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Die Erfindung betrifft eine Mulcheinrichtung nach dem Oberbergriff des Anspruchs 1. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine landwirtschaftliche Erntemaschine und ein landwirtschaftliches Zugfahrzeug.
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Aus der
EP 3 269 223 A1 ist ein Feldhäcksler mit einem Vorsatzgerät bekannt. Das Vorsatzgerät verfügt über mehrere Mäh- und Einzugsorgane zum Trennen von Erntegut in einer im Wesentlichen horizontalen Richtung, nämlich zum Trennen von Mais. Die Mäh- und Einzugsorgane sind an einer Tragstruktur des Vorsatzgeräts aufgenommen. Ferner ist es aus der
EP 3 269 223 A1 bekannt, dass das Vorsatzgerät eine Mulcheinrichtung aufweist, die dem Bearbeiten, nämlich Zerkleinern, von beim Trennen des Ernteguts am Boden verbleibenden Pflanzenstümpfen bzw. Pflanzenstoppeln dient, wobei diese Mulcheinrichtung eine Mulchwalze aufweist. Die Mulchwalze ist um eine in horizontaler Richtung senkrecht zur Ernterichtung verlaufende Drehachse drehbar bzw. abtreibbar. Durch das Zerkleinern der Pflanzenstoppel bzw. Pflanzenstümpfe wird verhindert, dass in den Pflanzenstümpfen bzw. Pflanzenstoppeln Larven von Insekten, wie zum Beispiel des Maiszünslers, überwintern können.
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Obwohl es aus dem Stand der Technik grundsätzlich bekannt ist, Pflanzenstümpfe bzw. Pflanzenstoppel zu bearbeiten, besteht Bedarf daran, die Effektivität in der Bearbeitung der Pflanzenstoppel und Pflanzenstümpfe zu verbessern, um die Gefahr des Überwinterns von Insektenlarven in den Pflanzenstümpfen bzw. Pflanzenstoppeln weiter zu reduzieren.
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Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine neuartige Mulcheinrichtung sowie eine landwirtschaftliche Erntemaschine und ein landwirtschaftliches Zugfahrzeug mit einer solchen Mulcheinrichtung zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird durch eine Mulcheinrichtung nach Anspruch 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist die Mulcheinrichtung senkrecht zu einer Arbeitsrichtung oder Fortbewegungsrichtung gesehen segmentiert und weist mehrere Mulchersegmente auf. Die Mulchersegmente sind gelenkig miteinander verbunden, um die Mulchersegmente zur Gewährleistung einer Bodenpassung relativ zueinander zu verkippen. Die Mulchersegmente sind vorzugsweise über eine Antriebsverbindung derart gekoppelt, dass ein Antrieb eines der Mulchersegmente unmittelbar und die anderen Mulchersegmente über das unmittelbar angetriebene Mulchersegment mittelbar angetrieben werden. Die Mulcheinrichtung erlaubt eine effektive Bearbeitung von Pflanzenstoppeln und Pflanzenstümpfen, um die Gefahr des Überwinterns von Insektenlarven weiter zu reduzieren. Dabei kann bei großer Arbeitsbreite eine effektive Bearbeitung der Pflanzenstümpfe bzw. Pflanzenstoppel gewährleistet werden. Die Mulchersegmente, die entlang der Arbeitsbreite nebeneinander angeordnet sind, sind gelenkig miteinander verbunden und zur Bodenanpassung zueinander kippbar. Ausgehend von einem gemeinsamen Antrieb sind sämtliche Mulchersegmente antreibbar, wobei hierzu die Mulchersegmente über die Antriebsverbindung gekoppelt sind. Der Antrieb treibt vorzugsweise eines der Mulchersegmente unmittelbar und die anderen Mulchersegmente mittelbar an. Dies erlaubt eine effektive Bearbeitung von Pflanzenstümpfen bzw. Pflanzenstoppeln bei großer Arbeitsbreite.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist jedes Mulchersegment eine Mulchwalze auf, die um eine in horizontaler Richtung senkrecht zur Arbeitsrichtung oder Fortbewegungsrichtung verlaufende Drehachse drehbar ist. Die Mulchwalzen benachbarter und gelenkig miteinander verbundener Mulchersegmente sind über eine Gelenkwellenkupplung miteinander verbunden. Vorzugsweise schneidet die Drehachse der Mulchwalze jedes Mulchersegments eine Kippachse einer Gelenkverbindung des jeweiligen Mulchersegments zu einem benachbarten Mulchersegment. Über die Gelenkwellenkupplungen zwischen benachbarten Mulchersegmenten ist es möglich, trotz einer Kippbewegung der Mulchersegmente zueinander bei einer Bodenanpassung sämtliche Mulchwalzen der Mulchersegmente von einem einzigen Antrieb aus sicher anzutreiben. Hierbei ist es von besonderem Vorteil, wenn die Drehachse der Mulcherwalze jedes Mulchersegments die Kippachse der jeweiligen Gelenkverbindung des jeweiligen Mulchersegments zum jeweiligen benachbarten Mulchersegment senkrecht schneidet.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind bei einem ebenen zu bearbeitenden Boden die Mulchwalzen der gelenkig miteinander verbundenen Mulchersegmente in Arbeitsstellung koaxial zueinander ausgerichtet. Bei einem unebenen zu bearbeitenden Boden sind die Mulchwalzen der gelenkig miteinander verbundenen Mulchersegmente in Arbeitsstellung zueinander verkippt. In der Arbeitsstellung besteht kein Versatz zwischen den Mulchersegmenten in Arbeitsrichtung oder Fortbewegungsrichtung. Dies ist für eine effektive Bearbeitung der Pflanzenstümpfe bzw. Pflanzenstoppel bei kompakter Bauform der Mulcheinrichtung und gleichzeitig großer Arbeitsbreite der Mulcheinrichtung besonders bevorzugt.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist jedes Mulchersegment auch eine Bodenanpassungswalze auf. Durch die Bodenanpassungswalze ist eine besonders gute Bodenanpassung der Mulcheinrichtung möglich, wodurch die Effektivität in der Bearbeitung der Pflanzenstümpfe bzw. Pflanzenstoppel weiter gesteigert werden kann.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist jedes Mulchersegment ein Gehäuse auf, in welchem die jeweilige Mulchwalze und vorzugsweise auch die jeweilige Bodenanpassungswalze drehbar gelagert ist. Mindestens ein mittleres Mulchersegment ist über sein jeweiliges Gehäuse und eine am jeweiligen Gehäuse angreifende Lenkerkinematik, insbesondere Parallelogramm-Lenkerkinematik, an einer landwirtschaftlichen Erntemaschine oder an einem landwirtschaftlichen Zugfahrzeug angebunden. Vorzugsweise ist die Lenkerkinematik einstellbar, um einen Anstellwinkel der Mulchwalzen der Mulchersegment in Arbeitsrichtung oder Fortbewegungsrichtung anzupassen. Hiermit ist eine besonders vorteilhafte Anbindung der Mulcheinrichtung an eine landwirtschaftliche Erntemaschine oder an ein landwirtschaftliches Zugfahrzeug möglich. Durch die Anpassung des Anstellwinkels der Mulchwalzen kann die Effektivität in der Bearbeitung der Pflanzenstümpfe bzw. Pflanzenstoppel weiter gesteigert werden. Die Effektivität kann mittels einer Anpassung der Arbeitshöhe von Mulchwalze zu Bodenanpassungswalze verändert werden. Je geringer der Abstand von Mulchwalze zur Bodenoberfläche bzw. im Verhältnis zur Bodenanpassungswalze eingestellt wird, desto effektiver wird das Mulchergebnis und desto kürzer werden die verbleibenden Stoppel.
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Die landwirtschaftliche Erntemaschine ist in Anspruch 12 und das landwirtschaftliche Zugfahrzeug ist in Anspruch 13 definiert.
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Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
- 1 eine erfindungsgemäße Mulcheinrichtung in Arbeitsstellung in perspektivischer Ansicht;
- 2 die erfindungsgemäße Mulcheinrichtung in Arbeitsstellung in Vorderansicht bei einem ebenen Boden;
- 3 die erfindungsgemäße Mulcheinrichtung in Arbeitsstellung in Vorderansicht bei einem unebenen Boden;
- 4 den Querschnitt IV-IV der 2;
- 5 einen Ausschnitt aus einer landwirtschaftlichen Erntemaschine mit einer erfindungsgemäßen Mulcheinrichtung;
- 6 einen alternativen Ausschnitt aus einer landwirtschaftlichen Erntemaschine mit einer erfindungsgemäßen Mulcheinrichtung;
- 7 einen weiteren alternativen Ausschnitt aus einer landwirtschaftlichen Erntemaschine mit einer erfindungsgemäßen Mulcheinrichtung; und
- 8 einen Ausschnitt aus einem landwirtschaftlichen Zugfahrzeug mit einer erfindungsgemäßen Mulcheinrichtung.
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Mulcheinrichtung 1, die dem Bearbeiten von Pflanzenstümpfen bzw. Pflanzenstoppeln dient und vorzugsweise an eine landwirtschaftliche Erntemaschine oder an ein landwirtschaftliches Zugfahrzeug koppelbar ist, um von der Erntemaschine bzw. vom Zugfahrzeug entlang eines zu bearbeitenden Bodens mit zu bearbeitenden Pflanzenstümpfen bzw. Pflanzenstoppeln bewegt zu werden. Durch die Bearbeitung der Pflanzenstümpfe bzw. Pflanzenstoppel wird die Gefahr des Überwinterns von Insektenlarven in den Pflanzenstümpfen bzw. Pflanzenstoppeln reduziert.
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Die Mulcheinrichtung 1 ist in einer senkrecht zu einer Arbeitsrichtung oder Fortbewegungsrichtung 3 der Mulcheinrichtung 1 beim Bearbeiten eines zu bearbeitenden Bodens gesehen verlaufenden Richtung 4 segmentiert und weist mehrere Mulchersegmente 2a, 2b, 2c und 2d auf. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind vier derartige Mulchersegmente 2a, 2b, 2c und 2d vorhanden, wobei die beiden Mulchersegmente 2a, 2b mittlere Mulchersegmente und die beiden Mulchersegmente 2c und 2d seitliche bzw. äußere Mulchersegmente der Mulcheinrichtung 1 bereitstellen.
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Die Mulchersegmente 2a, 2b, 2c und 2d sind gelenkig miteinander verbunden. So sind jeweils benachbarte Mulchersegmente über jeweils eine Gelenkverbindung gelenkig verbunden und so relativ zueinander kippbar, nämlich die beiden Mulchersegmente 2a und 2b über eine Gelenkverbindung 5, die Mulchersegmente 2a, 2c über eine Gelenkverbindung 6 und die Mulchersegmente 2b, 2d über eine Gelenkverbindung 7. Über diese Gelenkverbindungen 5, 6 und 7 sind die nebeneinander positionierten Mulchersegmente 2a, 2b, 2c und 2d zur Gewährleistung einer Bodenanpassung der Mulcheinrichtung 1 an einen zu bearbeitenden Boden relativ zueinander kippbar, um so auch bei einer großen Arbeitsbreite auf einem unebenen Boden eine effektive Bearbeitung der Pflanzenstümpfe bzw. Pflanzenstoppel zu gewährleisten.
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Die Mulchersegmente 2a, 2b, 2c und 2d der Mulcheinrichtung 1 sind nicht nur gelenkig miteinander verbunden, sondern vorzugsweise auch über eine Antriebsverbindung miteinander gekoppelt. Diese Antriebsverbindung ist derart ausgestaltet, dass ein im Detail nicht gezeigter Antrieb eines der Mulchersegmente unmittelbar antreibt und die anderen Mulchersegmente über das unmittelbar angetriebene Mulchersegment mittelbar antreibt. 1, 2 und 3 zeigt jeweils eine Antriebswelle 8, an die der nicht gezeigte Antrieb der Antriebsverbindung angebunden werden kann, wobei diese Antriebswelle 8 über einen Riementrieb oder Kettentrieb 9 das äußere, seitliche Mulchersegment 2c unmittelbar antreibt. Das Mulchersegment 2c ist mit dem benachbarten Mulchersegment 2a, das Mulchersegment 2a mit dem benachbarten Mulchersegment 2b und das Mulchersegment 2b mit dem benachbarten Mulchersegment 2d über die Antriebsverbindung gekoppelt, sodass sämtliche Mulchersegmente 2a, 2b, 2c und 2d vom Antrieb aus antreibbar sind.
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Jedes der Mulchersegmente 2a, 2b, 2c und 2d verfügt über wenigstens eine Mulchwalze 10, die um eine in horizontaler Richtung senkrecht zur Arbeitsrichtung oder Fortbewegungsrichtung der Mulcheinrichtung 1 verlaufende Drehachse drehbar ist. Die Mulchwalzen 10 der Mulchersegmente 2a, 2b, 2c und 2d verfügen über wendelartige Befestigungsabschnitte 11 für nicht gezeigte Messer der Mulchwalzen 10 der Mulchersegmente 2a, 2b, 2c und 2d.
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Ferner verfügt jedes Mulchersegment 2a, 2b, 2c und 2d über eine Bodenanpassungswalze 12. Die jeweilige Bodenanpassungswalze 12 des jeweiligen Mulchersegments 2a, 2b, 2c und 2d ist in Arbeitsrichtung bzw. Fortbewegungsrichtung 3 der Mulcheinrichtung 1 gesehen unmittelbar hinter der Mulchwalze 10 des jeweiligen Mulchersegments 2a, 2b, 2c und 2d angeordnet. Die Bodenanpassungswalze 12 des jeweiligen Mulchersegments 2a, 2b, 2c und 2d ist ebenso wie die Mulchwalze 10 des jeweiligen Mulchersegments 2a, 2b, 2c und 2d um ein in horizontaler Richtung senkrecht zur Arbeitsrichtung oder Fortbewegungsrichtung verlaufende Drehachse drehbar, wobei die Drehachsen von jeweiliger Mulchwalze 10 und jeweiliger Bodenanpassungswalze 12 des jeweiligen Mulchersegments 2a, 2b, 2c und 2d parallel zueinander verlaufen.
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Wie bereits ausgeführt, ist die jeweilige Bodenanpassungswalze 12 in Arbeitsrichtung bzw. Fortbewegungsrichtung 3 gesehen unmittelbar hinter der Mulchwalze 10 des jeweiligen Mulchersegments angeordnet, wobei die Drehachse der Bodenanpassungswalze 12 des jeweiligen Mulchersegments 2a, 2b, 2c und 2d in Arbeitsrichtung bzw. Fortbewegungsrichtung 3 gesehen hinter und unterhalb der Drehachse der Mulchwalze 10 des jeweiligen Mulchersegments 2a, 2b, 2c und 2d verläuft. Dabei sind die Mulchwalze 10 und die Bodenanpassungswalze 12 des jeweiligen Mulchersegments 2a, 2b, 2c und 2d mit gleichem Drehsinn im Gleichlauf betreibbar.
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Jedes Mulchersegment 2a, 2b, 2c und 2d der Mulcheinrichtung 1 verfügt weiterhin über ein Gehäuse 13. Im Gehäuse 13 des jeweiligen Mulchersegments 2a, 2b, 2c und 2d sind die Walzen des jeweiligen Mulchersegments 2a, 2b, 2c und 2d, also die jeweilige Mulchwalze 10 und die jeweilige Bodenanpassungswalze 12, drehbar gelagert.
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Die Bodenanpassungswalzen 12 der Mulchersegments 2a, 2b, 2c und 2d sind nicht angetrieben. Demzufolge sind die Bodenanpassungswalzen 12 der Mulchersegments 2a, 2b, 2c und 2d im Unterschied zu den Mulchwalzen 10 derselben auch nicht über Gelenkwellenkupplungen gekoppelt.
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Die Gehäuse 13 der benachbarten Mulchersegmente 2c und 2a, 2a und 2b und 2b und 2d sind über die Gelenkverbindungen 6 bzw. 5 bzw. 7 gelenkig miteinander verbunden. Hierdurch sind die Mulchersegmente 2c und 2a, 2a und 2b einerseits miteinander verbunden und andererseits um die Gelenkverbindungen 6 bzw. 5 bzw. 7 relativ zueinander kippbar.
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Ferner sind die Mulchwalzen 10 bzw. die Drehachsen der Mulchwalzen 10 benachbarter und gelenkig miteinander verbundener Mulchersegmente 2c und 2a, 2a und 2b sowie 2b und 2d über jeweils eine im Detail nicht gezeigte Gelenkwellenkupplung miteinander verbunden, sodass trotz einer Kippbewegung der Gehäuse 13 und der Mulchersegmente 2c, 2a, 2b und 2d zueinander die Antriebsverbindung zwischen den Mulchersegmenten 2c, 2a, 2b und 2d, nämlich zwischen den Mulchwellen 10 derselben, erhalten bleibt.
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Dann, wenn wie in 1 und 2 gezeigt, ein zu bearbeitender Boden eben ist, sind die Mulchwalzen 10 bzw. die Drehachsen der Mulchwalzen 10 der gelenkig miteinander verbundenen Mulchersegmente 2a, 2b, 2c und 2d der Mulcheinrichtung 1 in der Arbeitsstellung koaxial zueinander ausgerichtet.
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Bei der Bearbeitung eines unebenen Bodens (siehe 3) sind die Mulchersegmente 2a, 2b, 2c und 2d der Mulcheinrichtung 1 und damit auch die Mulchwalzen 10 und Drehachsen der Mulchwalzen 10 der Mulchersegments 2a, 2b, 2c und 2d der Mulcheinrichtung 1 in der Arbeitsstellung zueinander verkippt.
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Eine besonders vorteilhafte Bodenanpassung ist dann möglich, wenn die Drehachse der Mulchwalze 10 jedes Mulchersegments 2a, 2b und 2c eine Kippachse der Gelenkverbindung 5, 6, 7 des jeweiligen Mulchersegments 2a, 2b, 2c, 2d zu einem benachbarten Mulchersegment senkrecht schneidet. Die Kippachse der jeweiligen Gelenkverbindung 5, 6, 7 zwischen benachbarten Mulchersegmenten 2a, 2b und 2c schneidet die jeweilige Gelenkwellenkupplung der jeweiligen Mulchwalzen 10 senkrecht.
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Die Kippachse der jeweiligen Gelenkverbindung 5, 6, 7 zwischen benachbarten Mulchersegmenten 2a, 2b und 2c verläuft im Wesentlichen in Arbeitsrichtung bzw. Fortbewegungsrichtung 3. Vorzugsweise verläuft die Kippachse nicht genau parallel zum Boden, sondern ist in Fahrtrichtung vorn um ca. 10°-20° nach oben gekippt.
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Um die Mulcheinrichtung 1 an ein landwirtschaftliches Zugfahrzeug oder an eine landwirtschaftliche Erntemaschine anzukoppeln, ist im gezeigten Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass jedes der beiden mittleren Mulchersegmente 2a, 2b über sein jeweiliges Gehäuse 13 und eine am jeweiligen Gehäuse 13 angreifende Lenkerkinematik 14 an der landwirtschaftlichen Erntemaschine oder an dem landwirtschaftlichen Zugfahrzeug angebunden werden kann.
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4 zeigt einen Anbindungsbock 15 der Mulcheinrichtung 1, über welchen letztendlich die Mulcheinrichtung 1, nämlich das jeweilige Segment 2a, 2b derselben, an dem landwirtschaftlichen Zugfahrzeug oder landwirtschaftlichen Erntemaschine angebunden werden kann.
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Die Lenkerkinematik 14 erstreckt sich zwischen dem jeweiligen Anbindungsbock 15 und dem jeweiligen Gehäuse 13 des jeweiligen Mulchersegments 2a, 2b, wobei zwei Lenker 14a, 14b der jeweiligen Lenkerkinematik 14 an ihren gegenüberliegenden Enden 22 jeweils gelenkig an dem Anbindungsbock 15 und an dem Gehäuse 13 des jeweiligen Mulchersegments 2a, 2b angreifen. Hierdurch wird eine Parallelogramm-Lenkerkinematik 14 bereitgestellt, wobei dann, wenn die Länge eines der Lenker 14a, 14b eingestellt werden kann, hierdurch ein Anstellwinkel der Mulcheinrichtung 1 an einen zu bearbeitenden Boden in Arbeitsrichtung bzw. Fortbewegungsrichtung 3 der Mulcheinrichtung 1 angepasst werden kann. Je geringer der Abstand von Mulchwalze zur Bodenoberfläche bzw. im Verhältnis zur Bodenanpassungswalze dadurch eingestellt wird, desto effektiver wird das Mulcher-gebnis und desto kürzer werden die verbleibenden Stoppel.
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5 zeigt einen Ausschnitt aus einer als Feldhäcksler ausgebildeten landwirtschaftlichen Erntemaschine 16, die ein als Maisgebiss ausgebildetes Vorsatzgerät 17 sowie ein Trägerfahrzeug 18 aufweist. In 5 ist das Vorsatzgerät 17 unmittelbar an das Trägerfahrzeug 18 angebunden, nämlich an ein sogenanntes Einzugsgehäuse 18a des Trägerfahrzeugs 18, wobei die Mulcheinrichtung 1 unten an das Vorsatzgerät 17 angebunden ist.
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Demgegenüber ist es auch möglich, wie in 6 gezeigt, dass die Mulcheinrichtung 1 unten am Trägerfahrzeug 18, nämlich am Einzugsgehäuse 18a desselben, angreift.
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7 zeigt eine Ausgestaltung einer landwirtschaftlichen Erntemaschine 16, bei welcher das Vorsatzgerät 17 nicht direkt am Einzugsgehäuse 18a angreift, sondern vielmehr unter Zwischenschaltung eines Zwischenrahmens 19, wobei dann die Mulcheinrichtung 1 vorzugsweise unten am Zwischenrahmen 19 befestigt ist.
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8 zeigt einen Ausschnitt aus einem landwirtschaftlichen Zugfahrzeug 20, wobei die erfindungsgemäße Mulcheinrichtung 1 an einen sogenannten Drei-Punkt-Bock 21 des Zugfahrzeugs 20 angebunden ist. Dies kann im Frontanbau sowie im Heckanbau erfolgen. Ein Drei-Punkt-Bock wird auch als Dreipunkt-Kraftheber bezeichnet, der Ober- und Unterlenker umfasst. Bei einer Ankopplung an einen Drei-Punkt-Bock kann ggf. auf die Lenkerkinematik 14 der Mulcheinrichtung 1 verzichtet werden. Dazu können an der Mulcheinrichtung 1 Koppelpunkte für die Ober- und Unterlenker vorgesehen werden.
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Obwohl in den 1 nicht gezeigt, kann die erfindungsgemäße Mulcheinrichtung 1 auch bei einer als Mähdrescher ausgebildeten landwirtschaftlichen Erntemaschine zum Einsatz kommen, insbesondere dann, wenn das Vorsatzgerät des Mähdreschers ein Maispflücker ist.
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Mit der Erfindung wird demnach eine Mulcheinrichtung 1 vorgeschlagen, die senkrecht zur Arbeitsrichtung bzw. Fortbewegungsrichtung segmentiert ist. Die einzelnen Segmente 2a, 2b, 2c, 2d sind sowohl gehäuseseitig als auch antriebsseitig miteinander gekoppelt, und zwar einerseits gehäuseseitig zur Bereitstellung einer Bodenanpassung und andererseits antriebsseitig, um trotz der Bodenanpassung eine durchgehende Antriebsverbindung zwischen den Mulchersegmenten 2a, 2b, 2c, 2d zu gewährleisten, sodass sämtliche Mulchersegmente 2a, 2b, 2c, 2d von einem gemeinsamen Antrieb aus antreibbar sind. Die Mulchersegmente 2a, 2b, 2c, 2d der Mulcheinrichtung 1 sind in einer Reihe nebeneinander ohne Versatz in Arbeitsrichtung oder Fortbewegungsrichtung angeordnet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Mulcheinrichtung
- 2a
- Mulchersegmente
- 2b
- Mulchersegmente
- 2c
- Mulchersegmente
- 2d
- Mulchersegmente
- 3
- Arbeitsrichtung/Fortbewegungsrichtung
- 4
- Richtung
- 5
- Gelenkverbindung
- 6
- Gelenkverbindung
- 7
- Gelenkverbindung
- 8
- Antriebswelle
- 9
- Riementrieb/Kettentrieb
- 10
- Mulchwalze
- 11
- Halter
- 12
- Bodenanpassungswalze
- 13
- Gehäuse
- 14
- Lenkerkinematik
- 14a
- Lenker
- 14b
- Lenker
- 15
- Anbindungsbock
- 16
- Erntemaschine
- 17
- Vorsatzgerät
- 18
- Trägerfahrzeug
- 18a
- Einzugsgehäuse
- 19
- Zwischenrahmen
- 20
- Zugfahrzeug
- 21
- 3-Punkt-Bock
- 22
- Ende
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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