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Die Erfindung betrifft eine Pumpeneinrichtung für ein Bremssystem eines Kraftfahrzeugs, mit einem Gehäuse, mit einem in dem Gehäuse längsverschieblich gelagerten Druckkolben, der in dem Gehäuse einen Druckraum zur Erzeugung eines Hydraulikdrucks begrenzt, mit einer dem Druckkolben zugeordneten Rückstellfeder, mit einem Rückschlagventil, das dem Druckraum von einem Druckanschluss trennt und die Trennung nur dann aufhebt, wenn ein Hydraulikdruck in dem Druckraum größer ist als in dem Druckanschluss, und mit einem Elektromagnetaktuator, der einen Magnetanker und eine elektrisch bestrombare Magnetspule aufweist, wobei der Magnetanker an dem Druckkolben angeordnet ist und die Magnetspule in und/oder an dem Gehäuse.
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Weiterhin betrifft die Erfindung ein Bremssystem mit zumindest einem wenigstens eine hydraulisch betätigbare Radbremse aufweisenden Bremskreis, sowie mit zumindest einer Pumpeneinrichtung zur Erzeugung eines Hydraulikdrucks in dem Bremskreis.
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Stand der Technik
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Pumpeneinrichtungen und Bremssysteme der eingangs genannten Art sind aus dem Stand der Technik bekannt. Um eine Betätigung hydraulischer Radbremsen unabhängig von einer Bremspedalbetätigung oder abhängig von einer Bremspedalbetätigung, jedoch bei unterbrochener hydraulischer oder mechanischer Verbindung von Bremspedal zu Radbremse, eine Druckbeaufschlagung einer Radbremse zu ermöglichen, ist es bekannt, in einem Bremskreis eine ansteuerbare, insbesondere elektrisch ansteuerbare, Pumpeneinrichtung vorzusehen. Mithilfe eines oszillatorisch hin und her bewegten Kolbens wird in einem Druckraum ein Hydraulikdruck erzeugt und dem Bremssystem oder Bremskreis zur Verfügung gestellt. Eine entsprechende Pumpeneinrichtung ist beispielsweise aus der Offenlegungsschrift
DE 10 2014 204 157 A1 bekannt. Dort wird der Pumpenkolben durch einen Elektromagnetaktuator entgegen der Kraft einer Rückstellfeder angetrieben, um eine Pumpenbewegung beziehungsweise ein Pumpenvorgang durchzuführen. Ein Rückschlagventil verhindert dabei, dass Hydraulikmedium aus dem Druckanschluss zurück in den Druckraum fließen kann, indem es automatisch die Verbindung zwischen Druckraum und Druckanschluss verschließt, wenn der Druck im Druckanschluss höher ist als im Druckraum. Dadurch ist ein sicheres Ansaugen und Austreiben von angesaugtem Hydraulikmedium gewährleistet.
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Offenbarung der Erfindung
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Die erfindungsgemäße Pumpeneinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 hat den Vorteil, dass bei reduziertem Bauraumbedarf die erfindungsgemäße Pumpeneinrichtung eine einfache Montage sowie eine individuelle Bereitstellung eines gewünschten Hydraulikdrucks gewährleistet werden.
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Die erfindungsgemäße Pumpeneinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 zeichnet sich dadurch aus, dass der Druckkolben einen axialen Durchgangskanal aufweist, der einendig in den Druckraum mündet und anderendig dem Rückschlagventil zugeordnet oder zugewandt ist. Das Hydraulikmedium, das sich in dem Druckraum befindet und durch eine Druckkolbenbewegung mit einem Druck beaufschlagt wird, wird damit durch den Druckkolben hindurch zu dem Rückschlagventil und damit zu dem Druckanschluss gefördert. Damit wird der Druckkolben entgegen der Strömungsrichtung des druckbeaufschlagten Hydraulikmediums aus der Pumpeneinrichtung herausgefördert. Durch den Durchgangskanal in dem Druckkolben wird dadurch eine besonders kompakte Ausbildung der Pumpeneinrichtung ermöglicht. Insbesondere erlaubt die vorteilhafte Ausbildung, dass die Pumpeneinrichtung insgesamt als Einsteckeinrichtung ausgebildet ist, die einfach in einer Aufnahme eines Hydraulikblocks zur Montage einsteckbar ist, sodass sich eine besonders einfache Montage durch die insgesamt vormontierte oder vormontierbare Pumpeneinrichtung ergibt.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist der Druckkolben eine dem Druckraum zugeordnete erste Stirnseite und eine dem Rückschlagventil zugeordnete zweite Stirnseite auf, wobei eine Querschnittsfläche der ersten Stirnseite größer ist als eine Querschnittsfläche der zweiten Stirnseite. Insbesondere ist die Gesamtquerschnittsfläche der ersten Stirnseite größer als die Gesamtquerschnittsfläche der zweiten Stirnseite. Dadurch ergibt sich, dass durch die Bewegung des Druckkolbens in dem Druckraum das durch Bewegung verringerte Volumen des Druckraums größer ist als das durch die Bewegung des Druckkolbens gegebenenfalls freigegebene Volumen an dem dem Rückschlagventil zugeordneten Ende des Druckkolbens. Dadurch sind die Erzeugung des gewünschten Hydraulikdrucks sowie die Förderung des Hydraulikmediums in die gewünschte Richtung sicher gewährleistet.
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Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass die Rückstellfeder zwischen der ersten Stirnseite und einer geschlossenen Stirnfläche des Gehäuses, die den Druckraum begrenzt, vorgespannt gehalten ist. Damit liegt die Rückstellfeder insgesamt in dem Druckraum, der durch das Gehäuse, die erste Stirnseite des Druckkolbens und die geschlossene Stirnfläche des Gehäuses begrenzt wird. Durch die Verlagerung des Druckkolbens wird das Volumen des Druckraums verändert und dadurch der gewünschte Hydraulikdruck gewährleistet. Durch die Anordnung der Rückstellfeder in dem Druckraum ist eine bauraumoptimierte Ausbildung geboten, wobei die Rückstellfeder außerdem innerhalb des Druckraums sicher vor äußeren Einflüssen ist und dadurch eine hohe Dauerbelastbarkeit und Funktionalität der Pumpeneinrichtung gewährleistet.
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Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass der Druckkolben ein Einlassventil aufweist, um einen Sauganschluss mit dem Druckraum zu verbinden, wobei das Einlassventil durch eine den Druckkanal mitbildende und in dem Druckkolben längsverschieblich gelagerte Ventilhülse ausgebildet ist. In dem Druckkolben, der relativ zu dem Gehäuse längsverschieblich verlagerbar ist, ist somit eine Ventilhülse angeordnet, die selbst längsverschieblich relativ zu dem Druckkolben verlagerbar ist, um den Sauganschluss mit dem Druckraum zu verbinden oder von diesem zu trennen. Durch die integrierte Ausbildung der Ventilhülse in den Druckkolben sowie durch das Mitbilden des Druckkanals durch die Ventilhülse wird eine besonders kompakte Ausführung der Pumpeneinrichtung geboten. Darüber hinaus ist dadurch das Einlassventil vorteilhaft und montagetechnisch einfach in die Pumpeneinrichtung integriert. Vorzugsweise liegt die Rückstellfeder radial beabstandet zu der Ventilhülse, sodass diese nicht mit der Rückstellfeder zusammenwirkt und unabhängig von dem Druckkolben beziehungsweise der Rückstellfederkraft verlagerbar ist.
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Weiterhin weist bevorzugt der Druckkolben in seiner Mantelwand zumindest eine dem Sauganschluss zugeordnete Radialöffnung auf, die in jeder Schiebestellung des Druckkolbens hydraulisch mit dem Sauganschluss verbunden ist. Dadurch ist sichergestellt, dass der Sauganschluss stets durch den Druckkolben hindurch mit der Ventilhülse beziehungsweise mit dem Einlassventil hydraulisch verbunden ist.
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Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass die Ventilhülse in ihrer Mantelwand zumindest einen Axialkanal aufweist, der in einer ersten Schiebestellung der Ventilhülse in dem Druckkolben die Radialöffnung des Druckkolbens mit dem Druckraum verbindet und in einer zweiten Schiebestellung von dem Druckraum trennt. Der Sauganschluss ist somit in der ersten Schiebestellung der Ventilhülse mit dem Druckraum durch den Druckkolben beziehungsweise die Radialöffnung des Druckkolbens hindurch und durch den Axialkanal mit dem Druckraum verbunden. Wird die Ventilhülse in die zweite Schiebestellung verlagert, so wird diese Verbindung insbesondere durch das Verschließen des Axialkanals mittels der Ventilhülse unterbrochen. Dadurch ist eine einfache und sichere Betätigung des Einlassventils gewährleistet.
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Besonders bevorzugt weist die Ventilhülse in ihrem dem Druckraum zugewandten Ende einen ringförmigen Dichtsitz auf, der in der zweiten Schiebestellung den Axialkanal verschließend an dem Druckkolben anliegt und in der zweiten Schiebestellung beabstandet zu dem Druckkolben liegt. Der Axialkanal ist somit durch den Dichtsitz der Ventilhülse verschließbar. Gleichzeitig definiert der Dichtsitz die maximale Eindringtiefe der Ventilhülse in dem Druckkolben, wodurch eine einfache Montage sowie eine sichere Funktion des Einlassventils gewährleistet sind.
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Bevorzugt ist der Axialkanal als nutförmige Vertiefung in einer Außenseite der Mantelwand der Ventilhülse ausgebildet. Durch die nutförmige Vertiefung ist ein randoffener Axialkanal geboten, der im Vergleich zu einem umfangsseitig vollständig geschlossenen Axialkanal kostengünstig realisierbar ist. Umfangsseitig wird der Axialkanal durch die nutförmige Vertiefung der Ventilhülse einerseits und die Innenwand des Druckkolbens andererseits gebildet, sodass ein vorteilhaftes Zusammenwirken zwischen Ventilhülse und Druckkolben sowie ein einfaches Verschließen des Axialkanals, insbesondere mithilfe des zuvor bereits beschriebenen Dichtsitzes ermöglicht ist.
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Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass der Axialkanal als Umfangsnut in der Außenseite der Mantelwand der Ventilhülse ausgebildet ist. Damit erstreckt sich der Axialkanal über den gesamten Umfang der Ventilhülse und ist insoweit ringförmig ausgebildet. Dadurch ist zum einen ein hoher Volumenstrom gewährleistet und andererseits ein Verstopfen des Axialkanals auch bei Vorhandensein von Schmutz oder Störpartikeln sicher verhindert.
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Vorzugsweise ist der Magnetanker auf den Druckkolben axial aufgeschoben. Dadurch ist eine einfache Anordnung des Magnetankers an dem Druckkolben gewährleistet.
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Besonders bevorzugt ist der Magnetanker mit dem Druckkolben in axialer Richtung formschlüssig, insbesondere durch plastische Verformung, vorzugsweise durch zumindest eine Verstimmung, verbunden. Durch die formschlüssige Verbindung ist sichergestellt, dass der Magnetanker stets mit dem Druckkolben mitbewegt wird, sodass ein Zusammenwirken von Elektromagnetaktuator, Druckkolben und Rückstellfeder stets gewährleistet ist.
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Besonders bevorzugt ist das Gehäuse als Einsteckgehäuse zum Einstecken in einen Hydraulikblock des Bremssystems ausgebildet und weist mindestens einen Radialvorsprung an seiner Außenseite auf, um eine axiale Sicherung des Gehäuses in oder an dem Hydraulikblock, insbesondere durch plastische Verformung des Hydraulikblocks, zu gewährleisten. Durch die Ausbildung als Einsteckgehäuse ist eine einfache Montage der Pumpeneinrichtung an dem Hydraulikblock des Bremssystems gewährleistet. Das Einsteckgehäuse zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass es, abgesehen von dem Radialvorsprung, in Einsteckrichtung einen abnehmenden Durchmesser beziehungsweise abnehmende/verringernde oder gleichbleibende Querschnittsfläche aufweist, um Hinterschneidungen und/oder Leerräume in dem Gehäuse zu vermeiden. Dadurch ist eine sichere formschlüssige vorteilhafte Anordnung des Gehäuses beziehungsweise der Pumpeneinrichtung in dem Hydraulikblock geboten. Durch den Radialvorsprung wird beispielsweise die Eindringtiefe des Einsteckgehäuses in den Hydraulikblock begrenzt. Weiterhin dient der Radialvorsprung beispielsweise dazu, durch das plastische Verformen des Hydraulikblocks das Einsteckgehäuse und damit die Pumpeneinrichtung an dem Hydraulikblock sicher arretieren zu können, sodass auch ein ungewolltes Lösen der Pumpeneinrichtung von dem Hydraulikblock sicher verhindert ist.
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Besonders bevorzugt ist das Gehäuse mehrteilig ausgebildet und weist ein erstes Gehäuseteil zur Aufnahme und Lagerung des Druckkolbens und des Rückschlagventils auf, sowie ein zweites Gehäuseteil zum Bilden des Druckraums und insbesondere zur verschieblichen Lagerung des Magnetankers, wobei die Gehäuseteile fest miteinander verbunden sind. Durch die mehrteilige Ausbildung des Gehäuses ist eine sichere und einfache Vormontage der Pumpeneinrichtung vor der Anordnung in oder an dem Hydraulikblock des Bremssystems gewährleistet. Durch die bevorzugte Ausbildung zur Lagerung des Magnetankers ist außerdem eine sichere Führung des Magnetankers in dem Gehäuse der Pumpeneinrichtung gewährleistet. Durch die feste Verbindung der Gehäuseteile miteinander ist eine vorteilhafte Vormontage ermöglicht.
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Vorzugsweise sind die Gehäuseteile durch plastische Verformung, insbesondere durch Verstemmung, miteinander dauerhaft verbunden. Dadurch ist ein ungewolltes Lösen sicher verhindert und eine Verbindung der Gehäuseteile miteinander dauerhaft sicher gewährleistet. Insbesondere ist durch die formschlüssige Verbindung eine besonders robuste Verbindung geboten, die auch bei hohen Hydraulikdrücken dauerhaft gewährleistet ist.
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Das erfindungsgemäße Bremssystem mit den Merkmalen des Anspruchs 15 zeichnet sich durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Pumpeneinrichtung aus. Es ergeben sich hierdurch die bereits genannten Vorteile. Insbesondere weist das Bremssystem einen Hydraulikblock auf, der eine oder mehrere Aufnahmevertiefungen zur Aufnahme jeweils einer erfindungsgemäßen Pumpeneinrichtung aufweist. Insbesondere sind die Aufnahmevertiefungen als Einsteckaufnahmen ausgebildet, sodass die jeweilige Pumpeneinrichtung einfach in die jeweilige Aufnahme eingesteckt und dort insbesondere durch eine plastische Verformung des Hydraulikblocks an dem Hydraulikblock gesichert werden kann beziehungsweise gesichert ist.
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Weitere Vorteile und bevorzugte Merkmale und Merkmalskombinationen ergeben sich insbesondere aus dem zuvor Beschriebenen sowie aus den Ansprüchen. Im Folgenden soll die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert werden. Dazu zeigen
- 1 ein vorteilhaftes Bremssystem für ein Kraftfahrzeug in einer vereinfachten Schnittdarstellung in einem ersten Betriebszustand und
- 2 eine Pumpeneinrichtung des Bremssystems in einer vereinfachten Längsschnittdarstellung in einem zweiten Betriebszustand.
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1 zeigt in einer vereinfachten Längsschnittdarstellung einen Teil eines vorteilhaften Bremssystems 1 für ein hier nicht näher dargestelltes Kraftfahrzeug. Das Bremssystem 1 weist einen Hydraulikblock 2 auf. In dem Hydraulikblock 2 werden Druckkanäle und Saugkanäle des Bremssystems für Hydraulikmedium, insbesondere Bremsflüssigkeit, zusammengeführt. So weist der in 1 gezeigte Abschnitt des Hydraulikblocks 2 einen Druckanschluss 3 auf, von dem zwei Druckkanäle 4 abzweigen und beispielsweise zu jeweils einer Reibbremse unterschiedlicher Bremskreise oder eines gemeinsamen Bremskreises führen. Weiterhin zeigt der vorliegende Abschnitt des Hydraulikblocks 2 einen Sauganschluss 5, in welchen zwei Saugkanäle 6 münden, die insbesondere mit einem Tank zur Bereitstellung und Aufbewahrung des Hydraulikmediums und/oder mit einem Hauptbremszylinder des Bremssystems 1 verbunden sind.
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Die Druckkanäle 4 und Saugkanäle 6 münden in eine Aufnahmevertiefung 7 des Hydraulikblocks 2, die zylinderförmig ausgebildet ist, wobei ein Durchmesser der Aufnahmevertiefung 7 ausgehend von ihrem Boden 8 in Richtung einer freien Zugangsöffnung nur zunimmt, nicht jedoch abnimmt, abgesehen von eventuell vorhandenen plastischen Verformungen, die nachträglich entstanden sind.
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In die Aufnahmevertiefung 7 ist eine Pumpeneinrichtung 9 eingesetzt, mittels welcher Hydraulikmedium von dem Sauganschluss 5 zu dem Druckanschluss 3 förderbar ist, wobei die Pumpeneinrichtung 9 selbst den Sauganschluss 5 von dem Druckanschluss 3 trennt.
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Die Pumpeneinrichtung 9 weist dazu ein Gehäuse 10 auf, das als Einsteckgehäuse ausgebildet ist. Ein Außendurchmesser des Einsteckgehäuses 10 entspricht dabei zumindest im Wesentlichen dem Innendurchmesser der Aufnahmevertiefung 7, sodass das Gehäuse 10 formschlüssig zumindest im Wesentlichen spielfrei in die Aufnahmevertiefung 7, die insoweit als Einsteck-Aufnahmevertiefung ausgebildet ist, eingesteckt ist, wie in 1 gezeigt. Insbesondere ist der Außenumfang des Gehäuses 10 geringfügig größer als der Innendurchmesser der Aufnahmevertiefung 7, sodass eine Presspassung zwischen Gehäuse 10 und Hydraulikblock 2 im eingesteckten Zustand vorliegt, durch welche der Druckanschluss 3 oder die Druckseite von dem Sauganschluss 5 beziehungsweise der Saugseite sicher getrennt ist.
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In dem Gehäuse 10 der Pumpeneinrichtung 9 ist ein Pumpenkolben 11 längsverschieblich gelagert. Dazu ist das Gehäuse 10 hülsenförmig ausgebildet mit einer becherförmigen Aufnahme 12 für den Druckkolben 11. Im Boden der becherförmigen Aufnahme 12 weist das Gehäuse 10 eine Auslassöffnung 13 auf, welcher ein Auslassventil 14 in Form eines Rückschlagventils 15 zugeordnet ist. Das Rückschlagventil 15 weist ein kugelförmiges Ventilelement 16 auf, das mit einem von dem Druckkolben 11 abgewandten Seite des Gehäuses 10 ausgebildeten Dichtsitz 17 zum dichten Verschließen der Auslassöffnung 13 zusammenwirkt. Durch eine hier nur angedeutete Rückstellfeder 18 wird das Ventilelement 16 in den Ventilsitz 17 gedrängt, sodass im Normalzustand die Auslassöffnung 13, die in den Druckanschluss 3 mündet, geschlossen ist.
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Der Druckkolben 11 weist einen Durchgangskanal 19 auf, der sich axial durch den Druckkolben 11 hindurch erstreckt, sodass der Druckkanal 19 einem Ende dem Auslassventil 14 gegenüberliegt. Das andere Ende des Druckkanals 19 ist einem Druckraum 20 zugewandt, welcher durch den Druckkolben 11 und das Gehäuse 10 begrenzt ist. An seinem Druckraum 20 zugewandten Ende trägt der Druckkolben 11 einen Magnetanker 21, der dazu ausgebildet ist, mit einer außen an dem Gehäuse 10 angeordneten Magnetspule 22 zusammen zu wirken. Der Magnetanker 21 ist dabei längsverschieblich in dem Gehäuse 10 geführt.
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In dem Druckraum 20 ist außerdem eine Rückstellfeder 23 angeordnet, die zwischen dem Druckkolben 11 und dem Gehäuse 10 vorgespannt gehalten ist. Dabei weist der Druckkolben 11 eine dem Druckraum 20 zugewandte erste Stirnseite 24 auf, die einer geschlossenen Stirnfläche 25 des Gehäuses 10 gegenüberliegt, sodass die Rückstellfeder 23 zwischen der ersten Stirnseite 24 und der Stirnfläche 25 vorgespannt gehalten ist. Dabei wird die Stirnseite 24 in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel durch den Magnetanker 21 mitgebildet. Der Magnetanker 21 ist formschlüssig mit dem Druckkolben 11 verbunden, sodass Druckkolben 11 und Magnetanker 21 stets miteinander mitbewegt werden. Für die formschlüssige Verbindung ist vorliegend vorgesehen, dass der Magnetanker durch eine Verstemmung 26, die in eine Radialvertiefung 27 des Kolbens 11 eingreift, verbunden ist. Der Magnetanker 21 bildet somit einen Teil des Druckkolbens 11 aus.
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Der Durchgangskanal 19 des Druckkolbens 11 wird durch eine Stufenbohrung gebildet, wobei in einem dem Druckraum 20 zugewandten Abschnitt der Stufenbohrung eine Ventilhülse 28 längsverschieblich gelagert ist. Die Ventilhülse 28 ragt mit einem freien, dem Druckraum 20 zugewandten Ende aus dem Grundkörper des Kolbens 11 axial heraus und weist an diesem Ende einen Dichtsitz 29 auf. In ihrer Mantelwand weist die Ventilhülse 28 an ihrer Außenseite einen Axialkanal 30 in Form einer Umfangsnut auf, die sich über den gesamten Umfang der Ventilhülse 28 erstreckt. Die Umfangsnut 30 ist dabei derart ausgebildet, dass unabhängig von ihrer Schiebestellung die Umfangsnut 30 stets mit einer in den Druckkolben 11 ausgebildeten Radialöffnung 31 in hydraulischer Verbindung steht. Die Radialöffnung 31 des Druckkolbens 11 ist dabei derart ausgebildet, dass sie unabhängig von der Schiebestellung des Druckkolbens 11 stets in hydraulischer Verbindung mit dem Sauganschluss 5 steht.
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In der in 1 gezeigten Schiebestellung der Ventilhülse 28 liegt der Dichtsitz 29 axial an dem Druckkolben 11 derart an, dass der Axialkanal 30, der zwischen der Innenwand des Druckkolbens 11 und der Außenwand der Ventilhülse 28 verläuft, verschlossen ist. Damit ist die hydraulische Verbindung von dem Sauganschluss 5 zu dem Druckraum 20 unterbrochen.
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Ausgehend von dem oben beschriebenen Zustand ergibt sich nun folgende Funktion. Wird die Magnetspule 22 mit elektrischem Strom beaufschlagt, oder einer elektrischen Spannung, so wird ein elektrisches Magnetfeld erzeugt, das mit dem Magnetanker 21 zusammenwirkt und diesen derart anzieht, dass die Rückstellfeder 23 weiter komprimiert beziehungsweise gespannt wird. Durch das Anziehen des Magnetankers 21 wird der Druckkolben 11 in Richtung des Druckraums 20 geschoben, wodurch der Druckraum 20 verkleinert wird. Durch den bei der Hubbewegung des Druckkolbens 11 entstehenden Innendruck im Druckraum 20 wird gewährleistet, dass die Ventilhülse 28 axial gegen den Druckkolben 11 gepresst wird und damit den Axialkanal 30 verschließt. Der dadurch auf das in dem Druckraum 20 befindliche Hydraulikmedium ausgeübte Druck sorgt dafür, dass das Hydraulikmedium durch den Durchgangskanal 19, der von der Ventilhülse 28 mitgebildet wird, zu dem Auslassventil 13 gelangt. Ist der Druck dabei höher, als der Druck in dem Druckanschluss 3 sowie der Rückstellkraft der optionalen Rückstellfeder 18, so wird das Ventilelement 16 von der in 1 gezeigten Geschlossenstellung in eine die Auslassöffnung 13 freigebende Offenstellung verlagert und das Hydraulikmedium strömt in den Druckanschluss 3 und damit in die Druckkanäle 4.
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Wird die Bestromung der Magnetspule 22 beendet, so drückt die Rückstellfeder 23 den Druckkolben 11 zurück in seine Ausgangsstellung. 2 zeigt hierzu in einer vereinfachten Längsschnittdarstellung erneut die Pumpeneinrichtung 9, dies jedoch in einem zweiten Betätigungszustand, in welchem das durch Ventilhülse 28 und Druckkolben 11 gebildete Einlassventil geöffnet ist. Durch das Zurückschiebend des Druckkolbens 11 wird der Abstand zwischen Ventilhülse 28 und Druckkolben 11 an dem Dichtsitz 29 vergrößert, sodass nunmehr Hydraulikmedium aus dem Sauganschluss 5 in den Druckraum 20 einströmt, wie durch Pfeile in 2 gezeigt. Dadurch, dass bei der Rückbewegung des Druckkolbens 11 der Druckraum 20 wieder vergrößert wird, entsteht ein Unterdruck, durch welchen die Ventilhülse 28 von dem Druckkolben 11 derart weggezogen wird, dass sich die Dichtfläche 28 von dem Druckkolben 11 löst und dadurch das Einlassventil öffnet, in Folge dessen strömt Hydraulikmedium von dem Sauganschluss 5 in den Druckraum 20.
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Die Rückstellfeder ist an dieser Stelle jedoch nur optional vorhanden. Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel wird das Ventilelement 14 allein durch den statischen Druck in dem Druckanschluss 3 gegen den Ventilsitz 17 dichtend gepresst.
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Für eine einfache Montage des Bremssystems 1 und insbesondere der Pumpeneinrichtung 9 weist das Gehäuse 10 der Pumpeneinrichtung 9 an seiner Außenwand zumindest einen Radialvorsprung 34 auf. Nachdem das Gehäuse 10, insbesondere die vormontierte Pumpeneinrichtung 9 mit dem Gehäuse 10 in die Aufnahmevertiefung 7 eingesteckt ist, wie in 1 gezeigt, wird der Hydraulikblock 2 plastisch verformt, insbesondere durch Verstemmen, im Bereich des Radialvorsprungs 34, sodass der Radialvorsprung 34 von dem Material des Hydraulikblocks 2 hintergriffen wird, wie durch eine Verstemmung 32 in 1 gezeigt. Dadurch ist die Pumpeneinrichtung 9 sicher und dauerhaft an dem Hydraulikblock 2 insbesondere auch dichtend gehalten.
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Des Weiteren weist zur einfachen Montage das Gehäuse 10 mehrere Teile auf. Gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist das Gehäuse 10 zweiteilig ausgebildet, wobei ein erstes Gehäuseteil 10_1 das bereits genannte Einsteckgehäuse bildet, das in die Aufnahmevertiefung 7 eingesteckt wird. Ein zweites Gehäuseteil 10_2 ist an der von der Auslassöffnung 13 abgewandten Ende der Gehäuseteils 10_1 an dem Gehäuseteil 10_1 befestigt. Dazu ist das becherförmige Gehäuseteil 10_2 in das Gehäuseteil 10_1 eingesteckt und insbesondere durch eine plastische Verformung, wie in 1 durch eine Verstemmung 33 des Gehäuseteils 10_1 gezeigt, formschlüssig dauerhaft mit dem Gehäuseteil 10_1 verbunden. Dabei bildet das Gehäuseteil 10_2 zusammen mit dem Druckkolben 11 den Druckraum 20 aus und dient außerdem zur längsverschieblichen Lagerung des Magnetankers 21 und damit des Druckkolbens 11 in dem Gehäuse 10.
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Insbesondere ist die Ventilhülse 28 leichtgängig mit geringer Leckage in dem Druckkolben 11 verschiebbar gelagert und weist durch ihre Hülsenform eine Durchströmungsöffnung auf, die sich in Längserstreckung der Ventilhülse 28 erstreckt, und den Durchgangskanal 19 mitbildet. Vorzugsweise ist nicht nur der Magnetanker 21 aus einem magnetisch leitfähigen Material gefertigt, sondern auch der Druckkolben 11 insgesamt, um die Wirkung des Elektromagnetaktuators zu verbessern. Die Ventilsitze an der Auslassöffnung 13 und der zwischen Ventilhülse 28 und Druckkolben 11 ausbildbaren Einlassöffnung sind bevorzugt aus Kunststoff gefertigt, um im geschlossenen Zustand eine hohe Dichtwirkung durch eine zumindest bereichsweise elastische Verformung zu erzielen. Eine magnetische Trennung von Magnetanker 29 und Polfläche der Magnetspule kann durch eine dünne Wandstärke im Gehäuse 10 dargestellt sein. Die Kontur des Druckkolbens 11 ist derart vorzugsweise gestaltet, dass die Kraft auf den Druckkolben 11 über seinen gesamten Hub zumindest im Wesentlichen gleich beziehungsweise konstant bleibt.
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Durch die vorteilhafte Ausbildung der Pumpeneinrichtung 9 als Einsteck- oder Einsetzmodul beziehungsweise in Patronenform ist eine einfache Montage der Pumpeneinrichtung 9 in/an dem Hydraulikkörper 2 gewährleistet. Vorzugsweise weist der Hydraulikkörper 2 mehrere Aufnahmevertiefungen 2 auf, in welche jeweils eine entsprechend ausgebildete Pumpeneinrichtung 9 einsteckbar ist. Hierdurch ist eine einfache Montage des Bremssystems 1 insgesamt gewährleistet. Besonders bevorzugt wird die Pumpeneinrichtung als Vormontagegruppe noch ohne Magnetspule gefertigt, sodass ein einfaches Einstecken und Arretieren der Pumpeneinrichtung 9 an dem Hydraulikdruck 2 gewährleistet ist. Die Magnetspule 22 wird dann anschließend montiert. Dadurch, dass der Magnetanker 29 selbst von dem Hydraulikmedium durchströmt wird, ergibt sich eine vorteilhafte Kühlung des Elektromagnetaktuators.
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Dadurch, dass die Pumpeneinrichtung 9 einzeln elektromagnetisch betätigbar ist, ergibt sich eine bauraumsparende Ausbildung der Pumpeneinrichtung sowie eine individuelle Ansteuerung mehrerer gegebenenfalls vorhandener Pumpeneinrichtung 9. Darüber hinaus kann auf bewegte Abdichtungen nach außen verzichtet werden, ohne dass dadurch eine Gefahr von Leckage oder Luftansaugung entsteht. Die Ausbildung der Magnetspule 22 als separates Bauteil ergibt darüber hinaus den Vorteil eines Baukastensystems, das eine vereinfachte Montage ermöglicht.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102014204157 A1 [0003]