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Die Erfindung betrifft eine pneumatische Ventileinheit für eine Bremsanlage eines Anhängefahrzeugs. Außerdem betrifft die Erfindung eine Ventilanordnung und eine pneumatische Bremsanlage für ein Anhängefahrzeug, sowie ein Anhängefahrzeug.
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Anhängefahrzeuge sind mit einer pneumatischen Bremsanlage und einem elektronischen Bremssystem ausgestattet. Die pneumatische Bremsanlage wird über einen Versorgungsanschluss vom Zugfahrzeug mit Vorratsdruck versorgt und weist einen Vorratsbehälter auf. Über einen Steueranschluss zum Zugfahrzeug wird Steuerdruck zugeführt. Die Funktion von Betriebsbremsen wird über eine Relaisventilanordnung als Bremsmodul gesteuert. Bei Ausfall des Vorratsdrucks bzw. Abriss der Versorgungsleitung zwischen Zugfahrzeug und Anhängefahrzeug wird ein Anhängerbremsventil als Notbremseinrichtung aktiviert, so dass das Anhängefahrzeug entweder über Federspeicherbremsen oder über die Betriebsbremsen bremst.
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Nach dem Abstellen des Anhängefahrzeugs werden Betriebszustände der pneumatischen Bremsanlage durch ein manuell zu betätigendes Parklöseventil geregelt. Sinnvoll und erforderlich sind die Betriebszustände „Parken“, „Fahren“ und „Lösen“. Im Zustand „Parken“ werden Lösekammern der Federspeicherbremsen entlüftet, so dass das Anhängefahrzeug sicher eingebremst ist. Im Zustand „Lösen“ sind die Lösekammern der Federspeicherbremsen mit Druckluft aus dem Vorratsbehälter belüftet, so dass das Anhängefahrzeug rangiert werden kann, jedenfalls, solange im Vorratsbehälter ausreichend Druckluft vorhanden ist.
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Die Funktion des Parklöseventils kann über ein oder zwei Bedienelemente gesteuert werden. Die Notbremseinrichtung kann in das Parklöseventil integriert oder separat vorgesehen sein.
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Aus der
EP 3 228 512 B1 ist ein Parklöseventil mit einem Bedienelement bekannt. Das Parklöseventil ist getrennt von einem Notbremsventil mit Überlastschutz angeordnet und weist einen Versorgungsanschluss (Vorratsdruck), einen Vorratsbehälteranschluss, einen Entlüftungsanschluss und einen Druckausgang zum Notbremsventil auf. Das Bedienelement ist zwischen den drei Stellungen „Parken“, „Fahren“, „Lösen“ bewegbar.
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Aus der
EP 1 386 810 B1 ist ein Parklöseventil mit integrierter Notbremskammer bekannt. Zur Bedienung sind eine Steuerstange und eine Schiebehülse vorgesehen, die koaxial angeordnet sind. Gezeigt sind Anschlüsse zur Versorgung (Vorrat), zum Vorratsbehälter, zur Lösekammer der Federspeicherbremse und zur Entlüftung.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung einer Ventileinheit als Parklöseventil oder für ein Parklöseventil und mit nur einem Bedienelement, wobei eine möglichst direkte Beeinflussung der Lösekammern der Federspeicherbremsen möglich sein soll.
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Zur Lösung der Aufgabe weist die erfindungsgemäße Ventileinheit die Merkmale des Anspruchs 1 auf, nämlich insbesondere:
- a) ein Bedienelement mit Stellungen „Lösen“, „Fahren“, „Parken“;
- b) ein Versorgungsanschluss ist mit einer Druckluftversorgung durch ein Zugfahrzeug verbindbar;
- c) ein Vorratsbehälteranschluss ist mit einem Vorratsbehälter verbindbar;
- d) ein Notbremsanschluss ist mit einer Notbremseinrichtung verbindbar;
- e) ein Druckanschluss ist mit Lösekammern einer Federspeicherbremseinrichtung verbindbar;
- f) ein Entlüftungsanschluss ist mit einer Entlüftung verbindbar.
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Die Ventileinheit weist mindestens drei verschiedene Stellungen und mindestens fünf Anschlüsse auf. Vorzugsweise handelt es sich um ein 5/3-Wegeventil mit insbesondere genau einem Bedienelement. Über den Druckanschluss sind die Lösekammern belüftbar und entlüftbar. Über den Notbremsanschluss besteht eine Verbindung zur separaten Notbremseinrichtung. Je nach Stellung des Bedienelements sind die zuvor unter b) bis f) genannten Anschlüsse auf unterschiedliche Weise miteinander verbunden oder gesperrt.
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Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung kann in der Stellung „Parken“ der Notbremsanschluss mit dem Vorratsbehälteranschluss verbunden sein. Dadurch ist die separate Notbremseinrichtung an den Vorratsbehälter angeschlossen.
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Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung kann in der Stellung „Parken“ der Entlüftungsanschluss mit dem Druckanschluss verbunden sein. Dadurch werden die über den Druckanschluss gespeisten Lösekammern entlüftet, so dass die Federspeicherbremsen aktiv sind. Das Anhängefahrzeug wird dann nicht mehr mittels der Betriebsbremsen gebremst. Dies ist besonders vorteilhaft für mehrachsige Anhängefahrzeuge mit schwenkbarer Deichsel und mit Federspeicherbremsen nur an den Hinterachsen. Die mit der Vorderachse gekoppelte Deichsel ist dann ungebremst und kann verschwenkt werden.
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Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung kann in der Stellung „Parken“ vorgesehen sein, dass der Versorgungsanschluss mit keinem der Anschlüsse
Vorratsbehälteranschluss,
Notbremsanschluss,
Druckanschluss,
Entlüftungsanschluss
verbunden ist.
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Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung kann in der Stellung „Fahren“ der Versorgungsanschluss mit dem Notbremsanschluss verbunden sein. Die Sicherheitsfunktion zur Notbremsung ist dann aktiviert.
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Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung kann in der Stellung „Fahren“ der Vorratsbehälteranschluss mit dem Druckanschluss zu den Lösekammern der Federspeicherbremseinrichtung verbunden sein. Die Lösekammern werden aus dem Vorratsbehälter belüftet, so dass die Federspeicherbremsen nicht aktiv sind.
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Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung kann in der Stellung „Fahren“ vorgesehen sein, dass der Entlüftungsanschluss mit keinem der Anschlüsse
Versorgungsanschluss
Vorratsbehälteranschluss,
Notbremsanschluss,
Druckanschluss
verbunden ist. Eine Entlüftung findet dann nicht statt.
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Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung kann in der Stellung „Lösen“ vorgesehen sein, dass der Versorgungsanschluss mit keinem der Anschlüsse
Vorratsbehälteranschluss,
Notbremsanschluss,
Druckanschluss,
Entlüftungsanschluss
verbunden ist. Der am Versorgungsanschluss anstehende Vorratsdruck ist dann abgetrennt. Auch ist eine Rückströmung zum Versorgungsanschluss nicht möglich.
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Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung kann in der Stellung „Lösen“ der Vorratsbehälteranschluss mit dem Druckanschluss zu den Lösekammern der Federspeicherbremseinrichtung verbunden sein. Dadurch sind die Lösekammern belüftet und die Federspeicherbremsen inaktiv. Das Anhängefahrzeug kann rangiert werden.
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Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung kann in der Stellung „Lösen“ der Notbremsanschluss mit dem Vorratsbehälteranschluss oder dem Druckanschluss oder beiden verbunden sein. Vorzugsweise sind die drei genannten Anschlüsse miteinander verbunden.
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Vorteilhafterweise ist in der Stellung „Lösen“ der Entlüftungsanschluss mit keinem der Anschlüsse
Versorgungsanschluss
Vorratsbehälteranschluss,
Notbremsanschluss,
Druckanschluss
verbunden.
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Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung kann eine Steuereinrichtung zum Zurückstellen des Bedienelements oder der Ventileinheit in die Stellung „Fahren“ vorgesehen sein, sobald am Versorgungsanschluss ein Druck oberhalb eines Grenzwerts anliegt, wobei ein Steueranschluss der Steuereinrichtung mit dem Versorgungsanschluss verbunden ist. Die Rückstellung in die Stellung „Fahren“ erfolgt vorzugsweise aus der Stellung „Lösen“. Dadurch ist gewährleistet, dass die Sicherheitsfunktion zur Notbremsung aktiv ist.
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Der Grenzwert für den Druck liegt vorzugsweise zwischen 1 bar und 3,5 bar, insbesondere bei etwa 2,5 bar. Die Bremsanlage hat einen Betriebsdruck von vorzugsweise 8,5 bar. Die Rückstellung in die Stellung „Fahren“ erfolgt vorteilhafterweise nicht gegen Federdruck, sondern nur gegen innere Reibung der Ventileinheit. Zusätzlich oder alternativ kann aber eine Feder vorgesehen sein.
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Gegenstand der Erfindung ist auch eine Ventilanordnung mit einer erfindungsgemäßen Ventileinheit. Die Ventileinheit kann Bestandteil einer umfangreicheren Ventilanordnung sein. Auf diese Weise können zusätzliche Funktionen realisiert werden.
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Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung kann die Ventilanordnung ein steuerbares Rückschlagventil am Vorratsbehälteranschluss der Ventileinheit aufweisen, mit einem Steueranschluss, einer Durchgangsstellung und einer Rückschlagstellung, wobei der Steueranschluss mit dem Vorratsbehälteranschluss verbunden ist und die Rückschlagstellung eingenommen wird, sobald am Steueranschluss ein Druck oberhalb eines Grenzwerts anliegt, und wobei in der Rückschlagstellung ein Durchgang zum Vorratsbehälter gesperrt ist. Dadurch kann sichergestellt werden, dass ein Rückfluss der Druckluft in Richtung auf den Vorratsbehälter unter definierten Bedingungen nicht möglich ist. Der Grenzwert beträgt etwa 3 bar bei vorzugsweise 8,5 bar Betriebsdruck der Bremsanlage.
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Gegenstand der Erfindung ist auch eine pneumatische Bremsanlage für ein Anhängefahrzeug, mit einer erfindungsgemäßen Ventileinheit oder Ventilanordnung und mit Lösekammern von Federspeicherbremsen, einem Vorratsbehälter, einer Notbremseinrichtung, einem Kupplungskopf für eine Druckluftversorgung durch ein Zugfahrzeug, einer Relaisventilanordnung zur Beaufschlagung von Betriebsbremsen und die Betriebsbremsen mit Betriebsbremszylindern. Die Ventileinheit ist als Teil eines Parklöseventils Bestandteil der Bremsanlage und wirkt mit den genannten Bauteilen und Einrichtungen zusammen.
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Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung kann die Bremsanlage ein Wechselventil mit zwei Eingängen und einem Ausgang aufweisen, wobei der Ausgang mit den Lösekammern der Federspeicherbremsen verbunden ist, während der eine Eingang mit den Betriebsbremszylindern und der andere Eingang mit dem Druckanschluss auf Seiten der Ventileinheit verbunden ist. Das Wechselventil wird auch als ODER-Ventil bezeichnet. Je nach den anliegenden Drücken ist einer der beiden Eingänge wie bei einem Rückschlagventil in Rückrichtung gesperrt, während der andere Eingang offen ist. Das Wechselventil funktioniert als Überlastschutz für die Bremsen. Wenn die Betriebsbremse in der Stellung „Parken“ betätigt wird, werden über das Wechselventil zugleich die Lösekammern belüftet, so dass in den Bremsen eine Kräfteaddition vermieden wird.
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Innerhalb der Bremsanlage sind das Parklöseventil mit der Ventileinheit einerseits und die Notbremseinrichtung andererseits voneinander getrennt. Vorzugsweise sind Parklöseventil bzw. Ventileinheit und Notbremseinrichtung an den Vorratsbehälter angeschlossen.
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Gegenstand der Erfindung ist auch ein Anhängefahrzeug mit einer Ventileinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 11, einer Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 12 bis 13 oder mit einer pneumatischen Bremsanlage nach einem der Ansprüche 14 bis 15.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung im Übrigen und aus den Ansprüchen. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine vereinfachte Darstellung einer pneumatischen Bremsanlage,
- 2 ein Parklöseventil als Bestandteil der Bremsanlage,
- 3 eine grobe schematische Darstellung der Bremsanlagen von Zugfahrzeug und Anhängefahrzeug.
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Eine pneumatische Bremsanlage 100 für ein Anhängefahrzeug 125 weist zumindest die folgenden Komponenten auf:
- Parklöseventil 101, Relaisventilanordnung 102 zur Beaufschlagung von Betriebsbremsen 131, Anhängerbremsventil als Notbremseinrichtung 103, Vorratsbehälter 104 als Energiespeicher für die Betriebsbremsen 131, die Betriebsbremsen 131 mit Bremszylindern 105 und Federspeicherbremsen 132 mit Lösekammern 106. Zusätzlich kann ein Wechselventil 107 vorgesehen sein.
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Das Parklöseventil 101 ist genau genommen kein einzelnes Ventil, sondern eine Ventilanordnung mit Ventileinheit 108, Steuereinrichtung 109 hierfür und steuerbarem Rückschlagventil 110.
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Zum Anschluss an die Bremsanlage eines Zugfahrzeugs 124 weist die Bremsanlage 100 einen Kupplungskopf 111 - auch Kupplungskopf „Bremse“ genannt - und einen Kupplungskopf 112 - auch Kupplungskopf „Vorrat“ genannt - auf. Letzterer liefert im Normalfall einen Druck von vorzugsweise etwa 8,5 bar.
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Die Notbremseinrichtung 103 steuert unter anderem das Verhalten der Bremsanlage 100 bei Abriss einer Druckluftversorgung 133 am Kupplungskopf 112. Außerdem wird Steuerdruck vom Kupplungskopf 111 zur Relaisventilanordnung 102 über die Notbremseinrichtung 103 geführt. Schließlich ist auch der Vorratsbehälter 104 an die Notbremseinrichtung 103 angeschlossen.
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Die Relaisventilanordnung 102 beinhaltet hier ein 2-kanaliges Relaisventil mit Antiblockier-Funktion.
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Von besonderer Bedeutung sind Aufbau und Funktion des Parklöseventils 101. Anschlüsse desselben sind in den Figuren mit den für pneumatische Anlagen üblichen Ziffern bezeichnet. Anschlüssen auf einer Druckseite ist eine „1“ voran gestellt, Anschlüssen auf einer Arbeitsseite eine „2“. Öffnungen zur Atmosphäre weisen die Ziffer „3“ oder eine höhere ungerade Ziffer auf, Steueranschlüsse eine „4“ oder eine höhere gerade Ziffer.
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Ein Versorgungsanschluss 1-1 verbindet die Ventileinheit 108 mit dem Kupplungskopf 112. Außerdem besteht eine Verbindung zu einem Steueranschluss 4 der Steuereinrichtung 109.
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Ein Vorratsbehälteranschluss 1-2 verbindet den Vorratsbehälter 104 mit dem Rückschlagventil 110 und führt von dort weiter zur Ventileinheit 108. Ein Druck P1-2 am Vorratsbehälteranschluss 1-2 ist zugleich ein Steuerdruck P6 für einen Steueranschluss 6 am Rückschlagventil 110. Sobald der Steuerdruck P6 am Steueranschluss 6 einen Grenzwert von vorzugsweise etwa 3 bar übersteigt, fährt das Rückschlagventil 110 gegen den Druck einer Feder 113 in die in den Figuren gezeigte Rückschlagstellung RS. In dieser Rückschlagstellung RS kann über den Anschluss 1-2 nur Druckluft in die Ventileinheit 108 strömen, nicht zurück. In einer nicht gezeigten Durchgangsstellung DG ist die eindirektionale Sperrwirkung des Rückschlagventils 110 aufgehoben.
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Ein Notbremsanschluss 21 des Parklöseventils 101 ist mit der Notbremseinrichtung 103 verbunden. Ein Druckanschluss 22 des Parklöseventils 101 führt über einen Eingang 114 und einen Ausgang 115 des Wechselventils 107 zu den Lösekammern 106. Ein weiterer Eingang 116 des Wechselventils 107 ist mit den Bremszylindern 105 verbunden.
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Schließlich weist die Ventileinheit 108 noch einen Entlüftungsanschluss 3 auf, der zu einer Entlüftung 123 führt.
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Die genannten Anschlüsse 1-1, 1-2, 21, 22, 3 sind mittelbar oder unmittelbar mit der Ventileinheit 108 verbunden. Diese ist hier ein 5/3-Wegeventil mit den Stellungen PP für „Parken“ (Endstellung), FD für „Fahren“ (Mittelstellung) und LR für „Lösen“ (Endstellung). In den Figuren ist die Endstellung PP „Parken“ dargestellt. Zur Einnahme der unterschiedlichen Stellungen weist die Ventileinheit 108 ein einziges Bedienelement 117 auf, etwa eine Stange mit Betätigungsknopf an einem Ende. In nicht gezeigter Weise ist die Ventileinheit 108 mit Rastelementen versehen, so dass in jeder der Stellungen ein Einrasten und Verharren gewährleistet ist, bis zur nächsten manuellen Betätigung.
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Zusätzlich wirkt die Steuereinrichtung 109 auf die Ventileinheit 108. In nicht näher gezeigter Weise ist die Steuereinrichtung 109 so angeordnet und eingerichtet, dass ein Steuerdruck P4 am Steueranschluss 4 oberhalb eines bestimmten Grenzwerts von vorzugsweise etwa 2,5 bar eine Rückstellung der Ventileinheit 8 aus der nicht gezeigten Stellung LR „Lösen“ in die Stellung FD „Fahren“ bewirkt. Dabei entspricht der Steuerdruck P4 einem Druck P1-1 am Versorgungsanschluss 1-1.
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Die Ventileinheit 108 ist derart eingerichtet, dass in der gezeigten Stellung PP „Parken“
der Notbremsanschluss 21 mit dem Vorratsbehälteranschluss 1-2 verbunden ist,
der Entlüftungsanschluss 3 mit dem Druckanschluss 22 verbunden ist,
und der Versorgungsanschluss 1-1 mit keinem der anderen genannten Anschlüsse verbunden ist.
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In der nicht gezeigten Stellung FD „Fahren“ sind
der Versorgungsanschluss 1-1 mit dem Notbremsanschluss 21 verbunden, der Vorratsbehälteranschluss 1-2 mit dem Druckanschluss 22 verbunden, und der Entlüftungsanschluss 3 mit keinem der anderen Anschlüsse verbunden.
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In der nicht gezeigten Stellung LR „Lösen“ sind
der Vorratsbehälteranschluss 1-2 mit dem Druckanschluss 22 verbunden, der Notbremsanschluss 21 mit dem Vorratsbehälteranschluss 1-2, dem Druckanschluss 22 oder beiden verbunden,
und der Versorgungsanschluss 1-1 und der Entlüftungsanschluss 3 mit keinem der anderen Anschlüsse verbunden.
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Eine Besonderheit der Bremsanlage besteht darin, dass im Fall einer Notbremsung bei Abriss der Versorgung die Bremswirkung nicht durch die Federspeicherbremsen erzeugt wird, sondern mittels der Betriebsbremsen, jedenfalls solange Vorratsbehälterdruck in ausreichender Höhe vorhanden ist. Die hierfür vorgesehene Notbremseinrichtung 103 als Anhängerbremsventil beinhaltet zumindest ein Relaisventil um einen sich aus einem Steuerdruck am Kupplungskopf 111 ergebenden Bremswunsch an die Relaisventilanordnung 102 weiterzuleiten.
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2 zeigt die einzelnen Elemente des Parklöseventils 101 in vergrößerter Darstellung. Erkennbar ist unter anderem die Verbindung der fünf Anschlüsse 1-1, 1-2, 21, 22, 3 mittelbar oder unmittelbar mit entsprechenden Eingängen 118, 119, und Ausgängen 120, 121, 122 der Ventileinheit 108. Die fünf Anschlüsse 1-1, 1-2, 21, 22, 3 können deshalb auch als Anschlüsse der Ventileinheit 108 bezeichnet werden.
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3 zeigt eine grobe schematische Darstellung des Zugfahrzeugs 124, gekoppelt mit dem Anhängefahrzeug 125. Eine pneumatische Bremsanlage 126 des Zugfahrzeugs 124 weist Betriebsbremsen 127 mit Bremszylindern 128 und Federspeicherbremsen 129 mit Lösekammern 130 auf. Zur Vereinfachung sind die Bremsen 127, 129 auf jeder Fahrzeugseite nur einmal eingezeichnet. Tatsächlich sind in Abhängigkeit von der Anzahl der Achsen des Zugfahrzeugs auf jeder Seite mehrere Bremsen 127, 129 vorgesehen. Analog zum Zugfahrzeug 124 ist im Anhängefahrzeug 125 die pneumatische Bremsanlage 100 schematisch dargestellt, mit den Betriebsbremsen 131, Federspeicherbremsen 132, Bremszylindern 105 und Lösekammern 106, ebenfalls zur Vereinfachung auf jeder Fahrzeugseite nur einmal gezeichnet.
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Die Bremsanlagen 126, 100 sind über die Kupplungsköpfe „Bremse“ 111 und „Vorrat“ 112 miteinander gekoppelt, so dass die Druckluftversorgung 133 der Bremsanlage 126 des Zugfahrzeugs 124 über den Kupplungskopf „Vorrat“ 112 die Bremsanlage 100 des Anhängefahrzeugs 125 mit Druckluft versorgt. Analog dazu kann Bremsdruck über eine Bremsdruckversorgung 134 und den Kupplungskopf „Bremse“ 111 von der Bremsanlage 126 zur Bremsanlage 100 übertragen werden. Die weiteren Details der Bremsanlage 100 des Anhängefahrzeugs 125 sind 1 entnehmbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1-1
- Versorgungsanschluss
- 1-2
- Vorratsbehälteranschluss
- 21
- Notbremsanschluss
- 22
- Druckanschluss
- 3
- Entlüftungsanschluss
- 4
- Steueranschluss
- 6
- Steueranschluss
- 100
- Bremsanlage
- 101
- Parklöseventil
- 102
- Relaisventilanordnung
- 103
- Notbremseinrichtung
- 104
- Vorratsbehälter
- 105
- Bremszylinder
- 106
- Lösekammern
- 107
- Wechselventil
- 108
- Ventileinheit
- 109
- Steuereinrichtung
- 110
- steuerbares Rückschlagventil
- 111
- Kupplungskopf „Bremse“
- 112
- Kupplungskopf „Vorrat“
- 113
- Feder
- 114
- Eingang
- 115
- Ausgang
- 116
- Eingang
- 117
- Bedienelement
- 118
- Eingang
- 119
- Eingang
- 120
- Ausgang
- 121
- Ausgang
- 122
- Ausgang
- 123
- Entlüftung
- 124
- Zugfahrzeug
- 125
- Anhängefahrzeug
- 126
- pneumatische Bremsanlage
- 127
- Betriebsbremsen
- 128
- Bremszylinder
- 129
- Federspeicherbremsen
- 130
- Lösekammern
- 131
- Betriebsbremsen
- 132
- Federspeicherbremsen
- 133
- Druckluftversorgung
- 134
- Bremsdruckversorgung
- DG
- Durchgangsstellung
- FD
- Stellung „Fahren“
- LR
- Stellung „Lösen“
- PP
- Stellung „Parken“
- RS
- Rückschlagstellung
- P1-1
- Druck Versorgungsanschluss
- P1-2
- Druck Vorratsbehälteranschluss
- P4
- Steuerdruck
- P6
- Steuerdruck
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 3228512 B1 [0005]
- EP 1386810 B1 [0006]