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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines elektromotorischen Fensterhebers. Der elektromotorische Fensterheber ist ein Bestandteil eines Kraftfahrzeugs. Die Erfindung betrifft ferner einen elektromotorischen Fensterheber sowie eine Fensterheberanordnung als auch ein Kraftfahrzeug.
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Zur Erhöhung des Komforts weisen Kraftfahrzeuge üblicherweise elektromotorische Fensterheber auf, die jeweils eine mittels eines Elektromotors angetriebene Fensterscheibe aufweisen. Somit ist es möglich, die Fensterscheibe mittels des Elektromotors des elektromotorischen Fensterhebers zu öffnen oder zu schließen. Die Aktivierung des elektromotorischen Fensterhebers erfolgt üblicherweise mittels eines Wippschalters, der im Bereich einer Tür oder Mittelkonsole angeordnet ist. Je nach Betätigungsrichtung des Wippschalters erfolgt eine Verbringung der Fensterscheibe in den geschlossenen oder geöffneten Zustand.
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Meist weisen derartige Wippschalter bei jeder Richtung zwei unterschiedliche Betätigungsmodi auf. Bei dem ersten Modus erfolgt eine Bestromung des Elektromotors und somit eine Verbringung der Fensterscheibe so lange, wie der Wippschalter betätigt wird. Bei einer übermäßigen Betätigung des Wippschalters wird ein zweiter Modus aktiviert, bei dem die Fensterscheibe in den vollständig geöffneten oder vollständig geschlossenen Zustand verbracht wird, wobei eine durchgehende Betätigung des Wippschalters nicht mehr erforderlich ist.
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Sofern das Kraftfahrzeug mehrere derartige elektromotorischer Fensterheber aufweist, und falls der Nutzer des Kraftfahrzeugs das Verbringen der Fensterscheiben in eine bestimmte Position wünscht, die sich zwischen der vollständigen geöffneten und vollständig geschlossenen Position befindet, ist es für den Nutzer erforderlich den ersten Modus zu wählen. Daher muss der Nutzer den jeweiligen Wippschalter manuell für eine bestimmte Zeitspanne betätigen. Während dieser Zeitspannen ist die Aufmerksamkeit des Nutzers nicht auf die Umgebung des Kraftfahrzeugs gerichtet, was zu einem Unfall oder dergleichen führen kann. Auch ist ein Komfort für den Nutzer geschmälert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein besonders geeignetes Verfahren zum Betrieb eines elektromotorischen Fensterhebers eines Kraftfahrzeugs sowie einen besonders geeigneten elektromotorischen Fensterheber eines Kraftfahrzeugs als auch eine besonders geeignete Fensterheberanordnung eines Kraftfahrzeugs und ein besonders geeignetes Kraftfahrzeug anzugeben, wobei vorteilhafterweise ein Komfort erhöht ist.
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Hinsichtlich des Verfahrens wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1, hinsichtlich des Fensterhebers durch die Merkmale des Anspruchs 5, hinsichtlich der Fensterheberanordnung durch die Merkmale des Anspruchs 6 und hinsichtlich des Kraftfahrzeugs durch die Merkmale des Anspruchs 7 erfindungsgemäß gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der jeweiligen Unteransprüche.
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Das Verfahren dient dem Betrieb eines elektromotorischen Fensterhebers eines Kraftfahrzeugs. Das Kraftfahrzeug ist zweckmäßigerweise ein landgebundenes Kraftfahrzeug und beispielsweise ein Nutzkraftwagen, wie ein Lastkraftwagen (Lkw) oder ein Bus. Besonders bevorzugt jedoch ist das Kraftfahrzeug ein Personenkraftwagen (Pkw). Der elektromotorische Fensterheber umfasst einem Elektromotor und eine damit angetriebene Fensterscheibe. Somit ist der Elektromotor mit der Fensterscheibe in Wirkverbindung. Beispielsweise ist zwischen diesen ein Getriebe angeordnet, zweckmäßigerweise in Form eines selbsthemmenden Getriebes. Vorzugsweise ist das Getriebe ein Schneckengetriebe. Beispielsweise ist mittels des Getriebes eine Seilrolle oder dergleichen angetrieben, die in Wirkverbindung mit der Fensterscheibe ist, und von der beispielsweise ein Bestandteil der Fensterscheibe angebunden, wie befestigt, ist. Der Elektromotor ist beispielsweise ein bürstenbehafteter Kommutatormotor. Besonders bevorzugt jedoch ist der Elektromotor bürstenlos ausgestaltet, was einen Verschleiß verringert. Vorzugsweise ist der Elektromotor ein bürstenloser Gleichstrommotor (BLDC).
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Das Verfahren wird beispielsweise vollständig oder zumindest teilweise mittels einer Steuereinheit des elektromotorischen Fensterhebers durchgeführt. Die Steuereinheit umfasst hierfür zweckmäßigerweise geeignete elektrische und/oder elektronische Bauteile. Vorzugsweise umfasst die Steuereinheit einen Mikroprozessor, der beispielsweise programmierbar ausgestaltet ist. In einer Alternative hierzu ist die Steuereinheit zum Beispiel mittels eines anwenderspezifischen Schaltkreises (ASIC) gebildet.
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Das Verfahren sieht vor, dass zunächst eine Nutzereingabe erfasst wird. Die Nutzereingabe wird beispielsweise direkt an dem elektromotorischen Fenster getätigt. Besonders bevorzugt jedoch wird diese mittels einer Eingabevorrichtung getätigt, die beispielsweise separat von dem elektromotorischen Fensterheber und vorzugsweise von diesem beabstandet ist. Hierbei sind die Eingabevorrichtung und der elektromotorische Fensterheber vorzugsweise signaltechnisch miteinander gekoppelt, beispielsweise über eine dedizierte Leitung. Besonders bevorzugt jedoch erfolgt die signaltechnische Kopplung mittels eines Bussystems, wie eines Lin-Bussystems oder eines CAN-Bussystems. Die Eingabevorrichtung ist beispielsweise ein Schalter, wie ein Wippschalter. Alternativ ist die Eingabevorrichtung insbesondere ein Touchpad.
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In einem weiteren Arbeitsschritt wird der Elektromotor derart betrieben, dass die Fensterscheibe eine gewünschte Position einnimmt, die sich zwischen einer vollständig geöffneten Position einer vollständig geschlossenen Position befindet. Dabei wird die Fensterscheibe zweckmäßigerweise entweder in die geöffnete und/oder geschlossene Richtung verbracht. Mit anderen Worten wird der Elektromotor in dessen Drehrichtung geeignet betrieben, sodass die Fensterscheibe die gewünschte Position erreicht. In einem weiteren Arbeitsschritt wird der Elektromotor stillgesetzt. Mit anderen Worten bleibt die Fensterscheibe in der gewünschten Position stehen. Zusammenfassend wird die Fensterscheibe mittels des Elektromotors zu der gewünschten Position verbracht, unabhängig ob sich diese bezüglich der Ursprungsposition der Fensterscheibe in der geöffneten oder geschlossenen Richtung befindet. Hierbei ist das Erfassen der Nutzereingabe lediglich ein einziges Mal erforderlich, sodass nach Erfassen der Nutzereingabe die Fensterscheibe stets zu der gewünschten Position verbracht wird, insbesondere solange keine zusätzliche Nutzereingabe erfolgt, mittels derer die Nutzereingabe aufgehoben wird.
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Somit ist es möglich, mit nur einer einzigen Nutzereingabe die Fensterscheibe in die gewünschte Position zu verbringen. Dabei ist eine ständige Betätigung einer etwaigen Eingabevorrichtung nicht durchgehend erforderlich, was einen Komfort erhöht. Auch ist es nicht erforderlich, dass die Aufmerksamkeit des Nutzers auf die Fensterscheibe und deren jeweilige Position gerichtet wird, sodass eine Sicherheit erhöht ist. Ferner befindet sich nach Abschluss des Verfahrens die Fensterscheibe stets in der gewünschten Position, weswegen ein optischer Eindruck des Kraftfahrzeugs und des elektromotorischen Fensterhebers verbessert ist. So ist beispielsweise in einem Verkaufsraum oder dergleichen die Fensterscheibe sämtliche Kraftfahrzeuge stets auf die gleiche gewünschte Position verbracht, was eine Vergleichbarkeit zudem erhöht. Hierbei befindet sich die Fensterscheibe beispielsweise in dem halbgeöffneten Zustand. Auch ist während eines Betriebs des Kraftfahrzeugs beispielsweise die gewünschte Position derart gewählt, dass lediglich ein kleiner Spalt zwischen der Fensterscheibe und einer etwaigen Dichtung gegeben ist. Somit ist ein Luftaustausch aus einem Innenraum des Kraftfahrzeugs ermöglicht, wobei ein übermäßiger Durchzug verhindert ist. Die Einnahme der Fensterscheibe ist aufgrund der gewünschten Position dabei reproduzierbar, sodass im Wesentlichen stets für den Nutzer der gleiche Luftaustausch realisiert ist.
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Beispielsweise ist es möglich, mittels der Eingabevorrichtung eine zweite Nutzereingabe zu erfassen. Sofern diese erfasst wird, wird insbesondere der Elektromotor derart betrieben, dass die Fensterscheiben vollständig in den geöffneten oder der vollständig in den geschlossenen Zustand verbracht wird. Zweckmäßigerweise weist die Eingabevorrichtung hierfür jeweils eine geeignete Schalterstellung oder dergleichen auf. Besonders bevorzugt ist es zusätzlich möglich, mittels der Eingabevorrichtung eine dritte Nutzereingabe zu tätigen, wobei dies insbesondere für eine bestimmte Zeitspanne erfolgen kann. Während dieser Zeitspanne wird zweckmäßigerweise der Elektromotor betrieben. Sobald die dritte Nutzereingabe beendet wird, wird insbesondere die Bestromung des Elektromotors beendet. Somit ist es möglich, die Fensterscheibe an weitere Positionen zu verbringen, wobei hierbei jedoch eine Konzentration des Nutzers auf die Fensterscheibe erforderlich ist.
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Zweckmäßigerweise weist der elektromotorische Fensterheber eine Blockerkennung oder dergleichen auf. Mittels dieser wird verhindert, dass die Fensterscheibe weiter in die geöffnete Richtung zu verbringen, wenn sich die Fensterscheibe bereits in der geöffneten Position befindet. Auch wird ein weiteres Verbringen in die geschlossene Position verhindert, wenn die Fensterscheibe bereits vollständig geschlossen ist. Somit ist eine Überbelastung vermieden, die anderweitig zu einer Zerstörung führen könnte. Vorzugsweise umfasst der elektromotorische Fensterheber einen Einklemmschutz. Hierbei wird insbesondere eine mittels der Fensterscheibe bei Betrieb aufgebrachte Kraft überwacht, und sichergestellt, dass diese einen bestimmten Wert nicht überschreitet. Der Wert ist zweckmäßigerweise derart gewählt, dass bei einer derartigen Kraft keine Beschädigung eines etwaigen sich im der Fensterscheibe eingeklemmten Objekts erfolgt.
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Beispielsweise ist die gewünschte Position seitens des Herstellers des elektromotorischen Fensterhebers und/oder des Kraftfahrzeugs vorgegeben. Besonders bevorzugt jedoch ist die gewünschte Position nutzerseitig einstellbar. Hierbei wird zweckmäßigerweise mittels einer weiteren Nutzereingabe die gewünschte Position eingestellt. Insbesondere ist es hierbei möglich, den elektromotorischen Fensterheber in einen Programmiermodus zu versetzen. Insbesondere wird während des Programmiermodus mittels einer Betätigung der Eingabevorrichtung die Fensterscheibe an die gewünschte Position verbracht. Hierbei wird insbesondere die Eingabevorrichtung solange manuell betätigt, bis die Fensterscheibe sich an der gewünschten Position befindet. Bei Beendigung der Betätigung der Eingabevorrichtung wird dabei stets der Elektromotor stillgesetzt. Bei Abschluss des Programmiermodus wird zweckmäßigerweise die aktuelle Position der Fensterscheibe als gewünschte Position dem Speicher des elektromotorischen Fensterhebers hinterlegt. Alternativ oder in Kombination hierzu ist die weitere Nutzereingabe beispielsweise mittels eines Touchpads oder dergleichen einstellbar, wobei insbesondere ein Piktogramm des elektromotorischen Fensterhebers gezeigt wird. Hierbei ist insbesondere die gewünschte Position mittels manueller Betätigung des Piktogramms einstellbar, die somit ebenfalls mittels des Piktogramms repräsentiert ist.
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Vorzugsweise wird bei Erfassung der Nutzereingabe ein weiterer elektromotorischer Fensterheber betrieben, der einen weiteren Elektromotoren und eine damit angetriebene weitere Fensterscheibe aufweist. Insbesondere wird die weitere Fensterscheibe unabhängig von der Fensterscheibe verbracht. Besonders bevorzugt jedoch wird auch bei Erfassung der Nutzereingabe die weitere Fensterscheibe in eine weitere gewünschte Position verbracht. Somit wird bei Erstellung der Nutzereingabe sowohl der elektromotorische Fensterheber als auch der weitere elektromotorischer Fensterheber betrieben, und es ist nicht die Erstellung zweier Nutzereingaben erforderlich. Infolgedessen ist ein Komfort weiter erhöht. Die weitere gewünschte Position befindet sich zweckmäßigerweise ebenfalls zwischen einer vollständig geschlossenen und einer vollständig geordneten in Position.
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Beispielsweise ist die weitere gewünschte Position unabhängig von der weiteren Position. Insbesondere ist die gewünschte Position als auch die weitere gewünschte Position jeweils nutzerseitig einstellbar, was einen Komfort erhöht. Vorzugsweise ist die weitere gewünschte Position in Abhängigkeit der gewünschten Position gewählt. Hierbei ist die gewünschte Position zweckmäßigerweise nutzerseitig einstellbar. Insbesondere ist die weitere gewünschte Position im Wesentlichen gleich der gewünschten Position. Hierbei ist vorzugsweise eine Höhe der oberen Kante der Fensterscheibe und der weiteren Fensterscheibe zweckmäßigerweise gleich, sodass stets ein ansprechendes Äußeres des Kraftfahrzeugs realisiert ist. Insbesondere ist ein Öffnungsspalt bei dem elektromotorischen Fensterheber und bei dem weiteren elektromotorischen Fensterheber gleich. Mit anderen Worten werden die Fensterscheibe als auch die weitere Fensterscheibe beispielsweise von der vollständig geschlossenen Position jeweils um den gleichen Betrag verbracht. Vorzugsweise erfolgt die Verbringung der Fensterscheibe sowie der weiteren Fensterscheibe unabhängig von deren aktueller Position, also deren ursprünglichen Zustand. Beispielsweise wird hierbei der weitere Elektromotor für einen längeren oder kürzeren Zeitraum bestromt als der Elektromotor oder in eine andere Drehrichtung.
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Der elektromotorische Fensterheber ist ein Bestandteil eines Kraftfahrzeugs und weist eine mittels eines Elektromotors angetriebenen Fensterscheibe auf. Der elektromotorische Fensterheber ist gemäß einem Verfahren betrieben, bei dem eine Nutzereingabe erfasst wird, und der Elektromotor derart betrieben wird, dass die Fensterscheibe eine gewünschte Position einnimmt, die sich zwischen einer vollständig geöffneten Position und einer vollständig geschlossenen Position befindet. Im Anschluss hieran wird der Elektromotor stillgesetzt, sodass sich die Fensterscheibe nach Beendigung des Betriebs des Elektromotors in der gewünschten Position befindet. Vorzugsweise umfasst der elektromotorische Fensterheber eine Steuereinheit, die geeignet, insbesondere vorgesehen und eingerichtet ist, das Verfahren durchzuführen. Hierfür ist die Steuereinheit beispielsweise mit dem Elektromotor signaltechnisch gekoppelt und/oder dient der Bestromung des Elektromotors. Vorzugsweise umfasst der elektromotorische Fensterheber eine Eingabevorrichtung zum Erfassen der Nutzereingabe oder zumindest eine Schnittstelle, die im Montagezustand mit der Eingabevorrichtung signaltechnisch gekoppelt ist.
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Die Fensterheberanordnung ist ein Bestandteil eines Kraftfahrzeugs und weist einen elektromotorische Fensterheber und einen weiteren elektromotorischen Fensterheber auf. Der elektromotorische Fensterheber weist eine mittels eines Elektromotors angetriebenen Fensterscheibe auf, und der weitere elektromotorischer Fensterheber umfasst eine mittels eines weiteren Elektromotors angetriebene weitere Fensterscheibe. Beispielsweise unterscheiden sich der elektromotorische Fensterheber und der weitere elektromotorische Fensterheber. Besonders bevorzugt sind jedoch zumindest die Elektromotoren baugleich, wobei die Fensterscheiben zweckmäßigerweise auf den jeweiligen Einbauort des Kraftfahrzeugs angepasst sind. Geeigneterweise sind die elektromotorische Fensterheber und der weitere elektromotorischer Fensterheber vorzugsweise lediglich mit Ausnahme der Fensterscheiben zueinander baugleich, oder auch diese sind insbesondere zueinander baugleich. Beispielsweise ist die Fensterscheibe im Bereich eines Fahrersitzes und die weitere Fensterscheibe im Bereich eines Beifahrersitzes oder eine Rückbank angeordnet.
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Die Fensterheberanordnung ist gemäß einem Verfahren betrieben, bei dem eine Nutzereingabe erfasst wird. Im Anschluss hieran wird der Elektromotor derart betrieben, dass die Fensterscheibe eine gewünschte Position einnimmt, und der weitere Elektromotor wird derart betrieben, dass die weitere Fensterscheibe in eine weitere gewünschte Position verbracht wird. Im Anschluss hieran werden die beiden Elektromotoren zweckmäßigerweise stillgesetzt.
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Somit werden mittels lediglich einer einzigen Nutzereingabe die beiden elektromotorischen Fensterheber angesteuert und diese in die gewünschte Position verbracht. Zweckmäßigerweise werden die elektromotorischen Fensterheber zumindest zeitweise zeitgleich betrieben. Somit ist ein Zeitbedarf für ein Verbringen der Fensterscheiben in die jeweilige gewünschte Position verkürzt. Vorzugsweise umfasst die Fensterheberanordnung eine Steuereinheit, die geeignet, insbesondere vorgesehen und eingerichtet ist, das Verfahren durchzuführen. Beispielsweise umfasst die Fensterheberanordnung lediglich die einzig Steuereinheit, mittels derer die beiden Elektromotoren gesteuert werden. Alternativ hierzu ist jedem der elektromotorischen Fensterheber jeweils eine Steuereinheit zugeordnet. Beispielsweise wird die gewünschte Position bzw. die weitere gewünschte Position von dem elektromotorischen Fensterheber zu dem weiteren elektromotorischen Fensterheber oder zurück übermittelt.
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Zweckmäßigerweise umfasst die Fensterheberanordnung mehrere derartige elektromotorische Fensterheber. Insbesondere sind sämtliche Fensterheber des Kraftfahrzeugs als elektromotorische Fensterheber ausgestaltet und entsprechend ein Bestandteil der Fensterheberanordnung. Mit anderen Worten ist jedem der elektromotorischen Fensterheber eine entsprechende gewünschte Position zugeordnet.
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Das Kraftfahrzeug ist zweckmäßigerweise ein landgebundenes Kraftfahrzeug und beispielsweise ein Nutzkraftwagen, wie ein Lastkraftwagen (Lkw) oder ein Bus. Besonders bevorzugt jedoch ist das Kraftfahrzeug ein Personenkraftwagen (Pkw). Das Kraftfahrzeug weist einen elektromotorischen Fensterheber mit einer mittels eines Elektromotors angetriebenen Fensterscheibe auf. Beispielsweise ist lediglich dieser vorhanden, oder es ist noch der weitere elektromotorische Fensterheber vorhanden, sodass eine Fensterheberanordnung gebildet ist. Zweckmäßigerweise weist das Kraftfahrzeug eine Eingabevorrichtung, wie einen Schalter, beispielsweise ein Wippschalter, und/oder ein Touchpad auf, mittels derer eine Nutzereingabe erstellt werden kann. Die Eingabevorrichtung ist zweckmäßigerweise signaltechnisch mit dem elektromotorischen Fensterheber bzw. der Fensterheberanordnung gekoppelt, sodass die Nutzereingabe mittels dieser erfasst werden kann. Sofern die Nutzereingabe erfasst wird, werden insbesondere die Fensterscheibe und die weitere Fensterscheibe in die eine gewünschte bzw. eine weitere gewünschte Position verbracht.
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Die im Zusammenhang mit dem Verfahren ausgeführten Weiterbildungen und Vorteile sind sinngemäß auch auf den elektromotorischen Fensterheber sowie die Fensterheberanordnung als auch ein Kraftfahrzeug und jeweils untereinander zu übertragen und umgekehrt.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
- 1 schematisch ein Kraftfahrzeug mit einer Fensterheberanordnung, die zwei elektromotorische Fensterheber umfasst, und
- 2 ein Verfahren zum Betrieb der Fensterheberanordnung.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist schematisch vereinfacht ein Kraftfahrzeug 2 mit einer Anzahl an Rädern 4 dargestellt, mittels derer ein Kontakt zu einer nicht näher dargestellten Straße erfolgt. Das Kraftfahrzeug 2 weist eine Fensterheberanordnung 6 mit einem elektromotorischen Fensterheber 8 sowie einen weiteren elektromotorischen Fensterheber 10 auf. Der elektromotorische Fensterheber 8 ist einer Fahrertür zugeordnet und weist einen Elektromotor 12 auf, mittels dessen eine Fensterscheibe 14 angetrieben ist. Hierbei ist es möglich, die Fensterscheibe 14 mittels einer nicht näher dargestellten Führung zwischen einer vollständig geschlossenen Position 16 und einer vollständig geöffneten Position 18 mittels des Elektromotors 12 zu verbringen. Der elektromotorischer Fensterheber 8 umfasst ferner eine Steuereinheit 20, mittels derer der Elektromotor 14 bestromt wird, sodass die Fensterscheibe 14 entsprechend verfahren wird. Die Steuereinheit 20 ist mit einem Bussystem 22 des Kraftfahrzeugs 2 signaltechnisch gekoppelt. Folglich ist es möglich, mittels der Steuereinheit 20 über das Bussystem 22 übermittelte Befehle oder dergleichen zu empfangen sowie etwaige Mitteilungen über das Bussystem 22 zu verschicken.
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Der weitere elektromotorischer Fensterheber 10 ist einer Rückbank des Kraftfahrzeugs 2 zugeordnet und weist einen weiteren Elektromotor 24 auf, mittels dessen eine weitere Fensterscheibe 26 angetrieben ist. Ebenfalls weist der weitere elektromotorische Fensterheber 10 eine weitere Steuereinheit 28 auf, die ebenfalls signaltechnisch mit dem Bussystem 22 verbunden ist. Mit Ausnahme der geometrischen Form der Fensterscheiben 14, 26 sind die beiden elektromotorischen Fensterheber 8, 10 zueinander baugleich. Folglich ist es ebenfalls möglich, mittels des weiteren Elektromotors 24 die weitere Fensterscheibe 26 zwischen der vollständig geschlossenen Position 16 sowie der vollständig geöffneten Position 18 zu verbringen.
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Zudem weist das Kraftfahrzeug 2 eine erste Eingabevorrichtung 30 in Form eines Schalters auf. Die erste Eingabevorrichtung 30 ist an einer nicht näher dargestellten Fahrertür des Kraftfahrzeugs 2 befestigt. Das Kraftfahrzeug 2 umfasst ferner eine zweite Eingabevorrichtung 32 in Form eines Touchpads, das an einer Mittelkonsole befestigt ist. Sowohl die erste Eingabevorrichtung als auch die zweite Eingabevorrichtung 30, 32 sind signaltechnisch mit dem Bussystem 22 gekoppelt und an dieses an geschlossen.
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Die Fensterheberanordnung 6 und somit auch der elektromotorische Fensterheber 8 als auch der weitere elektromotorische Fensterheber 10, sind gemäß eines in 2 dargestellten Verfahrens 34 betrieben. Das Verfahren 34 wird zumindest teilweise mittels der beiden Steuereinheiten 20, 28 durchgeführt.
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In einem ersten Arbeitsschritt 36 wird eine weitere Nutzereingabe 38 erfasst. Mittels der weiteren Nutzereingabe 38 wird eine gewünschte Position 40 seitens des Nutzers des Kraftfahrzeugs 2 eingestellt und befindet sich zwischen der vollständig geöffneten Position 18 sowie der vollständig geschlossenen Position 16. In dem Beispiel ist in die gewünschte Position 40 im Wesentlichen mittig zwischen diesen beiden Positionen 16, 18.
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Die weitere Nutzereingabe 38 wird beispielsweise mittels der zweiten Eingabevorrichtung 32 eingestellt. Die weitere Nutzereingabe 38 wird von der zweiten Eingabevorrichtung 32 in das Bussystem 22 eingespeist und von der Steuereinheit 20 erfasst. Zur Eingabe der gewünschten Position 40 wird die Steuereinheit 20 mittels der zweiten Eingabevorrichtung 32 beispielsweise in einen Programmiermodus versetzt. Sobald die bevorzugte gewünschte Position 40 eingestellt wurde, wird der Programmiermodus beendet. Die Einstellung der gewünschten Position 40 erfolgt beispielsweise bei Auslieferung des Kraftfahrzeugs 2 oder zu bestimmten Zeitpunkten. Jedoch erfolgt die Einstellung der gewünschten Position 40 nicht jedes Mal dann, wenn der elektromotorische Fensterheber 8 betätigt wird. Beispielsweise wird diese vom Nutzer in Abhängigkeit der Jahreszeiten oder dergleichen gewählt.
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In einem zweiten Arbeitsschritt 42, der in einem beliebigen zeitlichen Abstand zu dem ersten Arbeitsschritt 36 durchgeführt wird, wird eine Nutzereingabe 44 erfasst. Die Nutzereingabe 44 wird insbesondere mittels der ersten Eingabevorrichtung 30 erstellt und von dieser in das Bussystem 22 eingespeist.
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In einem sich anschließenden dritten Arbeitsschritt 46 werden sowohl der Elektromotor 12 als auch der weitere Elektromotor 24 bestromt und somit die Fensterscheibe 14 und die weitere Fensterscheibe 26 bewegt. Dabei wird die Fensterscheibe 14 zu der gewünschten Position 40 bewegt, unabhängig von deren ursprünglicher Position. Somit wird die Fensterscheibe 14 in die halbgeöffnete Position verbracht, sodass die Oberkante der Fensterscheibe 14 sich im Wesentlichen zwischen den beiden Begrenzungen des zugeordneten Fensters in vertikaler Richtung befindet. Auch die weitere Fensterscheibe 14 wird zu einer weiteren gewünschten Position 48 verbracht. Die weitere gewünschte Position 48 ist in Abhängigkeit der gewünschten Position 40 gewählt und entspricht im Wesentlichen dieser. Bei der gewünschten Position 40 sowie der weiteren gewünschten Position 48 liegen folglich die Oberkanten der beiden Fensterscheiben 14, 26 auf einer gemeinsamen horizontalen Geraden.
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Sobald die Fensterscheibe 14 die gewünschte Position 40 eingenommen hat, wird ein vierter Arbeitsschritt 50 durchgeführt und der Elektromotor 12 wird stillgesetzt. Somit befindet sich die Fensterscheibe 14 an der gewünschten Position 40. Auch wird dann, wenn die weitere Fensterscheibe 26 die weitere gewünschte Position 28 erreicht hat, der weitere Elektromotor 24 stillgesetzt, sodass sich die weitere Fensterscheibe 26 in der weiteren gewünschten Position 48 befindet. Hierbei erfolgt das Stillsetzen der beiden Elektromotoren 12, 24 unabhängig voneinander. So ist insbesondere ein Durchführen des vierten Arbeitsschritts 50 und des dritten Arbeitsschritt 46 zumindest teilweise zeitgleich möglich. Im Anschluss hieran wird das Verfahren 34 beendet. Infolgedessen befinden sich die Oberkanten der beiden Fensterscheiben 14, 26 auf der gemeinsamen horizontalen Geraden, was zu einem ansprechenden Aussehen des Kraftfahrzeugs 2 führt. Auch werden mittels lediglich der einzigen Nutzereingabe 44 die Fensterscheibe 14 sowie die weitere Fensterscheibe 26 stets in die gleiche gewünschte Position 40 bzw. die weitere gewünschte Position 48 verbracht, sodass ein Luftaustausch zwischen dem Innenraum des Kraftfahrzeugs 2 und einer Umgebung im Wesentlichen stets gleich ist. In einer nicht näher dargestellten Variante, weicht die weitere gewünschte Position 48 von der gewünschten Position 40 ab und ist beispielsweise bezüglich dieser um einen bestimmten Wert versetzt.
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Die Erfindung ist nicht auf das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. Vielmehr können auch andere Varianten der Erfindung von dem Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Gegenstand der Erfindung zu verlassen. Insbesondere sind ferner alle im Zusammenhang mit dem Ausführungsbeispiel beschriebene Einzelmerkmale auch auf andere Weise miteinander kombinierbar, ohne den Gegenstand der Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Kraftfahrzeug
- 4
- Rad
- 6
- Fensterheberanordnung
- 8
- elektromotorischer Fensterheber
- 10
- weiterer elektromotorischer Fensterheber
- 12
- Elektromotor
- 14
- Fensterscheibe
- 16
- vollständig geschlossene Position
- 18
- vollständig geöffnete Position
- 20
- Steuereinheit
- 22
- Bussystem
- 24
- weiterer Elektromotor
- 26
- weitere Fensterscheibe
- 28
- weitere Steuereinheit
- 30
- erste Eingabevorrichtung
- 32
- zweite Eingabevorrichtung
- 34
- Verfahren
- 36
- erster Arbeitsschritt
- 38
- weitere Nutzereingabe
- 40
- gewünschte Position
- 42
- zweiter Arbeitsschritt
- 44
- Nutzereingabe
- 46
- dritter Arbeitsschritt
- 48
- weitere gewünschte Position
- 50
- vierter Arbeitsschritt