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Zum ein- oder mehrfarbigen Bedrucken einer Bedruckstoffbahn aus verschiedensten Materialien, z.B. Papier, können Tintendruckgeräte eingesetzt werden. Der Aufbau solcher Tintendruckgeräte ist bekannt, s. z.B.
EP 0 788 882 B1 . Tintendruckgeräte, die z.B. nach dem Drop-on Demand (DoD) Prinzip arbeiten, weisen als Druckeinheit einen Druckkopf oder mehrere Druckköpfe mit Tintenkanälen und Aktivatoren umfassenden Düseneinheiten auf, wobei die Aktivatoren gesteuert durch eine Druckersteuerung Tintentropfen in Richtung zur Bedruckstoffbahn anregen können, die auf die Bedruckstoffbahn gelenkt werden, um dort Druckpunkte für ein Druckbild aufzubringen. Die Aktivatoren können Tintentropfen thermisch (Bubble Jet) oder piezoelektrisch erzeugen.
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Der Aufbau eines Druckkopfes, der z.B. eine Düseneinheit mit piezoelektrischen Aktivatoren aufweist, ist aus
US 7 281 778 B2 bekannt. Die Düseneinheit umfasst Tintenkanäle, die in in einer Düsenplatte angeordneten Düsen enden, und sieht Aktivatoren vor, die jeweils an einem Tintenkanal angeordnet sind. An der Düsenplatte wird die Bedruckstoffbahn vorbeigeführt. Wenn gedruckt werden soll, werden die für den Druck vorgesehenen Aktivatoren von einer Druckersteuerung angesteuert, die daraufhin die Tinte in den Tintenkanälen Druckwellen aussetzen, durch die das Ausstoßen von Tintentropfen aus den Düsen in Richtung zur Bedruckstoffbahn veranlasst wird.
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Bei geringen Druckauslastungen des Tintendruckgeräts sind beim Druckvorgang nicht alle Düsen der Tintendruckköpfe aktiviert, viele Düsen weisen Stillstandzeiten (Druckpausen) auf mit der Folge, dass die Tinte im Tintenkanal dieser Düsen nicht bewegt wird. Wegen des Effektes des Verdunstens aus der Düsenöffnung heraus besteht die Gefahr, dass sich dann die Viskosität der Tinte verändert. Dies hat zu Folge, dass sich die Tinte im Tintenkanal nicht mehr optimal bewegen kann und z.B. nicht aus der Düse austreten kann. In extremen Fällen trocknet die Tinte im Tintenkanal vollständig ein und verstopft den Tintenkanal, so dass ein Drucken mit dieser Düse nicht mehr möglich ist.
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Das Eintrocknen der Tinte in den Düsen kann dadurch verhindert werden, dass innerhalb einem vorgegebenen Zyklus aus allen Düsen gedruckt wird. Dieser Zyklus kann entsprechend der Druckauslastung eingestellt werden. Dabei können Einzelpunkte in unbedruckten Bereichen der Bedruckstoffbahn aufgetragen werden oder es können zwischen Druckseiten Druckpunktlinien gedruckt werden. Diese Verfahren können zu Störungen im Druckbild führen, zudem zu unnötigem Tintenverbrauch und zusätzlichem Verschleiß der Druckköpfe.
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Ein Eintrocknen der Tinte in den Düsen eines Druckkopfes in deren Druckpausen stellt ein Problem dar, das auch dadurch verhindert werden kann, dass innerhalb einem vorgegebenen Zyklus in einem Spülvorgang (auch Purgen genannt) ein Spülmedium, z.B. Tinte oder Reinigungsflüssigkeit, durch alle Düsen gespült wird. Dieser Spülzyklus kann entsprechend der Druckauslastung eingestellt werden (
EP 2 418 087 A1 ).
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Um die Fixierung von Farbtinte auf der Bedruckstoffbahn zu verbessern, ist es bekannt, ein Fixiermittel auf die Bereiche der Bedruckstoffbahn aufzubringen, die mit Farbtinte bedruckt werden sollen. An Hand der Druckdaten können die Druckbereiche auf der Bedruckstoffbahn ermittelt werden. Mit einer Beschichtungseinheit, die entsprechend einem Tintendruckkopf aufgebaut sein kann, kann die Beschichtung der Bedruckstoffbahn vor dem Druck durchgeführt werden. Wenn die Beschichtungseinheit z.B. eine Düsenplatte mit Düsen aufweist, kann nur der jeweilige Druckbereich gezielt mit Fixiermittel beschichtet werden, wobei auch die Beschichtungsmenge einstellbar ist. Tintendruckgeräte, die solche Beschichtungseinheiten aufweisen, sind z.B. aus
US 7 645 019 B2 ,
US 7 530 684 B2 oder
DE 100 59 573 A1 bekannt.
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Im Inkjet-Druck können als Fixiermittel für die oben angegebenen Anwendungsfälle transparente Spezialtinten auf die Bedruckstoffbahn z.B. durch einen Druckkopf oder einen Druckriegel aus Druckköpfen aufgebracht werden. Die Grundfunktion dieses Verfahrens besteht darin, die Oberflächenspannung der Bedruckstoffbahn zu erhöhen, so dass die Farbtinte besser zerläuft und die bedruckten Flächen geschlossen sind und homogen wirken. Dies wird durch Auslagerung von z.B. Salzen auf der Oberfläche der Bedruckstoffbahn erreicht. Der Effekt dieser Oberflächenbehandlung der Bedruckstoffbahn ist zudem, dass eine größere Menge Farbpigmente aus der Farbtinte an der Oberfläche bleiben und den Farbeindruck gegenüber einer unbehandelten Oberfläche verändern.
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Das Fixiermittel kann jedoch nicht allein auf der Oberfläche der Bedruckstoffbahn detektiert werden, da das Fixiermittel in die Oberfläche der Bedruckstoffbahn eindringt bzw. das Erscheinungsbild der Bedruckstoffbahn alleine nicht genügend verändert, um bedruckte von unbedruckten Stellen sicher unterscheiden zu können. Das führt dazu, dass während des Druckens z.B. nicht überprüft werden kann, ob alle Düsen der Druckköpfe für das Fixiermittel funktionieren. Das technische Problem lässt sich auch so beschreiben: Aufgrund den optischen Eigenschaften des Fixiermittels lassen sich Düsenfehler dieser Druckköpfe nicht direkt detektieren. Somit lassen sich Düsenfehler (Ausfälle von Düsen oder Winkelabweichungen beim Fixiermittelflug zur Bedruckstoffbahn) nicht direkt im Druckbetrieb auswerten, um z.B. Gegenmaßnahmen, wie z.B. Purgen, einzuleiten.
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Das von der Erfindung zu lösende Problem besteht darin, ein Verfahren bei einem Tintendruckgerät anzugeben, bei dem eine Bedruckstoffbahn mit einem Fixiermittel beschichtet werden kann und Mängel bei den Düsen eines Druckkopfes für das Fixiermittel während des Druckbetriebs erkannt werden können.
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Dieses Problem wird durch ein Verfahren gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Das Tintendruckgerät kann als Beispiel eine Druckriegeleinheit mit mindestens einem über die Breite einer Bedruckstoffbahn angeordneten Druckriegel vorsehen, der mindestens einen Druckkopf für eine zu druckende Farbtinte (im Folgenden Farbtintendruckkopf genannt) aufweist. In der folgenden Erläuterung der Erfindung wird jedoch zur Vereinfachung angenommen, dass ein Druckriegel nur mit einem Farbtintendruckkopf verwendet wird. Zum Aufbringen eines Fixiermittels kann der Druckriegel zusätzlich einen entsprechend dem Farbtintendruckkopf ausgeführten Druckkopf aufweisen (im Folgenden Fixiermitteldruckkopf genannt).
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Bei der Druckriegeleinheit kann somit ein Verfahren zur Vorbehandlung einer Bedruckstoffbahn vor dem Bedrucken mit Druckbildern eingesetzt werden. Dazu wird die Bedruckstoffbahn durch den Fixiermitteldruckkopf mit dem Fixiermittel bedruckt. Um zu überprüfen, ob der Fixiermitteldruckkopf mit allen Düsen funktioniert, wird überprüft, ob es bei einem Übereinanderdrucken von Farbtinte und Fixiermittel eine Farbveränderung (Chroma Shift/ Tonwertveränderung) im Druckbild pro Pixel des Druckbildes gibt. Dies kann durch Überprüfung des Druckbildes mit einem Kamerasystem erfolgen.
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Bei der Ausführung des Verfahrens kann z.B. zu Beginn des Druckbetriebs eine Referenzmarke über eine Druckzeile durch den Farbtintendruckkopf auf die Bedruckstoffbahn gedruckt werden. Die Referenzmarke kann z.B. aus einer Linie bestehen, die mindestens eine Zeile von Druckpunkten oder Pixeln über die Druckkopfbreite des Farbtintendruckkopfes aufweist, die somit von allen Düsen des Farbtintendruckkopfes gedruckt worden ist; diese Linie wird im Folgenden Referenzlinie genannt. Zur Gewinnung eines Referenzwertes für die Prüfung kann z.B. durch pixelweises Abtasten der Referenzmarke festgestellt werden, wie hoch der mittlere Tonwert/ Chroma der Farbtinte pro Pixel auf der Referenzmarke ist. Dieser Referenzwert wird zum Vergleich für die spätere Überprüfung der Düsen des Fixiermitteldruckkopfes verwendet. Dazu kann eine weitere Marke, Prüfmarke genannt, über eine Druckzeile auf die Bedruckstoffbahn gedruckt werden, die durch Übereinanderdruck der Farbtinte vom Farbtintendruckkopf und dem Fixiermittel vom Fixiermitteldruckkopf erzeugt worden ist. Die Prüfmarke kann wiederum aus einer Linie von mindestens einer Zeile von Druckpunkten oder Pixeln bestehen, die von allen Düsen des Farbtintendruckkopfes und des Fixiermitteldruckkopfes gedruckt worden ist; diese Linie wird im Folgenden Prüflinie genannt. Die Prüfmarke kann ebenfalls pixelweise abgetastet werden, wobei ein Istwert pro Pixel gewonnen wird, der pixelweise mit dem Referenzwert verglichen werden kann. Wenn ein Referenzwert und ein Istwert pro Pixel einander entsprechen, zeigt dies an, dass die zugeordnete Düse des Fixiermitteldruckkopfes fehlerhaft arbeitet, also ganz ausfällt oder unter einer zu großen Winkelabweichung das Fixiermittel ausstößt.
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Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Vorteile der Erfindung sind:
- – Ausfälle von Düsen beim Fixiermitteldruckkopf können festgestellt werden, so dass Gegenmaßnahmen, wie z.B. Purgen, eingeleitet werden können.
- – Das Einstellen der Druckköpfe für das Fixiermittel im Druckgerät kann mit reduzierten Aufwand exakt durchgeführt werden.
- – Die Düsenfehlererkennung kann z.B. mit Hilfe einer Linie (Referenzlinie) im Druckbildbereich auf dem Bedruckstoff durchgeführt werden.
- – Eine gezielte digitale Überwachung der Druckqualität im kontinuierlichen Druck ist möglich.
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An Hand von Ausführungsbeispielen, die in schematischen Figuren dargestellt sind, wird die Erfindung weiter erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine prinzipielle Darstellung einer Druckeinheit eines Tintendruckgeräts mit einer Druckriegeleinheit;
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2 eine prinzipielle Darstellung einer Druckriegeleinheit mit mehreren Druckriegeln;
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3 eine prinzipielle Darstellung der Tonwerte eines Farbbildes mit und ohne Einsatz eines Fixiermittels;
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4 eine prinzipielle Darstellung der Farborte eines Farbbildes mit und ohne Einsatz eines Fixiermittels;
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5 ein erstes Ablaufdiagramm, das die Überprüfung der Düsen des Fixiermitteldruckkopfes unter Verwendung des Tonwertes der Referenzmarke und der Prüfmarke darstellt;
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6 eine prinzipielle Darstellung der Linienbreite einer auf eine Bedruckstoffbahn erzeugten Linie mit einer Farbtinte allein (Referenzlinie=Referenzmarke) oder bei Übereinanderdruck des Fixiermittels mit der Farbtinte (Prüflinie=Prüfmarke);
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7 eine zweites Ablaufdiagramm, das die Überprüfung der Düsen des Fixiermitteldruckkopfes unter Verwendung der Linienbreite der Referenzmarke und der Prüfmarke darstellt und
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8 ein Prinzipbild eines Kamerasystems zur Abtastung der beiden Marken.
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Dargestellt ist nach 1 von einem Tintendruckgerät eine Druckeinheit 1 zum Bedrucken einer Bedruckstoffbahn 3, eine Transporteinheit 8 mit einem Rollensattel und Antriebswalzen 7, 9 für die Bedruckstoffbahn 3 und eine Druckersteuerung 2. Entlang der Bedruckstoffbahn 3 ist eine Druckriegeleinheit DE angeordnet, die Druckriegel 4 mit Druckköpfen 5 hintereinander in Transportrichtung PF der Bedruckstoffbahn 3 gesehen aufweist. Bei Farbdruck kann z.B. pro zu druckender Farbe jeweils ein Druckriegel 4 vorgesehen sein. Die Bedruckstoffbahn 3 wird mit Hilfe der Antriebswalzen 7, 9 an den Druckriegeln 4 vorbei bewegt, sie liegt dabei auf dem Rollensattel auf. Am Eingang der Druckriegeleinheit DE ist ein Sensor 6 angeordnet, der in Abhängigkeit der Vorschubbewegung der Bedruckstoffbahn 3 Drucktaktimpulse TD erzeugt, die der Druckersteuerung 2 zugeführt werden und die von der Druckersteuerung 2 z.B. dazu verwendet werden, um den Zeitpunkt des Ausstoßens von Tintentropfen bei den Düsen der einzelnen Druckköpfe 5 festzulegen, wenn Druckdaten zum Druck bereit in der Druckersteuerung 2 vorliegen. Der Sensor 6 kann z.B. als Drehgeberwalze oder Encoderwalze ausgeführt sein, die von der Bedruckstoffbahn 3 angetrieben wird.
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Nach 2 ist eine Druckriegeleinheit DE mit jeweils einem Druckriegel 4.1 für die Farbe Y (yellow), einem Druckriegel 4.2 für die Farbe M (magenta), einem Druckriegel 4.3 für die Farbe C (cyan), einem Druckriegel 4.4 für die Farbe K (black) vorgesehen. Weiterhin kann ein Druckriegel 10 als Beschichtungseinheit zur Beschichtung der Bedruckstoffbahn 3 mit einem Fixiermittel vorgesehen werden. Die Beschichtungseinheit 10 liegt vor den Druckriegeln 4.1 bis 4.4 in Transportrichtung PF der Bedruckstoffbahn 3 gesehen. Die Druckriegel 4.1 bis 4.4 weisen Druckköpfe 5 auf; die Beschichtungseinheit 10 ist jeweils entsprechend den Druckriegeln 4.1 bis 4.4 aufgebaut, sie weist den Druckköpfen 5 entsprechende Fixiermitteldruckköpfe 11 auf.
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Bei der folgenden Erläuterung der Erfindung wird als Ausführungsbeispiel angenommen, dass ein Druckriegel 4 nur einen Farbtintendruckkopf 5 aufweist; ebenso soll nur eine Beschichtungseinheit 10 mit einem Fixiermitteldruckkopf 11 verwendet werden. Die Erfindung soll jedoch nicht auf dieses Ausführungsbeispiel beschränkt werden. Die Erfindung ist auch einsetzbar, wenn die Druckriegeleinheit DE mehrere Druckriegel 4 mit jeweils mehreren Druckköpfen 5 aufweist, wobei die Beschichtungseinheit 10 eine der Anzahl der Farbtintendruckköpfen 5 entsprechenden Anzahl von Fixiermitteldruckköpfen 11 aufweisen kann. Der Einsatz eines Fixiermittels ist in der Drucktechnik bekannt. Das Fixiermittel wird hier manchmal auch als Primer bezeichnet.
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Das Tintendruckgerät sieht somit im Ausführungsbeispiel eine Druckriegeleinheit DE mit einem über die Druckbreite einer Bedruckstoffbahn 3 angeordneten Druckriegel 4 vor, der einen Druckkopf 5 aufweist. Zur Vorbehandlung der Bedruckstoffbahn 3 mit einem Fixiermittel vor dem Bedrucken mit Druckbildern ist die Beschichtungseinheit 10 mit dem Fixiermitteldruckkopf 11 vorgesehen. Um zu überprüfen, ob der Druckkopf 11, der das Fixiermittel auf die Bedruckstoffbahn 3 druckt, mit allen Düsen einwandfrei funktioniert, können zwei Lösungsverfahren eingesetzt werden, die im Folgenden beschrieben werden. Bei diesen Verfahren wird jeweils eine Marke auf die Bedruckstoffbahn 3 mit einer Farbtinte allein (Referenzmarke 13) und eine Marke durch Übereinanderdruck eines Fixiermittels und der Farbtinte (Prüfmarke 14) aufgebracht und anschließend werden diese Marken 13, 14 vermessen. Aus einem Vergleich der Marken 13, 14 pro Pixel der Marken 13, 14 kann ermittelt werden, ob alle Düsen des Fixiermitteldruckkopfes 11 einwandfrei funktioniert haben. Ein Beispiel der Marken 13, 14 ist in 8 dargestellt.
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Im Folgenden werden zur Erläuterung der Erfindung zwei Lösungsverfahren näher beschrieben:
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1. Lösungsverfahren:
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Es wird überprüft, ob es bei dem Aufdrucken einer Farbtinte auf das Fixiermittel eine Farbveränderung (Chroma Shift/ Tonwertveränderung) im Druckbild der Prüfmarke 14 pro Pixel des Druckbildes gibt. Dies kann durch Überprüfung der Prüfmarke 14 mit einem Kamerasystem 12 erfolgen (8). Dazu kann z.B. zu Beginn des Druckbetriebs eine Referenzmarke 13 durch den Farbtintendruckkopf 5 auf die Bedruckstoffbahn 4 gedruckt werden, um durch Abtasten der Referenzmarke 13 festzustellen, wie hoch der mittlere Tonwert/ Chroma der Farbtinte auf der Referenzmarke 13 ist. Dieser Vergleich kann für die spätere Überprüfung der Düsen des Fixiermitteldruckkopfes 11 verwendet werden. Weiterhin wird die Prüfmarke 14 durch Übereinanderdrucken des Fixiermittels und der Farbtinte erzeugt. Mit Hilfe des Kamerasystems 12 nach 8 wird auch der Tonwert der Prüfmarke 14 ermittelt. Durch Vergleich der Tonwerte der beiden Marken 13, 14 kann festgestellt werden, ob Düsen des Fixiermitteldruckkopfes 11 fehlerhaft arbeiten.
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Die Druckbilder der Marken 13, 14 können eine über die Druckbreite der Druckköpfe 5, 11 durch deren Düsen erzeugte Linie aus mindestens einer Druckpunktzeile sein, wobei jede Düse der Druckköpfe 5, 11 einen Druckpunkt der Druckpunkzeile auf der Bedruckstoffbahn 3 erzeugt. Wenn nur der Farbtintendruckkopf 5 eine Linie auf die Bedruckstoffbahn 3 druckt, wird als Referenzmarke 13 die Referenzlinie 15 erzeugt; wenn beide Druckköpfe 5, 11 durch Übereinanderdruck eine Linie auf die Bedruckstoffbahn 3 drucken, wird als Prüfmarke 14 die Prüflinie 16 erzeugt. Ein Beispiel der Anordnung der Referenzlinie 15 und der Prüflinie 16 kann 8 entnommen werden.
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Die Marken 13, 14 sind im Ausführungsbeispiel als Linie realisiert; diese können jedoch auch eine andere Form haben, sie müssen jedoch so aufgebaut sein, dass der Tonwert TW pro Druckpunkt ermittelt werden kann.
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Aus 3 ergibt sich ein Beispiel einer Auswertung: Der Bereich A der 3 zeigt den Tonwert TW1 der Prüfmarke 14 bei einem Übereinanderdruck von Fixiermittel und Farbtinte. Der Bereich B der 3 zeigt den Tonwert TW2 der Referenzmarke 13 bei Druck mit einer Farbtinte allein. Durch den Tonwertunterschied der beiden Marken 13, 14 kann festgestellt werden, wo eine Farbtinte allein gedruckt wurde (Bereich B der 3) oder ob eine Farbtinte mit einem Fixiermittel übereinander gedruckt wurde (Bereich A der 3). Aus einer entsprechenden Überprüfung aller Pixel der Marken 13, 14 über die Breite der Marken 13, 14 kann damit festgestellt werden, ob Düsen des Fixiermitteldruckkopfes 11 fehlerhaft oder überhaupt nicht funktionieren.
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Eine zweite Möglichkeit besteht darin, über eine Verschiebung des Tonwertes der beiden Marken 13, 14 festzustellen (4), ob das Fixiermittel gedruckt worden ist oder nicht. Dazu kann der Farbort FO1 oder FO2 der Marke 14 oder der Marke 13 ermittelt werden.
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Der Ablauf des ersten Lösungsverfahrens kann an Hand des Ablaufdiagramms der 5 weiter erläutert werden. Die Überprüfung erfolgt dabei pro Düse des Fixiermitteldruckkopfes 11 und damit pro Pixel der Prüfmarke 14.
- – Im Schritt S5.1 wird die Referenzmarke 13 (Referenzlinie 15) gedruckt mit der Farbtinte A ausgewertet. Der ermittelte Wert wird als Referenzwert RW1 für den Tonwert (Helligkeit, Chroma) gespeichert (S5.11). Im Schritt S5.2 wird eine Marke mit dem Fixiermittel allein auf die Bedruckstoffbahn 3 gedruckt. Im folgenden Schritt S5.3 wird auf diese Marke Farbtinte A aufgedruckt und damit die Prüfmarke 14 erzeugt. Im Schritt S5.4 wird die Prüfmarke 14 abgetastet und deren Tonwert als Istwert IW1 ermittelt. Anschließend folgt im Schritt S5.5 ein Vergleich des Istwerts IW1 der Prüfmarke 14 mit dem Referenzwert RW1. Das Ergebnis des Vergleichs kann sein:
- – Der Istwert IW1 entspricht dem Referenzwert RW1 (Schritt S5.6): Dann ist kein Fixiermittel gedruckt worden:
–> Die für den Druck vorgesehene Düse des Fixiermitteldruckkopfes 11 ist ausgefallen.
- – Der Istwert IW1 entspricht nicht dem Referenzwert RW1 (Schritt S5.7): das Fixiermittel ist unter die Farbtinte gedruckt worden:
–> die für den Druck vorgesehene Düse des Fixiermitteldruckkopfes 11 hat das Fixiermittel auf die Bedruckstoffbahn 3 gedruckt.
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2. Lösungsverfahren:
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In dem zweiten Lösungsverfahren wird untersucht, ob von den einzelnen Düsen des Farbtintendruckkopfes 5 und des Fixiermitteldruckkopfes 11 gedruckte Marke 14 (Prüfmarke 14) sich in ihrer Breite von der Breite der Referenzmarke 13 unterscheidet. Als Marken 13, 14 können wieder aus Druckpunktzeilen der Köpfe 5, 11 bestehende Linien (Referenzlinie 15, Prüflinie 16, 8) eingesetzt werden.
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Ein Beispiel einer Referenzlinie 15 und einer Prüflinie 16 zeigt die 6. In 6 ist die Referenzlinie 15 dargestellt, die von den Düsen des Farbtintendruckkopfes 5 allein gedruckt worden ist. Daneben ist die Prüflinie 16 gezeigt, die durch Übereinanderdruck des Fixiermittels und einer Farbtinte entstanden ist. Die Linien 15, 16 können mit dem Kamerasystem 12 (8) erfasst werden, um den Unterschied in der Breite der Linien 15, 16 festzustellen.
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Das Ablaufdiagramm dieses zweiten Lösungsverfahrens ist in 7 gezeigt. Im Schritt S7.1 wird die Breite der Referenzlinie 15 vermessen, die von den Düsen des Farbtintendruckkopfes 5 mit der Farbe A gedruckt worden ist. Das Messergebnis wird anschließend als Referenzwert RW2 für die Helligkeit/ Chroma und Linienbreite gespeichert (Schritt S7.11). Im Schritt S7.2 wird eine Linie mit den zu überprüfenden Düsen des Fixiermitteldruckkopfes 11 gedruckt. Dann wird auf diese Linie durch den Farbtintendruckkopf 5 die Farbtinte A aufgedruckt (Schritt S7.3) und damit die Prüflinie 16 erzeugt. Die Breite der Prüflinie 16 aus Fixiermittel und Farbtinte A wird als Istwert IW2 ermittelt. Der Istwert IW2 wird mit dem Referenzwert RW2 verglichen (Schritt S7.5). Ergebnis dieses Vergleichs kann sein:
- – Die Breiten der Prüflinie 16 und der Referenzlinie 15 stimmen überein (Schritt S7.6):
–> es wurde von der jeweiligen Düse des Fixiermitteldruckkopfes 11 kein Fixiermittel gedruckt; es liegt ein Düsenausfall beim Fixiermitteldruckkopf 11 vor.
- – Die Breite der Prüflinie 16 ist ungleich derjenigen der Referenzlinie 15 (Schritt S7.7):
–> Es liegt kein Düsenfehler beim Fixiermitteldruckkopf 11 vor.
Dieses Verfahren kann über alle Düsen des Fixiermitteldruckkopfes 11 durchgeführt werden und damit alle Düsen des Fixiermitteldruckkopfes 11 überprüft werden.
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Als auszuwertende Marken 13, 14 kann durch die Düsen der Druckköpfe 5, 11 über eine Druckkopfbreite eine oder mehrere Druckpunktzeilen auf die Bedruckstoffbahn 3 gedruckt werden und diese anschließend abgetastet werden. Dieses Verfahren kann für ein Teil der Farbtinten oder alle Farbtinten durchgeführt werden, um z.B. zu ermitteln, ob ein Druckkopf 5 für die Farbtinte Düsenausfälle hat oder fehlerhaft arbeitet und nicht der Fixiermitteldruckkopf 11.
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Um jeweils einzelne Düsen des Fixiermitteldruckkopfs 11 zu untersuchen, wäre es möglich, dass nur die jeweiligen Düsen des Farbtintendruckkopfes 5 und des Fixiermitteldruckkopfes 11 Druckpunkte auf die Bedruckstoffbahn 3 drucken, so dass die Druckpunkte der Druckpunktzeile eindeutig den Düsen zuordenbar sind. Das Verfahren kann für unterschiedliche Kombinationen der Düsen der Druckköpfe 5, 11 durchgeführt werden, so dass alle Düsen des Fixiermitteldruckkopfes 11 überprüft werden können.
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Ein Beispiel einer Auswerteeinheit für die Marken 13, 14 kann 8 entnommen werden. Hier ist eine Bedruckstoffbahn 3 gezeigt, auf der ein Kamerasystem 12 angeordnet ist, das die Marken 13, 14 auf der Bedruckstoffbahn 3 abtasten kann. Schematisch ist ein Druckbildbereich 17 mit einem Druckbild 18 auf der Bedruckstoffbahn 3 dargestellt; benachbart dem Druckbild 18 können im Druckbildbereich 17 eine Referenzlinie 15 (Referenzmarke 13) durch einen Farbtintendruckkopf 5 und eine Prüflinie 16 (Prüfmarke 14) durch den Farbtintendruckkopf 5 und den Fixiermitteldruckkopf 11 gemeinsam aufgebracht werden. Das Kamerasystem 12 tastet die beiden Linien 15, 16 ab und liefert die Abtastsignale an eine Steuerung, z.B. die Druckersteuerung 2 nach 1, die entsprechend dem ersten oder zweiten Lösungsverfahren eine Überprüfung der Abtastsignale durchführt.
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Z.B. können beim Verfahren nach der 7 mit einer In-Line-Kamera hochaufgelöste Graustufenbilder der Marken 13, 14 aufgenommen werden und in Abhängigkeit der Form der Marken 13, 14 Abtastsignale erzeugt werden, die pixelweise untersucht werden. Wenn ein Pixel einen vorgegebenen Schwellwert übersteigt, kann dieses Pixel als Druckpunkt bewertet werden.
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Die Ansteuerdaten für die Beschichtungseinheit 10 können aus den Druckdaten gewonnen werden, z.B. von einem Controller aus den Druckdaten entwickelt werden, und der Druckersteuerung 2 zugeführt werden. Die Druckersteuerung 2 steuert dann die Beschichtungseinheit 10 in Abhängigkeit dieser Ansteuerdaten und von weiteren für den Druckbetrieb erforderlichen Signalen, wie z.B. den Drucktaktimpulsen TD (1).
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Bezugszeichenliste
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- DB
- Druckbild
- DE
- Druckriegeleinheit
- PF
- Transportrichtung der Bedruckstoffbahn
- TD
- Drucktaktimpuls
- TW
- Tonwert
- RW
- Referenzwert
- IW
- Istwert
- 1
- Druckeinheit
- 2
- Druckersteuerung
- 3
- Bedruckstoffbahn
- 4.1 bis 4.4
- Druckriegel
- 5
- Farbtintendruckkopf
- 6
- Sensor
- 7
- Antriebswalze
- 8
- Rollensattel
- 9
- Antriebswalze
- 10
- Beschichtungseinheit
- 11
- Fixiermitteldruckkopf
- 12
- Kamerasystem
- 13
- Referenzmarke
- 14
- Prüfmarke
- 15
- Referenzlinie
- 16
- Prüflinie
- 17
- Druckbildbereich
- 18
- Druckbild
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0788882 B1 [0001]
- US 7281778 B2 [0002]
- EP 2418087 A1 [0005]
- US 7645019 B2 [0006]
- US 7530684 B2 [0006]
- DE 10059573 A1 [0006]