-
Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit einem Tretkurbeltrieb, mit wenigstens einem mehrere Rahmenstreben aufweisenden Rahmen, mit mindestens einem Rad, dem eine hydraulisch betätigbare Bremseinrichtung zugeordnet ist, mit einem Lenker, an der ein Bremsgriff zur Betätigung der Bremseinrichtung über wenigstens eine Bremsleitung angeordnet ist, und mit einer Bremsassistenzeinrichtung, die eine zwischen dem Bremsgriff und der zugehörigen Bremseinrichtung hydraulisch über die wenigstens eine Bremsleitung zwischengeschaltete Kontrolleinheit aufweist.
-
Bei mehrspurigen Fahrzeugen kommt seit Jahrzehnten eine Bremsassistenzeinrichtung zum Einsatz, insbesondere um mittels eines meist als Antiblockiersystems (ABS) bezeichneten Systems bei Bremsvorgängen eines mit hoher Geschwindigkeit sich bewegenden Fahrzeugs ein Blockieren der Bremsen und damit ein unkontrolliertes Schleudern des Fahrzeugs zu verhindern. Auch bei einspurigen Motorrädern mit mehr als 125 cm3 Hubraum oder mehr als 11 KW Leistung ist seit einigen Jahren ein Antiblockiersystem (ABS), welches auch „Automatischer Blockierverhinderer (ABV)“ genannt wird, vorgeschrieben. Es wirkt bei Bremsungen, insbesondere auf nicht haftfähigem Fahrbahnbelag, indem es einem Blockieren der Räder durch Bremsdruckabbau entgegenwirkt bis sich die Räder wieder drehen können, anschließend wird der Druck wieder aufgebaut. Bei einspurigen Fahrzeugen ist primäres Ziel des Systems nicht eine Verkürzung des Bremswegs sondern eine Verringerung der Sturzgefahr bei Vollbremsungen.
-
In jüngster Zeit wurden auch Bremsassistenzeinrichtungen mit Antiblockiersystem für Fahrräder vorgestellt. Es wird beispielhaft auf die
EP 3162646 A1 als gattungsgemäßer Stand der Technik verwiesen. Die hydraulische oder elektrohydraulische, kastenförmige Kontrolleinheit ist beim gattungsgemäßen Stand der Technik am Lenker des Fahrrades in geringem Abstand zu den Bremsgriffen bzw. den mit diesen manuell betätigten hydraulischen Aktuatoren angeordnet und mittels Leitungssträngen der Bremsleitung einerseits mit einem hydraulischen Aktuator des Bremsgriff und andererseits mit einem hydraulischen Aktuator der eigentlichen, auf das Rad oder eine Bremsscheibe am Rad einwirkenden Bremseinrichtung verbunden.
-
Durch die exponierte Lage am Lenker ist die Kontrolleinheit insbesondere bei Stürzen oder Unfällen einem erhöhten Risiko von Beschädigungen ausgesetzt und die Möglichkeit der Anordnung einer Tasche oder einer Transportvorrichtung am Lenker ist herabgesetzt. Ferner entsprechen Fahrräder mit klobigen Anbauteilen nicht einem modernen Fahrradkonzept.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Fahrzeug mit Tretkurbeltrieb und Bremsassistenzeinrichtung zu schaffen, bei dem die vorgenannten Nachteile vermieden werden.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung vorgeschlagen, dass die Kontrolleinheit in einem Hohlraum in wenigstens einer der Rahmenstreben des Rahmens integriert aufgenommen ist und mittels eines ersten Bremsleitungsstrangs an den Bremsgriff und mittels eines zweiten Bremsleitungsstrangs an die Bremseinrichtung angeschlossen ist. Bremsgriff wird in dieser Anmeldung stellvertretend nicht nur für den manuell betätigten Bremshebel verwendet, sondern auch für die fluidmechanischen Funktionsteile eines hydraulischen oder elektrohydraulischen Bremsgriff, und Bremseinrichtung wird entsprechend für die fluidmechanischen Funktionsteile einer hydraulischen oder elektrohydraulischen, auf ein Rad oder eine Bremsscheibe einwirkenden Bremse verwendet. Durch die Integration der Kontrolleinheit in einen Hohlraum einer der Rahmenstreben wird eine geschützte Anordnung der Kontrolleinheit erzielt, weswegen die Kontrolleinheit selbst im Falle von Stürzen oder Unfällen im Normalbetrieb nicht unmittelbar den Stoß- oder Aufschlagskräften bei Stürzen oder Unfällen ausgesetzt ist; das Risiko einer Beschädigung der Kontrolleinheit ist hierdurch erheblich herabgesetzt. Zugleich wird zusätzlicher Freiraum geschaffen, um auch am Lenker Zusatzelemente wie Taschen oder Körbe befestigen zu können, wie dies bei Fahrrädern ohne Bremsassistenzeinrichtung üblich ist
-
Gemäß einer ersten Variante ist der Hohlraum über eine Öffnung, insbesondere eine Revisionsöffnung oder Montageöffnung zugänglich, die mit einem lösbaren, vorzugsweise flächenbündig mit der Oberfläche der zugehörigen Rahmenstrebe anbringbaren Verschlussdeckel verschließbar oder verschlossen, der wenigstens einen Durchlass für die Bremsleitungsstränge aufweist. Der Verschlussdeckel bildet zugleich eine Revisionsklappe zum Schließen der Revisionsöffnung, was eine Demontage bzw. einen Austausch der Kontrolleinheit bzw. des gesamten Bremssystems mit Bremsassistenzeinrichtung gegen ein anderes Bremssystem ermöglicht, ohne dass die hydraulischen Bremsleitungsstränge gelöst werden müssen. Die Zugangsöffnung zum Hohlraum kann hierzu insbesondere mit einem einteiligen Verschlussdeckel verschließbar oder verschlossen sein, der wenigstens eine randoffene Aussparung als Durchlass für die Bremsleitungsstränge aufweist.
-
Alternativ könnte die Zugangsöffnung zum Hohlraum auch mit einem lösbaren, vorzugsweise flächenbündig mit der Oberfläche der zugehörigen Rahmenstrebe anbringbaren Verschlussdeckel verschließbar oder verschlossen sein, wobei die die Öffnung zum Hohlraum aufweisende Rahmenstrebe mit wenigstens einem zur Öffnung hin randoffenen Durchlass für die Bremsleitungsstränge versehen ist.
-
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der ersten Variante weist der Rahmen, wie an sich bekannt, mindestens ein Unterrohr und ein Lenkkopfrohr als Rahmenstreben auf, wobei der Hohlraum für die Kontrolleinheit im Unterrohr ausgebildet ist. Grundsätzlich wäre es möglich, den Hohlraum beliebig am Unterrohr anzuordnen. Bei der insbesondere bevorzugten Ausgestaltung ist die Öffnung zum Hohlraum an einer Unterseite des Unterrohrs ausgebildet bzw. der Hohlraum ist zur Unterseite offen und daher von der Unterseite aus zugänglich. Besonders bevorzugt ist, wenn das Unterrohr dann zusätzlich mit einer vorzugsweise vollständig in das Unterrohr integrierten Batterieaufnahme für eine Elektrobatterie als Stromversorgung für einen Elektromotor zur Tretkraftunterstützung des Kurbeltriebs versehen ist, wobei der Hohlraum zur Aufnahme der Kontrolleinheit dann besonders vorteilhaft zwischen der Batterieaufnahme bzw. der Elektrobatterie und dem Lenkkopfrohr angeordnet ist.
-
Die Bremsassistenzeinrichtung kann zusätzlich eine Kontrollleuchte aufweisen, die vorzugsweise in eine der Rahmenstreben integriert in dieser Rahmenstrebe aufgenommen ist, sodass auch die Kontrollleuchte vor Beschädigungen weitestgehend geschützt ist. Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann der Rahmen ein Oberrohr aufweisen und die Kontrollleuchte kann dann in das Oberrohr integriert sein und für den Fahrer von einer Oberseite des Oberrohrs besonders einfach und auffällig sichtbar sein. Insbesondere bei dieser Ausgestaltung kann die Kontrollleuchte mittels eines elektrischen Verbindungskabels mit der Kontrolleinheit verbunden sein, wobei insbesondere vorteilhaft ist, wenn dann das Verbindungskabel im Innern von Oberrohr und Unterrohr verlegt ist.
-
Der Rahmen kann auch als Tiefeinsteiger-Rahmen ohne Oberrohr ausgebildet sein. Falls die Bremsassistenzeinrichtung dann eine Kontrollleuchte aufweist, kann die Kontrollleuchte besonders vorteilhaft in das Unterrohr integriert sein und für den Fahrer von einer Oberseite des Unterrohrs besonders auffällig sichtbar sein.
-
Es versteht sich, dass die Kontrollleuchte auch an anderen Positionen des Rahmens oder an anderen Fahrzeugteilen, wie beispielsweise dem Lenker, angebracht werden kann, oder in eine Bedieneinheit für den Motor integriert sein kann.
-
Gemäß einer zweiten Variante eines erfindungsgemäßen Fahrzeugs mit Kontrolleinheit kann der Rahmen ein Oberrohr aufweisen, in dessen Hohlraum die Kontrolleinheit angeordnet ist, wobei die Bremsassistenzeinrichtung vorzugsweise eine Kontrollleuchte aufweist, die im Oberrohr, vorzugsweise in einem Ausschnitt im Oberrohr integriert, aufgenommen ist, von einer Oberseite des Oberrohrs sichtbar ist, und vorzugsweise mittels eines elektrischen Verbindungskabels mit der Kontrolleinheit verbunden ist, wobei das Verbindungskabel im Innern bzw. Hohlraum des Oberrohrs verlegt ist.
-
Bei dieser alternativen Ausgestaltung eines Fahrzeugs sollten die Bremsleitungsstränge lösbar mit der Kontrolleinheit verbunden sein und durch das Oberrohr hindurch verlegt sein, wobei vorzugsweise der Rahmen ein Steuerkopfrohr als Rahmenstrebe aufweist, welches vorteilhafter Weise in seiner nach vorne weisenden Mantelfläche mit einer Leitungs-Durchführungsöffnung für beide Bremsleitungsstränge versehen ist.
-
Zweckmäßigerweise kann bei dieser Ausgestaltung die Kontrolleinheit ein Hydraulikelement und ein separates Elektronikelement aufweisen, die beide im Oberrohr angeordnet sind, wobei das Hydraulikelement näher zum Lenkkopfrohr positioniert ist als das Elektronikelement, wobei vorzugsweise eine Kontrollleuchte vorgesehen ist, die zwischen Lenkkopfrohr und Hydraulikelement positioniert ist.
-
Alternativ oder zusätzlich kann bei dieser zweiten Variante eines erfindungsgemäßen Fahrzeugs das Oberrohr mit einer Revisionsöffnung versehen sein, durch die hindurch die Kontrolleinheit austauschbar im Oberrohr positionierbar ist, wobei vorzugsweise die Revisionsöffnung an einer Unterseite des Oberrohr ausgebildet ist und/oder mittels eines Verschlussdeckels verschließbar ist.
-
Bei dem erfindungsgemäßen Fahrzeug handelt es sich insbesondere um ein Elektrofahrrad wie ein Pedelec oder ein S-Pedelec, und das Fahrzeug weist zusätzlich einen Elektromotor zur Tretkraftunterstützung des Kurbeltriebs sowie wenigstens eine Elektrobatterie zur Energieversorgung des Elektromotors auf.
-
Weiter zweckmäßig kann das Fahrzeug, wie im Allgemeinen bei Fahrzeugen mit Bremssystemen mit Bremskraftassistenzeinrichtung bekannt, wenigstens einen einem Rad zugeordneten Radsensor zur Erfassung der Radgeschwindigkeit dieses Rades aufweisen. In den meisten Anwendungsfällen wird nur dem Vorderrad ein Radsensor zugeordnet sein und die Bremskraftassistenzeinrichtung kommt nur für das Bremsen des Vorderrades zum Einsatz. Es liegt aber auch im Rahmen der Erfindung, dass sowohl einem Vorderrad als auch einem Hinterrad des Fahrzeugs jeweils ein Radsensor zugeordnet ist und die Kontrolleinheit über ein erstes Paar von Bremsleitungssträngen mit einem Bremsgriff und einer Bremseinrichtung für das Vorderrad sowie über ein separates Paar von Bremsleitungssträngen mit einem Bremsgriff und einer Bremseinrichtung für das Hinterrad verbunden ist.
-
Weitere Vorteile und Ausgestaltungen eines erfindungsgemäßen Fahrzeugs mit Kurbeltrieb und Bremsassistenzeinrichtung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines in der Zeichnung schematisch gezeigten Ausführungsbeispiels. In der Zeichnung zeigen:
- 1 in Seitenansicht, schematisch stark vereinfacht, ein erfindungsgemäßes Elektrofahrrad mit erfindungsgemäß angeordneter Bremsassistenzeinrichtung;
- 2 schematisch in einer Seitenansicht, teilweise aufgebrochen, eine im Unterrohr angeordnete und an Bremsgriff sowie Bremseinrichtung angeschlossene Kontrolleinheit;
- 3 eine Detailansicht auf die Unterseite des Unterrohrs mit montiertem Verschlussdeckel;
- 4 schematisch in einer perspektivischen Ansicht einen Fahrradrahmen für ein Fahrrad gemäß einer zweiten erfindungsgemäßen Variante;
- 5 schematisch in Detailansicht Seitenansicht Teile des Fahrradrahmens aus 4, mit dem Oberrohr teilweise aufgebrochen; und
- 6 eine Detailansicht des Fahrradrahmens aus 4 in Ansicht von schräg unten auf das Oberrohr.
-
In 1 ist insgesamt mit Bezugszeichen 1 ein erfindungsgemäßes Elektrofahrrad bezeichnet, welches in an sich bekannter Weise einen Fahrradrahmen 2 aufweist, der im gezeigten Ausführungsbeispiel ein kräftiges Unterrohr 3, ein Lenkkopfrohr 4, ein Sattelrohr 5, ein Oberrohr 6, Kettenstreben 7 sowie Sattelstreben 27 umfasst. Das Unterrohr 3, das Sattelrohr 5 und die Kettenstreben 7 sind über eine Aufhängung 8 für einen schematisch nur angedeuteten Elektromotor 9 miteinander verbunden, wobei der Elektromotor 9 mit einem Kurbeltrieb 11 gekoppelt ist, der jeweils zwei Kurbeln 12 mit zugehörigen Pedalen 13 umfasst. Kurbeltrieb 11 und Elektromotor 9 bilden im gezeigten Ausführungsbeispiel eine Baueinheit, die lösbar an der Aufhängung 8 befestigt ist. Der Elektromotor 9 ist, wie an sich für Elektrofahrräder bekannt, derart ausgelegt, dass er bis zu einer vorgegebenen Geschwindigkeit die von einem Nutzer des Fahrrades 1 über die Kurbeln 12 des Kurbelbetriebs 11 aufgebrachte Trittkraft verstärkt. Bei dem gezeigten Elektrofahrrad 1 kann es sich sowohl um ein Pedelec handeln, bei welchem eine Tretkraftunterstützung nur bis zu einer Maximalgeschwindigkeit von derzeit 25 km/h geleistet wird, als auch um ein S-Pedelec, bei welchem eine Tretkraftunterstützung bis zu einer Maximalgeschwindigkeit von derzeit zulässigen 45 km/h geleistet wird. Der Elektromotor könnte aber auch entfallen und es könnte sich um ein normales Fahrrad handelt. Grundsätzlich kann der Nutzer die Tretkraftunterstützung über eine hier an einem Lenker 14 angeordnete Bedieneinheit 15 abschalten oder unterschiedliche Unterstützungsstufen einstellen. Die Energieversorgung des Elektromotors 9 erfolgt über eine Elektrobatterie 16, die in das Unterrohr 3 integriert aufgenommen ist und beispielsweise nach unten, nach oben oder seitlich entnommen werden kann. Es ist daher vorteilhaft, wenn das Unterrohr aus einem Profilrohr mit mehreren sich entlang der Längserstreckung des Unterrohrs 3 erstreckenden Hohlkammern zur Aussteifung des Unterrohrs besteht. Das Elektrofahrrad 1 weist ferner ein Vorderrad 17 mit Bremsscheibe 18 auf, welches an einer drehbar am Lenkkopfrohr 4 abgestützten Vorderradgabel 19 lösbar gelagert ist, wobei der Bremsscheibe 18 eine an der Vorderradgabel 19 befestigte Bremseinrichtung 20 zugeordnet ist, die mittels eines schematisch nur angedeuteten Bremsgriff 21 am Lenker 28 und einen vom Bremsgriff 21 umfassten hydraulischen Aktuator (nicht dargestellt) betätigbar ist und hydraulisch angesteuert wird. Das Elektrofahrrad 1 weist ferner ein Hinterrad 22 auf, welches an einem hinteren Ausfallende 23 des Fahrradrahmens 2 drehbar gelagert ist und ebenfalls mit einer Bremsscheibe 24 versehen ist, der eine am Hinterbau angebrachte zweite Bremseinrichtung 25 zugeordnet ist, die über einen weiteren Bremsgriff (nicht gezeigt) am Lenker 14 betätigbar ist. Ein Elektrofahrrad mit einem solchen Aufbau sowie hydraulische Bremssysteme mit Bremsgriff und Bremseinrichtungen für Fahrräder sind dem Fachmann hinlänglich bekannt, weswegen keine weitere Beschreibung erfolgt, sondern auf das Fachwissen des Fachmanns verwiesen wird.
-
Gemäß einem Merkmal der Erfindung ist das Elektrofahrrad
1, genauer gesagt das Bremssystem des Elektrofahrrads
1, mit einer Bremsassistenzeinrichtung versehen. Bei dieser Bremsassistenzeinrichtung kann es sich insbesondere um eine Einrichtung handeln, mit der ein Antiblockiersystem ABS bzw. eine Antiblockiervorrichtung ABV zumindest für das Vorderrad
17 realisiert werden kann. Die Bremsassistenzeinrichtung weist hierzu zumindest zwischen dem Bremsgriff
21 für das Vorderrad
17 und der Bremseinrichtung
20 für das Vorderrad
17 eine hydraulische oder elektrohydraulische Kontrolleinheit
30 auf, die über einen ersten Bremsleitungsstrang
31 mit dem Bremsgriff
21, tatsächlich natürlich mit dessen hydraulischen und über einen Bremshebel betätigten Aktuator (nicht gezeigt), und über einen zweiten Bremsleitungsstrang
32 mit den hydraulischen Funktionselementen (ebenfalls nicht im Detail gezeigt) der Bremseinrichtung
20 verbunden ist. Wie schon die schematische Ansicht in
1 erkennen lässt, ist die Kontrolleinheit
30 für die Bremsassistenzeinrichtung in den Fahrradrahmen
2 integriert aufgenommen, nämlich im gezeigten Ausführungsbeispiel in einem Hohlraum im Unterrohr
3, verdeckt und geschützt, aufgenommen. Die Kontrolleinheit
30 selbst kann einen beliebigen Aufbau haben und auch unterschiedlichste Funktionen erfüllen, und es wird nur beispielhaft auf die gattungsgemäße
EP 3162646 A1 oder die
DE 102017200053 A1 verwiesen, in der geeignete Bremsassistenzeinrichtungen mit einer solchen hydraulischen oder elektrohydraulischen Kontrolleinheit beschrieben werden.
-
Es wird nun Bezug genommen auf 2, in der schematisch die in das Unterrohr 3 integrierte Kontrolleinheit 30 dargestellt ist. Die Kontrolleinheit 30 weist ein fluidmechanisch dichtes Gehäuse 33 auf, in dessen Innern ein Fluidwiderstandselement, ein Anpassungsgefäß, Ventile, Bremskraftverstärker und/oder andere, zur Realisierung der gewünschten Bremsassistenzfunktion erforderliche Funktionselemente angeordnet sind. Im gezeigten Ausführungsbeispiel dient die Kontrolleinheit 30 ausschließlich als Bremsassistenzeinrichtung für das Vorderrad; die Kontrolleinheit 30 ist daher über den Bremsleitungsstrang 31 mit dem ebenfalls schematisch angedeuteten Bremsgriff 21 für die Vorderradbremse hydraulisch verbunden, und außerdem über den Bremsleitungsstrang 32 mit einem hydraulisch betätigbaren Bremssattel 36, der das eigentliche Funktionselement der Bremseinrichtung 20 der weiter nicht dargestellten Vorderradbremse bildet. Wie 2 gut erkennen lässt, ist die Kontrolleinheit 30 vollständig in einem Hohlraum im Innern des Unterrohrs 3 aufgenommen, sodass jedenfalls drei Seitenwandungen des Unterrohrs 3 die Kontrolleinheit 30 umgeben. Die Montage, und auch gegebenenfalls eine Wartung der Kontrolleinheit 30, erfolgt über eine Revisionsöffnung 40, die in dem gezeigten Ausführungsbeispielen in der Unterseite 3' des Unterrohrs 3 ausgebildet ist und mittels eines lösbaren Verschlussdeckels 45 verschlossen ist. Die beiden hydraulischen Bremsleitungsstränge 31, 32 sind im Regelfall bereits herstellerseitig nicht demontierbar mit dem Gehäuse 33 der Kontrolleinheit 30 verbunden, und das gesamte Bremssystem ist mit Hydraulikfluid vorgefüllt. Die Montage bzw. Demontage der Kontrolleinheit 30 mit angeschlossenen Bremsleitungssträngen 31, 32 erfolgt gleichwohl über die Revisionsöffnung 40, denn beide Bremsleitungsstränge 31, 32 werden über die Revisionsöffnung 40, welches mithin zugleich eine Montageöffnung bildet, in den Hohlraum 26 hineingeführt. Wie insbesondere 3, auf die nun ergänzend Bezug genommen wird, besonders gut erkennen lässt, erfolgt im gezeigten Ausführungsbeispiel die Leitungsführung der Bremsleitungsstränge 31, 32 durch eine randoffene Aussparung 46 am einstückigen Verschlussdeckel 45.
-
Die Bremsassistenzeinrichtung bzw. die Kontrolleinheit 30 ist ferner mit einer Kontrollleuchte 60 versehen, um einem Nutzer des Fahrrades anzuzeigen, wenn die Bremsassistenzeinrichtung, insbesondere ein Antiblockiersystem, ausgelöst wird oder wurde. Da die Kontrolleinheit 30 im Unterrohr 3 integriert aufgenommen ist, lässt sich die Kontrollleuchte 60 besonders sicher und ästhetisch ansprechend integriert in das Oberrohr 6 aufnehmen, wobei sie zur Erzielung einer besonders vorteilhaften Erkennbarkeit in einem Ausschnitt 61 in der Oberseite 6' des Oberrohrs 6 sitzt. Der Ausschnitt 61 ist zum hohlen Innenraum im Oberrohr 6 offen. Die elektrische Kopplung zwischen der Kontrolleinheit 30 und der Kontrollleuchte 60 erfolgt über ein Elektrokabel 62, welches vorzugsweise lösbar in die Kontrolleinheit 30 eingesteckt ist und im Innern von Oberrohr 6 und Unterrohr 3 verdeckt verlegt ist. Im gezeigten Ausführungsbeispiel, welches eine besonders bevorzugte Ausgestaltung eines Fahrradrahmens bzw. Elektrofahrrades 1 zeigt, befindet sich der Hohlraum 26 zur Aufnahme der Kontrolleinheit nah am Lenkkopfrohr 4 und zwischen Elektrobatterie 16 und Lenkkopfrohr 4. Auch die Kontrollleuchte 60 ist nahe des Lenkkopfrohrs 4 im Oberrohr 6 angeordnet.
-
Die Funktionssteuerung der Bremsassistenzeinrichtung ist besonders gut erzielbar, wenn dem Vorderrad 17 ein schematisch in 1 angedeuteter Sensor 70 zugeordnet ist, dessen Sensorsignale elektrisch mit der Bedieneinheit 15 und je nach Ausgestaltung auch mit der Kontrolleinheit 30 ausgewertet werden, um ein drohendes Blockieren des Vorderrades zu detektieren und zu vermeiden. Ferner kann auch die Bremseinrichtung 25 für das Hinterrad über den Hydraulikleitungsstrang 39 nicht unmittelbar mit dem zugehörigen Bremsgriff am Lenker verbunden sein, sondern ebenfalls mit der Kontrolleinheit der Bremsassistenzeinrichtung, wozu dann, wie in 1 angedeutet, auch dem Hinterrad 22 ein weiterer Radsensor 71 zugeordnet sein kann.
-
Die 4 bis 6 zeigen einen Fahrradrahmen 102 für eine zweite alternative Variante eines erfindungsgemäßen Elektrofahrrads mit in den Hohlraum einer Rahmenstreben integrierten und damit geschützt aufgenommenen Kontrolleinheit für eine Bremsassistenzeinrichtung. Wie beim vorherigen Ausführungsbeispiel weist der Fahrradrahmen 102 ein kräftiges Unterrohr 103 zur integrierten Aufnahme einer bündig mit der Unterseite abschließend im Unterrohr angeordneten Elektrobatterie 116, ein Sattelrohr 105, ein Lenkkopfrohr 104, ein Oberrohr 106 und eine in den Fahrradrahmen 102 integrierte Motoraufnahme 108 für einen Motor (nicht dargestellt) auf. Ein Hinterbau (nicht dargestellt) kann über eine mit der Motoraufnahme 108 gekoppelte Gelenkaufnahme 170 federnd am Fahrradrahmen 102 angeschlossen werden.
-
Das Oberrohr 106 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel leicht gekröpft ausgebildet. Abweichend vom vorherigen Ausführungsbeispiel ist die Kontrolleinheit 130 für eine Bremsassistenzeinrichtung vollständig im Hohlraum 126 des Oberrohrs 106 angeordnet, wobei sowohl der Bremsleitungsstrang 131 zum Bremshebel als auch der Bremsleitungsstrang 132 zum Bremskolben partiell im Hohlraum 126 des Oberrohrs 106 verlegt sind. Die Verlegung der beiden Bremsleitungsstränge 131, 132 erfolgt durch eine Durchführungsöffnung 180 im Lenkkopfrohr 104, wobei die Durchführungsöffnung 180 seitlich in der nach vorne weisenden Hälfte des Lenkkopfrohrs 104 ausgebildet ist, wodurch eine günstige Leitungsführung zum Lenker bzw. zur Bremse ermöglicht ist. Anstelle einer einzelnen Leitungs-Durchführungsöffnung 180 könnten auch zwei separate seitliche, gegebenenfalls kleinere Leitungs-Durchführungsöffnungen am Lenkkopfrohr vorgesehen sein. Um die hydraulischen Leitungsstränge intern verlegen zu können und anschließen zu können ist bei der zweiten Variante vorgesehen bzw. erforderlich, dass die Leitungsstränge 131, 132 von der Kontrolleinheit 130 oder dem Bremshebel bzw. Bremskolben gelöst und nach ihrer Verlegung an diesen wieder angeschlossen werden können. Aus der Darstellung in 5 ist gut ersichtlich, dass beim Fahrradrahmen 102 die Kontrolleinheit 130 in eine Hydraulikkomponente 130A und eine Elektronikkomponente 130B aufgeteilt ist; die Leitungsstränge 131, 132 sind mit der Hydraulikkomponente 130A lösbar verbunden; die Elektronikkomponente 130B liegt näher am Sattelrohr 115 und damit im größerem Abstand zum Lenkkopfrohr 104 als die Hydraulikkomponente 130A. Die Montage der gesamten Kontrolleinheit 130 bzw. der beiden Komponenten 130A, 130B erfolgt über eine aus 6 ersichtliche Revisionsöffnung 190 an der Unterseite des Oberrohrs 106, wobei diese Revisionsöffnung vorzugsweise mittels eines nicht dargestellten Verschlussdeckels verschließbar ist. Die Abmessungen der Revisionsöffnung 190 sind derart dimensioniert, dass sowohl die Hydraulikkomponente 130A als auch die Elektronikkomponente 130B durch die Revisionsöffnung 190 hindurch in den Hohlraum 126 des Oberrohrs 106 hineingeschoben und dort positioniert und arretiert werden können.
-
Wie beim vorherigen Ausführungsbeispiel ist auch hier eine Kontrollleuchte 160 für die Bremsassistenzeinrichtung vorgesehen, die es dem Nutzer des Fahrrades während der Fahrt anzeigt, wenn die Bremsassistenzeinrichtung aktiv geworden ist. Die Kontrollleuchte 160 ist wie beim vorherigen Ausführungsbeispiel in einer Ausnehmung 161 in der Oberseite 106' des Oberrohrs 106 angeordnet und über den Hohlraum 126 elektrisch mit der elektrischen Komponente 130B der Kontrolleinheit 100 gekoppelt, vorzugsweise über ein lösbares Elektrokabel (nicht dargestellt). Die Kontrollleuchte 160 befindet sich näher am Oberrohr 104 als die Hydraulikkomponente 130A,
-
Für den Fachmann ergeben sich aus der vorhergehenden Beschreibung zahlreiche Modifikationen, die in den Schutzbereich der anhängenden Ansprüche fallen sollen. Das erfindungsgemäße Fahrzeug kann auch ein Fahrrad ohne Elektromotor sein, ggf. wäre dann für eine gesonderte elektrische Versorgung zu sorgen, falls eine elektrohydraulische Kontrolleinheit verwendet wird; die elektrische Versorgung konnte beispielsweise über einen nicht abschaltbaren Nabendynamo (nicht gezeigt) realisiert werden. Die Anordnung der Kontrolleinheit im Unterrohr, vorzugsweise zugänglich über eine Revisionsöffnung von der Unterseite des Unterrohrs, bildet die bevorzugte Ausgestaltung beim ersten Ausführungsbeispiel, die Erfindung ist jedoch nicht auf diese Ausgestaltung beschränkt. Abweichend vom gezeigten Ausführungsbeispiel könnte beim ersten Ausführungsbeispiel das Oberrohr auch entfallen; auch dann können Kontrolleinheit, Elektrobatterie und zusätzlich auch die Kontrollleuchte im Unterrohr angeordnet werden; es versteht sich, dass die Elektrobatterie aber auch im oder hinter dem Sattelrohr oder an einem Gepäckträger angeordnet sein kann. Gleichermaßen ist für den Fachmann ersichtlich, dass die Anordnung der einzelnen Komponenten im Oberrohr bei der zweiten Variante variiert werden kann, ohne den Schutzbereich der Ansprüche zu verlassen.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- EP 3162646 A1 [0003, 0021]
- DE 102017200053 A1 [0021]