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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung eines Schalters, welcher eine Einrichtung zur Ableitung elektrischer Energie aus einem Zwischenkreis steuert, während der Zwischenkreis erzeugten Strom in ein Netz einspeist. Die Erfindung betrifft des Weiteren eine zugehörige Anordnung, ein zugehöriges Bremssystem, ein zugehöriges Kraftfahrzeug sowie ein zugehöriges Speichermedium.
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Elektromotoren mit rückspeisefähigen Umrichtern können grundsätzlich als Generatoren betrieben werden. Besitzt ein Antriebssystem eine Geschwindigkeit, so besitzt es auch kinetische Energie. Wenn das System abgebremst wird, kann überschüssige Energie in Form von generatorischem Strom über eine Endstufe zurück in einen Zwischenkreis geleitet werden. Dies ist insbesondere interessant für Fahrzeuge und sonstige Antriebe, die zyklisch bremsen müssen. Beispielsweise kann dabei Motorblindleistung in eine Batterie gespeist werden.
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Bei derartigen generatorisch betriebenen Anlagen ist es jedoch typischerweise erforderlich, sicherzustellen, dass nicht zu viel Strom oder eine zu hohe Spannung in ein Bordnetz zurückgespeist wird. Hierzu wird typischerweise ein Widerstand verwendet, welcher durch einen elektronischen Schalter zugeschaltet wird, wobei eine entsprechende Vorrichtung beispielsweise als Chopper oder Zerhacker bezeichnet wird. Dadurch kann überschüssige elektrische Energie in thermische Energie umgewandelt werden. Die Hauptfunktion eines solchen Choppers ist dabei typischerweise eine Überwachung bzw. Steuerung einer Zwischenkreisspannung in einem Frequenzumrichter. Bei Bremsvorgängen kann eine Überspannung entstehen, wobei typischerweise der elektronische Schalter eingeschaltet wird, bevor die Zwischenkreisspannung eine gefährliche Höhe für beteiligte Komponenten erreicht.
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Bei bekannten Ausführungen wird die Ableitung von elektrischer Energie typischerweise eingeschaltet, wenn die Zwischenkreisspannung einen eingestellten oberen Schwellenwert bzw. eine obere Schwelle überschreitet, wobei ein entsprechender Widerstand zur Ableitung der elektrischen Energie typischerweise zwischen positiver und negativer Polarität des Zwischenkreises geschaltet ist. Als Folge fließt ein Gleichstrom über den Widerstand, der die Kapazitäten in den angeschlossen Stellgeräten entlädt und die Zwischenkreisspannung absenkt. Wenn die Zwischenkreisspannung einen unteren Schwellenwert bzw. eine untere Schwelle unterschreitet, wird der Stromfluss unterbrochen. Der Vorgang wiederholt sich, sobald die Spannung wieder ansteigt. Somit wird überschüssige Energie über den angeschlossenen Widerstand nahezu vollständig in thermische Energie umgewandelt.
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Da auftretende Ströme sehr groß sein können, werden entsprechende Einrichtungen typischerweise für Ströme von mehreren Dutzend Ampere ausgelegt. Ein hierfür notwendiger Schalter hat eine entsprechend hohe Gate-Kapazität und wird deshalb typischerweise in einem System analog gesteuert. Dabei werden typischerweise signifikante elektromagnetische Emissionen erzeugt, welche Probleme bezüglich elektromagnetischer Verträglichkeit (EMV) verursachen können.
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Bei bekannten Ausführungen, bei welchen beispielsweise einfach zwei Schwellen eingestellt werden, wobei die Ableitung von Energie bei Überschreitung der oberen Schwelle aktiviert und bei Unterschreitung der unteren Schwelle deaktiviert wird, kann beispielsweise bei zu langsamer Reaktion ein gefährliches Überschießen einer Spannung erfolgen. Außerdem kann dies zu sehr kurzen Einschaltzeiten führen, so dass beispielsweise das Gate noch nicht vollständig geladen ist, bevor das Ausschaltsignal ankommt. Dies kann zu einer erheblichen Verlustleistung in dem Schalter führen.
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Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Steuerung eines Schalters, welcher eine Einrichtung zur Ableitung elektrischer Energie aus einem Zwischenkreis steuert, während der Zwischenkreis erzeugten Strom in ein Netz einspeist, vorzusehen, welches im Vergleich zu bekannten Ausführungen alternativ oder besser ausgeführt ist. Es sind des Weiteren Aufgaben der Erfindung, eine Anordnung zur Ausführung eines solchen Verfahrens, ein Bremssystem mit einer solchen Anordnung, ein Kraftfahrzeug mit einem solchen Bremssystem sowie ein zugehöriges Speichermedium bereitzustellen.
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Dies wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren, eine Anordnung, ein Bremssystem, ein Kraftfahrzeug und ein Speichermedium gemäß den jeweiligen Hauptansprüchen erreicht. Vorteilhafte Ausgestaltungen können beispielsweise den jeweiligen Unteransprüchen entnommen werden. Der Inhalt der Ansprüche wird durch ausdrückliche Inbezugnahme zum Inhalt der Beschreibung gemacht.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung eines Schalters, welcher eine Einrichtung zur Ableitung elektrischer Energie aus einem Zwischenkreis steuert, während der Zwischenkreis erzeugten Strom in ein Netz einspeist, wobei das Verfahren folgende Schritte aufweist:
- - Messen einer für den Strom anzeigenden Bezugsgröße,
- - Erzeugen eines Flagsignals derart, dass das Flagsignal auf einen zweiten Wert gesetzt wird, wenn die Bezugsgröße eine obere Schwelle überschreitet, und auf einen ersten Wert gesetzt wird, wenn die Bezugsgröße eine untere Schwelle unterschreitet, welche kleiner ist als die obere Schwelle, und
- - Schließen des Schalters ansprechend auf den Wechsel des Flagsignals vom ersten Wert zum zweiten Wert zumindest für einen vorbestimmten Zeitraum.
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Durch eine solche Implementierung kann flexibler als bei Ausführungen gemäß dem Stand der Technik auf unterschiedliche Bedürfnisse eingegangen werden und es können sowohl Anforderungen hinsichtlich eines möglichst umfassenden Erhalts der elektrischen Energie wie auch bezüglich der elektromagnetischen Verträglichkeit erfüllt werden.
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Bei geschlossenem Schalter ist er leitend, wodurch eine Ableitung von Energie erfolgen kann.
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Gemäß einer möglichen Ausführung werden nach Ablauf eines jeweiligen vorbestimmten Zeitraums folgende Schritte ausgeführt:
- - Ermitteln, ob das Flagsignal den ersten Wert oder den zweiten Wert hat,
- - wenn das Flagsignal den ersten Wert hat, Öffnen des Schalters,
- - wenn das Flagsignal den zweiten Wert hat, Geschlossenlassen des Schalters für den vorbestimmten Zeitraum.
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Somit kann nach einem jeweiligen vorbestimmten Zeitraum ermittelt werden, ob die Bezugsgröße noch zu groß ist oder bereits wieder einen akzeptablen Wert erreicht hat, wobei für den Fall, dass eine weitere Verringerung der Bezugsgröße notwendig ist, der Schalter geschlossen bleibt und ein weiterer vorbestimmter Zeitraum abgewartet werden kann, nach welchem eine entsprechende erneute Überprüfung erfolgen kann. Ist jedoch die Bezugsgröße bereits ausreichend abgesenkt worden, so kann der Schalter geöffnet werden, um keine weitere elektrische Energie in thermische Energie umzuwandeln, welche für die weitere Nutzung verloren wäre.
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Gemäß einer möglichen Ausführung wird ferner ein Taktsignal mit einer Abfolge ansteigender Flanken und abfallender Flanken verwendet. Nach Ablauf eines jeweiligen vorbestimmten Zeitraums werden dabei folgende Schritte ausgeführt:
- - Ermitteln, ob das Flagsignal den ersten Wert oder den zweiten Wert hat,
- - wenn das Flagsignal den ersten Wert hat, Öffnen des Schalters,
- - wenn das Flagsignal den zweiten Wert hat, Geschlossenlassen des Schalters zumindest bis zur nächsten ansteigenden Flanke des Taktsignals.
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Durch das Taktsignal kann eine weitere Verzögerung eingeführt werden, welche für ein gewisses Geschlossenlassen des Schalters zumindest bis zu einer jeweiligen nächsten ansteigenden Flanke sorgt. Dadurch kann ein zu schnelles Schalten des Schalters vermieden werden.
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Es sei verstanden, dass ansteigende und absteigende Flanke des Taktsignals auch vertauscht bzw. anders herum implementiert werden können, was für die Zwecke des hierin beschriebenen Verfahrens gleichwertig ist.
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Im Fall des Geschlossenlassens des Schalters können gemäß einer vorteilhaften Ausführung bei der jeweiligen nächsten ansteigenden Flanke des Taktsignals folgende Schritte ausgeführt werden:
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- - Ermitteln, ob das Flagsignal den ersten Wert oder den zweiten Wert hat,
- - wenn das Flagsignal den ersten Wert hat, Öffnen des Schalters,
- - wenn das Flagsignal den zweiten Wert hat, Geschlossenlassen des Schalters zumindest bis zur nächsten ansteigenden Flanke des Taktsignals.
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Auch hierdurch kann eine weitere Verzögerung mittels des Taktsignals erreicht werden, wobei der Schalter geöffnet wird, wenn die Bezugsgröße bereits ausreichend abgefallen ist, und ansonsten noch weiter geschlossen bleibt. Die Ermittlung und die entsprechende Reaktion können entsprechend wiederholt werden.
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Das Taktsignal kann insbesondere eine konstante Frequenz für ansteigende Flanke und absteigende Flanke aufweisen. Ansteigende Flanke und abfallende Flanke können beispielsweise gleichmäßig zueinander beabstandet sein.
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Die Bezugsgröße kann beispielsweise ein Strom oder auch eine Spannung im Zwischenkreis sein. Auch eine Kombination aus Strom und Spannung kann beispielsweise verwendet werden, woraus eine generische Bezugsgröße gebildet werden kann. Die Überwachung derartiger Bezugsgrößen hat sich als vorteilhaft erwiesen, da damit unmittelbar Messgrößen überwacht werden können, welche für die Einspeisung in ein zum Zwischenkreis externes Netz relevant sind und deren Überschreitung von bestimmten Grenzen Beschädigungen hervorrufen kann.
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Gemäß einer Ausführung entspricht der erste Wert des Flagsignals einer binären null und der zweite Wert des Flagsignals einer binären eins. Auch die umgekehrte Ausführung ist jedoch möglich.
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Als Einrichtung zur Ableitung elektrischer Energie kann bevorzugt ein Widerstand verwendet werden. Damit kann in einfacher Weise elektrische in thermische Energie umgewandelt werden.
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Das Netz kann insbesondere ein Bordnetz eines Kraftfahrzeugs sein. Der Zwischenkreis kann mit einer Anzahl von Elektromotoren eines Bremssystems des Kraftfahrzeugs verbunden sein, welche den Strom in einer Rekuperationsfunktion erzeugen. Für eine derartige Anwendung hat sich das hierin beschriebene Verfahren besonders bewährt.
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Die Erfindung betrifft des Weiteren eine Anordnung. Die Anordnung weist einen Zwischenkreis auf. Sie weist eine Anzahl von Elektromotoren auf, welche dazu ausgebildet sind, im elektromotorischen Betrieb von dem Zwischenkreis versorgt zu werden und im Rekuperationsbetrieb Strom in den Zwischenkreis zu speisen. Die Anordnung weist eine Einrichtung zur Ableitung elektrischer Energie aus dem Zwischenkreis auf. Sie weist einen Schalter zur Steuerung der Einrichtung zur Ableitung elektrischer Energie auf. Der Zwischenkreis ist dazu ausgebildet, im Rekuperationsbetrieb von den Elektromotoren erzeugten Strom in ein nicht zum Zwischenkreis gehörendes Netz einzuspeisen. Die Anordnung weist eine Messeinrichtung zur Messung einer für den Strom anzeigenden Bezugsgröße auf. Des Weiteren weist die Anordnung eine Steuerungseinrichtung auf, welche dazu konfiguriert ist, ein erfindungsgemäßes Verfahren auszuführen. Hinsichtlich des Verfahrens kann auf alle hierin beschriebenen Ausführungen und Varianten zurückgegriffen werden. Mittels der erfindungsgemäßen Anordnung können die weiter oben bereits mit Bezug auf das Verfahren beschriebenen Vorteile nutzbar gemacht werden.
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Die Messeinrichtung ist bevorzugt ein Strommesser zum Messen des Stroms. Dadurch kann der Strom unmittelbar als Bezugsgröße verwendet werden.
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Es sei verstanden, dass unter einem Ableiten typischerweise eine nicht nützliche Vernichtung elektrischer Energie verstanden wird, beispielsweise eine Umsetzung in Wärmeenergie. Wird die elektrische Energie dagegen eingespeist, wird sie typsicherweise sinnvoll genutzt, beispielsweise zum Betrieb anderer Komponenten oder zum Laden eines Akkumulators.
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Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Bremssystem für ein Kraftfahrzeug, welches eine erfindungsgemäße Anordnung aufweist. Dabei kann auf alle hierin beschriebenen Ausführungen und Varianten zurückgegriffen werden. Die Elektromotoren der Anordnung sind dabei dazu ausgebildet, einen hydraulischen Druck in dem Bremssystem zu erzeugen. Für eine solche Anwendung hat sich die erfindungsgemäße Anordnung bzw. das erfindungsgemäße Verfahren als besonders vorteilhaft herausgestellt.
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Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Kraftfahrzeug mit einem erfindungsgemäßen Bremssystem, wobei bezüglich des Bremssystems auf alle hierin beschriebenen Ausführungen und Varianten zurückgegriffen werden kann. Das Kraftfahrzeug weist außerdem ein Fahrzeugbordnetz auf, wobei die Anordnung des Bremssystems zum Einspeisen von Strom in das Fahrzeugbordnetz ausgebildet ist. Dadurch kann beim Bremsen Energie durch Rekuperation erzeugt und im Fahrzeugbordnetz sinnvoll verwendet werden, beispielsweise zum Aufladen einer Batterie, wobei mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens die Einspeisung dieser Energie überwacht und sinnvoll begrenzt werden kann.
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Die Erfindung betrifft des Weiteren ein nichtflüchtiges computerlesbares Speichermedium, welches Programmcode enthält, bei dessen Ausführung ein Prozessor ein erfindungsgemäßes Verfahren ausführt. Hinsichtlich des Verfahrens kann auf alle hierin beschriebenen Ausführungen und Varianten zurückgegriffen werden.
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Weitere Merkmale und Vorteile wird der Fachmann dem nachfolgend mit Bezug auf die beigefügte Zeichnung beschriebenen Ausführungsbeispiel entnehmen. Dabei zeigen:
- 1: eine Anordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
- 2a bis 2e: zeitliche Verläufe von Signalen in unterschiedlichen Ausführungen.
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1 zeigt eine Anordnung 10 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Anordnung 10 weist einen Zwischenkreis 20 auf, an welchem vorliegend drei Elektromotoren 30 über jeweilige Treiberstufen 35 angeschlossen sind. In einem normalen Betrieb, in welchem die Elektromotoren 30 eine externe Last antreiben sollen, beispielsweise um hydraulischen Druck in einem Bremssystem zu erzeugen, werden die Elektromotoren 30 aus dem Zwischenkreis 20 versorgt. Die Elektromotoren 30 sind jedoch auch dazu in der Lage, durch Rekuperation Energie zu erzeugen und diese in den Zwischenkreis 20 einzuspeisen. Dies kann insbesondere beim Bremsen genutzt werden.
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An dem Zwischenkreis 20 ist ein elektrischer Widerstand 40 als Einrichtung zur Ableitung elektrischer Energie aus dem Zwischenkreis 20 angeschlossen, und zwar über einen Schalter 50. Dadurch kann gezielt elektrische Energie aus dem Zwischenkreis 20 in Wärmeenergie umgewandelt werden.
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Die Anordnung 10 weist eine Messeinrichtung 25 auf, welche in dem Zwischenkreis 20 fließenden Strom misst. Die Anordnung 10 weist ferner eine Steuerungseinrichtung 15 auf, welche mit der Messeinrichtung 25 und mit dem Schalter 50 verbunden ist, um bei Bedarf den Schalter 50 so zu schalten, dass elektrische Energie aus dem Zwischenkreis 20 über den Widerstand 40 in Wärme umgewandelt wird.
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Der Zwischenkreis 20 ist über ein Einspeiseglied 60 mit einem nicht näher dargestellten Fahrzeugbordnetz 70 eines Kraftfahrzeugs, in welchem die Anordnung 10 verbaut ist, verbunden. Dadurch kann sowohl Energie aus dem Fahrzeugbordnetz 70 entnommen werden, um die Motoren 30 anzutreiben, wie auch Energie, welche durch Rekuperation von den Motoren 30 erzeugt wurde, in das Fahrzeugbordnetz 70 eingespeist werden.
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In den 2a bis 2e sind mögliche Konzepte einer Ansteuerung des Schalters 50 in Abhängigkeit vom gemessenen Strom dargestellt. Hierzu wird zunächst jeweils ein Flagsignal F erzeugt, wobei das Flagsignal einen oberen, zweiten Zustand annimmt, wenn der gemessene Strom eine obere Schwelle überschreitet, und einen unteren, ersten Zustand annimmt, wenn der gemessene Strom eine untere Schwelle unterschreitet.
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Mit S ist jeweils ein Schaltsignal dargestellt, wobei ein hoher Wert des Schaltsignals S bedeutet, dass der Schalter 50 leitend geschaltet ist, und ein niedriger Wert des Schaltsignals S bedeutet, dass der Schalter 50 nichtleitend geschaltet ist. Des Weiteren ist in einigen der Figuren ein Taktsignal T dargestellt, welches ein separat vorgegebenes Taktsignal mit konstanter Frequenz und konstantem Abstand zwischen ansteigender und abfallender Flanke darstellt.
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Die in 2a dargestellte Ausführung basiert darauf, dass Schaltsignal S und Flagsignal F schlicht identisch gesetzt werden, d.h. die Steuerungseinrichtung 15 steuert das Schaltsignal S entsprechend dem Flagsignal F. Wie bereits weiter oben erwähnt, kann dies zu einer sehr schnellen Schaltung des Schaltsignals S führen, was zu Problemen mit elektromagnetischen Störungen und gegebenenfalls zu einer Überhitzung des Schalters 50 führen kann.
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2b zeigt eine Ausführung, welche dahingehend abgewandelt ist, dass das Flagsignal F lediglich an ansteigenden Flanken des Taktsignals T ausgewertet wird und das Schaltsignal S entsprechend geschaltet wird. Anders ausgedrückt wird das Schaltsignal S an jeder ansteigenden Flanke des Taktsignals T auf den Wert des Flagsignals F gesetzt. Dadurch kann eine minimale Einschaltzeit durch die Periode des Taktsignals garantiert werden, was Probleme mit elektromagnetischer Verträglichkeit verringert. Nachteilig ist daran jedoch, dass der Strom theoretisch eine ganze Periode über der oberen Schwelle sein kann und auch eine ganze Periode unter der unteren Schwelle sein kann, ohne dass dies zu einer entsprechenden Reaktion führt.
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2c zeigt eine Ausführung, gemäß welcher das Flagsignal F, wenn es eine ansteigende Flanke hat, unmittelbar auch zu einer ansteigenden Flanke des Schaltsignals S führt, wohingegen jedoch ein eventuelles Abfallen des Flagsignals F auf den unteren Wert nur bei einer ansteigenden Flanke des Taktsignals T ausgewertet wird und entsprechend berücksichtigt wird. Auch dabei kann grundsätzlich der Strom eine ganze Periode unter der unteren Schwelle sein.
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2d zeigt eine Ausführung gemäß einem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens, wobei bei einer ansteigenden Flanke des Flagsignals F das Schaltsignal S ebenfalls sofort auf seinen oberen Wert gesetzt wird. Nach einem vorgegebenen Zeitraum t wird überprüft, ob das Flagsignal F noch seinen oberen oder schon wieder seinen unteren Wert hat. Hat es noch seinen oberen Wert, verbleibt das Schaltsignal S für einen weiteren Zeitraum t auf seinem oberen Wert. Ist das Flagsignal F dagegen bereits wieder auf seinem unteren Wert, wird auch das Schaltsignal S wieder auf seinen unteren Wert gesetzt. Es sei erwähnt, dass bei dieser Ausführung das Taktsignal T keine Rolle spielt. Damit wird eine sofortige Reaktion gesichert, wenn der Strom über die obere Schwelle ansteigt, und es wird eine minimale Einschaltzeit garantiert. Da die minimale Einschaltzeit programmierbar ist, kann sie für eine spezifische Umgebung angepasst werden, um keine Überheizung von Komponenten oder elektromagnetische Störungen zu verursachen und gleichzeitig eine Stromamplitude so klein wie möglich zu halten.
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2e zeigt ebenfalls eine Ausführung gemäß einem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens. Dabei wird bei einer ansteigenden Flanke des Flagsignals F das Schaltsignal S ebenfalls sofort auf den oberen Wert gesetzt. Dann wird zunächst eine vorgegebene Zeitdauer t abgewartet. Ist nach dieser vorgegebenen Zeitdauer t das Flagsignal F noch auf seinem oberen Wert, wird bis zur nächsten ansteigenden Flanke des Taktsignals T gewartet, an welcher das Flagsignal F wieder seinen unteren Wert angenommen hat, und ansprechend darauf wird das Schaltsignal S auf seinen unteren Wert gesetzt. Ist das Flagsignal F nach der vorgegebenen Zeitdauer t bereits wieder auf seinem unteren Wert, so wird das Schaltsignal S unmittelbar auf seinen unteren Wert gesetzt.
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Für den Fall, dass nach Ablauf der vorgegebenen Zeitdauer t das Flagsignal F noch seinen oberen Wert hat, bleibt das Schaltsignal S für eine zusätzliche Zeitdauer tz auf seinem oberen Wert, bis es bei der nächsten ansteigenden Flanke des Taktsignals T, bei welcher das Flagsignal F wieder seinen unteren Wert hat, wieder auf den unteren Wert gesetzt wird.
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Durch die Ausführung gemäß 2e kann eine Kombination der Vorteile bereits erläuterter Implementierungen erreicht werden. Sie hat sich für typische Anwendungen in Bremssystemen als vorteilhaft erwiesen, insbesondere da sie eine minimale Einschaltdauer garantiert und durch das Taktsignal T eine angemessene Verzögerung erreicht.
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Durch die gemäß 2d bzw. 2e beschriebenen Implementierungen können insbesondere die Vorteile erreicht werden, dass eine Betriebsleistung der elektrischen Strommessung unabhängig von einem Chopper-Strom ist, keine größere integrierte Induktanz benötigt wird, elektromagnetische Störungen bei der Ansteuerung des Schalters 50 leichter behandelbar sind, Parameter von externen Bauelementen nicht genau bekannt sein müssen und eine übermäßige Erwärmung des Schalters 50 vermieden werden kann. Grundsätzlich wird eine minimale Einschaltzeit garantiert, was die bereits beschriebenen Problematiken mit einer zu kurzen Einschaltzeit behebt.
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Erwähnte Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens können in der angegebenen Reihenfolge ausgeführt werden. Sie können jedoch auch in einer anderen Reihenfolge ausgeführt werden, soweit dies technisch sinnvoll ist. Das erfindungsgemäße Verfahren kann in einer seiner Ausführungen, beispielsweise mit einer bestimmten Zusammenstellung von Schritten, in der Weise ausgeführt werden, dass keine weiteren Schritte ausgeführt werden. Es können jedoch grundsätzlich auch weitere Schritte ausgeführt werden, auch solche welche nicht erwähnt sind.
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Es sei darauf hingewiesen, dass in den Ansprüchen und in der Beschreibung Merkmale in Kombination beschrieben sein können, beispielsweise um das Verständnis zu erleichtern, obwohl diese auch separat voneinander verwendet werden können. Der Fachmann erkennt, dass solche Merkmale auch unabhängig voneinander mit anderen Merkmalen oder Merkmalskombinationen kombiniert werden können.
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Rückbezüge in Unteransprüchen können bevorzugte Kombinationen der jeweiligen Merkmale kennzeichnen, schließen jedoch andere Merkmalskombinationen nicht aus.
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Bezugszeichenliste
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- 10:
- Anordnung
- 15:
- Steuerungseinrichtung
- 20:
- Zwischenkreis
- 25:
- Messeinrichtung
- 30:
- Elektromotoren
- 35:
- Treiberstufen
- 40:
- Widerstand
- 50:
- Schalter
- 60:
- Einspeiseglied
- 70:
- Netz
- T:
- Taktsignal
- F:
- Flagsignal
- S:
- Schaltsignal
- t:
- Zeitdauer
- tz:
- zusätzliche Zeitdauer