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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erkennung einer Querbewegung eines Aufzeichnungsträgers bei Tintenstrahl (Inkjet)-Drucksystemen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 wie aus der Druckschrift
US 2010/0245455 A1 entnommen werden kann.
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Ferner offenbart die Druckschrift
US 2014/0002529 A1 ein Drucksystem. Das Drucksystem umfasst einen Linienkopf, der Tinte auf eine Oberfläche des Druckmediums spritzt, ein Bildgebungssystem, das Bilder von der Oberfläche des Druckmediums erfasst, und einen oder mehrere Mechanismen zur Einstellung des Linienkopfversatzes, die zum Einstellen des Versatzes des Linienkopfs angepasst sind.
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Tintenstrahl-Drucksysteme können zum Bedrucken von Aufzeichnungsträgern (wie z.B. Papier) verwendet werden. Ein Tintenstrahl-Drucksystem kann ein oder mehrere Druckriegel mit jeweils ein oder mehreren Druckköpfen umfassen. Dabei kann jeder Druckriegel für den Druck einer bestimmten Farbe verwendet werden. Der Aufzeichnungsträger kann in einer Transportrichtung an den ein oder mehreren Druckriegeln vorbeigeführt werden, um zeilenweise ein Druckbild auf den Aufzeichnungsträger, wie bspw. Papier, zu drucken. Bei dem Transport des Aufzeichnungsträgers kann es auch zu einer seitlichen Bewegung. Unter einer seitlichen Bewegung ist eine Bewegung des Aufzeichnungsträgers quer zu dessen Transportrichtung zu verstehen.
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Eine Möglichkeit zur Messung der seitlichen Bewegung eines Aufzeichnungsträgers ist die Verwendung eines Kanten-Sensors (z.B. eines Bildsensors), um eine Kante des Aufzeichnungsträgers zu erfassen. Dabei kann jedoch eine seitliche Bewegung der Kante des Aufzeichnungsträgers nicht nur von einer seitlichen Bewegung des Aufzeichnungsträgers sondern auch von der Rauigkeit der Kante selbst herrühren. Die Genauigkeit der Messung einer seitlichen Bewegung eines Aufzeichnungsträgers mittels eines Kanten-Sensors ist somit begrenzt.
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Das vorliegende Dokument befasst sich mit der technischen Aufgabe, die seitliche Relativbewegung zwischen den Düsen eines Tintenstrahl-Drucksystems und einem Aufzeichnungsträger in zuverlässiger Weise zu detektieren und das Ausmaß der seitlichen Bewegung in präziser Weise zu ermitteln.
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Die Aufgabe wird durch den unabhängigen Anspruch gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen werden u.a. in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Gemäß einem Aspekt wird ein Verfahren zur Erkennung und/oder zur Ermittlung einer Querbewegung einer Druckeinheit eines Tintenstrahl-Drucksystems relativ zu einem Aufzeichnungsträger beschrieben. Das Drucksystem kann eingerichtet sein, die Druckeinheit und den Aufzeichnungsträger relativ zueinander in einer Transportrichtung zu bewegen. Die Druckeinheit weist eine erste Düse an einer ersten Längs-Position zum Druck von Bildpunkten einer ersten Spalte eines Druckbildes und eine zweite Düse an einer zweiten Längs-Position zum Druck von Bildpunkten einer zweiten Spalte des Druckbildes auf, wobei die erste Längs-Position und die zweite Längs-Position in Transportrichtung versetzt zueinander sind. Dabei verlaufen die erste Spalte und die zweite Spalte in Transportrichtung und die Zeilen einer Sequenz von Zeilen des Druckbildes quer zu der Transportrichtung.
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Das Verfahren umfasst das Drucken einer Referenz-Sequenz von Bildpunkten für die Sequenz von Zeilen entlang der ersten Spalte mit der ersten Düse und das Drucken einer Mess-Sequenz von Bildpunkten für die Sequenz von Zeilen entlang der zweiten Spalte mit der zweiten Düse. Außerdem umfasst das Verfahren das Erfassen von Bilddaten bzgl. der Referenz-Sequenz und der Mess-Sequenz. Des Weiteren umfasst das Verfahren das Erkennen und/oder das Ermitteln einer, quer zu der Transportrichtung erfolgenden, Querbewegung der Druckeinheit relativ zum Aufzeichnungsträger auf Basis der Bilddaten. Das Erkennen einer Querbewegung umfasst, Ermitteln, auf Basis der Bilddaten, einer Sequenz von Quer-Abständen zwischen entsprechenden Bildpunkten der Referenz-Sequenz und der Mess-Sequenz für die Sequenz von Zeilen; und die Querbewegung auf Basis der Sequenz von Quer-Abständen erkannt wird.
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Im Weiteren werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der schematischen Zeichnung näher beschrieben. Dabei zeigen:
- 1 ein Blockdiagramm einer beispielhaften Vorrichtung zur Erkennung einer seitlichen Relativbewegung zwischen den Düsen eines Tintenstrahl-Drucksystems und einem Aufzeichnungsträger;
- 2 ein Blockdiagramm eines beispielhaften Tintenstrahl-Drucksystems;
- 3a - d beispielhafte gedruckte Linien-Druckbilder;
- 4a - b beispielhafte Verläufe des Quer-Abstands einer Mess-Linie von einer Referenz-Linie; und
- 5 ein Ablaufdiagramm eines beispielhaften Verfahrens zur Ermittlung einer seitlichen Relativbewegung zwischen Düsen eines Tintenstrahl-Drucksystems und einem Aufzeichnungsträger.
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Das vorliegende Dokument befasst sich mit der präzisen und effizienten Ermittlung einer seitlichen Relativbewegung zwischen Düsen eines Tintenstrahl-Drucksystems und einem Aufzeichnungsträger. Dabei wird eine Vorrichtung zur Erkennung einer Querbewegung beschrieben, die eingerichtet ist, das in diesem Dokument beschriebene Verfahren auszuführen.
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1 zeigt ein Blockdiagramm einer beispielhaften Vorrichtung 100 zur Erkennung einer seitlichen Bewegung des Aufzeichnungsträgers 120 in einem Drucksystem 200. Insbesondere zeigt 1 einen Aufzeichnungsträger 120 mit einem Linien-Druckbild 122, das zwei oder mehr Linien in Transportrichtung umfasst. Der Aufzeichnungsträger 120 bewegt sich in die durch den Pfeil gekennzeichnete Transportrichtung. Die Vorrichtung 100 umfasst einen Bildsensor 102, der eingerichtet ist, einen Teil der Oberfläche des Aufzeichnungsträgers 120 bildlich zu erfassen. Der Erfassungsbereich 112 des Sensors 102 kann von der Breite eines Druckbildes 122 auf dem Aufzeichnungsträger 120 abhängen. Insbesondere kann bevorzugt die gesamte Breite eines Druckbildes 122 durch den Bildsensor 102 erfasst werden. Des Weiteren ist der Erfassungsbereich 112 des Bildsensors 102 typischerweise derart, dass jeweils mindestens eine gedruckte Zeile des Druckbildes 122 erfasst werden kann. Der Bildsensor 102 kann zu diesem Zweck eine Kamera, insbesondere eine Zeilenkamera bzw. einen In-line Scanner, umfassen. Die von dem Bildsensor 102 erfassten Daten werden in diesem Dokument als Bilddaten bezeichnet. Die Bilddaten können an eine Steuereinheit 101 der Vorrichtung 100 übermittelt werden.
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Die Steuereinheit 101 ist eingerichtet, die Bilddaten zu analysieren. Insbesondere ist die Steuereinheit 101 eingerichtet, auf Basis der Bilddaten eine seitliche Bewegung des Aufzeichnungsträgers 120 relativ zu einem Druckriegel 202 des Drucksystems 200 zu detektieren und/oder ein Ausmaß der seitlichen Bewegung zu ermitteln. Des Weiteren kann die Steuereinheit 101 eingerichtet sein, den Bildsensor 102 zu veranlassen, Bilddaten zu erfassen. Insbesondere kann die Steuereinheit 101 einen Zeitpunkt ermitteln, an dem der Bildsensor 102 ein eindimensionales (z.B. eine Zeile) oder ein zweidimensionales Bild der Oberfläche des Aufzeichnungsträgers 120 erfasst. So kann z.B. sichergestellt werden, dass die erfassten Bilddaten ein oder mehrere Zeilen eines gedruckten Linien-Druckbildes 122 umfassen.
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Die in 1 dargestellte Vorrichtung 100 kann anhand eines geeigneten Triggersensors 104 eine Triggermarke 123 auf dem Aufzeichnungsträger 120 detektieren (z.B. einen Dunkel-/Hellübergang der Triggermarke 123 oder einen Hell-/Dunkelübergang der Triggermarke 123). Mit anderen Worten, der Triggersensor 104 kann eingerichtet sein, Triggerdaten bzgl. einer Triggermarke 123 auf dem Aufzeichnungsträger 120 zu erzeugen. Die Triggermarke 123 kann von dem Drucksystem 200 auf den Aufzeichnungsträger 120 gedruckt worden sein. Dabei kann die Triggermarke 123 einen vordefinierten zeitlichen und/oder örtlichen Abstand zu einem Linien-Druckbild 122 aufweisen. Die Triggerdaten können dazu verwendet werden, die Aufzeichnung der Bilddaten durch den Bildsensor 102 mit dem Druck eines Linien-Druckbildes 122 zu synchronisieren.
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Die Vorrichtung 100 kann einen Geschwindigkeitssensor 103 umfassen, der eingerichtet ist, Geschwindigkeitsdaten bzgl. einer Transportgeschwindigkeit des Aufzeichnungsträgers 120 (in der durch den Pfeil gezeigten Transportrichtung) zu erfassen. Der Geschwindigkeitssensor 103 kann z.B. ein Reibrad umfassen, das durch die Bewegung des Aufzeichnungsträgers 120 angetrieben wird. Die Steuereinheit 101 kann auf Basis der Geschwindigkeitsdaten eine Geschwindigkeit der Aufzeichnung der einzelnen Bildzeilen durch den Bildsensor 102 ermitteln und steuern.
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Der Bildsensor 102 weist bevorzugt eine Auflösung quer zur Transportrichtung des Aufzeichnungsträgers 120 auf, die mindestens der Anzahl K der Düsen eines Druckriegels 202 quer zur Transportrichtung des Aufzeichnungsträgers 120 entspricht. Die Auflösung des Bildsensors 102 quer zur Transportrichtung des Aufzeichnungsträgers 120 kann auch geringer sein als die Anzahl der Düsen einer Druckkopfanordnung 202 quer zur Transportrichtung des Aufzeichnungsträgers 120. Des Weiteren ist der Bildsensor 102 bevorzugt eingerichtet, die Oberfläche des Aufzeichnungsträgers 120 in Transportrichtung mit einer Abtastrate aufzuzeichnen, die mindestens der Auflösung eines Druckbilds 122 in Transportrichtung des Aufzeichnungsträgers 120 entspricht. Der Bildsensor 102 kann auch derart eingerichtet sein, die Oberfläche des Aufzeichnungsträgers 120 in Transportrichtung mit einer Abtastrate aufzuzeichnen, die geringer ist, als die Auflösung des Druckbilds 122 in Transportrichtung des Aufzeichnungsträgers 120.
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2 zeigt ein Blockdiagramm eines beispielhaften Tintenstrahl-Drucksystems 200. Das in 2 dargestellte Drucksystem 200 ist für einen Endlos-Druck ausgelegt, d.h. für den Druck auf einem „endlosen“ bzw. bahnförmigen Aufzeichnungsträger 120 (auch als „continuous feed“ bezeichnet). Der Auszeichnungsträger 120 wird typischerweise von einer Rolle (dem Abwickler) abgewickelt und dann dem Druckwerk des Drucksystems 200 zugeführt. Durch das Druckwerk wird ein Druckbild auf den Aufzeichnungsträger 120 aufgebracht, und der bedruckte Aufzeichnungsträger 120 wird (ggf. nach Fixieren / Trocknen des Druckbildes) wieder auf einer weiteren Rolle (dem Aufwickler) aufgewickelt. Alternativ kann der bedruckte Aufzeichnungsträger 120 durch eine Schneidevorrichtung in Bögen bzw. Seiten geschnitten werden. In 2 wird die Transportrichtung des Aufzeichnungsträgers 120 durch einen Pfeil dargestellt. Die Ausführungen in diesem Dokument sind auch für ein Drucksystem zum Bedrucken von bogenförmigen bzw. seitenförmigen Aufzeichnungsträgern 120 anwendbar.
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Das Druckwerk des Drucksystems 200 umfasst in dem dargestellten Beispiel vier Druckriegel 202. Die unterschiedlichen Druckriegel 202 können für das Drucken mit Tinten unterschiedlicher Farbe verwendet werden (z.B. Schwarz, Cyan, Magenta und/oder Gelb). Das Druckwerk kann noch weitere Druckriegel 202 für das Drucken mit weiteren Farben umfassen.
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Jeder Druckkopf 203 umfasst mehrere Düsen, wobei jede Düse eingerichtet ist, Tintentropfen auf den Aufzeichnungsträger 120 zu feuern oder zu stoßen. Beispielsweise kann ein Druckkopf 203 bspw. 2558 effektiv genutzte Düsen umfassen, die entlang einer oder mehrerer Reihen quer zur Transportrichtung des Aufzeichnungsträgers 120 angeordnet sind. Die Düsen in den einzelnen Reihen 205 und 206können versetzt zueinander angeordnet sein. Mittels der Düsen eines Druckkopfs 203 kann jeweils eine Zeile auf den Aufzeichnungsträger 120 quer zur Transportrichtung gedruckt werden. Durch die Verwendung von L Reihen mit (querversetzten) Düsen (L>1, z.B. L=32) kann eine erhöhte Bildpunkt-Auflösung bereitgestellt werden. In Summe können so durch einen in 2 dargestellten Druckriegel 202 z.B. K=12790 Tropfen entlang einer Zeile auf den Aufzeichnungsträger 120 gefeuert werden (z.B. für eine Druckbreite von ca. 54cm mit 600 dpi (dots per inch = Punkte pro Zoll)).
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Das Drucksystem 200 umfasst weiter eine Steuereinheit 201 (z.B. eine Ansteuer-Hardware und/oder einen Controller), die eingerichtet ist, die Aktuatoren der einzelnen Düsen der einzelnen Druckköpfe 203 anzusteuern, um in Abhängigkeit von Druckdaten ein Druckbild auf den Aufzeichnungsträger 120 aufzubringen.
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Das Drucksystem 200 umfasst somit zumindest einen Druckriegel 202 mit K Düsen, die mit einer bestimmten Ansteuer-Frequenz angesteuert werden können, um eine Zeile (quer zu der Transportrichtung des Aufzeichnungsträgers 120) mit K Pixeln bzw. K Spalten auf den Aufzeichnungsträger 120 zu drucken. Die Düsen sind in dem dargestellten Beispiel unbeweglich bzw. fest im Drucksystem 200 verbaut, und der Aufzeichnungsträger 120 wird mit einer bestimmten Transportgeschwindigkeit an den feststehenden Düsen vorbeigeführt. Eine bestimmte Düse druckt somit eine entsprechende bestimmte Spalte 301 bzw. 302 (in Transportrichtung) auf den Aufzeichnungsträger 120 (in einer Eins-zu-Eins Zuordnung). Somit erfolgt durch eine bestimmte Düse pro Zeile eines Druckbildes maximal ein Tintenausstoß.
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Wie in 2 dargestellt, können die Düsen eines Drucksystems 200 entlang der Transportrichtung an unterschiedlichen Längs-Positionen 221, 222, 223, 224 angeordnet sein. Insbesondere können unterschiedliche Druckköpfe 203 eines Druckriegels 202 an unterschiedlichen Längs-Positionen 221, 222 angeordnet sein. Die in 2 dargestellten Druckriegel 202 umfassen z.B. zwei Reihen von Druckköpfen 203, wobei eine zweite Reihe von Druckköpfen 203 in Transportrichtung hinter einer ersten Reihe von Druckköpfen 203 angeordnet ist. Als Folge daraus sind die Düsen der Druckköpfe 203 der zweiten Reihe an einer zweiten Längs-Position 222 und die Düsen der Druckköpfe 203 der ersten Reihe an einer ersten Längs-Position 221 angeordnet. Der Längs-Abstand zwischen der ersten und zweiten Längs-Position 221, 222 kann z.B. 20-25cm betragen. Des Weiteren sind die Düsen der Druckköpfe 203 von unterschiedlichen Druckriegeln 202 an unterschiedlichen Längs-Positionen 221, 223 bzw. 224 angeordnet. Darüber hinaus können auch innerhalb eines Druckkopfes 203 Düsen in unterschiedlichen Düsen-Reihen und damit an unterschiedlichen Längs-Positionen angeordnet sein.
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3a zeigt ein beispielhaftes Linien-Druckbild 122. Das Linien-Druckbild 122 umfasst eine erste Referenz-Linie 301 (in diesem Dokument auch allgemein als Referenz-Sequenz von Bildpunkten genannt) und eine zweite Referenz-Linie 302, die von einer ersten Düse 207 und einer dritten Düse 208 gedruckt wurden. Die Linien 301, 302 verlaufen in Transportrichtung (d.h. entlang einer ersten und einer dritten Spalte). Dabei befinden sich die erste Düse 207 und die dritte Düse 208 an der gleichen Längs-Position 222 (die als Referenz-Position bezeichnet werden kann). Beispielsweise können die erste Düse 207 und die dritte Düse 208 im gleichen Druckkopf 203 angeordnet sein, wie in 2 abgebildet. Alternativ dazu können die beiden Düsen 207 und 208 in zwei unterschiedliche Druckköpfe 203 angeordnet sein, die sich in der ersten Reihe von Druckköpfen 203 eines Druckriegels 202 befinden. Des Weiteren umfasst das Linien-Druckbild eine Mess-Linie 311 (in diesem Dokument auch allgemein als Mess-Sequenz von Bildpunkten bezeichnet), die von einer zweiten Düse 209 gedruckt wurde. Die zweite Düse 209 ist dabei an einer Längs-Position 224 angeordnet, die sich von der Referenz-Position 222 unterscheidet. Die Längs-Position 224 der zweiten Düse 204 kann als Mess-Position 224 bezeichnet werden. Die zweite Düse 209 kann in einem anderen Druckkopf 203 und/oder in einer anderen Düsen-Reihe angeordnet sein als die erste und dritte Düse, aber noch innerhalb eines Druckriegels 202. So kann die zweite Düse 209 in der Längsposition 221 angeordnet sein oder umgekehrt.
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In einem ideal ausgerichteten Drucksystem 200 weist die zweite Düse 209 von der ersten Düse 207 einen ersten Quer-Abstand b 321 (quer zur Transportrichtung) und von der dritten Düse 208 einen zweiten Quer-Abstand a 322 auf. Als Folge daraus, weist in einem ideal ausgerichteten Drucksystem 200 die Mess-Linie 311 den ersten Quer-Abstand b 321 zu der ersten Referenz-Linie 301 und den zweiten Quer-Abstand a 322 zu der zweiten Referenz-Linie 302 auf.
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Bei einem ideal ausgerichteten Drucksystem wird der entsprechende Bildpunkt einer bestimmten Zeile der Mess-Linie 311 zu einem anderen Zeitpunkt gedruckt als die entsprechenden Bildpunkte dieser bestimmten Zeile der Referenz-Linien 301, 302. Eine seitliche Bewegung des Aufzeichnungsträgers 120 zwischen der Längs-Position 222 der erste 207 und der dritten 208 Düse bis zu der Längs-Position 224 der zweiten Düse 209 führt dazu, dass sich die Quer-Abstände 321, 322 der Bildpunkte einer Zeile in Abhängigkeit von der seitlichen Bewegung des Aufzeichnungsträgers 120 verändern. Es ergibt sich somit ein erster Quer-Abstand 321 b-Δ und ein zweiter Quer-Abstand 322 a+Δ, wobei die (variable) Abweichung Δ nun von der seitlichen Bewegung des Aufzeichnungsträgers 120 abhängt.
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3c zeigt beispielhafte Verläufe der Mess-Linie 311 und der Referenz-Linien 301, 302. Wie aus 3c ersichtlich, ändern sich die Quer-Abstände 321, 322 von Zeile zu Zeile (bzw. mit der Zeit). Diese Änderungen der Quer-Abstände 321, 322 beruhen (zumindest teilweise) auf seitlichen Bewegungen des Aufzeichnungsträgers 120. Dabei sind die Änderungen der Quer-Abstände 321, 322 in 3c verstärkt dargestellt, da die Breite einer Linie 301, 302, 311 typischerweise im Bereich von 50µm und das Ausmaß von seitlichen Bewegungen typischerweise bei maximal 10-15µm liegt. Es ist festzuhalten, dass der Abstand A1 und der Abstand A2 zwischen den Referenzlinien 301 und 302 unverändert bleibt, da diese Referenzlinien 301 und 302 zeitgleich gedruckt werden. Damit gilt A1 = A2 = a + b. Daher ist der gedruckte Verlauf der Referenzlinie 301 identisch zum Verlauf der Referenzlinie 302.
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In der Praxis kann sich jedoch aufgrund von Verschiebungen beim Einbau der Druckköpfe 203 eine konstante Abweichung 8' ergeben, so dass sich als erster Quer-Abstand 323 b - 8' zwischen der ersten Referenzlinie 301 und der Messlinie 311 und als zweiter Quer-Abstand 324 a + 8' zwischen der zweiten Referenzlinie 302 und der Messlinie 311 ergibt. Beispielsweise können die erste 207 und die dritte 208 Düse in einem Druckkopf 203 angeordnet sein. Die konstante Abweichung 8' zeigt in diesem Fall das Ausmaß einer Verschiebung beim Einbau des Druckkopfes 203 an. In 3b sind die Abweisungen δ' und Δ zufälligerweise gleich groß. Eine Verdrehung eines Druckkopfes kann bspw. erkannt werden, wenn der Gesamtabstand a + b zwischen den gedruckten Referenzlinien 301 und 302 kleiner ist als der Abstand zwischen der ersten Düse 207 und der zweiten Düse 208 am Druckkopf.
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Die einzelnen Düsen können außerdem zufällige Änderungen der Ausstoßrichtung von Tinte aufweisen (ein sogenannter jet-angle error = Druckwinkelfehler), so dass die schwankende Linien 301, 302, 311 aus 3c zumindest teilweise durch zufällige Änderungen der Ausstoßrichtung der einzelnen Düsen bewirkt werden können. Um den Einfluss der zufälligen Änderungen der Ausstoßrichtung zu reduzieren, kann eine Vielzahl von Referenz-Linien 301, 302, 303, 304 und eine Vielzahl von (zwischen den Referenz-Linien 301, 302, 303, 304 angeordneten) Mess-Linien 311, 312, 313 gedruckt werden (siehe 3d). Daraus können dann gemittelte bzw. geglättete Referenz-Linien 331, 332 und eine gemittelte bzw. geglättete Mess-Linie 341 ermittelt werden. Insbesondere können unterschiedlichen Linien-Gruppen mit jeweils zwei Referenz-Linien 301, 302 und einer dazwischen liegenden Mess-Linie 311 gedruckt, erfasst und gemittelt werden (z.B. 80 Gruppen für einen Druckkopf 203), um eine Linien-Gruppe von gemittelten Referenz-Linien 331, 332 und einer dazwischen liegenden, gemittelten Mess-Linie 341 zu ermitteln.
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Es kann somit auf Basis der Referenz-Linien 301, 302 (insbesondere auf Basis der geglätteten Referenz-Linien 331, 332) und auf Basis der Mess-Linie 311 (insbesondere auf Basis der geglätteten Mess-Linie 341) ein Verlauf der Abweichung Δ der Mess-Linie 311 von einer Idealposition ermittelt werden. Die Abweichung Δ kann dabei eine systematische Abweichung δ, die z.B. durch eine Verschiebung des Druckkopfes 203 und/oder durch eine systematische Abweichung δ der Ausstoßrichtung einer Düse verursacht wird. Die systematische Abweichung δ kann als ein Gleichanteil des Verlaufs der Abweichung Δ betrachtet werden. Es ergibt sich dann ein verbleibender Wechselanteil des Verlaufs der Abweichung Δ.
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Zufällige Schwankungen der Ausstoßrichtung (sogenannter jet-angle error = Druckwinkelfehler) können typischerweise durch die oben beschriebene Mittelung bzw. Glättung beseitigt werden. Als Folge daraus zeigt der Wechselanteil des Verlaufs der Abweichung Δ (bei Verwendung der geglätteten Linien 331, 332, 341) die seitliche Bewegung des Aufzeichnungsträgers an.
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Wie in 1 dargestellt, kann ein Linien-Druckbild 122 (z.B. zeilenweise) durch einen Bildsensor 102 erfasst werden. Dabei können für jede Zeile (d.h. zu jedem Zeitpunkt) die Quer-Abstände 321, 322 der Mess-Linie 311 relativ zu ein oder zwei Referenz-Linien 301, 302 und die Abweichung Δ ermittelt werden. Dabei kann die Abweichung Δ bei Berücksichtigung von zwei Referenz-Linien 301, 302 mit erhöhter Genauigkeit bestimmt werden.
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Die Ermittlung der Quer-Abstände 321, 322 und der Abweichung Δ kann (pro Zeile) für eine Vielzahl von Linien-Gruppen von Referenz-Linien 301, 302 und Mess-Linien 311 erfolgen, um gemittelte Werte für die Quer-Abstände 321, 322 und für die Abweichung Δ zu bestimmen. Für eine Sequenz von Zeilen kann so eine Sequenz von (gemittelten) Abweichungen Δ, d.h. ein zeitlicher bzw. Zeilen-abhängiger Verlauf der (gemittelten) Abweichung Δ, bestimmt werden.
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4a zeigt beispielhafte zeitliche Verläufe 401, 402 der Abweichung Δ für zwei Druckköpfe 203, die in der gleichen Druckkopf-Reihe eines Druckriegels 202 angeordnet sind. Insbesondere wurden zur Ermittlung der Verläufe 401, 402 Düsen in unterschiedlichen Düsen-Reihen eines Druckkopfes 203 verwendet, um Referenz-Linien 301, 302 und Mess-Linien 311 zu drucken, und um die Abweichung Δ zu ermitteln. Die beiden zeitlichen Verläufe 401, 402 verlaufen weitestgehend synchron zueinander. 4a zeigt somit, dass die zeitlichen Verläufe 401, 402 der Abweichung Δ, die für unterschiedliche Druckköpfe 203 der gleichen Druckkopf-Reihe ermittelt wurden, die gleiche seitliche Bewegung des Aufzeichnungsträgers 120 wiedergeben.
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Andererseits zeigt 4b beispielhafte zeitliche Verläufe 401, 411 der Abweichung Δ für zwei Druckköpfe 203, die in unterschiedlichen Druckkopf-Reihen eines Druckriegels 202 angeordnet sind. Die beiden zeitlichen Verläufe 401, 411 weisen einen zeitlichen Versatz 421 zueinander auf, wobei der zeitliche Versatz 421 dem Längs-Abstand (in Transportrichtung) zwischen den beiden Druckköpfen 203 entspricht. Aufgrund des Längs-Abstands der beiden Druckköpfe 203 wirkt sich eine seitliche Bewegung des Aufzeichnungsträgers 120 erst mit dem zeitlichen Versatz 421 auf das von einem Druckkopf 203 der zweiten Druckkopf-Reihe gedruckte Druckbild 122 aus. Somit zeigt 4b, dass die zeitlichen Verläufe 401, 411 der Abweichung Δ, die für unterschiedliche Druckköpfe 203 in unterschiedlichen Druckkopf-Reihen ermittelt wurden, die gleiche seitliche Bewegung des Aufzeichnungsträgers 120 wiedergeben.
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Es ist somit aus 4a und 4b ersichtlich, dass der zeitliche Verlauf 401, 402, 411 der Abweichung Δ ein zuverlässiger und präziser Indikator für die seitliche Bewegung eines Aufzeichnungsträgers 120 ist. Die Amplitude des zeitlichen Verlaufs 401, 402, 411 der Abweichung Δ kann analysiert werden, um zu ermitteln, ob die seitliche Bewegung des Aufzeichnungsträgers 120 einen zulässigen Schwellenwert erreicht oder überschreitet. Es können dann Maßnahmen eingeleitet werden, um die seitliche Bewegung des Aufzeichnungsträgers 120 zu reduzieren. So kann die Druckqualität eines Drucksystems 200 erhöht werden.
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5 zeigt ein Ablaufdiagramm eines beispielhaften Verfahrens 500 zur Erkennung der Querbewegung zwischen einer Druckeinheit 202, 203 eines Tintenstrahl-Drucksystems 200 und einem Aufzeichnungsträger 120. Die Druckeinheit 202, 203 kann dem gesamten Druckwerk des Drucksystems 200 (ggf. mit mehreren Druckriegeln 202), einem Druckriegel 202 mit ein oder mehreren Druckköpfen 203 und/oder einem Druckkopf 203 mit ein oder mehreren Düsen entsprechen.
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Das Drucksystem 200 aus 2 ist eingerichtet, die Druckeinheit 202, 203 und den Aufzeichnungsträger 120 relativ zueinander in einer Transportrichtung zu bewegen. Typischerweise ist dabei die Druckeinheit 202, 203 fest verbaut und der Aufzeichnungsträger 120 wird in Transportrichtung an der feststehenden Druckeinheit 202, 203 vorbeigeführt. Durch die Relativbewegung zwischen Druckeinheit 202, 203 und Aufzeichnungsträger 120 können sequentiell Zeilen eines Druckbildes 122 auf den Aufzeichnungsträger 120 gedruckt werden. Dabei verlaufen die einzelnen Zeilen einer Sequenz von Zeilen des Druckbildes 122 quer zu der Transportrichtung. Andererseits verlaufen die unterschiedlichen Spalten des Druckbildes 122 längs zur Transportrichtung.
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Die Druckeinheit samt Druckriegel 202 und Druckkopf 203 umfasst eine erste Düse an einer ersten Längs-Position 221 zum Druck von Bildpunkten einer ersten Spalte des Druckbildes 122 und eine zweite Düse an einer zweiten Längs-Position 222 zum Druck von Bildpunkten einer zweiten Spalte des Druckbildes 122. Dabei sind die erste Längs-Position 221 und die zweite Längs-Position 222 in Transportrichtung versetzt zueinander. Die einzelnen Düsen einer Druckeinheit 202, 203 sind typischerweise eingerichtet, um die Bildpunkte von jeweils genau einer Spalte eines Druckbildes 122 zu drucken. D.h. es besteht typischerweise eine Eins-zu-Eins Beziehung zwischen den Düsen der Druckeinheit 202, 203 und den Spalten des Druckbildes 122.
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Beispielsweise kann die Druckeinheit ein Druckwerk mit einem ersten Druckriegel zum Druck mit einer ersten Tinte und einen zweiten Druckriegel zum Druck mit einer zweiten Tinte umfassen. Dabei sind der erste und der zweite Druckriegel in Transportrichtung versetzt zueinander angeordnet. Die erste Düse kann in dem ersten Druckriegel und die zweite Düse kann in dem zweiten Druckriegel angeordnet sein. Die erste Längs-Position 221 und die zweite Längs-Position 222 weisen in diesem Fall einen relativ hohen Längs-Abstand (in Transportrichtung) zueinander auf (z.B. von 50cm, Im oder mehr).
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Alternativ kann die Druckeinheit einen Druckriegel 202 zum Druck mit einer bestimmten Tinte umfassen. Der Druckriegel 202 umfasst einen ersten Druckkopf 203 in einer ersten Druckkopf-Reihe und einen zweiten Druckkopf 203 in einer zweiten Druckkopf-Reihe des Druckriegels 202, wobei die erste Druckkopf-Reihe und die zweite Druckkopf-Reihe in Transportrichtung versetzt zueinander angeordnet sind. Die erste Düse kann dann in dem ersten Druckkopf 203 und die zweite Düse kann in dem zweiten Druckkopf 203 angeordnet sein. Die erste Längs-Position 221 und die zweite Längs-Position 222 weisen in diesem Fall einen mittleren Längs-Abstand (in Transportrichtung) zueinander auf (z.B. 15-30cm).
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Alternativ kann die Druckeinheit einen Druckkopf 203 zum Druck zumindest eines Teils der Spalten des Druckbildes 122 umfassen. Der Druckkopf 203 kann mehrere Düsen-Reihen aufweisen, z.B. eine erste Düsen-Reihe und eine zweite Düsen-Reihe, die in Transportrichtung zueinander versetzt sind. Die erste Düse kann dann in der ersten Düsen-Reihe des Druckkopfes 203 und die zweite Düse kann dann in der zweiten Düsen-Reihe des Druckkopfes 203 angeordnet sein. Die erste Längs-Position 221 und die zweite Längs-Position 222 weisen in diesem Fall einen relativ kleinen Längs-Abstand (in Transportrichtung) zueinander auf (z.B. 1-2cm).
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Das Verfahren 500 umfasst das Drucken 501 einer Referenz-Sequenz 301 von Bildpunkten für die Sequenz von Zeilen entlang der ersten Spalte mit der ersten Düse und einer Mess-Sequenz 311 von Bildpunkten für die Sequenz von Zeilen entlang der zweiten Spalte mit der zweiten Düse. Insbesondere können durch die erste Düse eine Referenz-Linie 301 und durch die zweite Düse eine Mess-Linie 311 substantiell parallel zueinander in Transportrichtung auf den Aufzeichnungsträger 120 gedruckt werden. Dabei weisen die Referenz-Sequenzen 301 und die Mess-Sequenz 311 (bzw. die Referenz-Linie 301 und die Mess-Linie 311) für jede Zeile der Sequenz von Zeilen jeweils einen Bildpunkt auf.
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Das Verfahren 500 umfasst weiter das Erfassen 502 von Bilddaten bezüglich der Referenz-Sequenz 301 und der Mess-Sequenz 311 von Bildpunkten. Beispielsweise können mit einer Zeilenkamera sequentiell Bilddaten bezüglich der Bildpunkte der beiden Sequenzen 301, 311 erfasst werden.
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Außerdem umfasst das Verfahren 500 das Erkennen 503 einer, quer zu der Transportrichtung erfolgten, Querbewegung zwischen der Druckeinheit 202, 203 und dem Aufzeichnungsträger 120 auf Basis der Bilddaten. Insbesondere kann eine Querbewegung des Aufzeichnungsträgers 120 relativ zu der (feststehenden) Druckeinheit 202, 203 erkannt werden.
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Aufgrund der unterschiedlichen Längs-Positionen 221, 222 der ersten und der zweiten Düse werden die entsprechenden Bildpunkte einer Zeile aus der Referenz-Sequenz 301 und der Mess-Sequenz 311 zu unterschiedlichen Zeitpunkten gedruckt. Dabei entspricht der zeitliche Versatz des Druck der entsprechenden Bildpunkte einer Zeile dem Längs-Abstand zwischen der ersten und der zweiten Längs-Position 221, 222. In dem Zeitraum, der zwischen dem Druck der entsprechenden Bildpunkte liegt, kann es zu einer Querbewegung zwischen Druckeinheit 202, 203 und Aufzeichnungsträger 120 und damit zu einem Quer-Versatz der gedruckten, entsprechenden Bildpunkte einer Zeile gekommen sein. Der Quer-Versatz der gedruckten Bildpunkte kann auf Basis der Bilddaten erkannt werden, woraus dann wiederum die Querbewegung erkannt werden kann. Somit ermöglicht es das Verfahren 500, die Querbewegung zwischen Druckeinheit 202, 203 und Aufzeichnungsträger 120 in effizienter und präziser Weise zu ermitteln.
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Es wird somit ein Verfahren 500 für ein Tintenstrahl-Drucksystem 200 beschrieben, bei dem mit Düsen an unterschiedlichen Längs-Positionen 221, 222 entlang der Transportrichtung des Aufzeichnungsträgers 120 substantiell parallele Linien 301, 311 in Transportrichtung gedruckt werden können. Auf Basis von Variationen des Quer-Abstands 321 von entsprechenden Bildpunkten von Zeilen der substantiell parallelen Linien 301, 311 kann die Querbewegung des Aufzeichnungsträgers 120 erkannt und ein Ausmaß der Querbewegung ermittelt werden.
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Das Erkennen 503 einer Querbewegung kann insbesondere umfassen, das Ermitteln, auf Basis der Bilddaten, einer Sequenz von Quer-Abständen 321 zwischen entsprechenden Bildpunkten der Referenz-Sequenz 301 und der Mess-Sequenz 311 für die Sequenz von Zeilen. Mit anderen Worten, für jede Zeile der Sequenz von Zeilen kann ein Quer-Abstand 321 der entsprechenden Bildpunkte der Referenz-Sequenz 301 und der Mess-Sequenz 311 ermittelt werden. Die Querbewegung kann dann auf Basis der Sequenz von Quer-Abständen 321 erkannt werden. Insbesondere kann die Querbewegung auf Basis einer Variation bzw. einer Veränderung der Quer-Abstände 321 innerhalb der Sequenz von Quer-Abständen 321 erkannt werden. Beispielsweise kann die Querbewegung auf Basis der Differenz zwischen einem ersten Quer-Abstand 321 in einer ersten Zeile und einem zweiten Quer-Abstand 321 in einer unterschiedlichen, zweiten Zeile erkannt werden. Dabei kann der Betrag der Differenz das Ausmaß der Querbewegung anzeigen. Durch Betrachtung des Quer-Abstands 321 zwischen entsprechenden Bildpunkten der Referenz-Sequenz 301 und der Mess-Sequenz 311 in unterschiedlichen Zeilen kann die Querbewegung in zuverlässiger und präziser Weise erkannt werden.
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Das Erkennen 503 einer Querbewegung kann umfassen, das Ermitteln, auf Basis der Bilddaten, eines Bezugs-Quer-Abstands zwischen entsprechenden Bildpunkten der Referenz-Sequenz 301 und der Mess-Sequenz 311 für die Sequenz von Zeilen. Beispielsweise kann dazu der Mittelwert der Quer-Abstände 321 aus der Sequenz von Quer-Abständen 321 ermittelt werden. Der Bezugs-Quer-Abstand kann einen Bezugswert für den Quer-Abstand darstellen. Der Bezugswert hängt dabei typischerweise von systematischen Abweichungen der Position von Bildpunkten einer Spalte ab, wie z.B. Ungenauigkeiten bei der Anordnung der Düsen der Druckeinheit 202, 203 und/oder Abweichungen bei der Tinten-Ausstoßrichtung der Düsen der Druckeinheit 202, 203. Des Weiteren kann der Bezugs-Quer-Abstand als ein „Gleichanteil“ der Sequenz von Quer-Abständen 321 betrachtet werden.
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Es kann dann, auf Basis der Bilddaten, eine Sequenz 401, 402, 411 von Abweichungen des Quer-Abstands 321 von dem Bezugs-Quer-Abstand ermittelt werden. Die Sequenz 401, 402, 411 von Abweichungen kann als ein „Wechselanteil“ der Sequenz von Quer-Abständen 321 betrachtet werden. Die Querbewegung kann dann auf Basis der Sequenz 401, 402, 411 von Abweichungen erkannt werden. Insbesondere kann die Querbewegung der Sequenz 401, 402, 411 von Abweichungen entsprechen. Es wird somit eine präzise Ermittlung des Ausmaßes der Querbewegung ermöglicht.
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Das Verfahren 500 kann umfassen, das Vergleichen einer Abweichung der Sequenz 401, 402, 411 von Abweichungen mit einem Abweichungs-Schwellenwert. Beispielsweise kann eine Maßnahme zur Reduzierung der Querbewegung veranlasst werden (z.B. die Ausgabe einer Fehlermeldung), wenn erkannt wird, dass die Abweichung für eine bestimmte Zeile größer als der Abweichungs-Schwellenwert ist. So kann die Druckqualität eines Drucksystems 200 erhöht werden.
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Die Druckeinheit 202, 203 kann eine Vielzahl von ersten Düsen an der ersten Längs-Position 221 und eine Vielzahl von zweiten Düsen an der zweiten Längs-Position 222 umfassen. Das Verfahren 500 kann dann umfassen, das Drucken einer Vielzahl von Referenz-Sequenzen 301, 303 von Bildpunkten mit der Vielzahl von ersten Düsen und einer Vielzahl von Mess-Sequenzen 311, 313 von Bildpunkten mit der Vielzahl von zweiten Düsen. Insbesondere können mehrere Referenz-Linien 301, 303 und mehrere Mess-Linien 311, 313 gedruckt werden, die substantiell parallel zueinander verlaufen (und die jeweils einen Bildpunkt für jede Zeile der Sequenz von Zeilen umfassen). Die Bilddaten können dann die Vielzahl von Referenz-Sequenzen 301, 303 und die Vielzahl von Mess-Sequenzen 311, 313 anzeigen. Die Querbewegung kann somit auf Basis einer Vielzahl von Referenz-Sequenzen 301, 303 und Vielzahl von Mess-Sequenzen 311, 313 ermittelt werden, die durch unterschiedliche Düsen gedruckt wurden. So können zufällige Abweichungen der Positionen der Bildpunkte einer Zeile (aufgrund von zufälligen Variationen der Ausstoßrichtung der Düsen) ausgeglichen werden. Die Querbewegung kann somit mit einer erhöhten Genauigkeit bestimmt werden.
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Auf Basis der Bilddaten bzgl. der Vielzahl von Referenz-Sequenzen 301, 303 und der Vielzahl von Mess-Sequenzen 311, 313 kann eine Sequenz von mittleren Quer-Abständen ermittelt werden. Insbesondere kann, auf Basis der Bilddaten, eine Vielzahl von Sequenzen von Quer-Abständen 321 zwischen entsprechenden Bildpunkten (insbesondere zwischen entsprechenden Bildpunkt-Paaren) der Vielzahl von Referenz-Sequenzen 301, 303 und der Vielzahl von Mess-Sequenzen 311, 313 ermittelt werden. Es kann dann auf Basis der Vielzahl von Sequenzen von Quer-Abständen 321 eine Sequenz von mittleren Quer-Abständen ermittelt werden (z.B. für jede Zeile der Sequenz von Zeilen, durch Berechnung der Mittelwerte der Quer-Abstände 321 für die jeweilige Zeile). Die Querbewegung kann dann mit hoher Genauigkeit auf Basis der Sequenz von mittleren Quer-Abständen erkannt wird. Insbesondere kann auf Basis der Sequenz von mittleren Quer-Abständen ein mittlerer Bezugs-Quer-Abstand ermittelt werden. Es kann eine Sequenz 401, 402, 411 von Abweichungen des mittleren Quer-Abstands 321 von dem mittleren Bezugs-Quer-Abstand als Indikator für die Querbewegung ermittelt werden.
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Die Druckeinheit 202, 203 kann eine dritte Düse an der ersten Längs-Position 221 zum Druck von Bildpunkten einer dritten Spalte des Druckbildes 122 umfassen, wobei die zweite Spalte zwischen der ersten und der dritten Spalte angeordnet ist. Das Verfahren 500 kann dann umfassen, das Drucken einer zweiten Referenz-Sequenz 302 von Bildpunkten für die Sequenz von Zeilen entlang der dritten Spalte mit der dritten Düse. Insbesondere kann eine zweite Referenz-Linie 302 gedruckt werden. Die Bilddaten können dann auch die zweite Referenz-Sequenz 302 von Bildpunkten anzeigen. Die Querbewegung kann dann auch auf Basis der Bilddaten bzgl. der zweiten Referenz-Sequenz 302 bestimmt werden. Insbesondere kann eine Sequenz von zweiten Quer-Abständen 322 zwischen entsprechenden Bildpunkten der Mess-Sequenz 311 und der Referenz-Sequenz 302 für die Sequenz von Zeilen ermittelt werden. Die Querbewegung kann dann auch auf Basis der Sequenz von zweiten Quer-Abständen 322 erkannt werden. Beispielsweise kann die Querbewegung auf Basis der (zeilenweisen) Differenz der Sequenz von Quer-Abständen 321 und der Sequenz von zweiten Quer-Abständen 322 ermittelt werden.
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Durch die Berücksichtigung von (zeitgleich gedruckten) Referenz-Sequenzen 301, 302, die eine (früher oder später gedruckte) Mess-Sequenz 311 einrahmen, kann ein systematischer Versatz zwischen den Düsen einer Druckeinheit 202, 203 (z.B. aufgrund einer Verdrehung eines Druckkopfes 203) in präziser Weise erkannt und kompensiert werden. So kann das Ausmaß einer Querbewegung mit erhöhter Genauigkeit ermittelt werden.
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Dabei kann ein Tintenstrahldrucker die oben beschriebene Vorrichtung zur Erkennung einer Querbewegung und/oder das oben beschriebene Verfahren zur Erkennung einer Querbewegung umfassen.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Vorrichtung zur Ermittlung einer Querbewegung
- 101
- Steuereinheit von Vorrichtung 100
- 102
- Bildsensor
- 103
- Geschwindigkeitssensor
- 104
- Triggersensor
- 112
- durch den Bildsensor 102 erfasster Bereich
- 120
- Aufzeichnungsträger
- 122
- Druckbild
- 123
- Triggermarke
- 200
- Drucksystem
- 201
- Steuereinheit des Drucksystems 200
- 202
- Druckkopfanordnung, Druckriegel
- 203
- Druckkopf
- 221, 222, 223
- Längs-Position
- 301, 302
- Referenz-Sequenz von Bildpunkten (Referenz-Linie)
- 311
- Mess-Sequenz von Bildpunkten (Mess-Linie)
- 321, 322
- Quer-Abstand
- 331, 332
- gemittelte Referenz-Linie
- 341
- gemittelte Mess-Linie
- 401, 402, 411
- Sequenz bzw. Verlauf der Abweichung
- 421
- Zeilen-Versatz
- 500
- Verfahren zur Erkennung einer Querbewegung zwischen Düsen eines Drucksystems und einem Aufzeichnungsträger.
- 501, 502, 503
- Verfahrensschritte