-
Die Erfindung betrifft eine Dichtungsvorrichtung, insbesondere eine Axialdichtungsvorrichtung für den Landfahrzeugbereich, zum Einrichten einer technischen Dichtheit. Ferner betrifft die Erfindung einen Dichtungsträger, insbesondere ein Verbinderbauteil eines elektrischen Verbinders für eine Komponente einer elektrischen und/oder fluidischen Entität bevorzugt für den Landfahrzeugbereich. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine elektrische und/oder fluidische Entität bevorzugt für den Landfahrzeugbereich.
-
Im elektrischen Bereich (Elektronik, Elektrotechnik, Elektrik, elektrische Energietechnik etc.) sind eine große Anzahl von elektrischen Verbindervorrichtungen bzw. Verbindereinrichtungen, Buchsen-, Stift- und/oder Hybridverbindern etc. - im Folgenden als (elektrische) Verbinder (auch: Gegenverbinder) bezeichnet - bekannt, welche dazu dienen, elektrische Ströme, Spannungen, Signale und/oder Daten mit einer großen Bandbreite von Strömen, Spannungen, Frequenzen und/oder Datenraten zu übertragen. Im Nieder-, Mittel- oder Hochspannungs- und/oder -strombereich, und insbesondere im Fahrzeugbereich, müssen solche Verbinder in mechanisch belasteten, warmen, ggf. heißen, verunreinigten, feuchten und/oder chemisch aggressiven Umgebungen dauerhaft, wiederholt und/oder nach einer vergleichsweise langen Zeit einer Inaktivität kurzfristig eine Übertragung von elektrischer Leistung, Signalen und/oder Daten gewährleisten. Aufgrund einer großen Bandbreite von Anwendungen ist eine große Anzahl von speziell ausgestalteten Verbindern bekannt.
-
Solch ein Verbinder und ggf. dessen zugehöriges (z. B. bei einer Verbindervorrichtung oder einer Verbindereinrichtung) oder übergeordnetes (z. B. bei einer Verbindereinrichtung) Gehäuse kann an einer elektrischen Leitung, einem Kabel, einem Kabelbaum etc. - im Folgenden als (vor-)konfektioniertes (elektrisches) Kabel bezeichnet - oder an/in einer elektrischen Einrichtung bzw. Vorrichtung, wie z. B. an/in einem Gehäuse, an/auf einem Stanzgitter, an/auf einer Leiterplatte etc., einer (leistungs-)elektrischen, elektrooptischen bzw. elektronischen Komponente bzw. einer entsprechenden Aggregation etc. (elektrische Entität) verbaut sein.
-
Befindet sich ein Verbinder (mit/ohne Gehäuse) an einem Kabel, einer Leitung bzw. einem Kabelbaum, so spricht man auch von einem fliegenden (Steck-)Verbinder bzw. einem Stecker, einer Buchse oder einer Kupplung; befindet er sich an/in einer elektrischen, elektrooptischen bzw. elektronischen Komponente, Aggregation etc., so spricht man auch von einer (Verbindereinrichtung, wie z. B. einem (Einbau-/Anbau-)Verbinder, einem (Einbau-/Anbau-)Stecker oder einer (Einbau-/Anbau-) Buchse. Ferner wird ein Verbinder an einer solchen Einrichtung oft auch als (Stecker-)Aufnahme, Stiftwanne, Stiftleiste oder Header bezeichnet. Solch ein Verbinder muss eine einwandfreie Übertragung von Elektrizität gewährleisten, wobei miteinander korrespondierende und teilkomplementäre Verbinder (Verbinder und Gegenverbinder) meist Verriegelungseinrichtungen und/oder Befestigungseinrichtungen zum dauerhaften aber in der Regel lösbaren Verriegeln und/oder Befestigen des Verbinders am/im Gegenverbinder bzw. vice versa aufweisen.
-
Es sind ständig Bestrebungen im Gang, elektrische Verbinder zu verbessern, insbesondere an neue Anforderungen anzupassen, effektiver auszulegen sowie besser, kostengünstiger und/oder einfacher zu gestalten, herzustellen und/oder zu montieren. - Z. B. elektrische Verbinder für eine Strom-/Spannungsversorgung und/oder eine Signal-/Datenübertragung im Fahrzeugbereich - z. B. Steckverbinder für Steuergeräte - müssen bei minimalen Umgebungstemperaturen von ca. -30°C bis ggf. maximalen Betriebstemperaturen von ca. +140°C, über ihre Lebenszeit von ca. zehn bis 15 Jahren hinweg, in einem jeweiligen Milieu (Nässe, Feuchtigkeit, Öl/Verunreinigungen, Schmutz, Salz und/oder Sand etc.) und/oder unter mechanischer Belastung (Vibrationen, Schläge etc.) eine einwandfreie elektrische Übertragung gewährleisten.
-
Die
US 2011/0 148 049 A1 offenbart eine Dichtungsanordnung und ein Konstruktionsverfahren dafür. Die Dichtungsanordnung umfasst einen Trägerkörper mit einander gegenüberliegenden ebenen Dichtflächen mit mindestens einer Medienförderöffnung, die sich durch die Dichtflächen hindurch erstreckt, wobei wenigstens eine Durchgangsöffnung radial von der Medienförderöffnung beabstandet ist. Ferner weist der Trägerkörper wenigstens einen Vorsprung auf, welcher aus einem Material des Trägerkörpers heraus ausgebildet und sich von der Durchgangsöffnung nach außen von der Dichtfläche weg erstreckt.
-
Die
DE 40 206 71 A1 lehrt eine Kolbenabdichtung für druckmittelbetätigte Systeme, wobei sich die Kolbenabdichtung in einer ringförmigen Aussparung eines Kolbens oder eines Gehäuses befindet und eine Ringdichtung sowie eine einseitig gegen eine Richtung einer Druckkraft wirkende Wellfeder aufweist. Dabei ist die Wellfeder derart dimensioniert, dass sich die Ringdichtung bei geringem Druck gegen die Wellfeder bewegen kann.
-
Ein Verbinder bzw. eine Baugruppe benötigt, neben einer entsprechenden thermischen, chemischen und/oder mechanischen Beständigkeit, eine Abdichtung (Schmutz, Staub, Flüssigkeit und/oder Gas) z. B. gegenüber einer Komponente (Gehäuse einer elektrischen und/oder fluidischen Entität (Steuergerät), einem Gegenverbinder etc.) bzw. vice versa. Hierbei ist es wichtig, dass eine Dichtung eines Dichtungsträgers des Verbinders nach einer (Vor-)Montage und/oder für eine (End-) Montage an der Komponente eine gewünschte Position besitzt. - Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, einen verbesserten Dichtungsträger für einen Verbinder oder eine Komponente bzw. eine Baugruppe davon anzugeben. Hierbei soll z. B. auf eine korrekte Endmontage einer Dichtung bzw. ihres Dichtungsträgers an einer Komponente Wert gelegt sein.
-
Die Aufgabe der Erfindung ist mittels einer Dichtungsvorrichtung, insbesondere einer Axialdichtungsvorrichtung für den Landfahrzeugbereich, zum Einrichten einer technischen Dichtheit; mittels eines Dichtungsträgers, insbesondere eines Verbinderbauteils eines elektrischen Verbinders für eine Komponente einer elektrischen und/oder fluidischen Entität bevorzugt für den Landfahrzeugbereich; und mittels einer elektrischen und/oder fluidischen Entität bevorzugt für den Landfahrzeugbereich; gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst. - Vorteilhafte Weiterbildungen, zusätzliche Merkmale und/oder Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen und der folgenden Beschreibung.
-
Die erfindungsgemäße Dichtungsvorrichtung weist eine Dichtung, insbesondere eine Axialdichtung, mit wenigstens einem Dichtrand oder bevorzugt genau zwei Dichträndern auf, wobei die Dichtungsvorrichtung abseits ihrer Dichtung wenigstens eine Positioniereinrichtung umfasst, und mittels der Positioniereinrichtung die Dichtung oder ein Dichtungsträger mit der Dichtung, in eine im Wesentlichen korrekte Montageposition an der Komponente bevorzugt verbringbar und/oder bevorzugt damit dort (an-)halterbar ist, wobei die Dichtungsvorrichtung als eine integrale oder stofflich einstückige Dichtungsvorrichtung ausgebildet ist, und die Positioniereinrichtung als eine Wellfeder oder eine wellbare Federanordnung ausgebildet ist, und eine Federkraftwirkung der Positioniereinrichtung aus einer elastischen Verformung eines Materials der Positioniereinrichtung stammt.
-
Somit kann die Dichtung oder der Dichtungsträger mit der Dichtung, z. B. von einem Werker oder einer Maschine in eine z. B. nicht exakt genug bestimmte Montageposition an der Komponente verbracht werden, wobei die im Wesentlichen korrekte Montageposition (auch: Vormontageposition, bevorzugt nicht: Endmontageposition) mittels der oder durch die Positioniereinrichtung einnehmbar und bevorzugt damit, natürlich in Grenzen, sicherstellbar ist.
-
Unter einer integralen Ausbildung ist eine Ausbildung der Dichtungsvorrichtung verstanden, bei welcher es nur ein einziges, quasi nur unter dessen Zerstörung teilbares Bauteil gibt. Das Bauteil ist aus einem einzigen Ursprungsstück (Rohling etc.) und/oder einer einzigen Ursprungsmasse (Kunststoffschmelze etc.) gefertigt, das seinerseits bzw. die ihrerseits gezwungenermaßen integral ist. Ein innerer Zusammenhalt erfolgt mittels Adhäsion und/oder Kohäsion. - Unter einer stofflich (adhäsiv) einstückigen Ausbildung ist eine Ausbildung der Dichtungsvorrichtung verstanden, deren Einzelteile stoffschlüssig aneinander festgelegt (Kleben, Löten etc.) und bevorzugt nicht ohne Beschädigung eines ihrer Einzelteile, in ihre Einzelteile separierbar ist. Der Zusammenhalt kann dabei ferner mittels eines Kraft- und/oder Formschlusses erzeugt sein (nicht bei der integralen Ausbildung).
-
Ferner kann gemäß der Erfindung mittels der oder durch die Positioniereinrichtung die Dichtung oder der Dichtungsträger mit der Dichtung, aus einer unkorrekten Montageposition, insbesondere einer unkorrekten Vormontageposition, an der Komponente, in eine im Wesentlichen korrekte Montageposition, insbesondere eine im Wesentlichen korrekte Vormontageposition, an der Komponente bevorzugt selbsttätig verbringbar (einnehmbar) und/oder bevorzugt damit dort selbsttätig (an-)halterbar sein. Die unkorrekte Montageposition kann z. B. eine initiale Montageposition, insbesondere Vormontageposition, eine spielbehaftete Montageposition, eine toleranzbehaftete Montageposition etc. sein. Dementsprechend kann eine solche Positioniereinrichtung gemäß der Erfindung z. B. für einen einseitigen oder zweiseitigen Montagepositionsausgleich, Spielausgleich, Toleranzausgleich etc. eingesetzt sein.
-
Die Positioniereinrichtung dient gemäß der Erfindung ferner als eine (Zusatz-)Lagerung, (Zusatz-)Halterung und/oder (Zusatz-)Anhalterung der Dichtung, der Dichtungsvorrichtung bzw. des Dichtungsträgers an der Komponente. Gemäß der Erfindung verbringt die Positioniereinrichtung als forcierende (selbstaktive) (Zusatz-)Lagerung, (Zusatz-)Halterung und/oder (Zusatz-)Anhalterung, z. B. mittels einer bevorzugt passiven Gegenlagerung (Rasteinrichtung, vgl. u.), die Dichtung, die Dichtungsvorrichtung bzw. den Dichtungsträger in ihre bzw. seine die korrekte Montageposition. Hierbei wird z. B. eine vorhandene Toleranz und/oder ein vorhandenes Spiel kompensiert.
-
Unter einer Komponente wird ein Bauteil oder bevorzugt eine Baugruppe verstanden, wobei eine Baugruppe ein aus zwei oder mehr Bauteilen und/oder Baugruppen bestehender Gegenstand ist, welcher in der Regel wieder zerlegbar und/oder ohne welchen eine Entität bevorzugt nicht oder nur eingeschränkt funktionstüchtig ist. Insbesondere ist eine solche Komponente einer elektrischen, optischen und/oder fluidischen etc. Entität zugehörig oder mit dieser im Wesentlichen identisch. Solch eine Entität ist z. B. als eine Einrichtung, eine (übergeordnete) Komponente, ein konfektioniertes Kabel, ein Modul, ein Gerät, ein Apparat, ein Aggregat, eine Anlage, ein System etc. ausgebildet. - Ferner soll im Rahmen dieser Spezifikation die Bedeutung der Präposition „an‟ die Bedeutungen der Präpositionen „auf‟, „über‟/„unter‟, „in‟ etc. mitumfassen.
-
Die Positioniereinrichtung kann derart an der Dichtungsvorrichtung ausgebildet sein, dass die Positioniereinrichtung, z. B. abgesehen von einer Relaxations- und/oder Hystereseerscheinung, bestrebt ist, ihre mechanisch unbelastete Ausgangsform zurückzuerhalten. Hierbei kann die Positioniereinrichtung entgegen einer Richtung einer Anlegekraft an die Dichtung und/oder einer Montagerichtung der Dichtung oder des Dichtungsträgers an die Komponente mechanisch wirken. D. h. z. B., dass mittels der Positioniereinrichtung die Dichtung oder der Dichtungsträger von der Komponente (abschnittsabhängig) wegdrückbar ist.
-
Die spätere Anlegekraft (auch: Anpresskraft oder Komprimierkraft) der Dichtung ist diejenige Kraft, die für eine Dichtheit des Dichtungsträgers gegenüber der Komponente sorgt. Die Anlegekraft muss dabei wenigstens derart groß sein, dass eine mittlere Flächenpressung einem Fluiddruck einer abzudichtenden, direkten inneren und äußeren Umgebung entspricht, wobei eine geschlossene Dichtlinie an einem Umfang einer betreffenden Dichtfläche der Dichtung geben sein muss.
-
Die Positioniereinrichtung kann derart an der Dichtungsvorrichtung ausgebildet sein, dass mittels der Positioniereinrichtung die Dichtung oder der Dichtungsträger gegenüber der Komponente in einem bestimmten Winkel einrichtbar ist. Hierdurch kann z. B. eine Ebene, insbesondere eine Hauptebene, der Dichtung oder des Dichtungsträgers z. B. im Wesentlichen parallel (ca. 0°) oder in einem bestimmten, von 0° verschiedenen (Flächen-)Winkel zu einer betreffenden Seite (Tangente(n)) der Komponente, z. B. einer Wandung der Komponente, selbsttätig eingerichtet werden.
-
Die Positioniereinrichtung selbst kann derart konzipiert sein, dass sie, zeitlich nach einem durch sie selbsttätigen Einrichten der im Wesentlichen korrekten Montageposition der Dichtung oder des Dichtungsträgers an der Komponente, in ihrer intrinsischen mechanischen Vorspannung nachlässt, d. h. relaxiert. D. h. z. B., dass eine mechanische Vorspannung aus der Positioniereinrichtung abnimmt oder hauptsächlich oder im Wesentlichen verschwindet. Nach einer Relaxation besitzt die Positioniereinrichtung eine geringere intrinsische mechanische Vorspannung entgegen der Anlegekraft als beim initialen Wirken einer (maximalen) mechanischen Anlegekraft. Ferner kann die Positioniereinrichtung selbst zusätzlich oder alternativ derart konzipiert sein, dass sie zeitlich nach einem aktiven äußeren Einrichten einer Endmontageposition der Dichtung oder des Dichtungsträgers an der Komponente, z. B. einem Verschrauben des Dichtungsträgers mit der Komponente, in ihrer intrinsischen mechanischen Vorspannung nachlässt.
-
In Ausführungsformen kann die, also eine einzelne, Positioniereinrichtung als ein im Wesentlichen steifes Formelement ausgebildet sein, mittels welchem die Dichtung oder der Dichtungsträger in die im Wesentlichen korrekte Montageposition an der Komponente verbringbar ist. In solchen Fällen ist mittels der Positioniereinrichtung die Dichtung oder der Dichtungsträger im Wesentlichen in die korrekte Montageposition an der Komponente verbringbar und z. B. mittels entsprechenden korrespondierenden Rasteinrichtungen des Dichtungsträgers und der Komponente dort halterbar.
-
Ferner kann die, also wiederum eine einzelne, Positioniereinrichtung als eine Gegendruckeinrichtung ausgebildet sein, mittels welcher bei Beaufschlagung mit einem mechanischen oder fluidischen Druck ein mechanischer Gegendruck aufbaubar ist. Hierbei kann die Gegendruckeinrichtung als eine Gegendruckscheibe, ein Gegendruckring etc. (andere Formen bzw. Grundflächen) ausgebildet sein. - Des Weiteren kann die Positioniereinrichtung als einfederbares und wieder ausfederbares einzelnes Federelement oder als eine einfederbare und wieder ausfederbare Federanordnung ausgebildet sein.
-
Hierbei kann die einzelne Positioniereinrichtung eine Mehrzahl von Federelementen umfassen, wobei die Federelemente oder Abschnitte der Federelemente von einer Dichtebene der Dichtung einseitig wegstehen oder die Federelemente oder Abschnitte der Federelemente von beiden Seiten der Dichtebene der Dichtung wegstehen. - In Ausführungsformen kann die bzw. eine einzelne Positioniereinrichtung ferner als eine Kompressionsfeder ausgebildet sein. Hierbei kann die Federkraftwirkung der Positioniereinrichtung ebenfalls aus einer elastischen Verformung des Materials der Positioniereinrichtung stammen.
-
Unter einer Kompressionsfeder ist eine Feder verstanden, deren Federwirkung einerseits durch ein Zusammenpressen der Kompressionsfeder und andererseits durch deren stoffliche, d. h. elastische, Beschaffenheit hervorgerufen wird. Unter einer Wellfeder ist eine bereits gewellte Feder verstanden, deren Federwirkung einerseits durch ein Zusammenpressen der Wellfeder und andererseits durch deren geometrischen Aufbau (Wellung) hervorgerufen wird. Unter einer wellbaren Federanordnung ist eine Federanordnung verstanden, die sich bei einem Zusammenpressen initial oder stärker wellt, wodurch die Federwirkung entsteht. Unter einem Wellen ist z. B. eine mäanderförmige Ausbildung zu verstehen, welche z. B. bei einer ringförmigen Positioniereinrichtung auf- und abgehend (vollständig) umläuft.
-
In Ausführungsformen kann die bzw. eine einzelne Positioniereinrichtung als wellbare Federanordnung, eine wellbare Basis und wenigstens ein davon wegstehendes Andruckelement aufweisen, wobei mittels einer Kraft auf das Andruckelement oder die Andruckelemente die Basis wellbar ist. Hierbei kann die wellbare Basis als eine einfache Lage ausgebildet sein, die in einem Vergleich mit einer Höhe eines davon wegstehenden Andruckelements vergleichsweise dünn ausgebildet ist. Ferner können von der Basis wegstehende Andruckelemente einseitig oder zweiseitig von der Basis und/oder einseitig oder zweiseitig von der Dichtungsebene wegstehen.
-
Ferner kann ein einzelnes Andruckelement einen offenen, geschlossenen, gefüllten und/oder nicht gefüllten Querschnitt aufweisen, wobei der Querschnitt z. B. i-förmig, o-förmig, u-förmig, v-förmig oder y-förmig ausgebildet sein kann. - Eine Federkraftwirkung der wellbaren Federanordnung stammt z. B. aus einer (Ver-)Wellung der Basis (Dehnung) mittels der Andruckelemente. Ferner kann eine zusätzliche Federkraftwirkung der wellbaren Federanordnung aus einer elastischen Verformung der Andruckelemente stammen.
-
In Ausführungsformen kann die/eine Basis der Positioniereinrichtung als ein Ring mit einer Aufnahme ausgebildet sein. In oder durch die Aufnahme kann ein Halterungsabschnitt des Dichtungsträgers hineinerstreckbar oder hindurcherstreckbar sein. Ferner kann die Basis als eine im Wesentlichen inelastische (Kompressionsfeder, Wellfeder) oder eine im Wesentlichen elastische Basis (Kompressionsfeder, Wellfeder, wellbare Federanordnung) ausgebildet sein. - In Ausführungsformen kann die Dichtung eine Halterung aufweisen, mittels welcher die Dichtungsvorrichtung und/oder die Dichtung an (vgl. o.) dem Dichtungsträger halterbar ist. Hierbei kann die Halterung z. B. als eine Hinterschneidung, insbesondere als ein positives oder negatives Schwalbenschwanzprofil, ausgebildet sein.
-
In Ausführungsformen kann die Dichtung als eine passive, statische und/oder lösbare Dichtung ausgebildet sein. D. h. gegeneinander zu dichtende Bereiche berühren einander, führen keine Relativbewegung aus und/oder sind bevorzugt durch eine äußere Kraft (Anlegekraft) aneinander pressbar. Unter einer solchen Dichtung kann z. B. eine (Weichstoff-)Profildichtung, eine Formdichtung, eine Flachdichtung etc. verstanden sein. erzeugt sein (nicht bei der integralen Ausbildung).
-
In Ausführungsformen kann die Dichtungsvorrichtung als eine Elastomer-Dichtungsvorrichtung ausgebildet sein. Ferner kann die Dichtungsvorrichtung eine ringförmige (d. h. an einem beliebig geformten Umfang geschlossen), hauptsächlich ovale oder hauptsächlich rechteckige/quadratische (ggf. mit gerundeten Eckbereichen) Dichtung umfassen, wobei z. B. radial außerhalb oder innerhalb der Dichtung genau oder wenigstens eine Positioniereinrichtung, insbesondere genau zwei Positioniereinrichtungen, eingerichtet ist bzw. sind. Bei einer ovalen bzw. (angenähert) elliptischen Dichtung kann ein Zentrum einer radial innerhalb der Dichtung angeordneten Positioniereinrichtung z. B. in einer Nähe eines Brennpunks oder in einem Brennpunkt der Dichtung eingerichtet sein. Dies (Zentrum) ist natürlich analog auf eine hauptsächlich kreisrunde oder rechteckige Dichtung anwendbar.
-
Der erfindungsgemäße Dichtungsträger weist eine erfindungsgemäße Dichtungsvorrichtung auf. - Hierbei kann der Dichtungsträger abseits seiner Dichtungsvorrichtung integral oder stofflich einstückig ausgebildet sein (vgl. o.). Ferner kann der Dichtungsträger z. B. als ein Kragen eines elektrischen Verbinders für eine oder die Komponente ausgebildet sein. Darüber hinaus kann der Dichtungsträger eine Rasteinrichtung aufweisen, welche mit der Positioniereinrichtung der Dichtungsvorrichtung mechanisch zusammenwirkbar ausgestaltet ist.
-
D. h. z. B., dass die Rasteinrichtung(en) den Dichtungsträger in wenigstens einer translatorischen Richtung an der Komponente hält bzw. halten, wobei die Positioniereinrichtung(en) die Rasteinrichtung(en) gegen die Komponente und insbesondere entgegen obiger translatorischer Richtung mechanisch vorspannt bzw. vorspannen. Hierbei hält bzw. halten die Positioniereinrichtung(en) die Rasteinrichtung(en) in Anlage mit der Komponente, z. B. einer Wandung eines Gehäuses der Komponente (zweiseitiger Montagepositionsausgleich, Spielausgleich, Toleranzausgleich etc.), und somit den Dichtungsträger in der im Wesentlichen korrekten Montageposition an (vgl. o.) der Komponente.
-
In Ausführungsformen kann die Positioniereinrichtung eine Aufnahme aufweisen, in welche sich ein Halterungsabschnitt des Dichtungsträgers hineinerstreckt oder durch welche sich der Halterungsabschnitt hindurcherstreckt. Hierbei ist die Aufnahme bevorzugt im Wesentlichen zentral in der Positioniereinrichtung eingerichtet und insbesondere als eine Durchgangsausnehmung ausgebildet. So weist die Positioniereinrichtung z. B. eine Befestigungsaufnahme auf, in welche sich eine Befestigung (Halterungsabschnitt) des Dichtungsträgers hineinerstreckt oder durch welche sich die Befestigung hindurcherstreckt. In Ausführungsformen kann der Dichtungsträger eine Aufnahme aufweisen, an (vgl. o.) welcher ein Halterungsabschnitt der Positioniereinrichtung aufgenommen ist.
-
In Ausführungsformen kann in Richtung einer Dichtkraft auf die Dichtung, die Basis der Positioniereinrichtung mit Abstand zum Dichtungsträger im Dichtungsträger aufgenommen sein. D. h. z. B. dass die Basis nicht flächig am Dichtungsträger anliegt; eine Ausnahme kann hier z. B. die Aufnahme der Positioniereinrichtung gegenüber dem Halterungsabschnitt des Dichtungsträgers und/oder eine Anbindung der Basis an die Dichtung sein. - Die erfindungsgemäße elektrische und/oder fluidische Entität weist eine erfindungsgemäße Dichtungsvorrichtung und/oder einen erfindungsgemäßen Dichtungsträger auf. Solch eine Entität ist z. B. als eine Vorrichtung, eine Einrichtung, eine Baugruppe, eine Komponente, ein Modul, ein Gerät, ein Apparat, ein Aggregat, eine Anlage, ein System etc. ausgebildet.
-
Die Erfindung ist im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügte schematische und nicht maßstabsgetreue Zeichnung näher erläutert. Abschnitte, Elemente, Bauteile, Einheiten, Komponenten und/oder Schemata, welche eine identische, univoke oder analoge Ausbildung und/oder Funktion besitzen, sind in der Figurenbeschreibung (s. u.), der Bezugszeichenliste, den Patentansprüchen und in den Figuren (Fig.) der Zeichnung mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet. Eine mögliche, in der Erfindungsbeschreibung (s. o.) nicht erläuterte, in der Zeichnung nicht dargestellte und/oder nicht abschließende Alternative, eine statische und/oder kinematische Umkehrung, eine Kombination etc. zu den Ausführungsbeispielen der Erfindung bzw. einer Komponente, einem Schema, einer Einheit, einem Bauteil, einem Element oder einem Abschnitt davon, kann ferner der Bezugszeichenliste und/oder der Figurenbeschreibung entnommen werden.
-
Bei der Erfindung kann ein Merkmal (Abschnitt, Element, Bauteil, Einheit, Komponente, Funktion, Größe etc.) positiv, d. h. vorhanden, oder negativ, d. h. abwesend, ausgestaltet sein. In dieser Spezifikation (Beschreibung (Erfindungsbeschreibung (s. o.), Figurenbeschreibung (s. u.)), Bezugszeichenliste, Patentansprüche, Zeichnung) ist ein negatives Merkmal als Merkmal nicht explizit erläutert, wenn nicht gemäß der Erfindung Wert daraufgelegt ist, dass es abwesend ist. D. h. die tatsächlich gemachte und nicht eine durch den Stand der Technik konstruierte Erfindung darin besteht, dieses Merkmal wegzulassen.
-
Ein Merkmal dieser Spezifikation kann nicht nur in einer angegebenen Art und/oder Weise, sondern auch in einer anderen Art und/oder Weise angewendet sein (Isolierung, Zusammenfassung, Ersetzung, Hinzufügung, Alleinstellung, Weglassung etc.). Insbesondere ist es möglich, anhand eines Bezugszeichens und einem diesem zugeordneten Merkmal bzw. vice versa, in der Beschreibung, der Bezugszeichenliste, den Patentansprüchen und/oder der Zeichnung, ein Merkmal in den Patentansprüchen und/oder der Beschreibung zu ersetzen, hinzuzufügen oder wegzulassen. Darüber hinaus kann dadurch ein Merkmal in einem Patentanspruch ausgelegt und/oder näher spezifiziert werden.
-
Die Merkmale der Beschreibung sind (angesichts des (zunächst meist unbekannten) Stands der Technik) auch als optionale Merkmale interpretierbar; d. h. ein jedes Merkmal kann als ein fakultatives, arbiträres oder bevorzugtes, also als ein nicht verbindliches, Merkmal aufgefasst werden. So ist eine Herauslösung eines Merkmals, ggf. inkl. seiner Peripherie, aus einem Ausführungsbeispiel möglich, wobei dieses Merkmal dann auf einen verallgemeinerten Erfindungsgedanken übertragbar ist. Das Fehlen eines Merkmals (negatives Merkmal) in einem Ausführungsbeispiel zeigt, dass das Merkmal in Bezug auf die Erfindung optional ist. Ferner ist bei einem Artbegriff für ein Merkmal auch ein Gattungsbegriff für das Merkmal mitlesbar (ggf. weitere hierarchische Gliederung in Untergattung etc.), wodurch, z. B. unter Beachtung von Gleichwirkung und/oder Gleichwertigkeit, eine Verallgemeinerung des Merkmals möglich ist.
-
In den lediglich beispielhaften Fig. zeigen:
- die 1 in einer stirnseitigen Perspektivansicht, eine Ausführungsform einer als Axialdichtungsvorrichtung ausgebildeten, erfindungsgemäßen Dichtungsvorrichtung, umfassend eine Axialdichtung mit zwei Positioniereinrichtungen,
- die 2 in einer seitlichen Perspektivansicht von schräg oben, eine dreiseitig weggebrochene Darstellung einer erfindungsgemäßen Positioniereinrichtung der Axialdichtungsvorrichtung aus 1,
- die 3 in einer zweidimensionalen seitlichen Darstellung, eine beispielhafte, bevorzugt elastische Verformung einer Positioniereinrichtung der Axialdichtungsvorrichtung aus 1,
- die 4 in einer zentral geschnittenen, perspektivischen Seitenansicht, einen als einen Kragen eines elektrischen Verbinders ausgebildeten Dichtungsträger mit der erfindungsgemäßen Axialdichtungsvorrichtung, und
- die 5 in einer geschnittenen, perspektivischen Seitenansicht, den Dichtungsträger aus 4 in einer erfindungsgemäß korrekt eingenommenen Vormontageposition an einer Komponente.
-
Die Erfindung ist im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen einer Ausführungsform (1 bis 5) einer Variante einer als Axialdichtungsvorrichtung 10 ausgebildeten Dichtungsvorrichtung 10 für einen als einen Kragen 1 ausgebildeten Dichtungsträger 1 für einen elektrischen (Steck-)Verbinder (Gegen(-steck-)verbinder) für eine Komponente 5 einer elektrischen Entität 0, z. B. ein Steuergerät 0, für den Kraftfahrzeugbereich näher erläutert. Obwohl die Erfindung detaillierter durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher beschrieben und illustriert ist, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Ausführungsbeispiele eingeschränkt, sondern ist von grundlegenderer Natur. - Andere Variationen können hieraus und/oder aus Obigem (Erfindungsbeschreibung) abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
-
So ist die Erfindung auch allgemein auf eine elektrische, optische und/oder fluidische etc. Komponente und/oder in einem Nicht-Fahrzeugbereich, wie z. B. einem Leistungselektronikbereich, Elektrotechnikbereich etc., und ganz allgemein in der Technik anwendbar. D. h. die Erfindung ist allgemein bei einer elektrischen, optischen und/oder fluidischen etc. Entität (vgl. o.) anwendbar. - In der Zeichnung sind nur diejenigen räumlichen Abschnitte eines Gegenstands der Erfindung dargestellt, welche für ein Verständnis der Erfindung notwendig sind. Bezeichnungen wie Verbinder und Gegenverbinder etc. sind synonym zu interpretieren, d. h. ggf. jeweils untereinander vertauschbar.
-
Die 1 zeigt eine Axialdichtungsvorrichtung 10, welche eine Axialdichtung 100 und zwei Positioniereinrichtungen 200 umfasst. Die Dichtung 100 ist als eine ringförmige bzw. geschlossene, im Wesentlichen ovale oder rechteckige Dichtung mit gerundeten Eckbereichen ausgebildet, welche auf einer Vorderseite einen Dichtrand 101 (1) und auf einer Rückseite einen Dichtrand 102 zum Abdichten des Dichtungsträgers 1 gegenüber der Komponente 5 aufweist. Ein jeweiliger Dichtrand 101, 102 weist vorliegend wenigstens eine einzige Dichtlippe, bevorzugt jedoch eine Mehrzahl von Dichtlippen auf. Eine jeweils andere Ausgestaltung Dichtung 100 und/oder eines Dichtrands 101, 102 ist natürlich möglich.
-
Die Positioniereinrichtungen 200 sind radial innerhalb und bevorzugt jeweils in einem Längsendbereich (also rechts und links mit Bezug auf die 1) der Dichtung 100 eingerichtet. Andere Formationen, z. B. eine außerhalb der Dichtung 100 eingerichtete Positioniereinrichtung 200, z. B. radial außerhalb eines (Längs-)Mittenbereichs der Dichtung 100, ist natürlich möglich. Bevorzugt abseits der Positioniereinrichtungen 200 kann die Dichtung 100 eine Halterung 104 aufweisen, mittels welcher die Dichtung 100 und somit mittelbar auch die gesamte Dichtungsvorrichtung 10 am Dichtungsträger 1 halterbar ist (vgl. a. 4). Hierfür eignet sich ein positives oder negatives Schwalbenschwanzprofil der Dichtung 100 und eine dazu komplementäre Ausnehmung im Dichtungsträger 1 oder vice versa. Ganz allgemein ist hier eine Hinterschneidung bevorzugt.
-
Eine einzelne Positioniereinrichtung 200 ist vorliegend als eine wellbare Federanordnung 200 zum mechanischen Vorspannen des Dichtungsträgers 1 gegenüber der Komponente 5 ausgebildet. Ferner ist es bevorzugt, die Positioniereinrichtung 200, und natürlich auch die eigentliche Dichtung 100, aus einem elastischen Material, wie z. B. einem Elastomer, zu fertigen. Hierbei ist die Positioniereinrichtung 200 zusätzlich zur wellbaren Federanordnung 200 als eine Kompressionsfeder 200 ausgebildet. - Eine einzelne Positioniereinrichtung 200 kann jedoch auch anderweitig ausgebildet sein. So ist es möglich, eine einzelne Positioniereinrichtung 200 als ein im Wesentlichen steifes Formelement, eine Gegendruckeinrichtung, ein einfederbares und wieder ausfederbares einzelnes Federelement, eine Wellfeder, eine (reine) Kompressionsfeder etc. auszubilden (vgl. o.).
-
Der Dichtungsträger 1 ist vorliegend als ein Kragen 1 ausgebildet, kann z. B. jedoch auch als ein Bauteil, eine Baugruppe, ein Anschlussgehäuse etc. eines Verbinders, einer Komponente etc. ausgebildet sein. Die Komponente 5 wiederum kann als ein Bauteil, z. B. ein Gehäuse bzw. eine Wandung, eine Baugruppe etc. ausgebildet sein, an welcher der Dichtungsträger 1 montierbar ist. - Obiges ist analog auf eine allgemeine Dichtungsvorrichtung 10 mit einer allgemeinen Dichtung 100 und wenigstens einer allgemeinen Positioniereinrichtung 200, sowie einen allgemeinen Dichtungsträger 1 und/oder eine allgemeine Komponente 5 übertragbar.
-
Eine einzelne Positioniereinrichtung 200 (vgl. 1 bis 3) umfasst eine wellbare Basis 210 mit einer Mehrzahl von davon abstehenden Andruckelementen 212. Die Basis 210 ist einlagig und in einem Vergleich mit einer Höhe ihrer Andruckelemente 212 vergleichsweise dünn ausgebildet. Eine äußere Form der Basis 210 ist bevorzugt im Wesentlichen kreisförmig, wobei die Basis 210 in einem zentralen Mittenbereich eine Aufnahme 214 für einen Halterungsabschnitt 314 (vgl. 4 und 5) des Dichtungsträgers 1 aufweist. Hierbei ist eine innere Form dieser z. B. als eine Durchgangsausnehmung 214 ausgebildeten Aufnahme 214 wiederum bevorzugt im Wesentlichen kreisförmig, sodass sich eine kreisringförmige Basis 210 ergibt. Andere äußere und/oder innere Formen der Basis 210, z. B. eine ovale, elliptische oder rechteckige (quadratische) Form können natürlich angewendet sein.
-
Die betreffende Basis 210 und somit die betreffende Positioniereinrichtung 200 ist bevorzugt über wenigstens eine Anbindung 202 integral (vgl. o.) mit der Dichtung 100 ausgebildet. Es ist natürlich möglich, eine anderweitige Anbindung 202 der Basis 210 an die Dichtung 100 zu realisieren, wie z. B. eine stofflich einstückige Ausbildung (vgl. o.). Vorliegend finden drei integrale Anbindungen 202 zwischen der Basis 210 und der Dichtung 100 Anwendung. Bevorzugt liegen die Anbindungen 202 und die Basis 210 im Wesentlichen in einer Ebene, welche von der Dichtung 100 aufgespannt wird; andere Anordnungen sind natürlich je nach einem Anwendungsfall möglich, wie z. B. eine andere Anzahl der Anbindungen 202, eine zur Dichtungsebene versetzte und/oder in einem Winkel angeordnete Basis 210 etc.
-
Ein einzelnes Andruckelement 212 (vgl. die 2 und 3) ist vorliegend als Vorsprung 212 oder Zapfen 212 mit einem geschlossenen, gefüllten und v-förmigen Profil integral an die Basis 210 angebunden. Hierbei sitzt der Zapfen 212 mit einer „oberen‟ Seite des „Vs‟ seines des v-förmigen Profils auf der Basis 210, sodass sich der von der Basis 210 wegerstreckende Zapfen 212 nach oben verjüngt. Eine radiale Länge des Zapfens 212 bleibt dabei bevorzugt konstant, kann sich jedoch in anderen Ausführungsbeispielen ändern. Eine andre Ausbildung eines einzelnen Andruckelements 212, z. B. ein offenes, nicht gefülltes und/oder anderes Profil (vgl. o.) ist natürlich anwendbar.
-
Vorliegend sind die Andruckelemente 212 an zwei einander gegenüberliegenden Seiten der Basis 210 vorgesehen (vgl. 2 und 3), wobei vier Andruckelemente 212 je vergleichsweise großflächiger Seite der Basis 210 ausgebildet sind. Eine andere Anzahl von Andruckelementen 212, bevorzugt größer oder gleich zwei, je Seite sind natürlich anwendbar. Auf einer jeden Seite sind die Andruckelemente 212 mit im Wesentlichen gleichen Umfangsabständen vorgesehen, wobei einem Andruckelement 212 der einen Seite ein Freiraum zwischen zwei Andruckelementen 212 der dieser gegenüberliegenden Seite gegenüberliegt. D. h. in eine Umfangsrichtung um die Basis 210 herum wechseln sich die Andruckelemente 212 der einen Seite mit den Andruckelementen 212 der gegenüberliegenden Seite mit fortschreitendem Umfang ab. Ein lediglich einseitiges Vorsehen oder Ausbilden der Andruckelemente 212 an der Basis 210 ist natürlich möglich.
-
Durch das in Umfangsrichtung wechselseitige Vorsehen oder Ausbilden der Andruckelemente 212 an der Basis 210 ist solch eine Positioniereinrichtung 200 als eine wellbare Federanordnung 200 ausgebildet (vgl. 3). D. h. wird auf eine, lediglich mittels der unteren Andruckelemente 212 einseitig ansitzende Positioniereinrichtung 200 (z. B. unten in der 3) in eine Höhenrichtung auf die Andruckelemente 212 bzw. senkrecht auf die Basis 100 eine Kraft (z. B. in der 3 von oben kommend, Pfeil) ausgeübt, so wellt sich die Positioniereinrichtung 200.
-
Hierbei werden zunächst die oberen Andruckelemente 212 der Basis 210 teilweise komprimiert (3 oben). In der zeitlichen Folge beginnt sich die Basis 210 zu wellen bis eine Unterseite der Basis 210 auf der Anlagefläche der unteren Andruckelemente 212 zu liegen kommt. Hierbei können die unteren Andruckelemente 212 der Basis 210 ebenfalls teilweise komprimieren (in 3 nicht dargestellt). Gemäß der Erfindung nimmt die Basis 200 in ihrer Umfangsrichtung eine Mäanderform an. In Ausführungsformen der Erfindung kann eine mechanisch entspannte Basis 210 bereits vorgewellt sein.
-
Lässt nun diese Kraft, welche z. B. eine Montagekraft aus dem Dichtungsträger 1 auf eine Positioniereinrichtung 200 sein kann, nach, so entspannt sich die derart komprimierte und verformte Positioniereinrichtung 200. Hierbei entspannen sich die Federelemente ((Teil-)Mäander) der Basis 200 und die komprimierten oberen und ggf. unteren Andruckelemente 212, wodurch der an die Positioniereinrichtung 200 mechanisch unmittelbar angeschlossene Dichtungsträger 1 in seine korrekte Montageposition verbringbar ist. Ein Stopp dieser Entspannungsbewegung der Positioniereinrichtung 200 kann z. B. mittels einer Rasteinrichtung 320 des Dichtungsträgers 1 realisiert sein, welche z. B. mit einer Rasteinrichtung der eingangs genannten Komponente 5 zusammenwirkt.
-
Hierdurch kann sich der Dichtungsträger 1 selbsttätig in seine korrekte Montageposition an der Komponente 5 verbringen, wobei sich der Dichtungsträger 1 ferner in der korrekten Montageposition an der Komponente 5 hält. - In der zeitlichen Folge kann die Positioniereinrichtung 200 je nach einer Materialwahl und ggf. auch einer geometrischen Ausbildung relaxieren, sodass eine Kraft aus der Positioniereinrichtung 200 auf den Dichtungsträger 1 nachlässt. Dies kann z. B. bei einer weiteren Komprimierung der Positioniereinrichtung 200 bei einer Endmontage des Dichtungsträgers 1 von Vorteil sein, da die Positioniereinrichtung 200 nicht mehr mit ihrer gesamten Gegenkraft entgegen einer Dichtkraft auf den Dichtungsträger 1 wirkt.
-
Die 4 und 5 zeigen eine konkrete Anwendung der erfindungsgemäßen Dichtungsvorrichtung 10. Hierbei sitzt die Dichtungsvorrichtung 10 an dem eingangs genannten Kragen 1, wobei die Dichtung 100 der Dichtungsvorrichtung 10 in einer Umfangsnut des Kragens 1 sitzt. Ferner ist die Dichtung 100 mittels der an ihr ausgebildeten Halterungen 104 zusätzlich im Kragen 1 gehalten. Der Kragen 1 weist innen eine Durchgangsausnehmung in seiner Gehäusewandung 300 für einen elektrischen Gegenverbinder auf, welcher mit einem elektrischen Verbinder der Komponente 5 zusammengesteckt werden kann. Die Dichtung 100 läuft um die Durchgangsausnehmung herum und dichtet die Durchgangsausnehmung des Kragens 5 gegenüber einer Umwelt.
-
Ferner umgreift, vgl. o., die Dichtung 100 zwei Positioniereinrichtungen 200, welche im Wesentlichen in einer Ebene der Dichtung 100 angeordnet sind. Die Positioniereinrichtungen 200 sind in den einander gegenüberliegenden Längsendabschnitten der Dichtung 100 (vgl. 1 links und rechts) abseits der Durchgangsausnehmung in der Dichtungsvorrichtung 10 und an (vgl. o.) dem Kragen 1 eingerichtet. Die Positioniereinrichtungen 200 dienen dazu, den Kragen 1 mit der Dichtung 100 in seine im Wesentlichen korrekte Vormontageposition an der Komponente 5 selbsttätig zu verbringen und damit dort selbsttätig zu haltern, was im Folgenden näher erläutert ist.
-
Hierbei sind der Kragen 1 mit der Dichtung 100 der Dichtungsvorrichtung 10 und die Rasteinrichtungen 320 des Kragens 1 derart dimensioniert, dass der Kragen 1 mit einem vergleichsweise großen Spiel an der Komponente 5 vormontiert werden kann (vgl. 5: Spalt zwischen Dichtrand 101 der Dichtung 100 und Außenseite der Gehäusewandung 500 der Komponente 5). Gemäß der Erfindung überbrücken wenigstens die äußeren Andruckelemente 212 der Basis 210 diesen Spalt derart, dass die Andruckelemente 212 und ggf. auch die Basis 210 für eine korrekte Vormontageposition des Kragens 1 an der Komponente 5 etwas verformt bleiben (5, Endmontageposition). Ferner kann dabei eine Wellung der Basis 210 auftreten.
-
Für die Vormontage verbringt ein Werker oder eine Maschine den Kragen 1 mit der daran eingerichteten Dichtungsvorrichtung 10 in eine z. B. nicht exakt genug bestimmte, initiale Montageposition an der Komponente 5 (nicht dargestellt). Hierbei kann der Kragen 1 z. B. mit einem Winkel abseits von ca. 0° gegenüber einer Außenseite der Gehäusewandung 500 der Komponente 5 angeordnet sein. D. h. der Kragen 1 sitzt schief an der Gehäusewandung 500. Damit diese Schieflage, die sich z. B. auch aufgrund von Toleranzen oder einem Spiel (Transport der Baugruppe aus Komponente 5 mit Kragen 1 vor Endmontag des Kragens 1) einstellen kann, nicht zu einer Beeinträchtigung einer zeitlich nachfolgenden Endmontage (vgl. u.) des Kragens 1 an der Gehäusewandung 500 führt, sind die Positioniereinrichtungen 200 in der Dichtung 100 eingerichtet.
-
Durch die nicht exakt genug bestimmte Montageposition des Kragens 1 an der Komponente 5 werden wenigstens die äußeren Andruckelemente 212 der Basis 210 und ggf. die Basis 210 analog zur 3 verformt. Nach einem Loslassen des Kragens 1 durch den Werker oder die Maschine richtet sich der Kragen 1 aufgrund seiner als wellbaren Federanordnung 200 eingefederten Positioniereinrichtung 200 selbsttätig in eine im Wesentlichen richtige Vormontageposition ein bzw. verbringt sich selbsttätig in die im Wesentlichen richtige Vormontageposition und haltert sich damit dort selbsttätig in einem Zusammenwirken mit den Rasteinrichtungen 320 (5). Hierbei entspannt die wellbare Federanordnung 200 bevorzugt nur teilweise, sodass diese in der Vormontageposition des Kragens 1 an der Komponente 5, abgesehen von Relaxationserscheinungen, immer noch eine (geringe) mechanische Vorspannung auf den Kragen 1 ausübt.
-
Zeitlich nach dem Einnehmen der erfindungsgemäß korrekten Vormontageposition (5) kann der Kragen 1 von einem Werker oder einer Maschine endmontiert werden, was z. B. mittels einer Verschraubung des Kragens 1 mit der Komponente 5 erfolgen kann (vgl. Sacklochbohrung des Kragens 1 und dazu koaxiale Durchgangsausnehmung in der Gehäusewandung 500 der Komponente 5 in der 5). - All dies ist natürlich auf einen allgemeinen Dichtungsträger 1 und/oder eine allgemeine Dichtungsvorrichtung 10 übertragbar.
-
Bezugszeichenliste
-
- 0
- (elektrische und/oder fluidische) Entität
- 1
- Dichtungsträger
- 5
- Komponente
- 10
- Dichtungsvorrichtung
- 100
- Dichtung der Dichtungsvorrichtung 10
- 101
- Dichtrand der eigentlichen Dichtung 100
- 102
- Dichtrand der eigentlichen Dichtung 100
- 104
- Halterung für Dichtung 100
- 200
- Positioniereinrichtung der Dichtungsvorrichtung 10
- 202
- Anbindung der Positioniereinrichtung 200 bzw. der Basis 210 an die Dichtung 100
- 210
- (wellbare) Basis der Positioniereinrichtung 200
- 212
- Andruckelement der Basis 210
- 214
- Aufnahme
- 300
- Gehäusewandung des Dichtungsträgers 1
- 314
- Halterungsabschnitt
- 320
- Rasteinrichtung
- 500
- Gehäusewandung der Komponente 5