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EINFÜHRUNG
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Die vorliegende Offenbarung bezieht sich im Allgemeinen auf Verbrennungsmotoren und insbesondere auf turboaufgeladene Motoren mit mehrstufiger Luftaufladung.
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Der Wirkungsgrad eines Verbrennungsmotors („internal combustion engine“ ICE) in Bezug auf die Leistungseinheiten pro Hubraum kann durch Hinzufügen einer Vorrichtung zum ICE zur Erhöhung der Luftmenge in den Zylindern des ICE erheblich verbessert werden. Zu diesen Vorrichtungen gehören unter anderem Turbolader, Kompressoren und natürlich angesaugte Ansaugsysteme, die einen „Ram-Air“-Effekt verstärken sollen. Während mit jedem Gerät unterschiedliche Vorteile verbunden sind, wird das gewünschte Ergebnis einer verbesserten Leistung und eines verbesserten Drehmoments aufgrund der inhärenten Mängel der Geräte in unterschiedlichem Maße realisiert. Oftmals richtet sich die Wahl des einzusetzenden Gerätes nach der geplanten Anwendung des ICE. So kann es für eine bestimmte Anwendung eine oder mehrere Arten von Luftladungslösungen geben, die dem Zweck am besten entsprechen.
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Dementsprechend besteht in der Technik Bedarf an einem verbesserten ICE mit einem Luftladesystem, das die Mängel früherer Luftladesysteme beseitigt. Insbesondere wird ein neues Design die verfügbare Leistung und das Drehmoment über den gesamten ICE-Arbeitsbereich und bei variablen Motorlasten verbessern.
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BESCHREIBUNG
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Die vorliegende Offenbarung beinhaltet ein Beispiel für ein Motorsystem für ein Fahrzeug. Das Motorsystem beinhaltet einen Verbrennungsmotor, ein erstes Luftladesystem, ein zweites Luftladesystem und ein Motorsteuergerät. Der Verbrennungsmotor besteht aus einem Lufteinlasssystem und einem Abgaskrümmer. Das erste Luftladesystem umfasst einen ersten Verdichter, eine Turbine und ein Generator/Motormodul. Der erste Kompressor hat einen ersten Lufteinlass, einen ersten Luftauslass und eine erste Antriebswelle. Der erste Auslass ist mit dem Lufteinlasssystem verbunden, die Turbine hat einen Abgaseinlass und der Abgaseinlass ist mit einem Auslass des Abgaskrümmers verbunden.
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Das zweite Luftladesystem beinhaltet einen zweiten Kompressor und einen Elektromotor. Der zweite Verdichter hat einen zweiten Lufteinlass, einen zweiten Luftauslass und eine zweite Antriebswelle. Der zweite Auslass ist mit dem ersten Einlass des ersten Verdichters verbunden. Der Elektromotor hat eine Abtriebswelle, die direkt für eine gemeinsame Drehung mit der ersten Antriebswelle des zweiten Verdichters gekoppelt ist.
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Das Motorsteuermodul beinhaltet eine erste elektrische Verbindung mit dem Generator/Motormodul des ersten Luftladesystems und eine zweite elektrische Verbindung mit dem Elektromotor des zweiten Luftladesystems. Das Motorsteuerungsmodul beinhaltet weiterhin eine Steuerlogik zum Betreiben des Motorsystems in mindestens einem ersten und einem zweiten Steuermodus.
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In einem Beispiel der vorliegenden Offenbarung umfasst das zweite Luftladesystem ferner ein Bypassventil mit einem dritten Lufteinlass und einem dritten Luftauslass. Der dritte Luftauslass ist in Verbindung mit dem zweiten Luftauslass des zweiten Verdichters und dem ersten Lufteinlass des ersten Verdichters.
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In einem weiteren Beispiel der vorliegenden Offenbarung ist das Generator/Motormodul des ersten Luftladesystems elektrisch mit dem Elektromotor des zweiten Luftladesystems verbunden.
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In noch einem weiteren Beispiel der vorliegenden Offenbarung beinhaltet die Turbine des ersten Luftladesystems ferner eine Abtriebswelle, die mit jeder einer ersten Antriebswelle des Generator/Motormoduls und einer zweiten Antriebswelle des ersten Verdichters verbunden ist.
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In noch einem weiteren Beispiel der vorliegenden Offenbarung umfasst die erste Steuerungsmethode das Bereitstellen von elektrischer Energie für den Elektromotor des zweiten Luftladesystems aus dem Generator/Motormodul des ersten Luftladesystems.
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In noch einem weiteren Beispiel der vorliegenden Offenbarung umfasst die zweite Steuerungsmethode das Bereitstellen von elektrischer Energie für den Elektromotor des zweiten Luftladesystems aus einem der Generator/Motormodule des ersten Luftladesystems und eines Bordnetzes.
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In noch einem weiteren Beispiel der vorliegenden Offenbarung umfasst die erste Steuerungsmethode die Bereitstellung elektrischer Energie für den Elektromotor des zweiten Luftladesystems nur vom Generator/Motormodul des ersten Luftladesystems.
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In noch einem weiteren Beispiel der vorliegenden Offenbarung ist die Turbine des ersten Luftladesystems eine Turbine mit variabler Geometrie, die in der Lage ist, eine Vielzahl von Abtriebsmomenten durch die zweite Abtriebswelle bei konstantem Abgasstrom aus dem Abgaskrümmer bereitzustellen.
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In noch einem weiteren Beispiel der vorliegenden Offenbarung beinhaltet das Motorsystem weiterhin einen Ladeluftkühler mit einem vierten Lufteinlass und einem vierten Luftauslass. Der vierte Lufteinlass ist in Verbindung mit dem ersten Luftauslass des ersten Verdichters und der vierte Luftauslass ist in Verbindung mit dem Lufteinlasssystem des Verbrennungsmotors.
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Die vorliegende Offenbarung beinhaltet ein weiteres Beispiel für ein Motorsystem für ein Fahrzeug. Das Motorsystem beinhaltet einen Verbrennungsmotor, ein erstes Luftladesystem, ein zweites Luftladesystem, ein Bypassventil und ein Motorsteuergerät. Der Verbrennungsmotor beinhaltet ein Lufteinlasssystem und einen Abgaskrümmer.
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Das erste Luftladesystem umfasst einen ersten Verdichter, eine Turbine und ein Generator/Motormodul. Der erste Kompressor hat einen ersten Lufteinlass, einen ersten Luftauslass und eine erste Antriebswelle. Der erste Auslass ist mit dem Lufteinlasssystem verbunden. Die Turbine hat einen Abgaseinlass, der mit einem Auslass des Abgaskrümmers verbunden ist. Die erste Turbine ist eine Turbine mit variabler Geometrie.
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Das zweite Luftladesystem umfasst einen zweiten Kompressor und einen Elektromotor. Der zweite Verdichter hat einen zweiten Lufteinlass, einen zweiten Luftauslass und eine zweite Antriebswelle. Der zweite Auslass ist mit dem ersten Einlass des ersten Verdichters verbunden, und der Elektromotor hat eine Abtriebswelle, die direkt für eine gemeinsame Drehung mit der ersten Antriebswelle des zweiten Verdichters gekoppelt ist.
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Das Bypassventil hat einen dritten Lufteinlass und einen dritten Luftauslass. Der dritte Luftauslass ist in Verbindung mit dem zweiten Luftauslass des zweiten Verdichters und dem ersten Lufteinlass des ersten Verdichters.
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Das Motorsteuermodul hat elektrische Verbindungen mit dem Generator/Motormodul des ersten Luftladesystems und dem Elektromotor des zweiten Luftladesystems. Das Motorsteuerungsmodul beinhaltet weiterhin eine Steuerlogik zum Betreiben des Motorsystems in mindestens einem ersten und einem zweiten Steuermodus.
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In einem Beispiel der vorliegenden Offenbarung ist das Generator/Motormodul des ersten Luftladesystems elektrisch mit dem Elektromotor des zweiten Luftladesystems verbunden.
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In einem weiteren Beispiel der vorliegenden Offenbarung beinhaltet die Turbine des ersten Luftladesystems weiterhin eine Abtriebswelle, die mit jeder einer ersten Antriebswelle des Generator/Motormoduls und einer zweiten Antriebswelle des ersten Verdichters verbunden ist.
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In noch einem weiteren Beispiel der vorliegenden Offenbarung umfasst die erste Steuerungsmethode das Bereitstellen von elektrischer Energie für den Elektromotor des zweiten Luftladesystems aus dem Generator/Motormodul des ersten Luftladesystems.
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In noch einem weiteren Beispiel der vorliegenden Offenbarung umfasst die zweite Steuerungsmethode das Bereitstellen von elektrischer Energie für den Elektromotor des zweiten Luftladesystems aus von dem Generator/Motormodul des ersten Luftladesystems und eines Bordnetzes.
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In noch einem weiteren Beispiel der vorliegenden Offenbarung umfasst die erste Steuerungsmethode die Bereitstellung elektrischer Energie für den Elektromotor des zweiten Luftladesystems nur vom Generator/Motormodul des ersten Luftladesystems.
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In noch einem weiteren Beispiel der vorliegenden Offenbarung ist die Turbine des ersten Luftladesystems in der Lage, eine Vielzahl von Abtriebsmomenten durch die zweite Abtriebswelle bei einem konstanten Abgasstrom aus dem Abgaskrümmer bereitzustellen.
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In noch einem weiteren Beispiel der vorliegenden Offenbarung umfasst das Motorsystem ferner einen Ladeluftkühler mit einem vierten Lufteinlass und einem vierten Luftauslass. Der vierte Lufteinlass ist in Verbindung mit dem ersten Luftauslass des ersten Verdichters und der vierte Luftauslass ist in Verbindung mit dem Lufteinlasssystem des Verbrennungsmotors.
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Die vorliegende Offenbarung beinhaltet ein weiteres Beispiel für ein Motorsystem für ein Fahrzeug. Das Motorsystem beinhaltet einen Verbrennungsmotor, ein erstes Luftladesystem, ein zweites Luftladesystem, ein Bypassventil, einen Ladeluftkühler und ein Motorsteuergerät. Der Verbrennungsmotor beinhaltet ein Lufteinlasssystem und einen Abgaskrümmer.
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Das erste Luftladesystem umfasst einen ersten Verdichter, eine Turbine und ein Generator/Motormodul. Der erste Kompressor hat einen ersten Lufteinlass, einen ersten Luftauslass und eine erste Antriebswelle. Der erste Auslass ist mit dem Lufteinlasssystem verbunden. Die Turbine hat einen Abgaseinlass und eine Abtriebswelle. Der Abgaseinlass ist mit einem Auslass des Abgaskrümmers verbunden. Die Abtriebswelle ist jeweils mit der ersten Antriebswelle des ersten Verdichters und einer zweiten Antriebswelle des Generator/Motormoduls treibend verbunden. Die Turbine ist eine Turbine mit variabler Geometrie.
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Das zweite Luftladesystem beinhaltet einen zweiten Kompressor und einen Elektromotor. Der zweite Verdichter hat einen zweiten Lufteinlass, einen zweiten Luftauslass und eine zweite Antriebswelle. Der zweite Auslass ist mit dem ersten Einlass des ersten Verdichters verbunden. Der Elektromotor hat eine Abtriebswelle, die direkt für eine gemeinsame Drehung mit der ersten Antriebswelle des zweiten Verdichters gekoppelt ist. Das Generator/Motormodul des ersten Luftladesystems ist elektrisch mit dem Elektromotor des zweiten Luftladesystems verbunden.
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Das Bypassventil umfasst einen dritten Lufteinlass und einen dritten Luftauslass, und wobei der dritte Luftauslass mit dem zweiten Luftauslass des zweiten Verdichters und dem ersten Lufteinlass des ersten Verdichters in Verbindung steht. Der Ladeluftkühler weist einen vierten Lufteinlass und einen vierten Luftauslass auf, und wobei der vierte Lufteinlass mit dem ersten Luftauslass des ersten Verdichters und der vierte Luftauslass mit dem Lufteinlasssystem des Verbrennungsmotors in Verbindung steht.
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Das Motorsteuermodul beinhaltet elektrische Verbindungen mit dem Generator/Motormodul des ersten Luftladesystems und dem Elektromotor des zweiten Luftladesystems. Das Motorsteuerungsmodul beinhaltet weiterhin eine Steuerlogik zum Betreiben des Motorsystems in mindestens einem ersten und einem zweiten Steuermodus.
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In einem Beispiel der vorliegenden Offenbarung umfasst die erste Steuerungsmethode das Bereitstellen von elektrischer Energie für den Elektromotor des zweiten Luftladesystems nur vom Generator/Motormodul des ersten Luftladesystems.
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In einem weiteren Beispiel der vorliegenden Offenbarung umfasst die zweite Steuerungsmethode das Bereitstellen von elektrischer Energie für den Elektromotor des zweiten Luftladesystems aus einem von dem Generator/Motormodul des ersten Luftladesystems und eines Bordnetzes.
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Die vorgenannten Merkmale und Vorteile sowie weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Offenbarung sind aus der folgenden detaillierten Beschreibung im Zusammenhang mit den beigefügten Figuren ersichtlich.
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Figurenliste
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Die hierin beschriebene Figur dient nur zur Veranschaulichung und soll den Umfang der vorliegenden Offenbarung in keiner Weise einschränken.
- 1 ist ein Schaltplan eines mehrstufigen turboaufgeladenen Verbrennungsmotors nach den Prinzipien der vorliegenden Offenbarung.
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BESCHREIBUNG
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Beispiele für die vorliegende Offenbarung bieten vorteilhaft ein Verbrennungsmotorsystem 10 für ein Fahrzeug. Unter Bezugnahme auf die Figuren, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf ähnliche Komponenten beziehen, veranschaulicht 1 ein Motorsystem 10, das nun beschrieben wird. Das Motorsystem 10 beinhaltet einen Verbrennungsmotor (ICE) 12, ein erstes Luftladesystem 14, ein zweites Luftladesystem 16 und ein Motorsteuergerät 18. Der dargestellte ICE 12 ist ein Inline-Vierzylinderbeispiel mit einem Lufteinlasssystem 20 und einem Abgaskrümmer 22 zusätzlich zu den vier Zylindern 24. Obwohl als Reihen-Vierzylindermotor dargestellt, werden andere Variationen sowohl der Anzahl der Zylinder als auch der Anordnung der Zylinder durch die Offenbarung in Betracht gezogen, ohne außerhalb des Umfangs der Offenbarung zu fallen. So können beispielsweise 2, 6, 8, 10 oder mehr Zylinder in einer Reihen-, „V“-, Flach- oder „W“-Anordnung angeordnet sein, ohne vom Umfang der Offenbarung abzuweichen.
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Das Lufteinlasssystem 20 kommuniziert die einströmende Luft zwischen dem ersten und zweiten Luftladesystem 14, 16 und den vier Zylindern 24. Der Abgaskrümmer 22 übermittelt die Abgase der vier Zylinder 24 an das erste Luftladesystem 14. Das Motorsystem 10 beinhaltet ferner ein Ladeluftkühlermodul 26, das in Verbindung mit den ersten und zweiten Luftladesystemen 14, 16 und dem Lufteinlasssystem 20 angeordnet ist. Das Ladeluftkühlermodul 26 sorgt für eine Temperaturabsenkung der ankommenden Ladeluft und verbessert damit den volumetrischen Wirkungsgrad des ICE 12.
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Das erste Luftladesystem 14 beinhaltet eine Turbine 28, einen elektrischen Generator/Motormodul 30 und einen ersten Verdichter 32. Die Turbine 28 beinhaltet einen Abgaseingang 28A und eine Abtriebswelle oder ein Element 28B. Die Abtriebswelle 28B ist mechanisch mit dem Generator/Motormodul 30 verbunden und treibt dieses an. Das Generator/Motormodul 30 ist mechanisch mit dem ersten Verdichter 32 verbunden und treibt diesen an. Die Turbine 28 steht in stromabwärts gerichteter Verbindung mit dem Abgaskrümmer 22 und wird durch Ausdehnung der Abgase aus dem ICE 12, die dem Abgaseingang 28A der Turbine 28 über den Abgaskrümmer 22 zugeführt werden, angetrieben. Die Turbine 28 treibt somit das Generator/Motormodul 30 und den ersten Verdichter 32 an. Der erste Kompressor 32 beinhaltet einen ersten Lufteinlass 32A, einen ersten Luftauslass 32B und eine Antriebswelle oder ein Element 32C. Der erste Luftauslass 32B des ersten Verdichters 32 ist in Verbindung mit dem Ladeluftkühler 26 und dem Lufteinlasssystem 20. Der erste Lufteinlass 32A ist in stromabwärts gerichteter Verbindung mit dem zweiten Luftführungssystem 16. Darüber hinaus ist der erste Verdichter 32 ein Verdichter mit variabler Geometrie, der entsprechend den jeweiligen Eingaben und Betriebsparametern einstellbar ist.
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Das zweite Luftladesystem 16 beinhaltet einen Elektromotor 34, einen zweiten Kompressor 36 und ein Bypassventil 38. Der Elektromotor 34 beinhaltet eine Abtriebswelle oder ein Element 34A, das mechanisch verbunden ist, um den zweiten Verdichter 36 anzutreiben. Der zweite Verdichter 36 beinhaltet einen zweiten Lufteinlass 36A, einen zweiten Luftauslass 36B und eine Antriebswelle oder ein Element 36C. Der zweite Luftauslass 36B des zweiten Verdichters 36 ist in Verbindung mit dem ersten Lufteinlass 32A des ersten Verdichters 32. Das Bypassventil 38 beinhaltet einen dritten Lufteinlass 38A und einen dritten Luftauslass 38B und ist parallel zum zweiten Verdichter 36 angeordnet. Das Bypassventil 38 ermöglicht den Luftstrom zum ersten Lufteinlass 32A des ersten Verdichters 32 für den Fall, dass der zweite Verdichter 36 nicht in Betrieb ist. Es sind jedoch auch andere Vorkehrungen möglich, damit der erste Verdichter 32 betrieben werden kann, wenn der zweite Verdichter 36 nicht angetrieben wird. So kann beispielsweise eine Einwegkupplung zwischen dem Elektromotor 34 und dem zweiten Verdichter 36 angeordnet werden, so dass sich der zweite Verdichter 36 frei drehen kann, wenn der erste Verdichter 32 Ladeluft durch den zweiten Verdichter 36 zieht. Das zweite Luftladesystem 16 kann je nach Anwendung des ICE 10 als Niederdruckladesystem oder Hochdruckladesystem bezeichnet werden.
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Das Generator/Motormodul 30 des ersten Luftladesystems 14 ist elektrisch mit dem Motor 34 des zweiten Luftladesystems 16 verbunden. Auf diese Weise ist der Motor 34 des zweiten Luftladesystems 16 in der Lage, die vom Generator/Motor 30 des ersten Luftladesystems 14 erzeugte Energie zu empfangen und den zweiten Verdichter 36 anzutreiben. Jedes von dem Generator/Motormodul 30 und dem Elektromotor 34 ist weiterhin über das Motorsteuermodul 18 mit dem Bordnetz 40 verbunden. Das Bordnetz 40 kann die Batterieleistung 42 und die Generatorleistung 44 ablaufen lassen, so dass das erste und zweite Luftladesystem 14, 16 die Batterie- und die Generatorleistung 42, 44 auslaufen kann. Wenn die verfügbare Leistung des Bordnetzes 40 nicht ausreicht, um den Elektromotor 34 des zweiten Luftladesystems 16 zu betreiben, kann der Elektromotor 34 außerdem die vom Generator/Motormodul 30 des ersten Luftladesystems 14 erzeugte Leistung auslaufen lassen.
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Das Motorsteuermodul 18 steht in elektrischer Verbindung mit dem Generator/Motormodul 30 des ersten Luftladesystems 14 und dem Elektromotor 34 des zweiten Luftladesystems 16. Das Motorsteuermodul 18 ist vorzugsweise eine elektronische Steuervorrichtung mit einem vorprogrammierten digitalen Computer oder Prozessor, einer Steuerlogik, einem zum Speichern von Daten verwendeten Speicher und mindestens einer I/O-Peripherie. Die Steuerlogik beinhaltet eine Vielzahl von Logikroutinen zum Überwachen, Manipulieren und Erzeugen von Daten. Das Motorsteuermodul 18 steuert den Betrieb des Motorsystems 10. Die Steuerlogik kann in Hardware, Software oder einer Kombination aus Hard- und Software implementiert sein. So kann beispielsweise die Steuerlogik in Form von Programmcode vorliegen, der auf dem elektronischen Speicher abgelegt und vom Prozessor ausführbar ist. Das Motorsteuermodul 18 empfängt die Ausgangssignale mehrerer Sensoren im gesamten Getriebe und Motor, führt die Steuerlogik aus und sendet Steuersignale an das Motorsystem 10. Das Motorsystem 10 empfängt Steuersignale vom Motorsteuermodul 18 und wandelt die Steuersignale in Steueraktionen um, die im Motorsystem 10 ausgeführt werden können. Einige der Steuerungsmaßnahmen umfassen unter anderem die Erhöhung der ICE 12-Gang-Geschwindigkeit, die Änderung des Luft-Kraftstoff-Verhältnisses, die Änderung der Übersetzung 14 Gänge, etc. neben vielen anderen Kontrollmaßnahmen.
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So beinhaltet beispielsweise eine in einem Softwareprogrammcode implementierte Steuerlogik, die vom Prozessor des Motorsteuermoduls 18 ausführbar ist, eine Steuerlogik zur Implementierung eines Verfahrens zum Betreiben des Motorsystems 10 einschließlich der ersten und zweiten Luftladesysteme 14, 16, wie zuvor beschrieben. Eine Reihe von Kontrollstrategien ist mit der vorliegenden Offenbarung ausführbar. So ist beispielsweise die variable Geometrie der Turbine 28 steuerbar, indem die Position eingestellt wird, an der die variable Geometrie den besten Kompromiss zwischen Enthalpie-Extraktion und Pumpverlusten oder Abgasgegendruck erreicht. Der vom ersten Verdichter 32 bereitgestellte Boost kann durch Unterstützung oder Ergänzung des ersten Verdichters 32 mit dem Generator/Motormodul 30 zusätzlich zum verfügbaren Drehmoment der Turbine 28 gesteuert werden. Zusätzlich wird der Gesamtanstieg des ersten und zweiten Luftladesystems 14, 16 durch den verfügbaren Impuls des ersten Luftladesystems 14 gesteuert und durch den vom zweiten Luftladesystem 16 verfügbaren Impuls ergänzt.
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In der Praxis beinhaltet eine Strategie zur Steuerung des Motorsystems 10 eine erste oder niedrige Lastregelung und eine zweite oder hohe Lastregelung. Bei niedrigen Lasten wird der zweite Verdichter 36 über das Bypassventil 38 deaktiviert und umgangen und das erste Luftladesystem 14 arbeitet als turbinengetriebener Verdichter. Zusätzlich kann bei vorhandener Leistung des Bordnetzes 40 jeder der ersten Verdichter 32 und der zweite Verdichter 36 optimal betrieben werden, um die gewünschte Verstärkung zu erreichen.
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Bei hohen Lasten zielt die Position der Turbine 28 mit variabler Geometrie auf eine maximale Enthalpie-Extraktion ab, und das Generator/Motormodul 30 erzeugt Energie, um den zweiten Verdichter 36 durch den Elektromotor 34 anzutreiben. Der zweite Verdichter 36 wirkt wie ein Niederdruckverdichter („low pressure“ LP) und die Gesamtverstärkung wird durch die Kombination des ersten und zweiten Verdichters 32, 36 geregelt. In diesem Bereich arbeiten die ersten und zweiten Luftladesysteme 14, 16 ohne Leistungsaufnahme des Bordnetzes 40. Auf diese Weise kann das zweite Luftladesystem 16 kontinuierlich vom Generator/Motormodul 30 des ersten Luftladesystems 14 betrieben werden.
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Beim Auswuchten des Motorsystems 10 muss die Auslegung des ersten und zweiten Kompressors 32, 36 so berücksichtigt werden, dass das gewünschte Ergebnis bei verschiedenen Lastbedingungen beeinflusst werden kann. So muss beispielsweise das erste Luftladesystem 14 klein genug sein, um eine gute Teillast und Übergangsleistung zu gewährleisten, vorzugsweise mit der Turbine 28 als Antrieb. Die Mindestgröße des ersten Verdichters 32 muss so bemessen sein, dass ein maximaler Gegendruck erzeugt wird, um das Risiko von Problemen zu vermeiden. Die Größe des zweiten Verdichters 36 muss groß genug sein, um einen Luftstrom für maximale Leistung bereitzustellen und gleichzeitig einen geeigneten Ladedruck bereitzustellen, damit der erste Verdichter 32 den Luftstrom mit maximaler Leistung bewältigen kann. Der zweite Verdichter 36 muss effizient genug sein, um den erforderlichen Luftstrom bereitzustellen, während er nur die elektrische Leistung des Generator/Motormoduls 30 des ersten Luftladesystems 14 verwendet.
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Während Beispiele ausführlich beschrieben wurden, werden diejenigen, die mit der Fachgebiet, auf die sich diese Offenbarung bezieht, vertraut sind, verschiedene alternative Designs und Beispiele für die Anwendung der offenbarten Struktur im Rahmen der beigefügten Ansprüche erkennen.