-
Die Erfindung betrifft einen Kraftwagen mit wenigstens einem frontseitigen Fahrzeugsitz, welcher eine in ihrer Neigung verstellbare Rückenlehne aufweist, und mit wenigstens einem frontseitigen Sicherheitsgurt zum Rückhalten eines Sitzinsassen des frontseitigen Fahrzeugsitzes. Der fronseitige Sicherheitsgurt ist in einem oberen Anbindungspunkt an einer B-Säule des Kraftwagens festgelegt, und er weist ein Gurtband auf, an welchem ein als Gurtzunge ausgebildetes Koppelelement angeordnet ist. Die Gurtzunge ist in einem frontseitigen Gurtschloss des Kraftwagens festlegbar.
-
Die
DE 696 28 941 T2 beschreibt ein Fahrzeug mit einem Vordersitz für einen Beifahrer und mit einem Vordersitzgurt, der über einen oberen Führungspunkt verläuft, welcher sich in einem Bereich des Fahrzeugs befindet, in dem sich die Schulter des in aufrechter Position sitzenden Beifahrers befindet. Eine an dem Vordersitzgurt angeordnete Verschlusseinheit ist zum Verbinden des Vordersitzgurts mit einem für einen Hintersitz vorgesehenen Sicherheitsgurt ausgebildet, der hinter dem Vordersitz fest mit dem Fahrzeug verbunden ist.
-
Die
DE 10 2011 011 500 A1 beschreibt einen Aufbau eines Sicherheitsgurts mit einem Gurtband. An dem Gurtband ist ein Halteelement angeordnet, welches eine Schlosszunge in einer definierten Position hält, wenn sich das Gurtband in einem aufgerollten Zustand befindet.
-
Die WO 2011 / 110 273 A1 beschreibt ein Sicherheitsgurtsystem in einem Fahrzeug, bei welchem hinter einem frontseitigen Fahrzeugsitz ein fondseitiger Fahrzeugsitz mit zugehörigem fondseitigen Sicherheitsgurt angeordnet ist. Wenn eine Rückenlehne des frontseitigen Fahrzeugsitzes in eine Liegeposition verbracht wird, so wird der fondseitige Sicherheitsgurt von einem Sitzinsassen des frontseitigen Fahrzeugsitzes angelegt. Hierbei wird der fondseitige Sicherheitsgurt durch ein Umlenkelement hindurch geführt, welches in einem Schulterbereich einer Rückenlehne des frontseitigen Fahrzeugsitzes angeordnet ist. Jeweilige Gurtzungen des fondseitigen Sicherheitsgurts werden in Gurtschlösser eingesteckt, welche an einer rechten Seite und an einer linken Seite eines Sitzkissens des frontseitigen Fahrzeugsitzes angeordnet sind. Auf diese Weise soll erreicht werden, dass einem Sitzbenutzer des frontseitigen Fahrzeugsitzes während eines Fahrbetriebs des Fahrzeugs eine sichere Liegeposition bereitgestellt werden kann.
-
Als nachteilig ist hierbei der Umstand anzusehen, dass ein derartiger fondseitiger Sicherheitsgurt von einem sich auf dem frontseitigen Fahrzeugsitz befindenden Sitzinsassen nur sehr umständlich zu bedienen ist. Des Weiteren ist es aufwändig, an dem frontseitigen Fahrzeugsitz die beiden Gurtschlösser vorzusehen.
-
Bei konventionellen frontseitigen Fahrzeugsitzen, bei welchen der dem jeweiligen Fahrzeugsitz zugeordnete frontseitige Sicherheitsgurt an der B-Säule des Kraftwagens verortet ist, ist üblicherweise nur in einer aufrechten Sitzposition des Sitzinsassen sichergestellt, dass das Gurtband des Sicherheitsgurts von der Schulter des Sitzinsassen hin zu dem Gurtschloss verläuft und hierbei an dem Oberkörper des Sitzinsassen anliegt. Bei einem Unfall etwa in Form eines Aufpralls des Kraftwagens auf ein Hindernis sorgt dann der Sicherheitsgurt für das Rückhalten des Sitzinsassen des frontseitigen Fahrzeugsitzes.
-
Wenn jedoch der Sitzinsasse des frontseitigen Fahrzeugsitzes seine Rückenlehne in eine Liegeposition verstellt, so ist das Gurtband vergleichsweise weit von der Schulter und dem Oberkörper des Sitzinsassen des frontseitigen Fahrzeugsitzes beabstandet beziehungsweise entfernt. Somit bietet der Gurtverlauf aus der B-Säule bei konventionellen frontseitigen Fahrzeugsitzen dann, wenn die Rückenlehne in eine Liegeposition verstellt ist, keinen ausreichenden Rückhalt im Crashfall.
-
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Kraftwagen der eingangs genannten Art bereitzustellen, bei welchem auf besonders einfache Art und Weise bei in eine Liegeposition verbrachter Rückenlehne des frontseitigen Fahrzeugsitzes ein Rückhalten des Sitzinsassen dieses Fahrzeugsitzes erreichbar ist.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Kraftwagen mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche und der Beschreibung.
-
Ein erfindungsgemäßer Kraftwagen umfasst wenigstens einen frontseitigen Fahrzeugsitz, welcher eine in ihrer Neigung verstellbare Rückenlehne aufweist. Wenigstens ein frontseitiger Sicherheitsgurt ist zum Rückhalten eines Sitzinsassen des frontseitigen Fahrzeugsitzes vorgesehen. Der frontseitige Sicherheitsgurt ist in einem oberen Anbindungspunkt an einer B-Säule des Kraftwagens festgelegt. Der frontseitige Sicherheitsgurt weist ein Gurtband auf, an welchem ein als Gurtzunge ausgebildetes Koppelelement angeordnet ist. Die Gurtzunge ist in einem frontseitigen Gurtschloss des Kraftwagens festlegbar. An dem Gurtband des frontseitigen Sicherheitsgurts ist ein weiteres Koppelelement angeordnet. Das weitere Koppelelement ist bei in eine Liegeposition verbrachter Rückenlehne zum Sichern des Sitzinsassen des frontseitigen Fahrzeugsitzes an einem Gegenstück festlegbar. Das Gegenstück ist in Fahrzeuglängsrichtung des Kraftwagens hinter der B-Säule angeordnet. Des Weiteren ist das Gegenstück in Fahrzeughochrichtung des Kraftwagens niedriger angeordnet als der obere Anbindungspunkt, in welchem der frontseitige Sicherheitsgurt an der B-Säule des Kraftwagens festgelegt ist.
-
Folglich kann bei in die Liegeposition verbrachter Rückenlehne durch Festlegen des weiteren Koppelelements an dem Gegenstück dafür gesorgt werden, dass das Gurtband der Schulter und dem Oberkörper des Sitzinsassen näher ist, als dies ohne das Vorsehen des weiteren Koppelelements und des Gegenstücks der Fall wäre. Insbesondere kann durch das Festlegen des weiteren Koppelelements an dem Gegenstück erreicht werden, das das Gurtband im Schulterbereich und im Oberkörperbereich an dem Sitzinsassen anliegt, wenn die Rückenlehne in die Liegeposition verbracht ist. Folglich ist auf besonders einfache Art und Weise bei in die Liegeposition verbrachter Rückenlehne ein Rückhalten des Sitzinsassen des frontseitigen Fahrzeugsitzes erreichbar.
-
Der Verlauf des Gurtbands ermöglicht also aufgrund des Festlegens des weiteren Koppelelements an dem Gegenstück ein unfallsicheres beziehungsweise crashsicheres Liegen des sich auf dem frontseitigen Fahrzeugsitz befindenden Sitzinsassen in dem Kraftwagen.
-
Erfindungsgemäß ist das Gegenstück an einer Innenseite einer hinteren Fahrzeugtür des Kraftwagens angeordnet. So stört einerseits das Gegenstück einen sich auf einem hinteren Fahrzeugsitz befindenden weiteren Sitzinsassen des Kraftwagens besonders wenig. Zudem kann durch das Anbringen des Gegenstücks an der hinteren Fahrzeugtür ein den Sitzinsassen besonders gut sichernder Verlauf des Gurtbands erreicht werden, wenn die Rückenlehne in die Liegeposition verbracht ist.
-
Dies gilt insbesondere, wenn das Gegenstück in Fahrzeughochrichtung zwischen einer Bordkante des Kraftwagens und einer Seitenarmlehne der hinteren Fahrzeugtür angeordnet ist. An die Bordkante des Kraftwagens grenzt in Fahrzeughochrichtung üblicherweise eine Seitenscheibe der hinteren Fahrzeugtür an.
-
Insbesondere soll unter einer Liegeposition der in ihrer Neigung verstellbaren Rückenlehne eine Ausrichtung der Rückenlehne verstanden werden, bei welcher der sich auf dem frontseitigen Fahrzeugsitz befindende Sitzinsasse nur durch Abheben seines Kopfes von einer Kopfstütze des Fahrzeugsitzes oder zumindest nur durch Neigen seines Kopfes zur Brust hin das Verkehrsgeschehen in der Umgebung des Kraftwagens durch eine Frontscheibe des Kraftwagens hindurch beobachten kann.
-
Es kann vorgesehen sein, dass das weitere Koppelelement als Gurtschloss ausgebildet ist und dass das Gegenstück als Gurtzunge ausgebildet ist. Jedoch ist es vergleichsweise wenig komfortabel für den Sitzinsassen, wenn an dem frontseitigen Sicherheitsgurt als weiteres Koppelelement ein Gurtschloss angebracht ist.
-
Vorzugsweise ist daher das weitere Koppelelement als weitere Gurtzunge des frontseitigen Sicherheitsgurts ausgebildet, und das Gegenstück ist als weiteres Gurtschloss ausgebildet. Denn dadurch stört das weitere Koppelelement den Sitzinsassen des frontseitigen Fahrzeugsitzes bei in eine aufrechte Position beziehungsweise Normalposition verbrachter Rückenlehne besonders wenig.
-
Als weiter vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn eine Einführöffnung des weiteren Gurtschlosses, über welche ein Zungenstück der weiteren Gurtzunge in das weitere Gurtschloss einführbar ist, in Fahrzeughochrichtung gesehen an einer Unterseite des weiteren Gurtschlosses ausgebildet ist. Denn so kann der Sitzinsasse, welcher die Rückenlehne in die Liegeposition verstellt hat, sehr einfach das Zungenstück von unten in das Gurtschloss einführen. Dies macht die Handhabung des frontseitigen Sicherheitsgurts bei in die Liegeposition verbrachter Rückenlehne des frontseitigen Fahrzeugsitzes besonders einfach und komfortabel.
-
Vorzugsweise erstrecken sich jeweilige Zungenstücke der beiden Gurtzungen des frontseitigen Sicherheitsgurts in einander entgegengesetzte Richtungen. Dadurch kann sehr einfach sichergestellt werden, dass der Sitzinsasse die beiden Gurtzungen im Hinblick auf ihre Funktionalität, nämlich das Festlegen an dem frontseitigen Gurtschloss einerseits und dem weiteren Gurtschloss andererseits, besonders einfach auseinanderhalten kann.
-
Vorzugsweise ist das Zungenstück der weiteren Gurtzunge hierbei in Längsrichtung des Gurtbands zu dem oberen Anbindungspunkt hin ausgerichtet. Dadurch kann sichergestellt werden, dass sich das Zungenstück der weiteren Gurtzunge dann, wenn die Rückenlehne des frontseitigen Fahrzeugsitzes in die Liegeposition verbracht ist, besonders einfach in eine Einführöffnung des weiteren Gurtschlosses einführen lässt.
-
Vorzugsweise ist an dem Gurtband ein Halteelement angeordnet. Das Halteelement begrenzt ein Verschieben des weiteren Koppelelements weg von dem oberen Anbindungspunkt des frontseitigen Sicherheitsgurts. Auf diese Weise kann erreicht werden, das sich das weitere Koppelelement stets in einer Position an dem Gurtband befindet, in welcher es zum Festlegen an dem Gegenstück von dem Sitzinsassen des frontseitigen Fahrzeugsitzes gut ergriffen und gehandhabt werden kann. Zudem kann so besonders einfach eine irrtümliche Handhabung des weiteren Koppelelements anstelle der in dem frontseitigen Gurtschloss festlegbaren Gurtzunge vermieden werden.
-
Vorzugsweise ist das weitere Koppelelement an einer ersten Seite des Gurtbands angeordnet, wobei eine zweite Seite des Gurtbands bei sich auf dem frontseitigen Fahrzeugsitz befindendem Sitzinsassen und von dem Sitzinsassen angelegtem frontseitigen Sicherheitsgurt dem Sitzinsassen zugewandt ist. Auf diese Weise ist vermieden, dass das weitere Koppelelement den Sitzinsassen des frontseitigen Fahrzeugsitzes stört, wenn der Sitzinsasse des frontseitigen Fahrzeugsitzes seine Rückenlehne in eine aufrechte Position beziehungsweise Normalposition verbracht hat. In der aufrechten Position beziehungsweise Normalposition der Rückenlehne kann der Sitzinsasse durch eine Frontscheibe des Kraftwagens hindurch das Verkehrsgeschehen gut beobachten.
-
Vorzugsweise ist bei an dem Gegenstück festgelegtem weiteren Koppelelement die Rückenlehne des frontseitigen Fahrzeugsitzes aus der Liegeposition in eine weniger stark geneigte Position verbringbar. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass bei an dem Gegenstück festgelegter weiterer Komponente die Rückenlehne in eine aufrechte Position verbracht werden kann. Denn so kann insbesondere in einem Notfall erreicht werden, dass die Rückenlehne aus der Liegeposition wieder in die weniger stark geneigte Position, insbesondere in die aufrechte Position, verbringbar ist, ohne dass der Sitzinsasse hierfür das weitere Koppelelement von dem Gegenstück zu lösen braucht. Dies ist vorteilhaft, weil so der Sitzinsasse nicht unbedingt zuerst das weitere Koppelelement von dem Gegenstück entkoppeln muss, wenn die Rückenlehne beispielsweise in ihre aufrechte Position verbracht werden soll oder verbracht werden muss.
-
Vorzugsweise weist der frontseitige Sicherheitsgurt eines Fahrersitzes und/oder eines Beifahrersitzes des Kraftwagens das an dem wenigstens einen Gegenstück festlegbare weitere Koppelelement auf. Mit anderen Worten kann also der Fahrersitz mit dem frontseitigen Sicherheitsgurt bestückt sein, wobei zusätzlich oder alternativ der Beifahrersitz des Kraftwagens mit dem frontseitigen Sicherheitsgurt bestückt sein kann. Auf diese Weise kann für einen Fahrer und/oder einen Beifahrer eine komfortable Liegeposition durch den frontseitigen Fahrzeugsitz bereitgestellt werden. Und dennoch sorgt in der Liegeposition der frontseitige Sicherheitsgurt für ein sicheres Rückhalten des Sitzinsassen des Fahrersitzes und/oder des Beifahrersitzes. Wenn sowohl der Fahrzeugsitz als auch der Beifahrersitz einen jeweiligen frontseitigen Sicherheitsgurt aufweisen, so ist vorzugsweise für das Koppelelement jeder dieser Sicherheitsgurte ein separates Gegenstück in dem Kraftwagen vorgesehen.
-
Vorzugsweise kann der Kraftwagen wahlweise in einem manuellen Fahrmodus oder in einem autonomen Fahrmodus betrieben werden. Hierbei ist die Rückenlehne des frontseitigen Fahrzeugsitzes in dem autonomen Fahrmodus mittels einer Bewegungseinrichtung des Kraftwagens aus der Liegeposition in eine weniger stark geneigte Position verbringbar. In dem autonomen Fahrmodus führt bevorzugt wenigstens eine Steuerungseinrichtung des Kraftwagens selbstständig Beschleunigungen und Verzögerungen, Spurwechsel, Fahrtrichtungsänderungen des Kraftwagens und dergleichen durch.
-
Aufgrund des Vorsehens der Bewegungseinrichtung kann in dem autonomen Fahrmodus des Kraftwagens der Sitzinsasse des frontseitigen Fahrzeugsitzes eine bequeme Ruheposition einnehmen, indem die Rückenlehne des frontseitigen Fahrzeugsitzes in die Liegeposition verbracht wird. Wenn es jedoch, etwa aufgrund der Verkehrssituation, erforderlich ist, kann durch die Bewegungseinrichtung die Rückenlehne des frontseitigen Fahrzeugsitzes rasch in die weniger stark geneigte Position, insbesondere in die aufrechte Position, verbracht werden. So kann beispielsweise dafür gesorgt werden, dass sich bei Ausbildung des frontseitigen Fahrzeugsitzes als Beifahrersitz der Oberkörper des Beifahrers in einer aufrechten Position befindet. Dadurch kann beispielsweise der Beifahrer den Fahrer bei der Verkehrsbeobachtung unterstützen.
-
Insbesondere kann vorgesehen sein, dass in dem autonomen Fahrmodus die Rückenlehne des als Fahrersitz ausgebildeten frontseitigen Fahrzeugsitzes in die weniger stark geneigte Position, insbesondere in die aufrechte Position, verbracht wird. So kann sichergestellt werden, dass der Fahrer des Kraftwagens rasch wieder die Kontrolle über den Kraftwagen übernehmen und hierbei das Verkehrsgeschehen gut beobachten kann.
-
Zugleich mit oder zusätzlich zu dem Verbringen der Rückenlehne in die weniger stark geneigte Position mittels der Bewegungseinrichtung des Kraftwagens kann an den Fahrer eine Aufforderung ergehen, das Führen des Kraftwagens zu übernehmen, also den Kraftwagen in dem manuellen Fahrmodus zu betreiben.
-
Schließlich hat es sich als vorteilhaft gezeigt, wenn der Kraftwagen eine Warneinrichtung aufweist, welche dazu ausgebildet ist, den Sitzinsassen des frontseitigen Fahrzeugsitzes bei in die Liegeposition verbrachter Rückenlehne auf ein vorzunehmendes Festlegen des weiteren Koppelelements an dem Gegenstück hinzuweisen. Beispielsweise kann die Warneinrichtung so lange eine Sprachnachricht und/oder eine Textnachricht und/oder Warntöne ausgeben, bis der Sitzinsasse des frontseitigen Fahrzeugsitzes dann, wenn er die Rückenlehne in die Liegeposition verbracht hat, das weitere Koppelelement tatsächlich an dem Gegenstück festgelegt hat.
-
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, der Figur und der Figurenbeschreibung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in der Figur alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar.
-
Die Erfindung wird nun anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.
-
Hierbei zeigt die Fig. in schematischer Darstellung ausschnittsweise einen Kraftwagen, bei welchem Rückenlehnen eines Fahrersitzes und eines Beifahrersitzes in eine Liegeposition verbracht werden können, wobei an einem Sicherheitsgurt, welcher dem jeweiligen Fahrzeugsitz zugeordnet ist, eine zweite Gurtzunge angeordnet ist, welche in ein jeweiliges zusätzliches Gurtschloss eingesteckt werden kann, welches an einer jeweiligen hinteren Tür des Kraftwagens angeordnet ist.
-
Von einem Kraftwagen 1 ist in der Fig. ein Fahrgastraum 2 ausschnittsweise gezeigt. In dem Fahrgastraum 2 befinden sich in einer ersten Sitzreihe frontseitige Fahrzeugsitze in Form eines Fahrersitzes 3 und eines Beifahrersitzes 4. Von dem Beifahrersitz 4 ist in der Fig. lediglich ein Teil einer Kopfstütze 5 zu sehen. Demgegenüber ist in der Fig. eine Kopfstütze 6 des Fahrersitzes 3 gut zu erkennen. Der Fahrersitz 3 und der Beifahrersitz 4 weisen jeweils ein Sitzkissen 7 und eine in ihrer Neigung verstellbare Rückenlehne 8 auf. Jedem dieser frontseitigen Fahrzeugsitze ist ein frontseitiger Sicherheitsgurt 9 zugeordnet, welcher in einem oberen Anbindungspunkt 10 an einer jeweiligen B-Säule 11 des Kraftwagens 1 festgelegt ist.
-
Des Weiteren ist der Sicherheitsgurt 9 in vorliegend nicht näher gezeigter Art und Weise auch in einem unteren Bereich der jeweiligen B-Säule 11 an der B-Säule 11 festgelegt. Im Bereich des oberen Anbindungspunkts 10 kann ein Gurtaufroller vorgesehen sein, welcher dem Straffen eines Gurtbands 12 des Sicherheitsgurts 9 dient. In der Fig. ist schematisch der Sicherheitsgurt 9 des Beifahrersitzes 4 gezeigt. Ein ebensolcher frontseitiger Sicherheitsgurt ist jedoch auch auf der Fahrerseite des Kraftwagens 1 an derjenigen B-Säule angeordnet, welche der in der Fig. gezeigten B-Säule 11 in Fahrzeugquerrichtung y gegenüberliegt.
-
Der frontseitige Sicherheitsgurt 9 des Beifahrersitzes 4 weist ein Koppelelement auf, welches als Gurtzunge 13 ausgebildet ist. Ein Zungenstück 14 dieser ersten Gurtzunge 13 kann in an sich bekannter Weise in ein frontseitiges Gurtschloss 15 eingesteckt werden, welches seitlich neben dem Beifahrersitz 4 angeordnet ist und in der Fig. lediglich schematisch und von der ungefähren räumlichen Anordnung im Fahrgastraum 2 her dargestellt ist. Dieses dem Beifahrersitz 4 zugeordnete frontseitige Gurtschloss 15 kann insbesondere zwischen dem Sitzkissen des Beifahrersitzes 4 und einer Mittelkonsole des Kraftwagens 1 angeordnet sein. In analoger Weise ist neben dem Fahrersitz 3 ein ebensolches (nicht gezeigtes) frontseitiges Gurtschloss angeordnet, in welches die erste Gurtzunge des dem Fahrersitz 3 zugeordneten (nicht gezeigten) frontseitigen Sicherheitsgurts eingesteckt werden kann.
-
Die Rückenlehnen 8 des Fahrersitzes 3 und des Beifahrersitzes 4 können in eine Liegeposition verbracht werden. Hierbei kann insbesondere eine Rückseite 16 der jeweiligen Rückenlehne 8 mit einer Oberseite 17 eines Sitzkissens wenigstens eines Fahrzeugsitzes einer hinteren Sitzreihe 18 des Kraftwagens 1 in Anlage gebracht werden. Vorliegend ist sichergestellt, dass ein (nicht gezeigter) Sitzinsasse des Fahrersitzes 3 und/oder des Beifahrersitzes 4 selbst bei in eine solche Liegeposition verbrachter Rückenlehne 8 durch den jeweiligen frontseitigen Sicherheitsgurt 9 gut gesichert ist. Denn der jeweilige frontseitige Sicherheitsgurt 9 sorgt für ein Rückhalten des Sitzinsassen, auch wenn die Rückenlehne 8 in eine Liegeposition verbracht ist.
-
Hierfür ist an dem Gurtband 12 des frontseitigen Sicherheitsgurts 9 ein weiteres Koppelelement angeordnet, welches vorliegend als zweite Gurtzunge 19 ausgebildet ist. Als Gegenstück zum Aufnehmen eines Zungenstücks 20 der zweiten Gurtzunge 19 ist vorliegend an einer Innenseite einer hinteren Fahrzeugtür 21 des Kraftwagens 1 ein Gurtschloss 22 angeordnet. In Fahrzeuglängsrichtung x ist dieses Gegenstück in Form des Gurtschlosses 22 hinter der B-Säule 11 angeordnet. Bei einer Vorwärtsfahrt des Kraftwagens 1 fällt die in der Fig. angegebene Fahrzeuglängsrichtung x mit einer Fahrtrichtung des Kraftwagens 1 zusammen.
-
In Fahrzeughochrichtung z ist das Gegenstück in Form des Gurtschlosses 22 unterhalb des oberen Anbindungspunkts 10 und somit niedriger als der obere Anbindungspunkt 10 angeordnet. Konkret kann, wie vorliegend beispielhaft gezeigt, dass zweite Gurtschloss 22 in Fahrzeughochrichtung z zwischen einer Bordkante 23 des Kraftwagens 1 und einer Seitenarmlehne 24 der hinteren Fahrzeugtür 21 angeordnet sein. Dadurch ist sichergestellt, dass dann, wenn die Rückenlehne 8 des Fahrersitzes 3 oder des Beifahrersitzes 4 in die Liegeposition verstellt ist, und das Zungenstück 20 der zweiten Gurtzunge 19 in das zweite Gurtschloss 22 eingesteckt ist, das Gurtband 12 des frontseitigen Sicherheitsgurts 9 an der Schulter und dem Oberkörper des Sitzinsassen des Fahrersitzes 3 beziehungsweise Beifahrersitzes 4 anliegt.
-
Vorliegend erstrecken sich die jeweiligen Zungenstücke 14, 20 der beiden Gurtzungen 13, 19 in einander entgegengesetzte Richtungen entlang des Gurtbands 12. Des Weiteren ist vorzugsweise dann, wenn sich der Sicherheitsgurt 9 in seiner in der Fig. gezeigten Ausgangsposition befindet, in welcher das Gurtband 12 entlang der B-Säule 11 verläuft, das Zungenstück 20 der zweiten Gurtzunge 19 zu dem oberen Anbindungspunkt 10 hin ausgerichtet. Das Zungenstück 20 erstreckt sich also hin zu dem oberen Anbindungspunkt 10. Auf diese Weise ist dafür gesorgt, dass das Zungenstück 20 der zweiten Gurtzung19 einfach von unten in das zweite Gurtschloss 22 eingeführt werden kann, welches innenseitig an der hinteren Fahrzeugtür 21 des Kraftwagens 1 angebracht ist.
-
In der Fig. ist diesbezüglich schematisch gezeigt, dass eine Einführöffnung 25 des zweiten Gurtschlosses 22, über welche das Zungenstück 20 der zweiten Gurtzunge 19 in das zweite Gurtschloss 22 eingeführt werden kann, in Fahrzeughochrichtung z an einer Unterseite 26 des zweiten Gurtschlosses 22 ausgebildet ist.
-
Wie vorliegend schematisch gezeigt, kann an dem Gurtband 12 des jeweiligen frontseitigen Sicherheitsgurts 9 ein Halteelement in Form eines Stoppers 27 angeordnet sein. Der Stopper 27 verhindert, dass sich die zweite Gurtzunge 19 entlang des Gurtbands 12 zu weit hin zu der ersten Gurtzunge 13 bewegen kann. Der Stopper 27 begrenzt somit auch ein Verschieben der zweiten Gurtzunge 19 weg von dem oberen Anbindungspunkt 10 des frontseitigen Sicherheitsgurts 9.
-
Sowohl die unterschiedlichen Ausrichtungen der Zungenstücke 14, 20 der beiden Gurtzungen 13, 19 als auch der Stopper 27 können dazu beitragen, dass dem Sitzinsassen unmittelbar einleuchtet, dass das Zungenstück 14 der ersten Gurtzunge 13 in das erste Gurtschloss 15 und lediglich bei Bedarf das Zungenstück 20 der zweiten Gurtzunge 19 in das zweite Gurtschloss 22 einzuführen ist. Entsprechend ist besonders weitgehend verhindert, dass der Sitzinsasse die Gurtzungen 13, 19 verwechselt oder irrtümlich falsch bedient. Zudem braucht aufgrund der Ausrichtung des Zungenstücks 20 der zweiten Gurtzunge 19 nach oben das Gurtband 12 nicht verdreht zu werden, um das Zungenstück 20 der zweiten Gurtzunge 19 mit dem zweiten Gurtschloss 22 zu koppeln.
-
Aus der Fig. ist weiter ersichtlich, dass die Zungenstücke 14, 20 der beiden Gurtzungen 13, 19 an einer Oberseite 28 des Gurtbands 12 angeordnet sind und somit an derjenigen Seite des Gurtbands 12, welche dann, wenn der Sitzinsasse den Sicherheitsgurt 9 angelegt hat, dem Sitzinsassen abgewandt ist. Demgegenüber ist die (in der Fig. nicht zu sehende) Unterseite des Gurtbands 12 dem Sitzinsassen zugewandt.
-
Es kann insbesondere vorgesehen sein, dass der Fahrer und/oder der Beifahrer des Kraftwagens 1 die Rückenlehne 8 des jeweiligen frontseitigen Fahrzeugsitzes in die Liegeposition verbringt, wenn der Kraftwagen 1 in einem autonomen Fahrmodus betrieben wird. Wenn es im autonomen Fahrmodus des Kraftwagens 1 erforderlich ist, dass die Rückenlehne 8 des jeweiligen frontseitigen Fahrzeugsitzes wieder in eine weniger stark geneigte Position, insbesondere in die in der Fig. gezeigte aufrechte Position verbracht wird, so kann dies durch eine vorliegend lediglich schematisch gezeigte Bewegungseinrichtung 29 des Kraftwagens 1 bewirkt werden. Beispielsweise kann die Bewegungseinrichtung 29 als Elektromotor ausgebildet sein, welcher für ein rasches Aufrichten der Rückenlehne 8 des jeweiligen Fahrzeugsitzes sorgen kann.
-
Es ist bei einem solchen, durch die Bewegungseinrichtung 29 bewirkten Aufrichten der Rückenlehne 8 unschädlich, wenn das Zungenstück 20 der zweiten Gurtzunge 19 in dem hinteren beziehungsweise zweiten Gurtschloss 22 festgelegt verbleibt. Jedoch kann auch vorgesehen sein, dass insbesondere mittels einer vorliegend ebenfalls lediglich schematisch gezeigten Warneinrichtung 30 des Kraftwagens 1 der Sitzinsasse des Fahrersitzes 3 und/oder des Beifahrersitzes 4 dazu aufgefordert wird, die zweite Gurtzunge 19 von dem zweiten Gurtschloss 22 zu entkoppeln, bevor die Bewegungseinrichtung 29 die jeweilige Rückenlehne 8 in ihre aufrechte Position verbringt. Der Fahrer kann zudem, insbesondere von der Warneinrichtung 30, dazu aufgefordert werden, den Kraftwagen 1 wieder in einem manuellen Fahrmodus zu betreiben, in welchem der Fahrer für das Führen des Kraftwagens 1 zuständig ist.
-
Die Warneinrichtung 30 kann weiter vorzugsweise den Sitzinsassen des Fahrersitzes 3 und/oder des Beifahrersitzes 4 dazu auffordern, das Zungenstück 20 der zweiten Gurtzunge 19 mit dem zweiten, hinteren Gurtschloss 22 zu koppeln, wenn die Rückenlehne 8 des jeweiligen frontseitigen Fahrzeugsitzes in die Liegeposition verbracht ist. Hierfür kann die Warneinrichtung 30 eine Sprachnachricht und/oder eine Textnachricht und/oder Warntöne ausgeben.
-
Indem bei einem Einstellen der Rückenlehne 8 in die Liegeposition die zusätzlich zu der ersten Gurtzunge 13 an dem Gurtband 12 angebrachte zweite Gurtzunge 19, welche vorzugsweise nach oben ausgerichtet ist, mit dem zusätzlichen Gurtschloss 22 gekoppelt beziehungsweise verbunden werden kann, welches in der hinteren Fahrzeugtür 21 verortet ist, kann ein unfallsicheres beziehungsweise crashsicheres Liegen in dem Kraftwagen 1 realisiert werden.
-
Vorliegend ist in der Fig. lediglich das an der beifahrerseitigen hinteren Fahrzeugtür 21 angeordnete zweite Gurtschloss 22 gezeigt, in welches das Zungenstück 20 der zweiten Gurtzunge 19 des dem Beifahrersitz 4 zugeordneten Sicherheitsgurts 9 eingesteckt werden kann. In analoger Weise ist jedoch auch an der (nicht gezeigten) fahrerseitigen hinteren Fahrzeugtür des Kraftwagens 1 ein ebensolches zweites Gurtschloss angeordnet. In dieses an der fahrerseitigen hinteren Fahrzeugtür angeordnete Gurtschloss kann das Zungenstück der zweiten Gurtzunge des dem Fahrersitz 3 zugeordneten (vorliegend nicht gezeigten) frontseitigen Sicherheitsgurts eingesteckt werden, wenn die Rückenlehne 8 des Fahrersitzes 3 in die Liegeposition verbracht ist.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Kraftwagen
- 2
- Fahrgastraum
- 3
- Fahrersitz
- 4
- Beifahrersitz
- 5
- Kopfstütze
- 6
- Kopfstütze
- 7
- Sitzkissen
- 8
- Rückenlehne
- 9
- Sicherheitsgurt
- 10
- Anbindungspunkt
- 11
- B-Säule
- 12
- Rückenlehne
- 13
- Gurtzunge
- 14
- Zungenstück
- 15
- Gurtschloss
- 16
- Rückseite
- 17
- Oberseite
- 18
- Sitzreihe
- 19
- Gurtzunge
- 20
- Zungenstück
- 21
- Fahrzeugtür
- 22
- Gurtschloss
- 23
- Bordkante
- 24
- Seitenarmlehne
- 25
- Einführöffnung
- 26
- Unterseite
- 27
- Stopper
- 28
- Oberseite
- 29
- Bewegungseinrichtung
- 30
- Warneinrichtung