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Die Erfindung betrifft eine Gülleverschlauchungspumpstation zum Zuführen von Gülle, aber auch Gärresten über einen Schlauch zu einem Ausbringfahrzeug, bei der ein Güllezufluss, eine Güllepumpe und eine Gülledruckleitung zum Anschluss an den Schlauch vorgesehen sind.
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Bei der Gülleverschlauchung wird die Gülle als flüssiger Dünger von einem Behälter über einen Güllezufluss einer Güllepumpe zugeführt, die diese über eine Gülledruckleitung in einen Schlauch fördert, der von einem Ausbringfahrzeug über das zu düngende Feld gezogen und geführt wird. Das Ausbringfahrzeug, bspw. ein Schlepper, weist lediglich einen Verteiler für die Gülle, bspw. ein Schleppschuhgestänge, ein Schleppschlauchgestänge, einen Grubber, Scheibeneggen oder Scheibenverteiler auf. Das Ausbringfahrzeug zieht dabei den sehr langen Schlauch ohne Unterbrechung über das Feld hin und her. Vorteilhaft ist dabei, dass ein erheblich leichteres Ausbringfahrzeug kontinuierlich über das Feld fahren kann. Das Ausbringfahrzeug verzichtet auf ein schweres Güllefass, wobei handelsübliche Schlepper verwendet werden können, die der Landwirt auch für andere Arbeiten nutzt. Es brauchen keine Spezialfahrzeuge angeschafft werden. Dabei wird einerseits eine größere Verdichtung des Bodens vermieden und andererseits eine sehr effiziente, nämlich kontinuierliche Ausgabe der Gülle ermöglicht. Ferner vergrößert sich das Zeitfenster der Befahrbarkeit zur Gülleausbringung, da früher und länger auf dem Acker verkehrt werden kann.
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Bei den bisherigen Systemen wird die Güllepumpe über einen Riemen von einer Welle von einem Schlepper angetrieben. Durch den Riemen treten dabei seitliche Kräfte auf die Welle der Güllepumpe auf, sodass diese schneller verschleißt. Ferner ist die richtige Ausrichtung der beiden Riemenscheiben zueinander Voraussetzung für einen störungsfreien Lauf, was jedoch in der landwirtschaftlichen Umgebung nicht immer gewährleistet werden kann. Ferner gibt es Systeme, bei denen der Antrieb vom Schlepper über eine Zapfwelle betrieben wird. Von der Zapfwelle aus wird entweder über den Riemen die Güllepumpe oder über einen zweiten Riemen ein Kompressor angetrieben, dabei ist eine Vorrichtung zum Hin- oder Herschalten vorgesehen. Die Wellen und Riemenscheiben müssen exakt ausgerichtet sein und das Einfahren oder Ausfahren der Riemen bei hoher Kraft und hohen Drehzahlen erfordert äußerst stabile Bauteile. Andere Pumpen, Kompressoren oder andere Antriebe sind nicht ohne erhebliche Umbauten zu verwenden.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Gülleverschlauchungspumpstation so auszubilden, dass diese mit hoher Zuverlässigkeit, geringem Verschleiß und hoher Variabilität der Komponenten betreibbar ist.
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Gelöst wird diese Aufgabe mit der eingangs genannten Gülleverschlauchungspumpstation dadurch, dass die Güllepumpe von einem ersten Hydraulikmotor angetrieben ist, wobei in der Gülleverschlauchungspumpstation ein Hydraulikkreislauf mit einer ersten Hydraulikpumpe vorgesehen ist.
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Durch den Antrieb der Güllepumpe von einem ersten Hydraulikmotor ist die Ausrichtung der Einheit Güllepumpe mit erstem Hydraulikmotor im Vergleich zu den anderen Komponenten der Gülleverschlauchungspumpstation unbeachtlich, da die Antriebsleistung über den Hydraulikkreislauf auf die Einheit aus Güllepumpe und erstem Hydraulikmotor übertragen wird. Entsprechend treten keine einseitigen Lagerlasten, wie bei einer Drehübertragung mittels Riemen und Riemenscheiben, noch Ausrichtfehler hinsichtlich dieser Antriebstechnik auf. Entsprechend können längere Standzeiten und ein zuverlässigerer Betrieb erreicht werden. Darüber hinaus ist es vorteilhaft, dass die Güllepumpe mit dem ersten Hydraulikmotor als Einheit vorliegt und bei etwaigen technischen Problemen diese Einheit als Ganzes getauscht und in einer Werkstatt repariert bzw. umgerüstet werden kann.
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In einer ersten Ausführungsform wird die Hydraulikpumpe von einem gesonderten Motor drehangetrieben. Dabei kann der gesonderte Motor ein Dieselmotor sein, auf dessen Antriebswelle die erste Hydraulikpumpe angesetzt ist. Entsprechend kann nun die Antriebsenergie vom Dieselmotor über den Hydraulikkreislauf auf entsprechende Abnehmer (Hydraulikmotoren) und etwaige Umschaltventile etc. geleitet werden. Alternativ zum Dieselmotor könnte auch ein Elektromotor vorgesehen werden, insbesondere bei der Verwendung der Gülleverschlauchungspumpstation nahe von geeigneten Stromanschlüssen, beispielsweise Kraftstromanschlüssen.
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Alternativ zum gesonderten Drehantrieb (Dieselmotor) kann die Hydraulikpumpe über eine Zapfwelle von einem Schlepper drehangetrieben werden. Somit wird die erforderliche mechanische Energie vom Antriebsmotor eines Schleppers über dessen Zapfwellenanschluss auf den Hydraulikkreislauf übertragen. Zwar wird beim Einsatz der Gülleverschlauchungspumpstation dann ein landwirtschaftlicher Schlepper für den Antrieb an die Pumpstation gebunden, jedoch ist dieser Schlepper ansonsten auch für andere landwirtschaftliche Tätigkeiten einsetzbar, woraus insgesamt eine wirtschaftliche Verwendung gegeben ist.
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Dadurch, dass ein Luftkompressor vorgesehen ist, mit dem die Güllefüllung des Schlauches bedarfsweise geleert werden kann, kann der Schlauch durch Einblasen komprimierter Luft geleert werden, um beispielweise den Schlauch auf einer Haspel aufwickeln zu können oder um unter Vermeidung eines zu großen Gesamtgewichts inklusiv Güllefüllung ein Verfrachten des Schlauches auf ein angrenzendes Feld zu erleichtern.
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Dabei ist der Luftkompressor von einem zweiten Hydraulikmotor drehantreibbar ausgebildet, um somit den Luftkompressor vom gleichen Hydraulikkreislauf, von dem auch die Güllepumpe mit dem ersten Hydraulikmotor angetrieben wird, antreiben zu können. Dabei können entsprechende Umschaltventile (Steuerblock) im Hydraulikkreislauf vorgesehen werden, die entweder die Gülleförderung über den ersten Hydraulikmotor oder alternativ den Luftkompressor über den zweiten Hydraulikmotor ansteuern.
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Wenn in Strömungsrichtung vor dem Güllezufluss ein Behälter zum Vorhalten von Gülle vorgesehen ist, kann ein möglichst konstanter Güllezufluss zur Güllepumpe sichergestellt werden, sodass die Gülleverschlauchung über die Gülleverschlauchungspumpstation im Wesentlichen kontinuierlich erfolgen kann. Der Behälter dient dabei als Pufferspeicher, in den Gülle beispielsweise über entsprechende Tankfahrzeuge zugeführt und chargenweise eingefüllt wird. Dabei kann der Behälter ein Lagerbehälter, ein Feldrandcontainer oder ein Tank auf einem Fahrzeug sein. Somit ist es beispielweise möglich, direkt von einem Güllelagerbehälter die Gülle der Gülleverschlauchungspumpstation zuzuführen, um dann die Gülle als flüssigen Dünger auf einem zu düngenden Feld in der Nähe des Lagerbehälters mittels Ausbringfahrzeug und Schlauch ausbringen zu können. Für weiter entfernte Felder ist es jedoch bevorzugt, einen sogenannten Feldrandcontainer an den Rand des zu düngenden Feldes aufzustellen und dort entweder direkt auf dem Feldrandcontainer oder lediglich mit Schlauchverbindungen damit verbunden die Verschlauchungspumpstation zu verwenden. Die Pumpstation beaufschlagt dann das Ausbringfahrzeug über den Schlauch mit der unter Druck stehenden Gülle. Alternativ kann auch direkt aus dem Tank auf einem Fahrzeug, beispielsweise einem Gülletankanhänger, die Gülle über die Gülleverschlauchungspumpstation dem Ausbringfahrzeug mit Schlauch zugeführt werden. Dabei ist jedoch nachteilig, dass bei Leerlaufen des Tanks der Güllezufluss von dem nunmehr geleerten Tank auf einen neuen bereitzustellenden Tank umgestellt werden muss, was zu einer Unterbrechung der Gülleverschlauchung führt. Statt Gülle können selbstverständlich auch flüssige Gärreste oder andere pumpfähige Substrate, bspw. flüssiger Klärschlamm, mit der Verschlauchungspumpstation verarbeitet werden.
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Bevorzugt sind die Bestandteile der Verschlauchungspumpstation modulartig aufgebaut und über den Hydraulikkreislauf miteinander wirkverbunden. Damit können die Bestandteile der Verschlauchungspumpstation entsprechend der einzelnen Module bei etwaig erforderlicher Wartung/Reparatur oder zur Leistungsanpassung ausgetauscht werden. Dabei brauchen lediglich die Hydraulikkreislaufanschlüsse entfernt und wieder neu verbunden werden. Eine Ausrichtung der verschiedenen Module untereinander ist dabei jedoch nicht erforderlich. Entsprechend einfach ist der Austausch durchführbar.
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Nachfolgend werden verschiedene Ausführungsformen der Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen detailliert beschrieben.
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Darin zeigt:
- 1 einen schematischen Aufbau einer Gülleverschlauchungspumpstation in einem ersten Ausführungsbeispiel,
- 2 einen schematischen Aufbau einer Gülleverschlauchungspumpstation in einem zweiten Ausführungsbeispiel,
- 3 eine räumliche Ansicht einer Gülleverschlauchungspumpstation in einer Zusammenstellung in einem dritten Ausführungsbeispiel, ähnlich zum zweiten, jedoch ohne Dieselmotor und
- 4 eine Rückansicht auf die in 3 dargestellte Gülleverschlauchungspumpstation.
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1 zeigt eine Gülleverschlauchungspumpstation 1 in einem ersten Ausführungsbeispiel in schematischer Ansicht. Die Gülleverschlauchungspumpstation 1 ist beispielsweise auf einem Modulträger aufgebaut, der als wesentlichen Bestandteil eine Güllepumpe 10 aufweist, zu der ein Güllezufluss 11 führt und von dem eine Gülledruckleitung 12 fortführt.
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Die Güllepumpe 10 ist zusammen mit einem ersten Hydraulikmotor 14 als ein erstes Modul ausgebildet. Die Drehwelle des ersten Hydraulikmotors 14 treibt dabei direkt die Güllepumpe 10 an. Die beiden Bauteile sind in dem ersten Modul in einer mechanischen Einheit ordnungsgemäß ausgerichtet angeordnet. Neben dem Güllezufluss 11 und der Gülledruckleitung 12 ist ein Hydraulikkreislauf 2 mit einer Hydraulikdruckleitung 22 von einer ersten Hydraulikpumpe 21 und einer Hydraulikrückleitung 23 angeschlossen. Ferner ist im Hydraulikkreislauf 2 ein Hydrauliköltank 24 vorgesehen.
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Im hier dargestellten Ausführungsbeispiel bildet die erste Hydraulikpumpe 21 mit dem Hydrauliköltank 24 ein zweites Modul, wobei an der ersten Hydraulikpumpe 21 eine Zapfwelle 43 vorgesehen ist, die an einem hier nicht dargestellten, weiteren landwirtschaftlichen Schlepper an seinem Zapfwellenanschluss angeschlossen ist. Entsprechend wird die Antriebsenergie für die erste Hydraulikpumpe 21 und somit für den ersten Hydraulikmotor 14 mit der damit verbundenen Güllepumpe 10 über die Maschine des weiteren landwirtschaftlichen Schleppers in die Zapfwelle 43 eingebracht.
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Im hier dargestellten Ausführungsbeispiel ist ein Behälter 7 zur Bevorratung der Gülle, beispielsweise in Form eines Feldrandcontainers vorgesehen. Ein Zulauf aus dem Behälter 7 führt direkt in den Güllezufluss 11. Gegebenenfalls kann in dem Behälter 7 eine weitere Pumpe zur bedarfsweisen Befüllung des Behälters 7 mit Gülle vorgesehen sein.
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An der Gülledruckleitung 12 ist ein Schlauch 50 angeschlossen, dessen stromabwärts gerichtetes Ende an einem Verteilgerät 52 am Ausbringfahrzeug 5, hier ein Schlepper 51, endet. Entsprechend wird die zu verteilende Gülle über die Gülleverschlauchungspumpstation 1 und die darin befindliche Güllepumpe 10 druckbeaufschlagt über den Schlauch 50 und das Verteilgerät 52 in den Boden des Feldes F eingebracht. Vorteilhaft kann der Schlepper 51 mit relativ geringer momentaner Belastung (kein zu transportierender Gülletank) über das zu düngende Feld F fahren und kontinuierlich die Düngung mit dem Verteilgerät 52 ausführen. Dabei schleppt oder zieht der Schlepper den sehr langen Schlauch 50 über das Feld F. Eine übermäßige Verdichtung des Bodens auf dem Feld F wird somit vermieden. Bei entsprechend ausreichender Zuführung von Gülle in den Behälter 7 kann dabei besonders effektiv und kontinuierlich gearbeitet werden.
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In einen zweiten Ausführungsbeispiel ist in 2 ein Aufbau einer Gülleverschlauchungspumpstation 1' schematisch dargestellt. Gleiche bzw. funktionsgleiche Bauteile entsprechend der Gülleverschlauchungspumpstation 1 nach dem ersten Ausführungsbeispiel gemäß 1 sind hier mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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In dem hier dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel weist die Gülleverschlauchungspumpstation 1' einen eigenen Drehantrieb 4 in Form eines Dieselmotors 41 auf. Der Dieselmotor 41 erhält seinen Kraftstoff von einem Dieseltank 42. Die Antriebswelle des Dieselmotors 41 wirkt auf ein Verteilergetriebe 44, an dem zwei Hydraulikpumpen angeschlossen sind, nämlich einmal die erste Hydraulikpumpe 21, wie sie bereits zum ersten Ausführungsbeispiel beschrieben ist. Zum Weiteren ist eine zweite Hydraulikpumpe 26 an dem Verteilergetriebe 44 angeschlossen, die dem hydraulischen Antrieb von Schiebern etc. also Nebengetrieben dient. Dies alles ist unter dem Oberbegriff Hydraulikkreislauf 2 zu sehen.
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Dabei treibt die erste Hydraulikpumpe 21 über Hydraulikdruckleitung 22 und einem ersten Steuerblock 25 den ersten Hydraulikmotor 14 zum Antrieb der Güllepumpe 10 an. In 2 ist der erste Steuerblock 25 in der Schaltstellung zur Versorgung des Güllepumpenantriebs (Druckbeaufschlagung) des ersten Hydraulikmotors 14 mit der Hydraulikdruckleitung 22 und der Hydraulikrückleitung 23 zum Hydrauliköltank 24 dargestellt. Entsprechend wird Gülle aus dem Behälter 7 über den Güllezufluss 11 und der Güllepumpe 10 druckbeaufschlagt in die Gülledruckleitung 12 gefördert, von wo aus die Gülle druckbeaufschlagt durch den hier nicht dargestellten Schlauch 50 zu einem Ausbringfahrzeug 5 auf einem Feld F geleitet wird (siehe hierzu 1).
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Alternativ kann der soweit beschriebene Hydraulikkreislauf 2 über den ersten Steuerblock 25 auch auf einen zweiten Hydraulikmotor 32 einer Druckluftanlage 3 geschaltet werden. Der zweite Hydraulikmotor 32 ist mit seiner Antriebswelle mit einem Luftkompressor 31 verbunden. Der Luftkompressor 31 saugt Umgebungsluft L an und ist mit einer Druckluftleitung 33 an der Gülledruckleitung 12 angeschlossen.
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Um die hier im zweiten Ausführungsbeispiel beschriebene Gülleverschlauchungspumpstation 1' betätigen zu können, ist ferner eine Steuereinheit 6 vorgesehen, die eine Anzeige 61 mit Steuermöglichkeit beinhaltet, wobei von der Anzeige 61 mit Steuermöglichkeit Steuerleitungen 62 einmal zum ersten Steuerblock 25, zu einem zweiten Steuerblock 27 und bevorzugt zur Steuerung des Dieselmotors 41 führen. Am zweiten Steuerblock 27 ist eine Druckleitung der zweiten Hydraulikpumpe 26 angeschlossen, wobei von dem zweiten Steuerblock 27 hydraulische Wirkleitungen 28 an drei Schieberventile angeschlossen sind. Dabei ist ein erster Schieber 34 in der Druckluftleitung 33 zwischen Luftkompressor 31 und Gülledruckleitung 12 angeordnet. Ein zweiter Schieber 35 ist in einer Druckentlastungsleitung 15 vorgesehen und ein dritter Schieber 36 ist im Güllezufluss 11 in Strömungsrichtung der Gülle vor der Güllepumpe 10 angeordnet.
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In der Grundstellung sind alle drei Schieber 34, 35, 36 geschlossen (keine Fluidverbindung). Erst bei Aktivierung der Gülleverschlauchungspumpstation zum Pumpen von Gülle wird über die Steuereinheit 6 der erste Steuerblock 25 so geschaltet, dass der erste Hydraulikmotor 14 mit der Güllepumpe 10 angetrieben wird und gleichzeitig über die zweite Hydraulikpumpe 26 und den zweiten Steuerblock 27 der dritte Schieber 36 für den Zulauf der Gülle vom Behälter 7 zur Güllepumpe 10 geöffnet wird. Der zweite Schieber 35, der eine Druckentlastung, nämlich Rückführung der Gülle in den Behälter 7 über die Druckentlastungsleitung 15, bspw. bei übermäßigem Druck in der Gülledruckleitung 12, erlaubt, wird nur über eine aktive Bedienung über die Steuereinheit 6 genutzt. Im normalen Betrieb sowohl der Güllepumpe 10, wie auch alternativ des Luftkompressors 31 ist dieser zweite Schieber 35 stets geschlossen.
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Im Zustand, der in 2 dargestellt ist, nämlich bei Druckbeaufschlagung des ersten Hydraulikmotors 14 durch den Hydraulikkreislauf 2, sind der erste Schieber 34 und der zweite Schieber 35 geschlossen (keine Fluidverbindung) und der dritte Schieber 36 geöffnet, wie dies auch in der 2 dargestellt ist. Entsprechend wird Gülle von dem Behälter 7 über den Güllezufluss 11 und Güllepumpe 10 in die Gülledruckleitung 12 über ein Kugelrückschlagventil 16 gefördert. Wenn dann von der Steuereinheit 6 der Befehl zum Umschalten auf den Kompressor gegeben wird, werden der dritte Schieber 36 geschlossen und der erste Steuerblock 25 umgesteuert, sodass der Luftkompressor 31 über den zweiten Hydraulikmotor 32 angetrieben wird. Dann wird der erste Schieber 34 geöffnet, sodass die im Luftkompressor 31 anstehende Druckluft in die Druckluftleitung 33 und über den geöffneten ersten Schieber 34 in die Gülledruckleitung 12 zur Entleerung der Gülledruckleitung 12 und insbesondere des daran angeschlossenen Schlauches 50 einströmt. Dabei wird ein Rückfluss der Gülle bzw. ein Entweichen der Druckluft in die Güllepumpe 10 durch das in der Gülledruckleitung 12 unmittelbar an der Güllepumpe 10 angeordnete Kugelrückschlagventil 16 verhindert.
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Anschließend kann der Schlauch 50 leichter gehandhabt werden und bspw. auch auf eine Haspel aufgespult oder zu einem angrenzenden Feld gezogen werden.
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In den 3 und 4 ist in einer räumlichen Ansicht und in einer Rückansicht eine Gülleverschlauchungspumpstation 1'' in einer dritten Ausführungsform dargestellt. Diese Gülleverschlauchungspumpstation 1'' besitzt gegenüber der zweiten Ausführungsform keinen Dieselmotor.
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In 3 ist in räumlicher Ansicht die Gülleverschlauchungspumpstation 1'' auf einem Modulträger 13 dargestellt. Am vorderen rechten Rand des Modulträgers 13 in der in 3 dargestellten räumlichen Ansicht ist die Güllepumpe 10 mit seiner von dort nach oben fortführenden Gülledruckleitung 12 zu sehen. Diese Situation ist in der Ansicht in 4, die von der rechten Rückseite in der räumlichen Ansicht in 3 dargestellt ist, links zu sehen. In 4 ist die Gülledruckleitung 12 besser erkennbar. Hinter der Güllepumpe 10 ist die Gülledruckleitung 12 und die Druckentlastungsleitung 15 mit zugeordnetem zweiten Schiebern 35 dargestellt. Die Druckentlastungsleitung 15 führt nach oben über die Wandung eines hier nicht dargestellten angrenzenden Behälters 7 zur Rückführung etwaiger zur Druckentlastung frei werdender Gülle.
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Ferner ist in 3 die Druckluftanlage 3 erkennbar, die einen Luftkompressor 31 umfasst, der Umgebungsluft L bedarfsweise ansaugt und komprimiert und dann über eine hier nicht sichtbare Druckluftleitung 33 und den ersten Schieber 34 der Gülledruckleitung 12 zuführen kann. Der Einlass in die Gülledruckleitung 12 ist in 4 dargestellt.
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Für den wahlweisen Antrieb der Güllepumpe 10 bzw. des Luftkompressors 31 ist ein Hydraulikreislauf 2 vorgesehen. Der Hydraulikkreislauf 2 wird von einer ersten Hydraulikpumpe 21 versorgt. Die erste Hydraulikpumpe 21 führt über Hydraulikdruckleitungen und einem ersten Steuerblock 25 zu einem ersten Hydraulikmotor 14, der die Güllepumpe 10 antreibt. In alternativ Schaltstellung des ersten Steuerblockes 25 wird der zweite Hydraulikmotor 32 über entsprechende Hydraulikdruckleitungen druckbeaufschlagt, womit er den Luftkompressor 31 antreibt.
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Weiter gehört zum Hydraulikkreislauf 2 eine zweite, kleinere Hydraulikpumpe 26, die über einen zweiten Steuerblock 27 und entsprechende hydraulische Wirkleitungen 28, die hier der Übersichtlichkeit halber jedoch nicht dargestellt sind, zur Betätigung der drei Schieber 34, 35, 36 vorgesehen ist, um bei der Umschaltung von Gülleförderung auf die Entleerung des Schlauches durch Druckluft die entsprechenden Leitungen abzusperren bzw. freizugeben und bedarfsweise die Druckentlastung zu aktivieren. Weiter gehört zum Hydraulikkreislauf 2 ein Ölkühler 29 sowie ein Hydrauliköltank 24.
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Der Antrieb der Hydraulikpumpen 21 und 26 erfolgt über einen externen Drehantrieb 4, der bspw. von einem landwirtschaftlichen Schlepper von seinem Zapfwellenanschluss abgegriffen wird. Dabei wirkt die hier nicht dargestellte Zapfwelle 43 auf ein Verteilergetriebe 44, um die größere erste Hydraulikpumpe 21 und parallel die kleinere zweite Hydraulikpumpe 26 anzutreiben (siehe 4).
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Bezugszeichenliste
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- 1,1',1''
- Gülleverschlauchungspumpstation
- 10
- Güllepumpe
- 11
- Güllezufluss
- 12
- Gülledruckleitung
- 13
- Modulträger
- 14
- erster Hydraulikmotor
- 15
- Druckentlastungsleitung
- 16
- Kugelrückschlagventil
- 2
- Hydraulikkreislauf
- 21
- erste Hydraulikpumpe
- 22
- Hydraulikdruckleitung
- 23
- Hydraulikrückleitung
- 24
- Hydrauliköltank
- 25
- erster Steuerblock
- 26
- zweite Hydraulikpumpe
- 27
- zweiter Steuerblock
- 28
- (hydraulische) Wirkleitung
- 29
- Ölkühler
- 3
- Druckluftanlage
- 31
- Luftkompressor
- 32
- zweiter Hydraulikmotor
- 33
- Druckluftleitung
- 34
- erster Schieber
- 35
- zweiter Schieber
- 36
- dritter Schieber
- 4
- Drehantrieb
- 41
- Dieselmotor
- 42
- Dieseltank
- 43
- Zapfwelle
- 44
- Verteilergetriebe
- 45
- Übersetzungsgetriebe
- 5
- Ausbringfahrzeug
- 50
- Schlauch
- 51
- Schlepper
- 52
- Verteilgerät
- 6
- Steuereinheit
- 61
- Anzeige
- 62
- Steuerleitung
- 7
- Behälter
- F
- Feld
- L
- Luft