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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Bremsanlage mit Verstellung einer Brems-Bedieneinrichtung eines Kraftfahrzeugs zwischen autonomem und fahrergesteuertem Betrieb, die also vom Fahrer weg oder zu diesem hin bewegt werden kann, nach dem Oberbegriff des ersten Anspruchs. Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betrieb einer solchen Bremsanlage.
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Im Falle der Verwendung von bestimmten Assistenzfunktionen im Fahrzeug, insbesondere beim vollautonomen Fahren, ist es vorteilhaft, wenigstens ein Brems-Bedienpedal vom Fahrer wegzubewegen, wenn dieses zur Fahrzeugführung nicht benötigt wird. Dadurch bekommt der Fahrer zusätzliche Bewegungsfreiheit.
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Als Stand der Technik wird eine noch nicht veröffentlichte Patentanmeldung der Anmelderin beim Deutschen Patent- und Markenamt mit dem Aktenzeichen
10 2018 128 014.9 angeführt, die ein Fußbedienpedal für ein Kraftfahrzeug mit autonomem und fahrergesteuertem Betriebsmodus offenbart, bei dem im vollautomatisierten Fahrmodus die Pedale durch eine elektrische Aktuatoreinheit weggeschwenkt und für den Selbstfahrmodus die Pedale wieder in eine Bedienposition bewegt werden können. Ein solcher, in einem Fußraum eines Kraftfahrzeuginnenraums angeordneter Pedalträger mit verstellbarem Bedienpedal, hat einen sehr geringen Bauraumbedarf, und es bleibt mehr Platz im Bereich Fahrerfußraum frei, was zu einer freizügigen Bewegungsmöglichkeit für den Fahrer beim vollautonomen Fahren beiträgt. Außerdem sind die Bedienpedale während des vollautonomen Fahrens der Fahrerbedienung entzogen und somit ist deren versehentliche Betätigung ausgeschlossen .
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Ausgehend von einem solchen verstellbaren Bediensystem für ein Kraftfahrzeug, hat die Erfindung die Aufgabe, eine Bedieneinrichtung für ein Kraftfahrzeug zu deren Verstellen zum Fahrer hin oder von diesem weg, für fahrerbedienten oder automatisierten Fahrbetrieb, auf einfache Weise in ein bestehendes Bremssystem ohne eine solche Bedieneinrichtung zu integrieren, so dass die Aktuatoreinheit zum Schwenken des Bedienpedals zwischen automatisiertem und fahrerbedientem Fahren des Kraftfahrzeugs zuverlässig verschwenkt werden kann.
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Die Aufgabe wird durch die Merkmale des ersten Patentanspruchs gelöst. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung und ein Verfahren zu deren Betrieb beschreiben die abhängigen Ansprüche.
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Nach der Erfindung ist eine erfindungsgemäße Bremsanlage für ein Kraftfahrzeug, mit einem mittels eines elektronischen Steuergeräts steuerbaren Aktuator zur Verstellung wenigstens einer Brems - Bedieneinrichtung zum Fahrer des Kraftfahrzeugs hin oder von diesem weg, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergerät ein Steuergerät eines integrierten Bremssystems ist, an dessen Anschlüsse, die auch zur Steuerung einer elektrischen Parkbremse Verwendung finden könnten, anstatt der elektrischen Parkbremse der Aktuator zur Verstellung der Brems-Bedieneinrichtung angeschlossen ist.
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Das hat den Vorteil, dass zur Ansteuerung des Aktuators zur Verstellung wenigstens der Brems - Bedieneinrichtung, zum Fahrer hin oder von diesem weg, keine Änderungen am Steuergerät und keine zusätzliche Steuerung für die verstellbare Brems - Bedieneinrichtung notwendig sind. Durch eine solche einfache, kostengünstige Lösung zur Ansteuerung können bereits vorhandene Bauteile aus Kraftfahrzeugen ohne Einrichtungen für automatisierten Fahrbetrieb verwendet werden, zur Nutzung in Fahrzeugen für automatisierten Fahrbetrieb, was, insbesondere im Falle der Sonderausstattung von Fahrzeugen zum automatisierten Fahren, durch Gleichteileverwendung, deren Fertigung vereinfacht und diese damit preiswerter herstellbar sind.
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Eine bevorzugte Ausführung der Erfindung sieht vor, dass die Brems-Bedieneinrichtung wenigstens ein schwenkbares Fußpedal, zur Bedienung des Kraftfahrzeugs durch den Fahrer und zum Verschwenken aus dem Bewegungsraum des Fahrers heraus ist, für einen automatisierten Fahrbetrieb des Kraftfahrzeugs.
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Das hat den Vorteil, dass zum Beispiel eine einzige Pedalschwenkachse verwendet werden kann, um das Bremspedal zum Bremsen durch den Fahrer zu betätigen und um dieses, aus dem Bewegungsraum des Fahrers heraus zu Schwenken, wenn automatisierter Fahrbetrieb des Kraftfahrzeugs gewünscht wird.
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Ein vorteilhaftes Verfahren zum Betrieb einer solchen erfindungsgemäßen Bremsanlage ist dadurch gekennzeichnet, dass, wenn, insbesondere durch den Fahrer, ein Wechsel vom fahrergesteuerten Betrieb des Kraftfahrzeugs zum automatisierten Fahren eingeleitet wird, das Steuergerät eine Übertragungseinrichtung zur Weitergabe der Bremskraft von der Brems - Bedieneinrichtung für manuelle Bedienung durch den Fahrer an alle Bremsen des Kraftfahrzeugs deaktiviert und gleichzeitig den Aktuator aktiviert.
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Wenn das Verfahren zum Betrieb einer Bremsanlage vorsieht, dass, wenn, insbesondere durch den Fahrer, ein Wechsel vom automatisierten Fahren zum fahrergesteuerten Betrieb des Kraftfahrzeugs eingeleitet wird, das Steuergerät den Aktuator der Brems - Bedieneinrichtung für manuelle Bedienung durch den Fahrer aktiviert und frühestens bei Erreichen dessen Endposition für manuelles Bedienen durch den Fahrer, die Übertragungseinrichtung zur Weitergabe der Bremskraft von der Brems - Bedieneinrichtung für manuelle Bedienung durch den Fahrer an alle Bremsen des Kraftfahrzeugs aktiviert, hat das den Vorteil, dass eine Ansteuerung des Aktuators zur Verstellung wenigstens der Brems - Bedieneinrichtung, sowohl zum Fahrer hin als auch von diesem weg, gleichzeitig sicherstellt, dass bei einer Berührung des Bremspedals durch den Fahrer im automatisierten Betrieb keine Bremskraft an die Räder des Kraftfahrzeugs übertragen werden kann.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung beschreibt die nachfolgende Beschreibung mit der zugehörigen Zeichnung. Die einzige Figur zeigt, schematisch dargestellt, erfindungswesentliche Teile einer Bremsanlage mit einem angedeutet gezeichneten Bedienpedal einer Fußbremse eines Kraftfahrzeugs, in zwei Betriebsstellungen, in Seitenansicht.
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In einem Fahrer-Fußraum eines Kraftfahrzeugs ist, sowohl in einer Position 1 zur Bedienung durch einen Fahrer, als auch mittels einer nicht gezeichneten Einrichtung zur Pedalverstellung, vom Fahrer weg bewegt, in einer Position 2 gezeichnet, ein, um eine, im Wesentlichen in Fahrzeugquerrichtung verlaufende, nicht gezeichnete, Bedienpedal-Drehachse bewegbares Brems-Fußbedienpedal 3, in einem nicht gezeichneten Pedalträger angeordnet. Das Brems-Fußbedienpedal 3 besteht wenigstens aus einem über die Bedienpedal- Drehachse im Pedalträger aufgehängten Pedalarm 5, an dem unten eine Pedalplatte 4 zur Fußbetätigung durch den Fahrer des Kraftfahrzeugs angebracht ist. Pedalplatte 4 und Pedalarm 5 sind in der Figur in beiden Endpositionen 1, 2 der Pedalverstellung dargestellt, zur Bedienung durch den Fahrer (Endposition 1) und vom Fahrer wegbewegt, in Endposition 2 für autonomes Fahren des Kraftfahrzeugs ohne Fahrerbedienung, angedeutet dargestellt durch einen Doppelpfeil 6 und eine symbolische Trennungslinie 7. In Endposition 2 befindet sich die Pedalplatte 4 nahe an einer nicht gezeichneten Fahrzeugstirnwand.
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Die Einrichtung zur Pedalverstellung kann bei mehreren Bedien-Pedalen im Fußraum des Kraftfahrzeugs an jedem Pedalträger angebracht sein und besteht aus einem am Pedalträger befestigten Aktuator 8, zum Beispiel als Elektromotor ausgeführt. Der Antrieb durch den Aktuator 8 bewirkt in der Figur ein Verstellen des Brems-Fußbedienpedals 3 zwischen den vorgenannten Endpositionen 1, 2, zum Fahrer bzw. zu den Beinen des Fahrers hin oder vom Fahrer bzw. von dessen Beinen weg, wenigstens durch Drehen des Pedalarms 5 um die Bedienpedal-Drehachse.
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Zu dieser Verstellung der Brems - Bedieneinrichtung wird der Aktuator 8 an die nicht gezeichneten Anschlüsse eines elektronischen Steuergeräts 9, eines integrierten Bremssystems 10 nach dem Stand der Technik, angeschlossen, die alternativ auch als Steuerungsanschlüsse für eine elektrische Parkbremse nach dem Stand der Technik Verwendung finden könnten. Das heißt, anstatt der, jetzt durch ein nicht gezeichnetes, weiteres Steuergerät gesteuerten elektrischen Parkbremse, wird der Aktuator 8 zur Verstellung der Brems-Bedieneinrichtung an das elektronische Steuergerät 9 angeschlossen, zum Verschwenken wenigstens des Fußpedals der Brems-Bedieneinrichtung, zur Bedienung des Kraftfahrzeugs durch den Fahrer und zum Verschwenken des Fußpedals aus dem Bewegungsraum des Fahrers heraus, für einen automatisierten Fahrbetrieb des Kraftfahrzeugs.
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Dabei kann die Brems - Bedieneinrichtung der Bremsanlage so verschwenkt werden, dass, wenn, insbesondere durch den Fahrer, ein Wechsel vom fahrergesteuerten Betrieb des Kraftfahrzeugs zum automatisierten Fahren eingeleitet wird, das elektronische Steuergerät 9 eine Übertragungseinrichtung zur Weitergabe der Bremskraft von der Brems - Bedieneinrichtung für manuelle Bedienung durch den Fahrer an alle Bremsen des Kraftfahrzeugs deaktiviert und gleichzeitig den Aktuator 8 aktiviert.
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Außerdem kann das Verfahren zum Betrieb der Bremsanlage weiter beinhalten, dass, wenn, insbesondere durch den Fahrer, ein Wechsel vom automatisierten Fahren zum fahrergesteuerten Betrieb des Kraftfahrzeugs eingeleitet wird, das Steuergerät 9 den Aktuator 8 der Brems - Bedieneinrichtung für manuelle Bedienung durch den Fahrer aktiviert und frühestens bei Erreichen der Endposition 1 für manuelles Bedienen durch den Fahrer, die Übertragungseinrichtung zur Weitergabe der Bremskraft von der Brems - Bedieneinrichtung für manuelle Bedienung durch den Fahrer an alle Bremsen des Kraftfahrzeugs aktiviert.
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Um weitere, nicht gezeichnete, in dem Fußraum des Kraftfahrzeugs angeordnete Bedienpedale verstellbar zu machen, können diese entweder mit einem gemeinsamen Antrieb über den Aktuator 8 oder aber vorteilhafterweise jedes in dem Fußraum des Kraftfahrzeugs angeordnete Bedienpedal dort mit einem Pedalträger und einem separaten Aktuator ausgestattet sein. Diese Aktuatoren können ebenfalls, so wie oben beschrieben, an das elektronische Steuergerät 9 des integrierten Bremssystems 10 angeschlossen sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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