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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum korrekten Ermitteln von Einfärbeintensitäten in mindestens einem in einer Grundfarbe einer Druckvorrichtung gedruckten und mit Hilfe einer Bilderfassungseinheit erfassten Druckbild.
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Um bei Tintenstrahldruckvorrichtungen eine verbesserte Druckqualität zu erreichen, werden die einzelnen mit jeweils einer Grundfarbe der Druckvorrichtung gedruckten Farbauszüge digital korrigiert. Insbesondere werden Ungleichmäßigkeiten in der Einfärbeintensität (Tonwert) eines Druckbildes über die gesamte Druckbreite korrigiert. Hierzu kann von der Druckvorrichtung für jede Grundfarbe der Druckvorrichtung ein Testdruckbild gedruckt werden. Das Testdruckbild kann mit Hilfe einer in die Druckvorrichtung integrierten Bilderfassungseinheit, wie zum Beispiel eine RGB-Zeilenkamera, erfasst werden. Diese Bilderfassungseinheit muss nicht unbedingt im Drucker integriert sein, sondern kann auch außerhalb des Druckers angeordnet sein, so dass das Testdruckbild nearline oder offline erfasst wird. Ausgehend von dem erfassten Druckbild wird die Gleichmäßigkeit des Druckbildes ermittelt und für jeden Druckpunkt (zum Beispiel für jede Druckdüse einer Tintenstrahldruckvorrichtung) und jede Grundfarbe (Cyan, Magenta, Gelb, Schwarz) wird erforderlichenfalls ein Korrekturwert ermittelt. Mit Hilfe der Korrekturwerte können Druckköpfe und Druckdüsen der Druckvorrichtung so korrigiert werden, dass zu gering eingefärbte Bereiche mehr eingefärbt werden und zu stark eingefärbte Bereiche weniger eingefärbt werden.
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Problematisch ist die Korrektur allerdings bei Grundfarben der Druckvorrichtung mit geringem Kontrast, wie zum Beispiel Gelb. Bei diesen kontrastschwachen Grundfarben können gängige Bilderfassungseinheiten insbesondere hohe Einfärbeintensitäten nahe am Vollton (etwa 80% bis 99% Einfärbung) nur schlecht voneinander unterschieden. Die schlechte Erfassungsleistung resultiert in ungenau oder falsch korrigierten Einfärbeintensitäten, insbesondere für die Grundfarbe Gelb, die dann sogar zu einer Verschlechterung der Druckqualität im Vergleich zu einem Druck ohne Korrektur führen kann.
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Alternativ zu einer Erfassung mit der Bilderfassungseinheit können gedruckte Testdruckbilder aus der Druckvorrichtung entnommen und extern, zum Beispiel mit einem Spektralphotometer, vermessen werden, um anschließend Korrekturwerte zu ermitteln. Dieser Vorgang ist besonders bei einem kontinuierlich zugeführten Aufzeichnungsträger sehr zeit- und materialintensiv.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum korrekten Ermitteln von Einfärbeintensitäten in mindestens einem in einer Grundfarbe einer Druckvorrichtung gedruckten und mit Hilfe einer Bilderfassungseinheit erfassten Druckbild anzugeben.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Zunächst wird der Druck von Druckbildern einer ersten Grundfarbe der Druckvorrichtung (zum Beispiel Cyan oder Magenta) korrigiert. Hierzu wird von der Druckvorrichtung für die erste oder für jede der ersten Grundfarben der Druckvorrichtung ein Testdruckbild gedruckt. Das Testdruckbild kann zeilen- oder bereichsweise in mehreren unterschiedlichen Einfärbeintensitäten der ersten Grundfarbe gedruckt werden. Das Testdruckbild wird dann mit Hilfe der Bilderfassungseinheit bildpunktweise erfasst und für jeden erfassten Bildbereich ein Istwert der jeweiligen Einfärbeintensität ermittelt. Abhängig von der Abweichung des Istwerts von einem Referenzwert wird ein Korrekturwert der ersten Grundfarbe für den jeweiligen Bildbereich und Einfärbeintensität ermittelt.
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Für die Korrektur der zweiten Grundfarbe der Druckvorrichtung, insbesondere Gelb, wird von der Druckvorrichtung ein zweites Testdruckbild mit einem korrigierten ersten Farbauszug einer ersten Grundfarbe und einem in der Grundfarbe Gelb gedruckten zweiten Farbauszug gedruckt. Insbesondere ist die erste Grundfarbe Cyan oder Magenta, dadurch erscheint das zweite Druckbild in einer Mischfarbe Grün (Cyan und Gelb) oder Rot (Magenta und Gelb). Damit wird eine Verschiebung des Farbspektrums des Druckbildes in einen Bereich in dem Kontrastunterschiede besser zu erfassen sind erreicht. So können Fehler der Bilderfassungseinheit kompensiert werden, die beim Erfassen von Druckbildern mit nur einem gelben Farbauszug auftreten. Um Korrekturwerte für die zweite Grundfarbe zu ermitteln, wird das zweite Druckbild mit Hilfe der Bilderfassungseinheit wiederum bildpunktweise erfasst. Ausgehend von dem erfassten zweiten Druckbild wird für jeden Bildbereich ein Istwert der Einfärbeintensität der zweiten Grundfarbe ermittelt. Bei Abweichung des Istwerts von einem Referenzwert wird ein Korrekturwert für die zweite Grundfarbe für den jeweiligen Bildbereich und Einfärbeintensität ermittelt.
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Mit Hilfe der ermittelten Korrekturwerte kann dann die Druckvorrichtung so korrigiert werden, dass zu dunkel eingefärbte Bereiche der zweiten Grundfarbe heller gedruckt werden und zu helle Bereiche dunkler gedruckt werden. Insbesondere bei Tintenstrahldruckvorrichtungen können damit über die Druckbreite auftretende unterschiedliche Tropfengrößen und statische Tropfenpositionierungsfehler bei identischer Ansteuerung der Druckdüsen durch die Korrekturwerte vereinheitlicht werden, so dass optisch streifenfreie Druckbilder erzeugbar sind.
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Vorzugsweise wird als Bilderfassungseinheit eine RGB-Zeilenkamera verwendet, die in das Drucksystem integriert ist. Das Druckbild kann hierbei in einer anderen Auflösung gedruckt werden als die bildpunktweise Erfassung durch die RGB-Zeilenkamera. Insbesondere kann die RGB-Zeilenkamera das Druckbild über die gesamte Breite des Druckbildes mit einer Auflösung von 600 dpi erfassen, wobei das Druckbild mit einer Auflösung von 1200 dpi gedruckt werden kann. Die durch die Bilderfassungseinheit bildpunktweise erfassten Bildbereiche umfassen pro Pixel der Bilderfassungseinheit zwei beziehungsweise vier mit Hilfe des Druckkopfs gedruckte Druckpunkte, so dass das Anpassen der Einfärbeintensität ausgehend von dem erfassten Druckbild für zwei beziehungsweise vier Druckdüsen beim Einsatz eines Tintenstrahldruckgeräts erfolgt.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel anhand von schematischen Zeichnungen beschrieben.
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Es zeigen:
- 1 eine schematische Seitenansicht einer Druckvorrichtung;
- 2 eine schematische Draufsicht der Druckvorrichtung nach 1;
- 3 eine schematische Seitenansicht einer Bilderfassungseinheit und eines Aufzeichnungsträgers zum Erfassen von auf dem Aufzeichnungsträger gedruckten Druckbildern;
- 4 eine schematische Darstellung des Aufzeichnungsträgers mit einem aufgedruckten ersten Druckbild;
- 5 eine schematische Darstellung des Aufzeichnungsträgers mit einem aufgedruckten zweiten Druckbild; und
- 6 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum korrekten Erfassen eines in einer Grundfarbe einer Druckvorrichtung gedruckten Farbauszugs mit Hilfe einer Bilderfassungseinheit.
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1 zeigt eine schematische Seitenansicht einer Druckvorrichtung
10 zum Bedrucken eines bahnförmigen Aufzeichnungsträgers
12. Die Druckvorrichtung
10 ist in dem Ausführungsbeispiel als eine bekannte Tintenstrahldruckvorrichtung ausgeführt. Eine solche Druckvorrichtung ist beispielsweise aus dem Dokument
DE 10 2014 106 424 A1 bekannt.
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Die Druckvorrichtung 10 hat pro Grundfarbe mindestens einen Druckriegel 18 bis 24 mit einem oder mehreren in 2 dargestellten Druckköpfen 26, die quer zu einer Transportrichtung T1 des kontinuierlich antreibbaren bahnförmigen Aufzeichnungsträgers 12 angeordnet sind. Die Transportrichtung T1 entspricht damit auch einer Druckrichtung T1. Der Aufzeichnungsträger 12 kann aus Papier, Pappe, Karton, Textil, einer Kombination davon und/oder sonstigen geeigneten und bedruckbaren Medien hergestellt sein.
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Alternativ zu kontinuierlich zugeführten bahnförmigen Aufzeichnungsträgern 12 können der Druckvorrichtung 10 auch blattförmige Aufzeichnungsträger zum Bedrucken zugeführt werden. Weiterhin kann die Druckvorrichtung 10 alternativ als elektrographische Druckvorrichtung oder als Offsetdruckvorrichtung ausgebildet sein.
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Der Aufzeichnungsträger 12 wird durch die Druckvorrichtung 10 hindurchgeführt und dabei über Einzugswalzen 28, 30 und mehrere Führungswalzen 32 bis 42 unter den Druckriegeln 16 bis 24 mit den Druckköpfen 26 an diesen vorbeigeführt, wobei die Druckköpfe 26 ein Druckbild 43 auf den Aufzeichnungsträger 12 in Form von Druckpunkten aufbringen. Das Druckbild 43 ist in 2 exemplarisch als zwei über die bedruckbare Breite des Aufzeichnungsträgers 12 gedruckte parallele Balken dargestellt.
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Mit Hilfe einer Bilderfassungseinheit 44 wird das gedruckte Druckbild 43 über die gesamte bedruckbare Breite des Aufzeichnungsträgers 12 zeilen- oder bereichsweise erfasst.
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Mit Hilfe einer Abzugswalze 46 wird der Aufzeichnungsträger 12 weiter zu einer nicht dargestellten Trocknung und gegebenenfalls zu einer nachfolgenden weiteren Druckvorrichtung geführt, in der dann insbesondere die Rückseite des Aufzeichnungsträgers 12 bedruckt werden kann. Anschließend oder alternativ kann der Aufzeichnungsträger 12 einer Nachverarbeitung zugeführt werden, in der der Aufzeichnungsträger 12 geschnitten, gefaltet und/oder in sonstigen Arbeitsschritten endverarbeitet wird.
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Für einen Vollfarbdruck werden typischerweise vier Grundfarben eingesetzt, und zwar CMYK (Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz). Zusätzliche Grundfarben, wie zum Beispiel grün, orange oder violett, können den Farbumfang der Druckvorrichtung 10 erweitern. Darüber hinaus können noch weitere Farben oder Sondertinten, wie MICR-Tinte (Magnetic Ink Character Recognition = magnetisch lesbare Tinte) vorhanden sein. Jede Grundfarbe wird mit den Druckköpfen 26 eines einzigen Druckriegels 18 bis 24 auf den Aufzeichnungsträger 12 gedruckt. Ebenso ist es möglich, dass transparente Spezialflüssigkeiten, wie Primer oder Trocknungsverbesserer, vor oder nach dem Drucken des Druckbildes 43 ebenfalls mit Hilfe eines separaten Druckriegels digital aufgetragen werden, um die Druckqualität oder das Haften der Tinte auf dem Aufzeichnungsträger 12 zu verbessern. Beim Ausführungsbeispiel nach 1 wird eine Primerflüssigkeit mit Hilfe des Druckriegels 16 auf den Aufzeichnungsträger 12 gedruckt.
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2 zeigt eine schematische Draufsicht der Druckvorrichtung 10 nach 1. Die Druckriegel 16 bis 24 bilden eine Druckeinheit 47. Mit jedem der Druckriegel 16 bis 24 der Druckvorrichtung 10 kann zeilenbreit gedruckt werden. Hierzu umfasst jeder Druckriegel 16 bis 24 mehrere Druckköpfe 26, die in zwei Reihen auf Lücke nebeneinander angeordnet sind.
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In 2 umfasst jeder Druckriegel 16 bis 24 fünf Druckköpfe 26, um das Druckbild 43 in mehreren Spalten 48 auf den Aufzeichnungsträger 12 aufzubringen. Jeder Druckkopf 26 umfasst eine Vielzahl an Druckdüsen 50 (in 2 sind zur Vereinfachung lediglich zehn Druckdüsen dargestellt), wobei jede Druckdüse 50 Tintentropfen eines variablen Volumens auf den Aufzeichnungsträger 12 in Form von Druckpunkten aufbringen kann. In der Praxis kann jeder Druckkopf 26 mehrere hundert bis mehrere tausend auf den Aufzeichnungsträger 12 gerichtete Druckdüsen 50 umfassen. Die Druckdüsen 50 sind quer zur Druckrichtung T1 in einer Reihe angeordnet. Mit Hilfe der Druckdüsen 50 eines Druckkopfs 26 kann ein Druckbild 43 über einen Teil einer Zeile entlang der bedruckbaren Breite des Aufzeichnungsträgers 12 und in Form einer Spalte 48 über die Länge des Aufzeichnungsträgers 12 in Druckrichtung T1 gedruckt werden. Dabei wird durch jeden Druckkopf 26 ein Bereich des Aufzeichnungsträgers 12 unterhalb des Druckkopfs 26 bedruckt.
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Bei anderen Ausführungsformen hat jeder Druckkopf 26 mehrere Reihen von Druckdüsen 50. In diesem Fall wird ein Bereich mit mehreren Zeilen gleichzeitig auf den Aufzeichnungsträger 12 unterhalb des Druckkopfs 26 gedruckt.
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Jeder Druckpunkt entlang einer Zeile über die bedruckbare Breite des Aufzeichnungsträgers 12 wird durch die entsprechende Druckdüse 50 des Druckriegels 18 bis 24 gedruckt. Die Druckauflösung in Druckzeilenrichtung (quer zur Transportrichtung T1) wird somit durch die Abstände der von den Druckdüsen 50 auf den Aufzeichnungsträger 12 gedruckten Druckpunkten zueinander bestimmt. Die Druckauflösung in Transportrichtung T1 hingegen wird bei einzeiligen Druckköpfen durch die Transportgeschwindigkeit des Aufzeichnungsträgers 12 und die Zeilentaktung der Druckköpfe 18 bis 24 beim zeilengetakteten Druck bestimmt. Bei mehreren Druckdüsenreihen ist die Druckauflösung in Transportrichtung T1 vom Abstand der Druckdüsenreihen zueinander abhängig.
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Bei der Druckvorrichtung 10 nach den 1 und 2 sind die Druckköpfe 16 bis 24 stationär angeordnet. Bei anderen Ausführungsformen können die Druckköpfe 16 bis 24 auch quer zur Druckrichtung T1 beweglich angeordnet sein.
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Mit Hilfe einer Steuereinheit 52 werden die einzelnen Druckköpfe 26 der Druckriegel 18 bis 24 ausgehend von gerasterten Druckdaten angesteuert, so dass die einzelnen Tintentropfen auf die durch die Druckdaten definierte Position des Aufzeichnungsträgers 12 aufgebracht werden. Die einzelnen Tintentropfen bilden auf dem Aufzeichnungsträger 12 einzelne Druckpunkte, die in ihrer Gesamtheit das Druckbild 43 auf dem Aufzeichnungsträger 12 bilden.
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Die Flächendeckung der Druckpunkte in einem Bereich des Aufzeichnungsträgers 12 bestimmt die Einfärbeintensität in diesem Bereich. Bei kompletter Einfärbung des Aufzeichnungsträgers 12 ist die Einfärbeintensität 100%. Bei halber Einfärbung des Aufzeichnungsträgers 12 ist die Einfärbeintensität 50%. In dem Fall, in dem keine Einfärbung des Aufzeichnungsträger 12 in dem Bereich erfolgt, ist die Einfärbeintensität 0%.
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3 zeigt eine schematische Seitenansicht der Bilderfassungseinheit 44 und des Aufzeichnungsträgers 12 zum Erfassen von auf dem Aufzeichnungsträger 12 gedruckten Druckbildern 43. Die Bilderfassungseinheit 44 hat mehrere in mindestens einer Zeile angeordnete lichtempfindliche Bildpunkterfassungsbereiche 54. Die Bildpunkterfassungsbereiche 54 umfassen jeweils Sensorelemente zum Erfassen der Helligkeit des auftreffenden Lichts in den Farben rot, grün und blau (RGB). Jeder Farbe (RGB) wird dabei ein separater Farbkanal der Bilderfassungseinheit 44 zugeordnet. Mit Hilfe eines Bildpunkterfassungsbereichs 54 wird ein Bildbereich 56 mit einem oder mehreren Druckpunkten des auf den Aufzeichnungsträger 12 gedruckten Druckbildes 43 erfasst.
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Für jeden Bildbereich 56 erfasst die Bilderfassungseinheit 44 somit eine optische Abbildung der Druckpunkte auf einem lichtempfindlichen Bildpunkterfassungsbereich 54. Jeder Bildpunkterfassungsbereich 54 hat dabei ein auf den Aufzeichnungsträger 12 gerichtetes Blickfeld 58. Mit Hilfe mehrerer in mindestens einer Zeile nebeneinander angeordneter Bildpunkterfassungsbereiche 54, wird das Druckbild 43 über die gesamte bedruckbare Breite des Aufzeichnungsträgers 12 erfasst. In 3 sind zur einfachen Darstellung nur vier Bildpunkterfassungsbereiche 54 gezeigt.
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Abhängig von der Anzahl der Bildpunkterfassungsbereiche 54 der Bilderfassungseinheit 44 werden in einem Bildbereich 56 typischerweise eine Vielzahl an Druckpunkten des Druckbildes 43 erfasst. Basierend auf der Flächendeckung der Druckpunkte in einem Bildbereich 56 kann mit Hilfe der Bilderfassungseinheit 44 ein Helligkeitswert in den Farbkanälen RGB der Bilderfassungseinheit 44 für den jeweiligen Bildbereich 56 des Druckbildes 43 ermittelt werden. Diesem Helligkeitswert kann ein Wert der Einfärbeintensität in einer Grundfarbe der Druckeinheit 47 für den Bildbereich 56 zugeordnet werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Bilderfassungseinheit 44 als Zeilenkamera ausgeführt, beispielsweise eine allPixa Pro Kamera des Anbieters Chromasens, die das Druckbild 43 zeilenweise erfasst. Die Zeilenkamera umfasst eine Zeile des Druckbildes 43 mit einer Vielzahl von nebeneinander angeordneten lichtempfindlichen Bildpunkterfassungsbereichen 54, insbesondere in Form eines CCD-, CMOS-, NMOS- oder InGaAs-Sensors. Die Zeilenkamera allPixa Pro hat beispielsweise drei Zeilen mit jeweils 4096 Bildpunkterfassungsbereichen 54.
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Bildpunkterfassungsbereiche 54 werden auch als Pixel bezeichnet. Durch jeden Bildpunkterfassungsbereich 54 werden Helligkeitswerte in jeweils einem Farbkanal der Bilderfassungseinheit 44 erfasst.
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Die Steuereinheit 52 ist außerdem so ausgebildet und eingerichtet, dass sie die mit Hilfe der Bilderfassungseinheit 44 in Form von Bildbereichen 56 erfassten Druckbilder 43 mit den Druckdaten vergleicht und eine Zuordnung von Bildbereichen 56 zu Druckpunkten herstellt. Weiterhin ist die Steuereinheit 52 so ausgebildet und eingerichtet, dass sie Werte, wie beispielweise Helligkeitswerte, Korrekturwerte und Referenzwerte, für die Bilderfassungseinheit 44 und die Druckköpfe 26 verarbeitet und speichert. Dadurch ist die Steuereinheit in der Lage Korrekturen von Druckdüsen 50 durchzuführen, wie es weiter unten anhand 6 beschrieben wird.
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4 zeigt eine schematische Darstellung des Aufzeichnungsträgers 12 mit einem mit Hilfe der Druckvorrichtung 10 aufgedruckten ersten Druckbild 43. Das erste Druckbild 43 wird durch die Druckvorrichtung 10 mit einem Farbauszug einer ersten Grundfarbe, vorzugsweise Cyan, gedruckt. Im Ausführungsbeispiel hat das erste Druckbild 43 zwei Bereiche, die quer zur Druckrichtung T1 über die gesamte bedruckbare Breite des Aufzeichnungsträgers 12 gedruckt werden. Ein erster Bereich 60 wird einheitlich mit 90% Einfärbeintensität gedruckt. Ein zweiter Bereich 62 wird einheitlich mit 50% Einfärbeintensität gedruckt.
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Alternativ kann das erste Druckbild 43 in weiteren Einfärbeintensitäten zwischen 1% und 100% gedruckt werden. Beispielsweise wird das Druckbild 43 bereichsweise in mindestens zwei Stufen von Einfärbeintensitäten mit mindestens 5% Unterschied gedruckt, insbesondere in achtzehn Stufen mit mindestens 5% Unterschied oder in neun oder zehn Stufen mit mindestens 10% Unterschied.
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5 zeigt eine schematische Darstellung des Aufzeichnungsträgers 12 mit einem mit Hilfe der Druckvorrichtung 10 aufgedruckten zweiten Druckbild 64. Das zweite Druckbild 64 wird durch die Druckvorrichtung 10 mit einem Farbauszug der ersten Grundfarbe (Cyan) und einem Farbauszug einer zweiten Grundfarbe, vorzugsweise Gelb, gedruckt. Im Ausführungsbeispiel hat das zweite Druckbild 64 zwei Bereiche, die quer zur Druckrichtung T1 über die gesamte bedruckbare Breite des Aufzeichnungsträgers 12 gedruckt werden. In einem ersten Bereich 66 werden die Farbauszüge jeweils einheitlich mit 90% Einfärbeintensität gedruckt. In einem zweiten Bereich 68 werden die Farbauszüge jeweils einheitlich mit 50% Einfärbeintensität gedruckt. Durch das Drucken der zwei Farbauszüge erscheint das zweite Druckbild 64 im Ausführungsbeispiel in einer Mischfarbe Grün.
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Alternativ kann das zweite Druckbild 64 in weiteren Einfärbeintensitäten zwischen 1% und 100% gedruckt werden. Beispielsweise wird das Druckbild 64 bereichsweise in mindestens zwei Stufen von Einfärbeintensitäten mit mindestens 5% Unterschied gedruckt, insbesondere in achtzehn Stufen mit mindestens 5% Unterschied oder in neun oder zehn Stufen mit mindestens 10% Unterschied.
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6 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum korrekten Erfassen eines in einer Grundfarbe der Druckvorrichtung 10 gedruckten Farbauszugs mit Hilfe der Bilderfassungseinheit 44. Der Ablauf startet im Schritt S100.
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Im Schritt S102 wird anschließend das erste Druckbild 43 mit einem Farbauszug der ersten Grundfarbe auf den Aufzeichnungsträger 12 mit Hilfe der Druckvorrichtung 10 gedruckt. Vorzugsweise ist die erste Grundfarbe Cyan. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel hat das erste Druckbild 43 zwei Bereiche, die quer zur Druckrichtung T1 über die gesamte bedruckbare Breite des Aufzeichnungsträgers 12 gedruckt werden. Der erste Bereich 60 wird einheitlich mit 90% Einfärbeintensität gedruckt. Der zweite Bereich 62 wird einheitlich mit 50% Einfärbeintensität gedruckt. Bei anderen Ausführungsbeispielen können die Bereiche 60, 62 alternativ andere Formen und/oder andere Einfärbeintensitäten haben.
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Im Schritt S104 wird dann das auf den Aufzeichnungsträger 12 gedruckte erste Druckbild 43 mit Hilfe der Bildpunkterfassungsbereiche 54 der Bilderfassungseinheit 44 quer zur Druckrichtung T1 erfasst.
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Im Schritt S106 werden anschließend aus dem erfassten ersten Druckbild 43 für jeden erfassten Bildbereich 56 ein Istwert der Einfärbeintensität der ersten Grundfarbe als Istwert der erfassten Helligkeit in mindestens einem Farbkanal (RGB) der Bilderfassungseinheit 44 ermittelt.
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Im Schritt S108 werden dann Referenzwerte für jede Einfärbeintensität der ersten Grundfarbe ermittelt. Dabei werden die in Schritt S106 ermittelten Istwerte für jede Einfärbeintensität der ersten Grundfarbe gemittelt und für jede Einfärbeintensität wird ein Referenzwert ermittelt. Die Referenzwerte werden dann in einem Speicherbereich der Steuereinheit 52 gespeichert. Im Ausführungsbeispiel wird der Mittelwert als arithmetischer Mittelwert ermittelt.
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Alternativ kann der Mittelwert mit anderen Methoden ermittelt werden, wie zum Beispiel als gewichtetes arithmetisches Mittel, als Median oder als Modus. Weiterhin ist es alternativ möglich für jede Einfärbeintensität einen festen voreingestellten gespeicherten Referenzwert zu nutzen.
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Im Schritt S110 werden dann die Istwerte eines erfassten Bildbereichs 56 des ersten Druckbildes 43 mit dem Referenzwert verglichen. Bei einer Abweichung des Istwerts vom Referenzwert wird ein erster Korrekturwert für den jeweiligen Bildbereich 56 ermittelt. Die so ermittelten Korrekturwerte werden in dem Speicherbereich der Steuereinheit 52 in Form einer Korrekturwerttabelle oder einer Funktion gespeichert, um die Einfärbeintensität der ersten Grundfarbe zukünftig zu druckender Druckbilder 43 zu korrigieren, insbesondere zu vergleichmäßigen.
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In Schritt S112 wird anschließend durch die Druckvorrichtung 10 ein zweites Druckbild 64 gedruckt. Das zweite Druckbild 64 wird mit dem Farbauszug der ersten Grundfarbe und einem Farbauszug der zweiten Grundfarbe gedruckt. Beide Farbauszüge werden vorzugsweise mit derselben Einfärbeintensität, wie in Schritt S102 beschrieben, gedruckt. Der Farbauszug der ersten Grundfarbe wird vor dem Druck mit Hilfe der im Schritt S110 ermittelten Korrekturwerte so korrigiert, dass der gedruckte Farbauszug optisch eine gleichmäßige Einfärbeintensität hat. Die Grundfarbe des ersten Farbauszugs ist vorzugsweise Cyan und die Grundfarbe des zweiten Farbauszugs ist vorzugsweise Gelb. Durch die Kombination der zwei Farbauszüge ergibt sich ein grünes Druckbild 64, das in einem Schritt S114 durch die Bildpunkterfassungsbereiche 54 der Bilderfassungseinheit 44 erfasst wird.
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Im Schritt S116 wird dann aus dem erfassten zweiten Druckbild 64 für jeden erfassten Bildbereich 54 ein Istwert der Einfärbeintensität der zweiten Grundfarbe als Istwert der erfassten Helligkeit in mindestens einem Farbkanal (RGB) der Bilderfassungseinheit 44 ermittelt.
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Im Schritt S118 werden dann Referenzwerte für jede Einfärbeintensität der zweiten Grundfarbe ermittelt. Dabei werden die in Schritt S116 ermittelten Istwerte für jede Einfärbeintensität der zweiten Grundfarbe gemittelt und für jede Einfärbeintensität wird ein Referenzwert ermittelt. Der für jede Einfärbeintensität vorliegende ermittelte Referenzwert wird in der Steuereinheit 52 gespeichert. Im Ausführungsbeispiel wird der Mittelwert als arithmetischer Mittelwert ermittelt.
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Alternativ kann der Mittelwert mit anderen Methoden ermittelt werden, wie zum Beispiel als gewichtetes arithmetisches Mittel, als Median oder als Modus. Weiterhin ist es alternativ möglich für jede Einfärbeintensität einen festen voreingestellten gespeicherten Referenzwert zu nutzen.
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Im Schritt S120 werden dann für jede Einfärbeintensität der zweiten Grundfarbe die Istwerte eines erfassten Bildbereichs 56 des ersten Druckbildes 43 mit dem Referenzwert aus Schritt S118 verglichen. Bei einer Abweichung des Istwerts vom Referenzwert wird ein zweiter Korrekturwert für den jeweiligen Bildbereich 56 ermittelt. Die so ermittelten Korrekturwerte werden in einem Speicherbereich der Steuereinheit 52 in Form einer Korrekturwerttabelle oder einer Funktion gespeichert, um die Einfärbeintensität der zweiten Grundfarbe bei zukünftig zu druckenden Druckbilden 43 zu korrigieren.
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Mit Hilfe der ersten und zweiten Korrekturwerte für einen Bildbereich 56 können die dem Bildbereich 56 zugeordneten Druckdüsen 50 so korrigiert werden, dass der jeweilige Farbauszug eine gleichmäßige Einfärbeintensität hat.
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Alternativ kann das Verfahren nach 6 mit der ersten Grundfarbe Magenta und mit der zweiten Grundfarbe Gelb durchgeführt werden, um Korrekturwerte der zweiten Grundfarbe, insbesondere der Grundfarbe Gelb, zu ermitteln.
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Außerdem ist es möglich das Verfahren nach 6 mehrfach durchzuführen, um Korrekturwerte der zweiten Grundfarbe, insbesondere der Grundfarbe Gelb, zu erhalten. Dazu wird das Verfahren nach 6 ein erstes Mal mit der ersten Grundfarbe Cyan durchgeführt und ein zweites Mal mit der ersten Grundfarbe Magenta durchgeführt. Die Korrekturwerte für die zweite Grundfarbe Gelb werden dann ausgehend von den zweiten Druckbildern der Mischfarben Cyan/Gelb und Magenta/Gelb für die jeweilige Einfärbeintensität als Mittelwert der jeweils ermittelten Korrekturwerte ermittelt.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Druckvorrichtung
- 12
- Aufzeichnungsträger
- 16 bis 24
- Druckriegel
- 26
- Druckkopf
- 28, 30
- Einzugswalze
- 32 bis 42
- Umlenkwalze
- 43
- Druckbild
- 44
- Bilderfassungseinheit
- 46
- Abzugswalze
- 47
- Druckeinheit
- 48
- Spalten des Druckbildes auf Aufzeichnungsträger
- 50
- Druckdüse
- 52
- Steuereinheit
- 54
- Bildpunkterfassungsbereich
- 56
- Bildbereich
- 58
- Blickfeld der Bildpunkterfassungsbereiche
- 60
- Bereich des ersten Druckbildes mit 90% Einfärbeintensität
- 62
- Bereich des ersten Druckbildes mit 50% Einfärbeintensität
- 64
- Zweites Druckbild
- 66
- Bereich des zweiten Druckbildes mit 90% Einfärbeintensität
- 68
- Bereich des zweiten Druckbildes mit 50% Einfärbeintensität
- T1
- Druckrichtung, Transportrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102014106424 A1 [0013]