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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft das technische Gebiet der Gleichstromwandler (DC-DC-Wandler). Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung einen Brückenschaltkreis, eine Ladungspumpe ein Verfahren zum Betreiben des Brückenschaltkreises, ein Programmelement und ein computerlesbares Speichermedium.
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Hintergrund der Erfindung
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Bei der DC-DC-Wandlung wird eine Eingangsgleichspannung in eine höhere oder niedrigere Ausgangsgleichspannung gewandelt. Eine DC-DC-Wandlung kann notwendig sein, wenn ein Gerät mit einer anderen Spannung betrieben werden muss als derjenigen, die als Eingangsspannung zur Verfügung steht. Ein Grund hierfür könnte beispielsweise sein, dass der in dem Gerät zur Verfügung stehende Platz nicht ausreicht, die für eine benötigte Spannung notwendige Anzahl an Batteriezellen unterzubringen.
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Für die DC-DC-Wandlung kommen DC-DC-Wandler mit unterschiedlichem Aufbau zum Einsatz. Eine Gruppe von DC-DC-Wandlern wird als Ladungspumpe bezeichnet. Hierbei wird zur Spannungsumsetzung Energie zwischen einem oder mehreren Kondensatoren transformiert, indem mittels Schaltern der Kondensator oder die Vielzahl von Kondensatoren periodisch mit der Eingangsspannung verbunden werden. Der reine Einsatz von lediglich Kondensatoren erlaubt es insbesondere im Niederspannungsbereich günstige Spannungsversorgungen zu realisieren. Sollen Spannungsversorgungen für Hochspannungsanwendungen bereitgestellt werden, können auch Spulen mit den Kondensatoren kombiniert werden, um die Spannungsumsetzung zu erreichen. Durch die Kombination von Spulen und Kondensatoren können auch Resonanzeffekte für die Spannungswandlung genutzt werden.
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In DC-DC-Wandlern werden zum periodischen Verbinden der Kondensatoren und/oder Spulen mit der Eingangsspannung Schalter genutzt, die als ein Brückenschaltkreis ausgebildet sein können. Zum effektiven Betreiben von Brückenschaltkreisen wird angestrebt, dass diese möglichst schalten, wenn keine Spannung anliegt. Diese Art zu schalten wird als ZVS-Schalten (engl. „Zero Voltage Switching“) bezeichnet. Um die Schaltungen einfach zu halten, besteht die Herausforderung beim ZVS-Schalten darin, Schaltzeitpunkte optimal einzustellen und keine aufwendigen Zusatzschaltungen, wie beispielsweise Messschaltungen zu verwenden, die ein Feedback an die Steuerung für die Schalter geben.
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Insbesondere bei dem Betrieb eines Brückenschaltkreises in einem Hochspannungs-Gleichstromnetzes, wie es beispielsweise bei dem Hochspannungskreis eines Elektrofahrzeugs zum Einsatz kommt, können aufgrund der eingesetzten hohen Spannungen hohe Verluste auftreten, wenn die Schalter nicht im richtigen Moment geschaltet werden.
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Ein Beispiel einer Hochleistungs-Ladungspumpe mit induktiven Elementen mag in der Druckschrift
DE 10 2016 217 040 angegeben sein.
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Es mag als eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung angesehen werden, ein effektives ZVS-Schalten zu ermöglichen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die Erfindung betrifft einen Brückenschaltkreis und eine Ladungspumpe. Der Gegenstand der Erfindung wird von den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche angegeben. Ausführungsbeispiele und weitere Aspekte der Erfindung werden von den abhängigen Ansprüchen und der folgenden Beschreibung angegeben.
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Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Brückenschaltkreis beschrieben, der einen ersten Kondensator, einen zweiten Kondensator, einen ersten Schalter, einen zweiten Schalter, eine erste Diode und eine zweite Diode aufweist. Der erste Kondensator und der zweite Kondensator sind in Reihe geschaltet und bilden einen Versorgungsschaltkreis. Parallel zum Versorgungsschaltkreis ist ein erster Halbbrückenschaltkreis geschaltet, welcher den ersten Schalter, den zweiten Schalter, die erste Diode, die zweite Diode und einen ersten resonanten Hauptschaltkreis aufweist. In einem Beispiel mag der erste resonante Hauptschaltkreis eine Serienschaltung einer Resonanzspule und einer Resonanzkapazität aufweisen.
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Der erste Schalter und der zweite Schalter sind an einem ersten Brückenpunkt oder an einem oberen Brückenpunkt in Reihe geschaltet und parallel zum ersten Kondensator angeordnet. Die erste Diode und die zweite Diode sind an einem zweiten Brückenpunkt an einem Diodenbrückenpunkt oder an einem unteren Brückenpunkt in Reihe geschaltet und parallel zum zweiten Kondensator angeordnet. Der erste resonante Hauptschaltkreis ist an dem ersten Brückenpunkt und dem zweiten Brückenpunkt angeschlossen, wobei am ersten resonanten Hauptschaltkreis ein Entlastungsschaltkreis in dem zweiten Brückenpunkt angeschlossen ist und wobei der Entlastungsschaltkreis als ein zweiter Halbbrückenschaltkreis aufgebaut ist und so eingerichtet ist, dass er beim Schalten des ersten und/oder des zweiten Schalters, wenn im Wesentlichen kein Strom im ersten resonanten Hauptschaltkreis fließt, einen Stromfluss im Brückenpunkt aufrecht erhält.
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Gemäß einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Ladungspumpe bereitgestellt, welche den erfindungsgemäßen Brückenschaltkreis aufweist, wobei die Ladungspumpe zur Gleichspannungswandlung eingerichtet ist.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Betreiben eines Brückenschaltkreis mit einem ersten Halbbrückenschaltreis und einem zweiten Halbbrückenschaltkreis angegeben, wobei das Verfahren das Ansteuern eines ersten Schalters und eines zweiten Schalters des Brückenschaltkreises mit einem pulsweitenmodulierten Signal aufweist. Das pulsweitenmodulierte Signal weist zwischen einem ersten Signal, welches für das Ansteuern des ersten Schalters zuständig ist, und einem zweiten Signal, welches für das Ansteuern des zweiten Schalters zuständig ist, eine Totzeit auf. Die Totzeit ist so dimensioniert, dass der zweite Halbbrückenschaltkreis während dieser Totzeit, wenn im Wesentlichen kein Strom im Hauptschaltkreis fließt, einen Stromfluss in den Brückenpunkten aufrechterhält.
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Darüber hinaus wird gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung ein Programmelement mit einem Programmcode angegeben, wobei ein Prozessor, der den Programmcode ausführt, beispielsweise in einer Steuereinrichtung, dazu angeleitet wird, das Verfahren zum Betreiben des Brückenschaltkreises auszuführen.
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Ferner wird gemäß einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung ein computerlesbares Speicherelement angegeben, auf dem ein Programmcode gespeichert ist, wobei ein Prozessor, der den Programmcode ausführt, dazu angeleitet wird, das Verfahren zum Betreiben des Brückenschaltkreises auszuführen.
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Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung sind in dem Brückenschaltkreis der erste Halbbrückenschaltkreis und der zweite Halbbrückenschaltkreis mittels einer Spule und/oder mittels einer Induktivität gekoppelt.
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Die Koppelspule oder Zusatzspule kann als eine Stromquelle aufgefasst werden und ermöglicht einen Stromfluss zwischen dem ersten Halbbrückenschaltkreis und dem zweiten Halbbrückenschaltkreis.
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Gemäß einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung sind der erste Halbbrückenschaltkreis und der zweite Halbbrückenschaltkreis im Wesentlichen symmetrisch aufgebaut. Der erste Halbbrückenschaltkreis und der zweite Halbbrückenschaltkreis können auch als erste Phase und zweite Phase bezeichnet werden.
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Der Aufbau als zwei Halbbrückenschaltkreise erlaubt den Betrieb des Brückenschaltkreises als eine Vollbrücke.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung weist der zweite Halbbrückenschaltkreis einen dritten Schalter, einen vierten Schalter, eine dritte Diode, eine vierte Diode und einen zweiten resonanten Hauptschaltkreis auf, wobei der dritte Schalter und der vierte Schalter an einem dritten Brückenpunkt oder oberen Brückenpunkt in Reihe geschaltet sind und parallel zum ersten Kondensator angeordnet sind, wobei die dritte Diode und die vierte Diode an einem vierten Brückenpunkt, einem unteren Brückenpunkt oder einem Diodenbrückenpunkt in Reihe geschaltet sind und parallel zum zweiten Kondensator angeordnet sind und wobei der zweite resonanter Hauptschaltkreis an dem dritten Brückenpunkt und dem vierten Brückenpunkt angeschlossen ist. In einem Beispiel mag der zweite resonante Hauptschaltkreis eine Serienschaltung einer Resonanzspule und einer Resonanzkapazität aufweisen.
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Gemäß noch einem Aspekt der vorliegenden Erfindung ist der Entlastungsschaltkreis, insbesondere der zweite Halbbrückenschaltkreis, eingerichtet, während des Schaltens des ersten und/oder des zweiten Schalters bzw. des dritten und/oder des vierten Schalters, einen Strom um den ersten und/oder zweiten Schalter bzw. um den dritten und/oder den vierten Schalter herum zu leiten, um so im Wesentlichen stromloses und spannungsloses Schalten des ersten und/oder zweiten Schalters bzw. des dritten und/oder des vierten Schalters zu ermöglichen. In einem Beispiel kann im Wesentlichen stromloses und/oder spannungsloses Schalten ermöglicht werden. Bei dem Schalten des ersten und/oder des zweiten Schalters bzw. des dritten und/oder des vierten Schalters mag es sich um ein Ein- und Ausschalten, also den Wechsel zwischen einem Schließen und einem Öffnen eines Stromkreises handeln.
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Insbesondere mögen sich so während einer Totzeit beim Öffnen der Schalter Ladungen auf parasitären Kondensatoren der Schalter abführen lassen, wodurch im Wesentlichen ein ZCS (zero current switching) Schalten möglich ist.
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Gemäß noch einem Aspekt der vorliegenden Erfindung sind die Komponenten des Entlastungsschaltkreises, insbesondere des zweiten Halbbrückenschaltkreises, im Wesentlichen in Abhängigkeit von parasitären Kapazitäten in den Brückenpunkten dimensioniert.
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So mag sich auch die Totzeit einstellen lassen, die benötigt wird, um die parasitären Kapazitäten ausreichend zu entladen, um ZCS Schalten zu ermöglichen.
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Gemäß einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung werden der erste Halbbrückenschaltkreis und der zweite Halbbrückenschaltkreis phasenversetzt betrieben. Beispielsweise mag der Phasenversatz 180° betragen. Hierbei mag der Phasenversatz von 180° lediglich als ein Beispiel angesehen werden. Das phasenversetzte Schalten mag bedeuten, dass die oberen Schalter, d.h. der erste und der dritte Schalter nicht gleichzeitig geschlossen bzw. geöffnet werden. Oder in anderen Worten werden die oberen Schalter asynchron oder gegenläufig zueinander geschaltet, wobei es nicht auf einen konkreten Winkel ankommt.
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Der phasenversetzte Betrieb kann das Entladen der parasitären Kapazitäten beschleunigen.
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Das Ansteuern der Schalter kann zwischen dem Schalten des ersten Schalter und des zweiten Schalters eine Totzeit aufweisen.
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In einem Beispiel wird ein Brückenschaltkreis beschrieben, aufweisend einen ersten Kondensator, einen zweiten Kondensator, einen ersten Schalter und einen zweiten Schalter, wobei der erste Kondensator und der zweite Kondensator in Reihe geschaltet sind. Der erste Schalter und der zweite Schalter sind über einen Brückenpunkt in Reihe geschaltet und diese Reihenschaltung ist parallel zum ersten Kondensator angeordnet. Außerdem ist am Brückenpunkt ein Hauptschaltkreis angeschlossen, beispielsweise ein Resonanzkreis oder ein Hauptlastkreis. Der Hauptschaltkreis ist im Wesentlichen dazu eingerichtet, ein ZCS (Zero Current Switching) der Schalter der Kondensatoren der Ladungspumpe durchzuführen. Allerdings mag ohne einer weiteren Maßnahme durch parastäre Kapazitäten oder parasitäre Kondensatoren ein gleichzeitiges ZVS (Zero Voltage Switching) verhindert werden.
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Die Kondensatoren oder Hauptkondensatoren des Brückenschaltkreises nehmen kontinuierlich Strom aus einer Stromquelle auf und geben den Strom beim Umschalten oder Kommutieren des Brückenpunktes als Ladungspuls über den Hauptschaltkreis wieder ab. Der Hauptschaltkreis kann die Bezeichnung Hauptlastkreis tragen, da über diesen Hauptlastkreis im Wesentlichen das gesamte ZCS-Schalten gesteuert wird. Die Bezeichnung „Last“ mag aus der Tatsache abgeleitet werden, dass über diesen Kreis, der beispielsweise als Resonanzkreis ausgebildet sein kann, sehr hohe Ladeströme und/oder Um-Ladeströme fließen können, die dann für das Betreiben eines Verbrauchers an einem Zwischenkreis genutzt werden können.
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Am Hauptschaltkreis, insbesondere parallel zum Hauptkondensator ist ein Entlastungsschaltkreis angeschlossen. In einem Beispiel mag der Entlastungsschaltkreis zwei in Reihe geschaltete Dioden aufweisen, wobei im Wesentlichen parallel zu jeder Diode ein Kondensator angeschlossen ist. In anderen Worten ausgedrückt, weist der Entlastungsschaltkreis eine mit einer ersten Zusatzdiode in Reihe geschaltete zweite Zusatzdiode mit je dazu parallel geschaltetem ersten Zusatzkondensator und zweitem Zusatzkondensator auf. Zwischen dem gemeinsamen Anschluss der beiden Dioden bzw. Kondensatoren und dem Brückenpunkt ist ein Entlastungselement angeschlossen, welches dafür sorgt, dass der Entlastungsschaltkreis beim Schalten des ersten und/oder des zweiten Schalters einen Stromfluss im Brückenpunkt aufrechterhält, wenn im Wesentlichen kein Strom im Hauptschaltkreis fließt.
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In anderen Worten, mag der Entlastungsschaltkreis im Wesentlichen die Funktion des Hauptschaltkreises oder des Hauptlastkreises übernehmen und einen Stromfluss in den Brückenpunkt oder Brückenanschluss hinein und/oder aus ihm heraus aufrechterhalten. Auf diese Weise kann mittels des Entlastungsschaltkreises ein Kommutierungsstrom in den Brückenpunkt eingeprägt werden, auch wenn von dem Hauptschaltkreis im Wesentlichen kein Strom in den Brückenpunkt eingeprägt wird. Dieser zusätzlich eingeprägte Kommutierungsstrom kann im Wesentlichen zum Entladen der parasitären Kapazitäten der Schalter genutzt werden. Das Entladen der parasitären Kapazitäten der Schalter kann wiederum Spannungen, die über den Schaltern anliegen im Wesentlichen abbauen. In einem Beispiel, mag eine Reduktion von 400V auf 0V, in einem anderen Beispiel mag eine Reduktion von 400V auf etwa 20V als Abbau bezeichnet werden. Da die Schalter zu unterschiedlichen Zeitpunkten geschaltet werden, mag es gewünscht sein, die Spannung desjenigen Schalters abzubauen, der als nächstes geschaltet wird. Über einem bereits geschalteten Schalter mag im Wesentlichen eine Spannung von 0V anliegen.
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In einem anderen Beispiel wird eine Ladungspumpe bereitgestellt, welche den erfindungsgemäßen Brückenschaltkreis aufweist, wobei die Ladungspumpe zur Gleichspannungswandlung eingerichtet ist.
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Die Ergänzung einer Ladungspumpe mit der erfindungsgemäßen Brückenschaltung, insbesondere mit einem Entlastungsschaltkreis, kann für einen effektiven Betrieb der Ladungspumpe beim Umsetzen einer Eingangsspannung in eine Ausgangsspannung sorgen.
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Die Erfindung mag es erlauben Topologien, die das spannungsfreie (ZVS) Schalten von Schaltern ermöglichen, beispielsweise das spannungsfreie Schalten von Transistoren. mit einer Topologie zu kombinieren, welche das stromlose Schalten ermöglicht. In anderen Worten kann das spannungslose Schalten (ZVS) mit stromlosem Schalten (ZCS, Zero Current Switching) kombiniert oder das ZCS Schalten um das ZVS Schalten ergänzt werden. Das Schalten des jeweiligen Schalters kann sich sowohl auf das Einschalten eines Schalters als auch auf das Ausschalten eines Schalters beziehen. So mag das ZCS Schalten durch das ZVS Schalten ergänzt werden. Da bei ZCS Schaltvorgängen während des Schaltvorgangs im Wesentlichen kein Strom für die Kommutierung oder das Umladen des Brückenpunktes zur Verfügung steht, müssen die parasitären Kapazitäten über die Schalter umgeladen werden. Dieses Umladen der parasitären Kapazitäten über die Schalter erfolgt im Wesentlichen während der kurzen Zeit des Schaltvorgangs, wodurch innerhalb des Schalters während des Schaltvorgangs hohe Strom- und/oder Spannungsflanken entstehen können. Solche Flanken können wiederum EMV-Störungen verursachen. Die Entlastungsschaltung mag für das Abbauen von Spannungen über den Schaltern, die geschaltet werden sollen, sorgen, beispielsweise für das Abbauen von 400V über einem Schalter.
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Die Entlastungsschaltung mag als passive ZVS-Erweiterung ausgeführt sein und ein resonantes Umschwingen des Brückenpunktes oder des Anschlusses zwischen den Schaltern ermöglichen. Durch das resonante Umschwingen können Störungen verringert werden. Indem kontinuierlich und veränderlich ein Ausgleichsstrom bereitgestellt wird, können die parasitären Kapazitäten während einer Totzeit langsam von einem Spannungspotenzial zu einem anderen umgeladen werden, ohne zu plötzlichen Spannungssprüngen oder Spannungsflanken zu führen. Der veränderliche Ausgleichsstrom passt sich an einen Schaltungszustand an, der beispielsweise in Intervallen über einer Zeitachse dargestellt werden kann. Das Umladen des Brückenpunktes und das mit dem Umladen verbundene Abbauen der Spannungen über den Schaltern kann auch als Kommutieren oder Kommutation bezeichnet werden. Oder in anderen Worten ausgedrückt mag unter dem Kommutieren des Brückenpunktes der Vorgang verstanden werden, das Potenzial eines Brückenpunktes oder eines Anschlusses eines Schalters vor dem Einschalten oder Ausschalten des Schalters auf im Wesentlichen das Potenzial zu bringen, welches an dem anderen Anschluss des Schalters anliegt.
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In noch einem anderen Beispiel wird ein Verfahren zum Betreiben des erfindungsgemäßen Brückenschaltkreises mit einem Hauptschaltkreis und einem Entlastungsschaltkreis angegeben. Das Verfahren weist das Ansteuern eines ersten Schalters und eines zweiten Schalters des Brückenschaltkreises mit einem pulsweitenmodulierten (PWM) Signal auf. Bei dem PWM Signal kann es sich um zwei um eine Totzeit verschobene Rechtecksignale handeln. Somit weist das PWM Signal zwischen einem ersten Signal, welches für das Ansteuern des ersten Schalters zuständig ist, und einem zweiten Signal, welches für das Ansteuern des zweiten Schalters zuständig ist, eine Totzeit auf. Die Totzeit mag so dimensioniert sein, dass der Entlastungsschaltkreis während dieser Totzeit, wenn im Wesentlichen kein Strom im Hauptschaltkreis fließt, einen Stromfluss im Brückenpunkt aufrechterhält. Dieser aufrechterhaltene Strom mag für das Kommutieren des Brückenpunktes sorgen, wodurch ein spannungsfreies Schalten des ersten und/oder des zweiten Schalters ermöglicht wird.
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Darüber hinaus wird gemäß einem anderen Beispiel ein Programmelement mit einem Programmcode angegeben, wobei ein Prozessor, der den Programmcode ausführt, beispielsweise in einer Steuereinrichtung, dazu angeleitet wird, das Verfahren zum Betreiben des Brückenschaltkreises auszuführen.
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Ferner wird gemäß einem anderen Beispiel ein computerlesbares Speicherelement angegeben, auf dem ein Programmcode gespeichert ist, wobei ein Prozessor, der den Programmcode ausführt, dazu angeleitet wird, das Verfahren zum Betreiben des Brückenschaltkreises auszuführen.
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Beispielsweise sind in dem Brückenschaltkreis die Komponenten des Entlastungsschaltkreises im Wesentlichen symmetrisch zu dem Brückenpunkt aufgebaut.
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Insbesondere können symmetrisch angeordnete und gleich dimensionierte Dioden dafür sorgen, dass die Entlastungsströme jeweils periodisch abwechselnd für den ersten Schalter und den zweiten Schalter gleich sind. In einem Beispiel mögen auch die in dem Entlastungsschaltkreis verwendete Kondensatoren gleich dimensioniert sein, insbesondere die Hälfte einer Gesamtkapazität sein.
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In noch einem anderen Beispiel weist der Brückenschaltkreis ein Entlastungselement auf. Das Entlastungselement weist eine Spule oder Zusatzspule auf, die entweder direkt und/oder indirekt, d.h. über eine der Komponenten des Hauptschaltkreises, mit dem Brückenpunkt oder Brückenanschluss verbunden ist. Die Annahme, dass die Spule direkt mit dem Brückenpunkt verbunden ist, kann die Betrachtung der Potenzialverhältnisse erleichtern.
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Beispielsweise ist die Richtung des aufrechterhaltenen Stromflusses im Entlastungsschaltkreis so gerichtet, dass er bereits beim Abschalten des ersten und/oder des zweiten Schalters die Kommutierung eines Potenzials des Brückenpunkts bewirkt und den jeweils gegenüberliegenden Schalter im Moment des Schaltens oder kurz davor auf eine Spannungsdifferenz von etwa 0V kommutiert. In einem Beispiel mag durch den Stromfluss beim Abschalten oder Öffnen des ersten Schalters die Kommutierung des Potenzials des Brückenpunkts bewirkt werden damit die Spannung über den zweiten Schalter im Moment seines Schaltens, insbesondere im Moment des Einschaltens, bereits auf eine Spannungsdifferenz von etwa 0V kommutiert ist. In einem anderen Beispiel mag durch den Stromfluss beim Abschalten oder Öffnen des zweiten Schalters die Kommutierung des Potenzials des Brückenpunkts bewirkt werden damit die Spannung über den ersten Schalter im Moment seines Schaltens, insbesondere im Moment des Einschaltens oder Schließens, bereits auf eine Spannungsdifferenz von etwa 0V kommutiert ist. Eine Spannungsdifferenz von Null oder nahe Null mag folglich dadurch erreicht werden, indem die Potenziale an beiden Anschlüssen eines Schalters im Wesentlichen auf das gleiche Potenzial gebracht werden. Durch eine entsprechende Dimensionierung kann ein ZVS Schalten des ersten und/oder zweiten Schalters erreicht werden. Dieses ZVS Schalten kann zusätzlich zu einem ZCS Schalten erfolgen.
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Beispielsweise wird ein Brückenschaltkreis angegeben, wobei der Entlastungsschaltkreis eingerichtet ist, während des Schaltens des ersten und/oder des zweiten Schalters, einen Strom um den ersten und/oder zweiten Schalter herum zu leiten, um so stromloses und/oder spannungsloses Schalten des ersten und/oder zweiten Schalters zu ermöglichen. In anderen Worten mag der Entlastungsschaltkreis eingerichtet sein, Ladungen in parasitären Kapazitäten der Schalter, die für Spannungen über den Schaltern sorgen, abzuleiten, um so die Spannung über einen geöffneten Schalter abzubauen oder zu reduzieren.
in einem anderen Beispiel wird ein Brückenschaltkreis beschrieben, wobei die Komponenten des Entlastungsschaltkreises im Wesentlichen in Abhängigkeit von parasitären Kapazitäten in dem Brückenpunkt dimensioniert sind.
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Beispielsweise ist der Brückenschaltkreis als Vollbrücke und/oder als Halbbrücke ausgebildet und mag entsprechend seiner Ausbildung angesteuert werden.
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In einem Beispiel weist das Ansteuern oder der Zeitverlauf des Ansteuerns eine Totzeit zwischen dem Abschalten des einen Schalters und dem Einschalten des anderen Schalters auf. Die Totzeit kann genutzt werden, um ein Ausklingen von Strömen zu ermöglichen.
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Mittels der Entlastungsschaltung mag eine elektrische LC-Schwingkreis Zusatzschaltung parallel zum Brückenpunkt eines Schaltreglers geschaltet werden. Die Zusatzschaltung mag über dem Hauptpfad der Leistungsstufe realisiert werden und den Zweck der selbstständigen Kommutierung oder Autokommutierung des Brückenpunktes verfolgen.
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Es soll angemerkt werden, dass unterschiedliche Aspekte der Erfindung mit Bezug auf unterschiedliche Gegenstände beschrieben wurden. Insbesondere wurden einige Aspekte oder Beispiele mit Bezug auf Vorrichtungsansprüche beschrieben, wohingegen andere Aspekte oder Beispiele in Bezug auf Verfahrensansprüche beschrieben wurden. Ein Fachmann kann jedoch der vorangehenden Beschreibung und der folgenden Beschreibung entnehmen, dass, außer es wird anders beschrieben, zusätzlich zu jeder Kombination von Merkmalen, die zu einer Kategorie von Gegenständen gehört, auch jede Kombination zwischen Merkmalen als von diesem Text offenbart angesehen wird, die sich auf unterschiedliche Kategorien von Gegenständen bezieht. Insbesondere sollen Kombinationen zwischen Merkmalen von Vorrichtungsansprüchen und Merkmalen von Verfahrensansprüchen offenbart sein.
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Figurenliste
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Im Folgenden werden weitere exemplarische Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung mit Verweis auf die Figuren beschrieben.
- 1 zeigt einen Brückenschaltkreis gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
- 2 zeigt einen vereinfachten Brückenschaltkreis gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
- 3 zeigt ein Ersatzschaltbild eines Entlastungsschaltkreises unter Einbezug von parasitären Elementen gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
- 4 zeigt ein Zeitdiagramm verschiedener Strom und Spannungsverläufe beim Kommutieren eines Brückenpunktes gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
- 5 zeigt den Stromfluss durch die Ersatzschaltung nach 3 in einem ersten Zeitintervall I nach 4 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
- 6 zeigt den Stromfluss durch die Ersatzschaltung nach 3 in einem zweiten Zeitintervall II nach 4 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
- 7 zeigt den Stromfluss durch die Ersatzschaltung nach 3 in einem dritten Zeitintervall III nach 4 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
- 8 zeigt den Stromfluss durch die Ersatzschaltung nach 3 in einem vierten Zeitintervall IV nach 4 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
- 9 zeigt den Stromfluss durch die Ersatzschaltung nach 3 in einem fünften Zeitintervall V nach 4 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
- 10 zeigt den Stromfluss durch die Ersatzschaltung nach 3 in einem sechsten Zeitintervall VI nach 4 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
- 11 zeigt den Stromfluss durch die Ersatzschaltung nach 3 in einem siebten Zeitintervall VII nach 4 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
- 12 zeigt ein Flussdiagramm eines Verfahrens zum Betreiben eines Brückenschaltkreises mit einem Hauptschaltkreis und einem Entlastungsschaltkreis gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
- 13 zeigt einen Brückenschaltkreis mit einem ersten Halbbrückenschaltkreis und einem zweiten Halbbrückenschaltkreis gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
- 14 zeigt eine Stromüberhöhung des Stromes durch die Zusatzspulen des Schaltkreises nach 13 gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
- 15 zeigt einen Brückenschaltkreis mit einem im Wesentlichen diodenfreien Entlastungsschaltkreis gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
- 16 zeigt die Spannungsverhältnisse an den Brückenpunkten für ZVS Bedingungen zum phasenversetzten Schalten des ersten Schalters des ersten Halbbrückenschaltkreis und des zweiten Schalters des zweiten Halbbrückenschaltkreis gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
- 17 zeigt die Spannungsverhältnisse an den Brückenpunkten für ZVS Bedingungen zum phasenversetzten Schalten des zweiten Schalters des ersten Halbbrückenschaltkreis und des ersten Schalters des zweiten Halbbrückenschaltkreis gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
- 18 zeigt Kurven verschiedener Strom und Spannungsverläufe beim Kommutieren eines Brückenpunktes gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
- 19 zeigt die Stromverläufe durch den Brückenschaltkreis nach 15 in einem ersten Intervall I gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
- 20 zeigt die Stromverläufe durch den Brückenschaltkreis nach 15 in einem zweiten Intervall II gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
- 21 zeigt die Stromverläufe durch den Brückenschaltkreis nach 15 in einem dritten Intervall III gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
- 22 zeigt die Stromverläufe durch den Brückenschaltkreis nach 15 in einem vierten Intervall IV gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
- 23 zeigt die Stromverläufe durch den Brückenschaltkreis nach 15 in einem fünften Intervall V gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
- 24 zeigt die Stromverläufe durch den Brückenschaltkreis nach 15 in einem ersten negativen Intervall Ineg gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
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Detaillierte Beschreibung von Ausführungsbeispielen
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Die Darstellungen in den Figuren sind schematisch und nicht maßstäblich. In der folgenden Beschreibung der 1 bis 24 werden die gleichen Bezugsziffern für gleiche oder sich entsprechende Elemente verwendet.
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In diesem Text mögen die Begriffe „Kondensator“ und „Kapazität“ sowie „Spule“ oder „Drossel“ und „Induktivität“ gleichbedeutend verwendet werden und sollen, sofern nichts weiter angegeben ist, nicht einschränkend interpretiert werden.
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1 zeigt einen Brückenschaltkreis 100 gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Der Brückenschaltkreis ist Teil eines DC-DC-Wandlers oder eines Gleichspannungsumsetzers. Der Brückenschaltreis 100 weist die Ladungspumpe 101, den Hauptschaltkreis 104 und die Entlastungsschaltung 102 auf. Die Ladungspumpe 101 weist den ersten Kondensator CDC1 und den zweiten Kondensator CDC2 , den ersten Schalter SO und den zweiten Schalter SU und den ersten Hauptschaltkreis 104 auf. Der Hauptschaltkreis 104 ist als Resonanzschwingkreis ausgebildet und stellt den Hauptlastkreis dar. Der Hauptschaltkreis 104 weist die Resonanzkapazität CR und die Resonanzspule LR auf. Der erste Schalter SO und der zweite Schalter SU werden entsprechend ihrer Einbauposition bezogen auf 1 und ohne Einschränkung der Allgemeinheit als oberer Schalter SO und unterer Schalter SU bezeichnet.
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Der erste Kondensator CDC1 und der zweite Kondensator CDC2 der Ladungspumpe sind in Reihe geschaltet. Der erste Schalter SO und der zweite Schalter SU sind an einem Brückenpunkt BP_O in Reihe geschaltet. Der Brückenpunkt BP_O kann auch als Brückenanschluss bezeichnet werden. Außerdem sind der erste Schalter SO und der zweite Schalter SU parallel zum ersten Kondensator CDC1 angeordnet. Am Brückenpunkt BP_O, also am Verbindungspunkt zwischen erstem Schalter SO und zweitem Schalter SU , ist der Hauptschaltkreis LR , CR , 104 angeschlossen.
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Folglich bildet die Resonanzspule LR zusammen mit dem in Serie geschalteten Kondensator CR , dem Resonanzkondensator CR den Hauptschaltkreis 104 der als Resonanzschwingkreis agiert. Der Hauptschaltkreis 104 sorgt dafür, dass der Strom nach einer halben Schwingperiode zu Null geht. Es wird somit dafür gesorgt, dass der Strom durch einen Schalter, der geöffnet werden soll und/oder der Strom durch einen Schalter, der geschlossen werden soll, auf einen Wert von 0 A oder nahe bei 0 A gebracht wird. Ab diesem Moment (d.h. wenn Strom durch einen Schalter, der geschaltet werden soll, auf Null gebracht ist) können die Schalter SO , SU stromlos (ZCS) geschaltet werden. Der Begriff „Schalten“ mag sich sowohl auf das Öffnen, als auch auf das Schließen des jeweiligen Schalters beziehen.
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Der Einsatz des Hauptschaltkreises 104 mag zwar durch das ZCS Schalten die Schaltverluste vermindern, trotzdem findet das Schalten, insbesondere das Einschalten noch „hart“ also mit großen Potenzialunterschieden oder starken Spannungsflanken statt. Das harte Schalten mag ein Schalten von hohen Spannungsunterschieden bezeichnen, beispielsweise von 400 V auf etwa 0V oder von 400 V auf 20 V. Parasitäre Kondensatoren oder parasitären Kapazitäten am Brückenpunkt BP_O (in 1 nicht dargestellt), insbesondere in den Schaltern SO , SU müssen also trotz des Vorhandenseins des resonanten Hauptkreises 104 spannungsmäßig hart über die Schalter SO , SU umgeladen werden. Das schnelle Umschalten mit starken Spannungsflanken, hohen Spannungsunterschieden oder das harte Schalten kann zu hochfrequenten Störungen und folglich Probleme mit EMV (Elektromagnetische Verträglichkeit) und/oder höheren Aufwände für die Filterung zur Entstörung führen.
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Parallel zu dem resonanten Hauptschaltkreis 104, ist ein Entlastungsschaltkreis 102 indirekt über die Komponente LR des Hauptschaltkreises 104 mit dem Brückenpunkt BP_O verbunden. Der Entlastungsschaltkreis 102 weist eine Zusatzspule LZ , einen ersten Zusatzkondensator CZ1 , einen zweiten Zusatzkondensator CZ2 , eine erste Zusatzdiode DZ , und eine zweite Zusatzdiode DZ2 auf. Der Entlastungsschaltkreis 102 ist so eingerichtet, dass er beim Schalten des ersten Schalters SO und/oder des zweiten Schalters SU , d.h. wenn im Wesentlichen kein Strom im Hauptschaltkreis 104 fließt, einen Stromfluss im Brückenpunkt BP_O aufrechterhält, um die Spannungsdifferenz über den Schaltern SO , SU für den Schaltvorgang zu reduzieren und möglichst nahe auf den Wert 0 V zu bringen.
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Parallel zu dem oberen Schalter SO und dem unteren Schalter SU ist entsprechend eine obere Schaltdiode DO und eine untere Diode DU angeordnet. Die Schalter SO , SU können als Transistoren realisiert sein. Der Entlastungsschaltkreis 102 ist auch, wie der Hauptlastkreis 104, als Resonanzschwingkreis ausgebildet, mit der Zusatzspule LZ und den Zusatzkondensatoren CZ1 und CZ2 als Resonanzelemente. Während des Betriebs wird periodisch Energie zwischen den Resonanzelementen LZ , CZ1 , CZ2 ausgetauscht. Im Wesentlichen kann die Funktionalität des Aufrechterhaltens eines Stromflusses bei einer Spannungsänderung der Spule genutzt werden, für ein Entladen der parasitären Kapazitäten der Schalter zu sorgen, obwohl der Strom durch die Schalter bereits auf Null herabgesetzt worden ist.
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Die Kapazitäten der Kondensatoren CZ1 und CZ2 können so gewählt werden, dass sie mit der Spule Lz einen Resonanzkreis mit einer bestimmten Resonanzfrequenz bilden. Außerdem ist die Induktivität der Spule LZ gegenüber der Spule LR sehr groß gewählt, wodurch der Strom durch die Spule LZ gegenüber dem in der Spule LR möglichen Hauptstrom sehr klein ist, z.B. im Bereich von 1 A - 2 A.
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In einem Beispiel hat die Induktivität der Spule LZ den hundertfachen Wert der Induktivität von LR , so dass gilt LZ = 100 × LR. Wenn SO ausgeschaltet ist, fließt dieser kleine Strom ILZ aus dem Brückenpunkt BP_O heraus und führt zu einem Entladen des Brückenpunktes BP_O und damit einem Absenken der Spannung über SU , bis die Spannung USU = 0 V wird. Usu ist die Spannung zwischen BP_O und dem Anschluss UZK- (die Abkürzung ZK steht hierbei für Zwischenkreis). Solange SO eingeschaltet ist, fließt dieser kleine Strom ILZ in den Brückenpunkt BP_O hinein. An den Zusatzkondensatoren CZ1 und CZ2 liegen bspw. jeweils ca. 200 V an, wodurch sich die gesamte Spannung U1 = 400 V ergibt.
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Um ZVS Schalten zu ermöglichen, sollte für den Brückenpunkt BP_O gelten, dass er bei 400 V, also im Bereich der Spannung U1 liegt, wenn SO geschaltet wird. Und dass er bei 0 V, d.h. dem Potenzial des Anodenanschlusses 105 der Diode D2 liegt, wenn SU geschaltet wird. Der Vorgang durch den das Potenzial an den Anschlüssen der Schalter entsprechend für das ZVS Schalten angepasst wird, wird als „Kommutieren“ bezeichnet. Da über den Resonanzkondensator CR je nach Lastfall eine Spannung von Null bis 20 V anliegen kann, können die Spannungswerte um bis zu +/- 20 V abweichen, also beispielsweise 420 V und 380 V.
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Der Einsatz des Entlastungsschaltkreises 102 kann eine zusätzliche Autokommutierung ermöglichen. In anderen Worten, mag die Nachrüstung einer Entlastungsschaltung an einer beliebigen Schaltung, die nach dem Prinzip einer Ladungspumpe arbeitet, zu einem guten Schaltverhalten mit reduzierter Spannung (ZVS) führen, ohne dass weitere aktive Komponenten eingesetzt werden müssen. Lediglich das Zufügen von passiven Komponenten LZ , CZ1 , CZ2 kann das spannungsreduzierte Schaltverhalten bewirken.
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Somit erfolgt die Kommutierung des Brückenpunkts BP_O quasi automatisch im Wesentlichen ohne einer Veränderung des Ansteuerverfahrens für die Schalter SO , SU , das beispielsweise ein PWM-Signal mit vorgebbarem Tastverhältnis aufweist. Die Entlastungsschaltung 102 kann somit im Wesentlichen ohne Änderung der Ansteuersoftware an eine bestehende Schaltung hinzugefügt werden. Die zusätzliche Autokommutierung sorgt dafür, dass das Umschwingen zwischen den Potenzialen beim Schalten der Schalter SO , SU sanft und mit einer bestimmbaren Flankensteilheit geschieht. Statt einem Umschalten von 400 V kann ein Umschalten von lediglich 20 V oder einem anderen Wert nahe 0 V erreicht werden.
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Während der Hauptschaltkreis 104 für das stromlose Schalten (ZCS) der Schalter SO , SU sorgt, sorgt der Entlastungsschaltkreis 102 dafür, dass auch ein spannungsloses Schalten (ZVS) ermöglicht wird. Die Zusatzschaltung ist vorteilhaft derart ausgelegt, dass der spannungslose Zustand im Wesentlichen gleichzeitig mit dem stromlosen Zustand auftritt.
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Die Schalter SO , SU sorgen in Kombination mit dem resonanten Hauptschaltkreis 104 dafür, dass die Kondensatoren CDC1 , CDC2 als Ladungspumpe betrieben werden können. Der Resonanzkondensator CR wird mittels Schalter SO geladen und mittels Schalter SU entladen. Die Kondensatoren CDC1 , CDC2 können gleich dimensioniert sein, so dass für ihre Kapazitätswerte gilt CDC1 = CDC2 . Für den Betrieb als Ladungspumpe werden die Kondensatoren CDC1 , CDC2 periodisch umgeladen. Die Ladungspumpe kann die Spannung für einen Zwischenkreis eines elektrischen oder hybriden Fahrzeugs liefern. Die Spannung U1 über dem Kondensator CDC1 und die Spannung U2 über dem Kondensator CDC2 können in einem Beispiel jeweils 400 V betragen. Das Vorzeichen dieser beiden Spannungen ist in diesem Beispiel so gerichtet, dass sich eine gesamte Zwischenkreisspannung von U1 + U2 = 800 V ergibt. Liegt an CDC1 eine Spannungsquelle und über der Serienschaltung von CDC1 und CDC2 eine Last an, so arbeitet die Schaltung als Spannungsverdoppler oder als Spannungsvervielfacher. Liegt dagegen über der Serienschaltung von CDC1 und CDC2 eine Spannungsquelle und an CDC2 eine Last, so arbeitet die Schaltung als Spannungshalbierer oder als Spannungsdividierer und in beiden Fällen wirkt die Schaltung als Gleichspannungswandler bzw. DC-DC-Wandler.
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Jeder der Schalter SO , SU steuert beim Betrieb als Ladungspumpe eine Halbschwingung der periodischen Schwingung für das Laden und Entladen der Kondensatoren CDC1 , CDC2 . Nach einer abgeschlossenen Halbschwingung fließt kein Strom im resonanten Hauptschaltkreis 104. Trotz abgeschlossener Halbschwingung und der damit verbundenen Unterbrechung des Stromflusses, fließt weiterhin ein Strom über die Entlastungsschaltung 102. Dieser Strom ermöglicht schließlich das Umladen parasitärer Kondensatoren und sorgt so für die Kommutierung parasitärer Kapazitäten. Nachdem das Umladen abgeschlossen ist, kann spannungsfrei (ZVS) zugeschaltet werden.
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In anderen Worten, ist aufgrund von Ladungen auf parasitären Kapazitäten (nicht gezeigt in 1) kein spannungsfreies (ZVS) Schalten der Schalter SO , SU möglich, da sich auf den parasitären Kapazitäten der Schalter SO , SU immer noch Ladungen befinden, die eine Spannung erzeugen, obwohl der Strom bereits auf Null abgefallen ist. Würde in diesem Fall von Spannungen über den Schaltern SO , SU durch parasitäre Kapazitäten geschaltet, würde es zu einem harten Schalten kommen. denn wegen der parasitären Kapazitäten der Schalter SO , SU bleibt auch nach dem Abschalten die Spannung über dem jeweiligen Schalter etwa Null, die Spannung über dem gegenüberliegenden Schalter also im Wesentlichen auf dem Wert von U1 , z.B. 400 V. Die Entlastungsschaltung 102 kann dafür sorgen, dass die parasitären Kapazitäten entladen werden, wenn der Strom durch die Schalter SO , SU bereits auf Null ist.
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2 zeigt einen vereinfachten weiteren Brückenschaltkreis 100' gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Bei dem vereinfachten Brückenschaltkreis 100' ist die Spule LZ des Entlastungsschaltkreises 102' im Gegensatz zu 1 direkt mit dem Brückenpunkt BP_O' verbunden, d.h. ohne über eine Komponente LR , CR des Hauptkreises zu gehen. Mit dieser Darstellung aus 2, lässt sich ein vereinfachtes Ersatzschaltbild 300 bilden, bei dem der Entlastungsschaltkreis 102' symmetrisch zu dem Brückenpunkt BP_O' und/oder zu der Zusatzspule LZ aufgebaut ist.
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3 zeigt ein Ersatzschaltbild eines Entlastungsschaltkreises 102' gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Dieses Ersatzschaltbild kann genutzt werden, um die verschiedenen Phasen des Zeitverlaufs des Schaltens der Schalter SO , SU darzustellen.
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In 3 wurden drei Vereinfachungen vorgenommen, um zu einem einfachen Ersatzschaltbild zu gelangen. Die parasitären Kapazitäten 301, 302 treten sowohl an dem Verbindungspunkt der Schalter SO , SU im oberen Teil der Schaltung und auch am Verbindungspunkt der Dioden D1, D2 im unteren Teil der Schaltung auf. Diese parasitären Kapazitäten wurden zusammengefasst und alle auf den oberen Brückenpunkt BP_O gelegt. Dort sind die parasitären Kapazitäten CBP1 301 und CBP2 302 symmetrisch zum Brückenpunkt BP_O' angeordnet und weisen einen Betrag von CBP/2 auf, d.h. sie betragen die Hälfte einer Gesamt-Parasitärenkapazität CBP1 die sämtliche vorkommende parasitätre Kapazitäten zusammenfasst.
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In dem in 3 dargestellten Zustand sind die beiden Schalter SO , SU geöffnet. Nach abgeschlossener Resonanz fließt kein Strom, wodurch ZCS möglich ist. Da ein Teil der zusammengefassten parasitieren Kapazitäten 301, 302 zu den Dioden D1, D2 gehört, fließt nach abgeschlossener Resonanz ein Teil des durch Lz fließenden Entlastungsstromes durch die Resonanzspule LR , um die parasitären Kapazitäten bei den Dioden umzuladen. Dies kann für die Betrachtung der Funktionsweise allerdings nicht relevant sein.
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In dem Ersatzschaltbild nach 3 ist die Entlastungsschaltung 102' an dem Brückenpunkt oben BP_O' und nicht wie in 1, die einer realen Schaltung entsprechen mag, zwischen LR und CR angeschlossen. Die parasitären Kapazitäten 301, 302 werden als konstante Kapazitäten mit jeweils dem Wert CBP/2 angenommen, obwohl bei einer physikalischen Implementierung der Schaltung die parasitären Kapazitäten 301, 302 von der anliegenden Spannung abhängen und sich somit nichtlinear oder dynamisch verhalten. Ferner werden die parasitären Kapazitäten 301, 302 als CBP/2 und somit als gleich groß angenommen. Ebenso werden die Kapazitäten CZ1 , 303 und CZ2 , 304 als gleich groß mit dem Wert CZ/2 angenommen, d.h. sie betragen die Hälfte einer Gesamt-Zusatzkapazität CZ . Auch die Dioden DZ1 305 und DZ2 306 sollen gleiche Werte DZ haben.
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4 zeigt ein Zeitdiagramm verschiedener Strom und Spannungsverläufe beim Kommutieren eines Brückenpunktes BP_O' gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung gemäß 3. Die Entlastungsschaltung 102' wird in 4 bei dem Einsatz in einer Leistungsstufe 100 beschrieben. Wobei mehrerer solcher Leistungsstufen parallel und phasenverschoben betrieben werden können, um die Leistung zu erhöhen.
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4 zeigt insbesondere zwei Diagramme 400a, 400b, die übereinander dargestellt sind. Die Zeitachse 402 gilt für beide Diagramme und deckt einen Zeitbereich von 0 µs bis 6,0 µs ab. Im ersten Diagramm 400a sind die Spannungen UBP am Brückenpunkt BP_O' und die Spannungen UZ an der Verbindungsstelle der Kondensatoren CZ1 303, CZ2 304 und der Dioden DZ1 305 und DZ2 306 dargestellt. Die Spannungswerte können an der Spannungsskala 403 abgelesen werden, die von -40 V bis +400 V reicht. Außerdem sind in dem ersten Diagramm 400a die die Resonanzströme ILR durch die Resonanzspule LR und ILZ durch die Zusatzspule LZ eingetragen. Für die Ströme gilt die Stromskala 401. Der fast lineare Anstieg der Kurve UBP zeigt das Kommutieren des Brückenpunkts BP_O' in einem Spannungsbereich in der Größenordnung von 400 V.
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In Diagramm 400b sind die Verläufe der Ströme ISU durch den unteren Schalter SU , IDZU durch die untere Zusatzdiode DZ2 306 sowie ISO durch den oberen Schalter SO und IDZO durch die obere Zusatzdiode DZ1 305 dargestellt. Außerdem ist der Strom IC eingezeichnet, der Summenstrom durch die parasitären Kapazitäten 301, 302 mit jeweils dem Wert CBP/2 und durch die Zusatzkapazitäten CZ1 , 303 und CZ2 , 304 mit jeweils dem Wert CZ/2. Der Strom Ic ist außer in Abschnitt III vorliegend sonst gleich Null. Für das Diagramm 400b gilt die Stromskala 404, die von -1 A bis +4,5 A reicht.
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Im Folgenden wird eine unbelastete Schaltung angenommen, d.h. dass an dem Zwischenkreis und insbesondere über den Kondensatoren CDC1 , CDC2 keine Last anliegt. Es wird die Kommutierung des Brückenpunktes BP_O' von U2 nach U1 anhand von 7 Intervallen beschrieben. Es gilt hierbei, dass U1 die Spannung über CDC1 und U2 die Spannung über CDC2 ist. Die Spannung U1 reicht vom Abschluss UZK+ zum gemeinsamen Anschluss von CDC1 und CDC2 , welcher hier als Bezugspotential 0 V angenommen und mit UZK- bezeichnet wird. Das Potenzial des Anschlusses UZK+ kann gegenüber 0 V einen Wert von 400 V aufweisen. Es wird davon ausgegangen, dass an U1 eine Spannungsquelle anliegt. Eine Last an U2 würde eine Belastung darstellen und an U2 würde eine Leistungsübertragung an die Resonanzspule LR stattfinden. Da keine Last an U2 anliegt, wird U2 im Folgenden nicht weiter betrachtet.
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5 zeigt den Stromfluss durch die Ersatzschaltung nach 3 in einem ersten Zeitintervall I (0 µs bis ca. 0,25 µs) nach 4 gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. In dem Intervall I ist Schalter SO offen und Schalter SU geschlossen, wobei den eingezeichneten Strompfeilen zu entnehmen ist, dass ein Strom aus der Resonanzspule LR in den geschlossenen Schalter SU fließt.
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Intervall I stellt die Ausgangssituation der Betrachtung dar. Der 4 ist im Intervall I weiterhin zu entnehmen, dass der Strom ILR , 501 durch die Resonanzspule LR und durch die Resonanzkapazität CR des Hauptschaltkreises 104 (CR ist nicht gezeigt in 3) eine charakteristische Halbsinusschwingung ausführt und gegen Ende des Intervalls I gegen Null geht, wie an der Stromskala 401 abzulesen ist. Dabei fließt der Strom über den geschlossenen unteren Schalter SU .
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Der Strom
502,
ILZ durch
LZ ist nahezu konstant bei 2,5 A und wird durch die in der Spule
LZ gespeicherte Energie getrieben. Da der Strom
ILR , 501 am Ende des Intervalls I Null erreicht hat, fließt der gesamte Strom durch
SU ., d.h.
ISU =
ILZ = 2,5 A. Nur die Spannungsabfälle in
DZ und den Widerständen von
SU und
LZ führen zu einem kleinen Abbau des Spulenstromes
ILZ . Werden diese Faktoren vernachlässigt, errechnet sich der mittlere Spulenstrom
502,
ILZ durch die Spule
LZ zu:
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Hierbei gilt, dass der Kapazitätswert des Kondensators CZ die Summe der Kapazitätswerte CZ1 und CZ2 der Kondensatoren 303, 304 beträgt oder in vereinfachter Formelschreibweise ausgedrückt gilt: CZ = CZ1 + CZ2 . Rchar bezeichnet den Resonanzwiderstand. Die Spulenströme ILR =501, ILZ = 502 sind voneinander unabhängig. Lediglich im Schalter SU überlagern sich die Ströme und addieren sich.
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6 zeigt den Stromfluss durch die Ersatzschaltung nach 3 in einem zweiten Zeitintervall II (0,25 µs bis ca. 1,55 µs) nach 4 gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Schalter SO wird von einer Steuereinrichtung angesteuert und bleibt offen, Schalter SU bleibt geschlossen. Im Intervall II setzt sich der gegen Ende des Intervalls I einsetzende Zustand fort, dass ILR = 0 ist, da die charakteristische Halbsinusschwingung abgeklungen ist. Es bleibt lediglich der Strom 502, ILZ durch LZ bestehen, der weiterhin über die ZVS-Spule LZ des Entlastungsschaltkreises 102' getrieben wird und nahezu konstant bleibt. Er fließt durch den Schalter SU und beträgt hier zwischen 1 A und 3 A. Ein Schalten von SU bei einem Stromfluss in dieser Größenordnung durch SU kann als stromloses Schalten bezeichnet werden. Die Spannung, die durch den Strom 502, ILZ am Schalter SU hervorgerufen wird kann ebenfalls vernachlässigt werden. Der Hauptschalter Unten SU kann nun im Wesentlichen spannungslos und stromlos geöffnet werden.
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7 zeigt den Stromfluss durch die Ersatzschaltung nach 3 in einem dritten Zeitintervall III (1,55 µs bis ca. 2,3 µs) nach 4 gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. 7 zeigt die Stromverteilung an der Ersatzschaltung 300 nach dem Öffnen des Hauptschalters unten SU . Auch nach dem Öffnen treibt LZ den Strom weiter in den Brückenpunkt BP_O'. Da der Weg durch den Schalter SU durch das Öffnen versperrt ist, wird der Strom ILZ in die parasitären Brückenpunktkapazitäten 301, 302 getrieben. Dieses Treiben oder Einprägen des Stromes zeigt sich in dem Diagramm der 4 darin, dass im Übergang vom Zeitintervall II zum Zeitintervall III der Strom Ic, d.h. der Summenstrom durch die Kondensatoren 301, 302, 303, 304 schlagartig ansteigt und so lange fliesst, bis Ic durch die Diode Do übernommen wird, welche parallel zum oberen Schalter So geschaltet ist, d.h. IC wird am Ende des Intervalls III schlagartig Null. Dabei werden die parasitären Kapazitäten CBP1 301, CBP2 302 umgeladen und der Brückenpunkt BP_O' kommutiert von dem Potenzial an dem Anschluss UZK- zu dem Potenzial an dem Anschluss UZK+. Hierbei entspricht das Potenzial an UZK- einem Wert von 0V und das Potenzial an UZK+ einem Wert von +400 V. In anderen Worten wird die Brückenpunktspannung UBP langsam auf das Potenzial des Anschlusses UZK+ gehoben. Dieser Verlauf ist im Abschnitt III der 4 in der Kurve UBP zu erkennen.
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Dieser Vorgang wird durch die in der Spule LZ gespeicherte Energie angetrieben, wobei nur LZ und die parasitären Kapazitäten CBP1 301, CBP2 302 beteiligt sind. Die Zusatzkapazität CZ2 306 des Entlastungsschaltkreises 102', welche im Wesentlichen parallel zu dem unteren Schalter SU angeordnet ist, hat bei diesem Energieaustausch im Wesentlichen keinen Einfluss, da in diesem Intervall III die Diode DZ2 306 den Kondensator CZ2 304 kurzschliesst.
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8 zeigt den Stromfluss durch die Ersatzschaltung nach 3 in einem vierten Zeitintervall IV (2,3 µs bis ca. 2,5 µs) nach 4 gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Nachdem die Kommutierung in Intervall III abgeschlossen ist, nachdem also UBP den Wert des Potenzials des Anschlusses UZK+ von ca. 400 V angenommen hat, wird die Brückenpunktspannung UBP schließlich von der Diode DO begrenzt, die zum Schutz des Schalters SO vorgesehen ist. Die Spannungsdifferenz zwischen UBP und dem Potenzial an Anschluss UZK+ ist nahezu aufgehoben und der obere Schalter SO kann spannungslos geschaltet werden. Der durch die Energieabgabe an die parasitären Kapazitäten bereits auf IIV reduzierte Strom ILZ , der in LZ fließt, strömt nun über die Schutzdiode DO und baut sich aufgrund der über der Spule Lz anliegenden konstanten Spannung UZ weiter linear ab. IIV bezeichnet dabei die Stromstärke von ILZ am Ende des Intervalls IV, die in 4 bei etwa IIV = 1,0 A liegt.
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Die Zeit, die nötig ist, um den Strom
IIV zu Null abzubauen, errechnet sich zu:
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Dabei bedeutet, wenn U1 die Spannung am Kondensator CDC1 ausdrückt, dass diese Spannung gleich der Spannung an der Zusatzspule Lz bzw. an dem Verbindungspunkt der Zusatzkapazitäten CZ1 303 und CZ2 306 ist, und zwar während der Zeitdauer tIV&V, die für das Durchlaufen der Intervalle IV und V benötigt wird. IIV ist der Strom ILZ , der zu Beginn des Intervalls IV durch LZ fliesst und während der Intervalle IV und V linear abnimmt. Im Intervall IV, während DO leitet, besteht die Möglichkeit, den Schalter So verlustfrei zu schliessen.
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Nachdem die Diode oben DO im Intervall IV leitet und somit den Strom ILZ , der von LZ getrieben wird, um den Schalter SO herumleitet, kann auch der obere Schalter SO spannungslos (ZVS), denn UBP liegt immer noch auf dem Potenzial des Anschlusses UZK+, und stromlos (ZCS) geschlossen werden, denn der Strom durch den Lastkreis ist Null. Der Schaltvorgang des Schalters SO leitet das Intervall V ein. Durch das Schalten kann ein Strom vom Anschluss UZK+ durch die Resonanzspule LR getrieben werden, sobald der Schalter SO geschlossen wird.
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9 zeigt den Stromfluss durch die Ersatzschaltung nach 3 in einem fünften Zeitintervall V (2,5 µs bis ca. 3,05 µs) nach 4 gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Im Intervall V treibt die Zusatzspule LZ den Strom ILZ weiter bis er gegen Ende des Intervalls V auf ILZ = 0A abgefallen ist. Jedoch fließt der Strom ILZ jetzt nicht mehr durch die Diode DO sondern durch den geschlossenen Schalter SO , der die Diode kurzschließt. Durch den geschlossenen Schalter SO liegt nun auch das Potenzial von Anschluss UZK+ wieder an CR an und beginnt CR über die Spule LR zu laden (CR ist in 9 nicht gezeigt).
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In dem Moment, in dem der Schalter SO geschlossen wird, wird Strom ILR von dem Potenzial an UZK+ durch die Resonanzspule LR getrieben. Der Strom ILZ durch die Zusatzspule LZ nimmt weiter kontinuierlich ab, bis er am Ende des Intervalls V auf ILZ = 0A abgefallen ist; die Diode DZ2 306 wird in diesem Moment stromlos
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10 zeigt den Stromfluss durch die Ersatzschaltung nach 3 in einem sechsten Zeitintervall VI (3,05 µs bis ca. 4,85 µs) nach 4 gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Im Intervall VI können nun die ZVS-Kondensatoren CZ1 303, CZ2 304 des Entlastungskreises geladen werden.
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Ab dem Moment, ab dem sich der Strom lLZ durch LZ umkehrt, also bezogen auf die für die 5 bis 11 gewählte Bezugsrichtung negativ wird, beginnt die Diode DZ2 306 zu sperren. Solange die Spannung über CZ1 303 kleiner ist als die Spannung, die nötig ist DZ1 305 in einen leitfähigen Zustand zu versetzen sperrt auch DZ1 . Der Drosselstrom ILZ , der nun durch LZ in Richtung der Zusatzkondensatoren CZ1 301 und CZ2 302 zunehmend fließt, führt folglich zur Kommutierung des gemeinsamen Verbindungspunktes oder des Anschlusspunktes der ZVS-Kondensatoren CZ1 303 und CZ2 304, d.h. das Potential Uz wechselt von 0 V, dem Potential von dem Anschluss UZK-, zu 400 V, dem Potential von dem Anschluss UZK+. In anderen Worten wird der Zusatzkondensator CZ1 entladen und der Zusatzkondensator CZ2 geladen. Da der Brückenpunkt BP_O' in diesem Moment über den Schalter SO an dem Anschluss UZK+ hängt, also im Wesentlichen direkt ohne weiteren Spannungsabfall mit dem Anschluss UZK+ verbunden ist, haben die parasitären Kapazitäten CBP1 301 und CBP2 302 im Wesentlichen keinen Einfluss auf die Stom- und/oder Spannungsverteilung in der Zusatzschaltung 102'. Denn die obere parasitäre Kapazität CBP1 301 ist über SO kurzgeschlossen und die untere parasitäre Kapazität CBP2 302 liegt parallel an CDC1 und die untere parasitäre Kapazität CBP2 , 302 hat demnach dieselbe Spannung wie Kondensator CDC1 , unabhängig von seiner Kapazität CBP oder CBP/2. Da der Schalter SO geschlossen ist, wird der Strom ILZ durch LZ von der Differenzspannung zwischen Anschluss UZK+ und UZK- getrieben, d.h. der Spannung U1, welche über dem Kondensator CDC1 anliegt. Der Strom ILR durch LR hat keinen Einfluss, solange der Spannungsabfall am Schalter SO klein genug ist. Die Schaltung und die Ansteuerung der Schaltung ist so eingerichtet, dass der Spannungsabfall am Schalter SO ausreichend klein ist.
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Die zeitliche Länge für das Intervall VI errechnet sich zu:
IVI ist die Resonanzfrequenz des Entlastungsschaltkreises
102'. Die Kapazität
CZ wird als Summe der Kapazitäten der Zusatzkondensatoren
303,
304 berechnet somit gilt
CZ =
CZ1 +
CZ2 .
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Folglich wird die Dauer des Intervalls VI von den Größen der Komponenten des Entlastungsschaltkreises 102' bestimmt, nämlich die Zusatzkapazität CZ und die Zusatzspule LZ . Um ein gutes Ergebnis zu erreichen können in einer Ausführungsform die Komponenten so gewählt werden, dass das Umladen der Kondensatoren 303 CZ1 und 304 CZ2 abgeschlossen ist, bevor der Strom ILR durch den Lastkreis 104 abgeklungen ist und der obere Schalter So abgeschaltet bzw. geöffnet werden kann; dann wird der Gesamtschaltzyklus durch die Entlastungsschaltung 102 nicht verlängert.
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11 zeigt den Stromfluss durch die Ersatzschaltung nach 3 in einem siebten Zeitintervall VII (4,85 µs bis ca. 6 µs) nach 4 gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. UZ bezeichnet die Spannung an dem Verbindungspunkt der Kondensatoren CZ1 303 und CZ2 304. Die Differenz zwischen der Brückenpunktspannung UBP und der Zusatzspannung UZ ist die Spannung über der Zusatzspule LZ . Nachdem auch die Zusatzspannung UZ am Ende von Intervall VI die Zwischenkreisspannung U1 des Anschlusses UZK+ erreicht, beginnt die obere Diode DZ1 305 zu leiten und übernimmt den Strom von Kondensator CZ1 , der zu diesem Zeitpunkt vollständig geladen ist. Da wiederum, vergleichbar mit Intervall I, fast keine Spannung über LZ liegt, bleibt auch der Strom ILZ im Wesentlichen konstant, aber mit umgekehrtem Vorzeichen als im ersten Intervall I gemäß 5. Somit fließt der Strom ILZ in der Phase VII aus dem Brückenpunkt BP_O' heraus.
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Am Ende des Intervalls VII ist eine Halbperiode des von der Steuereinrichtung erzeugten PWM (Pulsweiten Modulation) Zyklus abgeschlossen, nämlich die Halbperiode der Kommutierung des Brückenpunktes BP_O' von UZK- = 0 V nach UZK+ = 400 V. Es kann so dann das Schließen von Schalter SU und öffnen des Schalters SO als zweite Kommutierung oder Halbperiode durchgeführt werden, bei der der Brückenpunkt BP_O' von dem Potenzial an Anschluss UZK+ von 400 V zu dem Potenzial an dem Anschluss UZK- von 0 V kommutiert wird, um wieder in den Ausgangszustand I zu gelangen. Die Kommutierung von dem Potenzial an dem Anschluss UZK+ zu dem Potenzial an dem Anschluss UZK- funktioniert analog zu den Intervallen I-VII und wird deshalb hier nicht weiter beschrieben.
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Im Folgenden wird die Auslegung der ZVS Kapazität CZ oder der Kapazität CZ des Entlastungsschaltkreises 102' beschrieben Die Kapazität CZ ist die Summenkapazität aus den Kapazitäten CZ1 303 und CZ2 304 zusammen. Das Intervall VI startet sobald kein Strom mehr durch die Spule LZ fliesst. Folglich ist zum Startpunkt auch keine Energie in der Spule LZ gespeichert. Am Ende von Intervall VI erreicht der Spulenstrom ILZ den Spitzenwert und damit die maximale Energie.
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Die maximale Energie in der Spule
LZ wird folglich über die Zusatzkapazität
CZ eingestellt:
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Da in dem Intervall III bis V die Energie für die Kommutierung des Brückenpunktes BP_O' ausschliesslich aus der Zusatzspule LZ kommt, sollte die Schaltung so eingerichtet sein, dass die in der Zusatzspule LZ gespeicherte Energie ELZ auch grösser als die in dem Brückenpunkt BP_O' gespeicherte Energie EBP ist, insbesondere die Energie, die in den parasitären Kapazitäten CBP1 301 und CBP2 302 des Brückenpunkts BP_O' gespeichert ist.
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Folglich, sollte die Schaltung so eingerichtet sein, dass die Kapazitäten der Zusatzkondensatoren C
Z= C
Z1+C
Z2 grösser gewählt werden, als die Kapazitäten der parasitären Kondensatoren
CBP1 301 und
CBP2 302 am Brückenpunkt
BP_O'. Andernfalls wird keine komplette Kommutierung erreicht, da vorher die Energie ausgeht. Es soll gelten, dass der geringste Wert, der als Minimalkapazität C
Z,min des Zusatzkondensators gewählt wird, größer ist, als der Wert der Summe aller Werte der massgebenden parasitären Kapazitäten C
BP,tot
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Bei den Bauteiltoleranzen sollte zusätzlich noch ein Sicherheitsfaktor berücksichtigt werden, um zu gewährleisten, dass in den Kapazitäten ausreichend Energie für die Konvertierung gespeichert werden kann.
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In einem Beispiel sollte der kleinste Wert auch gewählt werden, der für CZ=CZ1+CZ2 möglich ist, ohne dass die obige Bedingung der Minimalkapazität CZ,min des Zusatzkondensators in Bezug auf die gesamte Kapazität CBP,tot verletzt wird. Zwar ist es in einem anderen Beispiel physikalisch möglich auch größere Werte für CZ=CZ1+CZ2 zu wählen. CZ könnte theoretisch auch zur Anpassung der Spannungs-Anstiegszeit des Brückenpunktes im Zeitintervall III verwendet werden, da ILZ eine Funktion von CZ und LZ ist. Jedoch sollte CZ nicht zum Anpassen der Anstiegszeiten verwendet werden, da dann die Gefahr besteht, einen zu großen Wert für CZ , CZ1 , CZ2 zu wählen.
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Selbst wenn die Verluste in der ZVS-Schaltung 102' so klein sind, dass sie auf den Wirkungsgrad im Wesentlichen keinen Einfluss haben, gilt es trotzdem die Verluste in der ZVS-Schaltung durch geeignete Bauteilauslegung zu minimieren. Die Verluste in der ZVS-Schaltung mögen die Grösse einer Schaltung, beispielsweise eines DC-DC-Wandlers, und folglich auch den Preis der Schaltung massgeblich bestimmen. Am kleinsten mögen die Verluste sein, wenn die Energie in der Schaltung, insbesondere in der ZVS-Schaltung 102', auch am kleinsten ist, und somit die kleinste Blindleistung aufweist.
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Die Induktivität LZ sollte so gross wie möglich gewählt werden, um die Kommutierungsströme so klein wie möglich zu halten, denn diese verursachen Verluste in den beteiligten Dioden DZ , und DZ2 . Die Induktivität LZ sollte aber nicht zu gross sein, denn der Umladevorgang für Cz sollte innerhalb eines Schaltzyklus' abgeschossen sein. Auch sollte der Strom so gross sein, dass innerhalb der Totzeit die Kommutierung des Brückenpunktes erfolgt und der Spulenstrom bis dann noch nicht das Vorzeichen gewechselt hat.
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Die Spule
LZ hat nur auf den ersten Blick einen Einfluss auf die Blindleistung. Dies soll die folgende Gleichung aufzeigen, bei der von der Energiebilanz ausgegangen wurde. Hierfür wird angenommen, dass die Blindleistung zwischen dem Magnetfeld der Spule
LZ und dem elektrischen Feld des Kondensators,
CZ welcher sich aus den Kondensatoren
CZ1 303,
CZ2 304 zusammensetzt, hin und her pendelt.
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Der Wert der Spuleninduktivität LZ lässt sich aus der Gleichung der Energiebilanz eliminieren, wie in der Formel durch die durchgestrichenen Stromwerte angegeben ist.
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Zur Bestimmung der ZVS-Induktivität
LZ wird die maximale Totzeit betrachtet. Die Totzeit ist die Anstiegszeit in Intervall III. Ist die maximale Totzeit gegeben, kann auch die maximale Induktivität der Zusatzspule L
Z,max berechnet werden. Für die Berechnung der maximalen Induktivität wird davon ausgegangen, dass die Intervalle IV und V direkt mit dem Ende von Intervall III zusammenfallen. Damit würde
SO genau in der viertel Periode vom Schwingkreis
LZ und
CBP geschaltet, wobei die Kapazität
CBP wiederum die Summe der Kapazitäten
CBP1 Und
CBP2 bezeichnet. Da in der viertel Periode vom Schwingkreis
LZ und
CBP ein Peak der Schwingung liegt, wird beim Peak der Schwingung geschaltet. Hierbei gibt 2π f
min, U den Kehrwert der Periodendauer an.
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Wird der Schalter SO erst nach dieser Zeit geschaltet, beispielsweise nach der maximalen Totzeit, würde die Brückenpunktspannung UBP bereits wieder zurückschwingen, also in die entgegengesetzte Richtung. Damit könnte der Nutzen von der ZVS-Schaltung zunehmend reduziert werden, je später geschaltet würde, da sich der Schaltzeitpunkt immer weiter von der Nullspannung zum Schalten entfernt.
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Wäre LZ , CBP und CZ bekannt, könnte ein optimale Einschaltzeitpunkt exakt bestimmt werden. Eine Ansteuerschaltung für den oberen Schalter SO könnte auf Grundlage dieses Einschaltzeitpunkts angesteuert werden. Dies ist allerdings oft in der Realität nicht möglich, da insbesondere die parasitären Brückenpunktkapazitäten CBP von der Betriebsspannung abhängt und nicht konstant ist.
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Das Intervall IV entspricht im Wesentlichen der Wartezeit vom Ende der Kommutierung bis zum Einschalten des Schalters. Das Intervall V beschreibt im Wesentlichen den Zeitbereich für das Einschalten des Schalters bis zur Stromumkehr in der Zusatzspule LZ . Deshalb sollten das Intervall IV und V eingeplant werden, insbesondere in einer Steuereinrichtung für das Schalten des oberen Schalters SO und des unteren SU berücksichtigt werden. Entsprechend sollten diese beiden Intervalldauern in einem PWM-(Pulsweiten Modulation) Ansteuersignal für die Schalter SO , und SU berücksichtigt sein.
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Da die Zusatzschaltung sich im Wesentlichen lediglich auf die Ladezustände auswirkt und für das ZVS der Schalter sorgt, können im Wesentlichen die herkömmlichen Ansteuerverfahren für solch eine Brückenschaltung genutzt werden, eventuell unter der Berücksichtigung entsprechender Warte- und/oder Totzeiten. Da die Schaltung kleine Kondensatoren CZ/2 für CZ , 301 und CZ2 302 nutzt, kann die Schaltung kostengünstig realisiert werden.
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12 zeigt ein Flussdiagramm eines Verfahrens zum Betreiben eines Brückenschaltkreises mit einem Hauptschaltkreis 104 und einem Entlastungsschaltkreis 102 gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Ausgehend von einem Ausgangszustand S1200 wird zu einem Zustand S1201 gesprungen, in dem das Ansteuern eines ersten Schalters SO und eines zweiten Schalters SU des Brückenschaltkreises mit einem pulsweitenmodulierten Signal erfolgt. Dieses PWM Signal kann sich aus zwei Rechtecksignalen zusammensetzen, die um eine Totzeit verschoben sind. Somit weist das pulsweitenmodulierte Signal zwischen einem ersten Signal, welches für das Ansteuern des ersten Schalters SO zuständig ist und einem zweiten Signal, welches für das Ansteuern des zweiten Schalters SU zuständig ist, eine Totzeit auf.
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Diese Totzeit setzt in Zustand S1202 ein und ist in 4 und 7 als Phase III dargestellt. Die Totzeit zeichnet sich dadurch aus, dass zu Beginn der Totzeit, wenn Strom und Spannung durch/über den Schalter SU einen Wert von Null aufweisen, der zweite Schalter geöffnet wird, so dass während der Totzeit in Phase III beide Schalter SU , SO geöffnet sind. Während der Totzeit erfolgt dann bei geöffneten Schaltern ein Konvertieren eines Brückenpunktes BP_O'. Die Totzeit ist so dimensioniert ist, dass der Entlastungsschaltkreis 102, 102' während dieser Totzeit, während der im Wesentlichen kein Strom ILR im Hauptschaltkreis LR , CR fließt, einen Stromfluss im Brückenpunkt BP_O' aufrechterhält. So kann dann am Ende der Totzeit und zu Beginn der Phase IV der Schalter SO geschaltet werden, während durch diesen weder ein Strom fließt noch eine Spannung an ihm anliegt.
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In dem Zustand S1203 erfolgt dann die zweite Hälfte des zeitabhängigen PWM Signals, wobei zunächst dafür gesorgt wird, dass für das Schließen des Schalters SU der Brückenpunkt BP_O' wieder auf das am Anschluss UZK- anliegende Potenzial kommutiert wird und sodann für das Öffnen des Schalters SO der Brückenpunkt BP_O' wieder auf das am Anschluss UZK+ anliegende Potenzial kommutiert wird.
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In Zustand S1204 endet eine Periode des PWM Signals und es können sich beliebig viele weitere Perioden anschließen.
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13 zeigt einen Brückenschaltkreis 100'" mit einem ersten Halbbrückenschaltkreis 121'A und einem zweiten Halbbrückenschaltkreis 121'B gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Beide Halbbrückenschaltkreise 121'A , 121'B sind im Wesentlichen symmetrisch aufgebaut und weisen jeweils einen Entlastungsschaltkreis 102' im Bereich der in 13 symbolisch eingezeichneten Stromquelle 1304 auf. Aufgrund des symmetrischen Aufbaus der beiden Halbbrückenschaltkreise 121'A , 121'B gilt die Beschreibung des ersten Halbbrückenschaltkreises 121'A entsprechend auch für den zweiten Halbbrückenschaltkreis 121'B weshalb hier im Wesentlichen nur der erste Halbbrückenschaltkreis 121'A beschrieben ist. Um beide Halbbrückenschaltkreise unterscheiden zu können wird der Index „A“ bzw. „B“ genutzt.
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Der Aufbau des Entlastungsschaltkreises
102' entspricht im Wesentlichen dem Aufbau des in
2 dargestellten Entlastungsschaltkreis
102'. Dieser ist entsprechend an den Anschlüssen
1300,
1301,
1302 mit den Schaltern
SO bzw.
SU verbunden. Die Schaltung
100'" kann als Spannungsverdoppler oder als Spannungshalbierer genutzt werden. Der Entlastungsschaltkreis
102' erzeugt den Strom
ILZ oder
IZVS , welcher durch die Spule
LZ fließt und für ZVS Bedingungen beim Schalten der Schalter
SO und/oder
SU sorgt. Dieser Strom beträgt
und ist zusätzlich proportional abhängig von der Schaltfrequenz.f
sw (switching frequency) der Schalter
SO . Hierbei ist
LZVS gleichbedeutend mit
LZ .
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Dieser Brückenschaltkreis aus
13 enthält im Wesentlichen noch die Dioden
DZ1 und
DZ2 . In Bezug auf den sich ergebenden Brückenschaltkreis mit einem im Wesentlichen diodenfreien Entlastungsschaltkreis gemäß
15 ergibt sich ein Strom
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Auch in dieser Gleichung gilt, dass
LZVS gleichbedeutend mit
LZ ist. Cz mag den Zusatzkapazitäten
303,
304 entsprechen. Wenn
CZ nicht vorhanden ist, ergibt sich der Strom zu
Außerdem bedeutet fres die Resonanzfrequenz und UL
AV, aktiv die mittlere Spannung über den Spulen
LZVS während des Anteils des Zeitverlaufs, während dessen sich der Hauptschaltkreis
104 in Resonanz befindet.
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Jeder der Halbbrückenschaltkreise 121'A , 121'B weist einen eigenen Entlastungsschaltkreises 102' auf, durch den jeweils der Strom IZVS fließt, wie in 13 eingezeichnet.
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14 zeigt eine Stromüberhöhung 1403 und / oder 1403' des Stromes IZVS durch die Zusatzspulen LZ der Entlastungsschaltkreise 102' der 13 gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Das Stromdiagramm 1400 zeigt den Verlauf des Stromes IZVS bzw. I[L_ZVS], welcher durch jeweils einen der Entlastungsschaltkreise 102' fließt. Außerdem ist der Verlauf des Resonanzstromes IRes bzw. I[Lres] verringert um einen Faktor 100 dargestellt, also IRes/100. Die Abszisse 1401 gibt die Zeit in µs von 0 µs bis 33µs an. Die Ordinate 1402 ist in Stromwerte von -3,6A bis +3,6A aufgeteilt.
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Die Stromüberhöhung
1403,
1403' durch das ZVS Schalten I
add,ZVS bestimmt sich als
wie beispielsweise auch der
15 zu entnehmen ist. Dabei ist der charakteristische Widerstand
Hierin bedeutet I
LAV,aktiv der mittlere Strom durch die Spulen
LZ .
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Diese Stromüberhöhung 1403, 1403'-ist gewünscht und ermöglicht das spannungslose Schalten (ZVS) der SO und/oder SU , denn, wie der 14 zu entnehmen ist, ist der Strom IRes durch die Resonanzspule LR in 13 zu den Zeitpunkten der Stromüberhöhung 1403, 1403' auf im Wesentlichen 0A abgefallen, wie beispielweise an der Stelle 1404 gezeigt ist.
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Allerdings führt diese Stromüberhöhung 1403, 1403' auch zu einer Erhöhung des Stromes durch die Zusatzspule LZ und auch zu einem erhöhten Strom durch die Dioden DZ1 und DZ2 . Diese Stromerhöhung kann dann zu einer Überhitzung der Dioden DZ1 und DZ2 führen, falls keine Zusatzmaßnahmen bei der Auslegung der Schaltung getroffen werden, wie beispielsweise die Erhöhung des Bauraums und/oder das Vorsehen einer entsprechend dimensionierten Kühlung.
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Da sich ein Zusammenhang des Spitzenstromes als
ergibt, kann die Stromüberhöhung
1403,
1403' des Spitzenstromes
1" baulich durch eine Erniedrigung von
LZ und/oder eine Erhöhung von
CZ berücksichtigt werden. Jedoch kann die Kapazität
CZ nicht beliebig erhöht werden. Eine zusätzliche Erhöhung des Kondensators
CZ ohne eine Anpassung der ZVS-Induktivität wäre riskant, da die Sättigung der Spule
LZ erreicht werden würde. Aufgrund des geringen Bauraums kann die Induktivität der Spule
LZ nicht über einen maximalen Wert erhöht werden, der mit dem Bauraum zusammenhängt. Somit sind auch für die maximal Größe der Kapazität des Kondensators
CZ Grenzen gesetzt, die von der Bauraumgröße abhängen. Aber selbst wenn man beide Komponenten
CZ und
LZ beliebig anpassen könnte, hätte man immer noch das Problem, dass die Umgebung der ZVS-Dioden etwa 130°C heiss ist. Folglich stellen die Dioden DZ einen Flaschenhals dar und eine Vermeidung der Dioden mag wünschenswert sein.
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Die 15 zeigt einen Brückenschaltkreis 100" mit einem Entlastungsschaltkreis 102", welcher nur noch eine Spule LZVS aufweist, gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Dioden DZ sind bei diesem Aufbau im Wesentlichen keine mehr vorhanden, weshalb der Entlastungsschalkreis 102" als im Wesentlichen diodenfrei bezeichnet werden kann. Der Brückenschaltkreis 100" weist einen ersten Kondensator CDC1 , einen zweiten Kondensator CDC2 , einen ersten Schalter SOA , einen zweiten Schalter SUA , eine erste Diode D1A und eine zweite Diode D2A auf. Der erste Kondensator CDC1 und der zweite Kondensator CDC2 sind in Reihe geschaltet und bilden einen Versorgungsschaltkreis 120. Parallel zum Versorgungsschaltkreis 120 ist ein erster Halbbrückenschaltkreis 121A geschaltet ist, welcher den ersten Schalter SOA , den zweiten Schalter SUA , die erste Diode D1A, die zweite Diode D2A und einen ersten resonanten Hauptschaltkreis 104A aufweist. Der erste resonanten Hauptschaltkreis 104A weist eine Serienschaltung der Resonanzspule LRA und der Resonanzkapazität CRA auf. In einem Beispiel mag der erste resonanten Hauptschaltkreis 104A im Wesentlichen nur aus einer einzigen Resonanzspule LRA und einer einzigen Resonanzkapazität CRA bestehen und keine weiteren Komponenten mehr aufweisen.
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Der erste Schalter SOA und der zweite Schalter SUA sind an einem ersten Brückenpunkt BP_OA in Reihe geschaltet und parallel zum ersten Kondensator CDC1 angeordnet. Die erste Diode D1A und die zweite Diode D2A sind an einem zweiten Brückenpunkt BP_UA oder dem Diodenbrückenpunkt BP_UA, BP_DA in Reihe geschaltet und parallel zum zweiten Kondensator CDC2 angeordnet. Der Diodenbrückenpunkt BP_UA kann auch als Diodenbrückenpunkt BP_DA bezeichnet werden. Die Anode der zweiten Diode D2A ist mit dem Bezugspotenzial 105 oder Anodenanschluss 105 verbunden. Dieser Anschluss 105 kann als negativer Gleichspannungsanschluss UDc- bezeichnet werden und ein beliebiges negatives Gleichspannungspotenzial tragen UDC-. In einem Beispiel kann dieses Potenzial jedoch auch als 0V definiert werden. In einem anderen Beispiel kann dieses negative Gleichspannungspotenzial den selben Wert wie das Potenzial an einem zugehörigen positiven Gleichspannungsanschluss UDC+ mit umgekehrtem Vorzeichen betragen. Die Kathode der Diode D2A ist mit der Anode der ersten Diode D1A verbunden, deren Kathode mit dem Zwischenkreisanschluss UDCm oder Mitten-Gleichstromanschluss UDCm verbunden ist. Das Potenzial an dem Mitten-Gleichstromanschluss UDCm kann einen beliebigen Spannungswert aufweisen und bildet ein Bezugspotenzial. Es kann allerdings jedes andere Potenzial auch als Bezugspotenzial gewählt werden, so auch UDC -. In einem Beispiel beträgt das Potenzial an dem Mitten-Gleichstromanschluss UDCm die Hälfte des Potenzialunterschieds zwischen dem positiven Gleichspannungsanschluss UDC+ und dem negativen Gleichspannungsanschluss UDC-. In einem anderen Beispiel kann das Potenzial des Mitten-Gleichstromanschluss UDCm bei beispielsweise 400V liegen. UDC+ kann in einem Beispiel bei 800V und UDC- kann bei 0V liegen.
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Der erster resonante Hauptschaltkreis 104A ist an dem ersten Brückenpunkt BP_OA und dem zweiten Brückenpunkt BP_UA angeschlossen und liegt somit parallel zu der Reihenschaltung der ersten Diode D1A und dem zweiten Schalter SUA und ist Teil einer ersten Phase 121A oder Phase A eines Vollbrückenkreises. Der erste Halbbrückenschaltkreis 121A kann auch als Phase A und der zweite Halbbrückenschaltkreis 121B kann auch als Phase B eines Vollbrückenschaltkreises bezeichnet werden.
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Der Entlastungsschaltkreis 102" ist als ein zweiter Halbbrückenschaltkreis 121B oder Phase B eines Vollbrückenkreises aufgebaut und so eingerichtet, dass er beim Schalten des ersten SOA und/oder des zweiten SUA Schalters, wenn im Wesentlichen kein Resonanzstrom ILR , IRes im ersten resonanten Hauptschaltkreis 104A fließt, einen Stromfluss im Brückenpunkt BP_OA aufrecht erhält. Die zweite Phase 121B oder die Phase B kann im Wesentlichen als die gespiegelte Phase A aufgefasst werden.
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Der erste Halbbrückenschaltkreis 121A und der zweite Halbbrückenschaltkreis 121B , insbesondere deren Hauptschaltkreise 104A , 104B , sind im Wesentlichen mittels nur einer einzigen Spule LZ , LZVS in dem zweiten Brückenpunkt BP_UA mit einem vierten Brückenpunkt BP_UB gekoppelt. Somit mag vermieden werden, dass jeder Halbbrückenschaltkreis 121A , 121B einen eigenen Entlastungsschaltkreis 102" mit den Dioden DZ , wie in 13 dargestellt ist, enthalten muss. Der erste Halbbrückenschaltkreis 121A und der zweite Halbbrückenschaltkreis 121B sind im Wesentlichen symmetrisch und/oder gespiegelt aufgebaut, so dass sich die Komponenten SOA und SOB , CBP1A und CBP1B , BP_OA und BP_OB , SUA und SUB , CBO2A und CBP2B , LRA und LRB , CRA und CRB , D1A und D1B , BP_UA und BP_UB , D2A und D2B sowie CBP4A und CBP4B entsprechen. In einer alternativen Ausgestaltung kann die Spule LZ , LZVS statt zwischen den unteren Brückenpunkten BP_UA und BP_UB auch zwischen den oberen Brückenpunkten BP_OA und BP_OB angeordnet sein.
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Insbesondere weist der zweite Halbbrückenschaltkreis 121B den dritten Schalter SOB , den vierten Schalter SUB , die dritte Diode D1B , die vierte Diode D2B und den zweiten resonanten Hauptschaltkreis 104B auf. Dabei sind der dritte Schalter SOB und der vierte Schalter SUA an einem dritten Brückenpunkt BP_OB in Reihe geschaltet und parallel zum ersten Kondensator CDC1 angeordnet. Die Reihenschaltung aus SOB und SUB ist an den Anschlüssen UDC+ und UDCM mit der Reihenschaltung der Schalter SOA und SUA verbunden.
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Die dritte Diode D1B und die vierte Diode D2B sind an einem vierten Brückenpunkt BP_UB in Reihe geschaltet und parallel zum zweiten Kondensator CDC2 angeordnet, wobei der zweite resonante Hauptschaltkreis 104B an dem dritten Brückenpunkt BP_OB und dem vierten Brückenpunkt BP_UB angeschlossen ist. Die Reihenschaltung aus D1B und D2B ist an den Anschlüssen UDCm und UDC- mit der Reihenschaltung der Dioden D1A und D2A verbunden.
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Die Schalter SOA und SUA bzw. SOB und SUB werden so phasenversetzt angesteuert, dass sich über der Spule LZVS die rechteckförmige Spannung VZVS ergibt, welche den dreieckförmigen Strom IZVS durch die Spule LZVS bewirkt. Hierbei mögen die Schalter SOA und SUA bzw. SOB und SUB so phasenversetzt mit einer in 15 dargestellten Rechteckspannung angesteuert werden, dass sich über der Spule LZVS die rechteckförmige Spannung VZVS ergibt, die ebenfalls in 15 dargestellt ist. Diese rechteckförmige Spannung VZVS über der Spule LZVS bewirkt einen dreieckförmigen Strom IZVS durch die Spule LZVS . Dabei ist die Spannung VZVS so gewählt, dass das Verhältnis zwischen dem Spitzenstrom ÎZVS und dem RMS (Root Mean Square) Strom IZVS maximal wird. Die Spannungsverläufe VBPA und VBPB aus 15 geben die Spannungsverläufe in dem jeweiligen oberen Brückenpunkt BP_OA bzw. BP_OB an, welche von den Schaltern SOA bzw. SOB erzeugt werden. Während die Spannungsverläufe oder Spannungskurven VBPA und VBPB nur positive Werte annehmen, pendelt der Spannungsverlauf VZVS bzw. der Stromverlauf IZVS zwischen positiven und negativen Werten hin und her. Der Spannungsverlauf VBPA entspricht dem Spannungsverlauf VS_UA über dem zweiten Schalter SUA oder dem unteren Schalter SUA der ersten Phase (VBPA = VS_UA). Der Spannungsverlauf VBPB entspricht dem Spannungsverlauf VS_UB über dem vierten Schalter SUB oder dem unteren Schalter SUB der zweiten Phase (VBPB = VS_UB).
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Mittels des Brückenschaltkreises 100" kann mit nur einer einzigen Spule LZVS , welche den ersten Halbbrückenschaltkreis 121A mit dem zweiten Halbbrückenschaltkreis 121B verbindet, ZVS Bedingungen hergestellt werden.
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Um ZCS Bedingungen herzustellen wird abgewartet, bis der Resonanzstrom IRes in den Resonanzkreisen LRA und CRA bzw. LRB und CRB den Wert Null erreicht hat. Um zusätzlich noch ZVS Bedingungen herzustellen, sollten die Spannungen über jeweils die entgegengesetzten Schalter der beiden Phasen, also über Schalter SOA und SUB oder über Schalter SOB und SUA und der Brückenpunkte BP_OA , BP_OB , BP_UA , BP_UB der zu schaltenden Zweige SOA , LRA , CRA , D2A bzw. SOB , LRB , CRB , D2B jeweils gleich Null oder nahe bei Null sein. Zur Vorbereitung des Schaltens der Schaltern Schalter SOA und SUB wird dafür gesorgt, dass die Spannung des Brückenpunkts BP_OA , BP_UB des zu schaltenden Zweigs SOA , LRA , CRA , D2A Null oder nahe Null ist. Zur Vorbereitung des Schaltens der Schalter SOB und SUA wird dafür gesorgt, dass die Spannung des Brückenpunkts BP_OB , BP_UA des zu schaltenden Zweigs SOB , LRB , CRB , D2B Null oder nahe Null ist. In anderen Worten bedeutet das, dass wenn die Spannung des Brückenpunkts BP_OA bezogen auf UDCm dem Wert UDC+ entspricht und die Spannung des Brückenpunkts BP_UB bezogen auf UDCm dem Wert 0 entspricht, die Schalter SOA und SUB eingeschaltet werden. Wenn die Spannung des Brückenpunkts BP_OB bezogen auf UDCm dem Wert UDC+ entspricht und die Spannung des Brückenpunkts BP_UA bezogen auf UDCm dem Wert 0 entspricht, werden die Schalter SUA und SOB eingeschaltet. Es findet eine Schaltung „über Kreuz“ statt, zwischen oberen und unteren Schaltern der Zweige A und B. Somit mag dafür gesorgt werden, dass abwechselnd in entgegengesetzter Richtung Strom über LZVS fließt.
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Die 16 und 17 verdeutlicht diese Schaltbedingungen für das Ein-Schalten von SOA und SUB bzw. SUA und SOB . Die Spule LZVS sorgt in beiden Fällen dafür, dass während des Schaltens der Schalter die ZVS Bedingungen erfüllt werden, indem ein Strom aufrechterhalten wird, der evtl. vorhandene Ladungen auf den parasitären Kapazitäten CBP1A , CBP2A , CBP1B , CBP2B der Schalter abführt, obwohl kein oder nur ein sehr kleiner Strom IRES fließt.
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16 zeigt die Spannungsverhältnisse an den Brückenpunkten BP_OA , BP_OB , BP_UA , BP_UB für ZVS Bedingungen zum phasenversetzten Schalten des ersten Schalters SOA des ersten Halbbrückenschaltkreis 121A und des zweiten Schalters SUB des zweiten Halbbrückenschaltkreis 121B gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Hierin bezeichnen die Spannung VBPOSOB die Spannung zwischen UDC+ und Brückenpunkt BP_OB , die Spannung VBPOSUA die Spannung zwischen Brückenpunkt BP_OA und UDCm , die Spannung VBPOUD2A die Spannung zwischen Brückenpunkt BP_UA und Bezugspotenzial 105, UDC- oder Anodenanschluss 105, UDC- und die Spannung VBPUD1B die Spannung zwischen UDCm und Brückenpunkt BP_UB . Für ZVS Bedingungen für das Schalten des ersten Schalters SOA des ersten Halbbrückenschaltkreis 121A und des zweiten Schalters SUB des zweiten Halbbrückenschaltkreis 121B sollten die Spannungen VBPOSOB , VBPOSUA , VBPOUD2A VBPUD1B , im Wesentlichen Null.
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17 zeigt die Spannungsverhältnisse an den Brückenpunkten BP_OA , BP_OB , BP_UA , BP_UB für ZVS Bedingungen zum phasenversetzten Schalten des zweiten Schalters SUA des ersten Halbbrückenschaltkreis 121A und des ersten Schalters SOB des zweiten Halbbrückenschaltkreis 121B gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Hierin bezeichnen die Spannung VBPOSOA die Spannung zwischen UDC+ und Brückenpunkt BP_OA , die Spannung VBPOSUB die Spannung zwischen Brückenpunkt BP_OB und UDCm , die Spannung VBPOUD2B die Spannung zwischen Brückenpunkt BP_UB und Bezugspotenzial 105, UDC- oder Anodenanschluss 105, UDC- und die Spannung VBPUD1A die Spannung zwischen UDCm und Brückenpunkt BP_UA . Für ZVS Bedingungen für das Schalten des zweiten Schalters SUA des ersten Halbbrückenschaltkreis 121A und des ersten Schalters SOB des zweiten Halbbrückenschaltkreis 121B sollten die Spannungen VBPOSOA , VBPOSUB , VBPOUD2B VBPUD1A , im Wesentlichen Null in Bezug auf die Ausgangsspannung Uout sein. Bei der Ausgangsspannung kann es sich um eine Batteriespannung UBat einer zu ladenden Batterie handeln. Uout = UBat .
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18 zeigt Kurven verschiedener Strom und Spannungsverläufe beim Kommutieren eines Brückenpunktes gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Hierbei sind zwei Diagramme 1801, 1802 dargestellt, welche unterschiedliche Skalierungen haben. Auf der Abszisse 1803 ist der Zeitverlauf von 0 µs bis 12 µs für beide Diagramme 1801, 1802 dargestellt. In Diagramm 1801 gibt die linke Ordinate 1804 Spannungswerte von -450V bis +450V an und die rechte Ordinate 1805 Stromwerte von -3,6A bis +3,6A an. In Diagramm 1802 gibt die linke Ordinate 1806 Spannungswerte von -50V bis +450V an und die rechte Ordinate 1807 Stromwerte von -120A bis + 120A an.
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Im Diagramm 1801 ist der Spannungsverlauf VZVS dargestellt, also der Spannungsverlauf über der Spule LZVS . Dieser Spannungsverlauf VZVS ergibt sich als Differenz der Spannungsverläufe der Diodenbrückenpunkte BP_UB , BP_UA und somit als Differenz von VBP_UB - VBP_UA . Diese Spannung VZVS schwankt zwischen -450V und +450V. Außerdem ist in Diagramm 1801 der Strom IZVS durch die Spule LZVS eingezeichnet. Dieser schwankt zwischen +3,5A und -3,5A, eine positive Strom- bzw. Spannungsrichtung wie in 19 dargestellt, von BP_UB nach BP_UA weist.
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Im Diagramm 1802 ist der Verlauf des Resonanzstromes IResA durch die Resonanzspule LRA des ersten Halbbrückenschaltkreis 121A dargestellt, sowie die Spannungsverläufe VBPOSUA und VBPUD2A der beiden Brückenpunkte BP_OA und BP_UA des ersten Halbbrückenschaltkreis 121A .
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Der Zeitverlauf deckt im Wesentlichen eine halbe Periodendauer ab und reicht von etwa 1,8µs bis 10,2µs. Gezeigt ist die positive Halbwelle, bei der die Schalter SOA und SUB betätigt werden. Dieses Intervall ist in 5 Zeitabschnitte unterteilt, welche nachfolgend detailliert betrachtet werden. An die positive Halbwelle schließt sich die negative Halbwelle an, die in 18 nicht mehr dargestellt ist, da sie sich entsprechend mit anderen Vorzeichen der Strom und Spannungsrichtungen fortsetzt. Während der negativen Halbwelle werden die Schalter SOB und SUA entsprechend betätigt.
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Für den zweiten Halbbrückenschaltkreis 121B ergeben sich die Strom- und Spannungsverläufe entsprechend um 180° phasenverschoben und entsprechen den Strom- und Spannungsverläufen aus 18 mit entsprechend umgekehrten Vorzeichen. In anderen Worten soll der Begriff „phasenverschoben“ zum Ausdruck bringen, dass die Schalter oberen Schalter SOA und SOB im Wesentlichen niemals gleichzeitig geschlossen und/oder offen sind. Durch den Phasenversatz von 180 ° können die Schalter jeweils die Hälfte einer Periode geschlossen bzw. geöffnet sein. Jede beliebige Phasenverschiebung ist möglich, solange sichergestellt ist, dass gleichartige Schalter SOA , SOB nicht gleichzeitig offen bzw. zu sind. Ebenso sind die unteren Schalter SUA SUB nicht gleichzeitig offen oder zu. Die Strom- und Spannungsverläufe des zweiten Halbbrückenschaltkreis 121B sind in 18 nicht eingezeichnet.
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19 zeigt die Stromverläufe durch den Brückenschaltkreis 100" nach 15 in einem ersten Intervall I gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Das Intervall I Umfasst den Zeitbereich von etwa 1,8µs bis 5,0µs. Das Intervall I wird durch das Schließen der Schalter SOA und SUB eingeleitet. Es ist zu erkennen, dass der Resonanzstrom IResA durch die Resonanzspule LRA des ersten Halbbrückenschaltkreis 121A während des Intervalls I von 0A bis 120A ansteigt und eine positive sinusförmige Halbwelle beschreibt. Der ZVS Strom IZVS nimmt von einem Strom von etwa 2,7A auf einen Strom vom 0A an dem Punkt 1808 ab.
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In 19 dargestellt, aber nicht in 18, ist der sich zusätzlich in dem zweiten Halbbrückenschaltkreis 121B oder der zweiten Phase B 121B ergebende Stromfluss des Resonanzstromes IResB durch die Resonanzspule LRB . Dieser Resonanzstrom IResB ist in 18 der Übersichtlichkeit wegen nicht eingezeichnet, denn er wäre in 18 symmetrisch bezüglich der 0A-Achse zu IResA jedoch in negativer Richtung einzuzeichnen.
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Das Ende des Intervalls I ist definiert als der Zeitpunkt bei dem der Strom IZVS durch die Spule LZVS auf 0A am Punkt 1808 abgefallen ist. Der Strom IZVS nimmt wegen der negativen Spannung VZVS = VBP_UB - VBP_UA = VBPUD2B - VBPUD2A über LZVS ab. Der Strom IZVS fließt von dem unteren Brückenpunkt BP_UB in den unteren Brückenpunkt BP_UA .
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20 zeigt die Stromverläufe durch den Brückenschaltkreis 100" nach 15 in einem zweiten Intervall II gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Das Intervall II umfasst den Zeitbereich von etwa 5,0µs bis 7,9µs. Der ZVS-Strom ändert am Punkt 1808 das Vorzeichen im Vergleich zu Intervall I und sinkt weiter, d.h. steigt in umgekehrter Richtung, da immer noch eine negative Spannung VZVS = VBP_UB - VBP_UA = VBPUD2B - VBPUD2A anliegt. VZVS und IZVS haben somit ein umgekehrtes Vorzeichen. Der Resonanzstrom IResA nimmt ab und nähert sich den 0A an der Bereichsgrenze des Intervall II.
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Zu Beginn des Intervalls II herrschen in der Spule LZVS „Null-Strom“-Bedingungen (ZC), da der Strom IZVS durch die Spule LZVS im Punkt 1808 0A beträgt. Diese Null-Strom-Bedingungen verhindern, dass der Resonanzstrom IResA steigt und sorgen dafür, dass er sogar abnimmt.
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Während des Intervalls II bleiben die Schalter SOA und SUB geschlossen.
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Der 20 ist zu entnehmen, dass die Richtungen der Ströme IResA und IResB unverändert bleiben und sich lediglich die Stromstärke ändert, IResA nimmt ab und IResB nimmt zu. Jedoch hat sich die Polarität des Strome IZVS , d.h. dessen Richtung, verändert.
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21 zeigt die Stromverläufe durch den Brückenschaltkreis 100" nach 15 in einem dritten Intervall III gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Das Intervall III umfasst den Zeitbereich von etwa 7,9µs bis ca 8,9µs. Das Intervall III beginnt, wenn die beiden Resonanzströme IResA und IResB auf 0A abgefallen sind. Es fließt in Intervall III lediglich er ZVS Strom IZVS , der von der Spule LZVS getrieben. Dieser Strom IZVS nimmt weiter kontinuierlich ab, d.h. er steigt in negative Richtung weiter an. Auch während des Intervalls III bleiben die Schalter SOA und SUB geschlossen. Das Intervall III muss eine bestimmte Länge haben, um einen ausreichend langen Stromabfall von IZVS sicherzustellen.
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22 zeigt die Stromverläufe durch den Brückenschaltkreis 100" nach 15 in einem vierten Intervall IV gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Das Intervall IV umfasst den Zeitbereich von etwa 8,9µs bis ca. 9,5µs. Das Intervall IV beginnt, wenn die Schalter SOA und SUB wieder geöffnet werden. Während des Intervalls IV sind somit alle Schalter geöffnet. Die beiden Resonanzströme IResA und IResB bleiben bei 0A. Das Verbleiben auf 0A der Resonanzströme IResA und IResB wird beispielsweise durch eine Totzeit eingestellt. Diese Totzeit gibt dem ZVS Strom IZVS ausreichend Zeit, die parasitären Kapazitäten der Brückenpunkte BP_OA , BP_UA mit undefiniertem Potenzial, sog. floating nodes zu laden, bevor der nächste Schaltvorgang stattfindet. Die Totzeit setzt sich aus der Zeitdauer des Intervalls IV und V zusammen. Insbesondere werden die Längen der Intervalle III, IV und des noch zu beschreibenden Intervalls V ausreichend lang eingestellt, dass die Spannungsverläufe VBPUD2A und VBPOSUA bzw. VBPUD2A und VBPOSUA auf 0V abfallen können. Die Totzeit wird somit so eingestellt, dass ausreichend Zeit vorhanden ist, dass die Spannungen auf 0V absinken können. Dadurch, dass die Schalter SOA , SUA bzw. SOB , SUB geöffnet sind, findet keine Verbindung der oberen Brückenpunkte BP_OA , BP_OB mit einem definierten Potenzial statt. Daher hängen die Brückenpunkte BP_OA , BP_OB in der Luft und es handelt sich um ein schwebendes Potenzial. Die Intervalldauern werden von den parasitären Kapazitäten der Schalter und/oder Dioden beeinflusst. So müssen beispielsweise, wenn die Schalter SOA und SUB geöffnet werden die parasitären Kapazitäten 301A und 301'A geladen und 302A und 302'A entladen werden. Auf diesen Vorgang wird bei der Beschreibung des Intervalls V näher eingegangen. Die Potenziale der floating nodes oder schwebenden Knotenpunkten können im Wesentlichen nicht definiert werden und sind daher unspezifisch. Dabei hängt das tatsächlich anliegende Potenzial von den parasitären Kapazitäten der einzelnen Komponenten des Systems ab. Auch die Position dieser Knotenpunkte oder Brückenpunkte kann von den parasitären Kapazitäten abhängen.
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Da der ZVS Strom IZVS ein negatives Vorzeichen aufweist kommutieren die Brückenpunkte BP_OA , BP_OB , insbesondere die schwebenden Brückenpunkte BP_OA , BP_OB auf eine Versorgungsspannung oder Potenzial, beispielsweise UDC+ oder UDCm , nachdem sie ausreichend von dem Strom IZVS geladen worden sind. Es ist beispielsweise der Kurve VBPOSUA aus 18 zu entnehmen, dass im Intervall IV ein Übergang von etwa 400V auf 0V stattfindet.
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23 zeigt die Stromverläufe durch den Brückenschaltkreis 100" nach 15 in einem fünften Intervall V gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Das Intervall V umfasst den Zeitbereich von etwa 9,5µs bis ca. 10,2µs. Im Intervall V sind immer noch alle Schalter SOA , SUB , SOB und SUA geöffnet. Auch im Intervall V bleiben die beiden Resonanzströme IResA und IResB im Wesentlichen bei 0A bis sie kurz vor der Intervallgrenze das Vorzeichen wechseln.
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Allerdings sind jetzt die Brückenpunkte BP_OA , BP_OB umgeschwungen oder kommutiert. Das mag auch bedeuten, dass sämtliche parasitären Kapazitäten CBP1A , CBP2A , CBP1B , CBP2B der Schalter aber auch die parasitären Kapazitäten CBP3A , CBP4A , CBP3B , CBP4B der Dioden D1A , D2A , D1B , D2B geladen sind und keinen Pfad mehr für den Strom IZVS bilden. Folglich beginnt das Intervall V, wenn die Dioden D1A , D2A zu leiten beginnen. Wenn die die Dioden leiten begrenzen die Dioden D1A , D2A , D1B , D2B die Brückenpunktspannung unten.
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Die Brückenpunkte BP_OA und BP_UA der ersten Phase A sind in den folgenden Ausführungsbeispielen über den Resonanzkreis LRA , CRA miteinander gekoppelt.
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Über der Resonanzkapazität CRA stellt sich während des Betriebs eine Spannung ein, die einen Gleichspannungs-Offset oder DC-Offset des Betrags der Spannung U1 = (UDC+ - UDCm ), d.h. der Spannung über dem Kondensator CDC1 aufweist.
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Es kann in den Ausführungen zu 18 davon ausgegangen werden, dass die Spitzenspannung über der Resonanzspule LRA oder Resonanzdrossel LRA um etwa eine Größenordnung kleiner ist, als die Spannung U1 = (UDC+ - UDCm ) über dem Kondensator CDC1 . Deswegen ist in 18 die Spannung VBPUD2A über der Diode D2A ungefähr gleich groß eingezeichnet wie die Spannung VBPOSUA über den unteren Schalter SUA . Bei der Spannung U1 handelt es sich um eine Versorgungsspannung U1.
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Da die Spannung VBPUD2A über den LC-Kreis der ersten Phase LRA , CRA , 104A mit der oberen Brückenpunktspannung VBPOSUA gekoppelt ist bzw. die Spannung VBPUD1B über den LC-Kreis der zweiten Phase LRB , CRB , 104B mit der oberen Brückenpunktspannung VBPOSOB gekoppelt sind, werden auch die oberen Brückenpunktspannungen VBPOSUA , VBPOSOB limitiert.
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In anderen Worten sind die Brückenpunkte BP_OA und BP_UA über den Schwingkreis LRA . CRA gekoppelt und aufgrund der Tatsache, dass es sich um einen LC-Kreis handelt sind die beiden Spannungen unterschiedlich und laststromabhängig. Die Spannung VBPOSUA über den unteren Schalter SUA der Phase A ist im Wesentlichen gleich der Spannung VBPUD2A über die untere Diode D2A . Entsprechend gilt für die zweite Phase, dass die Spannung VBPOSUB über den unteren Schalter SUB der Phase B im Wesentlichen gleich der Spannung VBPUD2B über die untere Diode D2B ist. Folglich liegen die Kurvenverläufe VBPOSUA , VBPUD2A in 18 im Wesentlichen übereinander und es gilt für Phase A VBPOSUA ≈ VBPUD2A bzw. Phase B VBPOSUB ≈ VBPUD2B.
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Während des Intervalls V sind somit alle Schalter geöffnet. Die beiden Resonanzströme IResA und IResB bleiben bei 0A jedoch steigt der Strom IZVS wegen der positiven Spannung über LZVS wieder an, d.h. er bewegt sich auf 0A von negativen Stromwerten kommend zu.
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24 zeigt die Stromverläufe durch den Brückenschaltkreis 100" nach 15 in einem ersten negativen Intervall Ineg gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Das Intervall Ineg umfasst den Zeitbereich ab etwa 10,2µs. Das Intervall Ineg beginnt wenn die Schalter SUA und SOB geschlossen werden und es wiederholt sich die Halbwelle der Kurven VZVS , IZVS , IResA , VBPUD2A , VBPOSUA der Intervalle I bis V, wobei die Phase B die Rolle der Phase A einnimmt, bis wiederum die Phase A an die Reihe kommt und das Verfahren entsprechend 18 von vorne beginnt. Bei Betätigen der Phase B werden die Kurven umgekehrt oder invers zu Phase A durchlaufen. Außerdem sind die Ströme und Spannungen des ersten Halbbrückenschaltkreises 121A in den zweiten Halbbrückenschaltkreis 121B gespiegelt. Die Schalter SOA , SUA , SCB , SUB , werden in Abhängigkeit von der Zeit gesteuert.
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Da die Dioden D2A und D1B leiten, können die Schalter SUA und SOB bei einem geringen Spannungsabfall geschaltet werden. Diese Bedingungen sind zwar nur angenähert ZVS Bedingungen, jedoch ist auch hier ein Schalten mit reduzierter Spannung möglich.
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Mit der vorgestellten Brückenschaltkreis 100" können Komponenten eingespart werden, da nur eine einzige LZVS Spule genutzt wird. Außerdem wird die Anzahl der Dioden reduziert, wodurch überhitzte Dioden vermieden werden können, beispielsweise im Vergleich zu einem Fall in dem der Entlastungsschaltkreis 102' Dioden aufweist. Außerdem kann in den Resonanzkreisen, insbesondere in den Resonanzdrosseln LRA , LRB der Peakstrom gering gehalten werden, beispielsweise im Vergleich zu einem Fall in dem der Entlastungsschaltkreis 102' Dioden aufweist.
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Gemäß einem Aspekt weist ein Brückenschaltkreis 100, einen ersten Kondensator CDC1 , einen zweiten Kondensator CDC2 , einen ersten Schalter SO und einen zweiten Schalter SU auf, wobei der erste Kondensator CDC1 und der zweite Kondensator CDC2 in Reihe geschaltet sind, der erste Schalter SO und der zweite Schalter SU an einem Brückenpunkt BP_O, BP_O' in Reihe geschaltet sind und parallel zum ersten Kondensator CDC1 angeordnet sind, am zweiten Schalter SU ein resonanter Hauptschaltkreis 104 angeschlossen ist, am Hauptschaltkreis 104 ein Entlastungsschaltkreis 102,102' in dem Brückenpunkt BP_O, BP_O' angeschlossen ist, und der Entlastungsschaltkreis 102, 102' eine mit einer ersten Zusatzdiode DZ1 in Reihe geschaltete zweite Zusatzdiode DZ2 mit je dazu parallel geschaltetem ersten Zusatzkondensator CZ1 und zweiten Zusatzkondensator CZ2 aufweist und so eingerichtet ist, dass er beim Schalten des ersten SO und/oder des zweiten SU Schalters, wenn im Wesentlichen kein Strom ILR im Hauptschaltkreis 104 fließt, einen Stromfluss im Brückenpunkt BP_O,BP_O' aufrecht erhält.
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In einer Ausführungsform sind bei dem Brückenschaltkreis 100 die Komponenten des Entlastungsschaltkreises 102 im Wesentlichen symmetrisch zu dem Brückenpunkt BP_O,BP_O' aufgebaut.
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In einer weiteren Ausführungsform weist bei dem Brückenschaltkreis 100 der Entlastungsschaltkreis 102 ein Entlastungselement mit einer Zusatzsspule LZ auf, die direkt und/oder über eine der Komponenten Resonanzkapazität CR und die Resonanzspule LR des Hauptschaltkreises 104 mit dem Brückenpunkt BP_O,BP_O' verbunden ist.
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In noch einer weiteren Ausführungsform ist bei dem Brückenschaltkreis 100 die Richtung des aufrechterhaltenen Stromflusses im Entlastungsschaltkreis 102, 102' so gerichtet, dass er bereits beim Abschalten des ersten SO und/oder des zweiten SU Schalters die Kommutierung eines Potenzials des Brückenpunkt BP_O,BP_O' bewirkt.
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In noch einer weiteren Ausführungsform ist bei dem Brückenschaltkreis 100 der Entlastungsschaltkreis 102, 102' eingerichtet, während des Schaltens des ersten SO und/oder des zweiten SU Schalters, einen Strom um den ersten SO und/oder zweiten SU Schalter herum zu leiten, um so stromloses und/oder spannungsloses Schalten des ersten und/oder zweiten Schalters zu ermöglichen.
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In noch einer weiteren Ausführungsform sind bei dem Brückenschaltkreis 100 die Komponenten des Entlastungsschaltkreises 102, 102' im Wesentlichen in Abhängigkeit von parasitären Kapazitäten 301, 302 in dem Brückenpunkt BP_O,BP_O' dimensioniert.
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In noch einer weiteren Ausführungsform wird bei dem Brückenschaltkreis 100 der Brückenschaltkreis 100 als Vollbrücke und/oder als Halbbrücke ausgebildet wird.
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In noch einer weiteren Ausführungsform wird der Brückenschaltkreis 100 seiner Ausführung entsprechend als Vollbrücke bzw. als Halbbrücke angesteuert.
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In noch einer weiteren Ausführungsform weist bei dem Brückenschaltkreis 100 das Ansteuern des Brückenschaltkreises eine Totzeit auf.
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Gemäß einem Aspekt wird eine Ladungspumpe mit einem Brückenschaltkreis 100 beschrieben, wobei die Ladungspumpe zur Gleichspannungswandlung eingerichtet ist.
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Gemäß einem anderen Aspekt weist ein Verfahren zum Betreiben eines Brückenschaltkreises mit einem Hauptschaltkreis LR , CR , 104 und einem Entlastungsschaltkreis 102, 102' das Ansteuern eines ersten Schalters SO und eines zweiten Schalters SU des Brückenschaltkreises mit einem pulsweitenmodulierten Signal auf, wobei das pulsweitenmodulierte Signal zwischen einem ersten Signal, welches für das Ansteuern des ersten Schalters SO zuständig ist und einem zweiten Signal, welches für das Ansteuern des zweiten Schalters SU zuständig ist, eine Totzeit aufweist, wobei die Totzeit so dimensioniert ist, dass der Entlastungsschaltkreis 102, 102' während dieser Totzeit, wenn im Wesentlichen kein Strom ILR im Hauptschaltkreis 104 fließt, einen Stromfluss im Brückenpunkt BP_O, BP_O' aufrecht erhält.
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Ergänzend ist darauf hinzuweisen, dass „umfassend“ und „aufweisend“ keine anderen Elemente oder Schritte ausschließt und „eine“ oder „ein“ keine Vielzahl ausschließt. Ferner sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkung anzusehen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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