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TECHNISCHES GEBIET
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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit reduziertem Fahrwiderstand nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Insbesondere betrifft die Erfindung ein aerodynamisch optimiertes Kraftfahrzeug mit reduziertem Fahrwiderstand.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die Reduktion der Fahrwiderstände von Kraftfahrzeugen wird bei der Fahrzeugentwicklung zur Einhaltung von gesetzlich vorgegebenen Emissionshöchstwerten und zur Erzielung großer Reichweiten immer wichtiger. Dazu trägt in nicht unerheblichem Maße der aerodynamische Widerstand des Kraftfahrzeugs bei. Ebenso kann es notwendig sein, aerodynamischen Abtrieb sehr effizient zu generieren oder den Auftrieb zu reduzieren um eine fahrdynamische Stabilisierung eines Kraftfahrzeugs zu erreichen oder die fahrdynamische Leistung eines Kraftfahrzeugs zu erhöhen.
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Sowohl die generelle Formgestaltung der Karosserieaußenhaut und des Fahrzeug-Unterbodens als auch von Bauteilen mit aerodynamischer Wirkung, wie zum Beispiel verstellbare Heckflügel oder aktive Luftklappensteuerungen, die fahrzustandsabhängig in Ihrer Position variiert werden, sind bekannte Ausführungsformen um die aerodynamischen Zielwerte zu erreichen.
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Oft stehen dabei die aerodynamischen Ziele dem Fahrzeugdesign oder anderen Praktikabilitätsaspekten diametral gegenüber. Es ist daher erstrebenswert, diese Zielkonflikte für einige Bereiche eines Kraftfahrzeugs aufzulösen.
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STAND DER TECHNIK
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Aus der
DE 40 12 277 A1 ist es bekannt, an einem Kraftfahrzeug eine Radhausentlüftung vorzusehen, bei der im Scheitel des Radhauses ein Luftführungskanal in das Radhaus mündet, durch den Luft, die vom sich drehenden Rad, insbesondere von dessen profilierter Lauffläche, mitgenommen und oberhalb des Rades in Fahrtrichtung nach vorne geleitet wird, aus dem Radhaus abgezogen und zur Fahrzeugunterseite oder zum Fahrzeugheck geführt wird. Hierdurch sollen der Strömungswiderstand des Fahrzeugs verringert und die Bodenhaftung erhöht werden.
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Die
FR 2 848 174 A1 zeigt und beschreibt ein Kraftfahrzeug, bei dem von dem jeweiligen hinteren Radhaus ein Luftführungskanal zum Fahrzeugheck verläuft. In diesem Luftführungskanal ist ein Ventilator vorgesehen, der Luft aus dem hinteren Radhaus - in Fahrtrichtung hinter dem Hinterrad - absaugt und am Fahrzeugheck ausstößt. Auch diese Entlüftungsvorrichtung für das hintere Radhaus soll die aerodynamischen Eigenschaften des Fahrzeugs verbesser.
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DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es,
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Diese Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1, ein Kraftfahrzeug mit reduziertem Fahrwiderstand anzugeben, das neben verbesserten aerodynamischen Eigenschaften auch eine verbesserte Straßenlage, insbesondere bei höheren Fahrgeschwindigkeiten aufweist.
Ein solches Kraftfahrzeug mit reduziertem Fahrwiderstand, das versehen ist mit einer Fahrzeugstruktur und einer mit dieser verbundenen Fahrzeugkarosserie, wobei die Fahrzeugkarosserie zumindest eine vordere und zumindest eine hintere Radhaus-Paarung mit jeweils einem linken und einem rechten Radhaus aufweist, in dem jeweils zumindest ein an der Fahrzeugstruktur angelenktes und auf einer Fahrbahn abrollbares Fahrzeugrad drehbar aufgenommen ist, wobei in Fahrtrichtung vor dem jeweiligen Rad zumindest einer der Radhaus-Paarungen eine Luftführungsvorrichtung vorgesehen ist, zeichnet sich dadurch aus, dass die Luftführungsvorrichtung zumindest einen Luftführungskanal aufweist, der mit zumindest einer nach unten in Richtung auf die Fahrbahn gerichteten Mündungsöffnung versehen ist, durch die Luft vor dem zugeordneten Fahrzeugrad in einen Bereich über der Fahrbahn ausblasbar ist und/oder durch die Luft vor dem zugeordneten Fahrzeugrad aus dem Bereich über der Fahrbahn absaugbar ist. Das ist insbesondere vorteilhaft, wenn die Fahrzeugkarosserie mit einer Frontschürze versehen ist. Besonders bevorzugt ist dabei auch eine Variante, bei der das Kraftfahrzeug eine Unterbodenverkleidung aufweist. Die jeweilige Mündungsöffnung kann gerade nach unten parallel zur Fahrzeughochachsenrichtung (Z-Richtung) oder schräg nach unten mit einer zusätzlichen Richtungskomponente parallel zur Fahrzeuglängsrichtung (X-Richtung) und/oder parallel zur Fahrzeugquerrichtung (Y-Richtung) gerichtet sein.
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VORTEILE
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Durch die rotierenden Räder entsteht während der Fahrt in der Regel bei allen Fahrzeugen ein Staudruckgebiet vor dem jeweiligen Rad, welches Auftrieb und Luftwiderstand erzeugt. Durch das Vorsehen der Mündungsöffnung der Luftführungsvorrichtung kurz vor dem Radhaus, kann durch diese beispielsweise schlitzartig in Fahrzeugquerrichtung (Y-Richtung) verlaufende Öffnung Luft aus diesem Staudruckgebiet vor dem betreffenden Rad abgesaugt werden, wodurch der Luftwiderstand und der Auftrieb reduziert werden. Alternativ könnte durch die Mündungsöffnung Luft ausgeblasen werden, falls es - zum Beispiel bei Kurvenfahrt - erwünscht ist, lokal im Bereich eines Fahrzeugrades den Auftrieb zu reduzieren.
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Weitere bevorzugte und vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug sind Gegenstand der Unteransprüche 2 bis 10.
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Vorteilhafterweise ist die zumindest eine nach unten gerichtete Mündungsöffnung von einer Öffnung in einer Unterbodenverkleidung gebildet oder in einer Öffnung in der Unterbodenverkleidung vorgesehen..
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Auch von Vorteil ist es, wenn die Luftführungsvorrichtung mit dem zumindest einen Luftführungskanal und dessen zumindest einer nach unten gerichteten Mündungsöffnung im zugeordneten Radhaus vorgesehen ist.
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Alternativ kann die zumindest eine nach unten gerichtete Mündungsöffnung vor dem zugeordneten Radhaus vorgesehen sein.
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Besonders vorteilhaft ist eine Ausführungsform der Erfindung, bei der die zumindest eine nach unten gerichtete Mündungsöffnung entgegen der Fahrtrichtung hinter einer nach unten hervorstehenden Staulippe vorgesehen ist. Dadurch kann aus der Mündungsöffnung ausströmende Luft die positive aerodynamische Wirkung der Staulippe verstärken. Dies ist insbesondere dann sinnvoll, wenn durch konstruktive Vorgaben, wie beispielsweise einen vorgegebenen Böschungswinkel des Fahrzeugs, die vertikale Erstreckung einer Staulippe beschränkt ist.
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Vorzugsweise weist die Luftführungsvorrichtung einen Lufteinlass auf, der in einer Frontschürze der Fahrzeugkarosserie vorgesehen ist und durch den bei der Fahrt des Fahrzeugs anströmende Stauluft in den Luftführungskanal eingeleitet wird und dass die Mündungsöffnung eine Luftaustrittsöffnung bildet.
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Bevorzugterweise weist die Luftführungsvorrichtung jedoch eine Luftströmungs-Beschleunigungseinrichtung auf, die die Luftströmung im Luftführungskanal zwangsbeschleunigt. Eine solche Luftströmungs-Beschleunigungseinrichtung weist vorzugsweise zumindest ein Gebläse auf oder ist von zumindest einem Gebläse gebildet.
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Saugt das Gebläse Luft durch die Mündungsöffnung aus dem Radhausbereich vor einem Fahrzeugrad ab, so kann durch das Vorsehen entsprechend ausgeführter Filter im Luftführungskanal sichergestellt werden, dass wenig Schmutz oder keine größeren Teile angesaugt werden, die anderenfalls den Lüfter beschädigen könnten. Der energiereiche, saubere Luftstrom könnte nun beispielsweise an der Vorderachse genutzt werden um eine Antriebsmaschine durch Anblasung zu kühlen. Alternativ könnte mit dieser Luft zum Beispiel auch eine mechanische Bremse gekühlt werden.
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An der Hinterachse könnte der Luftstrom der aus dem hinteren Radhaus abgesaugten Luft beispielsweise über einen Kanal auf die Oberseite eines Heckdiffusors geleitet werden, um so durch Überströmung des Diffusors die Wirksamkeit dieses Diffusors zu erhöhen.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung, die mit anderen Ausführungsformen kombinierbar ist, ist die Luftführungsvorrichtung mit zumindest einer Drossel- oder Absperrklappe versehen. Dadurch kann nicht nur die aerodynamische Wirkung der Luftausblasung oder Luftabsaugung ein- und ausgeschaltet werden, sondern es ist auch eine Dosierung dieser Wirkung möglich.
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Dabei ist es von besonderem Vorteil, wenn eine Steuerungseinrichtung zur Steuerung der Drossel- oder Absperrklappen der zumindest einer Radhauspaarung zugeordneten Luftführungsvorrichtungen vorgesehen ist.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung mit zusätzlichen Ausgestaltungsdetails und weiteren Vorteilen sind nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher beschrieben und erläutert.
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Figurenliste
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Es zeigt:
- 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht eines Vorderwagens eines ersten erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs;
- 2 eine vereinfachte Ansicht des Unterbodens des ersten Kraftfahrzeugs aus 1 in Richtung des Pfeils II in 1;
- 3 eine teilweise geschnittene Seitenansicht eines Vorderwagens eines zweiten, abgewandelten erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs und
- 4 eine vereinfachte Ansicht des Unterbodens des zweiten Kraftfahrzeugs aus 3 in Richtung des Pfeils IV in 3.
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DARSTELLUNG VON BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
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1 zeigt in teilweise geschnittener Seitenansicht den Vorderwagen einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs 1 von der rechten Seite.
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Das Kraftfahrzeug 1 ist versehen mit einer (nicht dargestellten) Fahrzeugstruktur und einer mit dieser Fahrzeugstruktur verbundenen Fahrzeugkarosserie 10, die in bekannter Weise, in Fahrtrichtung F gesehen an ihrer Vorderseite, eine Frontschürze 12 aufweist. Das Kraftfahrzeug 1 ist aus aerodynamischen Gründen mit einem im Wesentlichen vollflächig verkleideten Fahrzeugunterboden 8 versehen. Die Fahrzeugkarosserie 10 weist, ebenfalls in bekannter Weise, eine vordere Radhaus-Paarung 2 mit einem linken vorderen Radhaus 20 und einem rechten vorderen Radhaus 22 sowie eine hintere Radhaus-Paarung 3 mit einem linken hinteren Radhaus 30 und einem rechten hinteren Radhaus 32 auf (2). In jedem der Radhäuser 20, 22, 30, 32 ist ein in üblicher Weise an der Fahrzeugstruktur angelenktes und auf einer Fahrbahn S abrollbares Fahrzeugrad 24, 26, 34, 36 drehbar aufgenommen.
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In Fahrtrichtung F ist vor dem jeweiligen Fahrzeugrad 24, 26, 34, 36 im jeweiligen Radhaus 20, 22, 30, 32 an dessen in Fahrtrichtung vorderer Seite eine Luftführungsvorrichtung 4, 5, 6, 7 vorgesehen, die nachstehend am Beispiel der in 1 dargestellten vorderen rechten Luftführungsvorrichtung 5 beschrieben wird.
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Die vordere rechte Luftführungsvorrichtung 5 weist einen vorderen rechten Luftführungskanal 50 auf, der in einem Luftführungskanalgehäuse 51 ausgebildet ist. Ein hinterer Gehäuseabschnitt 51' des Luftführungskanalgehäuses 51 ist im Radhaus 22 an dessen vorderer Begrenzungswand 23 angeordnet und verläuft dort nach unten in Richtung zur Fahrbahn S hin. Auf Höhe des Fahrzeugunterbodens 8 endet das Luftführungskanalgehäuse 51 mit dem unteren Ende des hinteren Gehäuseabschnitts 51' und öffnet sich zur Fahrbahn S hin gerichtet mit einer sich quer (in Y-Richtung) im Wesentlichen über die Breite des Fahrzeugrades 26 erstreckenden länglichen Mündungsöffnung 52.
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Ein vorderer Gehäuseabschnitt 51" des Luftführungskanalgehäuses 51 erstreckt sich vom oberen Ende des hinteren Gehäuseabschnitts 51' nach vorne bis zur Frontschürze 12, wo die vordere Öffnung des Luftführungskanalgehäuses 51 einen Lufteinlass 16 ausbildet.
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Während der Fahrt des Kraftfahrzeugs 1 in Fahrtrichtung F strömt ein Teil des Fahrtwindes als Stauluftstrom L' in den Lufteinlass 16 ein und wird durch den Luftführungskanal 50 zur unteren Mündungsöffnung 52 geleitet, wo der Stauluftstrom L' als Luftstrom L wieder nach unten auf die Fahrbahn S gerichtet aus dem Luftführungskanal 50 austritt.
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Im hinteren Gehäuseabschnitt 51' des Luftführungskanalgehäuses 51 ist eine beispielsweise um eine quer (in Y-Richtung) verlaufende Lagerachse schwenkbare Absperrklappe 54 vorgesehen, mittels der der Luftführungskanal 50 absperrbar ist oder dessen Querschnitt verengt werden kann, um den Luftstrom im Luftführungskanal 50 zu drosseln.
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Zur Beschleunigung der im Luftführungskanal 50 strömenden Luft ist eine Luftströmungs-Beschleunigungseinrichtung 56 im Luftführungskanal 50 vorgesehen, die im gezeigten Beispiel von einem elektrisch angetriebenen Gebläse 57 gebildet ist. Das Gebläse 57 bewirkt, dass die Luft im Luftführungskanal 50 in Richtung auf die untere Mündungsöffnung 52 hin beschleunigt wird, so dass der Energiegehalt des aus dem Luftführungskanal 50 austretenden Luftstroms L größer ist als der des in den Luftführungskanal 50 eintretenden Stauluftstroms L'.
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Alternativ kann das Gebläse 57 auch revers betrieben werden, wodurch Luft durch die untere Mündungsöffnung 52 aus dem fahrbahnnahen Bereich vor dem Fahrzeugrad 26 abgesaugt wird. Diese abgesaugte Luft wird dann über einen (nicht in den Figuren dargestellten) Seitenkanalabschnitt des Luftführungskanals 50 zu (ebenfalls nicht dargestellten) Ausströmöffnungen im Fahrzeugunterboden 8 geführt und dort in den unter dem Fahrzeugunterboden 8 strömenden Luftstrom abgegeben.
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In der gleichen Weise wie vorstehend beschrieben ist auch im linken vorderen Radhaus 20 eine linke vordere Luftführungsvorrichtung 4 mit einem Luftführungskanal 40 vor dem linken vorderen Fahrzeugrad 24 vorgesehen. Auch dieser linke vordere Luftführungskanal 40 verläuft von einem Lufteinlass 14 in der Frontschürze 12 zu einer unteren Mündungsöffnung 42 und ist mit einer Absperrklappe 44 und einer von einem elektrischen Gebläse 47 gebildeten Luftströmungs-Beschleunigungseinrichtung 56 ausgestattet. Auch dieser linke vordere Luftführungskanal 40 kann ebenfalls mit einem (nicht gezeigten) Seitenkanalabschnitt versehen sein.
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In 2 sind die vorderen unteren Mündungsöffnungen 42, 52 der vorderen Luftführungskanäle 40, 50 zu erkennen. Des Weiteren sind in 2 hintere untere Mündungsöffnungen 62, 72 von Luftführungskanälen 60, 70 einer hinteren linken Luftführungsvorrichtung 6 und einer hinteren rechten Luftführungsvorrichtung 7 zu sehen. Die hintere linke Luftführungsvorrichtung 6 und die hintere rechte Luftführungsvorrichtung 7 sind prinzipiell genauso aufgebaut wie die vordere linke Luftführungsvorrichtung 4 beziehungsweise die vordere rechte Luftführungsvorrichtung 5, allerdings mit der Abweichung, dass der jeweilige Luftführungskanal 60, 70 nicht zu einem Lufteinlass in der Frontschürze 12 führt, sondern zu einem jeweiligen Lufteinlass 68, 78 im Fahrzeugunterboden 8, der alternativ auch an der Fahrzeugseite vorgesehen sein kann. Auch der jeweilige Luftführungskanal 60, 70 der hinteren linken Luftführungsvorrichtung 6 und der hinteren rechten Luftführungsvorrichtung 7 ist mit einer Absperrklappe 64 beziehungsweise 74 und einer von einem elektrischen Gebläse 67, 77 gebildeten Luftströmungs-Beschleunigungseinrichtung 66, 76 ausgestattet. Die Funktionsweise der hinteren Luftführungsvorrichtungen 6, 7 entspricht jener der vorderen Luftführungsvorrichtungen 4, 5.
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In 3 und 4 ist eine gegenüber dem Kraftfahrzeug 1 aus 1 und 2 geringfügig abgewandelte Ausführungsform eines Kraftfahrzeugs 101 dargestellt, wobei die Bezugszeichen für gleiche Bauteile gegenüber der Variante aus 1 und 2 um den Wert 100 erhöht sind.
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Auch das Kraftfahrzeug 101 ist versehen mit einer (nicht dargestellten) Fahrzeugstruktur und einer mit dieser Fahrzeugstruktur verbundenen Fahrzeugkarosserie 110, die in bekannter Weise, in Fahrtrichtung F gesehen an ihrer Vorderseite, eine Frontschürze 112 aufweist. Das Kraftfahrzeug 101 ist aus aerodynamischen Gründen ebenfalls mit einem im Wesentlichen vollflächig verkleideten Fahrzeugunterboden 108 versehen. Die Fahrzeugkarosserie 110 weist ebenso eine vordere Radhaus-Paarung 102 mit einem linken vorderen Radhaus 120 und einem rechten vorderen Radhaus 122 sowie eine hintere Radhaus-Paarung 103 mit einem linken hinteren Radhaus 130 und einem rechten hinteren Radhaus 132 auf (4). In jedem der Radhäuser 120, 122, 130, 132 ist ein in üblicher Weise an der Fahrzeugstruktur angelenktes und auf einer Fahrbahn S abrollbares Fahrzeugrad 124, 126, 134, 136 drehbar aufgenommen.
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Auch bei dieser Variante des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs 101 ist in Fahrtrichtung F vor dem jeweiligen Fahrzeugrad 124, 126, 134, 136 eine Luftführungsvorrichtung 104, 105, 106, 107 vorgesehen. Diese Luftführungsvorrichtungen 104, 105, 106, 107 sind allerdings nicht - wie im ersten Ausführungsbeispiel - im jeweiligen Radhaus 120, 122, 130, 132 an dessen in Fahrtrichtung vorderer Seite vorgesehen, sondern vor dem jeweiligen Radhaus 120, 122, 130, 132. Die jeweiligen unteren Mündungsöffnungen 142, 152; 162, 172 der zugehörigen Luftführungskanäle 140, 150, 160, 170 münden dabei in jeweils eine Öffnung 182, 184; 186, 188, die in der Verkleidung des Fahrzeugunterbodens 108 gebildet oder darin vorgesehen ist.
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Der abweichende Aufbau der Luftführungsvorrichtungen 104, 105, 106, 107 wird nachstehend am Beispiel der in 3 dargestellten vorderen rechten Luftführungsvorrichtung 105 beschrieben.
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Die vordere rechte Luftführungsvorrichtung 105 weist einen vorderen rechten Luftführungskanal 150 auf, der in einem Luftführungskanalgehäuse 151 ausgebildet ist. Ein hinterer Gehäuseabschnitt 151' des Luftführungskanalgehäuses 151 ist vor der vorderen Begrenzungswand 123 des Radhauses 122 angeordnet und verläuft dort nach unten in Richtung zur Fahrbahn S hin. Auf Höhe des Fahrzeugunterbodens 108 endet das Luftführungskanalgehäuse 151 mit dem unteren Ende des hinteren Gehäuseabschnitts 151' und öffnet sich zur Fahrbahn S hin gerichtet mit einer sich quer (in Y-Richtung) im Wesentlichen über die Breite des Fahrzeugrades 126 erstreckenden länglichen Mündungsöffnung 152, die in einer Öffnung 184 der Verkleidung des Fahrzeugunterbodens 108 liegt. Die Mündungsöffnung 152 liegt entgegen der Fahrtrichtung F hinter einer Staulippe 183, die vom Fahrzeugunterboden 108 nach unten in Richtung zur Fahrbahn S hin hervorsteht.
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Auch bei dieser Variante der Erfindung erstreckt sich ein vorderer Gehäuseabschnitt 151" des Luftführungskanalgehäuses 151 vom oberen Ende des hinteren Gehäuseabschnitts 151' nach vorne bis zur Frontschürze 112, wo die vordere Öffnung des Luftführungskanalgehäuses 151 einen Lufteinlass 116 ausbildet.
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Die Funktionsweise ist die gleiche wie beim ersten Ausführungsbeispiel, nämlich während der Fahrt des Kraftfahrzeugs 101 in Fahrtrichtung F strömt ein Teil des Fahrtwindes als Stauluftstrom L' in den Lufteinlass 116 ein und wird durch den Luftführungskanal 150 zur unteren Mündungsöffnung 152 geleitet, wo der Stauluftstrom L' als Luftstrom L wieder nach unten auf die Fahrbahn S gerichtet aus dem Luftführungskanal 150 austritt. Auch bei dieser Ausführungsform der Erfindung ist im hinteren Gehäuseabschnitt 151' des Luftführungskanalgehäuses 151 eine beispielsweise um eine quer (in Y-Richtung) verlaufende Lagerachse schwenkbare Absperrklappe 154 vorgesehen, mittels der der Luftführungskanal 150 absperrbar ist oder dessen Querschnitt verengt werden kann, um den Luftstrom im Luftführungskanal 150 zu drosseln.
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Zur Beschleunigung der im Luftführungskanal 150 strömenden Luft ist auch hier eine Luftströmungs-Beschleunigungseinrichtung 156 im Luftführungskanal 150 vorgesehen, die im gezeigten Beispiel von einem elektrisch angetriebenen Gebläse 157 gebildet ist. Das Gebläse 157 bewirkt, dass die Luft im Luftführungskanal 150 in Richtung auf die untere Mündungsöffnung 152 hin beschleunigt wird, so dass der Energiegehalt des aus dem Luftführungskanal 150 austretenden Luftstroms L größer ist als der des in den Luftführungskanal 150 eintretenden Stauluftstroms L'.
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Alternativ kann das Gebläse 157 auch revers betrieben werden, wodurch Luft durch die untere Mündungsöffnung 152 aus dem fahrbahnnahen Bereich vor dem Fahrzeugrad 126 abgesaugt wird. Diese abgesaugte Luft wird dann über einen (nicht in den Figuren dargestellten) Seitenkanalabschnitt des Luftführungskanals 150 zu (ebenfalls nicht dargestellten) Ausströmöffnungen im Fahrzeugunterboden 108 geführt und dort in den unter dem Fahrzeugunterboden 108 strömenden Luftstrom abgegeben.
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In der gleichen Weise wie vorstehend beschrieben ist auch im linken vorderen Radhaus 120 eine linke vordere Luftführungsvorrichtung 104 mit einem Luftführungskanal 140 vor dem linken vorderen Fahrzeugrad 124 vorgesehen. Auch dieser linke vordere Luftführungskanal 140 verläuft von einem Lufteinlass 114 in der Frontschürze 112 zu einer entgegen der Fahrtrichtung F hinter einer Staulippe 181 liegenden unteren Mündungsöffnung 142 und ist mit einer Absperrklappe 144 und einer von einem elektrischen Gebläse 147 gebildeten Luftströmungs-Beschleunigungseinrichtung 156 ausgestattet. Auch dieser linke vordere Luftführungskanal 140 kann mit einem (nicht gezeigten) Seitenkanalabschnitt versehen sein.
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In 4 sind die in einer jeweiligen Öffnung 186 beziehungsweise 188 der Verkleidung des Fahrzeugunterbodens 108 gelegenen vorderen unteren Mündungsöffnungen 142, 152 der vorderen Luftführungskanäle 140, 150 zu erkennen. Diese vorderen unteren Mündungsöffnungen 142, 152 liegen entgegen der Fahrtrichtung F hinter einer jeweiligen vorderen Staulippe 181, 183, die vom Fahrzeugunterboden 108 nach unten in Richtung zur Fahrbahn S hin hervorsteht.
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Des Weiteren sind in 4 hintere untere Mündungsöffnungen 162, 172 von Luftführungskanälen 160, 170 einer hinteren linken Luftführungsvorrichtung 106 und einer hinteren rechten Luftführungsvorrichtung 107 zu sehen. Auch diese hinteren unteren Mündungsöffnungen 162, 172 liegen entgegen der Fahrtrichtung F hinter einer jeweiligen hinteren Staulippe 185, 187, die ebenfalls von der Verkleidung des Fahrzeugunterbodens 108 nach unten in Richtung zur Fahrbahn S hin hervorsteht. Die hintere linke Luftführungsvorrichtung 106 und die hintere rechte Luftführungsvorrichtung 107 sind prinzipiell genauso aufgebaut wie die vordere linke Luftführungsvorrichtung 104 beziehungsweise die vordere rechte Luftführungsvorrichtung 105, allerdings mit der Abweichung, dass der jeweilige Luftführungskanal 160, 170 nicht zu einem Lufteinlass in der Frontschürze 112 führt, sondern zu einem jeweiligen Lufteinlass 168, 178 im Fahrzeugunterboden 108, der alternativ auch an der Fahrzeugseite vorgesehen sein kann. Auch der jeweilige Luftführungskanal 160, 170 der hinteren linken Luftführungsvorrichtung 106 und der hinteren rechten Luftführungsvorrichtung 107 ist mit einer Absperrklappe 164 beziehungsweise 174 und einer von einem elektrischen Gebläse 167, 177 gebildeten Luftströmungs-Beschleunigungseinrichtung 166, 176 ausgestattet. Die Funktionsweise der hinteren Luftführungsvorrichtungen 106, 107 entspricht jener der vorderen Luftführungsvorrichtungen 104, 105.
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Die Erfindung ist nicht auf die obigen Ausführungsbeispiele beschränkt, die lediglich der allgemeinen Erläuterung des Kerngedankens der Erfindung dienen. Im Rahmen des Schutzumfangs kann die erfindungsgemäße Vorrichtung vielmehr auch andere als die oben beschriebenen Ausgestaltungsformen annehmen. Die Vorrichtung kann hierbei insbesondere Merkmale aufweisen, die eine Kombination aus den jeweiligen Einzelmerkmalen der Ansprüche darstellen.
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Bezugszeichen in den Ansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen dienen lediglich dem besseren Verständnis der Erfindung und sollen den Schutzumfang nicht einschränken.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- vordere Radhaus-Paarung
- 3
- hintere Radhaus-Paarung
- 4
- vordere linke Luftführungsvorrichtung
- 5
- vordere rechte Luftführungsvorrichtung
- 6
- hintere linke Luftführungsvorrichtung
- 7
- hintere rechte Luftführungsvorrichtung
- 8
- Fahrzeugunterboden
- 10
- Fahrzeugkarosserie
- 12
- Frontschürze
- 14
- Lufteinlass
- 16
- Lufteinlass
- 20
- linkes vorderes Radhaus
- 22
- rechtes vorderes Radhaus
- 23
- Begrenzungswand
- 24
- linkes vorderes Fahrzeugrad
- 26
- rechtes vorderes Fahrzeugrad
- 34
- linkes hinteres Fahrzeugrad
- 36
- rechtes hinteres Fahrzeugrad
- 30
- linkes hinteres Radhaus
- 32
- rechtes hinteres Radhaus
- 40
- linker vorderer Luftführungskanal
- 42
- untere Mündungsöffnung
- 44
- Absperrklappe
- 47
- elektrisches Gebläse
- 50
- rechter Luftführungskanal
- 51
- Luftführungskanalgehäuse
- 51'
- hinterer Gehäuseabschnitt
- 51"
- vorderer Gehäuseabschnitt
- 52
- untere Mündungsöffnung
- 54
- Absperrklappe
- 56
- Luftströmungs-Beschleunigungseinrichtung
- 57
- elektrisches Gebläse
- 60
- Luftführungskanal
- 62
- untere Mündungsöffnung
- 64
- Absperrklappe
- 66
- Luftströmungs-Beschleunigungseinrichtung
- 67
- elektrisches Gebläse
- 68
- Lufteinlass
- 70
- Luftführungskanal
- 72
- untere Mündungsöffnung
- 74
- Absperrklappe
- 76
- Luftströmungs-Beschleunigungseinrichtung
- 77
- elektrisches Gebläse
- 78
- Lufteinlass
- 101
- Kraftfahrzeug
- 102
- vordere Radhaus-Paarung
- 103
- hintere Radhaus-Paarung
- 104
- vordere linke Luftführungsvorrichtung
- 105
- vordere rechte Luftführungsvorrichtung
- 106
- hintere linke Luftführungsvorrichtung
- 107
- hintere rechte Luftführungsvorrichtung
- 108
- Verkleidung des Fahrzeugunterbodens
- 110
- Fahrzeugkarosserie
- 112
- Frontschürze
- 114
- Lufteinlass
- 116
- Lufteinlass
- 120
- linkes vorderes Radhaus
- 122
- rechtes vorderes Radhaus
- 123
- vordere Begrenzungswand
- 124
- linkes vorderes Fahrzeugrad
- 126
- rechtes vorderes Fahrzeugrad
- 130
- linkes hinteres Radhaus
- 132
- rechtes hinteres Radhaus
- 134
- linkes hinteres Fahrzeugrad
- 136
- rechtes hinteres Fahrzeugrad
- 140
- vorderer linker Luftführungskanal
- 142
- vordere untere Mündungsöffnung
- 144
- Absperrklappe
- 147
- elektrisches Gebläse
- 150
- vorderer rechter Luftführungskanal
- 151
- Luftführungskanalgehäuse
- 151'
- hinterer Gehäuseabschnitt
- 151"
- vorderer Gehäuseabschnitt
- 152
- vordere untere Mündungsöffnung
- 154
- Absperrklappe
- 156
- Luftströmungs-Beschleunigungseinrichtung
- 157
- Gebläse
- 160
- Luftführungskanal
- 162
- hintere untere Mündungsöffnung
- 164
- Absperrklappe
- 166
- Luftströmungs-Beschleunigungseinrichtung
- 167
- elektrisches Gebläse
- 168
- Lufteinlass
- 170
- Luftführungskanal
- 172
- hintere untere Mündungsöffnung
- 174
- Absperrklappe
- 176
- Luftströmungs-Beschleunigungseinrichtung
- 177
- elektrisches Gebläse
- 178
- Lufteinlass
- 181
- vordere Staulippe
- 182
- Öffnung in der Unterbodenverkleidung
- 183
- vordere Staulippe
- 184
- Öffnung in der Unterbodenverkleidung
- 185
- hintere Staulippe
- 186
- Öffnung in der Unterbodenverkleidung
- 187
- hintere Staulippe
- 188
- Öffnung in der Unterbodenverkleidung
- F
- Fahrtrichtung
- L
- Luftstrom
- L'
- Stauluftstrom
- S
- Fahrbahn
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4012277 A1 [0005]
- FR 2848174 A1 [0006]