgt vorzugsweise mittels Befestigungsschrauben 25, die durch Befestigungsbohrungen an den Wälzlagerringen 7, 8 des ersten Wälzlagers 4 und an der oberen Anschlusskonstruktion 3 hindurchgesteckt und beidseitig verschraubt sind. Die beiden jeweils zweiteilig mit einem Basisring 21 ausgebildeten, der unteren Anschlusskonstruktion 2 zugeordneten Wälzlagerringe 6, 9 sind mittels Befestigungsschrauben 26 mit der unteren Anschlusskonstruktion 2 verschraubt. Die Befestigungsschrauben 26 greifen in Befestigungsbohrungen der Wälzlagerringe 6, 9 ein, die vorzugsweise ein Innengewinde aufweisen.
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Die obere Anschlusskonstruktion 3 weist eine Stützfläche 17 zur Abstützung auf einer oberen Befestigungsfläche 19 des ersten Wälzlagers 4 auf. In 1 ist der abgestützte Zustand gezeigt, bei dem die Stützfläche 17 unmittelbar auf der oberen Befestigungsfläche 19 aufliegt und so axiale Belastungen der oberen Anschlusskonstruktion 3 in das erste Wälzlager 4 eintragbar sind. Die obere Anschlusskonstruktion 3 weist ferner eine Haltefläche 18 zur Zusammenwirkung mit einer unteren Befestigungsfläche 20 des zweiten Wälzlagers 5 auf. Die obere Anschlusskonstruktion 3 umgreift die beiden Wälzlager 4, 5 derart, dass die Haltefläche 18 im abgestützten Zustand der oberen Anschlusskonstruktion 3 der unteren Befestigungsfläche des zweiten Wälzlagers 5, vorzugsweise mit einem axialen Spiel S, gegenüberliegt.
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Die Wälzlager 4, 5 gemäß 1 sind als fünfreihige Rollendrehverbindungen ausgebildet, die jeweils zwei Tragrollenreihen 12, zwei Radialrollenreihen 13 und eine Halterollenreihe 14 aufweisen. Bei dieser mindestens dreireihigen Lagerbauart umgreifen jeweils ein Tragring 7, 10 und ein Haltering 8, 11 U-förmig einen Nasenring 6, 9, so dass neben Axialkräften auch Radialkräfte und Kippmomente aufgenommen werden können. Der Nasenring 6, 9 kann zweiteilig mit einem Basisring 21 ausgebildet sein.
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Die jeweils zwei Radialrollenreihen 13 verringern insbesondere bei großen Belastungen auftretende Ovalisierungen der Lager 4, 5. Die Wälzlager 4, 5 haben vorzugsweise einen Durchmesser von mindestens 10 Metern. Derartig große Wälzlager 4, 5 werden üblicherweise mit segmentierten Wälzlagerringen ausgebildet, in die die Wälzlagerlaufbahnen 15, 16 als gehärtete Laufbahnplatten, oder im Falle der Radialbahnen als gehärtete Laufbahndrähte, eingelegt sind.
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Zumindest eine Wälzkörperreihe 14 des zweiten Wälzlagers 5, die zur Aufnahme axialer Belastungen vorgesehen ist, wie beispielsweise die Halterollenreihe 14, kann - wie in 1 dargestellt - eine Wälzlagerlaufbahn 16 mit einer gehärteten Laufbahnplatte haben, die an dem zugeordneten Wälzlagerring 11 in axialer Richtung federvorgespannt gelagert ist. Die Federvorspannung bewirkt zusätzlich zum Eigengewicht der Bauteile eine Spannung auf das Laufsystem, wodurch eine Rotation der Wälzkörper im unbelasteten Zustand sichergestellt werden kann, wenn die Lagerringe 10, 11 bewegt werden.
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In dem in 1 gezeigten Betriebszustand der Wälzlagerdrehverbindung trägt das erste Wälzlager 4 die gesamte zwischen den Anschlusskonstruktionen 2, 3 auftretende axiale Belastung. Das axiale Spiel S zwischen der oberen Anschlusskonstruktion 3 und dem zweiten Wälzlager 5 bewirkt, dass das zweite Wälzlager 5 vollständig von auf die Anschlusskonstruktionen 2, 3 wirkenden Belastungen entlastet ist.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die obere Anschlusskonstruktion 3 mit den Wälzlagerringen 10, 11 des zweiten Wälzlagers 5 unter Verlagerung des axialen Spiels S zwischen die Stützfläche 17 und die obere Befestigungsfläche 19 des ersten Wälzlagers 4 verschraubbar. Hierfür sind im Bereich der Haltefläche 18 Durchgangsbohrungen 23 vorgesehen, die gegenüber Befestigungsbohrungen 24 in den Wälzlagerringen 10, 11 ausrichtbar sind, so dass die obere Anschlusskonstruktion 3 an den Wälzlagerringen 10, 11 durch Einbringen von Befestigungsschrauben fixierbar ist.
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In 2 ist eine Detaildarstellung der Wälzlagerdrehverbindung 1 gemäß 1 gezeigt, die den Bereich der sich mit einem axialen Spiel S gegenüberliegenden Haltefläche 18 und der unteren Befestigungsfläche 20 zeigt. Im Unterschied zu 1 ist in die Durchgangsbohrung 23 ein Kopplungsmittel 22 in Form eines Mitnehmerbolzens eingesetzt, das die Wälzlagerringe 10, 11 des zweiten Wälzlagers 5 unter Aufrechterhaltung des axialen Spiels S mit der oberen Anschlusskonstruktion 3 formschlüssig koppelt. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Mitnehmerbolzen in ein Innengewinde der Durchgangsbohrung 23 eingeschraubt und weist ein radiales Spiel gegenüber der Wandung der Befestigungsbohrung 24 auf. Alternativ oder zusätzlich kann ein Schraubeingriff des Mitnehmerbolzens auch im Bereich der Befestigungsbohrung 24 erfolgen.
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Im Folgenden wird die Montage der Wälzlagerdrehverbindung 1 gemäß 1 und 2 beschrieben:
- Zunächst werden die untere Anschlusskonstruktion 2 und die obere Anschlusskonstruktion 3 bereitgestellt und die beiden Wälzlager 4, 5, vorzugsweise segmentweise, zwischen den beiden Anschlusskonstruktionen 2, 3 positioniert. Daraufhin wird das erste Wälzlager 4 mit der oberen Anschlusskonstruktion 3 und der unteren Anschlusskonstruktion 2 und das zweite Wälzlager 5 nur einseitig mit der unteren Anschlusskonstruktion 2 verschraubt. Optional kann die obere Anschlusskonstruktion 3 mit dem zweiten Wälzlager 5 über Kopplungselemente 22, wie beispielsweise Mitnehmerbolzen, formschlüssig gekoppelt werden. Anschließend kann die Wälzlagerdrehverbindung 1 in Betrieb genommen werden.
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Im Falle eines Defektes des ersten Wälzlagers 4 kann wie folgt vorgegangen werden:
- Zunächst werden die gegebenenfalls vorhandenen Kopplungselemente 22 demontiert und in die Befestigungsbohrungen 24 Befestigungsschrauben eingesetzt. Anschließend werden die Befestigungsschrauben 25, die das erste Wälzlager 4 an der oberen Anschlusskonstruktion 3 fixieren, gelöst und entfernt. Die Befestigungsschrauben in den Befestigungsbohrungen 24 des zweiten Wälzlagers 5 werden, vorzugsweise gleichmäßig, angezogen. Dabei wird das axiale Spiel S zwischen der Haltefläche 18 und der unteren Befestigungsfläche 20 aufgehoben und die obere Anschlusskonstruktion 3 angehoben. Das axiale Spiel S verlagert sich somit zwischen die Stützfläche 17 und die obere Befestigungsfläche 19 des ersten Wälzlagers 4. Nach dem Anziehen der Befestigungsschrauben ist das zweite Wälzlager 5 einsatzbereit und das erste Wälzlager 4 außer Betrieb gesetzt. Das erste Wälzlager 4 bleibt nachfolgend außer Betrieb und kann gegebenenfalls repariert oder demontiert werden.
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Gemäß einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel kann mindestens ein Distanzelement vorgesehen sein, das zwischen den Tragring und den Haltering des zweiten Wälzlagers eingelegt ist. Das Distanzelement hat vorzugsweise im Wesentlichen die axiale Abmessung des axialen Spiels S. Bei eingelegtem Distanzelement sind der Tragring und der Haltering im Bereich der Haltefläche an der oberen Anschlusskonstruktion, vorzugsweise mittels Befestigungsschrauben, lösbar befestigt. Durch die dann spielfreie Befestigung der Wälzlagerringe des axial unbelasteten, zweiten Wälzlagers an der oberen Anschlusskonstruktion können dessen Radialrollen vorteilhaft zur Aufnahme von Lasten genutzt werden, um radialen Verformungen der Lagerringe entgegen zu wirken.
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Auch wenn auf jeweils eine der beiden Radialrollenreihen in beiden Lagern gemäß 1 verzichtet wird, können die verbleibenden, einzelnen Radialrollenreihen beider Lager zusammenwirken zur Aufnahme von radialen Belastungen in beiden Richtungen. Das Distanzelement zwischen Tragring und Haltering hat die Funktion, die U-förmige Einfassung des Nasenrings zu erweitern und so ein axiales Spiel im Bereich der Tragrollen- und der Halterollenreihe des zweiten Wälzlagers bereitzustellen. Das zweite Wälzlager kann so zur Aufnahme radialer Lasten beitragen, während es von axialen Belastungen entlastet bleibt.
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Im Übrigen gelten die Ausführungen zum ersten Ausführungsbeispiel für das zweite, nicht dargestellte Ausführungsbeispiel entsprechend.
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3 zeigt eine Offshore-Ölübergabestation 100 mit einem drehbar gelagerten Verankerungszylinder 110. Der Verankerungszylinder (engl.: turret) 110 ist über Verankerungen (engl.: morring lines) 111 am Meeresboden B verankert. Durch den Verankerungszylinder können Steigleitungen (engl.: riser)112 vom Meeresboden an Bord der Ölübergabestation 100 geführt werden. Der Verankerungszylinder 110 ist in der Ölübergabestation 100 mit einer Wälzlagerdrehverbindung 1 gemäß der vorstehenden Beschreibung gelagert.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Wälzlagerdrehverbindung
- 2
- untere Anschlusskonstruktion
- 3
- obere Anschlusskonstruktion
- 4
- erstes Wälzlager
- 5
- zweites Wälzlager
- 6, 7, 8, 9
- Wälzlagerring
- 10
- Wälzlagerring, Tragring
- 11
- Wälzlagerring, Haltering
- 12
- Wälzkörperreihe, Tragrollenreihe
- 13
- Wälzkörperreihe, Radialrollenreihe
- 14
- Wälzkörperreihe, Halterollenreihe
- 15, 16
- Wälzlagerlaufbahn
- 17
- Stützfläche
- 18
- Haltefläche
- 19
- obere Befestigungsfläche
- 20
- untere Befestigungsfläche
- 21
- Basisring
- 22
- Kopplungsmittel
- 23
- Durchgangsbohrung
- 24
- Befestigungsbohrung
- 25, 26
- Befestigungsschraube
- 100
- Ölübergabestation
- 110
- Verankerungszylinder
- 111
- Verankerung
- 112
- Steigleitung
- A
- Drehachse
- B
- Meeresboden
- S
- axiales Spiel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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