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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft einen Schutzbelag nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Stand der Technik
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Schutzbeläge sind bereits in vielfältiger Form und Ausgestaltung bekannt und gebräuchlich. Dabei wird ein Belag oder ein Medium auf einen Gegenstand aufgelegt oder aufgetragen, wodurch ein Schutz des Gegenstandes erreicht wird. Dieser Schutz kann unterschiedliche Zielsetzungen haben, so gibt es beispielsweise Beläge oder Medien, die einen Kratzschutz, einen Hitzeschutz, einen Schmutzschutz, oder beispielsweise einen UV-Schutz bewirken. Diese Schutzbeläge sind daher je nach dem was geschützt werden soll unterschiedlich in der Zusammensetzung, Gestalt und Anwendung.
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Im Bereich von Küchen ist beispielsweise eine Wegwerf-Herdschutz-Folie bekannt, welche in der
DE 202006001282 U1 offenbart wird. Dabei handelt es sich um ein Aluminiumverbundmaterial, welches gegen Verschmutzung durch spritzendes Gar-Gut schützt. Dabei wird diese Herdschutz-Folie nach dem Kochvorgang entsorgt und durch eine neue Herdschutzfolie ersetzt.
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In der
DE 20 2010 005927 U1 wird weiterhin eine hitzebeständige Schutzfolie für den Küchensektor und insbesondere für Kochfelder eines Induktionsherdes offenbart, wobei auch hier ein Verschmutzungsschutz durch den Austausch der Folie erreicht wird.
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Weiterhin ist aus der
DE 10 2006 028 844 A1 eine selbstklebende Schutzfolie aus hitzebeständigem Material für Kochherde und deren Umgebung bekannt. Auch hier steht der Schutz vor Verschmutzung durch Kochwrasen oder dergleichen im Mittelpunkt, die Schutzfolie ebenfalls nach dem Kochvorgang entsorgt und durch eine neue Schutzfolie ersetzt wird.
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Alle vorgenannten Offenbarungen führen jedoch zu kontinuierlichen Kosten und Abfall. Weiterhin wird hier nur ein minimaler mechanischer Schutz beispielsweise vor Kratzern und Reibestellen gewährleistet, da die Hauptaufgabe auf dem Verschmutzungsschutz liegt.
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Aufgabe der Erfindung
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es einen Schutz zur Verfügung zu stellen, der im Küchenbereich zu Einsatz kommt, wobei insbesondre Dunstessen, wie einfache Muldenlüfter, ein- und ausfahrbare Muldenlüfter sowie feste Lüftertürme vor mechanischer Beschädigung, Hitze und Schmutz geschützt werden sollen.
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Einfache Muldenlüfter sind Lüftungs- oder Dunstabzugsmulden die sich im Bereich um ein Kochfeld herum befinden, oder im Kochfeld selbst angeordnet sind, wobei Kochwrasen in dies Mulde, die auch als Schlitz bezeichnet werden kann, nach unten und entgegen der Aufstiegsrichtung der Kochwrasen abgesaugt werden. Muldenlüfter können nach Wunsch geöffnet und geschlossen werden.
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Eine Variante dieser einfachen Muldenlüfter stellen ein- und ausfahrbare Muldenlüfter dar. Diese sind meist direkt neben einem Kochfeld in einer sich anschließenden Arbeitsfläche integriert. Diese Form der Lüfter können nach Wunsch ein- und ausgefahren werden, wodurch in einem ausgefahrenen Zustand ein wandähnlicher Bereich gebildet wird. Dieser ausgefahrene Muldenlüfter erfüllt daher neben der Absaugfunktion eine Spritzschutzfunktion.
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Lüftertürme sind fest verbaute wandähnliche oder rechteckige Absaugvorrichtungen die, wie ein ausgefahrener Muldenlüfter einerseits einen Spritzschutz und andererseits eine Absaugfunktion erfüllen, ohne dass sie aber in die Arbeitsplatte eingefahren werden können. Sie sind daher fest verbaute Lüfter in direkter Nähe eines Kochfeldes die aus einer Arbeitsplatte fest verbaut hervorgehen.
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Insbesondere bei dem ausgefahrenen Muldenlüfter und den fest verbauten Lüftertürmen entstehen durch die Arbeit am Kochfeld mit Töpfen, Pfannen und anderen Küchen- und Kochutensilien, wie beispielsweise Messern, Beschädigungen an diesen durch unachtsames anstoßen oder reiben. Dadurch entstehen Dellen, Lackabplatzer, Karzer oder Reibestellen die einen negativen optischen Effekt mit sich bringen oder sogar die Funktion der Muldenlüfter und Lüftertürme beeinträchtigen oder diese außer Funktion setzen können.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Nachteile aus dem Stand der Technik zu überwinden. Insbesondere soll ein Schutz bereitgestellt werden, der es auf einfache und nachrüstbare Weise ermöglicht vorgenannte Muldenlüfter, Lüftertürme, oder dergleichen im Küchenbereich vor mechanischen Beschädigungen Hitze und Verschmutzung zu schützen.
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Lösung der Aufgabe
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Zur Lösung der Aufgabe führen die Merkmale nach dem Anspruch 1.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Der erfindungsgemäße Schutzbelag für Dunstessen im Küchenbereich bildet eine Folie aus einem hitzebeständigen Kunststoff oder einer hitzebeständigen Kunststoffmischung, wobei der Folie bzw. dem hitzebeständigen Kunststoff oder der hitzebeständigen Kunststoffmischung Aramidfasern und/oder Aramidgewebe beigemengt sind.
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Mit Dunstessen sind Dunstabzugshauben, einfache Muldenlüfter, ein- und ausfahrbare Muldenlüfter, Lüftertürme oder dergleichen im Bereich einer Kochfläche einer Küche gemeint, wie sie bereits oben beschrieben wurden.
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Als Grundmatrix für die Folie dient ein hitzebeständiger Kunststoff bzw. eine hitzebeständige Kunststoffmischung, wobei mit hitzebeständig gemeint ist, dass in der Küche vorkommenden Temperaturen bis maximal 260 Grad Celsius nicht zu einer Beeinträchtigung bzw. Zerstörung führen.
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Mit Folie ist gemeint, dass eine Stärke oder Dicke der Grundmatrix in Verbindung mit den Eigenschaften des Kunststoffes oder der Kunststoffmischung inklusive der Aramidfasern oder des Aramidgewebes gegeben ist, die es erlaubt, dass die diese Grundmatrix Eigenschaften einer Folie aufweist, also insbesondere an unterschiedliche Oberflächen anpassbar und um Kanten umlegbar und in Ecken anlegbar ist, da sie flexibel und biegsam ist.
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Diesem Kunststoff bzw. dieser Kunststoffmischung ist zusätzlich ein UV-Strahlung absorbierendes Lichtschutzmittel beigefügt. Dies ist besonders wichtig, da Aramidfasern und Aramidgewebe eine UV-Empfindlichkeit aufweisen und eine Haltbarkeit des Schutzbelages bzw. der Folie daher nur durch ein solches UV-Strahlung absorbierendes Lichtschutzmittel gewährleistet werden kann.
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Weiterhin sind die dazu verwendeten Kunststoffe der Grundmatrix lebensmittelecht und frei von Weichmachern, was bei der Anwendung im Küchenbereich besonders wichtig ist.
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In die Grundmatrix, welche durch den hitzebeständiger Kunststoff bzw. eine hitzebeständige Kunststoffmischung geschaffen wird, werden unsortierte, also nicht einheitlich ausgerichtete Aramidfasern und/oder bereits verarbeitetes Aramidgewebe hinzugefügt. Dabei sind die Aramidfasern unterschiedlich lang und in mehreren Schichten übereinander angeordnet. Durch die Verwendung unterschiedlich starker Aramidfasern und Ihrer Menge und Anzahl der Lagen bzw. Schichten sowie durch unterschiedliche Aramidgewebe bzw. deren Anzahl an Lagen und Ausrichtung zueinander, kann nahezu jede gewünschte Folienfestigkeit bzw. Flexibilität erreicht werden. Diese Aramidfasern bzw. das/die Aramidgewebe wird/werden dabei vollständig von der Grundmatrix, also den hitzebeständigen Kunststoff bzw. der hitzebeständigen Kunststoffmischung umschlossen.
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Durch die Kombination dieser Kunststoffe mit den Eigenschaften der Aramidfasern bzw. des Aramidgewebes, nämlich einer hohen Zähigkeit sowie einer besonders guten Schlag- und Abriebfestigkeit sowie eines guten Dämpfungsvermögens und einer hohen Hitzebeständigkeit, wird der erfindungsgemäßer Schutzbelag in Form einer Folie geschaffen, welcher Beschädigungen an Dunstessen durch unachtsames anstoßen oder reiben minimiert. Dellen, Lackabplatzer, Karzer oder Reibestellen die einen negativen optischen Effekt mit sich bringen oder sogar die Funktion der jeweiligen Dunstesse beeinträchtigen oder diese außer Funktion setzen können, werden verhindert oder minimiert, so dass eine Beeinträchtigung der Dunstesse in optischer aber auch insbesondere in funktionaler Hinsicht verhindert wird.
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Der erfindungsgemäße Schutzbelag in Form einer Folie weist eine selbstklebende Seite und eine Sichtseite auf. Die selbstklebende Seite ist mit einem Klebstoff beschichtet, welcher ebenfalls hitzebeständig ist und ebenso wie der Kunststoff oder die Kunststoffmischung der Grundmatrix bis 260 Grad Celsius die Klebeeigenschaften behält. Dabei ist der Klebstoff weiterhin dazu geeignet, dass der mit dem Klebstoff an einer Dunstesse angebrachter Schutzbelag in Form einer Folie wieder ohne größere Anstrengung abgenommen werden kann, ohne dabei die Dunstesse zu beschädigen oder Rückstände auf dieser zu hinterlassen.
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Die selbstklebende Seite des Schutzbelages ist für den Transport durch eine übliche abziehbare Schutzfolie geschützt.
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Gegenüber der selbstklebenden Seite liegt die Sichtseite des Schutzbelags bzw. der Folie. Diese Sichtseite ist abwaschbar und Wasser- und Schmutzabweisend.
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Der erfindungsgemäße Schutzbelag in Form einer Folie weist eine Dicke von 0,2 Millimeter bis 2,5 Millimeter, vorzugsweise 0.3 bis 1 Millimeter auf. Diese Dicke, die auch als Stärke bzw. Stärkebereich bezeichnet werden kann, ist insbesondere von der Anzahl der verwendeten Aramidfasern bzw. der Anzahl und Art des Aramidgewebes bzw. deren Lagenanzahl abhängig. Natürlich ist der vorliegende erfindungsgemäße Schutzbelag auch in anderen Bereich einer Küche einsetzbar und beschränkt sich nicht zwingend nur auf die Anwendung in Verbindung mit Dunstessen.
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Zudem ist vorgesehen, dass zum Schutz von Dunstessen eine einseitig klebende Folie aus Kunststoff vorgesehen ist. Bei dieser einseitig klebenden Folie handelt es sich um handelsübliche Klebefolie, wie sie beispielsweise bei der Folierung von Fahrzeugen verwendet wird. Allerding ist diese Folie auf die Anforderungen einer Küche in Hinsicht auf Lebensmittelechtheit und den Verzicht von Weichmachern hin angepasst. Diese Folie ist ohne weiteres auf die vorgesehenen Oberflächen im Küchenbereich aufzukleben, wobei sich insbesondre Dunstessen aber auch andere Bereich dazu eignen.
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Bei dieser Folie steht der Verschmutzungsschutz im Vordergrund. Dabei weist die Folie, einerseits eine selbstklebende Seite und andererseits eine Sichtseite auf. Die Sichtseite ist Wasser- und Schmutzabweisend und darüber hinaus optisch derart gestaltet, dass Aramidfasern und/oder Aramidgewebe oder Kevlarfasern und/oder Kevlargewebe oder Karbonfasern und/oder Karbongewebe imitiert werden. Vorgesehen sind diesbezüglich unterschiedliche grafische Ausgestaltungen der Sichtseite. Dabei soll die Sichtseite insbesondere derart optisch ausgestaltet sein, dass der Anschein erweckt wird, dass Aramidfasern und/oder Aramidgewebe bzw. Kevlarfasern und/oder. Kevlargewebe oder Karbonfasern und/oder Karbongewebe in der Folie vorhanden ist, obwohl dies nicht so ist. Dies ermöglicht den Einsatz der Folie ohne Aramid, Kevlar, oder Karbon, ohne dass von optischer Seite aus ein Unterschied zu den tatsächlich mit Aramid, Kevlar oder Karbon verstärkten Folien zu erkennen ist. Dies hat insbesondere den Vorteil, dass die Folien für einzelne Bereiche geeignet sind, die nur einen Verschmutzungsschutz gewährleisten müssen und bei der auf eine Verstärkung durch Aramidfasern und/oder Aramidgewebe bzw. oder Karbonfasern und/oder Karbongewebe in der Folie verzichtet werden kann. Dies ist insbesondere in Bereichen notwendig, die es aus mechanischen Gründen Engstellen bilden, etwa im Bereich zwischen der Arbeitsplatte oder dem Kochfeld und eines ein- und ausfahrbare Muldenlüfters. Dort ist es wesentlich, dass die Folie besonders dünn ist, was bei den Folien mit Aramid, Kevlar oder Karbon nur bis zu einem gewissen Grad gewährleitet werden kann. Damit jedoch ein einheitliches optisches Bild vorherrscht, werden daher diese Folien mit unterschiedlichen Aramid- bzw. Kevlar- oder Karbonoptiken verwendet, da diese besonders dünn sind, dennoch aber einen gewissen Schutz insbesondere gegen Verschmutzung bieten.
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Dabei sind unterschiedliche optische Varianten vorgesehen, die die unterschiedlichen Faser und Gewebestrukturen der mit Aramid bzw. Kevlar, oder Karbon bzw. unterschiedlichen Karbonstrukturen verstärkten Folien imitieren. Mit Karbon und Karbonstrukturen sind Karbonfasern und/oder Karbongewebe gemeint. Auch diese Folien lassen sich wieder rückstandslos von der beklebten Oberfläche entfernen. Die Folien können nach Bedarf ausgetauscht werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202006001282 U1 [0003]
- DE 202010005927 U1 [0004]
- DE 102006028844 A1 [0005]