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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Steuereinheit zum Vorhersagen und Vermeiden einer Kondensation von Feuchtigkeit in einem Einlasssystem einer Brennkraftmaschine nach dem Kraftmaschinenabschalten.
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Um die Effizienz von Brennkraftmaschinen zu verbessern und Kraftmaschinenemissionen zu verringern, werden verschiedene Technologien untersucht. Insbesondere sind die Abgasrückführung (AGR) und Wassereinspritzung als effektive Maßnahmen bekannt, um die Verbrennungstemperatur zu senken und folglich die Effizienz zu verbessern und Emissionen zu verringern.
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Beide Maßnahmen erhöhen trotzdem das Risiko, dass eine Kondensation von Feuchtigkeit im Einlasssystem der Kraftmaschine auftritt, insbesondere während der Abkühlperiode der gestoppten Kraftmaschine. Im Fall der AGR enthält das zurückgeführte Abgas eine hohe Menge an Feuchtigkeit, die durch Kühlung kondensieren kann, wenn sie in das Einlasssystem eintritt. Wassereinspritzung wird jedoch meistens als Kanaleinspritzung angewendet, wobei das Wasser in die Einlasskanäle eingespritzt wird, anstatt es direkt in den Zylinder einzuspritzen. Daher erreicht ein Teil des eingespritzten Wassers nicht den Zylinder, sondern sammelt sich als Wandfilm auf den Einlasskanalwänden an, von denen es verdampfen und in das Einlasssystem eintreten kann, nachdem die Kraftmaschine abgeschaltet worden ist.
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Kondensierte Flüssigkeit im Einlasssystem der gestoppten Kraftmaschine kann zu Vereisung, Korrosion und einem Wasserschlag beim nächsten Kraftmaschinenstart führen. Um eine Kraftmaschinenbeschädigung zu verhindern, ist es erforderlich zu bestimmen, ob und in welcher Menge kondensierte Flüssigkeit im gekühlten Einlasssystem auftritt, und geeignete Handlungen einzuleiten, um die Flüssigkeit daraus zu beseitigen.
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Patentliteratur 1: JP 2017-206984 A
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Die Patentliteratur 1 beschreibt ein Verfahren und eine Steuervorrichtung zum Vorhersagen einer Wasserkondensation im Saugdurchgang einer aufgeladenen Kraftmaschine mit AGR. Die Vorhersage der Wasserkondensation ist jedoch nur für die laufende Kraftmaschine offenbart, ohne die Kondensation zu berücksichtigen, die nach dem Kraftmaschinenstopp auftreten kann.
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Eine Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren und eine Steuereinheit zum Vermeiden einer Kondensation in einem Einlasssystem einer Brennkraftmaschine, die eine Kraftmaschinenbeschädigung zuverlässig verhindern können, zu schaffen.
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Die vorstehend beschriebene Aufgabe wird durch den Gegenstand gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst. Weitere bevorzugte Weiterentwicklungen sind durch die abhängigen Ansprüche beschrieben.
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Vorzugsweise kann das Verfahren zum Vermeiden einer Kondensation von Feuchtigkeit in einem Einlasssystem einer Brennkraftmaschine (oder kurz „Kraftmaschine“) eine Flüssigkeitsmasse, die im Einlasssystem kondensiert, zu einer vorbestimmten Zeit nach dem Kraftmaschinenabschalten auf der Basis einer bestimmten Feuchtigkeit im Einlasssystem, einer bestimmten Temperatur im Einlasssystem und einer bestimmten Umgebungstemperatur bestimmen; und/oder kann eine Korrekturmaßnahme einleiten, wenn die bestimmte Masse an kondensierter Flüssigkeit einen vorbestimmten Schwellenwert überschreitet. In diesem Zusammenhang kann der Begriff „bestimmen“ vorzugsweise die Bedeutungen von „messen“, „berechnen“ und „abschätzen“ umfassen. Die vorbestimmte Zeit nach der Kraftmaschinenabschaltanforderung, hinsichtlich der die Masse an kondensierter Flüssigkeit bestimmt werden kann, kann das Ende der Kraftmaschinenabkühlperiode sein, wenn die Temperatur im Einlasssystem die Umgebungstemperatur erreicht hat. Außerdem kann potentielles Kondensat zu einem oder mehreren Zeitpunkten während der Kraftmaschinenabkühlperiode bestimmt werden. Dies ermöglicht die Ausführung von frühen Maßnahmen, um zu vermeiden, dass die Menge an Kondensat im Einlasssystem ein Niveau überschreitet, das zu einer Kraftmaschinenbeschädigung führen könnte. Das Verfahren kann die Masse an kondensierter Flüssigkeit unmittelbar nach der Kraftmaschinenabschaltanforderung vorhersagen. Dies bedeutet, dass die Menge an potentiellem Kondensat abgeschätzt werden kann, wenn die Steuereinheit die Anforderung empfängt, die Kraftmaschine zu stoppen, so dass Maßnahmen eingeleitet werden können, bevor die Kraftmaschine vollständig gestoppt ist. Die Kraftmaschinenabschaltanforderung kann durch den Fahrer oder durch eine Steuerfunktion der Steuereinheit wie z. B. eine Start/Stopp-Funktion eingeleitet werden.
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Gemäß einem Aspekt kann die Vorhersage der Masse an kondensierter Flüssigkeit die Schritte umfassen:
- - Messen der relativen Feuchtigkeit und der Temperatur im Einlasssystem und Berechnen eines ersten Feuchtigkeitsverhältnisses im Einlasssystem auf der Basis der gemessenen Werte,
- - Abschätzen einer Flüssigkeitsmasse, die als Film auf Wänden des Einlasssystems gelagert ist,
- - Berechnen eines zweiten Flüssigkeitsverhältnisses im Einlasssystem mit der Flüssigkeitswandfilmmasse und dem ersten Feuchtigkeitsverhältnis;
- - Messen der Umgebungstemperatur und Abschätzen einer Abkühlperiode, bis sich die Einlassluft auf Umgebungstemperatur abkühlt, und/oder
- - Berechnen der Masse an kondensierter Flüssigkeit in Abhängigkeit vom zweiten Feuchtigkeitsverhältnis und einer abgeschätzten Durchdringungstemperatur am Ende der Abkühlperiode.
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Die relative Feuchtigkeit, die als Prozentsatz ausgedrückt wird, kann einen gegenwärtigen Zustand der absoluten Feuchtigkeit relativ zu einer maximalen Feuchtigkeit in Anbetracht derselben Temperatur angeben. Ein Feuchtigkeitssensor kann in einer repräsentativen Position im Einlasssystem montiert sein und kann die relative Feuchtigkeit darin messen. Das Feuchtigkeitsverhältnis kann in Abhängigkeit von der gemessenen relativen Feuchtigkeit berechnet werden und kann das Verhältnis zwischen der tatsächlichen Masse von Wasserdampf, der in feuchter Luft vorhanden ist, und der Masse der trockenen Luft (z. B. kg Wasser/kg Luft) sein. Der Wandfilm kann auf der Basis der eingespritzten Wassermenge in dem (den) vorangehenden Zyklus (Zyklen) vor der Kraftmaschinenabschaltanforderung und der aktuell gemessenen Temperatur, des aktuell gemessenen Drucks und der aktuell gemessenen Feuchtigkeit im Einlasssystem abgeschätzt werden. Dieser Wandfilm kann nach dem Kraftmaschinenabschalten aufgrund der erhöhten Temperatur in den Einlasskanälen verdampfen und daher kann das resultierende Feuchtigkeitsverhältnis im ganzen Einlasssystem zunehmen. Die Abkühlperiode der Kraftmaschine kann unter Verwendung des Newtonschen Kühlungsgesetzes abgeschätzt werden. Für diesen Zweck kann die Zeit für das Abkühlen der Luft im Einlasssystem zuerst auf der Basis der aktuell gemessenen Temperatur im Einlasssystem und der aktuell gemessenen Umgebungstemperatur berechnet werden. Anschließend kann die vorhergesagte Umgebungstemperatur am berechneten Ende der Abkühlperiode abgeschätzt werden, beispielsweise auf der Basis von Wetterberichten, die über das Internet von der nächsten verfügbaren Wetterstation empfangen werden können. Wenn sich die vorhergesagte Umgebungstemperatur von der aktuell gemessenen Umgebungstemperatur stark unterscheidet, können einige Iterationsschritte erforderlich sein, um das Ende der Kraftmaschinenabkühlperiode und die Durchdringungstemperatur mit ausreichender Genauigkeit vorherzusagen. Die Durchdringungstemperatur kann erreicht werden, wenn die Temperatur innerhalb des Einlasssystems zur Umgebungstemperatur identisch ist.
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Wenn die vorhergesagte kondensierte Flüssigkeitsmasse einen ersten vorbestimmten Schwellenwert überschreitet und die abgeschätzte Durchdringungstemperatur am Ende der Abkühlperiode höher ist als eine erste vorbestimmte Temperatur, kann ferner eine erste Korrekturmaßnahme nach der Kraftmaschinenabschaltanforderung eingeleitet werden. Um die erste Korrekturmaßnahme durchzuführen, kann eine vorbestimmte Anzahl an Anlasszyklen nach der Kraftmaschinenabschaltanforderung eingeleitet werden. Die Anzahl von Anlasszyklen kann im Bereich von einem bis fünf Zyklen liegen. Das Anlassen kann durch das Schwungrad der Kraftmaschine angetrieben werden oder kann durch den elektrischen Starter unterstützt werden, der ein Startergenerator mit 48 Volt sein kann. Diese Anlasszyklen können einen ausreichenden Luftaustausch innerhalb des Einlasssystems sicherstellen, um eine Kondensation zu vermeiden, die durch feuchte Luft während der Abkühlperiode verursacht wird.
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Wenn die vorhergesagte Masse an kondensierter Flüssigkeit einen zweiten vorbestimmten Schwellenwert überschreitet, der kleiner ist als der erste vorbestimmte Schwellenwert, und die abgeschätzte Durchdringungstemperatur am Ende der Abkühlperiode niedriger ist als die erste vorbestimmte Temperatur, kann vorzugsweise eine zweite Korrekturmaßnahme nach der Kraftmaschinenabschaltanforderung eingeleitet werden. Die erste vorbestimmte Temperatur in Bezug auf die erste und die zweite Korrekturmaßnahme können um den Gefrierpunkt, vorzugsweise in einem Temperaturbereich von 0 °C bis 5 °C, festgelegt werden, um zwischen einer Wassermasse, die Beschädigungen durch Vereisung verursachen könnte, und einer Wassermasse, die Beschädigungen durch flüssiges Wasser verursachen könnte, zu unterscheiden. Da Vereisung zu stärkeren Beschädigungen führen kann, sollte der zweite vorbestimmte Schwellenwert kleiner sein als der erste. Beispiele zum Definieren von möglichen Flüssigkeitsmassenschwellenwerten sind in Bezug auf 3 und 4 gegeben.
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Um die zweite Korrekturmaßnahme durchzuführen, kann eine vorbestimmte Anzahl von Spülzyklen nach der Kraftmaschinenabschaltanforderung durch Schalten eines Einlassventils und eines Auslassventils in eine Ventilüberlappungsposition und Steuern des E-Verstärkers, um einen vorbestimmten Ladedruck vorzusehen, eingeleitet werden. Dies bedeutet, dass während der Anlasszyklen, wie vorstehend beschrieben, die Gasaustauschventile in eine Ventilüberlappungsposition geschaltet werden und die ankommende Luft durch die Kraftmaschine gedrängt wird, die durch einen Ladedruck angetrieben wird, der durch den E-Verstärker bereitgestellt wird, um den Luftaustausch innerhalb des Einlasssystems zusätzlich zu unterstützen. Die vorbestimmte Anzahl von Spülzyklen kann in einem Bereich von einem bis fünf Zyklen liegen und der vorbestimmte Ladedruck kann in einem Bereich von 0,1 bis 0,5 bar über dem Umgebungsdruck liegen, um eine ausreichende Spülung des Einlasssystems sicherzustellen.
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Ferner können die Feuchtigkeit im Einlasssystem, die Temperatur im Einlasssystem und die Umgebungstemperatur regelmäßig zu vorbestimmten Zeitpunkten während der Abkühlperiode nach dem Kraftmaschinenabschalten gemessen werden, bis die Temperatur im Einlasssystem gleich der Umgebungstemperatur ist, und die Masse an kondensierter Flüssigkeit wird auf der Basis der gemessenen Werte zu jedem Zeitpunkt bestimmt. Die vorbestimmten Zeitpunkte können alle 1 s bis 20 min. nach dem Kraftmaschinenabschalten geplant werden, bis die Durchdringungstemperatur erreicht ist. Die zu diesen Zeitpunkten bestimmte Masse an kondensierter Flüssigkeit kann auf der Basis der aktuell gemessenen Temperatur und Feuchtigkeit im Einlasssystem und der Bedingungen im Einlasssystem beim Kraftmaschinenabschalten berechnet werden.
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Wenn die bestimmte Masse an kondensierter Flüssigkeit den ersten vorbestimmten Schwellenwert überschreitet und die gemessene Umgebungstemperatur höher ist als eine zweite vorbestimmte Temperatur, kann vorzugsweise eine dritte Korrekturmaßnahme eingeleitet werden. Die zweite vorbestimmte Temperatur sollte über dem Gefrierpunkt liegen, um Vereisung im Einlasssystem zu vermeiden, und kann vorzugsweise in einem Temperaturbereich von 10 °C bis 15 °C festgelegt sein. Da der Luftaustausch nach dem Kraftmaschinenabschalten bei gestoppter Kraftmaschine durchgeführt werden muss, kann nur der E-Verstärker eine Massenströmung durch die Kraftmaschine liefern. Um die dritte Korrekturmaßnahme durchzuführen, können daher das Einlassventil und das Auslassventil in die Ventilüberlappungsposition werden und/oder ein Lüftungsventil kann geöffnet werden, und der E-Verstärker kann gesteuert werden, um eine erste vorbestimmte Luftmassenströmung für eine erste vorbestimmte Lüftungszeit zu liefern. Die erste vorbestimmte Massenströmung multipliziert mit der ersten vorbestimmten Lüftungszeit sollte größer sein als der Hubraum der Kraftmaschine multipliziert mit der Luftdichte im Einlasskanal, um die Kraftmaschinenladung durch Frischluft zu ersetzen.
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Wenn die bestimmte Masse an kondensierter Flüssigkeit den zweiten vorbestimmten Schwellenwert überschreitet und die gemessene Umgebungstemperatur niedriger ist als die zweite vorbestimmte Temperatur, wird ferner eine vierte Korrekturmaßnahme eingeleitet. Um die vierte Korrekturmaßnahme durchzuführen, können das Einlassventil und das Auslassventil in die Ventilüberlappungsposition geschaltet werden und/oder das Lüftungsventil kann geöffnet werden, und der E-Verstärker kann gesteuert werden, um eine zweite vorbestimmte Luftmassenströmung für eine zweite vorbestimmte Lüftungszeit zu liefern. Die zweite vorbestimmte Massenströmung multipliziert mit der ersten vorbestimmten Lüftungszeit sollte beispielsweise zwei- oder dreimal größer sein als der Hubraum der Kraftmaschine multipliziert mit der Luftdichte im Einlasskanal, um sicherzustellen, dass die Kraftmaschinenladung vollständig durch Frischluft ersetzt wird.
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Ferner kann die Erfindung eine Steuereinheit, die dazu konfiguriert ist, das vorstehend beschriebene Verfahren oder Aspekte davon durchzuführen, und
eine Brennkraftmaschine mit mindestens einem Zylinder, mindestens einem Einlassventil, mindestens einem Auslassventil, mindestens einem E-Verstärker, mindestens einem Lüftungsventil, mindestens einem Feuchtigkeitssensor, mindestens einem Temperatursensor, mindestens einer Einspritzdüse für nicht brennbares Fluid zum Einspritzen von nicht brennbarem Fluid in mindestens einen Einlasskanal der Brennkraftmaschine und der Steuereinheit umfassen.
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Ferner kann die Erfindung ein Computerprogrammprodukt, das in einem Speicher speicherbar ist, das Befehle umfasst, die wenn sie durch einen Computer oder eine Recheneinheit ausgeführt werden, bewirken, dass der Computer das vorstehend beschriebene Verfahren oder Aspekte davon durchführt, sowie ein computerlesbares (Speicher) Medium mit Befehlen, die, wenn sie durch einen Computer ausgeführt werden, bewirken, dass der Computer das Verfahren oder Aspekte davon ausführt, umfassen.
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Zusammenfassend ermöglicht die Erfindung das Bestimmen einer potentiellen Kondensation innerhalb des Einlasssystems einer Brennkraftmaschine nach dem Kraftmaschinenabschalten und das Durchführen von Korrekturmaßnahmen, um eine solche Kondensation zuverlässig zu verhindern, um eine Kraftmaschinenbeschädigung zu vermeiden, die durch Vereisung, Korrosion oder einen Wasserschlag verursacht wird.
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Im Folgenden werden die Erfindung und Aspekte davon auf der Basis mindestens eines bevorzugten Beispiels mit Bezug auf die beigefügten beispielhaften und schematischen Zeichnungen weiter erläutert; es zeigen:
- 1 ein schematisches Diagramm einer Kraftmaschine mit drei Zylindern mit Turbolader;
- 2 schematisch einen Zylinder einer Brennkraftmaschine, wobei die Gasaustauschventile in eine Ventilüberlappungsposition geschaltet sind;
- 3 schematisch eine beispielhafte Wassermenge im Zylinder, die nicht überschritten werden sollte, um eine Kraftmaschinenbeschädigung durch einen Wasserschlag zu vermeiden;
- 4 schematisch eine beispielhafte Wassermenge im Einlasssystem, die nicht überschritten werden sollte, um zu vermeiden, dass die Drosselklappe im Fall von Vereisung blockiert wird;
- 5a und 5b Diagramme, die beispielhaft die Bildung von kondensiertem Wasser nach dem Abschalten der Kraftmaschine darstellen;
- 6 einen Ablaufplan, der ein Beispiel zum Vorhersagen und Verhindern von kondensiertem Wasser in der gekühlten Kraftmaschine beim Kraftmaschinenabschalten beschreibt; und
- 7 einen Ablaufplan, der ein Beispiel zum Bestimmen und Verhindern von kondensiertem Wasser während der Abkühlperiode der Kraftmaschine beschreibt.
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In 1 ist eine Kraftmaschine mit Turbolader mit drei Zylindern schematisch dargestellt. Die Anzahl von Zylindern ist nicht auf drei begrenzt, sondern kann irgendeine Anzahl von Zylindern sein, wie bekannt. Die Kraftmaschine umfasst einen Turbolader 2 mit einem Kompressor 2a und einer Turbine 2b, einen elektrischen Verstärker (E-Verstärker) 4, eine erste Umgehungsplatte 3, um den E-Verstärker 4 zu umgehen, einen Ladeluftkühler 5, eine zweite Umgehungsplatte 6, um den Ladeluftkühler 5 zu umgehen, eine Drosselklappe 7, die an einem Einlasskrümmer 10 montiert ist, der mit einem Feuchtigkeitssensor 8 ausgestattet ist, einen Einlasstemperatursensor 9 und ein Lüftungsventil 11. Der Feuchtigkeitssensor 8, der Temperatursensor 9 und das Lüftungsventil 11 können auch in irgendeiner anderen repräsentativen Position im Einlasssystem montiert sein. Ferner umfasst die Kraftmaschine Einlasskanäle 12-1 bis 12-3, die jeweils den Einlasskrümmer 10 mit einem jeweiligen Zylinder 1-1 bis 1-3 verbinden, um eine frische Ladung in jeden Zylinder 1-1 bis 1-3 zu saugen. In jedem Einlasskanal 12-1 bis 12-3 ist eine Einspritzdüse 13-1 bis 13-3 für nicht brennbares Fluid angeordnet, die mit dem Inneren des jeweiligen Einlasskanals verbunden ist und dazu konfiguriert ist, nicht brennbares Fluid in den Einlasskanal einzuspritzen. Das nicht brennbare Fluid kann vorzugsweise Wasser sein. Um die Abgase abzuführen, ist jeder Zylinder 1-1 bis 1-3 mit einem Auslasskanal 14-1 bis 14-3 verbunden, von dem die Abgase zur Turbine 2b des Turboladers 2 geführt werden, um den Kompressor 2a anzutreiben, bevor sie das Auslasssystem der Kraftmaschine verlassen.
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Ferner umfasst die Kraftmaschine mindestens eine Steuereinheit 15, die den Turbolader 2, den E-Verstärker 4, die Umgehungsplatten 3, 6, die Drosselklappe 7, das Lüftungsventil 11, die Gasaustauschventile (in 1 nicht dargestellt) und die Wassereinspritzdüsen 13-1 bis 13-3 steuern kann. Ferner kann die Steuereinheit 15 Signale von einem Umgebungstemperatursensor (nicht dargestellt), vom Einlassfeuchtigkeitssensor 8 und vom Einlasstemperatursensor 9 empfangen, um die Menge an kondensiertem Wasser zu bestimmen/vorherzusagen, wenn die Kraftmaschine abgekühlt wird, bzw. während der Abkühlperiode. Die Anzahl und der Typ von Aktuatoren und Sensoren sind nicht auf das dargestellte Beispiel begrenzt.
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Die mindestens eine Steuereinheit 15 kann in die Brennkraftmaschine integriert sein oder sie kann alternativ in einer Position innerhalb eines Fahrzeugs entfernt zur Brennkraftmaschine angeordnet sein, und die Steuereinheit 15 und die Kraftmaschine können über eine oder mehrere Signalleitungen verbunden sein. Die Steuereinheit 15 kann die Kraftmaschinensteuereinheit (ECU) oder eine separate Steuervorrichtung sein. Es können auch mehrere Steuereinheiten 15-1 bis 15-x vorhanden sein, die Untergruppen der gesteuerten Aktuatoren steuern können, z. B. kann eine Steuereinheit 15-1 nur die Wassereinspritzdüsen steuern, eine andere Steuereinheit 15-2 kann nur die Ladung steuern und so weiter.
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Während eines stationären Kraftmaschinenbetriebs kann Frischluft über den Kompressor 2a, die erste Umgehungsplatte 3 und den Ladeluftkühler 5 zur Drosselklappe 7 geleitet werden, die die erforderliche Menge an Luft für die Verbrennung in den Zylindern 1-1 bis 1-3 einstellen kann. Um die Luft durch den Ladeluftkühler 5 zu führen, muss die zweite Umgehungsplatte 6 geschlossen werden. Bei einer niedrigen Kraftmaschinentemperatur und/oder Kraftmaschinenlast kann es vorteilhaft sein, den Ladeluftkühler 5 durch Öffnen der zweiten Umgehungsplatte 6 zu umgehen.
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Während eines vorübergehenden Kraftmaschinenbetriebsmodus, der eine schnelle Erhöhung der Kraftmaschinenleistung erfordert, kann die ankommende Luft durch Schließen der ersten Umgehungsplatte 3 über den Kompressor 2a zum E-Verstärker 4 geleitet werden. In diesem Fall kann die Drosselklappe 7 vollständig geöffnet werden und die Luft kann in die Zylinder 1-1 bis 1-3 mit einem erhöhten Druckpegel gedrängt werden, um die erforderliche Leistungsausgabe der Kraftmaschine zu ermöglichen. Um eine ausreichende Kühlung der Hochdruckluft sicherzustellen, kann die zweite Umgehungsplatte 6 auch geschlossen werden, so dass die Luft durch den Ladeluftkühler 5 gelenkt werden kann.
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Um Klopfen und hohe Abgastemperaturen zu vermeiden, kann eine Wassereinspritzung während des vorübergehenden Betriebsmodus und/oder bei hoher Kraftmaschinenlast und Kraftmaschinendrehzahl durchgeführt werden. Für diesen Zweck kann Wasser durch die Wassereinspritzdüsen 13-1 bis 13-3 in die Einlasskanäle 12-1 bis 12-3 eingespritzt werden, von denen es in die Zylinder 1-1 bis 1-3 eintreten kann, um die Verbrennungstemperatur darin zu verringern. Da die Wassereinspritzung in die Einlasskanäle 12-1 bis 12-3 zu einem Wandfilm darin führt, kann eine Menge an eingespritztem Wasser im Einlasssystem bleiben, wenn die Kraftmaschine abgeschaltet wird. Daher kann die Verwendung der Kanalwassereinspritzung das Risiko einer Kraftmaschinenbeschädigung erhöhen, die durch Wasser verursacht wird, das im Einlasssystem auftritt.
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In 2 ist eine schematische Ansicht eines beispielhaften Zylinders 1 einer Brennkraftmaschine dargestellt. Während eines Einlasshubs der Kraftmaschine, wenn sich ein Kolben 18 innerhalb des Zylinders 1 nach unten bewegt, kann eine frische Ladung vom Einlasskanal 12 durch ein Einlassventil 16 in den Zylinder 1 eintreten. Nachdem eine Verbrennung in einem Arbeitshub der Kraftmaschine stattgefunden hat, können Abgase während eines Auslasshubs der Kraftmaschine durch die Aufwärtsbewegung des Kolbens 18 durch ein Auslassventil 17 in den Auslasskanal 14 abgeführt werden.
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Während eines Anlasszyklus der Kraftmaschine findet keine Verbrennung statt, so dass nur Luft durch die Kraftmaschine gepumpt wird. Um die erste Korrekturmaßnahme durchzuführen, um Kondenswasser im Einlasssystem der gekühlten Kraftmaschine zu vermeiden, können ein oder mehrere Anlasszyklen während des Abschaltens der Kraftmaschine durchgeführt werden. Für diesen Zweck können beide Umgehungsplatten 3, 6 und die Drosselklappe 7 vollständig geöffnet werden, um eine ungestörte Einströmung von trockener Frischluft in die Kraftmaschine zu ermöglichen.
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Zum Durchführen der zweiten Korrekturmaßnahme kann die Luftströmung durch die Kraftmaschine während der Anlasszyklen durch den E-Verstärker 4 unterstützt werden, der einen Ladedruck im Einlasskanal 12 bereitstellen kann, der über dem Druck im Auslasskanal 14 liegt. In diesem Fall kann die erste Umgehungsplatte 3 geschlossen werden und die zweite Umgehungsplatte 6 sowie die Drosselklappe 7 können vollständig geöffnet werden. Außerdem können das Einlassventil 16 und das Auslassventil 17 in eine Ventilüberlappungsposition geschaltet werden, so dass beide Ventile offen sind, um den Zylinder 1 zu umgehen (siehe gestrichelter Pfeil in 2), was eine effektive Spülung des Einlasssystems ermöglicht.
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Zum Durchführen der dritten und der vierten Korrekturmaßnahme bei gestoppter Kraftmaschine während der Kraftmaschinenabkühlperiode kann Spülluft nur durch den E-Verstärker 4 geliefert werden. Ähnlich zur zweiten Korrekturmaßnahme kann die erste Umgehungsplatte 3 geschlossen werden und die zweite Umgehungsplatte 6 sowie die Drosselklappe 7 können vollständig geöffnet werden. Ferner können das Einlassventil 16 und das Auslassventil 17 in eine Ventilüberlappungsposition geschaltet werden, so dass beide Ventile mindestens eines Zylinders 1-1 bis 1-3 offen sind, um die feuchte Luft aus der Kraftmaschine zu drängen. Alternativ oder zusätzlich kann das Lüftungsventil 11 im Einlasskrümmer 10 geöffnet werden, um das Entweichen von feuchter Luft aus dem Einlasssystem zu ermöglichen.
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In 3 ist eine erste Menge an kondensiertem Wasser 20 als Beispiel zum Bestimmen des ersten vorbestimmten Schwellenwerts mTH1 von Masse an kondensierter Flüssigkeit dargestellt, um eine Kraftmaschinenbeschädigung zu verhindern, falls die Temperatur im Einlasssystem über dem Gefrierpunkt liegt. Flüssiges Wasser, das in den Zylinder während einer Abschaltperiode der Kraftmaschine oder beim Kraftmaschinenstart eintritt, kann zu einem Wasserschlag führen. Als Beispiel sollte daher die Menge an kondensiertem Wasser im Einlasssystem niedriger sein als die Menge an Flüssigkeit 20, die den Abstand CP zwischen dem Kolben 18 und dem Feuerdeck 19 füllen würde.
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4 stellt schematisch eine seitliche und eine Draufsicht der Drosselklappe 7 dar, die in einem Einlassrohr 21 montiert ist, um ein Beispiel zum Bestimmen des zweiten vorbestimmten Schwellenwerts mTH2 der Masse an kondensierter Flüssigkeit im Einlasssystem darzustellen, die im Fall von Vereisung noch zulässig sein kann. Zwischen dem Außendurchmesser DTP der Drosselklappe 7 und dem Innendurchmesser DIP des Einlassrohrs 21 befindet sich ein Spalt CTP , der erforderlich ist, um eine reibungslose Bewegung der Drosselklappe 7 zu ermöglichen. Wasser, das im Bereich der Drosselklappe 7 kondensieren kann, kann sich an der Unterseite des Einlassrohrs 21 ansammeln. Daher sollte die zweite Menge an kondensiertem Wasser 22, das sich an der Unterseite des Einlassrohrs 21 im Einstellungsbereich LTP der Drosselklappe 7 ansammelt, eine Höhe nicht überschreiten, die größer ist als der Zwischenraum des Spalts CTP , um eine Blockierung der Drosselklappe 7 im Fall von Vereisung zu vermeiden.
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5a zeigt schematisch ein beispielhaftes Diagramm zum Bestimmen der Bildung von kondensiertem Wasser im Einlasssystem unter Verwendung eines psychrometrischen Schaubilds. Der im Diagramm markierte Punkt 1 gibt ein Beispiel für Bedingungen im Einlasssystem beim Kraftmaschinenabschalten an. Gemäß dem Diagramm ist zu dieser Zeit die Einlasstemperatur 30 °C und die relative Einlassfeuchtigkeit ist 40 %. Am im Diagramm markierten Punkt 2 ist die relative Einlassfeuchtigkeit auf 60 % erhöht, wobei die Einlasstemperatur nur geringfügig abgenommen hat. Die erhöhte relative Feuchtigkeit kann durch Verdampfung des Wandfilms, der auf den Einlasskanalwänden angesammelt ist, und Mischen des verdampften Wassers mit der Luft im Einlasssystem verursacht werden. Im folgenden Schritt fällt die Einlasstemperatur kontinuierlich ab, bis am Punkt 3 die Sättigungstemperatur von 20 °C erreicht ist. An diesem Punkt startet die Wasserkondensation im Einlasssystem und besteht im Folgenden weiter, bis die Kraftmaschine vollständig auf Umgebungstemperatur abgekühlt ist. Die Umgebungstemperatur im vorliegenden Beispiel ist als 0 °C am Punkt 4 im Diagramm markiert, so dass die kondensierte Menge an Wasser auf der Basis der Differenz des Feuchtigkeitsverhältnisses bei 20 °C und 0 °C bestimmt werden kann.
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5b zeigt schematisch das Beispiel der vier charakteristischen Punkte während der Abkühlperiode entsprechend 5a in einer zeitbasierten Darstellung. Im dargestellten Diagramm sind der Fortschritt der Einlasstemperatur, der Fortschritt der relativen Einlassfeuchtigkeit und der Fortschritt der Kondenswassermasse dargestellt. Wiederum stellt der Punkt 1 beispielhafte Bedingungen beim Kraftmaschinenabschalten dar, bei denen die Luft im Einlasssystem eine relative Feuchtigkeit von 40 % und eine Temperatur von 30 °C aufweist. Am Punkt 2 ist eine bestimmte Zeit vergangen, in der die relative Feuchtigkeit aufgrund der Verdampfung des Wasserwandfilms auf 60 % erhöht wurde. Der Punkt 3 gibt den Taupunkt an, bei dem die Wasserkondensation startet, und im Folgenden nimmt die Kondenswassermasse kontinuierlich zu, bis am Punkt 4 die Kraftmaschine auf die Umgebungstemperatur von 0 °C abgekühlt ist. Da eine Vereisung im Einlasssystem bei dieser Temperatur stattfinden kann, sollte die Kondenswassermasse unter dem zweiten Schwellenwert mTH2 bleiben, wie dargestellt, um eine Kraftmaschinenbeschädigung zu verhindern, die durch blockierende Aktuatoren wie z. B. eine blockierende Drosselklappe 7 verursacht wird.
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6 stellt einen Ablaufplan dar, der beispielhaft beschreibt, wie Kondenswasser im Einlasssystem einer Brennkraftmaschine vorhergesagt und verhindert werden kann, wenn sich die Kraftmaschine abgekühlt hat. Wenn das Kraftmaschinenabschalten angefordert wird, werden die Einlassfeuchtigkeit hEinlass, die Einlasstemperatur TEinlass und die Umgebungstemperatur TUmgebung durch die zugehörigen Sensoren gemessen (S100) und die jeweiligen Werte werden zur Steuereinheit 15 gesendet. In Schritt S101 schätzt dann die Steuereinheit 15 die Wandfilmmasse beispielsweise auf der Basis der gemessenen Bedingungen im Einlasssystem und der Menge an Wasser, die in die Einlasskanäle 12-1 bis 12-3 in dem (den) vorangehenden Zyklus (Zyklen) vor der Kraftmaschinenabschaltanforderung eingespritzt wurde, ab und berechnet das Feuchtigkeitsverhältnis nach der Verdampfung des Wandfilms gemäß dem psychrometrischen Schaubild, wie beispielhaft in 5a dargestellt (S102). Ferner sagt in Schritt S103 die Steuereinheit 15 die Durchdringungstemperatur TDurchdringung der Luft innerhalb des Einlasssystems am Ende der Kraftmaschinenabkühlperiode te vorher; wobei die Durchdringungstemperatur erreicht werden kann, wenn die Temperatur TEinlass innerhalb des Einlasssystems zur Umgebungstemperatur TUmgebung identisch ist. Für diesen Zweck kann die Steuereinheit 15 zuerst die Zeit zum Abkühlen der Luft im Einlasssystem auf der Basis der aktuell bestimmten Bedingungen, beispielsweise der Einlasstemperatur TEinlass und der aktuell gemessenen Umgebungstemperatur TUmgebung, berechnen. Anschließend kann die vorhergesagte Umgebungstemperatur am berechneten Ende der Abkühlperiode beispielsweise auf der Basis von Wetterberichten, die über das Internet von der nächsten verfügbaren Wetterstation empfangen werden können, abgeschätzt werden. Wenn sich die vorhergesagte Umgebungstemperatur stark von der aktuell gemessenen Umgebungstemperatur TUmgebung unterscheidet, können einige Iterationsschritte erforderlich sein, um das Ende der Kraftmaschinenabkühlperiode te und die Durchdringungstemperatur TDurchdringung mit ausreichender Genauigkeit vorherzusagen. Weitere Informationen, die durch zusätzliche Kraftmaschinensensoren gemessen werden, beispielsweise die Kühlmitteltemperatur der Kraftmaschine, können zum Verbessern der Genauigkeit der Berechnung verwendet werden. In Abhängigkeit vom berechneten Feuchtigkeitsverhältnis und der vorhergesagten Durchdringungstemperatur TDurchdringung kann die Steuereinheit 15 die Kondenswassermasse am Ende der Kraftmaschinenabkühlperiode te (S104) gemäß dem psychrometrischen Schaubild berechnen, wie in 5a beispielhaft dargestellt.
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Wenn die Kondensation bei einer Durchdringungstemperatur TDurchdringung, die höher ist als ein erster Temperaturschwellenwert TTH1 , vorhergesagt wird und die vorhergesagte Kondenswassermasse mH2Op im Einlasssystem größer sein kann als der erste vorbestimmte Schwellenwert mTH1 , wird die erste Korrekturmaßnahme durchgeführt (S105), beispielsweise ein oder mehrere Anlasszyklen während des Kraftmaschinenabschaltens, um das Einlasssystem mit trockener Frischluft zu füllen. Der erste Temperaturschwellenwert TTH1 sollte um den Gefrierpunkt, vorzugsweise in einem Temperaturbereich von 0 °C bis 5 °C, festgelegt werden.
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Wenn die Kondensation bei einer Durchdringungstemperatur TDurchdringung, die niedriger ist als der erste Temperaturschwellenwert TTH1 , vorhergesagt wird und die vorhergesagte Kondenswassermasse mH2Op im Einlasssystem größer sein kann als der zweite vorbestimmte Schwellenwert mTH2 , wird die zweite Korrekturmaßnahme durchgeführt (S106), beispielsweise ein Spülzyklus während des Kraftmaschinenabschaltens, um die feuchte Luft aus dem Einlasssystem zu drängen.
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Wenn die Kraftmaschine nach dem Beenden der erläuterten Berechnungen und dem Durchführen der erforderlichen Maßnahmen vollständig gestoppt wird, können die Bedingungen im Einlasssystem (hEinlass, TEinlass) erneut gemessen werden und die Wasserkondensation darin kann während der Kraftmaschinenabkühlperiode weiter überwacht werden, wie in 7 beschrieben.
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7 stellt einen Ablaufplan dar, der beispielhaft beschreibt, wie das Kondenswasser während der Abkühlperiode der Kraftmaschine bestimmt und verhindert werden kann. Zu einer vorbestimmten Zeit t1 nach dem Kraftmaschinenabschalten prüft die Steuereinheit 15, ob die Batteriespannung über einem minimalen Pegel liegt. Die vorbestimmte Zeit t1 kann in einem Bereich von 1s bis 20 min. liegen und der minimale Batteriespannungspegel kann in einem Bereich von 7 V bis 9 V liegen. Wenn die Batteriespannung über dem minimalen Pegel liegt, werden die Einlassfeuchtigkeit hEinlass, die Einlasstemperatur TEinlass und die Umgebungstemperatur TUmgebung gemessen (S200). Solange die Einlasstemperatur TEinlass höher ist als die Umgebungstemperatur TUmgebung, bestimmt die Steuereinheit 15, ob und in welcher Menge Kondenswasser im Einlasssystem bei der gemessenen Umgebungstemperatur TUmgebung auftreten kann (S201).
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Wenn Kondenswasser bei einer Umgebungstemperatur TUmgebung bestimmt wird, die höher ist als ein zweiter Temperaturschwellenwert TTH2 , und die bestimmte Wassermasse mH2O im Einlasssystem größer ist als der erste vorbestimmte Schwellenwert mTH1 , wird die dritte Korrekturmaßnahme durchgeführt (S203), beispielsweise Steuern des E-Verstärkers 4, um eine erste vorbestimmte Luftmassenströmung für eine erste vorbestimmte Lüftungszeit zu liefern, während der das Einlassventil 16 und das Auslassventil 17 in die Ventilüberlappungsposition geschaltet werden und/oder das Lüftungsventil 11 geöffnet wird. Der zweite Temperaturschwellenwert TTH2 sollte vorzugsweise in einem Temperaturbereich von 10 °C bis 15 °C festgelegt werden, um das Gefrieren von Kondenswasser während der Abkühlperiode der Kraftmaschine zuverlässig zu vermeiden.
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Wenn Kondenswasser bei einer Umgebungstemperatur TUmgebung bestimmt wird, die niedriger ist als der Temperaturschwellenwert TTH2 , und die bestimmte Wassermasse mH2O im Einlasssystem größer ist als der zweite vorbestimmte Schwellenwert mTH2 , wird die vierte Korrekturmaßnahme durchgeführt (S204), beispielsweise Steuern des E-Verstärkers 4, um eine zweite vorbestimmte Luftmassenströmung für eine zweite vorbestimmte Lüftungszeit zu liefern, während der das Einlassventil 16 und das Auslassventil 17 in die Ventilüberlappungsposition geschaltet werden und/oder das Lüftungsventil 11 geöffnet wird.
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Die vorstehend beschriebenen Berechnungen und Korrekturmaßnahmen können in vorbestimmten Zeitschritten t1 wiederholt durchgeführt werden, solange die Batteriespannung Ubat über dem minimalen Pegel umin bleibt. Die Prozedur kann beendet werden, wenn die Einlasstemperatur TEinlass die Umgebungstemperatur TUmgebung erreicht hat.
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Anstelle der Bestimmung der Wasserkondensation während der Abkühlperiode oder zusätzlich dazu kann die vorher vorhergesagte Masse an Kondenswasser mH2Op am Ende der Abkühlperiode te durch aktuell gemessene Rahmenbedingungen (hEinlass, TEinlass, TUmgebung) angepasst werden. Insbesondere wenn während des Kraftmaschinenabschaltens keine Kondensation vorhergesagt wird und keine Korrekturmaßnahme ausgeführt wurde, kann es vorteilhaft sein, die Prüfung der Vorhersage während der Abkühlperiode zu verdoppeln. In diesem Fall kann die dritte oder vierte Korrekturmaßnahme sogar durchgeführt werden, bevor eine Wasserkondensation auftritt, und daher kann eine Kraftmaschinenbeschädigung effektiv verhindert werden.
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Merkmale der verschiedenen Ausführungsformen, Aspekte und Beispiele, die hier beschrieben sind und die durch die Figuren gezeigt sind, können entweder teilweise oder ganz kombiniert werden. Die hier beschriebene Erfindung soll auch diese Kombinationen beinhalten.
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Wieder zusammenfassend bietet der vorliegende Gegenstand ein Verfahren und eine Steuereinheit 15, um kondensierte Flüssigkeit im Einlasssystem einer gestoppten Kraftmaschine zu bestimmen und zu verhindern. Die Steuereinheit 15 bestimmt, ob und in welcher Menge kondensierte Flüssigkeit im gekühlten Einlasssystem auftritt, und leitet geeignete Handlungen ein, um die Flüssigkeit daraus zu beseitigen. Daher können Kraftmaschinenbeschädigungen, die durch Wasserkondensation verursacht werden, mit hoher Zuverlässigkeit verhindert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1, 1-1, 1-2, 1-3
- Zylinder
- 2
- Turbolader
- 2a
- Kompressor
- 2b
- Turbine
- 3
- erste Umgehungsplatte
- 4
- elektrischer Verstärker, E-Verstärker
- 5
- Ladeluftkühler
- 6
- zweite Umgehungsplatte
- 7
- Drosselklappe
- 8
- Einlassfeuchtigkeitssensor
- 9
- Einlasstemperatursensor
- 10
- Einlasskrümmer
- 11
- Lüftungsventil
- 12, 12-1, 12-2, 12-3
- Einlasskanal
- 13-1, 13-2, 13-3
- Wassereinspritzdüse
- 14, 14-1, 14-2, 14-3
- Auslasskanal
- 15
- Steuereinheit
- 16
- Einlassventil
- 17
- Auslassventil
- 18
- Kolben
- 19
- Feuerdeck
- 20
- erste Menge an Kondenswasser
- 21
- Einlassrohr
- 22
- zweite Menge an Kondenswasser