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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft ein Luftführungselement für ein Luftverteilungssystem in einem Flugzeug, ein Steigrohr und ein Flugzeug damit. Derartige Luftführungselemente werden im Zusammenhang mit Luftverteilungssystemen von Flugzeugen genutzt, die der Einstellung und Aufrechterhaltung der gewünschten Umgebungsbedingungen in der Flugzeugkabine dienen.
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Hintergrund der Erfindung
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Die Kabine eines Passagierflugzeugs wird üblicherweise sowohl im Flugbetrieb als auch im Bodenbetrieb des Flugzeugs mittels einer flugzeugeigenen Klimaanlage klimatisiert. Diese stellt konditionierte Luft zur Zufuhr in die Flugzeugkabine bereit. Typischerweise wird die konditionierte Luft über das Luftverteilungssystem in die Flugzeugkabine eingeleitet. Dies erfolgt in der Regel ausgehend von einem Unterflurbereich, insbesondere ausgehend von dem Bereich der so genannten „Belly Fairing“ des Flugzeugs (dieser ist in etwa im vorderen Bereich des Flügelmittelkastens angeordnet), von wo aus die konditionierte Luft zunächst über in der Rumpflängsrichtung verlaufende Luftführungselemente, wie beispielsweise über Luftverteilungsrohre und dann über davon abzweigende Steigrohre (so genannte „Riser Ducts“), zu den Passagierbereichen im Oberdeck des Flugzeugs befördert wird. Die dabei zum Einsatz kommenden, unterschiedlichen Luftführungselemente weisen einen von Luft durchströmbaren Luftführungskörper mit einem geschlossenen Strömungsquerschnitt auf, wobei an einem ersten Ende des Luftführungskörpers ein Lufteinlass, und einen an einem zweiten stromabwärts gelegenen Ende des Luftführungskörpers ein Luftauslass ausgebildet ist.
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Die als Steigrohre ausgebildeten Luftführungselemente erstrecken sich in der Regel ausgehend von dem Unterflurbereich entlang der Innenseite der Flugzeugaußenwand hin zu in den Kabinenbereich des Flugzeugs mündende Luftauslässe. Diese Luftauslässe können sich beispielsweise oberhalb der Sitzpositionen der Flugzeugpassagiere befinden und sind daher z.B. an Decken- oder Seitenwandverkleidungselementen der Flugzeugkabine ausgebildet. Die Steigrohre bzw. Riserducts versorgen beispielsweise bei den Schmalrumpfflugzeugen jeweils einen seitlichen und einem oberen Luftauslass. Die Steigrohre bzw. Luftauslässe münden dann in einen Bereich, der einer Passagiersitzreihe zugeordnet werden kann.
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Bekannte Luftführungselemente, wie Steigrohre bzw. Riserducts sind in der Regel aus einem festen bzw. starren Material, beispielsweise aus einem Verbundwerkstoff, hergestellt. Die Luftführungselemente weisen in der Regel einen von Luft durchströmbaren Luftführungskörper mit einem geschlossenen Strömungsquerschnitt auf. An einem ersten Ende des Luftführungskörpers ist ein Lufteinlass ausgebildet und an einem zweiten stromabwärts gelegenen Ende des Luftführungskörpers ist ein Luftauslass ausgebildet.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine alternative Lösung zur Luftverteilung bereitzustellen, insbesondere ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung alternative Luftführungselemente bereitzustellen, mit denen eine effektive und einfache Luftverteilung möglich ist.
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Beschreibung der Erfindung
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Die Aufgabe der Erfindung wird gelöst durch ein Luftführungselement der eingangs genannten Art, das dadurch gekennzeichnet ist, dass der Luftführungskörper zumindest (strömungs-) abschnittsweise aus einem flexiblen und fluiddichten Leitungsmaterial gebildet ist, und dass in einem stromaufwärts des Luftauslasses angeordneten Bereich gegenüberliegende Strömungswandabschnitte des Luftführungskörpers zur Strömungsbeeinflussung mit einem oder mehreren den Strömungsquerschnitt durchquerenden Fäden verbunden sind. Durch den einen oder die mehreren Fäden, die den Strömungsquerschnitt durchqueren, kann bei der Durchströmung des Luftführungselements in dessen Strömungsquerschnitt gezielt lokal ein Druckverlust bzw. gezielt eine lokale Volumenstromdrosselung erzeugt werden. Mehrere Fäden bilden gewissermaßen ein Abstandsgewirk. Durch den oder die Fäden wird in vorteilhafter Weise eine größere Entwurfsfreiheit bei der Geometriegestaltung der Luftführungselemente aus flexiblem und fluiddichtem Leitungsmaterial erreicht. Darüber hinaus sind derartige Fäden vergleichsweise leicht und zeigen nicht nur gegenüber den herkömmlichen starren Luftführungselementen sondern auch gegenüber beispielsweise textilen Lamellen, die alternativ zwischen den Strömungswandabschnitten angeordnet sein können, deutliche Gewichtsvorteile. Ferner kann durch die Fäden die Luftströmung im Inneren des Luftführungselements, insbesondere des Luftführungskörpers, gezielt beeinflusst werden. Die Luftströmung kann insbesondere in einer Weise optimiert werden, dass Strömungsgeräusche verringert werden können.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Luftführungselements weisen die Fäden eine Länge auf, die den Abstand der gegenüberliegenden Strömungswandabschnitte zumindest bereichsweise verringert, sodass der Luftführungskörper in diesem Bereich eine Einschnürung bildet. Mit anderen Worten: Die Fäden weisen eine Länge auf, die den Abstand der gegenüberliegenden Strömungswandabschnitte zumindest bereichsweise verringert, sodass der Strömungsquerschnitt in diesem Bereich im Vergleich zu anderen Strömungsquerschnittsbereichen des Luftführungselements eingeschnürt ist. Durch die Einschnürung des Strömungsquerschnitts kann die Strömungsführung im Inneren des Luftführungskörpers und dadurch mittelbar auch das aus dem Luftauslass ausströmende Strömungsprofil beeinflusst werden. Die Wahl der Einschnürung des Strömungsquerschnitts hat eine unmittelbare Auswirkung auf das Geschwindigkeitsprofil an der Luftauslass-Öffnung. Durch eine gezielte Wahl der Einschnürung und somit der Geometrie des Strömungsquerschnitts im Bereich der beiden gegenüberliegenden Strömungswandabschnitte, kann in vorteilhafter Weise auch bei einem aus flexiblem und fluiddichtem Leitungsmaterial gebildeten Luftführungskörper ein gewünschtes Geschwindigkeitsprofil am Luftauslass des Luftführungselements erzielt werden. Durch die Wahl der Ausgestaltung der Einschnürung kann insbesondere das Geschwindigkeitsprofil bei der Ausströmung gesteuert werden.
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Bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Luftführungselements können die den Strömungsquerschnitt lokal beeinflussenden Fäden gezielt an einer gewünschten Stelle eingebracht werden. Alternativ ist es möglich, die Fäden lokal als vorgefertigtes Zuschnitt-Material (d.h. die Fäden zusammen mit Ausschnitten der gegenüberliegenden Strömungswandabschnitte) in den Luftführungskörper einzuarbeiten. Durch die entsprechende Herstellung können die lokalen Einschnürungen des Strömungsquerschnitts im Luftführungselement prinzipiell identisch oder zumindest nahezu gleich ausgeführt werden wie bei herkömmlichen Luftführungselementen, die aus festen bzw. ausgehärteten Verbundwerkstoffen hergestellt werden. Durch die Einschnürung können lokal komplexere Geometrien erzeugt werden. Die lokale Einschnürung des Strömungsquerschnitts kann mit anderen Worten als eine Ausbildung einer nach innen ausgerichteten Beule bezeichnet werden.
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Bei einer bevorzugten Weiterbildung der vorhergehenden Ausführungsform entspricht die Länge der Fäden im Wesentlichen der Hälfte einer charakteristischen Querschnittsgröße des Strömungsquerschnitts. Die charakteristische Querschnittsgröße ist beispielsweise der Durchmesser eines Luftführungselements bei rundem Strömungsquerschnitt oder die Strömungsquerschnittsbreite bei einem rechteckförmigen Strömungsquerschnitt. Durch die Wahl dieses Größenverhältnisses aus Länge der Fäden zu charakteristischen Querschnittsgröße des Strömungsquerschnitts kann vorteilhaft ein leises Strömungsverhalten im Luftführungselement erzeugt werden.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform weisen die Fäden unterschiedliche Längen auf. Auf diese Weise können z.B. Übergänge von den Bereichen mit unverändertem Strömungsquerschnitt hin zu den Bereichen mit einem eingeschnürten Strömungsquerschnitt weicher bzw. gleichmäßiger realisiert werden, wobei dies eine ungewünschte Wirbelbildung an diesen Übergängen verhindert oder zumindest abmildert.
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Bevorzugt ist auch eine Ausführungsform, bei der die Fäden zueinander äquidistant angeordnet sind. Die äquidistante Anordnung der Mehrzahl an Fäden zwischen den gegenüberliegenden Strömungswandabschnitten des Luftführungskörpers vereinfacht die Herstellung des Luftführungselements im Vergleich zu einer Anordnung der Fäden mit variierenden Abständen.
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Eine alternative bevorzugte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den gegenüberliegenden Strömungswandabschnitten in einem ersten Teilbereich die Fadenabstände größer sind als die Fadenabstände in einem zweiten Teilbereich. Auf diese Weise fällt in den Teilbereich mit den größeren Fadenabständen der Druckverlust geringer aus und drosselt dort den Volumenstrom dementsprechend weniger. Umgekehrt fällt in den Teilbereich mit geringeren Fadenabständen der Druckverlust größer aus und dementsprechend wird dort der Volumenstrom stärker gedrosselt. Die erfindungsgemäß durch die Fäden bewirkten Effekte können damit durch die Wahl der Fadenabstände gezielt beeinflusst werden.
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Bevorzugt ist auch eine Weiterbildung der vorhergehenden Ausführungsform, bei der die Teilbereiche mit größeren und niedrigeren Fadenabständen symmetrisch bezüglich einer Strömungsquerschnittsmittelachse angeordnet sind. Die symmetrische Anordnung verbessert die gezielte Drosselung des Volumenstroms weiter.
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Ferner ist eine Ausführungsform bevorzugt, bei der das flexible und fluiddichte Leitungsmaterial als ein Gewebestoff ausgebildet ist. Wenn das flexible und fluiddichte Leitungsmaterial aus einem Gewebestoff gebildet ist, können die Herstellungskosten für das Luftführungselement weiter reduziert werden.
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Weiterhin bevorzugt ist eine Ausführungsform des Luftführungselements, bei der die Fäden als Kunststofffäden oder als Gewebefäden ausgebildet sind. Die Kunststofffäden können beispielsweise aus Nylon hergestellt werden. Die Gewebefäden können aus einer Mehrzahl von Fasern zusammengewebt sein. Gewebefäden wirken lediglich als eine Begrenzung der Längenausdehnung und können nicht auf Druck beansprucht werden. Kunststofffäden und Gewebefäden haben sich in der Praxis bewährt.
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Besonders bevorzugt sind die Fäden versteift ausgebildet. Wenn die Fäden versteift ausgebildet sind, weisen sie eine gewisse Elastizität auf und sind in einem gewissen Rahmen auf Druck belastbar. Diese (Knick-)Steifigkeit kann durch die Wahl der Querschnittsfläche und des Materials eingestellt werden. Mit versteiften Fäden ist es möglich, eine definierte Formgebung der durchströmten Querschnittsfläche zu erzeugen. Dies ist wiederum vorteilhaft, falls der Innendruck während der Durchströmung des Luftführungselements vergleichsweise gering ist und die Formstabilität des flexiblen Luftführungselements sonst nicht gewährleistet ist.
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Die Aufgabe der Erfindung wird auch gelöst durch ein Steigrohr für ein Luftverteilungssystem eines Flugzeugs, mit einem erfindungsgemäßen Luftführungselement, das dadurch gekennzeichnet ist, dass der oder die Fäden zumindest strömungsabschnittsweise einen ellipsenförmigen Strömungsquerschnitt erzeugen. Das erfindungsgemäße Steigrohr macht im Wesentlichen von denselben Vorteilen Gebrauch, wie das erfindungsgemäße Luftführungselement. Unter „ellipsenförmig“ wird grundsätzlich eine Querschnittsform verstanden, die mit der Form einer Ellipse identisch ist oder dieser im Wesentlichen ähnelt (z.B. eine große und eine kleine Halbachse aufweist).
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In den Rahmen der Erfindung fällt schließlich auch ein Flugzeug mit einem erfindungsgemäßen Luftführungselement oder mit einem erfindungsgemäßen Steigrohr.
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Die oben beschriebenen Aspekte und weitere Aspekte, Merkmale und Vorteile der Erfindung können ebenfalls aus den Beispielen der Ausführungsform entnommen werden, welche im Folgenden unter Bezugnahme auf die anhängenden Zeichnungen beschrieben wird.
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Figurenliste
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In den Figuren werden gleiche Bezugszeichen für gleiche oder zumindest ähnliche Elemente, Komponenten oder Aspekte verwendet. Es wird angemerkt, dass im Folgenden Ausführungsformen im Detail beschrieben werden, die lediglich illustrativ und nicht beschränkend sind. In den Ansprüchen schließt das Wort „aufweisend“ nicht andere Elemente aus und der unbestimmte Artikel „ein“ schließt eine Mehrzahl nicht aus. Alleinig der Umstand, dass bestimmte Merkmale in verschiedenen abhängigen Ansprüchen genannt sind, beschränkt nicht den Gegenstand der Erfindung. Auch Kombinationen dieser Merkmale können vorteilhaft eingesetzt werden. Die Bezugszeichen in den Ansprüchen sollen nicht den Umfang der Ansprüche beschränken. Die Figuren sind nicht maßstäblich zu verstehen sondern haben nur schematischen und illustrativen Charakter. Es zeigen
- 1a und 1b eine Vorderansicht und eine Seitenansicht eines Luftführungselements gemäß dem Stand der Technik,
- 2a und 2b eine Vorderansicht und ein seitlicher Querschnitt eines Luftführungselements gemäß einer Ausführungsform der Erfindung,
- 3 einen Querschnitt durch das erfindungsgemäße Luftführungselement gemäß 2a,
- 4 einen Querschnitt durch ein alternatives erfindungsgemäßes Luftführungselement,
- 5 einen weiteren Querschnitt durch ein alternatives erfindungsgemäßes Luftführungselement,
- 6 einen weiteren alternativen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Luftführungselement,
- 7a bis 7c eine Vorderansicht, ein Längsschnitt und ein Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Steigrohr, und
- 8 ein erfindungsgemäßes Flugzeug.
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Die 1a und 1b zeigen ein herkömmliches Luftführungselement 10' für ein Luftverteilungssystem in einer Vorderansicht (1a) und in einer Seitenansicht (1b). Das Luftführungselement 10' weist einen von Luft durchströmbaren Luftführungskörper 12 mit einem geschlossenen Strömungsquerschnitt auf. An einem ersten Ende des Luftführungskörpers 12 ist ein Lufteinlass 14 und an einem zweiten stromabwärts gelegenen Ende des Luftführungskörpers 12 ist ein Luftauslass 16 ausgebildet. Das Luftführungselement 10' kann in einem Luftverteilungssystem eines Flugzeugs 50 eingesetzt werden. Bekannte Luftführungselemente 10' sind in der Regel aus einem festen bzw. starren Material, beispielsweise aus einem Verbundwerkstoff, hergestellt. Zur Strömungsbeeinflussung der Luft, die am Luftauslass 16 aus dem Luftführungselemente 10 austritt, weisen die bekannten Luftführungselemente 10' eine in das Innere des Strömungsquerschnitts hin ausgerichtete Beule 9 auf.
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In den 2a und 2b ist das erfindungsgemäße Luftführungselement 10 in einer Vorderansicht (2a) und in einem seitlichen Querschnitt entlang der Schnittlinie A-A (2b) dargestellt. Das Luftführungselement 10 umfasst einen von Luft durchströmbaren Luftführungskörper 12, der einen geschlossenen Strömungsquerschnitt 11 aufweist, einen an einem ersten Ende des Luftführungskörpers 12 ausgebildeten Lufteinlass 14, und einen an einem zweiten stromabwärts gelegenen Ende des Luftführungskörpers 12 ausgebildeten Luftauslass 16. Erfindungsgemäß ist der Luftführungskörper 12 zumindest abschnittsweise aus einem flexiblen und fluiddichten Leitungsmaterial gebildet, und in einem stromaufwärts des Luftauslasses 16 angeordneten Bereich sind gegenüberliegende Strömungswandabschnitte 7a, 7b des Luftführungskörpers 12 mit einem oder mehreren den Strömungsquerschnitt 11 durchquerenden Fäden 25 verbunden. Durch den einen oder die mehreren den Strömungsquerschnitt 11 durchquerenden Fäden 25 (vgl. z.B. 3 bzw. die Querschnitte entlang der Schnittlinie B-B) kann die Durchströmung beeinflusst werden. Insbesondere kann bei der Durchströmung des Luftführungselements 10 in dessen Strömungsquerschnitt 11 gezielt lokal ein Druckverlust bzw. gezielt eine lokale Volumenstromdrosselung bewirkt werden. Das Luftführungselement 10 kann in einem Luftverteilungssystem eines Flugzeugs 50 eingesetzt werden.
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Die 3 zeigt einen Querschnitt durch das erfindungsgemäße Luftführungselement 10 entlang der Schnittlinie B-B der 2a. Somit ist ersichtlich, dass die Fäden 25 eine Länge aufweisen, die den Abstand der gegenüberliegenden Strömungswandabschnitte 7a, 7b zumindest bereichsweise verringert, sodass der Luftführungskörper 12 in diesem Bereich eine Einschnürung 15 bildet. Mit anderen Worten: Der Strömungsquerschnitt 11 ist in diesem Bereich im Vergleich zu andern Strömungsquerschnittsbereichen 11' des Luftführungselements 10 eingeschnürt (vgl. auch 4). Durch die Einschnürung des Strömungsquerschnitts 11 kann die Strömungsführung im Inneren des Luftführungskörpers 12 und dadurch mittelbar auch das aus dem Luftauslass 16 ausströmende Strömungsprofil beeinflusst werden. Die Wahl der Einschnürung 15 des Strömungsquerschnitts 11 hat eine unmittelbare Auswirkung auf das Geschwindigkeitsprofil am Luftauslass 16. Durch eine gezielte Wahl der Geometrie der Einschnürung 15 und somit des Strömungsquerschnitts 11 im Bereich der beiden gegenüberliegenden Strömungswandabschnitte 7a, 7b, kann vorteilhaft auch bei einem aus flexiblem und fluiddichtem Leitungsmaterial gebildeten Luftführungskörper 12 ein gewünschtes Geschwindigkeitsprofil am Luftauslass 16 des Luftführungselements 10 erzielt werden.
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Die Fäden 25 sind zueinander in Abständen d1 äquidistant angeordnet. Dies vereinfacht die Herstellung des Luftführungselements 10 im Vergleich zu einer Anordnung der Fäden 25 mit variierenden Abständen zueinander. Das flexible und fluiddichte Leitungsmaterial des Luftführungskörpers 12 ist als ein Gewebestoff ausgebildet. Dadurch können die Herstellungskosten des Luftführungselements 10 weiter reduziert werden.
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Die Fäden 25 sind ferner als versteifte Kunststofffäden ausgebildet. Die Kunststofffäden 25 können beispielsweise aus Nylon hergestellt werden. Kunststofffäden 25 haben sich in der Praxis bewährt. Wenn sie zudem versteift ausgebildet sind, weisen sie eine gewisse Elastizität auf und sind auf Druck in einem gewissen Rahmen belastbar. Diese (Knick-)Steifigkeit kann durch die Wahl der Querschnittsfläche und des Materials beeinflusst werden. Mit versteiften Fäden 25 ist es möglich, eine definierte Formgebung der durchströmten Querschnittsfläche 11 zu erzeugen. Dies ist wiederum vorteilhaft, falls der Innendruck während der Durchströmung des Luftführungselements 10 vergleichsweise gering ist und die Formstabilität des flexiblen Luftführungselements 10 sonst nicht gewährleistet ist.
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In der 4 ist ein Querschnitt durch ein alternatives Luftführungselement 10 dargestellt. Der Querschnitt ergibt sich analog durch die Schnittlinie B-B gemäß 2a. Analog zu der in 3 dargestellten Ausführungsform weisen die Fäden 25 eine Länge auf, die den Abstand der gegenüberliegenden Strömungswandabschnitte 7a, 7b zumindest bereichsweise verringert, sodass der Luftführungskörper 12 in diesem Bereich eine Einschnürung 15 bildet. Durch die Einschnürung werden dieselben Vorteile bzw. Effekte erreicht, wie bei der Ausführungsform gemäß 3.
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Im Unterschied zur Ausführungsform der 3 sind jedoch zwischen den gegenüberliegenden Strömungswandabschnitten 7a, 7b in einem ersten Teilbereich 18a die Fadenabstände D größer sind als die Fadenabstände d in einem zweiten Teilbereich 18b. Auf diese Weise fällt in den Teilbereich 18a mit den größeren Fadenabständen D der Druckverlust geringer aus und drosselt dort den Volumenstrom dementsprechend weniger. Umgekehrt fällt in den Teilbereich 18b mit geringeren Fadenabständen d der Druckverlust größer aus und dementsprechend wird dort der Volumenstrom stärker gedrosselt. Die erfindungsgemäß durch die Fäden 25 bewirkten Effekte können damit durch die Wahl der Fadenabstände D, d gezielt beeinflusst werden. Darüber hinaus sind die Teilbereiche 18a, 18b mit größeren und kleineren Fadenabständen D, d symmetrisch bezüglich einer Strömungsquerschnittsmittelachse 20 angeordnet. Die symmetrische Anordnung verbessert die gezielte Drosselung des Volumenstroms weiter.
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Des Weiteren entspricht bei dem Luftführungselement 10 der 4 die Länge I der Fäden 25 im Wesentlichen der Hälfte der charakteristischen Querschnittsgröße B des Strömungsquerschnitts 11. Die charakteristische Querschnittsgröße B ist bei dem rechteckförmigen Strömungsquerschnitt die Strömungsquerschnittsbreite. Durch die Wahl dieses Größenverhältnisses aus Länge der Fäden I zu charakteristischer Querschnittsgröße B des Strömungsquerschnitts 11 kann vorteilhaft ein leises Strömungsverhalten im Luftführungselement 10 bewirkt werden. Das im Hinblick auf die charakteristische Querschnittsgröße B zuvor Beschriebene gilt auch für die in der 3 gezeigte Ausführungsform des Luftführungselements 10.
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Die Fäden 25 eines Luftführungselements 10 können mitunter unterschiedliche Längen aufweisen. Dadurch können Übergänge von den Bereichen mit unverändertem Strömungsquerschnitt 11' hin zu den Bereichen mit einem eingeschnürten Strömungsquerschnitt 15 weicher bzw. gleichmäßiger umgesetzt werden.
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Die 5 zeigt einen Querschnitt durch ein weiteres erfindungsgemäßes Luftführungselement 10; analog entlang der Schnittlinie B-B der 2a. Im Unterschied zu den vorherigen Ausführungsformen weist das Luftführungselement 10 der 5 keine Einschnürung des Strömungsquerschnitts 11 durch verkürzte Fadenlängen auf. Stattdessen weisen alle Fäden 25 die gleiche Länge auf und sind darüber hinaus zueinander äquidistant angeordnet. Dies vereinfacht die Herstellung des Luftführungselements 10. Das flexible und fluiddichte Leitungsmaterial des Luftführungskörpers 12 ist ebenfalls als ein flexibler Gewebestoff ausgebildet.
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In 6 ist eine weitere Ausführungsform eines Luftführungselements 10 dargestellt, wobei sich diese von dem Luftführungselement 10 der 5 im Wesentlichen darin unterscheidet, dass zwischen den gegenüberliegenden Strömungswandabschnitten 7a, 7b in einem ersten Teilbereich 18a die Fadenabstände D größer sind als die Fadenabstände d in einem zweiten Teilbereich 18b.
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Die 7a bis 7c zeigen schließlich ein Steigrohr 30 das fluidisch mit einem Luftführungselement 10 verbunden ist in einer Vorderansicht (7a) und in einem Längsschnitt (7b). In der 7c ist ein Querschnitt durch das Steigrohr 30 dargestellt. Im Inneren des Steigrohrs 30 sind entlang dessen Längsachse 31 zumindest abschnittsweise mehrere Fäden 25' angeordnet, die gegenüberliegende Strömungswandabschnitte 7a', 7b' des Steigrohrs 30 miteinander verbinden. Die Fäden 25' des Steigrohrs 30 erzeugen zumindest strömungsabschnittsweise einen ellipsenförmigen Strömungsquerschnitt 32 (vgl. 7c). Unter „ellipsenförmig“ wird grundsätzlich eine Querschnittsform verstanden, die mit einer Form einer Ellipse identisch ist oder der Form einer Ellipse ähnelt. Mit umfasst von dem Verständnis von „ellipsenförmig“ ist insbesondere auch die Querschnittsform des Steigrohrs 30 aus der 7c. Das Steigrohr 30 ist für den Einsatz in einem Luftverteilungssystem eines Flugzeugs 50 geeignet.
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Die 8 zeigt schließlich ein Flugzeug 50 mit einem Luftführungselement 10 und/oder einem Steigrohr 30.