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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Überwachen der Energieversorgung eines Kraftfahrzeugs nach der Gattung des unabhängigen Anspruchs.
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Stand der Technik
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Aus der
WO 2019/145087 A1 ist bereits ein Verfahren zum Überwachen der Energieversorgung eines Kraftfahrzeugs mit automatisierter Fahrfunktionen bekannt. In Abhängigkeit von einem Lastprofil zur Überführung des Fahrzeugs in einen sicheren Zustand wird zumindest eine Kenngröße des Energiespeichers prädiziert und in Abhängigkeit von der prädizierten Kenngröße des Energiespeichers die zugehörige Betriebsweise und/oder die automatisierte Fahrfunktionen freigegeben. Die prädizierte Kenngröße wird ermittelt in Abhängigkeit von einer Grundlast und/oder einem Abschaltpotenzial des nicht für die Betriebsweise benötigten Verbrauchers.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Zuverlässigkeit und zugleich die Verfügbarkeit insbesondere automatisierter Fahrfunktionen sowie der benötigten Energieversorgung auf einfache Weise zu erhöhen. Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs.
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Offenbarung der Erfindung
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Dadurch, dass zumindest eine elektrische Kenngröße am Gleichspannungswandler und/oder am elektronischen Lastverteiler und/oder am weiteren Verbraucher erfasst werden/wird, um einen elektrischen Verbrauch des weiteren Verbrauchers zu ermitteln und dass der Verbrauch des weiteren Verbrauchers mit einem Grenzwert verglichen wird und bei einem Überschreiten des Grenzwerts Maßnahmen getroffen werden, um den Verbrauch des weiteren Verbrauchers zu reduzieren, insbesondere den Verbraucher abzuschalten oder zu degradieren, lässt sich die Zuverlässigkeit der alternativen Energieversorgung des sicherheitsrelevanten Verbrauchers weiter erhöhen. Die Energieversorgung des weiteren Verbrauchers wird bewusst so gewählt, dass der sicherheitsrelevante Verbraucher hinreichend mit elektrische Energie versorgt werden kann, um sicherheitsrelevante Manöver wie beispielsweise dynamische Lastmanöver wie beispielsweise Brems-/Lenkmanöver zum Übergang in einen sicheren Zustand zuverlässig durchführen zu können.
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In einer zweckmäßigen Weiterbildung ist in dem elektronischen Lastverteiler zumindest ein Trennmittel vorgesehen, welches zur Sicherstellung der elektrischen Versorgung des sicherheitsrelevanten Verbrauchers den Gleichspannungswandler mit dem sicherheitsrelevanten Verbraucher verbindet. Damit kann eine gezielte Entkopplung von Teilbordnetzen erfolgen, sodass sich Fehlerfälle nicht auf andere Teilbordnetze durchschlagen. Außerdem kann so eine definierte Zuschaltung alternativer Energiequellen erfolgen.
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In einer zweckmäßigen Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Ermittlung des Verbrauchs des weiteren Verbrauchers erfolgt, wenn eine alternative Versorgung des sicherheitsrelevanten Verbrauchers durch den Gleichspannungswandler anstelle durch oder ergänzend zu dem Energiespeicher erfolgen soll. Damit erhöht sich die Sicherheit der Energieversorgung weiter, da gezielt in den jeweils bevorstehenden alternativen Versorgungszeitpunkten die konkreten Lastverhältnisse berücksichtigt werden. Dadurch erhöht sich die Genauigkeit der Ermittlung.
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In einer zweckmäßigen Weiterbildung wird die am Gleichspannungswandler und/oder an dem elektronischen Lastverteiler und/oder am weiteren Verbraucher ermittelte Kenngröße, insbesondere Strom und/oder Spannung dem elektronischen Lastverteiler und/oder einem Energiemanagement oder einem weiteren Steuergerät übermittelt. Erfindungsgemäß kann die Ermittlung des Verbrauchs in bereits vorhandenen Steuergeräten erfolgen. Insbesondere die Realisierung im elektronischen Lastverteiler ist vorteilhaft, da dort ohnehin bereits beispielsweise der am Eingang anstehende Strom zur Verfügung steht, der für die weitere Verbrauchsermittlung des weiteren Verbrauchers ohnehin benötigt wird. Eine Übermittlung dieser Kenngröße ist in diesem Fall nicht mehr notwendig.
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In einer zweckmäßigen Weiterbildung ist vorgesehen, dass nach einem eventuellen Abschalten oder Degradieren des weiteren Verbrauchers erneut die elektrische Kenngröße am Gleichspannungswandler und/oder am elektronischen Lastverteiler und/oder am weiteren Verbraucher ermittelt wird und daraus erneut der elektrische Verbrauch des weiteren Verbrauchers ermittelt wird. Damit wird die Zuverlässigkeit weiter erhöht, weil die Auswirkungen der getroffenen Maßnahmen überprüft werden.
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In einer zweckmäßigen Weiterbildung erfolgt das Einleiten von Gegenmaßnahmen wie beispielsweise ein Überführen des Fahrzeugs in einen sicheren Zustand und/oder Aktivieren von Warnhinweisen und/oder Fehlereinträgen, wenn der erneute ermittelte elektrische Verbrauch des weiteren Verbrauchers über dem zulässigen Grenzwert liegt. Damit können durch rechtzeitige Gegenmaßnahmen kritische Fahrsituationen unterbunden werden.
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In einer zweckmäßigen Weiterbildung ist zumindest ein Lastverteiler zwischen dem Gleichspannungswandler und dem elektronischen Lastverteiler angeordnet, über den der weitere Verbraucher und gegebenenfalls zusätzliche weitere Verbraucher mit elektrischer Energie versorgt und gegebenenfalls abgesichert werden, und wobei der Verbrauch der über den Lastverteiler versorgten weiteren Verbraucher ermittelt wird. Damit wird sichergestellt, dass sämtliche die Energieversorgung des sicherheitsrelevanten Verbrauchers beeinträchtigenden weiteren Verbraucher berücksichtigt werden.
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In einer zweckmäßigen Weiterbildung wird der Zustand des Gleichspannungswandlers und/oder eines weiteren Energiespeichers ermittelt und bei einem fehlerhaften Zustand eine Gegenmaßnahme wie beispielsweise eine Fehleranzeige oder eine Überführung in einen sicheren Zustand des Fahrzeugs eingeleitet. Die Sicherheit der Anordnung verbessert sich weiter, da auch der Betriebszustand weiterer Komponenten rechtzeitig bei möglichen Gegenmaßnahmen berücksichtigt werden kann.
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In einer zweckmäßigen Weiterbildung wird durch eine gezielte Anforderung der Degradierung bzw. Abschaltung des weiteren Verbrauchers dessen Fähigkeit zur Degradierung bzw. Abschaltung überprüft wird, indem die Kenngröße des weiteren Verbrauchers vor und nach der Anforderung der Degradierung bzw. Abschaltung gemessen und verglichen wird. Dadurch erhöht sich die Genauigkeit und Zuverlässigkeit bei der Ermittlung eines potenziellen Fehlerfalls weiter.
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In einer zweckmäßigen Weiterbildung wird die erfasste elektrische Kenngröße über ein Kommunikationsmittel wie beispielsweise ein Bussystem oder ein Gateway insbesondere an den elektronischen Lastverteiler und/oder das Energiemanagement übermittelt. Solche Kommunikationsmittel stehen zur Ansteuerung der Verbraucher ohnehin zur Verfügung und können auch für die Abschaltung bzw. Degradierung verwendet werden.
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Weitere zweckmäßige Weiterbildungen ergeben sich aus weiteren abhängigen Ansprüchen und aus der Beschreibung.
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Figurenliste
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Es zeigen:
- 1 ein Bordnetz, bei dem das Verfahren zur Überwachung des Energiespeichers beispielhaft implementiert ist sowie
- 2 ein alternatives Ausführungsbeispiel.
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Ausführungsform der Erfindung
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Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispiels schematisch dargestellt und wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung ausführlich beschrieben.
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Die 1 zeigt eine mögliche Topologie eines Energieversorgungssystems, bestehend aus einem Basisbordnetz 10, welches einen Energiespeicher 12, insbesondere eine Batterie 12 mit zugehörigem Batteriesensor 14, sowie mehrere Verbraucher 16, die durch einen elektronischen Lastverteiler 18 abgesichert bzw. angesteuert werden, umfasst. An den elektronischen Lastverteiler 18 ist ebenfalls der Energiespeicher 12 angeschlossen. Der elektronische Lastverteiler 18 umfasst mehrere Schaltmittel 15, die jeweils insbesondere sicherheitsrelevante Verbraucher 16 ansteuern bzw. absichern. So könnte es sich bei den Schaltmitteln 15 um Halbleiterschalter handelt, die beispielsweise nach bestimmten Kriterien wie (Über)spannung, (Über)strom, Temperatur etc. als elektronische Sicherung fungieren und den jeweiligen abgesicherten Verbraucher 16 bei unzulässigen Betriebszuständen von der Energieversorgung trennen. Die Schaltmittel 15 sind hierbei jeweils parallel geschaltet. An einem weiteren Schaltmittel 15 des elektronischen Lastverteilers 18 ist beispielhaft ein weiterer Lastverteiler 13 angeschlossen, über den weitere Verbraucher 17 abgesichert (beispielsweise über Schmelzsicherungen) und gezielt mit Energie versorgt werden. Bei den Verbrauchern 17 kann es sich beispielsweise um Beleuchtung, Scheibenwischer oder solche Verbraucher 17 handeln, die beispielsweise nach einem Crash zum Einsatz kommen. Weiterhin umfasst der elektronische Lastverteiler 18 ein Trennmittel 19. Bei dem Trennmittel 19 kann es sich beispielsweise um einen Halbleiterschalter, vorzugsweise zwei serielle Halbleiterschalter mit antiparallel zueinander angeordneten Dioden, handeln. Das Trennmittel 19 dient dazu, den elektronischen Lastverteiler 18 beispielsweise im Fehlerfall vom Teilbordnetz 20 zu trennen.
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Der elektronische Lastverteiler 18 ist in der Lage, entsprechende Kenngrößen wie Spannung Uv, Strom Iv der Verbraucher 16 zu ermitteln. Der elektronische Lastverteiler 18 ist darüber hinaus ebenfalls in der Lage, entsprechende Kenngrößen des Energiespeichers 12 wie Spannung Ub und/oder Strom Ib und/oder Temperatur Tb zu ermitteln. Hierzu enthält der elektronische Lastverteiler 18 die entsprechende Sensorik. Ebenfalls besitzt der elektronische Lastverteiler 18 entsprechende Verarbeitungsmittel, erfasste Größen zu speichern bzw. auszuwerten. Alternativ könnte die Auswertung auch in einem anderen Steuergerät erfolgen. Ebenfalls kann der elektronische Lastverteiler 18 den am Eingang anstehenden Strom bzw. Spannung (an der sogenannten Klemme 30_0) erfassen.
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Weiterhin ist der elektronische Lastverteiler 18 in der Lage, abhängig vom Zustand des Energiespeichers 12 Signale, auf deren Basis der Übergang in einen sicheren Zustand eingeleitet wird, zu liefern. Dann leitet beispielsweise ein übergeordnetes Steuergerät beispielsweise einen sicheren Halt des Fahrzeugs (Anfahren des nächsten Parkplatzes, sofortiger Halt am Seitenstreifen etc.) ein und verlässt den autonomen Fahrbetrieb.
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Die durch den elektronischen Lastverteiler 18 angesteuerten Verbraucher 16 könnten beispielsweise sicherheitsrelevante Fahrzeugfunktionen wie beispielsweise Bremsen, Lenken etc. umfassen. Die sicherheitsrelevanten Verbraucher 16 könnten beispielsweise wichtige Funktionen auch funktionsredundant abdecken.
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Der elektronische Lastverteiler 18 ist auf der vom Energiespeicher 12 entfernten Seite mit einem weiteren Lastverteiler 11 elektrisch leitend verbunden. Der weitere Lastverteiler 11 dient der Ansteuerung bzw. Absicherung weiterer Verbraucher 9. Der weitere Lastverteiler 11 ist mit einem Gleichspannungswandler 22 verbunden. Der Gleichspannungswandler 22 dient der Spannungswandlung zwischen einem ersten Basisbordnetzes 10, welches die Verbraucher 9, 16, 17 mit einem Spannungsniveau von U1 versorgt und einem Spannungsniveau U2 eines weiteren Bordnetzes 20. Das Basisbordnetz 10 weist ein gegenüber einem Hochvolt-Bordnetz 20 ein niedrigeres Spannungsniveau U1 auf, beispielsweise kann es sich um ein 12 V-Bordnetz handeln. Das Hochvolt-Bordnetz 20 umfasst beispielhaft einen Energiespeicher 24, beispielsweise eine Hochvolt-Batterie, eventuell mit integriertem Batteriemanagementsystem, exemplarisch gezeigt eine Last 26, beispielsweise ein Komfortverbraucher wie eine mit erhöhtem Spannungsniveau versorgte Klimaanlage etc., sowie eine Elektromaschine 28. Als Hochvolt wird in diesem Zusammenhang ein Spannungsniveau U2 verstanden, welches höher ist als das Spannungsniveau U1 des Basisbordnetzes 10. So könnte es sich beispielsweise um ein 48-Volt-Bordnetz handeln. Alternativ könnte es sich gerade bei Fahrzeugen mit reinem Elektroantrieb um noch höhere Spannungsniveaus handeln.
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Mit dem Basisbordnetz 10 können zumindest einer oder weitere insbesondere sicherheitsrelevante Kanäle verbunden sein. Die sicherheitsrelevanten Kanäle könnten jeweils über eine weitere elektronische Lastverteilung mit dem Basisbordnetz 10 verbunden werden. Der weitere elektronische Lastverteiler könnte der Absicherung, Ansteuerung sowie der sicheren und zuverlässigen Abschaltung sicherheitsrelevanter Verbraucher bzw. der elektronischen Energienetzverteilung dienen. Diese Verbraucher könnten funktionsredundant durch unterschiedliche sicherheitsrelevante Kanäle versorgt werden. Außerdem kann der weitere elektronische Lastverteiler in der Lage sein, die fließenden Verbraucherströme bzw. anliegenden Spannungen zu erfassen. Diese kurz beschriebene, aber nicht gezeigte Ausführung, könnte für eine hochverfügbare Auslegung beispielsweise für das autonome Fahren zur Sicherheitserhöhung vorgesehen sein.
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Beispielhaft ist in dem Ausführungsbeispiel als möglicher Energiespeicher 12, 24 eine Batterie bzw. Akkumulator beschrieben. Alternativ können jedoch andere für diese Aufgabenstellung geeignete Energiespeicher beispielsweise auf induktiver oder kapazitiver Basis, Brennstoffzellen, Kondensatoren oder Ähnliches gleichermaßen Verwendung finden.
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Insbesondere zur Realisierung eines sicherheitsrelevanten Bordnetzes für manuelles Fahren kann die Topologie gemäß 1 eingesetzt werden. Dabei kann eine redundante Energieversorgung der sicherheitsrelevanten Verbraucher 16 sowohl aus dem Energiespeicher 12 sowie über die sogenannte Klemme 30_0 (Eingang des elektronischen Lastverteilers 18 bzw. Ausgang des Gleichspannungswandlers 22 auf der Niederspannungsbordnetzseite) als auch durch den Gleichspannungswandler 22, gespeist durch den weiteren Energiespeicher 24, erfolgen. Die Redundanz aus der Versorgung über die sogenannte Klemme 30_0 kann dabei nur sichergestellt werden, wenn die Klemme 30_0-Verbraucher-Leistung der weiteren Verbraucher 9 unter einer gewissen Schwelle liegt. Andernfalls kann die Versorgung der Klemme 30_0 bzw. der Klemme 30_1-Lasten aus dem Gleichspannungswandler 22, gegebenenfalls inklusive dynamischer Lastmanöver (Brems-/Lenkmanöver zum Übergang in den sicheren Zustand im automatisierten Fahrbetrieb) nicht realisiert werden und es käme zu einem unzulässigen Spannungseinbruch, der zum Funktionsverlust der sicherheitsrelevanten Verbraucher 16 (Lenkung, Bremse,...) führen könnte.
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Nachfolgend beschriebenes Verfahren kann dem eben beschriebenen Problemfall entgegenwirken. So wird eine entsprechende Kenngröße wie beispielsweise der Strom oder Ähnliches am Gleichspannungswandler 22 erfasst bzw. gemessen. Die ermittelte Kenngröße wird beispielsweise mittels eines Bussystems oder Kommunikationsmittels (CAN -Bus, Übermittlung über ein Gateway 32 oder Ähnliches) an den elektronischen Lastverteiler 18 übermittelt. Ein entsprechender Aufbau ist exemplarisch in 2 gezeigt. Dort ist der Gleichspannungswandler 22 über ein Gateway 32 mit dem elektronischen Lastverteiler 18 gekoppelt. Außerdem wird zur Ermittlung des Verbrauchs der weiteren Verbraucher 9 der am Eingang des elektronischen Lastverteiler 18 fließende Strom oder sonstige geeignete Kenngröße ermittelt.
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Auf diese Art und Weise wird der elektrische Verbrauch bzw. die Belastung der Verbraucher 9, die durch den Lastverteiler 11 versorgt werden, ermittelt. Als verbrauchscharakteristische Größe kann es sich um den Stromverbrauch bzw. die entsprechende Leistung handeln. Die Ermittlung beispielsweise des Stromverbrauchs erfolgt unter Anwendung der Knotenregelung in Abhängigkeit vom Strom am Gleichspannungswandler 22 und vom Strom am Hauptschalter bzw. Eingang des elektronischen Lastverteilers 18. Damit kann der Verbraucherstrom durch die weiteren Verbraucher 9 ermittelt werden. Diese Ermittlung des elektrischen Verbrauchs/Leistung erfolgt beispielsweise im elektronischen Lastverteiler 18, dem wie bereits beschrieben der gemessene Strom am Ausgang des Gleichspannungswandlers 22 übermittelt wurde. Alternativ könnte die Ermittlung des Verbrauchs der Verbraucher 9 auch in einer sonstigen elektronischen Komponente wie dem Gleichspannungswandler 22, einem weiteren Steuergerät oder in einem Steuergerät für das Energiemanagement 30 erfolgen. Alternativ könnte die Kenngröße auch direkt am weiteren Verbraucher 9 ermittelt werden. Anschließend wird der Stromverbrauch der weiteren Verbraucher 9 mit einem Grenzwert verglichen. Überschreitet der Stromverbrauch der weiteren Verbraucher 9 diesen Grenzwert, so liegt der Stromverbrauch zu hoch, sodass eine ausreichende Versorgung der sicherheitsrelevanten Verbraucher 16 nicht erfolgen könnte. In diesem Fall wird eine Degradierung oder Abschaltung der Verbraucher 9 oder zumindest eines der Verbraucher 9 initiiert. Dies könnte beispielsweise durch den elektronischen Lastverteiler 18 initiiert werden.
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Alternativ könnte ein Energiemanagement 30 die Verbraucher-Degradierung bzw. Verbraucherabschaltung des weiteren Verbrauchers 9 bzw. der weiteren Verbraucher 9 initiieren. Dabei handelt es sich um solche Verbraucher 9, welche nicht für sicherheitsrelevante Funktionen benötigt werden. Über entsprechende Kommunikationsmittel wie in 2 angedeutet (beispielsweise ein Bussystem (beispielsweise ein CAN-Bus oder über das Gateway 32) sendet das Energiemanagement 30 den jeweiligen Verbrauchern 9 Anforderungen zur Abschaltung bzw. Degradierung. Die entsprechenden Verbraucher 9 setzen die Abschaltung bzw. Degradierung nach empfangenem Signal des Energiemanagements 30 um.
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Anschließend wird überprüft, ob eine Abschaltung bzw. Degradierung der Verbraucher 9 stattgefunden hat bzw. zu einer entsprechenden Verbrauchsreduzierung geführt hat. Hierzu wird wie bereits beschrieben sowohl die Kenngröße am Gleichspannungswandler 22 sowie am Eingang des elektronischen Lastverteilers 18 erfasst und daraus der Verbrauchswert (beispielsweise Stromverbrauch) der weiteren Verbraucher 9, die über den Lastverteiler 11 versorgt sind, ermittelt. Der ermittelte Stromverbrauch sollte nun unterhalb des zulässigen Stroms bzw. Grenzwerts liegen. Sollte des immer noch nicht der Fall sein, wird eine Notmaßnahme eingeleitet. Hierbei könnte es sich beispielsweise um eine Überführung des Kraftfahrzeugs in einen sicheren Zustand handeln, der beispielsweise durch den elektronischen Lastverteiler 18 oder ein sonstiges elektronisches Gerät getriggert wird.
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In einer weiteren Ausführung wird das beschriebene Verfahren eingesetzt, um die Degradierungs- bzw. Abschaltfähigkeit der Verbraucher 9 zu überprüfen. Dabei werden z.B. während des Betriebs oder im Fahrzeughochlauf nacheinander Verbrauchern 9 ein Signal zur Degradierung bzw. Abschaltung geschickt. Duch Vergleich des DC/DC-Wandlerstroms mit dem Strom am Hauptschalter bzw. Trennmittel 19 des elektronischen Lastverteilers 18 kann vor und nach dem Signal zur Degradierung bzw. Abschaltung der Strom der Verbraucher 9 ermittelt werden und die Funktion der Degradierungs- bzw. Abschaltmaßnahme überprüft werden. Dies ist notwendig, um sicherstellen zu können, dass die Versorgung der sicherheitsrelevanten Verbraucher 16 aus der Kl.30_0 sichergestellt werden kann. Ein Beispiel wäre z.B. die Notwendigkeit der Degradierung bzw. Abschlatung der Verbraucher 9 im Falle einer unzureichenden Versorgung der sicherheitsrelevanten Verbraucher 16 aus dem Energiespeicher 12.
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Über weitere Maßnahmen könnte sichergestellt werden, dass die alternative Energieversorgung der sicherheitsrelevanten Verbraucher 16 über den Gleichspannungswandler 22, gespeist von dem Hochvolt-Bordnetz 20, in ausreichender Art und Weise gewährleistet ist. So könnte beispielsweise die Leistungsfähigkeit bzw. die Leistungsfähigkeitsprognose des Gleichspannungswandlers 22 ermittelt werden. Alternativ könnte die Leistungsfähigkeitsüberwachung bzw. Leistungsfähigkeitsprognose des Gleichspannungswandlers 22 in Verbindung mit dem Hoch-Volt-Bordnetz 20 und darin enthaltenem Energiespeicher 24 ermittelt werden. Alternativ könnte auch eine Kabelbaumdiagnose des zwischen dem Gleichspannungswandlers 22 und dem elektronischen Lastverteiler 11 liegenden Kabelbaums vorgenommen werden. Könnte es hierbei Hinweise auf einen nicht ordnungsgemäßen Betrieb zumindest einer der überwachten Komponente geben, könnte Überführung in einen sicheren Betriebszustand initiiert werden. Andernfalls kann die Energieversorgung der sicherheitsrelevanten Verbraucher 16 nun aus dem weiteren Bordnetz 20 gedeckt werden.
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Auch weitere Maßnahmen im Falle eines nicht ordnungsgemäßen Betriebs wie beispielsweise das Setzen bzw. Aktivieren einer Warnlampe und/oder einer Fehlermeldung und/oder eines Fehlereintrags wären denkbar. Auch abgestufte Warnhinweise je nach Schwere eines Fehlers wären denkbar. So könnte beispielsweise für den Fall, dass eine Degradierung bzw. Abschaltung nicht ausreichend wäre für eine entsprechende Anzahl von Verbrauchern 9 ein bestimmter Warnhinweis (beispielsweise gelbe Warnleuchte) aktiviert werden. Im Falle, dass eine Degradierung bzw. Abschaltung für einzelne Verbraucher 9 nicht möglich wäre, so könnte beispielsweise lediglich ein Eintrag in einen Fehlerspeicher vorgenommen werden, der beispielsweise beim nächsten Werkstattaufenthalt abgearbeitet werden könnte. Alternativ könnten auch bei der Abschaltung bestimmter Verbraucher 9 der Fahrer gewarnt werden (rote Warnleuchte), wobei immer noch ein Abstellen bzw. Parken des Fahrzeugs im Rahmen eines worst-case-Manövers möglich wäre.
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Neben dem erfassten Strom können auch andere physikalische Größen erfasst und ausgewertet werden wie beispielsweise entsprechende Spannungen, Temperaturen oder Ähnliches am Gleichspannungswandler 22 und/oder am elektronischen Lastverteiler 18.
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Um die Korrektheit des übermittelten Signals zu überprüfen, kann dies beispielsweise durch eine alternative Erfassungsmöglichkeit des von dem Gleichspannungswandler 22 abgegebenen Stroms beispielsweise in Verbindung mit entsprechenden Stromerfassungsmitteln am elektronischen Lastverteiler 18 und/oder am Lastverteiler 11 plausibilisiert werden. Bei fehlender Plausibilierung wird die Übersendung eines fehlerhaften Werts vom Gleichspannungswandler 22 an den elektronischen Lastverteiler 18 vermieden. Sollte der elektronische Lastverteiler 18 zwar einen Messwert erwarten, aber keinen Messwert erhalten, könnte ein Übergang in den sicheren Zustand durch den elektronischen Lastverteiler 18 getriggert werden. Gleiches könnte auch bei einem fehlerhaften Signal erfolgen.
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Das Verfahren eignet sich insbesondere zur Sicherstellung der Energieversorgung von sicherheitsrelevanten Verbrauchern 16 in einem Kraftfahrzeug, die Funktionen für den automatisierten Fahrbetrieb realisieren. Die Verwendung ist jedoch darauf nicht eingeschränkt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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