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Die Erfindung betrifft eine Elektromaschine, insbesondere eine fremderregte Synchronmaschine, nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Bei Elektromaschinen ist wichtig, dass die Wicklungen der Elektromaschinen während des Betriebes in ständigem, elektrischem Kontakt mit einer entsprechenden Spannungsquelle der Elektromaschine sind. So kann die Elektromaschine störungsfrei und effizient betrieben werden. Eine derartige Wicklung kann auf einem mit der Rotorwelle verbundenen Wicklungsträger der Elektromaschine angebracht sein und wird als Rotorwicklung bezeichnet. Im Betrieb der Elektromaschine dreht sich die Rotorwelle zusammen mit der Rotorwicklung gegenüber den Kontakten der zugehörigen Spannungsquelle. Es ist somit auch dann ein ständiger elektrischer Kontakt und eine unterbrechungsfreie Spannungsversorgung der Rotorwicklung sicherzustellen, wenn sich die Rotorwicklung betriebsbedingt gegenüber den Kontakten der Spannungsquelle dreht.
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Um die ständige Spannungsversorgung der Rotorwicklung zu gewährleisten, weist eine gattungsgemäße Elektromaschine eine durch eine Lageröffnung eines Elektromaschinen-Gehäuses geführte Rotorwelle auf, die über ein Drehlager in der gehäuseseitigen Lageröffnung gelagert ist. Am Außenumfang der Rotorwelle ist zumindest eine Axialnut ausgebildet, in der eine Stromschiene - in Fachkreisen als „busbar“ bezeichnet - verläuft und die einen Schleifring der Elektromaschine mit einer Rotorwicklung der Rotorwelle elektrisch verbindet. Der Schleifring gewährleistet im Betrieb der Elektromaschine einen kontinuierlichen elektrischen Kontakt zwischen den Kontakten der Spannungsquelle und der Rotorwicklung. Die am Schleifring anliegende Spannung wird anschließend über die Stromschiene zur Rotorwicklung übertragen.
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Die axiale Erstreckung der Längsnuten entlang der Rotorwelle führt dazu, dass die Längsnuten an einem Lagersitz vorbeiführen, über den die Rotorwelle unter Zwischenlage eines Drehlagers in einer Lageröffnung im Gehäuse der Elektromaschine gelagert ist. Folglich ist der Außenumfang der Rotorwelle und damit der Lagersitz in Umfangsrichtung von den Längsnuten unterbrochen, sodass der Innenring des Drehlagers in Umfangsrichtung nur bereichsweise auf der Rotorwelle aufliegt.
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Nachteilig an dieser nur bereichsweisen Auflage ist, dass das Drehlager ungleichmäßig belastet und die Lebensdauer des Drehlagers verkürzt ist.
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Die
DE 368 956 A offenbart eine Elektromaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Die
US 3 052 956 A offenbart ein Verfahren und eine Anordnung für eine Wälzlager - Montagestruktur. Die
DE 11 2013 003 975 T5 offenbart einen flüssigkeitsgekühlten Radial-Luftspalt-Elektromotor. Die
US 8 171 616 B2 offenbart einen Elektromotor mit einen ein Blechpaket umfassenden Anker, der auf einer Welle angeordnet ist. Die
EP 2 922 186 B1 offenbart einen Rotor für eine elektrische Maschine sowie ein entsprechendes Herstellungsverfahren.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht somit darin, eine Elektromaschine mit einer verbesserten Lagerung der Rotorwelle im Gehäuse der Elektromaschine bereitzustellen.
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Die Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen offenbart.
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Gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 ist in Radialrichtung zu einer Rotorwelle einer Elektromaschine eine Lagersitz-Hülse zwischen einem Drehlager und der Rotorwelle angeordnet. Die Lagersitz-Hülse bildet für das Drehlager einen in Umfangsrichtung komplett durchgängigen Lagersitz. Der in Umfangsrichtung komplett durchgängige Lagersitz führt zu einer gleichmäßigen Belastung des Drehlagers im Betrieb der Elektromaschine, wodurch die Lebensdauer der Elektromaschine erhöht ist.
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In einer technischen Umsetzung kann der am Außenumfang der Lagersitz-Hülse gebildete Lagersitz eine glattzylindrische Lagersitzfläche aufweisen. Die Lagersitzfläche kann in Umfangsrichtung einen durchgehenden, das heißt einen insbesondere nicht von einer Axialnut unterbrochenen Lagersitz für das Drehlager ausbilden. Bevorzugt ist die Lagersitz-Hülse als ein einstückiges, insbesondere materialeinheitliches Bauteil gefertigt, welches sich bei der Montage der Elektromaschine auf einfache Weise in einem einzigen Montage-Arbeitsschritt auf die Rotorwelle aufbringen lässt.
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In einer konkreten Ausführungsform der Erfindung kann der Innenring des Drehlagers auf den Außenumfang der Lagersitz-Hülse aufgepresst sein. Dadurch ist der Innenring des Drehlagers in Umfangsrichtung vollständig in Kontakt mit der glattzylindrischen Lagersitzfläche auf der Rotorwelle.
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Erfindungsgemäß ist die Lagersitz-Hülse in zumindest einem Presspassungsabschnitt auf die Rotorwelle aufgepresst. Dieser Presspassungsabschnitt kann trotz der Presspassung und den durchgeführten Stromschienen (Busbars) nicht flüssigkeitsdicht sein, sodass eine noch nicht ausgehärtete Vergussmasse zum Vergießen der Rotorwicklung und/oder ein Kühlmittel, welches sich bei einer nasslaufenden Elektromaschine in einem mit dem Kühlmittel gefüllten Nassraum im Inneren des Gebäudes befindet, axial über zumindest eine sich im Presspassungsabschnitt ausbildende Kapillare durch den Presspassungsabschnitt austritt.
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Bevorzugt kann die Axialnut radial offen sein und die Lagersitz-Hülse mit ihrem Innenumfang die Axialnut überdecken. Dadurch kann die Lagersitz-Hülse eine radiale Bewegung der Stromschiene in der Axialnut derart begrenzen, dass die Stromschiene innerhalb der Axialnut nur unter Aufbrauch eines radialen Bewegungsspiels Δr zwischen der Stromschiene und dem Innenumfang der Lagersitz-Hülse beweglich ist.
In einer bevorzugten Ausführungsvariante kann, insbesondere an einem aus der Lageröffnung herausragenden Ende der Lagersitz-Hülse, zumindest ein radial inneres Dichtungselement vorgesehen sein. Das radial innere Dichtungselement kann radial zwischen der Lagersitz-Hülse und der Rotorwelle angeordnet sein und eine Flüssigkeitsbarriere für die noch nicht ausgehärtete Vergussmasse und/oder das Kühlmittel im Nassraum ausbilden. Somit kann die durch die Kapillare hindurchtretende Vergussmasse und/oder das Kühlmittel nicht aus der Lagersitz-Hülse herausrinnen.
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Besonders bevorzugt kann das radial innere Dichtungselement ein O-Ring sein. Dieser O-Ring kann in eine Ringnut eingesetzt sein, die in einem auf der Rotorwelle aufgesteckten Schleifringträger eingebracht ist.
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In einer konkreten Ausführungsvariante der Erfindung kann die Kapillare und/oder die Axialnut zur besseren Fixierung der Stromschiene teilweise mit einer Vergussmasse vergießbar sein. Mit dieser Vergussmasse kann die Kapillare sowie die Axialnut unter spielfreier Fixierung der Stromschiene innerhalb der Axialnut ausgefüllt sein.
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In einer technischen Umsetzung der Erfindung kann auf dem Außenumfang der Lagersitz-Hülse zusätzlich zu dem Lagersitz für das Drehlager auch ein Dichtsitz für ein radial äußeres Dichtungselement, insbesondere für einen Radialwellendichtring, vorgesehen sein. Das radial äußere Dichtungselement kann als Flüssigkeitsbarriere für das Kühlmittel ausgebildet sein und zusammen mit dem radial inneren Dichtungselement ein zweistufiges Dichtsystem für die noch nicht ausgehärtete Vergussmasse und/oder das Kühlmittel ausbilden. Bevorzugt kann das radial äußere Dichtungselement den Außenumfang der Lagersitz-Hülse gegenüber dem Gehäuse abdichten und dadurch den im Inneren des Gehäuses befindlichen Nassraum von einem axial außerhalb des Gehäuses befindlichen Trockenraum abtrennen. Besonders bevorzugt kann das radial äußere Dichtungselement über einen Axialabstand vom Drehlager in Richtung des Trockenraumes beabstandet sein. Dadurch kann das Drehlager innerhalb des Nassraumes angeordnet sein, wobei ein Kühlmittel, insbesondere ein Öl, die Elektromaschine kühlt. Das radial äußere Dichtungselement verhindert, dass das Kühlmittel aus dem Nassraum austritt.
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Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beigefügten Figuren beschrieben.
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Es zeigen:
- 1 in einer Schnittansicht eine erfindungsgemäße Elektromaschine;
- 2 in einer Schnittansicht eine Rotorwelle vor der Montage zur erfindungsgemäßen Elektromaschine;
- 3 in einer perspektivischen Ansicht ein Schleifringträger der erfindungsgemäßen Elektromaschine;
- 4 in einer Schnittansicht die Rotorwelle gemäß 2 nach einem weiteren Montageschritt, bei dem der Schleifringträger gemäß 3 auf die Rotorwelle aufgebracht ist;
- 5 in einer Schnittansicht die Rotorwelle gemäß 4 nach einem weiteren Montageschritt, bei dem eine Lagersitz-Hülse auf die Rotorwelle aufgebracht ist;
- 6 in einer Schnittansicht die Rotorwelle gemäß 5, die in ein Spritzwerkzeug zum Vergießen einer Rotorwicklung der Rotorwelle mit einer Vergussmasse eingesetzt ist;
- 7 in einer radialen Schnittansicht die Rotorwelle gemäß 6 vor dem Vergießen der Rotorwelle mit der Vergussmasse;
- 8 eine Detailansicht B der Rotorwelle gemäß 7;
- 9 in einer Schnittansicht A-A die Rotorwelle gemäß 6 nach dem Vergießen der Rotorwicklung mit der Vergussmasse;
- 10 in einer radialen Schnittansicht eine Rotorwelle einer Elektromaschine gemäß dem Stand der Technik.
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In der 1 ist eine erfindungsgemäße Elektromaschine 40 in Form einer nasslaufenden, fremderregten Synchronmaschine gezeigt. Die Elektromaschine 40 weist eine als Hohlwelle ausgeführte Rotorwelle 42 auf. Die Rotorwelle 42 ist mit einem Wicklungsträger 44 axial verbunden, der zumindest eine Rotorwicklung 46 der Rotorwelle 42 aufnimmt.
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An den dem Wicklungsträger 44 abgewandten Wellenende 48 der Rotorwelle 42 ist radial außerhalb der Rotorwelle 42 ein Schleifringträger 50 aufgesteckt. Der Schleifringträger 50 weist zwei Schleifringe 54 auf, die am Wellenende 48 in den Außenumfang des Schleifringträgers 50 eingebracht sind. Die Schleifringe 54 sind über je eine Stromschiene 56 mit der Rotorwicklung 46 elektrisch kontaktiert. Die Stromschiene 56 weist einen Leiter 58 und einen Kunststoffmantel 57 auf (Bestandteil des Schleifringträgers 50). Die Stromschiene 56 ist aufgrund des Kunststoffmantels 57 im Bereich zwischen dem Schleifring 54 und einem Stromschienenendstück 60 elektrisch isoliert ausgeführt. Zusätzlich zu den Schleifringen 54 ist in den Außenumfang des Schleifringträgers 50 eine Ringnut 62 eingebracht. In diese Ringnut 62 ist ein radial inneres Dichtungselement in Form eines O-Ringes 64 eingesetzt.
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Für ein einfacheres Verständnis der Erfindung wird zunächst Bezug auf 10 genommen, in der eine aus dem Stand der Technik bekannte Elektromaschine im Querschnitt gezeigt ist. Demnach sind in den Außenumfang 3 einer Rotorwelle 2 gleichmäßig umfangsverteilt drei Axialnuten 4 eingebracht. In diesen Axialnuten 4 ist jeweils eine Stromschiene 5 eingesetzt, bei der ein Leiter 6 in einen Kunststoffmantel 10 eingebettet ist. Radial außerhalb der Rotorwelle 2 ist ein Drehlager 13 vorgesehen. Das Drehlager 13 ist mit seinem Innenring 14 nur bereichsweise mit dem Außenumfang 3 der Rotorwelle 2 in Kontakt. Konkret heißt das, dass der Innenring 14 nur bereichsweise auf dem Außenumfang 3 der Rotorwelle 2 aufliegt, nämlich in den Umfangsabschnitten 15 zwischen den Axialnuten 4. Der Außenumfang 3 der Rotorwelle 2 ist von den Axialnuten 4 unterbrochen, sodass der Innenring 14 in Umfangsrichtung nicht vollflächig auf der Rotorwelle 2 aufliegt, wodurch das Drehlager 13 ungleichmäßig belastet wird.
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Außerdem wirken im Betrieb der Elektromaschine Fliehkräfte auf die Stromschienen 5. Durch diese Fliehkräfte werden die Stromschienen 5 unter Aufbrauch des radialen Bewegungsspiels Δr in der Axialnut 42 radial nach au-ßen, in Richtung der Lagersitz-Hülse 70 bewegt. Die Stromschienen 5 bewegen sich in Abhängigkeit der Drehzahl der Rotorwelle 42 radial innerhalb der Axialnut 82. Diese Bewegung unter Aufbrauch des radialen Bewegungsspiels Δr führt zu einer starken mechanischen Belastung der Stromschienen 5.
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Im Unterschied zur 10 ist in der 1 zur Bildung eines vollflächigen Lagersitzes radial außerhalb des Schleifringträgers 50 eine Lagersitz-Hülse 70 vorgesehen. Die Lagersitz-Hülse 70 ist in einem Presspassungsabschnitt 72 auf die Rotorwelle 42 aufgepresst. Der O-Ring 64 dichtet die Lagersitz-Hülse 70 gegenüber dem Schleifringträger 50 ab und verhindert dadurch, dass ein für den Nasslauf benötigtes Kühlmittel 92 oder eine, zur Fixierung der Rotorwicklung 46 eingesetzte, noch nicht ausgehärtete Vergussmasse 80 durch den Presspassungsabschnitt 72 fließt und in Richtung des Endes 48 axial aus der Lagersitz-Hülse 70 austritt.
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Die Lagersitzhülse 70 weist an ihrem Außenumfang eine sich in Umfangsrichtung erstreckende glattzylindrische Lagersitzfläche auf, die einen Lagersitz 74 für ein Drehlager 76 bildet. Der Lagersitz 74 ist ein in Umfangsrichtung durchgehender, das heißt ein nicht von einer axial verlaufenden Nut unterbrochener Lagersitz. Über das Drehlager 76 ist die auf die Rotorwelle 42 aufgepresste Lagersitz-Hülse 70 in einem Gehäuse 90 der Elektromaschine 40 gelagert.
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Bei der nasslaufenden Elektromaschine 40 wird die Rotorwicklung 6 durch ein innerhalb des Gehäuses 90 befindlichen Öl 92 gekühlt. Das Öl 92, das im Inneren des Gehäuses 90 angeordnet ist, füllt dieses nur teilweise aus und wird durch die beim Betrieb der Elektromaschine 40 erzeugte Drehbewegung des Wicklungsträger 44 im Inneren des Gehäuses 90 verteilt.
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Um ein Austreten des Öls 92 in Richtung des Wellenendes 48 zu verhindern, ist auf dem Außenumfang der Lagersitz-Hülse 70 neben dem Lagersitz 74 auch ein Dichtsitz 78 für ein radial äußeres Dichtungselement 79 in Form eines Radialwellendichtringes vorgesehen. Der Radialwellendichtring 79 ist vom Drehlager 76 durch einen Axialabstand Δa beabstandet. Der Radialwellendichtring 79 ist in radialer Richtung zwischen dem Außenumfang der Lagersitz-Hülse 70 und dem Gehäuse 90 angeordnet. Dadurch dichtet der Radialwellendichtring 79 die Lagersitz-Hülse 70 gegenüber einer im Gehäuse 90 vorgesehenen Lageröffnung 94, in der die Rotorwelle 42 angeordnet ist, ab. Somit ist verhindert, dass das Öl 92 aus der Lageröffnung 94 austritt und gleichzeitig sichergestellt, dass von außen kein Schmutz ins Innere des Gehäuses 90 der Elektromaschine 40 eindringt.
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Der Wicklungsträger 44 sowie die Rotorwicklung 46 sind mit der Vergussmasse 80 vergossen, die sich innerhalb der Lagersitz-Hülse 70 bis zum O-Ring 64 erstreckt. Durch die Vergussmasse 80 ist die Rotorwicklung 46 auf dem Wicklungsträger 44, die Lagersitz-Hülse 70 sowie die Stromschiene 56 auf der Rotorwelle 42 mechanisch fixiert. Für die Stromschiene 56, die in einer Axialnut 82 (2) eingelegt ist, bedeutet das, dass die Stromschiene 56 von der Vergussmasse 80 in der Axialnut 82 fixiert ist. Somit ist auch der Schleifringträger 50, besonders auch ein Stützring 63 des Schleifringträgers 50 durch die Vergussmasse 80 auf der Rotorwelle 42 fixiert.
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Anhand der nachfolgenden 2 bis 9 ist eine Montageabfolge bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Elektromaschine 40 erläutert.
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In 2 ist die Rotorwelle 42 in einem Axialschnitt dargestellt. An die Rotorwelle 42 schließt sich in axialer Richtung der Wicklungsträger 44 an. Der Wicklungsträger 44 ist in dieser Darstellung noch unbewickelt, das heißt, dass die Rotorwicklung 46 erst zu einem späteren Zeitpunkt in der Montageabfolge aufgewickelt wird. Aus diesem Grund sind in dieser Darstellung lediglich die im Wicklungsträger 44 axial verlaufenden Nuten 61 zur Aufnahme der Rotorwicklung 46 dargestellt. Die im Außenumfang der Rotorwelle 42 verlaufende Axialnut 82 ist nach radial außen geöffnet und weist einen annähernd rechteckförmigen Querschnitt auf. Das heißt, dass der Querschnitt der Axialnut 82 bei einem Schnitt senkrecht zur Längsachse B annähernd rechteckig ist.
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In 3 ist der Schleifringträger 50 gezeigt, der für die Montage auf der Rotorwelle 42 vorgesehen ist. Der Schleifringträger 50 weist einen Schleifringabschnitt 96, einen sich daran axial anschließenden Stromschienenabschnitt 98 sowie den Stützring 63 auf. Der Stützring 63 schließt sich an den Stromschienenabschnitt 98 an und stützt die Stromschienen 56 im Stromschienenabschnitt 98 gegeneinander ab und stabilisiert sie gegenüber mechanischer Belastung. Der Schleifringträger 50 ist mit Ausnahme der Schleifringe 54 sowie der Leiter 58 als ein einstückiges und materialeinheitliches Kunststoffbauteil hergestellt.
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Am Schleifringabschnitt 96 sind die beiden Schleifringe 54 axial voneinander beabstandet angeordnet. Die Schleifringe 54 sind über die Stromschienen 56 im Stromschienenabschnitt 98 mit den radial aus dem Stützring 63 hervorragenden Stromschienenendstücken 60 elektrisch leitend verbunden. Die Stromschienen 56 sind in Umfangsrichtung gleichmäßig verteilt.
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In 4 ist der Schleifringträger 50 bereits auf die Rotorwelle 42 aufgesteckt. Dabei ist der Schleifringabschnitt 96 derart auf den Außenumfang eines Rotorwellenabschnittes 106 der Rotorwelle 42 aufgesteckt, dass der Außenumfang des Schleifringträgers 50 axial mit dem Außenumfang der Rotorwelle 42 im Bereich des Presspassungsabschnittes 72 fluchtet. In die im Schleifringträger 50 eingebrachte Ringnut 62 ist bereits der O-Ring 64 eingesetzt. Der Wicklungsträger 44 ist mit der Rotorwicklung 46 bewickelt und ein Draht der Rotorwicklung 46 ist elektrisch mit dem Stromschienenendstück 60 der Stromschiene 56 kontaktiert.
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In 5 ist gegenüber der Darstellung in 4 zusätzlich noch die Lagersitz-Hülse 70 auf die Rotorwelle 42 aufgepresst. Die Lagersitz-Hülse 70 ist dabei im Presspassungsabschnitt 72 mit ihrem Innenumfang auf dem Außenumfang der Rotorwelle 42 aufgepresst. Gleichzeitig umschließt die Lagersitz-Hülse 70 in axialer Richtung auch einen Teil des Schleifringabschnittes 96.
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Im Presspassungsabschnitt 72 ist der Innenumfang der Lagersitz-Hülse 70 nicht schon allein durch die Presspassung gegenüber dem Außenumfang der Rotorwelle 42 flüssigkeitsdicht. Stattdessen kann sich zwischen dem Innenumfang der Lagersitz-Hülse 70 und dem Außenumfang der Rotorwelle 42 sowie im Bereich der Axialnut 42 zumindest eine Kapillare ausbilden, durch die eine Flüssigkeit, wie beispielsweise das Kühlmittel 92 oder die noch nicht ausgehärtete Vergussmasse 80 vom Wicklungsträger 44 in axialer Richtung zwischen den Außenumfang der Rotorwelle 42 und dem Innenumfang der Lagersitz-Hülse 70 austritt. Um dies zu verhindern, ist der O-Ring 64 vorgesehen. Der O-Ring 64 ist in der Ringnut 62 im Schleifringträger 50 angeordnet und dichtet den Außenumfang des Schleifringträgers 50 im Bereich des Schleifringabschnittes 96 radial gegenüber dem Innenumfang der Lagersitz-Hülse 70 ab. Folglich kann weder das Kühlmittel 92, noch die Vergussmasse 80 zwischen der Lagersitz-Hülse 70 und dem Schleifringträger 50 austreten.
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In 6 ist die mit der Lagersitz-Hülse 70 versehene Rotorwelle 42 für einen nachfolgenden Vakuum-Gießschritt als ein Einlegeteil in eine Werkzeugkavität 109 eines Spritzgießwerkzeugs 108 eingesetzt. Beim Vakuum-Gießschritt wird eine flüssige Ausgangskomponente der Vergussmasse 80 in die mit Unterdruck beaufschlagte Werkzeugkavität 109 eingespritzt. Das Spritzgießwerkzeug 108 ist mittels einer Dichtung 110 gegenüber dem Außenumfang der Lagesitz-Hülse 70 abgedichtet. Die Dichtung 110 ist so ausgeführt, dass die anschließend in die Werkzeugkavität 109 eingeleitete, flüssige - weil noch nicht ausgehärtete - Vergussmasse 80 zum Vergießen der Rotorwicklung 46 nicht zwischen dem Spritzgießwerkzeug 108 und dem Außenumfang der Lagersitz-Hülse 70 austritt.
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In 7 ist die Anordnung gemäß 6 im Schnitt A-A (6) dargestellt. Wie bereits anhand der 3 erläutert wurde, sind insgesamt drei Stromschienen 56 vorgesehen. Diese drei Stromschienen 56 sind in jeweils einer in den Außenumfang der Rotorwelle 42 und radial nach außen geöffnete Axialnut 82 eingelegt.
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In 8 ist die Axialnut 82 mit der darin eingelegten Stromschiene 56 in einer Detailansicht B stellvertretend für die übrigen Axialnuten sowie die darin angeordneten Stromschienen dargestellt. Der Leiter 58 der Stromschiene 56 ist in den Kunststoffmantel 57 des Schleifringträgers 50 eingebettet und dadurch elektrisch isoliert. Die Stromschiene 56 ist in der Axialnut 82 angeordnet. In radialer Richtung zwischen dem Kunststoffmantel 57 und dem Innenumfang der Lagersitz-Hülse 70 ist das radiale Bewegungsspiel Δr vorhanden, sodass die Stromschiene 56 innerhalb der Axialnut 82 nicht fixiert und daher mechanisch belastet ist.
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Um die mechanische Belastung der Stromschienen 56 zu reduzieren, ist die Vergussmasse 80 vorgesehen (9). Die Vergussmasse 80 fixiert nach deren Aushärten neben der Rotorwicklung 46 auch die Stromschienen 56 gegenüber der Rotorwelle 42. Dazu dringt die beim Vakuum-Gießschritt eingeleitete Vergussmasse 80 gleichermaßen auch in die Axialnuten 82 und die Kapillare innerhalb des Presspassungsabschnittes 72 ein, wodurch alle vorhandenen Kapillaren im Presspassungsabschnitt 72 sowie das radiale Bewegungsspiel Δr mit der Vergussmasse 80 gefüllt werden. Nach dem Aushärten der Vergussmasse 80 sind somit neben der Rotorwicklung 46 auch die Stromschienen 56 fixiert. Das bedeutet, dass kein radiales Bewegungsspiel Δr mehr für die Stromschienen 56 zur Verfügung steht. In der Folge bewegen sich die Stromschienen 56 nicht mehr innerhalb den Axialnuten 82, wodurch deren mechanische Belastung reduziert ist.
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Bezugszeichenliste
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- A, B
- Längsachse
- 2
- Rotorwelle
- 3
- Außenumfang der Rotorwelle
- 4
- Axialnuten
- 5
- Stromschiene
- 6
- Leiter
- 10
- Kunststoffmantel
- 13
- Drehlager
- 14
- Innenring
- 15
- Umfangsabschnitt
- 40
- Elektromaschine
- 42
- Rotorwelle
- 44
- Wicklungsträger
- 46
- Rotorwicklung
- 48
- Wellenende
- 50
- Schleifringträger
- 54
- Schleifringe
- 56
- Stromschiene
- 57
- Kunststoffmantel
- 58
- Leiter
- 60
- Stromschienenendstück
- 62
- Ringnut
- 61
- Nuten
- 63
- Stützring
- 64
- O-Ring/radial inneres Dichtungselement
- 70
- Lagersitz-Hülse
- 72
- Presspassungsabschnitt
- 74
- Lagersitz
- 76
- Drehlager
- 78
- Dichtsitz
- 79
- Radialwellendichtring/radial äußeres Dichtungselement
- 80
- Vergussmasse
- 82
- Axialnut
- 90
- Gehäuse
- 92
- Kühlmittel
- 94
- Lageröffnung
- 96
- Schleifringabschnitt
- 98
- Stromschienenabschnitt
- 100
- Nassraum
- 102
- Trockenraum
- 106
- Rotorwellenabschnitt
- 108
- Spritzgießwerkzeug
- 109
- Werkzeugkavität
- 110
- Dichtung