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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Betätigungsanordnung zur hydraulischen Betätigung einer Mehrzahl von Kupplungsaggregaten innerhalb eines Antriebsstrangs eines Kraftfahrzeugs, umfassend mindestens ein Hydraulikfluidreservoir zur Bereitstellung und Speicherung eines Hydraulikfluides, ein erstes Kupplungsaggregat, ein zweites Kupplungsaggregat und wenigstens ein drittes Kupplungsaggregat, wobei ein Hydraulikkreislauf das erste Kupplungsaggregat mit dem zweiten Kupplungsaggregat sowie das erste Kupplungsaggregat mit dem dritten Kupplungsaggregat hydraulisch verbindet, und eine erste Reversierhydraulikpumpe zur Förderung des Hydraulikfluides in einem Hydraulikkreislauf mit einer ersten Förderrichtung und einer der ersten Förderrichtung entgegengesetzten zweiten Förderrichtung mit dem zweiten Kupplungsaggregat hydraulisch verbunden ist, und eine zweite Reversierhydraulikpumpe zur Förderung des Hydraulikfluides in dem Hydraulikkreislauf mit einer ersten Förderrichtung und einer der ersten Förderrichtung entgegengesetzten zweiten Förderrichtung mit dem dritten Kupplungsaggregat hydraulisch verbunden ist.
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Es ist aus dem Stand der Technik bekannt, vollintegrierte Dreifachkupplungen in Hybridmodulen einzusetzen, welche beispielsweise in hybridisierten Antriebssträngen von Kraftfahrzeugen zum Einsatz kommen. Die Aktuierung dieser drei Kupplungsaggregate soll möglichst energieeffizient erfolgen, um den Energiebedarf des Antriebsstrangs möglichst gering zu halten und zu einer bestmöglichen Energieeffizienz des Kraftfahrzeugs beizutragen.
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Zur Aktuierung derartiger Kupplungskonfigurationen sind aus dem Stand der Technik ist verschiedene Hydraulikarchitekturen für drei Kupplungsaggregate mit zwei elektrischen Pumpenaktoren und zwei passiven Umschaltventilen bekannt, wie zum Beispiel aus der
DE102015214998A1 oder der
WO2015149778A1 .
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Bei den aus
DE102015214998A1 oder der
WO2015149778A1 bekannten hydraulischen Schaltkonzepten besteht bei der Ansteuerung der Kupplungsaggregate ein Verfügbarkeitsnachteil.
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Die drei Kupplungsaggregate sind als K0, K1 und K2 bezeichnet, wobei eine K0-Kupplung eine Trennkupplung für hybride Antriebssysteme beschreibt. Bei einem hybriden Antriebssystem kann beispielsweise zwischen dem Verbrennungsmotor und der Elektromaschine die KO-Kupplung und zwischen der Elektromaschine und dem Fahrgetriebe die Kupplungsaggregate K1 und K2, die insbesondere auch eine Doppelkupplungsanordnung ausbilden können, angeordnet sein.
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Zum Betätigen des Kupplungsaggregats K0 muss entweder das Kupplungsaggregat K1 oder das Kupplungsaggregat K2 vollständig druckfrei gefahren werden. Ein Pumpenaktor muss somit vollständig durch eine Richtungsumkehr den Druck und das Volumen entweder von dem Kupplungsaggregat K1 oder Kupplungsaggregat K2 ablassen. Erst dann kann das passive Zweidruckventil umschalten, so dass der Druck auf der gegenüberliegenden Seite aufgebaut werden kann.
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Dadurch muss der Lüftweg zweier Kupplungen durchfahren werden. Dies hat Nachteile in Situationen, in denen das Kupplungsaggregat K0 sehr schnell nach einer Operation beider Hauptkupplungen K1 und K2 betätigt werden soll. Dies ist zum Beispiel in einer Vollastsituation aus dem elektrischen Modus heraus der Fall. Hierbei ist es u.U. erforderlich eine oder mehrere Rückschaltungen mit dem Kupplungsaggregat K1 und dem Kupplungsaggregat K2 durchzuführen. Zeitgleich oder kurze Zeit danach soll die Verbrennungskraftmaschine über das Kupplungsaggregat K0 in den Antriebsstrang zugeschalten werden.
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Das Befüllen und Entleeren der Betätigungsstrecken ist bei mindestens 2 von 3 der Kupplungsaggregate K1, K2, K0 direkt an die Drehrichtung eines Pumpenaktors gekoppelt. Ein Druckaufbau in der jeweiligen Reversierrichtung des Pumpenaktors ist hier erst nach dem nahezu vollständigen Druckabbau aus der zuvor befüllten Strecke möglich. Lediglich die Kupplungsaggregate K1 und K2 sind untereinander zeitlich völlig unabhängig schaltbar. Die zeitliche Abhängigkeit,sobald das Kupplungsaggregat K0 an Funktionsabläufen beteiligt ist, wird in einigen Fahrsituationen als störend eingestuft.
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Als weiterer Nachteil entpuppt sich in der hydraulischen Architektur des zitierten Stands der Technik das Verhalten im unkontrollierten Spannungsabfall. Dabei sind beide Pumpen unter Vernachlässigung der Leckage nahezu selbsthaltend. Unter funktionalen Sicherheitsaspekten ist es jedoch wünschenswert mindestens ein Kupplungsaggregat K1 oder Kupplungsaggregat K0 mit einer gewissen Dynamik selbst öffnend für den Fall des unkontrollierten Spannungsabfall auszugestalten.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Betätigungsanordnung zur hydraulischen Betätigung einer Mehrzahl von Kupplungsaggregaten innerhalb eines Antriebsstrangs eines Kraftfahrzeugs bereitzustellen, welche eine Verbesserung im zeitlichen Ablauf der Betätigung der Kupplungsaggregate bereitstellt. Es ist ferner Aufgabe der Erfindung eine Betätigungsanordnung bereitzustellen, die im Fall des unkontrollierten Spannungsabfalls ein Selbstöffnen von Kupplungsaggregaten zulässt.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Betätigungsanordnung zur hydraulischen Betätigung einer Mehrzahl von Kupplungsaggregaten innerhalb eines Antriebsstrangs eines Kraftfahrzeugs, umfassend mindestens ein Hydraulikfluidreservoir zur Bereitstellung und Speicherung eines Hydraulikfluides, ein erstes Kupplungsaggregat, ein zweites Kupplungsaggregat und wenigstens ein drittes Kupplungsaggregat, wobei ein Hydraulikkreislauf das erste Kupplungsaggregat mit dem zweiten Kupplungsaggregat sowie das erste Kupplungsaggregat mit dem dritten Kupplungsaggregat hydraulisch verbindet, und eine erste Reversierhydraulikpumpe zur Förderung des Hydraulikfluides in einem Hydraulikkreislauf mit einer ersten Förderrichtung und einer der ersten Förderrichtung entgegengesetzten zweiten Förderrichtung mit dem zweiten Kupplungsaggregat hydraulisch verbunden ist, und eine zweite Reversierhydraulikpumpe zur Förderung des Hydraulikfluides in dem Hydraulikkreislauf mit einer ersten Förderrichtung und einer der ersten Förderrichtung entgegengesetzten zweiten Förderrichtung mit dem dritten Kupplungsaggregat hydraulisch verbunden ist, wobei zwischen der ersten Reversierhydraulikpumpe und dem zweiten Kupplungsaggregat eine erste elektrisch schaltbare Ventilanordnung und zwischen der zweiten Reversierhydraulikpumpe und dem dritten Kupplungsaggregateine zweite elektrisch schaltbare Ventilanordnung und zwischen der ersten Reversierhydraulikpumpe und dem ersten Kupplungsaggregat sowie der zweiten Reversierhydraulikpumpe und dem ersten Kupplungsaggregateine dritte elektrisch schaltbare Ventilanordnung hydraulisch in den Hydraulikkreislauf eingreift.
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Hierdurch wird der Vorteil erzielt, dass eine zeitlich verbesserte und flexiblere Schaltbarkeit der Kupplungsaggregate erreicht werden kann. Der Druckaufbau erfolgt über die Fluidförderung in Richtung des zu betätigenden Kupplungsaggregats und der Druckabbau (auch als Entleerung bezeichnet) kann unabhängig von der Drehung der Reversierhydraulikpumpe in Reversierrichtung über eine Ventilanordnung erfolgten, so dass zumindest kein vollständiger Druckaufbau erforderlich ist, bevor in der Reversierrichtung Druck für das „gegenüberliegende“ Kupplungsaggregat aufgebaut werden kann.
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Bei einer Betätigungsanordnung kann es sich vorzugsweise um eine Hydraulikanordnung handeln, die mit einem Hydraulikfluid, wie beispielsweise einem Hydrauliköl, betrieben werden kann.
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Im Sinne dieser Anmeldung wird unter dem Antriebsstrang eines Kraftfahrzeuges alle Komponenten verstanden, die im Kraftfahrzeug die Leistung für den Antrieb des Kraftfahrzeugs generieren und über die Fahrzeugräder bis auf die Straße übertragen.
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Als Kraftfahrzeuge im Sinne dieser Anmeldung gelten Landfahrzeuge, die durch Maschinenkraft bewegt werden, ohne an Bahngleise gebunden zu sein. Ein Kraftfahrzeug kann beispielsweise ausgewählt sein aus der Gruppe der Personenkraftwagen (PKW), Lastkraftwagen (LKW), Kleinkrafträder, Leichtkraftfahrzeuge, Krafträder, Kraftomnibusse (KOM) oder Zugmaschinen.
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Ein Hybridelektrokraftfahrzeug, auch als Hybrid Electric Vehicle (HEV) bezeichnet, ist ein Elektrofahrzeug, das von mindestens einem Elektromotor sowie einem weiteren Energiewandler angetrieben wird und Energie sowohl aus seinem elektrischen Speicher (Akku) als auch einem zusätzlich mitgeführten Kraftstoff bezieht.
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Eine Reversierhydraulikpumpe im Sinne dieser Anmeldung ist eine Fluidpumpe, die über einen elektrischen Motor angetrieben wird, wobei je nach Drehrichtung des elektrischen Motors und ggf. der Stellung einer optional vorhandenen Ventilanordnung die Fluidpumpe Hydraulikfluid aus dem Fluidreservoir in den Hydraulikkreislauf herauspumpt oder von dem Hydraulikkreislauf in das Fluidreservoir hineinpumpt, um ein Kupplungsaggregat zu betätigen.
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Eine Ventilanordnung kann aus mehreren gleichen und/oder unterschiedlichen Ventilen bestehen. Durch eine Verwendung von mehreren gleichen Ventilen kann eine Anzahl an unterschiedlichen Bauteilen verringert werden, wodurch sich der Aufbau der Betätigungsanordnung vereinfachen kann. Insbesondere kann die Ventilanordnung aus einem einzigen Ventil bestehen, welche es ermöglicht über einen ersten Schaltzustand oder einen zweiten Schaltzustand die Fluidpumpe mit dem Fluidreservoir und einem oder mehreren der Kupplungsaggregate zu verbinden, um ein oder mehrere Kupplungsaggregate zu aktuieren. Insbesondere können die Ventile oder das Ventil zwei oder mehr Schaltstellungen aufweisen.
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Der Begriff Kupplungsaggregat umfasst insbesondere eine Reibkupplung zur Übertragung von Antriebsmomenten eines Kraftfahrzeugantriebs. Die Reibkupplung kann eine trockene Reibkupplung oder eine nasslaufende Reibkupplung, beispielsweise eine Lamellenkupplung, sein. Die Reibkupplung kann dabei eine normalerweise offene Reibkupplung oder eine normalerweise geschlossene Reibkupplung sein.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die erste Ventilanordnung in einer ersten hydraulischen By-Pass-Leitung um die erste Reversierhydraulikpumpe herum angeordnet ist und die zweite Ventilanordnung in einer zweiten hydraulischen By-Pass-Leitung um die zweite Reversierhydraulikpumpe herum angeordnet ist.
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Es kann gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung auch vorgesehen sein, dass die erste Ventilanordnung und die zweite Ventilanordnung als Ablassventile ausgebildet sind.
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Des Weiteren kann es gemäß einer ebenfalls vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen sein, dass in dem Hydraulikkreislauf zwischen der ersten Ventilanordnung und der ersten Reversierhydraulikpumpe ein erstes Rückschlagventil und ein zweites Rückschlagventil angeordnet sind, wobei das erste Rückschlagventil einen Hydraulikfluss von dem ersten Kupplungsaggregat zur ersten Reversierhydraulikpumpe sperrt und dass zweite Rückschlagventil einen Hydraulikfluss in ein Hydraulikreservoir sperrt, und zwischen der ersten Reversierhydraulikpumpe und der dritten Ventilanordnung ein drittes Rückschlagventil angeordnet ist, dass einen Hydraulikfluss in ein Hydraulikreservoir sperrt.
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Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass in dem Hydraulikkreislauf zwischen der zweiten Ventilanordnung und der zweiten Reversierhydraulikpumpe ein viertes Rückschlagventil und ein fünftes Rückschlagventil angeordnet sind, wobei das vierte Rückschlagventil einen Hydraulikfluss von dem dritten Kupplungsaggregat zur zweiten Reversierhydraulikpumpe sperrt und dass fünfte Rückschlagventil einen Hydraulikfluss in ein Hydraulikreservoir sperrt, und zwischen der zweiten Reversierhydraulikpumpe und der dritten Ventilanordnung ein sechstes Rückschlagventil angeordnet ist, dass einen Hydraulikfluss in ein Hydraulikreservoir sperrt.
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Des Weiteren kann die Erfindung auch dahingehend weiterentwickelt sein, dass die erste Ventilanordnung und/oder die zweite Ventilanordnung als ein Ablassventil in Form eines weggeregelten /-Wegeventils ausgebildet ist.
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In einer ebenfalls bevorzugten Ausgestaltungsvariante der Erfindung kann auch vorgesehen sein, dass die erste Ventilanordnung und/oder die zweite Ventilanordnung als ein Ablassventil in Form eines druckgeregelten /-Wegeventil ausgebildet ist.
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Auch kann es vorteilhaft sein, die Erfindung dahingehend weiterzuentwickeln, dass die dritte Ventilanordnung als Ablassventil in Form eines /-Wegeventil ausgebildet ist.
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Gemäß einer weiteren zu bevorzugenden Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes kann vorgesehen sein, dass im Hydraulikkreislauf zwischen der dritten Ventilanordnung und der ersten Reversierhydraulikpumpe ein siebtes Rückschlagventil angeordnet ist, dass den Hydraulikfluss von der dritten Ventilanordnung zur ersten Reversierhydraulikpumpe sperrt, und zwischen der dritten Ventilanordnung und der zweiten Reversierhydraulikpumpe ein achtes Rückschlagventil angeordnet ist, dass den Hydraulikfluss von der dritten Ventilanordnung zur zweiten Reversierhydraulikpumpe sperrt.
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Schließlich kann die Erfindung auch in vorteilhafter Weise dahingehend ausgeführt sein, dass das erste Kupplungsaggregatkonfiguriert ist, eine Verbrennungskraftmaschine des Kraftfahrzeugs in den Antriebsstrang des Kraftfahrzeugs ein- und auszukuppeln und das zweite Kupplungsaggregat sowie das dritte Kupplungsaggregat konfiguriert sind, die Lastfreiheit für einen Gangwechsel eines im Antriebsstrang angeordneten Schaltgetriebes des Kraftfahrzeugs zu schalten.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Figuren ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens näher erläutert werden.
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Es zeigen
- 1 einen hydraulischen Schaltplan einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Betätigungsanordnung zur hydraulischen Betätigung einer Mehrzahl von Kupplungsaggregaten innerhalb eines Antriebsstrangs eines Kraftfahrzeugs,
- 2 einen hydraulischen Schaltplan einer dritten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Betätigungsanordnung zur hydraulischen Betätigung einer Mehrzahl von Kupplungsaggregaten innerhalb eines Antriebsstrangs eines Kraftfahrzeugs,
- 3 einen hydraulischen Schaltplan einer dritten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Betätigungsanordnung zur hydraulischen Betätigung einer Mehrzahl von Kupplungsaggregaten innerhalb eines Antriebsstrangs eines Kraftfahrzeugs
- 4 ein Kraftfahrzeug mit einer erfindungsgemäßen Betätigungsanordnung in einer schematischen Blockdarstellung
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Den in den 1-3 gezeigten hydraulischen Schaltarchitekturen ist das Ziel gemein, ein Durchfahren des Kupplungslüftspiels aus der sequenziellen Abfolge zwischen dem Öffnen des zweiten Kupplungsaggregats K1 oder des dritten Kupplungsaggregats K2 und dem Betätigen des ersten Kupplungsaggregats K0 herauszunehmen und in zeitlich unproblematischere Situationen vor- oder nachzuziehen. Dies wird nachstehend näher erläutert.
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Die 1 zeigt eine Betätigungsanordnung 1 zur hydraulischen Betätigung einer Mehrzahl von Kupplungsaggregaten K0, K1, K2 innerhalb eines Antriebsstrangs 2 eines Kraftfahrzeugs 3. Die Betätigungsanordnung 1 umfasst eine Reihe von Hydraulikfluidreservoirs 4 zur Bereitstellung und Speicherung eines Hydraulikfluides. Ferner besitzt die Betätigungsanordnung 1 ein erstes Kupplungsaggregat K0, ein zweites Kupplungsaggregat K1 und ein drittes Kupplungsaggregat K2.
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In diesem Ausführungsbeispiel wirken das zweite Kupplungsaggregat K1 und das dritte Kupplungsaggregat K3 in einer Doppelkupplung zusammen. Jede „Teilkupplung“, also das zweite Kupplungsaggregat K2 und das dritte Kupplungsaggregat K3 der Doppelkupplung umfasst jeweils eine eigene Reversierhydraulikpumpe 5,6 und eine eigene Ventilanordnung 7,8.
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Ein Hydraulikkreislauf, der mit dicken durchgezogenen Linien in den 1-3 kenntlich gemacht ist, verbindet hydraulisch das erste Kupplungsaggregat K0 mit dem zweiten Kupplungsaggregat K1 sowie das erste Kupplungsaggregat K0 mit dem dritten Kupplungsaggregat K2.
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Im oberen Zweig des Hydraulikkreislaufs ist eine erste Reversierhydraulikpumpe 5 zur Förderung des Hydraulikfluides in dem Hydraulikkreislauf mit einer ersten Förderrichtung und einer der ersten Förderrichtung entgegengesetzten zweiten Förderrichtung mit dem zweiten Kupplungsaggregat K1 hydraulisch verbunden.
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Im unteren Zweig des Hydraulikkreislaufs ist eine zu dem oberen Zweig identische hydraulische Konfiguration vorhanden, mit einer zweiten Reversierhydraulikpumpe 6 zur Förderung des Hydraulikfluides in dem Hydraulikkreislauf mit einer ersten Förderrichtung und einer der ersten Förderrichtung entgegengesetzten zweiten Förderrichtung, welche mit dem dritten Kupplungsaggregat K1 hydraulisch verbunden ist.
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Zwischen der ersten Reversierhydraulikpumpe 5 und dem zweiten Kupplungsaggregat K1 ist eine erste elektrisch schaltbare Ventilanordnung 7 und zwischen der zweiten Reversierhydraulikpumpe 6 und dem dritten Kupplungsaggregat K2 eine zweite elektrisch schaltbare Ventilanordnung 8 vorhanden, die jeweils hydraulisch in den Hydraulikkreislauf eingreift.
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Ferner ist zwischen der ersten Reversierhydraulikpumpe 5 und dem ersten Kupplungsaggregat K0 sowie der zweiten Reversierhydraulikpumpe 6 und dem ersten Kupplungsaggregat K0 eine dritte elektrisch schaltbare Ventilanordnung 9 vorhanden, welche hydraulisch in den Hydraulikkreislauf eingreift.
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Aus der 1 ist ferner ersichtlich, dass die erste Ventilanordnung 7 in einer ersten hydraulischen By-Pass-Leitung 10 um die erste Reversierhydraulikpumpe 5 herum angeordnet ist und die zweite Ventilanordnung 8 in einer zweiten hydraulischen By-Pass-Leitung 11 um die zweite Reversierhydraulikpumpe 6 herum angeordnet ist. Die erste Ventilanordnung 7 und die zweite Ventilanordnung 8 sind als Ablassventile ausgebildet. Auch ist in der 1 gezeigt, dass die dritte Ventilanordnung 9 als Ablassventil in Form eines 2/2-Wegeventil ausgebildet ist.
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Diese erste hydraulische Schaltarchitektur ersetzt somit die beiden passiven Zweidruckventile, wie sie aus dem in der Beschreibungseinleitung zitierten Stand der Technik bekannt sind, durch zwei aktive Ablassventile. In der zeitlichen Abfolge des Öffnens des zweiten Kupplungsaggregats K1 oder des dritten Kupplungsaggregats K2 und des Schließens des ersten Kupplungsaggregats K0 können die Ventilanordnungen 7,8 nun bereits nachdem das zweite Kupplungsaggregat K1 oder das dritte Kupplungsaggregat K2 den Betätigungsdruck verloren haben („steiler Ast“) und in den Zustellbereich („flacher Ast“) übergehen, geschalten werden. Das Volumen des Zustellbereichs des zweiten Kupplungsaggregats K1 oder des dritten Kupplungsaggregats K2 wird nun über das entsprechende Ablassventil 7,8 in das Hydraulikfluidreservoir 4 abgelassen. Die entsprechende erste Reversierhydraulikpumpe 5 und/oder zweite Reversierhydraulikpumpe 6 ist dabei bereits frei und kann mit dem Füllen des Kupplungsaggregats K0 beginnen. Dadurch wird die Zeit zum Durchfahren des Lüftwegs des Kupplungsaggregats K1 oder des Kupplungsaggregats K2 in der sequenziellen Abfolge eingespart.
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2 zeigte eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Betätigungsanordnung 1. Diese zweite hydraulische Schaltarchitektur hat zum Ziel, das Durchfahren beider Lüftwege der gehenden Kupplungsaggregate K1 oder K2 und des kommenden Kupplungsaggregats K0 zu zeitlich unkritischen Situationen zu verschieben. Dazu wird die Funktion des Druckaufbaus durch die Reversierhydraulikpumpe von der Funktion des Druckabbaus entkoppelt. Die Funktion des Druckabbaus übernimmt die als Ablassventil ausgebildete Ventilanordnung 7,8. Die Entkopplung der Funktionen übernehmen je drei leckagefreie Rückschlagventile (Sitzventile) 12,13,14,15,16,17. Dadurch kann der einmal aufgebaute Druck an einem Kupplungsaggregat K1 oder K2 unter Vernachlässigung der Ablassventilleckage gehalten werden. Die Reversierhydraulikpumpe 5,6 ist dadurch sofort frei für die Betätigung des Kupplungsaggregats K0. Das Öffnen des Kupplungsaggregats K0 übernimmt die als Ablassventil ausgebildete Ventilanordnung 9.
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Der Grundaufbau der hydraulischen Schaltung ist der aus 1 ähnlich. Wie in der 2 dargestellt, ist der aus 1 bekannte By-Pass 11,12 in der in 2 gezeigten Ausführungsform nicht vorhanden. Stattdessen finden sich in dem Hydraulikkreislauf zwischen der ersten Ventilanordnung 7 und der ersten Reversierhydraulikpumpe 5 ein erstes Rückschlagventil 12 und ein zweites Rückschlagventil 13, wobei das erste Rückschlagventil 12 einen Hydraulikfluss von dem ersten Kupplungsaggregat K1 zur ersten Reversierhydraulikpumpe 5 sperrt und dass zweite Rückschlagventil 13 einen Hydraulikfluss in ein Hydraulikreservoir 4 sperrt, und zwischen der ersten Reversierhydraulikpumpe 5 und der dritten Ventilanordnung 9 ein drittes Rückschlagventil 14 angeordnet ist, dass einen Hydraulikfluss in ein Hydraulikreservoir 4 sperrt.
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Die 2 zeigt des Weiteren, dass in dem unteren Zweig des Hydraulikkreislaufs zwischen der zweiten Ventilanordnung 8 und der zweiten Reversierhydraulikpumpe 6 ein viertes Rückschlagventil 15 und ein fünftes Rückschlagventil 16 angeordnet sind, wobei das vierte Rückschlagventil 15 einen Hydraulikfluss von dem dritten Kupplungsaggregat K2 zur zweiten Reversierhydraulikpumpe 6 sperrt und dass fünfte Rückschlagventil 16 einen Hydraulikfluss in ein Hydraulikreservoir 4 sperrt, und zwischen der zweiten Reversierhydraulikpumpe 6 und der dritten Ventilanordnung 9 ein sechstes Rückschlagventil 17 angeordnet ist, dass einen Hydraulikfluss in ein Hydraulikreservoir 4 sperrt. Die erste Ventilanordnung 7 und die zweite Ventilanordnung 8 sind als ein Ablassventil in Form eines weggeregelten 3/2-Wegeventils ausgebildet.
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Die mittlere Schaltstellung schließt den Tankablass in Richtung des Hydraulikreservoirs 4 und wird betätigt für den Momentaufbau bzw. um das Moment zu halten. Die rechte Schaltstellung realisiert eine proportionale Öffnung Richtung Tank und wird benötigt für das geregelte Öffnen des Kupplungsaggregats K1 bzw. K2. Die linke Schaltstellung ist zur Realisierung des Selbstöffnens im funktionalen Sicherheitsfall. Die Ventilfeder muss dabei zweistufig ausgeführt werden, so dass bei einem unkontrollierten Spannungsabfall das Ventil in die linke funktionale Sicherheitsposition schaltet.
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3 zeigt nun eine zu der in 2 gezeigten leicht abgewandelte Betätigungsanordnung 1. Anders als in 2, ist in der in 3 gezeigten Ausgestaltung die erste Ventilanordnung 7 und die zweite Ventilanordnung 8 als ein Ablassventil in Form eines druckgeregelten 2/2-Wegeventil ausgebildet.
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Die rechte Schaltstellung schließt den Tankablass in Richtung des Hydraulikreservoirs 4 und wird betätigt für den Momentaufbau bzw. um das Moment zu halten. Die linke Schaltposition regelt über eine Druckrückführung einen eingestellten Ablassdruck ein und kann somit das Moment des Kupplungsaggregats K1 bzw. K2 geregelt abbauen.
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Ersichtlich ist aus der 3 ferner, dass im Hydraulikkreislauf zwischen der dritten Ventilanordnung 9 und der ersten Reversierhydraulikpumpe 5 ein siebtes Rückschlagventil 18 angeordnet ist, dass den Hydraulikfluss von der dritten Ventilanordnung 9 zur ersten Reversierhydraulikpumpe 5 sperrt, und zwischen der dritten Ventilanordnung 9 und der zweiten Reversierhydraulikpumpe 6 ein achtes Rückschlagventil 19 angeordnet ist, dass den Hydraulikfluss von der dritten Ventilanordnung 9 zur zweiten Reversierhydraulikpumpe 6 sperrt. Diese Konfiguration findet sich analog auch in den Ausführungsformen der 1 und der 2.
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Schließlich zeigt die 4 ein Kraftfahrzeug 3, in dessen Antriebsstrang 2 eine Betätigungseinrichtung 1, wie sie insbesondere aus den 1-3 bekannt ist, angeordnet ist. Die Betätigungseinrichtung 1 kann dabei insbesondere in einem Hybridmodul integriert sein. Das erste Kupplungsaggregat K0 ist dann insbesondere konfiguriert, eine Verbrennungskraftmaschine des Kraftfahrzeugs 3 in den Antriebsstrang 2 des Kraftfahrzeugs 3 ein- und auszukuppeln und das zweite Kupplungsaggregat K1 sowie das dritte Kupplungsaggregat K2 sind so konfiguriert, die Lastfreiheit für einen Gangwechsel eines im Antriebsstrang 2 angeordneten Schaltgetriebes des Kraftfahrzeugs 3 zu schalten.
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Die Erfindung ist nicht auf die in den Figuren dargestellten Ausführungsformen beschränkt. Die vorstehende Beschreibung ist daher nicht als beschränkend, sondern als erläuternd anzusehen. Die nachfolgenden Patentansprüche sind so zu verstehen, dass ein genanntes Merkmal in zumindest einer Ausführungsform der Erfindung vorhanden ist. Dies schließt die Anwesenheit weiterer Merkmale nicht aus. Sofern die Patentansprüche und die vorstehende Beschreibung ‚erste‘ und ‚zweite‘ Merkmal definieren, so dient diese Bezeichnung der Unterscheidung zweier gleichartiger Merkmale, ohne eine Rangfolge festzulegen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Betätigungsanordnung
- 2
- Antriebsstrang
- 3
- Kraftfahrzeug
- 4
- Hydraulikfluidreservoir
- 5
- Reversierhydraulikpumpe
- 6
- Reversierhydraulikpumpe
- 7
- Ventilanordnung
- 8
- Ventilanordnung
- 9
- Ventilanordnung
- 10
- By-Pass-Leitung
- 11
- By-Pass-Leitung
- 12
- Rückschlagventil
- 13
- Rückschlagventil
- 14
- Rückschlagventil
- 15
- Rückschlagventil
- 16
- Rückschlagventil
- 17
- Rückschlagventil
- 18
- Rückschlagventil
- 19
- Rückschlagventil
- K0
- Kupplungsaggregat
- K1
- Kupplungsaggregat
- K2
- Kupplungsaggregat
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015214998 A1 [0003, 0004]
- WO 2015149778 A1 [0003, 0004]